Re: Das Pentagramm
Hallo zusammen,
gerne möchte ich eine kleine Ergänzung zur Ursprungsfrage hinsichtlich des Pentagramms machen ... falls das nach so langer Zeit überhaupt noch von Interesse ist.
Und zwar warum das Pentagramm mit der Spitze nach unten oftmals als "böse" oder "schwarzmagisch" verstanden wurde.
In der Hermetik betrachtet man das Pentagramm als ein uraltes archetypisches Symbol mit hoher Bedeutung für den praktizierenden Hermetiker. Jede der fünf Spitzen besitzt eine eigene Zuordnung - so sind vier Spitzen den klassischen vier Elementen - also Luft, Feuer, Wasser und Erde - zugeordnet, aus denen sich die Materie zusammensetzt. Die fünfte Spitze ist der sogenannten Quintessenz, oder klarer formuliert: dem Geist, zugeordnet.
Das gesamte Pentagramm ist somit ein Symbol für den Menschen, auch Mikrokosmos genannt. Mit der Spitze nach oben dargestellt, zeigt es den "wahren" Menschen, weil der Geist immer über die Materie "herrscht". Wird das Pentagramm umgedreht, steht die Materie (also die vier anderen Elemente) über dem Geist, was als fehlerhafte Interpretation der Wirklichkeit angesehen wird. Denn der Geist ... das Bewusstsein des Menschens ... ist niemals der Materie untergeordnet und etwa von dieser "abhängig". Wer dieser Illusion erliegt, begibt sich sozusagen in eine freiwillige "Knechtschaft".
Ganz allgemein kann man also sagen, dass die früheren Eingeweihten das Pentagramm für eine symbolische Darstellung ihrer eigenen Möglichkeiten verstanden ... mit der Spitze nach oben als "Schöpfer der eigenen Welt" oder mit der Spitze nach unten als "Opfer der Umstände" oder sogar "Sklave der Materie". Insofern wurde die erstere Variante als "gut" verstanden und die zweitere als "schlecht". Na ja, und das wiederum führte zu dem Aberglauben, dass eines "weissmagisch" wirken würde und das andere "schwarzmagisch" ... und wurde von vielen aufgegriffen und weiterverbreitet, die von den wahren Hintergründe nichts wussten.
Herzliche Grüsse