und das hier ist leider nur das bekannte defizit, da liegen noch weitere leichen, aber alleine das bringt einen schon zum entsetzen über die verbrochenen aktivitäten von unserem system. wir haben einen knall.
was wir immer noch zulassen, es von wenigen zu leiten. hier die neue schuldenuhr, die rechnet vom baby bis zum greis.
____________________ Jeder der nicht Teil der Lösung ist, ist Teil des Problems ! ----------------------------------------------------------------------------- Es ist nicht meine Schuld das die Welt so ist wie sie ist. Es ist aber auch mit meine Schuld wenn sie so bleibt... ----------------------------------------------------------------------------- Ohne Freiheit keine Wahrheit - ohne Wahrheit keinen Frieden (Karl Jaspers)
Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
Hallo vanDammen,
also jetzt sag ich mal "auweia". Um die Probleme zu lösen, die wir haben, sind parteipolitische Farbenspiele und/ oder Ressentiments gegen bestimmte Parteien vollkommen ungeeignet.
Was die Partei "Die Linke" betrifft - sie setzt sich zusammen aus der ehemaligen PDS (wurde nach der Wende gegründet) und der westdeutschen WASG.
Die WASG wurde von ehemaligen SPDlern gegründet die mit der "Schröder'schen Bastapolitik" und erst recht nicht mit den Hartz-Gesetzen einverstanden waren. Somit möchte die Partei Die Linke jene Politik machen die eigentlich die SPD machen sollte und seit Schröder eben nicht mehr macht.
Inzwischen sind, 20 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung, jede Menge neue Leute in die Partei Die Linke eingetreten. Mich wundert wirklich, dass gerade jemand wie Du, der sich viel mit Zensur, Medienmanipulation etc. beschäftigt, anscheinend auch auf die neoliberalen Hetzparolen gegen die Linkspartei in den Mainsteam-Medien hereinfällt.
Ich weiß jetzt nicht, wie alt Du bist - ich bin schon etwas älter und kann mich darum noch sehr gut an die Politik und das Leben in unserem Land vor der "wilden Privatisierung" erinnern. Da ging es uns allen viel besser - Post, Energie- und Wasserversorgung, Müllentsorgung, Öffentl. Verkehrsmittel einschl. Bahn, die meisten Krankenhäuser u. a. waren noch staatlich und wesentlich günstiger - prozentual gesehen - als heute. Auch die gesetzliche Krankenversicherung leistete mehr als heutzutage. Für Brillen war nur ein kleiner Selbstbeitrag fällig, ebenso beim Zahnersatz und überhaupt gab es mehr Leistung für die Beiträge. Reiche wurden noch vernünftig besteuert, es gab noch kein ausuferndes "Börsenkasino" u.s.w.
Heute geht es nur noch um Profit und Ausbeutung und die Linkspartei ist in meinen Augen zur Zeit die einzige Partei, die noch einen Blick für die kleinen Leute hat. Glaub' doch nicht diesen Schwachsinn von "noch immer SED". In einem anderen Forum fragte ein User aus Österreich einmal an, warum wir hier in Deutschland eigentlich soviel Angst vor der Linkspartei haben. Aus seiner sachlichen Sicht heraus hat er ganz klar gesehen, dass die heutige Linkspartei eine ganz normale demokratische Partei ist.
Überhaupt lassen sich unsere Probleme nur ohne parteipolitische Farbenspiele und Ideologien lösen. Wie es anders geht, beweist z. B. die Global-Marshall-Plan-Initiative. Wenn Du Dir dort einmal die prominenten Unterstützer ansiehst findest Du u. a. neben Heiner Geißler (CDU/CSU) und Hans-Dietrich Genscher (FDP) Bodo Ramelow von der Linkspartei. Darüberhinaus findest Du dort prominente Unterstützer und Unterstützer aus dem einfachen Volk in derselben Liste aufgeführt. Es geht also auch anders.
Und ohne die Obrigkeit wird sich eine positive Entwicklung kaum bewerkstelligen lassen. Nur an sich und evtl. noch an seine persönlichere Umgebung zu denken reicht nicht aus - es geht nur mit der Obrigkeit, welche durch entsprechenden Druck "von unten" zu einem Umdenken bewegt werden muss. Anders wird sich nämlich nichts ändern.
Liebe Grüße, Eva
Die Welt hat Platz für jedermann, aber nicht für jedermanns Gier (Indira Gandhi) ----------------------------------------------------------------------------- Wenn eine Idee anfangs nicht absurd klingt, besteht keine Hoffnung für sie! (Albert Einstein)
Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
hallo eva,
ich möchte , da ich denke das wäre ein thema für sich, dir hier nur kurz antworten geben. reagiere persönlich allergisch auf dielinke.
mit der linken tu ich mehr schwer, erstens ist auf mich geschossen worden bei dem dauerversuch für menschen freiheit zu erwirken, und es sind genügend alte seilschaften massiv am wirken dabei.
zweitens, lafontaine ist der sogenannte judas der spd, da wäre einiges anders gegangen, wenn es gewollt worden wäre.
drittens, zur wilden privatisierung, diese grundsteine sind zu einer zeit gelegt worden, damit haben wir in unserem jetztigen zyklus recht wenig was mit zu tun, klar wir haben dann das spielzeug ausgereizt und es dann masslos übertrieben und somit zur eskalation gebracht.
dieses system ist schon in den vorherigen generationen etabliert worden, nicht gestern, der global-marshal-plan ist doch ok, der hat prima ansätze, zu den promitenten unterstützer der linken sei erwähnt, am beispiel geisler, der war/ist ist auch kritiker.
ich sehe das so, alles was mehr rechts oder links in deinem farbenspiel auftaucht wirft zusätzliche extreme gefahren auf. das hatten wir alles schon und sehen wir auch wo anders.
waren doch ein paar mehr sätze nun, aber ich empfinde das gesagte, der sehr guten rhetoriker lafontaine und gysi, klasse gemachte verpackung, der inhalt ist das allerdings nicht.
friedlicher gruss
vanDammen
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Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
hallo all,
so sieht das in etwa aus, damit sollten und müssen wir uns anfreunden. die realität holt uns ein.
wacht auf, tut was für eure eigene person und euere lieben und bekannten in eurem umfeld.
handelt und erwartet keine enorme hilfe von irgendwoher. aggiert selbstständig und das nach besstem gewissen.
friedlicher gruss
vanDammen
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Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
Hallo vanDammen,
danke für Deine Offenheit. Aus Deiner Sicht heraus kann ich verstehen, dass Du persönlich mit der Linkspartei nichts zu tun haben willst.
Dennoch ist diese Partei nach fast 20 Jahren deutsche Wiedervereinigung nicht wirklich mit der SED zu vergleichen. Es gibt dort natürlich noch Mitglieder der letzteren, aber mit den Seilschaften, das passt heute ebenfalls nicht mehr wirklich. Die früheren SEDler findest Du auch in anderen Parteien und unsere Bundeskanzlerin war einst aktives Mitglied der FDJ - darüber hört man aber nichts bzw. höchst selten etwas.
Am letzten Sonntag zum Beispiel konnte man wieder einmal live bei Anne Will erleben, wie hier Stimmung gegen die Linkspartei gemacht wird. Auch werden ständig gute politische Vorschläge der Linkspartei schlichtweg ignoriert, aber früher oder später von anderen Parteien wie CSU oder SPD eingebracht und als eigene ausgegeben. Das ist für mich nicht wirklich sachliche Politik. Es wird höchste Zeit, dass die Menschen sich endlich wieder mit Programminhalten einer Partei beschäftigen und nicht mit Äußerlichkeiten.
Wieso ist für Dich eigentlich Oskar Lafontaine ein Verräter? Der Verräter, wenn man schon diesen Ausdruck verwenden will, war Gerhard Schröder (und "Anhang" wie Clement, Müntefering etc.), der nun wirklich alles verraten hat, für was die SPD mal gestanden hat (welche seitdem fast schon die CDU/CSU rechts überholt hat). Es waren Lafontaine, Klaus Ernst u. a. ehemalige SPDler und Gründer der WASG, welche die Politik fortsetzen wollten, welche die SPD einst gemacht hat. Auch in der Linkspartei dominiert inzwischen der "WASG-Anteil" die Politik, was - zugegeben - zur Zeit zu einigen, teils heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen führt, was sich meiner Ansicht nach aber wieder beruhigen wird. Mit SED haben diese Auseinandersetzungen aber auch nichts zu tun. Ein großer Streitpunkt hier ist Hartz IV - die einen möchten lediglich die Transferleistung erhöhen, die anderen (zu denen ich auch gehören würde, wäre ich Mitglied dieser Partei) wollen die Abschaffung von Hartz IV. Im Grunde geht es auch darum, wie sozial jetzt die Linkspartei sein soll - trotzdem bleibt sie sozialer als die SPD und die anderen im Bundestag vertretenen Parteien.
Das "zweierlei Maß", dem Volk "eingeprügelt" durch die Medien, konnte ja gut in Hessen beobachtet werden. Die vier, welche Frau Ypsilanti in den Rücken fielen werden als Helden gefeiert und Lafontaine, Ernst u. a. gelten bis heute als Verräter - das kann es doch auch nicht sein, oder? In Hessen hat man jetzt ja erreicht, was man wollte, Koch wird wieder Ministerpräsident und die SPD "hat fertig". Somit hat sich eine wissenschaftliche Theorie gut bestätigt - es ist tatsächlich so, dass eine Lüge nur oft genug wiederholt werden muss, dass ein Großteil der Menschen diese als Wahrheit ansieht. In Hessen haben hier die Medien ganze Arbeit geleistet, leider!
Fällt eigentlich niemandem auf, dass ständig diejenigen angegriffen werden, die eine sozialere Politik wollen (jetzt nicht "nur" auf die Linkspartei bezogen)??? Da werden keine Kosten und Mühen gescheut um eine sozialere Politik zu verhindern und deren Vertreter zu diffamieren. Gegen Frau Ypsilanti z. B. wurde die übelste Medienschmutzkampagne veranstaltet, die ich bis jetzt erlebt habe - und dies leider ebenfalls mit großem Erfolg. Ich würde mir wirklich wünschen, dass die Menschen endlich wieder selber denken, anstatt die Medien für sich denken zu lassen.
Liebe Grüße, Eva
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Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
hallo all,
die nachrichten werden immer erdrückender, denke sogar, der gutgläugige weggucker reibt sich langsam die brille.
dieses system hat fertig, ernüchternde erkenntnis, alles was momentan passiert ist ein künstliches koma, was die kollabierung verlängert aber den patient nicht heilt.
ein zustand globaler ohnmacht, wo einige hoffen, möge ich aufwachen und es war/ist ein böser traum. jedoch das frühstück endet in der tatsache, es ist leider realität.
wer die muse und das interesse hat 'das wieso' ein wenig zu verstehen möge zb. das hier lesen Analyse Krise
es wird immer dringlicher notwendig, zumindest in dem möglichen rahmen, sich vorzubereiten und vorsorge zu treffen.
friedlicher gruss
vanDammen
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Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
hallo all,
der momentane status ist hier so ungefähr einzuordnen, wenn wir eine skala zur hilfe nehmen wollten, so zwischen 1-12, wir haben die 10 satt überschritten.
dringlichst, hier im forum den thread vorsorge anschauen, und mal anfangen, nicht jeden mist einfach zu glauben. glaube dir selbst, so hilfst du dir und anderen.
alles nicht gerade das positive, aber er stimmt doch, machen wir das beste daraus...
friedlicher gruss
vanDammen
____________________ Jeder der nicht Teil der Lösung ist, ist Teil des Problems ! ----------------------------------------------------------------------------- Es ist nicht meine Schuld das die Welt so ist wie sie ist. Es ist aber auch mit meine Schuld wenn sie so bleibt... ----------------------------------------------------------------------------- Ohne Freiheit keine Wahrheit - ohne Wahrheit keinen Frieden (Karl Jaspers)
Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
Hallo vanDammen,
das wirkliche Problem sehe ich nicht bei einem Staatsbankrott etc. sondern darin, dass sowohl "Herrschende" als auch eine Mehrheit im einfachen Volk einfach nicht sieht - ob "können" oder "wollen" ist eher zweitrangig - dass dieses System am Ende ist. Man kann, überspitzt ausgedrückt, eben nicht eine Leiche wieder beleben. Das System ist tot - punkt. Alles Geld was da jetzt hinein gesteckt wird ist verlorenes Geld.
Es wäre höchste Zeit, anstatt ein "Rettungspaket" nach dem anderen zu "verbrennen" endlich in die Zukunft zu sehen und sich zu überlegen, wie ein neues, gerechteres und nachhaltigeres System aussehen und wie es aufgebaut werden könnte.
Aber das geschieht ja leider nicht und darum wird uns das Ganze demnächst ohnehin "um die Ohren fliegen", außer es wird jetzt endlich sofort umgedacht.
Liebe Grüße, Eva
Die Welt hat Platz für jedermann, aber nicht für jedermanns Gier (Indira Gandhi) ----------------------------------------------------------------------------- Wenn eine Idee anfangs nicht absurd klingt, besteht keine Hoffnung für sie! (Albert Einstein)
Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
...wird nich passieren
thanks Rumble
Re: Game Over - Gehe zurück auf Start
Das man Leichen nicht wieder auferstehen lassen kann und sollte, zeigt folgender Bericht ganz gut und unterstreicht deine Aussage trefflich, Eva.
Streng geheim: Faule Wertpapiere für 18,1 Billionen Euro bei westlichen Banken
Udo Ulfkotte 17 Seiten umfasst ein als »streng geheim« eingestuftes internes Papier der EU-Kommision in Brüssel, in dem ungeschminkt die Wahrheit über die desolate Wirtschaftslage im Finanzsystem beschrieben wird. Danach gibt es derzeit bei europäischen Banken faule oder derzeit unverkäufliche Wertpapiere im Wert von 18,1 Billionen Euro. Nicht Milliarden, nein Billionen. 44 Prozent aller Vermögenswerte europäischer Banken sind demnach derzeit »faul«. Seit Februar 2003 also seit genau sechs Jahren wusste die Bundesregierung schon um die wachsenden faulen Vermögenswerte und um die daraus resultierenden Risiken. Das ist für jeden per Mausklick einsehbar. Getan hat sie nichts.
Die EU-Staaten haben kein Geld mehr, um mit weiteren Bankenrettungs- und Konjunkturpaketen gegen die Rezession anzukämpfen. Ein EU-internes Dokument, dass einige wenige Beobachter in Brüssel einsehen durften, spricht von derzeit 18,1 Billionen Euro an faulen oder derzeit unverkäuflichen Wertpapieren und Vermögenswerten (»assets«) bei westlichen Banken. 44 Prozent der Vermögenswerte europäischer Banken seien derzeit »faul«. Zur Finanzierung des Rettungspaketes muss also ganz sicher schon bald weiteres Geld bereitgestellt werden. Auch der britische Daily Telegraph durfte das Dokument in Brüssel einsehen, verzichtete aber in späteren Ausgaben auf die Nennung der konkreten Zahlen, zu groß war der Schock für die Öffentlichkeit die Lage ist demnach mehr als desaströs. Dabei hat der Telegraph offenkundig beim Löschen der Einzelheiten des Brüsseler Geheimpapiers nicht freiwillig gehandelt. In den ersten Ausgaben stand am 11. Februar 2009 noch: »The figures, contained in a secret European Commission paper, are startling. The dodgy financial packages are estimated to total £16.3 trillion in banks across the EU. The impaired assets may amount to an astonishing 44 per cent of EU bank balance sheets. It is a deep ditch the bankers, regulators and their friends in government have dug us into.«
16,3 Billionen Pfund das sind 18,1 Billionen Euro. Offenkundig hat man großen Druck auf den Telegraph ausgeübt, die Zitate aus dem Geheimpapier mit den konkreten Zahlen ganz schnell wieder zu löschen. Allerdings hat man dabei bislang etwas übersehen: Ganz oben auf der entsprechenden Seite des Daily Telegraph (siehe Ausriss) steht im Browserfenster noch immer die ursprüngliche Überschrift des Artikels »European banks may need 16.3 trillion bail-out, EC document warns«. Klicken Sie auf den Link und schauen Sie ganz oben links auf den Rand Ihres Browsers.
Die Staaten der Europäischen Union haben mit Hilfspaketen und Garantien im Gesamtwert von bislang 2,7 Billionen Euro ihre Volkswirtschaften vor dem Kollaps bewahrt bislang. Künftig wird den Ländern der EU aber das Geld für Hilfsaktionen und für weitere Konjunkturpakete fehlen und dann? London half der britischen Wirtschaft mit vielen Milliarden, auch Deutschland und Frankreich sprangen ein. Damit dürfte aber wohl bald Schluss sein. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis viele Mitgliedsstaaten der Europäischen Union vor dem Hintergrund der gewaltigen Bestände an faulen oder unverkäuflichen Wertpapieren und Vermögenswerten ihren Bürgern mitteilen müssen, dass sie faktisch pleite sind. Der britische Telegraph nennt es britisch vornehm »Estimates of total expected asset write-downs suggest that the budgetary costs actual and contingent of asset relief could be very large both in absolute terms and relative to GDP in member states«.
Was kommt danach? Harald Schumann war fast 20 Jahre lang beim Spiegel, er ist ein investigativer Journalist. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Globalisierung, also mit einer vernetzten Welt, in der jeder vom anderen abhängig ist, in der Finanzmärkte kollabieren, die Weltwirtschaft bedroht ist und in der es keine einfachen und keine nationalen Lösungen gibt. Er wurde vom Radiosender SWR zur aktuellen Wirtschaftslage interviewt 27 Minuten lang. Das Interview können Sie hier hören was steht uns demnach bald bevor? Schwere innere Unruhen, sagt der langjährige Spiegel-Redakteur Harald Schumann.
Unterdessen bereitet die EU die Erweiterung vor so als ob nicht geschehen wäre. Kroatien, Serbien, Montenegro, Albanien, Bosnien-Herzegowina und Island werden nun als nächste Staaten in die Europäische Union aufgenommen. Sie haben eines gemein: Sie alle sind völlig bankrott. Die EU-Bürger haben eine glorreiche gemeinsame Zukunft: Sie dürfen möglicherweise künftig gemeinsam betteln gehen.
All das hat die frühere Berliner Regierung schon im Februar 2003 also vor sechs Jahren geahnt. Im Februar 2003 gab es im Kanzleramt ein Spitzengespräch zwischen Bankenvertretern und der Bundesregierung über die wachsende Zahl fauler Kredite und über zukünftig angeschlagene Banken. Die Idee zur Gründung einer »bad bank« zur Rettung der Finanzwelt hatten damals Bundeskanzler Gerhard Schröder, Bundesfinanzminister Hans Eichel und führende Vertretern der deutschen Kreditwirtschaft angeschnitten. Nochmals das war vor genau sechs Jahren. Nur bekannt werden sollte das auf keinen Fall. Sie glauben das nicht? Das Handelsblatt berichtete darüber. Immer mehr Führungskräfte erwarteten schon 2003 künftige Zusammenbrüche von Banken das war für informierte Wirtschaftsfachleute schlicht abzusehen, allerdings in kleineren Dimensionen als heute tatsächlich eingetreten. Man blieb damals jedoch untätig. Es gab noch ein weiteres Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im Frühjahr 2003 mit Banken-Vertretern. Wieder sprach man hinter geschlossenen Türen über Auffanggesellschaften für faule Bankenkredite. Die damalige Bundesregierung hat die Idee dann wieder verworfen, weil die Bevölkerung nicht die Wahrheit erfahren sollte. Das hätte ja Wählerstimmen gekostet. Man dachte in Berlin, es werde schon nicht so schlimm kommen. Man wusste, dass die Spekulations- und Immobilienblasen an den Finanzmärkten eines Tages platzen würden. Es war eine reine Frage der Zeit. Und dann könnte man sich ja immer noch völlig überrascht zeigen.
Deutsche Qualitätsjournalisten berichten bislang nicht darüber, dass die Bundesregierung vor Jahren schon um die sich abzeichnenden Gefahren der vielen faulen Kredite wusste. Die Untätigkeit der Journalisten hat einen ganz einfachen Grund vor sechs Jahren sorgte die Indiskretion über die faulen Kredite für gewaltigen Ärger und für helle Aufregung im Kanzleramt. Wer heute Informationen aus der Umgebung der Bundesregierung will, der darf es sich mit den dort Herrschenden nicht verderben. Also schauen die Journalisten lieber weg. Denn sonst bekommt man möglicherweise keine vorformulierten Presseerklärungen mehr aus Berlin. Und das wäre für deutsche Qualitätsjournalisten einfach schrecklich.
Der Autor lehrte von 1999 bis 2007 im Fachbereich Betriebswirtschaft an der Universität Lüneburg.