Demokratie statt Mitte - Links - Demokratur

Ich klage an! Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ - Verräterische Leerstellen

Ich klage an! Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ - Verräterische Leerstellen

Ich klage an!
Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ - Verräterische Leerstellen

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Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“
sollten die Menschenwürde und Menschenrechte
der deutschen Heimatvertriebenen nicht länger verkennen - und somit auch endlich die nationale Identität der Deutschen respektieren



„Habe ich etwas im Geist der Gemeinschaft getan?“
Marc Aurel

„Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt ist ein Verbrecher.“
Bertolt Brecht

„Man kann ein ganzes Volk eine Zeitlang betrügen und einen Teil des
Volkes die ganze Zeit. Aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit betrügen.“
US-Präsident Abraham Lincoln.

„Die Deutschen sind arme Schweine,
denn man hat ihnen das Rückgrat gebrochen.“
General Charles de Gaulle
als französischer Präsident



Es geht im Folgenden um einen erneut äußerst verwerflichen und haarsträubenden Beitrag in der wöchentlich erscheinenden „Jüdischen Allgemeinen“, Untertitel: „Wochenzeitung für Politik, Kultur, Religion und Jüdisches Leben“, und zwar in der Ausgabe Nr. 31/10 vom 5. August 2010, den dortigen Essay von dem bundesweit bekannten Schriftsteller („Die Bertinis“) und Publizisten Ralph Giordano mit dem Titel:

„Verräterische Leerstelle. (Untertitel:) GESCHICHTE Vor 60 Jahren wurde die >>Charta der deutschen Heimatvertriebenen<< verkündet. Ein wegweisendes Dokument der Versöhnung? Nein, ein Paradebeispiel deutscher Verdrängungskünste.“

Dieser Beitrag wird unterhalb (Seite 7) zur Gänze dokumentiert. Audiator et altera pars. Jeder kann sich ein Bild davon machen. Er ist das Schlimmste und Verwerflichste, was ich jemals in Hinsicht auf die deutschen Heimatvertriebenen, und damit immer auch verbunden die nationale Identität der Deutschen, und letztlich geht es um diese, gelesen habe. Er wird, nachdem er dokumentiert wurde, auch Abschnitt für Abschnitt abgehandelt. Giordanos Beitrag ist auch teilweise oder zur Gänze in anderen Medien erschienen.

Ein Beitrag in der „Jüdischen Allgemeinen“, durch den Autor Ralph Giordano, und dies ist kein Einzelfall in dieser Wochenzeitschrift (siehe unterhalb meinen Beitrag aus dem Jahre 2004 im Anhang Nr. 1), der nahezu vollkommen die Menschenwürde und die Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen VERKENNT. Und dies sehr gelinde formuliert - weil man ja ansonsten in des Teufels Küche kommt. Und die Ängstlichen schon ausrufen: If you can´t stand the heat, keep out of the kitchen. Aber es hilft letztlich alles nichts, weil J. W. Goethe uns lehrte: „Feiger Gedanken / bängliches Schwanken, / weibisches Zagen / ängstliches Klagen / wendet kein Elend, / macht dich nicht frei.“

Ein Giordano-Essay, und dies noch im Jahre 2010, der von schier beispielloser historischer Unkenntnis und Ignoranz, ja von einer beispiellosen Seelenlosigkeit getragen ist. Gnadenlos schlicht. Mit verheerenden weiteren Implikationen: Die nationale Identität der Deutschen wird erneut und wieder, und immer wieder verheerend skandalös attackiert, ja in den Dreck gezogen. Und immer noch. Und es wird auch ein Weg des Ausgleichs und Versöhnung mit den Vertreiberländern und ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik (Tschechien und Polen) gravierend erschwert, obwohl man völlig unpolitisch und kontraproduktiv sich anschickt, für das Gegenteil eintreten zu wollen. Was für eine Diskrepanz, Kluft oder Abgrund zwischen Anspruch (Absicht) und Wirklichkeit.

Der Beitrag Giordanos in bezug auf das unendliche Leiden und Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen, UND damit auch untrennbar verbunden die nationale Identität der Deutschen (und dies hat synonym zu sein), ist letztlich, mit Ausnahme einer einzigen Passage, auf die ich weiter unten zurückkomme, nicht nur seelenlos, sondern letztlich auch kaltschnäuzig, kalt wie eine Hundeschnauze.

Der Beitrag von Ralph Giordano ist unannehmbar, er ist unakzeptabel. Er ist ein Skandal! Ein Ärgernis, das öffentliche Empörung erregt und erregen muß. Ein Vorkommnis, das von der Öffentlichkeit negativ aufgenommen wird und aufgenommen werden muß.

Giordanos Beitrag, alleine in bezug auf die Heimatvertriebenen: Er ist in keiner Weise sozial verantwortbar, er ist eine Orgie von Geschichtsklitterungen, Verleumdungen und Unterstellungen. Er ist schlicht in vielfacher Hinsicht Volksverhetzung. Der Beitrag präsentiert unhaltbare Verdrehungen und skrupellose Diskreditierungen. Er offenbart den aktuellen Zustand der Deutschen in ihrer historischen, nationalen und politischen Verloren-, Verkommen- und Heruntergekommenheit (Stichwort Mitte-Links-Demokratur), sich erneut so etwas bieten zu lassen, von einem Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“. Der Beitrag ist eine Ansammlung von Ungereimtheiten und Unlogischkeiten, gekennzeichnet von schier unglaublichen Defiziten an historischen Einsichten und der unabdingbaren Notwendigkeit zur Historisierung. Man ist nun ungeschminkt zu Größerem angetreten: jetzt auch skrupellos das Grundgesetz, die >Charta der deutschen Heimatvertriebenen< zu entwerten, zu diskreditieren, zu besudeln. Ein beispielloser Anschlag. Und auf das im Gesamtzusammenhang nur am Rande präsentierte Mitleid, welches in keinem Verhältnis zu den übrigen Aussagen steht, wird man letztlich nicht hereinfallen oder sich ein X für ein U vormachen lassen dürfen. Die Gesamtaussage ist das Entscheidende. Und sein Thema sind die deutschen Heimatvertriebenen und ihre Charta aus dem Jahre 1950. Dieses Thema verfehlt er unendlich und richtet in der Zentralaufgabe, einen Weg der Versöhnung mit dem tschechischen und polnischen Imperialismus in Form eines historischen Ausgleich und Kompromiß zu beschreiten, einen gravierenden Schaden an. Nicht zuletzt ist es auch ein gravierender Schaden für das Ansehen der „Jüdischen Allgemeinen“, den er anrichtet.

Giordano ist in der genannten Thematik der Heimatvertriebenen und ihrer Charta unbarmherzig und gnadenlos zuschlagend. Wie muß dies wohl auch auf alle Betroffenen und ihre Nachkommen wirken (15, gar 20 Millionen Bürgerinnen und Bürger), die durch die Massenaustreibung vor dem Nichts standen. Und Heimat, nicht irgendeine Heimat, sondern DIE Heimat, ist des Menschen größter Bezugspunkt. Heimat ist URSPRUNG!

Wie muß dies auf diejenigen wirken, die in der Nachkriegsrepublik in zwei Generationen um Recht und Gerechtigkeit gekämpft haben, sich aufgeopfert haben, und dann auch durch den unablässigen äußeren und inneren Stimmviehmißbrauch ein unglaublich zerstörtes Rechtsempfinden in sich tragen. Und heute, durch den Stimmviehmißbrauch, immer noch vor den Trümmern ihrer Bemühungen stehen. Nichts erreicht wurde, zum Schluß vollkommen abserviert durch den Nationalverrat des TOTALVERZICHTS (Stichwort 2+4-Vertrag). Also vor allem auch durch das politische Verbrechen (eines von mehreren) der herrschenden politischen Klasse an der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen.

Man stelle sich vor, für den Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern hätte es nie eine Wiedergutmachung und Genugtuung im Rahmen der menschlichen Möglichkeiten gegeben - so ist der Vergleich. (Weiteres dazu unterhalb.)

Nein, dies kann kein Eintreten für eine ganzheitliche oder unzerstückelte Humanität sein. Seelenlos und kalt wie eine Hundeschnauze. Auf das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen bezogen, für mich quasi schier unfaßbar. Ein Giordano-Essay der puren Untat, der VERRÄTERISCHEN LEERSTELLEN. Wo einem schnell, auch in der Berücksichtigung der Gesamtproblematik, eine Anrede an den großen Generalissimus Wallenstein in den Sinn kommt: „Solch eine Flucht und Felonie, Herr Fürst, ist ohne Beispiel in der Welt Geschichten.“ So Oberst Gustav Wrangel zu Albrecht von Wallenstein in „Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller (1799).

Faktisch ist der Giordano-Essay, und dann in diesem Medium und anderen, ein neuer ANSCHLAG auf die nationale Identität der Deutschen, ein Anschlag auf die historische Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit. Auf die Weiterentwicklung einer unabdingbar notwendigen Historisierung. Ein Anschlag auf die historische Unbestechlichkeit, weil die Geschichte das Auge der Wahrheit ist und immer bleiben wird. Ein weiterer und fortwährender Anschlag auf die nationale Selbstbewahrung und Selbstbehauptung der Deutschen. Auf ihre nationale Würde und Ehre. Die doch nicht für alle Zeiten ein geschlagenes Volk der schieren nationalen Würdelosigkeit (Stichwort Totalverzicht) sein können.

Wie es auch und vor allem ein Anschlag auf die Unteilbarkeit der Humanität oder Menschenrechte ist, eine unabdingbar gebotene umfassende Humanität, die auch für uns Deutsche zutreffen muß. Jedoch uns Deutschen mit dieser Giordano-„Ausarbeitung“ grotesk erneut beschnitten werden soll. Loquor, non tacui. J´accuse - Ich klage an!

Es sind skandalöse Versuche, die unendlichen Leiden AUCH der Deutschen, der Besiegten von 1945 (und nur der Einzelne oder Gruppen konnten sich befreit fühlen - und wurden dies auch tatsächlich, ABER eine ganze Nation kann immer nur besiegt werden!), in den Hintergrund zu drängen, diese Leiden zu minimalisieren (er schreibt doch tatsächlich: „niedergeschlagen und verprügelt“ wo es um millionenfache Morde geht), den Vertreibungsholocaust am deutschen Volk aus dem öffentlichen Bewußtsein ganz einfach wegzudrücken, die Tabuisierung aufrecht zu erhalten. Nach der Giordano-Methode, gespickt mit verheerender historischer Schimmerlosigkeit, ganz einfach wegzuschwadronieren. Skrupellos werden die Dinge vermengt und verpanscht, zu einem unannehmbaren Geschichtsklitterungs-Gulasch zusammengerührt, bis es zu seinem kleinkarierten Geschichtsbild unter einem kleinkarierten Hütchen paßt, bar jeder sozialen Verantwortung.

Und der Terminus Vertreibungsholocaust ist ein unabdingbarer Terminus der Historien-Wahrheitsergänzung, ein Terminus der für Megatötung im Rahmen der besonders ostdeutschen und sudetendeutschen Massenaustreibung aus jahrhundertealten angestammten Heimat- und Siedlungsgebieten steht, Gebiete, die niemals polnisch oder tschechisch waren. Gebiete, die schon viele Jahrhunderte deutsches Heimat- und Siedlungsgebiet waren, die wir Deutschen oder unsere germanischen Vorfahren vor 800, 900, 1.000 Jahren und länger erst urbar gemacht und aufgebaut haben, der Wildnis entrissen haben, beispielsmassig schon Jahrhunderte zuvor, bevor Amerika erst entdeckt wurde. Und dies kann alles nicht so ohne weiteres hingenommen werden. Komme, was da wolle.

Ich denke an Friedrich Schiller (1759 - 1805), ich denke an Wilhelm Tell:

„Unser ist durch tausendjährigen Besitz
Der Boden - und der fremde Herrenknecht
Soll kommen dürfen und uns Ketten schmieden
Und Schmach antun auf unsrer eignen Erde?
Ist keine Hilfe gegen solchen Drang?
Nein, eine Grenze hat Tyrannenmacht:
Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden,
Wenn unerträglich wird die Last - greift er
Hinauf getrosten Mutes in den Himmel
Und holt herunter seine ew´gen Rechte,
Die droben hangen unveräußerlich
Und unzerbrechlich wie die Sterne selbst....“

Es ist eine Frage der Humanität, und eben eine Zentralfrage der deutschen nationalen Identität, der historischen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung. Es ist eine Frage, wie lange wir Deutschen es noch zulassen, uns dies alles einfach wegdrücken und verfälschen zu lassen, und in der unabdingbar notwendigen Aufarbeitung als unverjährbare Völkerrechtsverbrechen nach der Methode Giordano (im übrigen auch der Gutmenschen-Tyrannnei durch Mitte-Links-Demokratieverfälschung, trotz einer soliden Verfassung) unter- oder ganz einfach wegdrücken lassen. Und dies von Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ ganz einfach wegschwadronieren lassen. [Zur Ralph Giordanos ehemaliger glühender Kommunisten- und Stalinisten-Zeit, als beachtlicher Funktionär in Hamburg-Altona, wird im Beitrag ebenfalls die Rede sein.]

Und Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ tragen hier eine Mitschuld, vor allem wegen der gravierenden Schädigung, endlich zu einer allumfassenden Humanität und Anerkennung der Menschenwürde und der Menschenrechte auch gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen zu gelangen. Und sie nicht immer wieder dermaßen grotesk zu verkennen und dann diese Teufelei öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Cui bono?

Präsentiert wird von Giordano in seinem Essay letztlich nur eine grotesk gestückelte Humanität (sozusagen letztlich Völker mit Recht und Völker mit Unrecht), und dies in Form einer brachial-ideologischen Konstruktion: hier nur Opfer und dort nur Täter. Ewig nur schwarz und weiß, ohne jede Farbschattierung - und somit letztlich mit der Stange im Nebel herumfuhrwerkend. Eine unerträgliche CHUZPE im Quadrat hoch zehn, eine versuchte aber mißlungene Quadratur des Kreises. Und der Leser sollte Obacht geben: es ist nur vermeintlich aalglatt präsentiert. Was für ein Wahnsinn! Ein erneutes kolossales Giordano-Schwarz-Weiß-Fresko. (Wobei man vorher die historische Wahrheit unter Putz legte.) Eine unerträgliche geistige Gemengelage aus bewußt produzierter brachial-ideologischer Monokausalität oder bar jeder umfassenden sozialen Verantwortung. Unbeleckt von jeder tieferen historischen Erkenntnis. Cui bono? [Leichtes Zähneklappern: Ob man das alles noch sagen darf?]

Was Giordano hier im Beitrag für die „Jüdische Allgemeine“ und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ bietet (und da sind wir doch nicht auf den Kopf gefallen!), ist ein neuer blindwütiger Exzeß des Nationalmasochismus, des rasenden Schuldkultes, ein fortwährender Anschlag auf die nationale Identität und Würde der Deutschen. Und auch hier: Cui bono?

Zudem: „Den Deutschen ist ein Schuldgefühl aufgezwungen worden und zu Unrecht auferlegt!“ So US-Präsident Ronald Reagan am 5. Mai 1985 in Bitburg an den Gräbern gefallener deutscher Soldaten. Doch lassen wir jetzt, zunächst, Ralph Giordano zu Wort kommen.

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HIER NUN ZUNÄCHST DIE DOKUMENTATION DES ESSAYS VON RALPH GIORDANO IN DER „JÜDISCHEN ALLGEMEINEN“:

„Verräterische Leerstelle
(Untertitel:) GESCHICHTE Vor 60 Jahren wurde die >>Charta der deutschen Heimatvertriebenen<< verkündet. Ein wegweisendes Dokument der Versöhnung? Nein, ein Paradebeispiel deutscher Verdrägungskünste

Von Ralph Giordano

Am 5. August 2010 wird auf Einladung des Bundes der Vertriebenen im Weißen Saal des Stuttgarter Neuen Schlosses der 60. Jahrestag der >>Charta der deutschen Heimatvertriebenen<< begangen. Das Motto: >>Durch Wahrheit zum Miteinander<<, Leitwort ebenfalls der traditionellen Festveranstaltung >>Tag der Heimat<< im Internationalen Congress Centrum Berlin am 11. September 2010.

Das >>Grundgesetz der Vertriebenen<<, wie die Charta auch genannt wird, war am 5. August 1950 in Bad Cannstatt bei Stuttgart mit der Unterschrift der ostdeutschen Landsmannschaften und Vertriebenenverbände als >>Aufruf an die Völker der Welt<< im Stil eines Staatsaktes aus der Taufe gehoben worden. Die Schwerpunkte: Bekenntnis zur deutschen Einheit und zu Europa, tätiger Wiederaufbau, Eingliederung der Vertriebenen, Recht auf Heimat, Gewaltverzicht. Allenthalben gerühmt als ein >>wegweisendes Dokument<< der deutschen Nachkriegsgeschichte und >>beeindruckendes Zeugnis menschlicher Größe und Lernfähigkeit<<, ein Document humain von historischem Gewicht. Kritische Töne fehlten und fehlen, deshalb zwei Einsprüche.

(Zwischenüberschrift in größeren Buchstaben und Fettdruck:) Russlands verbrannte Erde, Lidice, Auschwitz gar? Einfach aus dem Gedächtnis gewischt.

Erstens: Die Lektüre der Charta vermittelt den Eindruck, als habe die Vertreibung der Deutschen in einem historischen Vakuum stattgefunden, in einem luftleeren Raum des 20. Jahrhunderts. Findet sich doch von dem, was ihr vorausgegangen war und zu ihr geführt hatte, kein Wort, keine Silbe, kein Buchstabe. In der Charta der deutschen Heimatvertriebenen fehlt jede Spur von Vorgeschichte.

Und das, obwohl 1950 noch die offenen Gräber des Vernichtungskrieges rauchten, seine Wunden gänzlich unvernarbt waren und die Erinnerungen an die Schrecken der deutschen Okkupation allgegenwärtig. Wer aber nach ihren Urhebern sucht, nach Namen wie Adolf Hitler, Heinrich Himmler, Reinhard Heydrich oder nach den Schädelstätten, die sie auf dem Kontinent hinterlassen hatten, der fahndet vergebens. Massenvertreibungen und Zwangsverpflanzungen ganzer Völkerschaften unter deutscher Herrschaft? Ein weißgeblutetes Polen, das tschechische Lidice, Russlands verbrannte Erde, Auschwitz gar? Aus dem Gedächtnis gewischt, wie die Jubelorgien beim Einmarsch deutscher Truppen in das Sudetenland.

Wen wundert es da, dass eine Gruppe in der Charta gar nicht auftaucht - die Vertriebenen der ersten Stunde? Also die tausende und abertausende irrtümlicherweise >>Emigranten<< genannten jüdischen und nichtjüdischen Deutschen, die gleich nach dem 30. Januar 1933 fluchtartig und aus nur allzu berechtigter Furcht um Leib und Leben Deutschland verließen. Der Gedanke an sie hat die Väter und Mütter der Charta bezeichnenderweise nie auch nur angeflogen.
(In Großbuchstaben und Fettdruck:) ENTWERTET Es kann jederzeit nachgeprüft werden: Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen klammert die Vorgeschichte der Vertreibung vollständig aus, ein Defizit, das sie bis auf den Grund entwertet. Sie kappt die historischen Zusammenhänge, die Kausalität zwischen Ursache und Wirkung, ignoriert die Chronologie des Dramas und exkulpiert die Primärverantwortlichen für die Vertreibung und den Heimatverlust durch Anonymisierung - Hitler und das nationale Kollektiv seiner Anhänger.

Was sichtbar wird, ist ein institutioneller Abwehrreflex, eine geradezu mit Händen zu greifende Berühungsangst vor der Ära des Nationalsozialismus. Damit wird die Charta zu einem Paradebeispiel, einem Lehrstück deutscher Verdrängungskünste. Sie spiegelt den Zeitgeist einer Bundesrepublik, in der der Kommentator der Nürnberger Rassengesetze, Hans Globke, die graue Eminenz des ersten Kanzlers Konrad Adenauer war. Welch ein Gegensatz zu Richard von Weizsäckers berühmter Rede am 8. Mai 1985 im Deutschen Bundestag zum 40. Jahrestag der Befreiung: >>Die Ursachen der Vertreibung liegen nicht am Ende des Krieges, sondern an seinem Anfang. Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen.<< Und Willy Brandt: >>Wir konnten nichts verlieren und haben nichts verloren, was Hitler nicht schon verspielt hatte.<< Worte und Sätze, die in der Charta undenkbar wären.

Zweiter Einspruch: >>Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung.<< So lautet das immer wieder zitierte ethische Zentrum der Charta. Was, um Himmels willen, soll das heißen? Ist ihren Vätern und Müttern nicht bewusst gewesen, welch höchst problematischen Schwur sie da abgelegt hatten? Nämlich etwas ungeschehen gelassen zu haben, was einem eigentlich zugestanden hätte. Darf man da fragen, wer und was denn nun von deutscher Rache und Vergeltung verschont geblieben ist, und wem sie gegolten hätten? Was ist das für ein großmütiger Verzicht, der sich blind und ahnungslos gibt gegenüber dem Inferno, das der Vertreibung der Deutschen vorausgegangen war?

(In Großbuchstaben und Fettdruck:)
LEERFORMEL >>Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung.<< Mit diesem Satz wurde ein realitätsfernes Konstrukt produziert und instrumentalisiert, um die hohe Moralität seiner Erfinder zu demonstrieren und zu bescheinigen. Der viel gerühmte Gewaltverzicht der Charta - eine bloße Leerformel. Da wird auf etwas verzichtet, was gar nicht ausführbar gewesen wäre, das aber, wenn es ausgeführt worden wäre, altem Unrecht ein weiteres zugefügt hätte. Mit dem stets im Brustton großmütigen Verzeihens vorgetragenen Kernsatz macht die Charta Deutschland zum Gläubiger der Geschichte, die einst okkupierten Ländern Mittel- und Osteuropas aber zu deren Schuldnern. Darin liegt der eigentliche Skandal der Charta.

(Zwischenüberschrift in Großbuchstaben und Fettdruck:) Die Vertreibung der Deutschen - Fresko aus Schmerz und Verzweiflung.
Kritik an ihr nimmt nichts von dem ungeheueren Leid der Vertriebenen, so wenig, wie sie Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Schicksal signalisiert. >>Wie kann man diese Heimat verlassen, ohne dass einem das Herz bricht?<<, heißt es in meinem Buch Ostpreußen ade - Reise durch ein melancholisches Land. Auch nach 60 Jahren machen einen die Bilder noch fassungslos, Menschen mit kleiner Habe unterwegs und mit jedem Schritt weiter weg vom geliebten Zuhause; Menschen verprügelt, niedergeschlagen und im Winter auf offenen Güterwagen geladen; darunter Kinder, die verstört in die unbegreifbare Welt der Erwachsenen blicken. Ein Riesenfresko aus Schmerz, Verzweiflung, Tod. Und über allem der Verlust der Heimat. Ich will jedes Recht haben, über deutsches Leid zu weinen, ohne mich deshalb schämen zu müssen - was den Strom meiner Tränen nicht um eine mindert, die ich vergossen habe, vergieße und bis an mein Ende vergießen werde über die Kinder des Holocaust.

Kein Verbrechen von Deutschen rechtfertigt Verbrechen an Deutschen; die heutigen Staatsmänner im ehemals deutsch besetzten Mittel- und Osteuropa wären deshalb gut beraten, auch da nicht zurückzuschrecken, wo die Geschichte des eigenen Landes bei der Vertreibung der Deutschen nach 1945 nun ihrerseits schmerzhaft wird. Wahrheit bleibt: Primär verantwortlich für jeden Zivil- und Militärtoten des Zweiten Weltkrieges sind die, die ihn ausgelöst haben: Hitler und das nationale Kollektiv seiner Anhänger. Also erstverantwortlich auch für die Opfer der Flucht und der Vertreibung. Keine Geschichte der Vertreibung ohne ihre Vorgeschichte wie auch keine Vorgeschichte der Vertreibung ohne ihre Geschichte - die Humanitas ist unteilbar. Dieses Prinzip ist von den Verfassern der Charta unentschuldbar missachtet worden. 60 Jahre danach muss sie deshalb überdacht und aus der Ecke NS-blinder Verdrängung der 50er-Jahre des vorigen Jahrhunderts in eine aufgewecktere Gegenwart transportiert werden.

(In Großbuchstaben und Fettdruck:) SINGULÄR Die heutige Führung des Bundes der Vertriebenen steht meines Wissens auf einem anderen Bewusstseins- und Erkenntnisstand als die von 1950 (was auch für die überwältigende Mehrheit der Vertriebenen und ihrer Nachkommen gilt). >>Hitler hat die Büchse der Pandora geöffnet<< und >>Der Holocaust ist ein singuläres Verbrechen, gegen das die Vertreibung nicht aufgerechnet werden kann<< - das hat niemand anderes als Erika Steinbach gesagt, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, ebenfalls ein Satz, der in der Charta undenkbar wäre.

Kann man trotzdem weiter hinter ihrem unkorrigierten Wortlaut stehen? Wird es auch diesmal wieder, am 5. August in Stuttgart und am 11. September in Berlin, wie bisher bei Elogen bleiben auf ein Dokument, das die Wurzel der Vertreibung, ihre Vorgeschichte, einfach gestrichen hat? >>Durch Wahrheit zum Miteinander<
Soweit Ralph Giordano. Eine atemberaubende Zumutung, an der, vor allem gemessen am Thema, letztlich nichts dran ist!
Unterhalb des Artikels steht noch: „Der Autor ist Schriftsteller (>Die Bertinis<) und Publizist. Im September erscheint von ihm im Verlag Kiepenheuer & Witsch >Mein Leben ist so sündhaft lang. Ein Tagebuch<“.
[Der Beitrag umfaßt mit einem großformatigen Bild der seinerzeitigen Kundgebung in Bad Cannstatt bei Stuttgart, mit der Bildunterschrift: „Ein Aufruf an die Völker der Welt? Am 5. August 1950 feiern tausende Menschen in Stuttgart bei einer Kundgebung die >Charta der deutschen Heimatvertriebenen<“ eine ganze Seite. Man beachte auch das Fragezeichen in der Bildunterschrift und im Titel. Hat Giordano etwas gegen Aufrufe an die Völker der Welt? Und was soll hiermit alleine schon unterstellt oder angeworfen werden?]

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ZUR VERVOLLSTÄNDIGUNG HIER NUN AUCH DIE DOKUMENTATION DER >CHARTA DER DEUTSCHEN HEIMATVERTRIEBEN<, DAS GRUNDGESETZ DER DEUTSCHEN HEIMATVERTRIEBENEN:

„5. August 1950

Charta der deutschen Heimatvertriebenen
(beschlossen von den Vertretern aller deutschen Vertriebenenorganisationen, darunter auch der „Sudetendeutschen Landsmannschaft“, am 5. August 1950 in Cannstatt bei Stuttgart)

Im Bewußtsein ihrer Verantwortung vor Gott und den Menschen, im Bewußtsein ihrer Zugehörigkeit zum christlich-abendländischen Kulturkreis, im Bewußtsein ihres deutschen Volkstums und in der Erkenntnis der gemeinsamen Aufgabe aller europäischen Völker haben die erwählten Vertreter von Millionen Heimatvertriebenen nach reiflicher Überlegung und nach Prüfung ihres Gewissens beschlossen, dem Deutschen Volk und der Weltöffentlichkeit gegenüber eine feierliche Erklärung abzugeben, die die Pflichten und Rechte festlegt, welche die deutschen Heimatvertriebenen als ihr Grundgesetz und als unumgängliche Voraussetzung für die Herbeiführung eines freien und geeinten Europas ansehen.

  1. Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat.

  2. Wir werden jedes Beginnen mit allen Kräften unterstützen, das auf die Schaffung eines geeinten Europas gerichtet ist, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können.

  3. Wir werden durch harte, unermüdliche Arbeit teilnehmen am Wiederaufbau Deutschlands und Europas.
Wir haben unsere Heimat verloren. Heimatlose sind Fremdlinge auf dieser Erde. Gott hat die Menschen in ihre Heimat hineingestellt. Den Menschen mit Zwang von seiner Heimat trennen, bedeutet ihn im Geiste töten.
Wir haben dieses Schicksal erlitten und erlebt. Dafür fühlen wir uns berufen zu verlangen, daß das Recht auf die Heimat als eines der von Gott geschenkten Grundrechte der Menschheit anerkannt und verwirklicht wird.
Solange dieses Recht für uns nicht verwirklicht ist, wollen wir aber nicht zur Untätigkeit verurteilt beiseite stehen, sondern in neuen, geläuterten Formen verständnisvollen und brüderlichen Zusammenlebens mit allen Gliedern unseres Volkes schaffen und wirken. Darum fordern und verlangen wir heute wie gestern:

  1. Gleiches Recht als Staatsbürger, nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch in der Wirklichkeit des Alltags.

  2. Gerechte und sinnvolle Verteilung der Lasten des letzten Krieges auf das ganze deutsche Volk und eine ehrliche Durchführung dieses Grundsatzes.

  3. Sinnvollen Einbau aller Berufsgruppen der Heimatvertriebenen in das Leben des deutschen Volkes.

  4. Tätige Einschaltung der deutschen Heimatvertriebenen in den Wiederaufbau Europas.

Die Völker der Welt sollen ihre Mitverantwortung am Schicksal der Heimatvertriebenen als der vom Leid dieser Zeit am schwersten Betroffenen empfinden.
Die Völker der Welt sollen handeln, wie es ihren christlichen Pflichten und ihrem Gewissen entspricht.

Die Völker müssen erkennen, daß das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen, wie aller Flüchtlinge, ein Weltproblem ist, dessen Lösung höchste sittliche Verantwortung und Verpflichtung zu gewaltiger Leistung fordert.

Wir rufen Völker und Menschen auf, die guten Willens sind, Hand anzulegen ans Werk, damit aus Schuld, Unglück, Leid, Armut und Elend für uns alle der Weg in eine bessere Zukunft gefunden wird.“

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Fortsetzung, Teil II, siehe unterhalb!!


Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil II

(Fortsetzung, Teil II:)
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VORAB HIER SCHON EIN ERSTES RESÜMEE DES GESAMTEN NACHFOLGENDEN BEITRAGES:
Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ sind dringend aufgefordert, endlich auch die Menschenwürde und die Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen anzuerkennen, sich zu korrigieren.

Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ haben sich meines Erachtens der Volksverhetzung schuldig gemacht. In diesem „niedergeschlagen und verprügelt“ liegt eine Leugnung der wahren Dimension des Vertreibungsholocaust. Tatsache jedoch ist: Millionnenfache Morde an den Vertriebenen. Überwiegend Morde im Frieden, nach dem 8. Mai 1945. Der Giordano-Essay in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ ist zudem eine Verhöhnung der Opfer. Durch die betriebene Entlastung der Täter des Vertreibungsholocaust sehe ich einen weiteren Tatbestand der Volksverhetzung.
Wahnsinn, Millionen wurden GETÖTET und Giordano spricht von „verprügelt und niedergeschlagen“. In anderem Zusammenhang jedoch von „Schädelstätten“. Millionenfache Morde im Frieden an den deutschen Heimatvertriebenen, und Giordano spricht von „verprügelt und niedergeschlagen“. Keine Silbe, kein Wort, kein Satz zum wirklichen apokalyptischen Opfergang der deutschen Heimatvertriebenen. (Allenfalls einer einzigen Passage ist zuzustimmen, siehe weiter unten.) Keine Silbe, kein Wort, kein Satz, nur der unablässige Versuch, das politische Verbrechen, die nationale und historische Identität unseres deutschen Volkes unablässig zu zernieren oder zu zerstören trachtend, in der Nach-68er-Kulturrevolution-Zerstörung zu halten. Und die Zerstörung der Geschichte eines Volkes ist zusätzlich geistiger Völkermord, auch nach internationalem Recht. Herr Giordano, es waren mindestens 1,2 Millionen getötete ostdeutsche Heimatvertriebene, es waren mindestens 241.000 getötete sudetendeutsche Heimatvertriebene. Und da findet Giordano nur die Worte „verprügelt und niedergeschlagen“. Prof. Dr. Werner Frauendienst, Mannheim: „Wie die Hyänen sind Polen hinter den Russen hergezogen und haben sich ihre Opfer geholt. Männer, Frauen und Kinder, die in Gefängnisse und Lager verschleppt, dort zu Tode gequält und umgebracht wurden, um Raum für Polen zu schaffen, die nicht in einen menschenleeren Raum kamen, sondern der erst menschenleer gemacht wurde.“ Millionen Opfer eines Völkermordes, einer ethnischen Säuberung.

Den Vertreibungsholocaust, die Einmaligkeit des Verbrechens der Massenaustreibung, das ausländische Kommentatoren das „größte Menschheitsverbrechen aller Zeiten“ nennen, „als Folge nationalsozialistischer Schreckensherrschaft zu bezeichnen, wie dies häufig geschieht, ist entschieden zurückzuweisen. Denn damit soll diesem größten Menschheitsverbrechen zumindest der Anschein einer Rechtfertigung gegeben und überdies das deutsche Schuldkonto zusätzlich belastet werden. Nach Völkerrecht - ebenso wie nach jedem gesunden Rechtsempfinden - gibt es kein einziges Verbrechen, und mag es noch so groß sein, das die auch nur annähernde Rechtfertigung für andere Verbrechen sein könnte. Ein Mord ist auch als Antwort auf einen Mord nicht gerechtfertigt.“ (Rudolf Czernin)

Giordano präsentiert hier in seinem Beitrag in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“, erneut voll extremisiert und fanatisiert wie in alten Zeiten, wie in alter KPD-Agitprop-Zeit, wie in seiner über 10-jährigen Kommunisten- und Stalinistenzeit in Hamburg-Altona, Kommandeur von 1.000 KPD-Mitgliedern (ich komme darauf zurück), die Allein- und Hauptschuldthese Deutschlands am Zweiten Weltkrieg. Er denkt nur in den Kategorien der Schuld, statt primär einmal in denen der KriegsURSACHEN. Diese schon immer verrückte Kollektivschuldthese ist längst mehr und mehr widerlegt. Giordano hat keinen Schimmer von der uabdingbaren Notwendigkeit von HISTORISIERUNG. Ich komme darauf weiter unterhalb mehrfach zurück, doch hier nur mindestens folgendes: „ES IST HÖCHSTE ZEIT, DASS EUROPA 1945 NICHT ALS EINE NIEDERLAGE DEUTSCHLANDS, SONDERN ALS SEINE EIGENE NIEDERLAGE ANSIEHT UND DASS ES UNTER SEINEN VÖLKERN DIE SCHULD AM GRÖSSTEN VERBRECHEN, DAS ES JEMALS GEGEN SEINE EIGENE ZIVILISATION BEGING, GLEICHMÄSSIG VERTEILT. Es ist Zeit, daß es seine Einheit als eine harmonische Vermischung aller seiner Kulturen versteht. Es ist Zeit, daß eine Seite seiner tragischen und blutigen Geschichte endgültig umgedreht wird.“ (So Marcel Boisot, mit dem sich unter anderem auch Franz Josef Strauß solidarisierte.)

  1. Ralph Giordano widmet sich dem Thema Heimatvertriebe, und insbesondere der >Charta der deutschen Heimatvertriebenen<. Das Ergebnis seines Essays? Es ist ganz einfach verheerend! Er schadet nur, er ist ein gravierendes Hindernis auf dem Weg zur Versöhnung mit den Vertreiberländern, Polen und Tschechien.

  2. Verheerend ist es deshalb, weil es gravierend unhistorisch und geschichtsklitternd ist. GIORDANO VERWECHSELT DIE VERLAUFSGESCHICHTE DES GESCHEHENS MIT DER WIRKLICHEN, DER TATSÄCHLICHEN VORGESCHICHTE. Hierzu präsentiert er keine Kenntnisse. Er präsentiert ganz einfach die Verlaufsgeschichte als Vorgeschichte. Aber dies ist für die Thematik unbrauchbar. Die Phänomene werden nicht im Entferntesten in ihren wirklichen Dimensionen und Auswirkungen, in ihren ursächlichen Entstehungen und Einfädelungen erfaßt.

  3. Verheerend ist es deshalb, und vor allem, weil er in der Frage des völkerrechtlich unverjährbaren Genocids an den Ostdeutschen und Sudetendeutschen, mit mindestens über 1,5 Millionen GETÖTETEN Heimatvertriebenen alleine hier, nicht den wirklichen Zentralkern der Fragen auch nur im entferntesten tangiert. Denn LOSGELÖST (es sei wiederholt: l o s g e l ö s t) von aller Verlaufsgeschichte oder Vorgeschichte, ist das Schicksal der Heimatvertriebenen vor allem anderen eine Frage der Menschenwürde und der Menschenrechte. Wozu auch eine unabdingbare Wiedergutmachung gehört. (Mindestens ein historischer Ausgleich und Kompromiß.) Dieser Gesichtspunkt der Humanität hat über allem anderen zu stehen. Dieses Zentrale, dieses Alpha und Omega, verkennt er völlig. Die Frage der deutschen Heimatvertriebenen, und somit auch die Frage der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, ist eine Frage der Menschenwürde und der Menschenrechte von Millionen und Abermillionen. Die Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ vollkommen VERKENNEN, sehr gelinde ausgedrückt. [Ich bin jetzt durch Giordano soetwas von irritiert und muß nachfragen, haben denn nicht wir Deutschen auch, nahezu bis zur Selbstpreisgabe, Wiedergutmachung für den Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern geleistet, und auch fortwährend: auch zukünftig in bezug auf die Sicherheit Israels? Und wenn ja, warum soll denn bei dem einen Genocid dies so sein und beim anderen nicht? Dies begreife wer mag. Was für eine verrückte Welt! Und haben wir da, beim Holocaust (Shoah) an uneren jüdischen Mitbürgern, auch nach der Verlaufsgeschichte oder der Vorgeschichte gefragt, es wie Giordano einfach weg zu schwadronieren versucht? Es war eine zentraler Akt der Wiedergutmachung ALLEINE durch die verheerend verletzte Menschenwürde und die Menschenrechte. Da gab es keine weiteren Fragen. Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ präsentiert Selbstentlarvung pur.] Aber wenn Giordano schon nach historischen Begründungen sucht, dann sollte er Verlaufsgeschichte und wirkliche, tatsächliche Vorgeschichte nicht derart haarsträubend zur Unbrauchbarkeit hin verwechseln. KEINE SILBE, KEIN WORT, KEINEN SATZ ZUR WIRKLICHEN VORGESCHICHTE: Der tschechische und polnische Imperialismus wurde schon 1848 durch den PANSLAWISMUS eingeleitet, EINGEFÄDELT oder auf den Weg gebracht (was auch schon Karl Marx zu dieser Zeit erkannte: "Linie Stettin Triest"), dann 1918/19 erstmals umgesetzt (Annektierung des Sudetenlandes und des sogenannten Korridors: Westpreußen, Posen und Ostoberschlesien), also lange, sehr lange vor Hitler. Und dann ging es weiter in der Zwischenkriegszeit, und geplant schon vor Kriegsbeginn.

  4. Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ haben in der Heimatvertriebenenfrage Unrecht von A bis Z, so kann man es nicht darstellen, so geht dies nicht!, es ist eine vollkommene VERKENNUNG des Schicksals des deutschen Volkes, was den Völkermord der Vertreibung anbetrifft. Auch vollkommen daneben, in einen Sumpf ohne Rückkehrmöglichkeit geratend, wenn man derart etwas für eine dauerhafte Versöhnung zu tun beabsichtigt. Sich quasi auch als Anwalt des polnischen und tschechischen Imperialismus geriert. Denn in welchem Interesse hat er denn in dieser Art und Weise geschrieben? Cui bono?

  5. Wir müssen feststellen: Ralph Giordano schadet den jüdischen Interessen in Deutschland, mit derartigen Methoden gravierender Falschdarstellungen wie die zur Charta der deutschen Heimatvertriebenen, ganz gravierend. Was er bietet ist völlig unhistorisch, kontraproduktiv und unpolitisch. Wie elend und brachial-ideologisch verblendet zudem, wo es doch immer nur um eine weitergehende Verbesserung der deutsch-jüdischen Symbiose gehen kann. Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ haben dieser einen denkbar schlechten Dienst erwiesen. Auch ist die Giordano-Darbietung kein Einzelfall in der „Jüdischen Allgemeinen“. (Siehe Anlage Nr. 1, mein Beitrag aus dem Jahre 2004 in der nämlichen Causa.) Es kann also nicht mit einem Giordano- „Meinungsbeitrag“ heruntergespielt werden. Nein, es ist Methode und Strategie. Und wer wollte sich da noch einen Bären aufbinden lassen. (Sichwort Rückzug der Vertretung der jüdischen Gruppierung aus der Stiftung >Versöhnung, Flucht und Vertreibung<.)

  6. Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ sollten nicht länger eine gravierende VERKENNUNG der Menschenwürde und der Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen, und somit der nationalen Identität der Deutschen - was eins ist, so ganz und gar zur Schau stellen. Dies ist unverantwortbar und zwingt zu Schlußfolgerungen und Reaktionen.

  7. Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ versündigen sich an der Unteilbarkeit jeder auch brauchbaren ganzheitlichen Humanität, alles andere ist nur ad hoc sofort erkennbare Inhumanität.

  8. Wir stellen fest, und müssen feststellen, das Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ nicht nur die Menschenwürde und die Menschenrechte für die Deutschen vollkommen verkennen, diese zu minimieren trachten, in einer Art und Weise die schier sprachlos macht, dem Faß den Boden ausschlägt, nicht nur in diesem Tun keine Vertreter einer ungeteilten Humanität sind, sondern das sie vor allem auch Vertreter des TOTALVERZICHTS in Hinsicht auf das Sudetenland und Ostdeutschland sind. Was sie mit der Mitte-Links-Parteienoligarchie durch Demokratieverfälschung, mit der real existierenden Mitte-Links-Demokratur, trotz einer soliden Verfassung, fraglos gemeinsam haben. (Diese im brachial-ideologischen Extremismus der Darstellung, wie hier durch Giordano, aber noch weit übertreffen. Ansonsten: Wenn wir schreiten Seit´ an Seit´!) - Noch niemand hat versucht, derart das Grundgesetz der deutschen Heimatvertriebenen so skrupellos ANZUFALLEN, anzuschlagen und deren „Wertlosigkeit“, die „Entwertung“ zu verbreiten, zu propagandieren. Noch niemand hat sich bisher zu einer derartigen und auch völlig selbstentlarvenden Schandtat hinreißen lassen.

  9. Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ begehen dann in der Folge zudem jene zentrale groteske Fehleinschätzung, nämlich jene völlig irregeleitete Annahme, daß nämlich die real existierende Mitte-Links-Demokratur und der daraus skrupellos, und an nationaler Würdelosigkeit nicht mehr zu übertreffende ausgespülte Totalverzicht, also der Nationalverrat eine Zukunft haben würden. Weit gefehlt - auch diese Tage sind gezählt. Eine derartige satanische Zukunft ist auf Dauer völlig ausgeschlossen. Denn das schändliche Produkt des Totalverzichts ist die Folge der Mitte-Links-Demokratur, der Fall der Mitte-Links-Demokratur wird in der Folge auch unabdingbar der Fall des Totalverzichts bedeuten. Gar keine Frage. Weil man keinem Volk eine nicht brauchbare oder zumindest äußerst defizitäre Demokratie, einen Demokratieverschnitt wie Papenverschnitt, der noch nicht einmal die Menschenwürde und die Menschenrechte von Millionen und Abermillionen des eigenen Volkes sichert, dafür kämpfen kann, über Jahrzehnte hinweg dafür nicht gerungen hat, in der ein diabolischer Abgrund klafft zwischen Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit, vom Amtseid ganz zu schweigen [Art. 56 und 64 unserer Verfassung (GG)], auf Dauer aufrechterhalten werden kann. (Stichwort: Politische Zweidrittelgesellschaft: Unterdrückung einer ganzen politischen Strömung, Verfälschung der nationalen Identität des eigenen Volkes, Instrumentalisierung der Geschichte zum eigenen Machterhalt etc.pp) Eine Mitte-Links-Demokratur kann auf Dauer nur eine Illusion, eine Fata Morgana sein. Die jede unabdingbare Demokratieerneuerung und Demokratievervollkommnung einmal über Nacht hinweg fegen wird. (Ganz einfach zum Mond geschossen wird.) Sobald das Volk die politische Unfreiheit und Falschheit erkannt haben wird. Vor allen Dingen auch den jahrzehntelangen Stimmviehmißbrauch der deutschen Heimatvertriebenen, der immer auch ein Mißbrauch an der nationalen Identität der Deutschen war und ist. [Vergleiche man in der Anlage Nr. 16 meinen Beitrag: >Werden wir von Demokratieverfälschern regiert?< (Kurzfassung und Langfassung), in der Anlage Nr. 20 meinen Beitrag: >Totalverzicht und Demokratur - Heimatvertriebene als Stimmvieh mißbraucht, Demokratie zur Demokratur verkommen<, in der Anlage Nr. 18 meinen Beitrag: >Wir haben eine grundsolide Verfassung, aber wir haben keine politische Freiheit! - Zur Auslöschung einer ganzen politischen Strömung des nationalpatriotischen dritten Lagers<, und in der Anlage Nr. 19 meinen Beitrag: >60 Jahre solides Grundgesetz (GG) - 40 Jahre politische Unfreiheit für den Nationalpatriotismus<.]

10. Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ verkennen, daß mit dem Totalverzicht auch gleichzeitig eine Totalzernierung der nationalen Identität der Deutschen einher geht, eine nationale Identität, wie sie jedes andere Volk auf der Welt auch besitzt. Und ein Volk sich AUF DAUER niemals die eigene nationale Identität zerstören läßt. Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ verkennen, das Demokratie und Nationalpatriotismus (nicht nur Verfassungspatriotismus) einander bedingen, ansonsten sie ebenso unabdingbar sich als Illusion oder Fata Morgana entlarvt und zugrunde geht.

11. Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ sollten sich endlich korrigieren. Auch wäre mit dieser Attacke und skrupellosen Anschlag auf die deutschen Heimatvertriebenen und ihr Grundgesetz, die Charta der deutschen Heimatvertriebenen, eine Entschuldigung angebracht. Was den Vertreibungsholocaust (Terminus der Historien-Wahrheitsergänzung) am deutschen Volk anbetrifft, sind Ralph Giordano und die „Jüdische Allgemeine“ so blind wie ein Maulwurf. Und mit welchem Recht denn das? Cui bono? Wovor haben unsere jüdischen Mitbürger Angst, wenn sie uns in den Fragen der Ostdeutschen und Sudetendeutschen endlich auch historische Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit zubilligen? Dies kann absolut nicht nachvollzogen werden. Es ist kontraproduktiv und unpolitisch.

12. Und niemand sollte die geistige Leistung der Deutschen und ihrer Vorfahren, die Germanen, verkennen. Die germanischen Stämme sind die Begründer und Ermöglicher der heutigen europäischen Kultur. Dies ist von Deutschlands Feinden immer bestritten worden. Letztlich vergeblich. Aber es gab auch Ausnahmen, wie etwa Summner Welles, Mitglied der Regierung Roosevelt, der 1944 in bezug auf unser deutsches Volk schrieb: „Es ist eine einzig dastehende Tatsache, daß kein Volk mehr zum philosophischen, wissenschaftlichen, literarischen und musikalischen Erbe der modernen Kultur beitrug.“ Wie klein dagegen Giordano und seine Gutmenschen-Tyrannei in seinem Bemühen. Die wahren Ursachen und die wahre Vorgeschichte des Vertreibungsholocaust sind ganz andere, als Giordano sie vermeintlich und vergeblich glauben zu machen versucht. Ganz andere! Und diese vor allem auch moralische feste Verankerung und Möglichkeit wird einmal die Zukunft neu gestalten und neu gestalten müssen. (Stichwort Historischer Ausgleich und Kompromiß mit den Vertreiberländern und ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik.) Zumindest und letztlich die nach uns Kommenden werden sich darauf besinnen und die richtigen Schlußfolgerungen und Taten setzen und setzen müssen. So sicher wie das Amen in der Kirche ist, der Tag auf die Nacht folgt. Hinter jedem Fanatismus und Extremismus steht am Ende der Kassierer mit der quittierten Rechnung. Dies gilt auch und gerade heute für die Mitte-Links-Demokratur (Stichwort: Ausgrenzung einer ganzen politischen Strömung, des dritten Lagers in unserer Republik) mit der Mitte-Links-Herrschaftsideologie, die, und hier zum Thema, die historische Wahrheit, historische Klarheit und historische Gerechtigkeit bislang immer nur auch selbst zerstörte. Vergeblich, denn letztlich gilt: Die Geschichte ist das Auge der Wahrheit, die Geschichte kennt keinen Schlußstrich.

13. Ralph Giordano präsentiert Geschichte einer längst untergegangenen Epoche OHNE JEDE UNABDINGBAR NOTWENDIGE UND HEUTE UNVERZICHTBARE HISTORISIERUNG, die sich in einer einzigen Anklage ergießt, in einer Art und Weise, wie er es als EHEMALIGER Kommunisten- und Stalinisten-Funktionär, seinerzeit in Hamburg-Altona (und weiter unten komme ich noch konkret darauf zurück), an Agitprop: an Agitation und Propaganda wohl der Welt vorgeführt hat, aber zu einem Thema, nämlich Völkermord am deutschen Volk, deren wirkliche Aufarbeitung noch nach 60 Jahren aussteht (und man stelle sich nur vor, die Wiedergutmachung am Völkermord an unseren jüdischen Mitbürgern würde immer noch ausstehen - und wo ist denn da die Solidarität mit gleichen Erfahrungen, Leiden, apokalyptischen Schicksalen), und schwer das Hier und Heute und die Zukunft, eine auch wirklich dauerhafte und tragfähige Friedensordnung in Europa, verheerend belastet. Giordanos Essay geht vollkommen am Thema vorbei, ist ein unverschämter Totalversuch, die deutschen Heimatvertriebenen zu diskreditieren - und damit die nationale Identität der Deutschen, die objektiv durch ihre Haltung, und man lese sich nur die Charta der deutschen Heimatvertriebenen durch, schon seit Jahrzehnten den FRIEDENSNOBELPREIS (sic!) verdient hätten und andauernd haben. Die sich auch am Wiederaufbau Deutschlands gravierende und äußerste Verdienste erworben haben, dann weiterhin am Aufbau Europas. Nein, so wird die Epoche des Totalitarismus letztlich nicht beurteilt und endgültig abgehakt werden können, mit diesem endlosen und letztlichen Auge um Auge und Zahn um Zahn (und wir können natürlich auch aus dem Alten Testament zitieren, wenn man dies unbedingt will; und Shylocks gibt es nur im Theater), mit dieser UNFÄHIGKEIT ZUR HISTORISIERUNG, die allein die richtigen Lehren aus der Geschichte zu ziehen vermag, die Epoche des Totalitarismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts richtig einzuordnen vermag. So kann Haß auf allen Seiten kein Ende finden. Es ist vollkommen kontraproduktiv. Eine HISTORISIERUNG, alles in ein richtiges Maß und Verhältnis zu bringen, ist unabdingbar, weil wir zu fragen haben, was wir ganz persönlich und konkret zur Verbesserung tun können. Die fortgesetzte Kriminalisierung der Geschichte der Deutschen bringt kein Heil, sondern nur diabolisches Unheil. Treffend Helmut Schmidt: „Es ist mit Erfolg gelungen, aus der ganzen deutschen Geschichte ein Verbrecheralbum zu machen.“ Dies lassen wir uns nicht länger gefallen, wir lassen es uns immer weniger und weniger gefallen. Dies heißt auch ein Gespür dafür zu haben, Schuld und Unschuld auseinander halten zu können - also die Ursachen zu kennen. Eben wegen auch diesen Giordano-Figurationen weiß alle Welt >VON< den Verbrechen der Deutschen, aber nichts von den Massenverbrechen >AN< Deutschen. Ein unhaltbarer Zustand. Eine Historisierung muß unter allen Umständen das Folgende beinhalten, so wie es MARCEL BOISOT auf den Punkt brachte, und sich der große Staatsmann Franz Josef Strauß ad hoc mit Boisot solidarisierte. Marcel Boisot legte dar, und anders können wir es auch in historischer Wahrheit nicht präsentieren und verantworten, um nicht fortgesetzt neues Unheil hervor zu rufen, einen neuen Bruchpunkt ins Unheil zu überschreiten, weil auch der Zwang gegenüber den Deutschen, zum ewigen Gang nach Canossa, zum ewigen Angekettetsein am Marterpfahl der Geschichte, ein Ende finden muß, und unter allen Umständen ein Ende finden wird, in der Schließung des Fahrkartenschalters nach Canossa, denn auf ewigem Haß läßt sich keine tragfähige Zukunft aufbauen: „Es ist höchste Zeit, daß Europa 1945 nicht als eine Niederlage Deutschlands, sondern als seine eigene Niederlage ansieht, und daß es unter seinen Völkern die Schuld am größten Verbrechen, das es jemals gegen seine eigene Zivilisation beging, GLEICHMÄSSIG VERTEILT. Es ist Zeit, daß es seine Einheit als eine harmonische Vermischung aller seiner Kulturen versteht. Es ist Zeit, daß eine Seite seiner tragischen und blutigen Geschichte endgültig umgedreht wird.“ So Marcel Boisot in „Die Welt“ vom 13. März 1985. Boisot ist Ehrenpräsident des Verbandes der Jagdflieger des freien Frankreich.

14. Zu den Erkenntnissen und Schlußfolgerungen des Tuns von Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“: Wir sehen, daß es sich ganz anders entwickeln müßte, nämlich auf unabdingbare Solidarität hin. Und es ist auf den Punkt gebracht, wenn der Wiener Publizist und Buchautor, Helmut Müller, feststellt (siehe seinen 1A Beitrag im Anhang Nr. 2). „Wie lange müssen wir wohl noch warten, bis sich jene Opfergruppen, denen bereits allerhöchste Aufmerksamkeit und Wiedergutmachung widerfahren ist, mit den Entrechteten und lange Zeit Verfemten volksdeutschen Vertriebenen solidarisieren?“ Soweit Helmut Müller. Ich sage: NUN, AUF NICHTSOLIDARITÄT KANN DANN LETZTLICH NUR NICHTSOLIDARITÄT FOLGEN. Folgen müssen, denn wir wollen keine Flagellanten mehr sein. EINE GANZ ZWANGSLÄUFIGE REAKTION. AUCH DAS FLAGELLANTENTUM HAT EINMAL EIN ENDE. Wir erwarten die Solidarität, besser: wir stellen skrupellose Nichtsolidarität fest, und daran werden wir messen und messen müssen. Alles Verquere muß endlich einmal ein Ende finden. Die Solidarität unserer jüdischen Mitbürger auch mit den Opfern des Vertreibungsholocaust ist längst überfällig. Aber es wird von Ralph Giordnao und der „Jüdischen Allgemeinen“, von Zeit zu Zeit, das Gegenteil geboten. Wären wir Illusionisten und Phantasten diese noch zu erwarten, was eigentlich selbstverständlich wäre? Wann hat dies je ein Ende? Denn es muß ein Ende haben. Und auch ein Ende gemacht werden müssen.


ZUNÄCHST: Giordano fehlt im Zusammenhang mit der Apokalypse der Massenaustreibung die richtige Sensibilisierung für das wahre Geschehen. Er sei auf das Werk Geschichte der Deutschen (Frankfurt a. M., Berlin, Wien 1978ff, ISBN 3 -549-05801-2) unseres großen Nachkriegshistorikers, Univ.-Prof. Dr. Hellmut Diwald verwiesen [mein aktueller Zentralbeitrag zu Hellmut Diwald siehe etwa im Forum der Iglauer Sprachinsel unter: www.iglauer-sprachinsel.de], und daselbst besonders auf das Kapitel „Mord im Frieden“. Auszug Hellmut Diwald, Geschichte der Deutschen, Seite 123, 125/126:

„MORD IM FRIEDEN

Was sich zwischen den Jahren 1945 und 1949 abspielte, an Gewaltverbrechen und Massenmorden abgespielt hat, läßt sich kaum beschreiben und darstellen. Verbrechen werden von einer bestimmten Grenze ab ein schieres Problem der Statistik. Daß sie sich dadurch nicht moralisch neutralisieren, zeigte sich an den Sorgen der Großen Koalition in Bonn. Sie hatte eine >Dokumentation über Verbrechen an Deutschen in den Vertreibungsgebieten< erarbeiten lassen, sich aber im Juni 1969 entschlossen, diese Zusammenstellung des Schreckens nicht in der Öffentlichkeit zu bringen, sondern nur denjenigen Einblick zu gestatten, die wissenschaftliche Zwecke nachweisen konnten. Die sozialliberale Koalition bestätigte diesen Beschluß im August 1974. Dem Klima der Versöhnung ist das sicherlich genauso dienlich, wie es die regelmäßigen Kranzniederlegungen deutscher Politiker an den Mahnmalen der Konzentrationslager sind. Rache wurde nicht nur an der deutschen Bevölkerung genommen. Auf dem Balkan .... [siehe hier zu den anderen Verbrechen der Alliierten, alles im Zeitraum von 1945 nach der Kapitulation bis 1949, also dieses Zwischenstück im Anhang Nr. 4, Diwald weiter:] Auf der Potsdamer Konferenz war die >Überführung der deutschen Bevölkerung oder Bestandteile derselben, die in Polen, der Tschechoslowakei oder Ungarn zurückgeblieben sind<, nach Deutschland beschlossen worden. Es wurde bestimmt, >daß jede derartige Überführung in ordnungsgemäßer und humaner Weise erfolgen soll<. Dieser Entschluß zur Aussiedlung (genauer: Massenaustreibung und Vertreibungsholocaust; RJE) datierte bei den Kriegsalliierten schon aus dem Jahr 1943. Der Artikel 13 des Potsdamer Kommuniques, in dem von Polen gesprochen wird, konnte sich der damaligen Grenzziehung entsprechend freilich nur auf Polen in seinen anerkannten Grenzen aus dem Jahr 1939 beziehen. Ob nun die Vertreibung der Deutschen aus Polen legal war oder illegal - DIE ALTEN OSTPROVINZEN DES DEUTSCHEN REICHES ZWISCHEN DER WETPOLNISCHEN GRENZE UND DER ODER-NEISSE-LINIE GEHÖRTEN GANZ BESTIMMT NICHT ZU POLEN, und auf diese Deutschen vor allem bezog sich der Überführungsartikel des Potsdamer Kommuniques. Mit Leicht- und Fingerfertigkeit wurden Millionen Menschen zur gigantischsten Völkerwanderung der Geschichte gezwungen.

Die >ordnungsgemäße und humane Weise der Überführung< läßt sich in beziehungsfreien Zahlen wiedergeben. In Jugoslawien, dem Land, von dem in Potsdam genausowenig die Rede war wie von Rumänien und seinen Deutschen, lebten bis zum Kriegsende an die fünfhundertzwanzigtausend Volksdeutsche. Fast dreihundertausend entschlossen sich zur Flucht, und von denen, die in ihrer Heimat blieben, wurden nach dem 8. Mai 1945 mehr als die Hälfte ermordet, nämlich einhunderfünfunddreißigtausend. Eine Aufschlüsselung der Zahlen aller Vertriebenen der deutschen Ostbevölkerung ergibt auch in den zeitlichen Daten kein gleichförmiges Bild. Insgesamt mußten ziemlich genau fünfzehn Millionen ihre Heimat verlassen, wie eine sorgfältige Untersuchung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden bis zum Herbst 1950 festgestellt hatte.
DIE ZAHL DER MENSCHEN, DIE AUF DER FLUCHT ODER WÄHREND DER VERTREIBUNG GETÖTET WURDEN, BETRÄGT 2,28 MILLIONEN. Nicht exakt erfaßt sind die rund zwei Millionen Deutschen, die während des Krieges zum Schutz vor Bombenangriffen aus den Reichsgebieten in östliche Distrikte evakuiert worden waren. Nach einer vorsichtigen Schätzung erhöht sich die Zahl der Toten auf 2,4 Millionen, wenn man die Gruppe der Evakuierten dazurechnet. DIESE MENSCHEN ALSO STARBEN NACH DEM 8. MAI 1945, NACH DEM TAG, MIT DEM DIE ÄRA >UNSERER GEMEINSAMKEIT AN UNSCHÄTZBAREN WERTEN< BEGINNEN SOLLTE, WIE ES EINER DER SIEGER AUSDRÜCKTE.
>Wenn wir unsere Augen auf dieses Ziel richten, können keine Hindernisse auf dem Weg der Zusammenarbeit unübersteigbar sein. Weit mehr: Wenn diese Wahrheit in das letzte Dorf und in die Herzen aller Menschen eingedrungen ist, dann können wir endlich unsere Schwerter in Pflugscharen umschmieden und alle Nationen können sich der Fruchtbarkeit dieser Erde freuen.< So General Eisenhower auf einer Siegesfeier in London. Oder Roosevelt in seinem Gebet am Tag der Vereinten Nationen: >Gott der Freien, wir geloben unser Herz und unser Leben der Sache der gesamten freien Menschheit. Gib uns das Geschick und den Mut, die Welt von der Unterdrückung und der alten gemeinen Lehre, daß die Starken die Schwachen fressen müssen, zu säubern. Amen.<
Abgesehen von den 2,4 Millionen getöteten Deutschen nach 1945 und den rund zwei Millionen Kriegsgefangenen, die in sowjetischen Lagern gestorben sind: Von 1945 bis heute, also seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden auf dem Erdball rund fünfzig Kriege geführt, von denjenigen Staaten, die nach der Kapitulation befohlen hatten, die überlebenden Verantwortlichen des deutschen Volkes als Schuldige, als verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung eines Angriffskrieges, als Kriegsverbrecher vor Gericht zu stellen und ein Orientierungsexempel zu statuieren für alle, die sich jemals wieder unterfangen sollten, Kriege vorzubereiten.“
Soweit Hellmut Diwald.

Zu den Zahlen, unter anderem des tschechischen Vertreibungsholocaust an den Sudetendeutschen und des polnischen an den Ostdeutschen, siehe auch Anhang Nr. 3. Der international anerkannte Univ.-Prof. Dr. Gunnar Heinsohn schreibt in seinem Lexikon der Völkermorde: Auszug: „DIREKT BEI DER VERTREIBUNG KOMMEN 2.110.000 DEUTSCHE ZU TODE. DAVON WERDEN DURCH AUSTREIBUNG AUS DER TSCHCHOSLOWAKEI 200.000 bis 250.000 MENSCHEN GETÖTET. IM DEUTSCH BESETZTEN POLEN UND UNTER DEN DEUTSCHEN IN POLEN WERDEN ETWA 1,5 MILLIONEN MENSCHEN GETÖTET. 400.000 bis 450.000 DEUTSCHE WERDEN DURCH DIE VERTREIBUNG AUS DEN ÜBRIGEN LÄNDERN UMGEBRACHT.“

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ZUR WEITEREN BEHANDLUNG VON GIORDANOS ESSAY VON ABSCHNITT ZU ABSCHNITT:
WIE FORMULIERT GIORDANO SEINEN „ERSTEN EINWAND“, seinen ersten „Einspruch“, deren Schlußfolgerung: Die angebliche Totalentwertung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, wegen Nichtberücksichtigung seiner verheerend verfehlten Vorstellung von angeblicher „Vorgeschichte“, die in Wahrheit nur eine Verlaufsgeschichte ist, an den wirklichen Ursachen, der tatsächlichen Vorgeschichte des Vertreibungsholcaust (Megatötung, Terminus der Historien-Wahrheitsergänzung) der Ost- und Sudetendeutschen vollkommen vorbei?

GIORDANO: „Die Lektüre der Charta vermittelt den Eindruck, als habe die Vertreibung der Deutschen in einem historischen Vakuum stattgefunden, in einem luftleeren Raum des 20. Jahrhunderts. Findet sich doch von dem, was ihr vorausgegangen war und zu ihr geführt hat, kein Wort, keine Silbe, kein Buchstabe.“

ENTGEGNUNG: Herr Giordano, Ihr „Eindruck“ täuscht Sie. Heißt es doch in der Charta der Heimatvertriebenen aus dem Jahre 1950 in Punkt 1 zu dem, was vorausgegangen war: „Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches IM BESONDEREN DAS LETZTE JAHRZEHNT über die Menschheit gebracht hat.“ Also auch das unendliche Leid vor der Vertreibung, und insbesondere ab 1940 und zuvor ist hier klar angesprochen. Und es heißt weiterhin in der Charta: „...damit aus Schuld, Unglück, Leid, Armut und Elend für uns alle der Weg in eine bessere Zukunft gefunden wird.“
Wie kann dies Ausdruck eines Vakuums sein, wie konnte man gerade nach den Vorgängen des Totalitarismus, den die Charta-Schöpfer hautnah erlebt hatten, sich in einem Vakuum befinden. Wie konnte der allgemeine überwältigende Eindruck, den nun jeder hatte, als Besiegte von 1945 auf der größten Katastrophe in der deutschen Geschichte zu sitzen, wie kann dies Ausdruck eines Vakuums sein? Präziser hätte es lauten müssen, was Giordano eigentlich will: >Wie konnte eine Charta entstehen, ohne die übliche Vergangenheitsbewältigung und rasender Schuldkult. Wie konnte eine Charta entstehen, ohne sofort den Totalverzicht zu bekunden und alle Schuld auf sich zu nehmen.< Dies ist es, was Giordano eigentlich meint, ist doch die Charta im Jahre 1950 entstanden, als Giordano gerade vier Jahre Super-Kommunist und Stalinist war und es noch viele weitere Jahre bleiben sollte, und schon seinerzeit über das „richtige“ Bewußtstein in seinem seinerzeit totalitaristischen Bewußtsein verfügte. Fraglos. Antwort: Weil die Schöpfer der Charta viel zu viel erfahren und erlitten hatten, um in verrückten Einseitigkeiten sich zu ergießen. Weil sie ganz einfach einen besseren Überblick besaßen, selbstverständlich weitschauender waren.
Und in diesem Terminus „Schuld“ liegt selbstverständlich und logischerweise auch die deutsche Schuld. Und fast niemandem dürfte 1950, als die Charta entstand, entgangen sein, daß der Hitlerismus uns die größte Katastrophe in der deutschen Geschichte hinterlassen hatte, und da beißt die Maus keinen Faden ab! Und in der Hervorhebung „für uns alle“, werden nicht nur die Vertriebenen, sondern auch die Vertreiber, Täter und Opfer, hier wie dort und umgekehrt, angesprochen oder impliziert. Diese Fähigkeit zur Übersicht ist es, warum die Heimatvertriebenen, besonders die Schöpfer der Charta, schon lange den Friedensnobelpreis verdient haben. Und eben nicht die skrupellosen Anwürfe des Herrn Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“. Anwürfe freilich, die letztlich Rohrkrepierer sind, wie Seifenblasen zerplatzen und nur bunte Trümmer hinterlassen.
......
(Fortsetzung, Teil III, siehe unterhalb.)


Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil III

(Fortsetzung, Teil III:)
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Giordano sollte die Charta nicht in ein „historisches Vakuum“, in einen „luftleeren Raum“, jeder Wahrheit und Klarsicht, jeder Tatsächlichkeit Hohn sprechend, hineinversetzen. Die Weitsichtigkeit und Komplexität der Charta wie in der geistigen Gemengelage eines Klippschülers vollkommen verkennend. Dies stimmt nicht. Sowie, vor allem, auch im Text der Charta zur Gänze - und als Ganzes muß man sie doch vor allem bewerten und verstehen. Auch das, was Giordano ganz besonders am Herzen liegt, das vermißte Schuldbekenntnis zum Hitlerismus, seine Ausprägungen, die er kolossal fälschlicherweise als „Vorgeschichte“ der Vertreibung versteht, wurde bekannt – sich dazu bekannt, aber in einer viel höheren Art und Weise, wie es verantwortbarer kaum noch ausgedrückt werden kann, angesichts auch der Offenbarungen der Zeitumstände. [So sozial verantwortbar, daß es die nachfolgenden Heimatvertriebenen-Epigonen und Funktionärs-Versager (Stichwort: vielfacher Karriereleitermißbrauch der eigenen Landsleute um der politischen Posten und Pöstchen willen) im Laufe der Jahrzehnte in ihrer obskuren geistigen Mitte-Links-Gemengelage und Unterordnung unter die Mitte-Links-Demokratur-Herrschaftsideologie der widerwärtigen vollkommenen nationalen Würdelosigkeit, nicht mehr begriffen und alles zum Totalverzicht verspielten (zumindest duldeten), ver- sowie herunterkommen, ohne jedes vorherige historische Beispiel verlottern ließen. Bis zur satanischen Übernahme des Totalverzichts. Dessen Duldung, ohne auf die Barrikaden zu gehen. Und was für eine bleibende Schande ist dies doch. Letztlich, und dies wir dnicht verkannt, auch vielfach Opfer der Mitte-Links-Demokratur.] Nämlich in einer Weitsicht und höheren Verantwortung, die nicht hoch genug hervorgehoben und gelobt werden kann. Eine Weitsicht, die klarsichtig um der Dinge in ihrer Gesamtbetrachtung, Gesamtbezug und Gesamtverantwortung weis, auf der sich auch eine Zukunft aufbauen läßt. Und diese Zukunftsvision auch vielgestaltig angesprochen wurde. FREILICH EINE ZUKUNFTSVISION, DIE ZU KEINEM ZEITPUNKT EINEN DIABOLISCHEN TOTALVERZICHT VORSAH! Eine Konzeption aus dem Jahre 1950, und zwar von denjenigen entwickelt, die unmittelbar den Vertreibungsholocaust erlebten und erlitten, die der heutigen Giordano-„Konzeption“ des Jahres 2010 immer noch so schier unendlich, so haus- oder turmhoch überlegen ist. Etwa historisch, sittlich und politisch.

JEDOCH, JEDE MEDAILLE HAT ZWEI SEITEN, wie mitunter Menschen verschiedene Schichten haben. Im Nachhinein betrachtet, fehlte natürlich etwas ganz Zentrales in der Charta, dem Grundgesetz der deutschen Heimatvertriebenen. Zentrale Zusätze - ein herzzentraler Zusatz. Aber die Möglichkeiten und Zeitläufte gaben es wohl nicht her. Aber dieses Zentrale als Ergänzung hätte uns vielleicht viel erspart. Man hätte auf die wirkliche und tatsächliche Vorgeschichte, auf die wirklichen und tatsächlichen Ursachen des Vertreibungsholocaust eingehen müssen. Man hätte damit eine weitere Grundbasis geschaffen, nämlich diejenige zentrale Grundbasis, die heute vor allem tragen würde. Und auch in Zukunft tragen wird. Wie das?
Jede Darlegung, auch in Zukunft, der TATSÄCHLICHEN VORGESCHICHTE des Vertreibungsholocaust, herrührend schon ab 1848 durch den PANSLAWISMUS, dann erstmals kulminierend in den tschechischen und polnischen Annektierungen, dem tschechischen und polnischen Imperialismus im Jahre 1918/19 (erste tschechische Annektierung des Sudetenlandes, erneut dann 1945; erster Polonoimperialismus in bezug auf den sogenannten Korridor: Westpreußen, Pommern, Teile Oberschlesiens), ALSO SCHON WEIT VOR HITLER, und dann der tschechische und polnische Imperialismus in der Zwischenkriegszeit: zwischen 1919 und 1938/39, die Behandlung der Sudetendeutschen und Ostdeutschen im Sudetenland und im Korridor, wo sie nicht um ihr Selbstbestimmungsrecht, sondern um ihr „nacktes Lebensrecht“ (Hellmut Diwald) kämpfen mußten, also die Behandlung der Volksgruppen in den schon 1918/19 okkupierten Gebieten, diesen uralten deutschen Heimat- und Siedlungsgebieten, HÄTTE SCHON SEINERZEIT IN DER CHARTA EINE ZUSÄTZLICHE UNÜBERWINDBARE MORALISCHE BASIS GESCHAFFEN.

Nun gut, dies wurde versäumt oder konnte potentialis wegen der Zeitläufte nicht geschehen. Aber dies wird in Zukunft nachgeholt werden und nachgeholt werden müssen! So sicher wie das Amen in der Kirche ist, der Tag auf die Nacht folgt. Von daher hat der Kampf um die Menschenwürde und die Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen noch gar nicht so richtig begonnen. DIE IMMER NOCH VÖLKERRECHTLICH, RECHTLICH, POLITISCH, HISTORISCH UND HUMANITÄR OFFENEN FRAGEN DER DEUTSCHEN HEIMATVERTRIEBENEN, DER OSTDEUTSCHEN UND SUDETENDEUTSCHEN, HABEN EINE EMINENTE ZUKUNFT. GAR KEINE FRAGE. DENN: NUR DAS KANN DAUERHAFT GEREGELT SEIN, WAS AUCH GERECHT GEREGELT WIRD. DIESE FRAGEN HABEN AUCH DESHALB EINE EMINENTE ZUKUNFT, WEIL DIE NACH UNS KOMMENDEN DIES AUF KEINEN FALL HINZUNEHMEN BEREIT SEIN WERDEN. Und der deutsche Erfindergeist hat dann doch letztendlich nicht geruht und immer noch einen Sieg davongetragen. Es wird nie mehr so wie es war, aber es kann auch nicht so bleiben wie es ist. Komme, was da wolle. Ich schlage einen historischen Ausgleich und Kompromiß vor. Die Hände sind ausgestreckt, in Richtung Tschechien und Polen, sie haben die Möglichkeit, auch weil sie nach wie vor Schuldner sind. Und somit haben sie auch eine Bringschuld. Die anhaltende Raubsicherungspolitik dieser Vertreibernationen ist wohl bislang reichlich infantil.

Aber wie können sie auch deutscher als die Deutschen selbst sein, deshalb auch hier wiederum die Abstrahierung: in Wahrheit ist die Schuld heute, die Schuld in unserem eigenen Land, die Schuld der herrschenden politischen Klasse mit ihrem anhaltenden politischen Verbrechen der Tatenlosigkeit gegenüber der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen, das politische Verbrechen an der nationalen Identität der Deutschen. Diese herrschende politische Klasse mit ihren feinen Instinkten für ideelle und materielle Werte. Wir haben diesen Hauptkriegsschauplatz endlich anzugehen.

GIORDANO schreibt: In der Charta fehlt „was ihr (der Vertreibung) vorausgegangen war und zu ihr geführt hat“. Damit meint er, die Ausprägungen des Hitlerismus sind dem puren Völkermord der Massenaustreibungen zum Vertreibungsholocaust vorausgegangen und haben zu diesem geführt; der Hitlerismus führte zum Vertreibungsholocaust. Der Hitlerismus ist der Schuldige am Vertreibungsholocaust - was für eine skrupellose brachial-ideologische Verblendung. Was für eine Fehleinschätzung, was für eine ahistorische Haltung und pures Unwissen. Was für wahnhafte Entlastungsversuche für die polnischen und tschechischen Täter des Vertreibungsholocaust. Was für nahezu unerträglichen Exkulpierungsversuche im Interesse der nämlichen. Dies ist alles nicht nur Quatsch, es ist Quätscher. Eine ahistorische geistige Gemengelage, eine Versessen- und Verstiegenheit par excellence. Erbaulich, weiter nichts. Vertreter des polnischen und tschechischen Imperialismus hätten es nicht anders darstellen können, so wie Giordano es tut. Schon dies ist nahezu unerträglich, verheerend und skandalös, völlig falsch! Es resultiert aus einer unverantwortbaren und kenntnislosen Vermengung oder Verpanschung von Verlaufsgeschichte (Giordanos vermeintliche „Vorgeschichte“) und der TATSÄCHLICHEN Vorgeschichte des Vertreibungsholocaust, die, und man kann es nicht oft genug wiederholen: nämlich schon 1848 mit dem unsäglichen PANSLAWISMUS begann (weiteres dazu unterhalb), erstmalig mit dem polnischen und tschechischen Imperialismus, der Annektierung oder Okkupation 1918/19 (Sudetenland/Korridor) kulminierte, sich in der Zwischenkriegszeit bezüglich der Behandlung gegenüber den Deutschen in ihrer eigenen jahrhundertelang zugehörigen Heimat fortsetzte (Fremde im eigenen Land), und dann zum Vertreibungsholocaust von 1945 führte. Nur dies ist die wirkliche Vorgeschichte, es gibt keine andere - außerhalb den Machinationen des Nationalmasochismus und des wahnwitzigen rasenden Schuldkultes. In der Folge sind auch Giordanos Schlußfolgerungen und Anmaßungen gravierend oder verheerend falsch. Für eine Versöhnung mit den Vertreiberländern und ihrer bis heute anhaltenden Raubsicherungspolitik vollkommen kontraproduktiv, ja diese zernierend. Die wahren Ursachen, die den polnischen und tschechischen Imperialismus erneut skrupellos, wie schon 1918/19 und in der Zwischenkriegszeit von 1918/1919 bis 1838/1939 zuschlagen ließen (jeweils die deutsche Niederlage skrupellos und „ehrenhaft“ ausnutzend), wie wir weiter unten sehen werden, die wahren Ursachen, schon 1848 durch den PANSLAWISMUS planend und systematisch einfädelnd beginnend, bis zum Vertreibungsholocaust von 1945, verkennt Giordano ebenso und verläuft sich nur in der Verlaufsgeschichte, die er „Vorgeschichte“ nennt. Ja, wo läuft er denn, wo läuft er denn hin? Giordano will alles mit dieser seiner „Vorgeschichte“ erklären, einem äußerst defizitären Geschichtsbild und Weltbild, und offenbart dabei nur seine Geschichtslosigkeit und Humanitätslosigkeit par excellence. Sehr, sehr peinlich für Giordano und die „Jüdische Allgemeine“. Cui bono? Ralph Giordano, ein wohl erprobter linksliberaler Gänsekiel, bläst eine falsche Feder auf.

Aber, und es zu wiederholen, weil man es nicht oft genug wiederholen kann, ich halte dies bei weitem nicht alles um Giordano oder der „Jüdischen Allgemeinen“ willen fest, dies wäre ja nur ein Nebenkriegsschauplatz, mich interessiert auch hier wiederum die Hervorhebung der Wesentlichkeit, weil ich auch absolut nichts von Verschwörungstheorien halte: sie sind närrisch, die nämlich darin liegt, und Giordano befindet sich ja im sogenannten Mainstream der völlig falsch und einseitig betriebenen Mitte-Links-Interpretation der Geschichte einer Mitte-Links-Demokratur, wie das Ungeheuerliche und Unverständliche nur denkbar und machbar ist, durch die politischen Verbrechen der herrschenden politischen Klasse an der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen. Diese große Linie ist wichtiger als alles andere. (Wo schon das politische Feindbild nicht stimmt, da kann nichts gelingen.) Weil auch die Resultate und die zukünftige Vergangenheitsbewältigung in bezug auf die Täterschaft der herrschenden politischen Klasse heute, das eigentliche Moment der Überwindung dieser nationalen Würdelosigkeit ist, sein wird und muß. Und man glaube doch nicht, daß, indem die Deutschen vom Totalitarismus dann in die Mitte-Links-Demokratur gerieten, über die linke und linksextremistische 68er Kulturrevolution, in einem gewissen Sinne vom Regen in die Traufe gelangten, dies nicht in freiheitlichen Zeiten keiner Vergangenheitsbewältigung unterliegen wird. Und somit auch Rechenschaftsablegung. Nein, die Mitte-Links-Demokratur und die machtmißbrauchende herrschende politische Klasse hat ihre Vergangenheitsbewältigung erst noch vor sich. Sie wird dieser nicht entrinnen können. Auch deren Bäume werden nicht in den Himmel wachsen.—Zum Krebsgeschwür der 68er Kulturrevolution siehe im Anhang Nr. 13: >Eine kleine Sammlung von Zitaten zur linken und linksextremistischen 68er Kulturrevolution in der heutigen Selbsteinschätzung überwiegend ehemaliger Akteure - Linke Lebenslügen selbst präsentiert.<]

Dabei wird er, Giordano, zum Verhängnis jeder möglichen, brauchbaren und dauerhaften Versöhnung. Ein gravierendes Hemmnis auf dem Weg zur Versöhnung. (Im Schlußsatz seines Essays wirft er dies chuzpenhaft im Quadrat hoch zehn umgekehrt der Charta vor.)

GIORDANO: „In der Charta der deutschen Heimatvertriebenen fehlt jede Spur von Vorgeschichte.“

ENTGEGNUNG: Oberhalb wurde es dargelegt, nur wer blind wie ein Maulwurf ist, kann Giordano hier zustimmen. Es sind nicht nur „Spuren“, es sind wirkmächtige Wegmarkierungen und zukunftsbewältigende Zentral-Markierungen, wie Leuchttürme, die von der Charta gesetzt wurden. (Auch wenn die nachfolgenden EPIGONEN es bis zum Totalverzicht hin verspielten - sich mehr und mehr als pures Stimmvieh mißbrauchen ließen.) Und zwar in der äußerst ehrenvollen und weitsichtigen Verantwortung vor dem Großen und Ganzen, des erst wenige Jahre zuvor erlebten und erlittenen, des nahezu apokalyptischen Geschehens der größten Massenaustreibung in der Weltgeschichte. Schon 1914 gingen in Europa die Lichter aus (nach Giordano wohl auch durch deutsche Schuld), und es mußten endlich zukunftsweisende Markierungen zur dauerhaften Bewältigung dieses „europäischen Bürgerkrieges von 1914 bis 1945“ (Franz Josef Strauß und andere) in europäischer Verantwortung gesetzt werden. Über den Tag hinaus. Dieser Verantwortung ist die Charta voll und ganz gerecht geworden, zweifellos. Allerdings ohne Holzschnitt-„Vorgeschichte“, so wie sie expressis verbis Giordano vorschwebt: die alleinige monokausale Exzeß-Auswalzung nur des Hitlerismus und seinen vermeintlichen oder tatsächlichen Untaten, folglich die alleinige deutsche Schuld (von der keine Rede sein kann), weil dies nach all dem Leid und den Katastrophen, in ihrer puren Einseitigkeit, wie Giordano es feilbietet wie Sauerbier, nur eine „Verräterische Leerstelle“ des viel zu kurz Geratenen, des viel zu kurz Gesprungenen, des viel zu kurz Gekommenen, eine Art von „Tschandala“ (Friedrich Nietzsche), des weit über das Ziel Hinausschießenden, versessen und verstiegen einer kolossal untauglichen geistigen Gemengelage entsprechend, gewesen wäre und ist, den verheerenden Ereignissen und Katastrophen in einer unabdingbar notwendigen Gesamtbewertung, im Sinne einer Gesamtbewältigung und zukünftigen Lösungsmöglichkeit keinesfalls entsprochen hätte und entsprechen würde. Eine Gesamteinordnung, eine Historisierung der Geschehnisse ist unabdingbar erforderlich.

Man wäre ja völlig falsch beraten gewesen, wäre noch zusätzlich vom Regen in die Traufe gekommen, hätte man da in die Charta eine brachial-ideologisch völlig verfehlte Giordano-Konstruktion der monokausalen Geschichtsbetrachtung expressis verbis untergebracht. Zudem eine Vorgeschichte, die nichts mit den wirklichen URSACHEN des Vertreibungsholocaust zu tun hat. Niemandem wäre damit geholfen gewesen. Was für ein Glück, das eine höhere Art und Versuch zur europäischen Zukunftsbewältigung von der Charta der deutschen Heimatvertriebenen präsentiert wurde. Und Gott sei Dank, daß der Kelch an uns vorübergegangen ist, der Kelch der verheerend falschen „Vorgeschichte“ im Giordano-Sinne: macht sofort den Totalverzicht, bekennt euch zur immer nur deutschen alleinigen Alleinschuld (Nationalmasochismus und rasender Schuldkult), und bedankt euch bei Hitler, die Zeche habt nur ihr Heimatvertriebenen und Deutschen insgesamt zu zahlen, wie herz- und seelenlos und kalt wie eine Hundeschnauze – eine Verlaufsgeschichte ohne eine größere Perspektive, sozialen Verantwortung und humanitären Zukunftsbewältigung – bar oder schimmerlos jeder tieferen Geschichtskenntnis. Bar aller wirklichen, tieferliegenden und tatsächlich dahinter stehenden URSACHEN. Bar jeder Vision, die aus dem Unglück und der Katastrophe in einer größeren Verantwortung heraus führt oder zu führen vermag, die Büchse der Pandora wieder zu schließen vermag. Nein, ein Herr Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“, können die Büchse der Pandora nicht schließen.
Visionen, wie die in der Charta präsentierte Europa-Vision (Europa der Vaterländer), die oft wie Illusionen aussehen und daher kommen, aber die Realitäten von morgen sind.

Und auch wurden, im Sinne von der Europakonfrontation zur Europakooperation, ohne brauchbare Alternative zur europäischen Selbstbehauptung gegenüber anderen Mächtekonstellationen: die europäische politische Zusammenarbeit (EPZ). Und wie dagegen hätte uns alle die monokausale und unbrauchbaren Giordano-Konstruktion, seine Monokausalgeschichtskonstruktionen, seine Unfähigkeit die wirklichen Ursachen die zum Vertreibungsholocaust führten zu erkennen, die Präsentation einer puren einseitigen und falsch betriebenen Vergangenheitsbewältigung, weiter in den Sumpf ohne Rückkehrmöglichkeit geführt. Und Giordano will (und ich komme darauf zurück) seine brachial-ideologische Vergangenheitsbewältigung auch heute noch verblendet in der Charta verankert sehen, diese Verrücktheiten, Versessen- und Verstiegenheiten in die Charta hineingeschrieben wissen. Alles in der Erstarrung belassen oder dorthin zurückdrehen – ohne in einem größeren Wurf die Lehren zu ziehen. Ohne den Funken oder Fetzen einer geschichtlichen größeren Erkenntnis. Die Charta ist von staatsmännischer Weitsicht und Weisheit getragen, im Rahmen der Zeitumstände ein unglaubliches Verdienst. Den heutigen europäische Einigungs-Zustand schon seinerzeit anstrebend, wer sonst, und nur wenige waren es, als die Charta der deutschen Heimatvertriebenen hat dies schon 1950 so klar zum Ausdruck gebracht und anvisiert? Eine Vision von der Europakonfrontation zur Europakooperation. Ein historisches Verdienst, und auch generell, welches schon seit Jahrzehnten den FRIEDENSNOBELPREIS verdient hat. Aber in der notwendigen Europavision der Mütter und Väter der Charta der deutschen Heimatvertriebenen lag natürlich nicht der ostdeutsche und sudetendeutsche TOTALVERZICHT, die völlige Selbstpreisgabe in einer nationalen Würdelosigkeit wie es sie zuvor noch nie gegeben hat, die die vollkommen unwürdigen, hier auch Heimatvertriebenen-Epigonen gewissenlos daraus anrichteten oder duldeten sowie dulden, wie auch der gemeinsame Totalverzicht mit der Mitte-Links-Demokratur. Das Deutschland soweit sinken würde, ja, verkommen und mißraten würde, bis zum Totalverzicht, haben die Schöpfer der Charta, die Mütter und Väter der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, sich noch nicht einmal ansatzweise vorzustellen vermocht. Insofern ist es auch vollkommen verfehlt, wenn sich heute die Epigonen der Mütter und Väter der Charta der deutschen Heimatvertriebenen auf diese berufen. Ohne Scham und Würde bezüglich des eigenen unsäglichen Versagens. Nur in der Abwendung von der Duldung des Totalverzichts läge die Katharsis für diese Epigonen, und dies heute, und nicht erst morgen. Die Organisationen der deutschen Heimatvertriebenen, einschließlich auch der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL), bedürfen unabdingbar einer REFORMATION. Der Rückzug auf die Museums-Trachten-Kultur muß beendet, eine neue heimatpolitische Offensive muß begonnen werden. Zuerst die Heimatpolitik und dann die Kultur, nicht umgekehrt. Die Kultur wird letztlich nur durch die Heimatpolitik überleben können. Und dann ist die Verobjektivierung der ostdeutschen und sudetendeutschen Ansprüche zu einem gesamtdeutschen Anspruch unabdingbar. Es sind Schicksalsfragen des gesamten deutschen Volkes. Werte sind Wertsetzungen.

Nochmals zum Kern des obigen Giordano-Vorwurfs: „... fehlt jede Spur von Vorgeschichte.“ Giordano verwechselt verheerend seine Vorgeschichte mit der Verlaufsgeschichte. Die tatsächliche Vorgeschichte müßte jedoch die Frage nach den wirklichen Ursachen des Vertreibungsholocaust präsentieren. (Auch die Charta präsentierte, leider Gottes, nicht die wirklichen, die tieferen Ursachen des Vertreibungsholocaust, mit dem Panslawismus beginnend. - Aber dieser Fehler wird und muß behoben werden, wenn es überhaupt ein Fehler auf Grund der Möglichkeiten war.) Giordano präsentiert nur seine, die ihm eingängige und falsche „Vorgeschichte“, die in Wahrheit eine Verlaufsgeschichte oder Ablaufsgeschichte, und eben keine wahre Hintergrundgeschichte ist, und dies manisch fixiert und bis zum Abwinken.
Eine Vorgeschichte soll doch mit dem Rückgang auf die wirklichen Ursachen erklären, warum es zur Massenaustreibung, zum Vertreibungsholocaust, zum millionenfachen Genozid an Ostdeutschen und Sudetendeutschen wirklich kam. Und hier ist der Fall für Giordano klar und eindeutig – und ebenso enervierend wie absurd und skandalös: Alles, aber auch alles ist nach Giordano die Schuld des Hitlerismus, wird auf diesen abgeschoben. Aber dies ist vollkommen verfehlt, wenn es um die äußerst brutalen und unmenschlichen imperialistischen Massenaustreibungsverbrechen [Raub der Heimat von Millionen und Abermillionen (148.000 qkm; mit 1918/1919 = 160.000 qkm), Vertreibung von über 15 Millionen, darunter weit über zwei Millionen Vertreibungsopfer], historisch einmalig, durch Polen und Tschechen geht. Ein polnischer und tschechischer Imperialismus und Landraub, ein Imperialismus der heute immer noch verschwiegen werden soll. Und heute auch schon absehbar, und vielleicht gibt es doch eine höhere Gerechtigkeit - sonst werden wir sie uns erringen müssen, mehr und mehr ins Kontraproduktive umschlägt. Und auch umschlagen muß, wenn es eine Humanität geben soll, die auch eine ungeteilte Humanität und Gerechtigkeit ist.

Die tatsächliche Vorgeschichte, nämlich die Ursachen die zum Vertreibungsholocaust führten, sind ganz andere, als sie hier von Giordano präsentiert werden. Und er präsentiert eine Vorgeschichte, die letztlich und in Wahrheit nur eine Verlaufsgeschichte ist, weil er bei wirklicher Kenntnis der Vorgeschichte, der wirklichen Ursachen die zur verbrecherischen Massenaustreibung und Vertreibungsholocaust führten, die Dinge wirklich durchschauen würde. Heller sehen würde - ohne in den Keller zu gehen. Und er auch zu ganz anderen Schlußfolgerungen kommen müßte. Giordano sollte sich korrigieren.

ZUR WIRKLICHEN VORGESCHICHTE GEHÖRT UNABDINGBAR der polnische und tschechische Imperialismus WEIT VOR 1945, und auch WEIT VOR 1933, sich erstmalig praktisch auswirkend und umsetzend schon im Jahre 1918/19. Dies sind alles keine Wahngebilde oder Märchen, dies ist die wirkliche Vorgeschichte, die Giordano in seiner brachial-ideologischen Verblendung nicht erkennt. Nicht das geringste Gespür dafür hat.
Beispielsmassig: Im Bundestagswahlkampf 1949, waren selbst Westpreußen und Posen (Korridor) für die SPD noch deutsch (dazu weiter unten). Was natürlich richtig war, gar keine Frage.

Giordano läßt hingegen nur die „Vorgeschichte“ des Hitlerismus gelten, was vollkommen verfehlt ist und leer läuft – weil es zum Verstehen des Gesamtkomplexes nur die Bedeutung einer Verlaufsgeschichte hat. (Und von der Vorgeschichte des Hitlerismus, etwa das Versailler Diktat, schweigt er ebenso vollkommen!) Was er partout nicht sehen will ist:

Etwa der tschechische Imperialismus, die erneute Annektierung des Sudetenlandes im Jahre 1945, kann gar nicht verstanden werden ohne die Annektierung des Sudetenlandes bereits im Jahre 1918/19, dieses gewaltsame Hineinzwingen und Okkupation in einen tschecho-slowakischen Nationalstaat, genauer: in einen faktisch tschechischen Nationalstaat – die Minderheiten- und Volksgruppenrechte mit Füßen tretend. Begünstigt und abgesichert durch das satanische Urübel des 20. Jahhrunderts, das Versailler Diktat, das den Deutschen nur ein zerstückeltes Selbstbestimmungsrecht zugestand oder hinwarf – was kein Volk auf Dauer hätte hinnehmen können. Gar keine Frage. Und die Annektierung des Sudetenlandes im Jahre 1918/19, und dann nochmals im Jahre 1945, kann gar nicht verstanden werden ohne das Sinnen und Trachten des Panslawismus schon vor und mindestens seit dem Jahre 1848, eben die Vorhaben des Panslawismus, die Grenzen nach Westen zu verschieben (Stichwort: Linie Stettin-Triest). Schon zu dieser Zeit, bereits 100 Jahre zuvor.

Ebenso gilt dies für Polen, die polnische Annektierung in bezug auf die Grenzverschiebungen 1918/19, die Annektierung von Westpreußen, Pommern und Teile Oberschlesiens, den sogenannten Korridor, auch durch das Versailler Diktat mit seiner Zerstückelung des Selbstbestimmungsrechtes für die Deutschen abgesichert, und dann 1945 bezüglich der Oder-Neiße-Linie, der Annektierung der Oder-Neiße-Gebiete. Giordano verfügt über keinerlei historisch tiefergehende Kenntnisse, er sollte sich einmal mit dem Thema Europa und der Panslawismus beschäftigen.

Unter dem Sudetenland sind hier die Randgebiete Böhmens, Mährens und Sudetenschlesien zu verstehen. Unter Oder-Neiße-Gebiete sind die folgenden, den Deutschen seit vielen Jahrhunderten zugehörigen Siedlungs- und Heimatgebiete zu verstehen: Schlesien, Pommern, Ostpreußen, die östlichen Teile Brandenburgs und das Gebiet der ehemals Freien Stadt Danzig. ALSO GEBIETE, DIE NIEMALS POLNISCH ODER TSCHECHISCH GEWESEN SIND.

Zum polnischen Korridor heißt es im Brockhaus, Ausgabe 1956: „Polnischer Korridor, Weichselkorridor, Danziger Korridor, der seit dem Versailler Vertrag (1919) zum polnischen Staatsgebiet geschlagene 30 -90 km breite Landstreifen zwischen Pommern und der Weichsel, der Ostpreußen (und die Freie Stadt Danzig) vom übrigen Deutschen Reiche trennte (Pommerellen). Polen erhielt dadurch einen Zugang zum Meer, Deutschland wurde jedoch durch diese ohne Volksabstimmung vollzogene Abtretung schwer geschädigt. Das Korridorproblem war ein Haupthindernis zu einem befriedigenden deutsch-polnischen Verhältnis. Die Regierungen der Weimarer Republik hielten grundsätzlich an dem Ziel einer friedlichen Revision dieser Grenzziehung fest. Hitlers Vorschlag, daß Danzig an das Reich zurückgegeben, Deutschland einen exterritorialen Durchgang durch den Korridor und Polen eine langfristige Grenzgarantie erhalten sollten (24. 10. 1938 und 21. 3. 1939), wurde von Polen abgelehnt. So wurde diese Frage zwar nicht zum Grund, aber doch zum Anlaß des Kriegsausbruchs 1939.“
Man beachte diese sachlichen Darlegungen im Gegensatz zu Ralph Girordanos exotischen und hutmaßbandverzogenen Verbissenheiten.
Nichts kann da bei Giordano wirkliche Humanität und tiefgreifende Kenntnis sein (in der Thematik der Heimatvertriebenen), wenn er nur seine Interpretation der völlig zu kurz geratenen, monokausalen und eindimensionalen Schwarz-Weiß-„Vorgeschichte“ (in Wahrheit nur eine Verlaufsgeschichte, unter skrupelloser Ausklammerung der wirklichen URSACHEN) und sein generell defizitäres, weil monokausales Geschichtsbild und die Absolutsetzung derselben, gelten lassen will. Wie dann folglich auch die ganze Thematik für Giordano nicht sozial verantwortbar eingefangen und wiedergegeben werden kann. Er mit seinen Monokausal-Fixierungen nicht heller sieht. Vor allem eine immer noch ausstehende Versöhnung, den Weg zu dieser, verheerend erschwert. Er bewirkt genau das Gegenteil davon, was er bewirken will.

Sich mit DEM ZWEITEN Völkermord des unsäglichen Totalitarismus im 20. Jahrhundert auch sozial verantwortbar und mit höchster sittlicher Verantwortung und Verpflichtung auseinanderzusetzen, bedarf es gravierend oder weitaus mehr als ein verkürztes Giordano-Geschichtsbild dies hergibt, die Gesamtphänomene nicht durchdringend. Also auch zu falschen Schlußfolgerungen kommend, die Versöhnung kolossal erschwerend. Ein falsches Geschichtsbild generell, ich komme darauf zurück, und ein falsches Geschichtsbild hier speziell in bezug auf den Genocid an den Heimatvertriebenen, verheerend verfehlt auch in bezug auf die wirkliche Vorgeschichte hierzu; die haarsträubende Verwechslung von Vorgeschichte und Verlaufsgeschichte. Ist Giordano ein studierter Historiker? Seine wirklichen historischen Kenntnisse sind äußerst oder verheerend defizitär. Sie können letztlich nur Unfrieden stiften und Versöhnung eminent erschweren.

Giordano ist, wenn er die Vertriebenenproblematik (die eine zentrale und immer wieder aktuelle Menschenrechtsproblematik weltweit ist!) abhandelt, abhandelt in dem Medium „Jüdische Allgemeine“, ein Mann des Unfriedens. Folglich ist auch die „Jüdische Allgemeine“ in diesem Zusammenhang ein Medium des Unfriedens, gar keine Frage. Ein Medium des Unfriedens durch Verkennung von ALLUMFASSENDER historischer Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit. (Und dies wird man ja wohl noch sagen oder schreiben dürfen.)
Schon 2004 präsentierte die „Jüdische Allgemeine“ in einem REDAKTIONSBEITRAG eine nämliche gravierende und skandalöse Verkennung der Menschenwürde und der Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen, und somit auch eine gravierende Verkennung der nationalen Identität der Deutschen. (Meine seinerzeitige Antwort hierauf findet man in Anhang Nr. 1.)

Schlimmer noch: Die letztlich haarsträubende und verheerende Erkenntnisverweigerung oder Rationalisierungsverweigerung, das eine Shoah eine Shoah und ein Vertreibungsholocaust ein Vertreibungsholocaust ist – und BEIDES der menschenmöglichen Wiedergutmachung bedarf. Nicht nur das eine Ja und das andere Nein – unerträglich ist dies! Also die Deutschen nur in der Täterrolle sehend. Und selbst das Generelle vollkommen aus den Augen verlierend, das was die Humanität, eine ungeteilte Humanität, ohne alles andere verlangt: Ein Mord ist ein Mord und ein Mord – ein Völkermord ist ein Völkermord und ein Völkermord. Die Opfer haben ALLE Anspruch auf eine menschenmögliche Wiedergutmachung und Anerkennung ihrer Würde, ihres verletzten Rechtsempfindens. Und dafür ist eine menschenmögliche Wiedergutmachung unabdingbar, schon an und für sich absolut erforderlich. LOSGELÖST von jeder Vorgeschichte oder Verlaufsgeschichte!

Und bei diesem Ralph Giordano und seinem Beitrag in der „Jüdischen Allgemeinen“ finden wir KEINE SILBE, KEIN WORT, KEINEN SATZ zur unabdingbar notwendigen Wiedergutmachung auch für den am deutschen Volk begangenen Vertreibungsholocaust. Im Gegenteil, dies soll verschleiert und weggedrückt werden! Verräterische Leerstellen auch hier.

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Fortsetzung, Teil IV, siehe unterhalb.

Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil IV

(Fortsetzung, Teil IV:)
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Das Giordano Geschichtsbild, welches wie mit einem verkehrt vorgehaltenen Fernrohr (quasi auch wie mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauend, weil es vielleicht im Keller heller ist) nur einen kleinen Ausschnitt oder Punkt manisch focussiert, nahezu egoman läppisch und persönlichkeitsfetischistisch, das Insgesamte aber vollkommen aus den Augen verliert, ist deshalb auch schon generell und rundum unverantwortbar, mit einem gravierenden oder himmelschreienden humanitären Defizit belastet. Aber darauf, auf eine ungeteilte Humanität, käme es eben gerade ganz entscheidend an. Nein, nur ein Vorgartenzwerg, der nahezu unerträglich von einer „bis auf den Grund“ „entwerteten“ Charta spricht, in der Charta selbst das ethische Herzstück, die endliche Durchbrechung des Teufelskreises von Aktion und Reaktion, in Form des „Verzichts auf Rache und Vergeltung“ verkennt, diesen Teufelskreis durchbrach, kann nicht wissen, wie es bei seinen Kollegen mit größerer Perspektive und Übersicht hinter dem Haus und im Hauptgarten aussieht. Und ein Drachen fliegt nur dann, wenn er auch Gegenwind hat. „Ehe sich die Wahrheit“, so Mark Twain, „die Schuhe anzieht, ist die Lüge schon dreimal um die Welt gelaufen.“

Der Giordano-Essay in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“, hätte einen Sturm der Entrüsung in Deutschland auslösen müssen, zumal er auch anderen Orts erschien und heimsuchte. (Die Giordano-Heimsuchungen.)

Daß dieser unwissende und völlig ahistorische Giordano-Essays keinen Sturm der Entrüstung, nicht als ein unglaublicher Skandal empfunden wurde zeigt, wie weit die Deutschen ihre nationale Identität, ihre nationale Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, ihre nationale Würde endlos verloren haben. Was sich ändern wird, weil es sich ändern muß.
„Nichts ist dauerhaft gelöst, was nicht gerecht gelöst ist.“ So der US-Präsident Abraham Lincoln. Worum es mir vor allen Dingen auch geht, dies bringt Bertolt Brecht wiederum treffend zum Ausdruck: „Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt ist ein Verbrecher.“ Und dies ist durch keine Hinterlist auf Giordano bezogen, wie käme ich denn dazu, ganz ehrlich, bei diesem historical and political correctness-Wahnsinn in dieser unserer feinen, für alle politischen Strömungen so „freien“ Nachkriegsrepublik. (Und immer die Schere im Kopf – aber das wird man doch wohl noch sagen dürfen, oder?) Und weil es auch ein anderer ist, der davon spricht, die Charta der deutschen Heimatvertriebenen sei ohne eine ganz bestimmte, und somit alternativlose Giordano-„Vorgeschichte“ „bis auf den Grund entwertet“, inhaltlich im Herzstück eine bloße „Leerformel“, in den vermeintlichen Auswirkungen „der eigentliche Skandal“, ohne Korrektur „ein Hemmnis auf dem Weg zur Versöhnung“, und alles nur „ein Paradebeispiel deutscher Verdrängungskünste“ und vor allem durch die vermeintliche „Vorgeschichten“-Verweigerung eine „Verräterische Leerstelle“. Na, ist dies denn nichts! Wie seinerzeit in Hamburg-Altona. Muß man sich so etwas immer und immer wieder sagen und gefallen, ja bieten lassen? Cui bono? Und wann nimmt dies endlich einmal je ein Ende?

Freilich ist es immer eminent interessant und auch amüsant, auch erfrischend und spannend, zur Erkennung von monströsen Irrwegen und brachial-ideologischen Verblendungen - und vielleicht nur aus gnadenlos schlichter oder purer historischer Unkenntnis heraus, wenn ein Phänomen mit vielen „Verräterischen Leerstellen“ eine vermeintliche „Verräterische Leerstelle“ eine „Verräterische Leerstelle“ nennt. Was für eine verrückte Welt!

Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen war primär eine richtige Wegweisung, Auftag und Fanal. Sie sollte eine Fahne der Freiheit sein. Jedes Friedesnobelpreises wert. Diese Wegweisung wurde jedoch in den letzten Jahrzehnten, spätestens seit dem TOTALVERZICHT durch den „Zwei-plus-Vier-Vertrag“, verlassen und zerstört. Die Mütter und Väter der Charta der deutschen Heimatvertriebenen konnten nicht wissen, nicht ahnen (und sie würden sich auch im Grabe herumdrehen oder unablässig rotieren), das auch durch die Schuld unwürdiger Epigonen auch in den eigenen Reihen, in ihrer Selbstpreisgabe und Aufgehen in die Mitte-Links-Demokratur des Totalverzichts, auch nur noch Bannerträger des Totalverzichts wurden. Und die Heimatvertriebenen heute dastehen und sagen müssen: „WIR HABEN NICHTS ERREICHT!“ [Und ein hoher Funktionär mir gegenüber dies sogar mit Tränen in den Augen bekundete. - Ja, aber dies fiel doch nicht so einfach vom Himmel? Warum habt ihr es denn soweit kommen lassen? Und gibt es denn nicht Situationen, wo man letztlich nur noch kämpft um der eigenen Ehre für die Nachwelt willen? Natürlich, außerhalb jedes Krummlandes - wo man in Serie des Rückgrates am Fließband beraubt wurde! Und dort, wo es noch verblieb, sich als "weichgekochter Spargel" (RA Dr. Dr. Thor von Waldstein) wiederfand. - Der von mir geliebte GIRONIMO noch auf dem Totenbett: „Ich hätte mich nicht ergeben dürfen, ich hätte kämpfen sollen.“
Nichts erreicht, weil die eigene herrschende politische Klasse sich letztlich als total unfähig erwies, auch der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen zu dienen. Weil die eigene herrschende politische Klasse letztlich bis zum unerträglichen TOTALVERZICHT vorstieß. EINE SCHIER UNGLAUBLICHE TRAGÖDIE, DIE UNABDINGBAR EINER KORREKTUR BEDARF. Die Durchsetzung eines historischen Ausgleich und Kompromiß mit den Vertreiberländern, der Stopp ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik, um eine auch wirklich dauerhafte und tragfähige Versöhnung auf die Beine zu stellen, im Interesse aller Beteiligten und Europas, ist unabdingbar. Um einer auch wirklich dauerhaften und tragfähigen Friedensordnung in Europa willen. (Wie ich in einem meiner Bücher zu den Vertriebenen schon vor 20 Jahren publizierte. Etwa in: >Die Sudetendeutschen und ihre Heimat. Erbe - Auftrag - Ziel. Zur Diskussion um Rückkehr und Wiedergutmachung<, Gesamtdeutscher Verlag Wesseling 1991<.)

Des deutschen Opferganges und der Zerstörung der eigenen nationalen Identität - Deutschland fast immer nur als Opfer der Geschichte, ist es nun endlich genug, das Faß läuft längst über, der Bogen ist längst überspannt, längst sind wir vom Regen in die Traufe gekommen, ansonsten wird alles kontraproduktiv umschlagen. Einmal so schnell umschlagen, wie im Gebirge plötzlich das Wetter umschlagen kann und umschlägt – weil die Nichtwiedergutmachung des Vertreibungsholocaust auch die Frage nach der Qualität der real existierenden politischen Ordnung UNABDINGBAR AUFWERFEN WIRD. Giordano hat zu allen diesen Dingen nicht das richtige Gefühl oder Gespür, nicht einen Fetzen davon, deshalb kommt er auch zu diesen verheerenden und skandalösen Aussagen, ohne eine wirklich tiefere Übersicht und unabdingbar notwendigen Schlußfolgerungen. (Zu Deutschland auch als Opfer der Geschichte im 20. Jahrhundert siehe auch im Anhang Nr. 7 meinen Beitrag: >Siegerwillkür und Imperialismus gegen Deutschland im 20. Jahrhundert. - Die Siegerordnungen von Versailles, Saint-Germain, Trianon, Jalta, Potsdam sowie des 2+4-Vertrages<.]


GIORDANO: „Und das (das Nichtberücksichtigen der Giordano- „Vorgeschichte“; RJE), obwohl 1950 noch die offenen Gräber des Vernichtungskrieges rauchten, seine Wunden gänzlich unvernarbt waren und die Erinnerungen an die Schrecken der deutschen Okkupation allgegenwärtig.“

ENTGEGNUNG: Giordano zieht immer alle Register, aber vielleicht müßte er doch das eine oder andere viel tiefer hängen, den Ball flacher halten und die Tassen mehr im Schrank lassen, nicht wie ein Elefant im Porzellanladen. (Auch als mitunter umerziehender Linksliterat mit ehemaliger KPD-Agitprop-Erfahrung in Hamburg-Altona, was ihm in seiner Formulierungskunst bis heute noch zu Gute kommt und er davon profitieren kann, daselbst als knallrot lackierter Funktionärs-Oberindianer. Der ehrenwerte und unbestechliche Dr. Kurt Schumacher, der unvergessene erste Parteivorsitzende der SPD, hat dies noch seinerzeit „knallrot lackierter Faschismus“ genannt, was Giordano dort trieb. (Zudem ein Zitat von Dr. Schumacher zum Thema: „Keine deutsche Regierung und keine deutsche Partei können bestehen, die die Oder-Neiße-Grenze anerkennen. Wir lehnen Nationalverrat ab!“) - Der Kommunismus und Stalinismus hat es ja auch nicht gebracht - weil der Totalitarismus es generell nicht bringen kann - und die auch wirklich funktionierende Demokratie, ein Systemtypus ohne brauchbare Alternative, über beide dominierte. Auch hier beißt die Maus keinen Faden ab. Die Demokratie hat keine Fehler, die verfälschte Demokratie ist der Fehler.

Aber der ehemalige deutsche Kommunist Giordano (von 1946 bis 1957, dann von der 1956 durch das Bundesverfassungsgericht (BverfG) verbotenen und 1957 illegalen KPD ausgeschlossen) ist ganz anders als etwa die tschechischen Kommunisten und die Komintern in der Vorkriegszeit, die die ultimative Abtretung des Sudetenlandes an Deutschland forderten, die Beendigung der Unterjochung der Sudetendeutschen. (Siehe dazu mein Beitrag in Anhang Nr. 16). Also ganz anders über die Freiheit von Völkern und Volksgruppen dachten, über das Selbstbestimmungsrecht, über die Menschenwürde und die Menschenrechte, über die Humanitas. Folglich auch über ein ganz anderes inneres Humanum verfügten. Giordano will alles auf einen Punkt hin zentrieren und konzentrieren, dies muß schief laufen, in die Irre führen, in den Sumpf ohne Rückkehrmöglichkeit, in die Nichtsensiblität für soziale Verantwortung. Sein Fehler liegt schon alleine in der Eindimensionalität seiner ewig wiederkehrenden Einpunktbetrachtungen. Ich jedenfalls lehne die Allein- oder Hauptschuld der Deutschen am Ersten oder Zweiten Weltkrieg ab. Komme, was da wolle! Die Deutschen in der ruhmreichen Deutschen Wehrmacht haben ihr Vaterland und nicht den Hitlerismus verteidigt. Damit dies glasklar ist: Unsere Väter waren keine Verbrecher! Dies hat etwas mit nationaler Identität und Würde, mit nationaler Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, mit dem WirSelbst zu tun. Und 98 Prozent der Deutschen haben nichts vom singulären und verbrecherischen Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern, dieser verbrecherische NS-Judenpolitik, gewußt, sonst wäre dies undenkbar gewesen. Und das wir das Menschenmögliche bis nahezu zur Selbstpreisgabe, an Wiedergutmachung geleistet haben und leisten, etwa mit der Garantierung der Sicherheit Israels, wo ich in diesem Punkte (und in einigen anderen noch) aus bleibender Verantwortung mit Angela Merkel übereinstimme - gar keine Frage (aber dennoch die armen Palästinenser jede Unterstützung zu einer Zweistaatenlösung erfahren müssen!!), darüber kann doch auch kein Mißverständnis sein. Und das wir eine deutsch-jüdische Symbiose haben und wollen, auch dies muß doch unstrittig sein. Es ist endlich an der Zeit, Herr Giordano, die Phänomene mehr einer HISTORISIERUNG zu unterwerfen (siehe oberhalb das Zitat von Marcel Boisot, die Solidarität von FJS damit), um nicht immer das Kind mit dem Bade auszuschütten. Nein, nicht immer entweder himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt, von einem Extrem ins andere fallen, vom Nationalismus im Überschwang bis zum unablässigen Nationalmasochismus und rasenden Schuldkult, ein Webfehler im deutschen Nationalcharakter. Ansonsten leisten Sie keine Mithilfe zu einer friedlichen Zukunftsabsicherung: immer nur mit Nationalmasochismus und rasendem Schuldkult. Dies soll der Teufel holen! Dies sind alles nur die Merkmale der Erschöpften, denen man keine brauchbaren Werte und Gesetze zutrauen kann, weil sie die Letzten sind, in ihrer Mitte-Links-Parteienoligarchie, die eine angeschlagene, eine äußerst defizitäre Demokratie darstellt und hervorgespült haben. [Literaturempfehlung zum Thema Historisierung: Uwe Backes/Eckhard Jesse /Rainer Zittelmann (Hrsg.), Die Schatten der Vergangenheit - Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus, Ullstein-Verlag, Frankfurt/Main - Berlin 1990, ISBN 3-548-33161-0]

Ralph Giordano redet nur von der „deutschen Okkupation“. Und davon ALLEINE redet er im Zusammenhang einer Abhandlung zu den deutschen Heimatvertriebenen, dem Vertreibungsholocaust. Und dies ist das Thema, und darum geht es. Und wie wenig, besser: wie mit Nichts wird der Kern dieser Thematik und deren wirklicher Vorgeschichte berührt. Und in diesem Zusammenhang redet er keine Silbe, kein Wort, keinen Satz vom Beginn der wirklichen Vorgeschichte, dem Panslawismus ab 1848, von der polnischen und tschechischen Okkupation bereits 1918/1919, also schon vor Hitler. Okkupation und Annektierung, Massenaustreibungen, ethnische Säuberungen, millionenfach Getötete als Morde im Frieden: der Vertreibungsholocaust. Eine Okkupation par excellence. [In diesem Zusammenhang siehe man auch Anhang Nr. 15: Univ.-Prof. Dr. Gerard Radnitzky: Vertreibung vor dem Krieg geplant.]

Okkupation ist auch ganz zentral und vor allem eine Frage der Kriegsursachen. Hat Girodano sich genügend mit den Kriegsursachen auseinandergesetzt? Hat das Deutsche Reich 1939 England und Frankreich den Krieg erklärt oder umgekehrt? (Habe ich dies denn alles falsch verstanden?) Ist der deutsch-polnische Grenzkrieg alleine die Schuld Deutschlands - und gab es vorher nicht einen nicht mehr hinnehmbaren polnischen Imperialismus, Knechtung und Tötung von Volksdeutschen, die Flucht von mindestens 800.000 Volksdeutschen aus dem sogenannten Korridor? Weiß Giordano, was für ein satanisches Gesicht der tschechische und polnische Imperialismus in der Zwischenkriegszeit von 1918/19 bis zum Münchner Abkommen einerseits oder bis zum 1. 9. 1939 andererseits zeigten? Weiß Giordano, das die Ergebnisse des polnischen (Stichwort Korridor) und des tschechischen Imperialismus (Stichwort Sudetenland) von den Regierungen der Weimarer Republik niemals hingenommen und anerkannt wurden? Versteht Giordano etwas von der unabdingbaren Historisierung? Kann Giordano sich auf die folgende Feststellung von Marcel Boisot einen Reim machen: „Es ist höchste Zeit, daß Europa 1945 nicht als eine Niederlage Deutschlands, sondern als seine eigene Niederlage ansieht und daß es unter seinen Völkern die Schuld am größten Verbrechen, das es jemals gegen seine eigene Zivilisation beging, gleichmäßig verteilt. Es ist Zeit, daß es seine Einheit als eine harmonische Vermischung aller seiner Kulturen versteht. Es ist Zeit, daß eine Seite seiner tragischen und blutigen Geschichte endgültig umgedreht wird.“

Ralph Giordano redet von „Vernichtungskrieg“. In diesem Zusammenhang kommen wir weiter unten auf die Molotow-Gespräche in Berlin im Jahre 1940 zurück. Dargelegt und in Zusammenhang gebracht in Feststellungen von Franz Josef Strauß und Univ.-Prof. Dr. Hellmut Diwald. Zur Einordnung des Terminus „Vernichtungskrieg“, im Abschnitt Molotow in Berlin, hier eine Feststellung von Hellmut Diwald schon vorab:

>>Alles, was sich mit Formeln wie „Lebensraum im Osten“, „unausweichlicher Existenzkampf gegen den Bolschewismus“, „Ausbreitung der germanischen Herrenrasse“ und ähnlichen programmatischen Rastern verband, ist im Zweiten Weltkrieg weder Anlaß des Krieges noch sein bestimmendes Ziel gewesen. Bloß weil die territorial ausgreifenden Bestrebungen Stalins dem Konzept zuwiderliefen, das Hitler unter dem kontinentalen Konsolidierungszwang als unumgänglich betrachtete, mußte Rußland jetzt angegriffen werden - in einer spiegelbildlichen Wiederholung der Überzeugung Napoleons, daß gegen England nur vor den Toren Moskaus zu siegen oder zu verlieren war.<<

GIORDANO: „Wer aber nach ihren Urhebern (der Vertreibung;RJE) sucht, nach Namen wie Adolf Hitler, Heinrich Himmler, Reinhard Heydrich oder nach den Schädelstätten, die sie auf dem Kontinent hinterlassen hatten, der fahndet vergebens.“

ENTGEGNUNG: Die Urheber des Vertreibungsholocaust sind ganz andere. Sie erprobten sich, wie schon dargelegt, seit dem Beginn des Panslawismus 1848, im ersten Imperialismus-Akt 1918/19 und in der Zwischenkriegszeit an der Aggression die Grenze nach Westen zu verschieben: Polen und die Tschechoslowakei (Tschechien). Der erste und zweite tschechische Imperialismus, der erste und zweite Polonoimperialismus: der polnische Imperialismus. Die Geschichte ist das Auge der Wahrheit. Ob nun teilweise mit Absegnung des satanischen Grundübels des 20. Jahrhunderts, des Versailler-Diktats, oder nicht. Von ALLEN Regierungen der Weimarer Republik wurde die Revision des Versailler Diktats angestrebt. Dies ist die wahre Vorgeschichte! Dies kann nicht ganz einfach, wie bei Giordano, als nicht existent betrachtet werden, praktisch als wie nicht vorhanden. Die sudetendeutsche Frage, beispielsweise, kann nicht bewertet werden ohne die Annektierung des Sudetenlandes schon 1918/19. (Natürlich hatten die Tschechen das Recht auf einen eigenen Staat, aber nicht mit dem Sudetenland, dessen Okkupation und Unterjochung!) Indem die Sudetetendeutschen in einen Staat hineingepreßt wurden, in den sie nicht hinein gehörten und nicht hinein wollten, ein Staat, der nichts anderes konnte und wollte, als das Sudetendeutschtum zu unterdrücken, was auch vom Deutschen Reich nicht unbegrenzt hingenommen werden konnte. Und auch nicht hingenommen worden ist. Und dies war auch gut so. Damals hatte man auch noch eine Ehre im Leib.

Der ehemalige Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe und bayerische Staatsminister a. D. Franz Neubauer: „Trotz einer demokratischen Verfassung war die CSR ein >VÖLKERKERKER< nicht nur für Deutsche, sondern auch für Polen und Ungarn.<“ Neubauer muß korrigiert werden, die CSR war ab 1936 kein demokratischer Staat mehr, siehe die Darlegungen in Anhang Nr. 15 von Prof. Dr. Gerrard Radnitzky. Zur Zeit bis zum Münchener Abkommen muß festgestellt werden: Es war ein erfolgloser Kampf um Gleichberechtigung oder das Selbstbestimmungsrecht, es war letztlich nur noch ein Kampf um das „NACKTE LEBENSRECHT“ (Hellmut Diwald“). Das Münchner Abkommen war die unabdingbare Folge. Franz Neubauer dazu: „München 1938 war die Bankrotterklärung der gegen den Willen dieser Völker errichteten Tschechoslowakei. ... München 1938 war die Folge einer verfehlten Politik der Siegermächte nach dem 1. Weltkrieg, WIE ES POTSDAM 1945 NACH DEM 2. WELTKRIEG WAR.“
Die Urheber (Giordanos „Urheber“) des Vertreibungsholocaust sind ganz andere, von der Verlaufs- oder Ablaufsgeschichte kann nicht auf die Urheber oder die wirklichen URSACHEN, auf die wirkliche und tatsächliche Vorgeschichte geschlossen werden - und die Argumentationen dafür wurden genannt. Nein, der Vertreibungsholocaust ist nicht mehr länger zu verkaufen als eine Reaktion auf Hitler und den Hitlerismus. Auch vieles andere nicht, etwa das Münchener Abkommen. Wo alles nur immer mit dem Hitlerismus begründet wird. Deutschland ist nicht mit dem Hitlerismus gleichzusetzen.

Und nochmals: Die völkerrechtlich unverjährbare Massenaustreibungs- und Genozidfrage ist primär und vor allem keine Frage nach den Urhebern oder der tatsächlichen Vorgeschichte (keine von Giordano erdichtete), SIE IST PRIMÄR EINE FRAGE DER MENSCHENWÜRDE UND DEN MENSCHENRECHTEN. DIE >LOSGELÖST< VON ALLEN ANDEREN FRAGE EINE WIEDERGUTMACHUNG BEDARF. Losgelöst. Weil es vor allem eine humanitäre Frage ist. Auch wurde oberhalb auf den Beitrag von Prof. Dr. Gerard Radnitzky verwiesen: Vertreibung vor dem Krieg geplant.

„Schädelstätten“, in der Tat und unbestritten.
Jedoch, Herr Giordano, für Deutsche immer nur die Täterrolle, immer nur der Angeklagte in allen historischen Abläufen? Dieser Giordano schreibt mit keiner Silbe, mit keinem Wort, mit keinem Satz etwas von den „Schädelstätten“ der deutschen Heimatvertriebenen, des Vertreibungsholocaust. Dies ist doch Wahnsinn. Dies kann doch nicht Ihr Ernst sein, Herr Giordano. Zudem: Von einer WELTAPOKALYPSE ALLER MENSCHHEITSVERBRECHEN noch nie etwas gehört? (Siehe Gunnar Heinsohn, Lexikon der Völkermorde, näheres bereits oben angegeben, Anhang Nr. 3.) Kein Volk auf der ganzen Welt und in der bisherigen Geschichte, hat, über Jahrzehnte hinweg, je mehr an materieller und ideeller Wiedergutmachung in bezug auf die verbrecherische NS-Judenpolitik geleistet, mit allen Konsequenzen – auch der zukünftigen in bezug auf die Sicherheit Israels: Dies bleibt eine besondere Verantwortung. Aber, Herr Giordano, in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“, wann nehmen sie endlich auch einmal zu den „Schädelstätten“ des Vertreibungsholocaust Stellung? Und beziehen diese auch mit in ihre Sozialphilosophien ein, damit diese endlich auch rationaler und wirklichkeitsnaher werden. (Zu zwei dieser „Schädelstätten“ siehe weiter unten.)
Keine Silbe, kein Wort, keinen Satz verliert Giordano über die mindestens „2,28 Millionen“ (Hellmut Diwald) GETÖTETEN Heimatvertriebenen. (Siehe auch diesbezüglich die erschütternden Zahlen, die über diejenigen bei Hellmut Diwald noch hinausgehen, im Anhang Nr. 3: Auszug aus dem Lexikon der Völkermorde von Univ.-Prof. Dr. Gunnar Heinsohn.) Dies wäre hier auch unabdingbar glaubwürdig themarelevant – zwingend versöhnungsrelevant in bezug auf die Vertreiberländer und ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik. Und weil es, unter Garantie, auch im Bewußtsein der Mütter und Väter der Charta der deutschen Heimatvertriebenen im Jahre 1950 war. Giordanos Einseitigkeit ist ein gravierender Skandal in dem Nichtwissen oder Nichtberücksichtigen oder zumindest Nichtbekunden, der Totalverkennung, daß es eine Weltapokalypse aller Menschheitsverbrechen gibt, das Giordano potentialis vielleicht auch ein Repräsentant der folgenden unerträglichen Entwicklung und Faktizität ist: daß alle Welt zwar weiß um die Untaten >VON< Deutschen, besser: in deutschem Namen, die Welt aber nichts weiß über die Massenverbrechen auch >AN< Deutschen. Dies kann und darf nicht länger mehr, weil es ein Bruchpunkt ins Unheil ist, tabuisiert werden. Zum Teufel mit der historical and politcal Correctness, diesen Untaten aus politischen Zwecken heraus und der historischen Wahrheit zuwider, der Tschandalas, der Erschöpften und Fripons mit ihrem Gutmenschen-Terror, die fortwährend unsere nationale Identität nieder zu halten und zu zerstören trachten - um der eigenen Erbärmlichkeit willen. Und weil Giordano dies nicht reflektieren oder genügend und unabdingbar, und hier auch themarelevant, zum Ausdruck bringen kann, sind auch seine Darlegungen zu den Heimatvertriebenen ein verheerender Skandal und laufen völlig leer.
Auch etwas zu den „Schädelstätten“ des Vertreibungsholocaust darzulegen, dies würde unabdingbar zeigen, daß Sie, Herr Giordano, auch verstehen, worüber sie hier in ihrer beispiellosen Attacke und meines Erachtens unüberbietbaren Hetze und Anschlag, gegen die deutschen Heimatvertriebenen schreiben und schwadronieren. Meisterhaft im Verschweigen und Wegschreiben der unabdingbar notwendigen Wiedergutmachung.

Ein Schwadronieren locker vom Hocker im Interesse der political and historical Correctness, zwecks Machterhaltung einer verfälschten Demokratie. (Hat dies alles etwas mit der >Stiftung Flucht und Vertreibung< zu tun, dem Auszug daselbst einer gewissen Gruppierung?) Nichts schreiben sie auch über die wahren und tatsächlichen Ursachen des Vertreibungsholocaust, wozu oberhalb einiges dargelegt wurde.
Ihre „Urheber“ sind nur die Akteure der Verlaufs- oder Ablaufsgeschichte des Vertreibungsholocaust, um das Thema aber richtig und gerecht, wahrheitsgemäß und in sozialer Verantwortung abzuhandeln, und auch für die Zukunft sozial verantwortbar, mit einer unabdingbaren Rationalisierung, unter anderem der Historisierung, müssen sie, Herr Giordano, auch etwas über die wahren und wirklichen Ursachen des Vertreibungsholocaust mitteilen und kennen, als nur die brachial-ideologische Verlaufsgeschichte. Ihr zentraler Fehler ist: Verlaufsgeschichte mit tatsächlicher Vorgeschichte zu verwechseln. Alles andere ist unredlich. Pure Gesinnungsethik ist viel zu billig, wenn Verantwortungsethik unabdingbar gefragt ist! Daraus kann man das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Bewußtseins auch für eine umfassende Humanität erkennen - nicht brachial-ideoloigsch aufgestückelt. Dies ist verantwortungslos. (Wie auch purer Gesinnungspazifismus verheerend ist, wenn Verantwortungspazifismus aus sozialer Verantwortung sein muß.)
Kann man, Herr Giordano, die wirkliche Vorgeschichte ganz einfach ausblenden, auch die VORGESCHICHTE, die zu Hitler, Himmler und Heydrich führte – warum es zu den nämlichen kam? Da sicherlich diese doch nicht ganz einfach so vom Himmel fielen, als eine üble Laune der Vorsehung. Giordano ist ein „Fan“ der Vorgeschichte – wo bleibt aber auch diese Vorgeschichte? Oder gilt nur immer alles ab dann, wenn Giordano seine Vorgeschichte zu seinen POLITISCHEN ZWECKEN ansetzt? Und würde Giordano nicht vieles ganz anders und viel heller sehen und „erklären“, wenn er auch um diese Vorgeschichte wüßte - oder sie sozial verantwortbar mit berücksichtigen würde? Der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1959, der nun wahrlich ehrenwerte Prof. Dr. Theodor Heuss, der sprätere Bundespräsident, wußte es entschieden besser als Ralph Giordano: „Die Geburtsstätte der nationalsozialistischen Bewegung ist nicht München sondern Versailles“. Das Versailler Diktat, dessen Reparationsforderungen und dessen schlicht wahnsinniger und lügenhafter Kriegsschuldparagraph - aber auch die polnischen und tschechischen Okkupationen, Annektierungen. Das Versailler Diktat, durch dessen Knechtung der Deutschen letztlich die Weimarer Republik unter ging. Und gab es zur seinerzeitigen nationalen Revolution der Deutschen überhaupt eine brauchbare Alternative? Warum berücksichtigt der Vorgeschichten-„Freak“ Giordano nicht auch dies – dies wäre doch auch eine brotnötige wie allseitig gerechte umfassende „Fahndungsaufgabe“ – wo er schon so gerne „fahndet“ - und dies immer nur nach der Schuld der Deutschen. Auch um Giordanos eigener Glaubwürdigkeit willen. Zumal bei dieser Vorgeschichte schon der tschechische und polnische Imperialismus anzutreffen ist, also weit vor Hitler, weit vor dem 30. Januar 1933, schon mit 1848 beginnend.

Bringt Giordano nur „Vorgeschichten“ die seinem monokausalen Geschichtsbild und seinem Sosein als möglicherweise einer der Hüter der babylonischen Gefangenschaft der Deutschen entsprechen? Und ist dies nicht eine brachial-ideologisch unerträgliche Art und Weise, wo geschichtliche „Erkenntnisse“ und daraus fließende Geiordano-Konstruktionen nur aus Halbheiten, Geschichtsklitterungen und Mediokritäten pur fließen? Ein Vertreibungsholocaust ist ein Vertreibungsholocaust und bedarf auch einer dementsprechenden Analyse. Eine gerechte Beurteilung, alleine schon um der millionenfachen Menschenopfer willen.


GIORDANO: „Massenvertreibungen und Zwangsverpflanzungen ganzer Völkerschaften unter deutscher Herrschaft? Ein weißgeblutetes Polen, ...“.

ENTGEGNUNG: Daß dieses „weißgeblutete Polen“, um beim Thema zu bleiben, nicht auf die ostdeutschen und sudetendeutschen Heimatvertriebenen zurückfallen kann und darf, erweist Giordano in einer seiner wenigen zu akzeptierenden Aussage (jedoch ohne die nötigen Schlußfolgerungen) selbst: „Kein Verbrechen von Deutschen rechtfertigt Verbrechen an Deutschen“. Verbrechen an Deutschen: Selbst polnische Medien sprechen von 2 Millionen getöteter ostdeutscher Heimatvertriebenen, so eine polnische Quelle, nämlich „Polskaweb News“, noch am 1. September letzten Jahres. [Näheres dazu siehe in meinem Beitrag zu Merkels Rede in Danzig auf der Westerplatte am 1. 9. 2009, auch meine Beiträge zu ihren Reden in Paris und Washington im Forum der Iglauer Sprachinsel unter: www.iglauer-sprachinsel.de.]

Und weil auch trotz der Tyrannei der political and historical correctness festgestellt werden muß, daß es richtig ist, wenn Harmut Saenger, Sprecher der Pommerschen Landsmannschaft, erst noch im Jahre 2009 treffend 1A feststellte, daß Polen sich zwischen 1919 und 1939 „besonders kriegerisch aufgeführt“ hat. Und hinzufügt: „Im März 1939 machte Polen sogar gegen Deutschland mobil und gab damit Hitler die Möglichkeit der Aufkündigung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes von 1934.“ Und weil, Herr Giordano, anders als sie meines Erachtens letztlich implizieren, und weil sie zudem auch in ihrem Essay den Bundespräsidenten Weizsäcker und Herzog zu ihrer Untermauerung zitieren, hier doch unabdingbar die Rede des Bundespräsidenten Karl Carstens am 19. Februar 1976 vor dem Bundestag zum Thema gehörend zitiert werden muß. PROF. DR. KARL CARSTENS an die Mitglieder des Deutschen Bundestages: „Sie erwecken hier den Eindruck durch alle Ihre Redner, als wenn das Leid, das schwere tragische Leid, welches in den vergangenen vierzig Jahren über das polnische Volk gekommen ist, ausschließlich auf deutsche Schuld und deutsche Ursachen zurückzuführen ist. Dies, meine Damen und Herren, ist eben eine falsche und verfälschte Darstellung der deutschen Geschichte, gegen die sich die Deutschen mehr und mehr zur Wehr setzen, weil sie endlich genug davon haben, immer von neuem hören zu müssen, daß sie an dem Leid in der Welt und insbesondere an dem Leid des polnischen Volkes die alleinige Schuld trügen.“
In seinem Leserbrief vom 10. September 2010 an die Braunschweiger Zeitung bezüglich eines Artikels mit der Überschrift „Steinbach sorgt für Eklat“ schreibt der Historiker Gerhard Bracke:
....................
Fortsetzung, Teil V, siehe unterhalb.

Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil IV

(Fortsetzung, Teil V:)

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„Ursache eines solchen Eklats ist weniger die political correctness, vielmehr die bodenlose geschichtliche Unkenntnis in unserem Volke. Durch den einseitigen wie selektiven Umgang mit historischen Tatsachen ist der Völkerverständigung die solide Grundlage entzogen. Wenn Unions-Fraktionschef Wolfgang Kauder spekuliert, das im Grunde zu bezweifelnde >Faktum< der (tatsächlich erfolgten) Mobilmachung Polens im März 1939 könne mit dessen Selbstverteidigungsmaßnahmen begründet sein, so muß er sich fragen lassen: War Polens Eroberungskrieg gegen Rußland (1920/21) etwa auch eine Verteidigungsmaßnahme? Dienten die Präventivkriegspläne des polnischen Ministerpräsidenten Pilsudski 1932 gegen Weimar-Deutschland auch nur der Verteidigung? Waren Unterdrückung und Vertreibung der weißrussischen, ukrainischen, jüdischen und deutschen Minderheiten auf polnischem Staatsgebiet nach dem Ersten Weltkrieg auch nur Verteidigungsmaßnahmen? Oder die Beschießung von Verkehrsflugzeugen auf dem Weg nach Ostpreußen im Sommer 1939? Hatte der Oberbefehlshaber der polnischen Armee, Marschall Rydz-Smigly, etwa bloß an „Vorwärtsverteidigung“ gedacht, als er im Juni 1939 vor polnischen Offizieren erklärte: Polen will den Krieg mit Deutschland, und Deutschland wird ihn nicht verhindern können, selbst wenn es das wollte. Und dieses Wollen ist hinreichend dokumentiert.

Auf der anderen Seite wurde im Sommer 1939 auf Plakaten in Warschau aufgefordert zum Marsch auf Berlin. Asher ben Nathan, einstiger israelischer Botschafter in Bonn, antwortete in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den Sechs-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: >Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.<“. Nun, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Und mindestens 800.000 Volksdeutsche wurden aus den 1918/19 vom polnischen Imperialismus annektierten Gebieten, dem polnischen Korridor: Westpreußen, Pommern, Teile Oberschlesiens, also vom ersten Polonoimperialismus schon in der Zwischenkriegszeit von 1918/19 bis 1. September 1939 vertrieben, und die übrigen mußten nicht nur um das Selbstbestimmungsrecht, sondern um das nackte Lebensrecht kämpfen. Auch Tausende von Getöteten gab es (ich komme darauf zurück). Der deutsch-polnische Grenzkrieg vom 1. September 1939 entstand für mich vor allem durch die Schuld der Polen. Gar keine Frage. [Und wenn man dies nun nicht mehr sagen kann oder darf, dann möge man nur kommen. Es werden eines Tages einmal nicht im Entferntesten so viele Räume mit Gittern und Blechnäpfen mehr vorhanden sein, um ganz einfach alle diejenigen wegzusperren, die aufstehen und sich zu Millionen und Abermillionen bekennen werden. Und dann beginnt die politische Freiheit des deutschen Volkes für auch alle vorhandenen politischen Strömungen in diesem unserem Lande, dann beginnt auch eine wirklich funktionierende Demokratie. Gar keine Frage. Es soll doch auch ein brauchbarer Staat für alle sein, oder?] Und wir sind ja dann auch nicht weiterhin auf den Kopf gefallen oder mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir feststellen, daß dann England und Frankreich Deutschland den Krieg erklärten, und etwa doch nicht umgekehrt. Die Geschichte ist das Auge der Wahrheit und kennt keinen Schlußstrich. Und in diesem Zusammenhang erinnere ich mich auch immer sofort an Dr. Alfred Ardelt, der in meinem Werk: Unterdrückung und Verfolgung deutscher Patrioten - Gesinnungsdiktatur in Deutschland? (Viöl/Nordfriesland 1997ff) unter der Überschrift >Zum anhaltenden geistigen Genozid an unserem Volk< schrieb: „Arnold Gehlen hat in seinem Buch ‘Moral und Hypermoral´ bereits 1969 darauf hingewiesen, ein Volk von seiner Geschichte abzuschneiden, das bedeutet Völkermord. Der Vorgang ist inzwischen weitergegangen. Nicht nur aus der Geschichte, aus dem geistigen und kulturellen Seinszusammenhang werden die Deutschen ebenso verdrängt wie aus dem biologischen. Der während und nach Beendigung der Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg eingeleitete Genozid wurde nach einer knappen Unterbrechung, als die Deutschen für Hilfsdienste im kalten Krieg notwendig waren, wieder aufgenommen und mit großem Schwung weitergeführt. Zuerst Zerschlagung der geistigen und kulturellen Substanz, die biologische und physische folgte dem zwangsläufig. Das muß zur Kenntnis genommen werden. Die Deutschen haben während des Zweiten Weltkrieges keinen Vernichtungskrieg gegen andere geführt, sie haben um ihr Überleben, um ihr Sein gekämpft. Sie haben diesen Krieg schon gar nicht begonnen. Ideologien haben sie bekämpft, die ihnen gefährlich wurden. Dies muß eingesehen werden, wie immer einer zu dem Regime von 1933 bis 1945 stehen mag. Erst von da aus sind Überlegungen, wie dem Genozid begegnet werden kann, sinnvoll und möglich. Die Deutschen müssen anfangen, sich die Gedankenfreiheit zu nehmen. Nicht mit großen und lauten Worten, tatsächlich muß es erfolgen. Dieses ist Voraussetzung für jede Erneuerung.“


GIORDANO: „... das tschechische Lidice, ...“
ENTGEGNUNG: Richtig. Aber bitte zur Vollständigkeit, Herr Giordano, bei alleine mindestens 241.000 (Zahlen auch der Bundesregierung in den 50er Jahren) Vertreibungsopfern bei den über 3 Millionen massenausgetriebenen Sudetendeutschen aus ihren jahrhundertelang angestammten Heimat- und Siedlungsgebieten aus dem Sudetenland (tschechischer Vertreibungsholocaust am deutschen Volk), welches niemals zuvor tschechisch gewesen ist, gab es Tausende von Lidices mit Massen-Vertreibungstoten. Und dies zu 95 Prozent als Morde im Frieden, nach dem 8. Mai 1945. Es gab den ersten tschechischen Imperialismus und Okkupation gegen Deutschland schon 1918/19. Dies lassen wir uns auch von einem Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ nicht verdrängen.

GIORDANO: ... Russlands verbrannte Erde, Auschwitz gar?

ENTGEGNUNG: Sicherlich, sicherlich, gar keine Frage. Es soll nichts bestritten und geleugnet werden, was Verbrechen und Massenverbrechen waren, die vermeintlichen und die tatsächlichen sind jedoch zu unterscheiden. Nicht diejenigen VON Deutschen oder in deutschem Namen begangenen, aber auch nicht diejenigen AN Deutschen begangenen, wie etwa der Vertreibungsholocaust durch den tschechischen und polnischen Imperialismus – oder auch nicht die des russischen Imperialismus, begangen auch in dem von diesem annektierten Nord-Ostpreußen. Herr Giordano, hören sie endlich auf, den Deutschen immer nur und immer fort die Täterrolle anzulasten, und dann bei einer Thematik, wo es um den Vertreibungsholocaust geht. Bei der Shoah waren Deutsche in deutschem Namen Täter, beim Vertreibungsholocaust waren sie Opfer. Noch steht die Welt nicht auf dem Kopf. Die Geschichte ist das Auge der Wahrheit.


ZUR FORMULIERUNG „RUSSLANDS VERBRANNTE ERDE“: Diese Medaille, wie jede Medaille, hat jedoch immer zwei Seiten. Auf die zweite Seite der Medaille gehört etwa die folgende Ausführung von Franz Josef Strauß aus seiner Rede aus dem Jahre 1985: „... Molotow in Berlin – Im November 1940 kam der sowjetische Außenminister Molotow nach Berlin und Hitler unterbreitete ihm den Plan eines >Viermächtepaktes< zwischen Deutschland, Japan, Italien und der Sowjetunion. Er versuchte, die Interessen der Sowjetunion nach Süden, zum Indischen Ozean und Persien zu lenken. Molotow aber forderte die Ausdehnung der russischen Einflußsphären in Osteuropa. Niemand weiß, welchen Fortgang der Krieg genommen hätte, wäre Hitler auf die russischen Forderungen ganz oder teilweise eingegangen. Finnland und Bulgarien der russischen Einflußsphäre zu überlassen, die deutsche Garantie für Rumänien aufzuheben und mit russischen Stützpunkten an den türkischen Meerengen einverstanden zu sein – das Ganze als Preis für den Eintritt der Sowjetunion in den Dreierpakt Deutschland, Japan, Italien mit Erweiterung zum Viererpakt.“

Auf die zweite Seite der Medaille gehört etwa auch die folgende Ausführung von Univ.-Prof. Dr. Hellmut Diwald in seiner Geschichte der Deutschen aus dem Jahre 1978, mit der nämlichen Zwischenüberschrift wie bei Franz Josef Strauß, siehe Anhang Nr. 8: „Molotow in Berlin – (...) Diese Beratungen (mit Molotow) lösten die wichtigste Entscheidung aus, die Hitler während des Zweiten Weltkrieges gefällt hat. ... Im September und Oktober 1939 hatte Moskau in ultimativer Form Estland, Lettland und Litauern veranlaßt, wichtige Land-, See- und Luftstützpunkte der Roten Armee zu überlassen. Von Finnland hatte sich Moskau während des Winterfeldzuges 1939/40 schon einen wichtigen Zugang zur Ostsee erkämpft. Am 12. Juni 1940 hatten sowjetische Truppen Litauen besetzt und vier Tage später waren sie auch in Estland und Lettland einmarschiert. Die baltischen Anliegerstaaten waren damit ausgelöscht. Am 26. Juni hatte Moskau an Rumänien ein Ultimatum gerichtet, daß Bessarabien und die Nordbukowina an die Sowjetunion abzutreten seien. Die Regierung in Bukarest hatte nachgegeben und gegen die Besetzung dieser Gebiete keinen Widerstand geleistet. ... Das erste Gespräch zwischen Hitler und Molotow fand am Nachmittag des 12. November (1940) statt. ... Molotow hörte betont aufmerksam zu ... Rußland habe viel erreicht, doch die Interessen Moskaus gingen in Finnland und auf dem Balkan über den augenblicklichen Stand hinaus. Die deutsch-russischen Beziehungen benötigten tatsächlich eine dauerhafte Grundlage, aber Deutschland – daran ließ Molotow nicht den Schatten eines Zweifels – könnte in Zukunft nur dann mit dem unveränderten Wohlwollen Sowjetrußlands rechnen, wenn es sich damit einverstanden erklärte, daß ganz Rumänien und Bulgarien in die sowjetische Sicherheits- und Interessensphäre einbezogen würden und damit die Voraussetzung dafür geschaffen würde, das klassische Notproblem Moskaus aus der Zarenzeit zu erledigen: Rußland sei die größte und bedeutendste Macht am Schwarzen Meer; deshalb müsse sein freier Zugang zum Mittelmeer durch Bosporus und Dardanellen mit Hilfe sowjetischer Stützpunkte auf türkischem Gebiet gesichert werden. ... (Am Abend des 13. November umriß Molotow weitere Fernziele Rußlands, zuvor hatte er nur den Kern einer ersten Entwicklungsphase vorgetragen:) Die zweite Phase der sowjetischen Perspektive ... erstreckte sich auf andere Fernziele. Molotow umriß sie im Detail erst am Abend des 13. November in einem Gespräch mit dem deutschen Außenminister. Rußland sei elementar interessiert an allen künftigen Neuordnungen und -Gestaltungen in Europa, besonderen Anteil nehme es am Schicksal Rumäniens und Ungarns, Jugoslawiens und Griechenlands. ...

Die Westgrenze Rußlands, wie sie im November 1940 festgelegt war, betrachtete Moskau also keineswegs als endgültig, es schloß vielmehr Westpolen in seine Interessensphäre mit ein. Selbst Schwedens Neutralität schätzte Molotow nicht als ein Problem ein, das beide Staaten ernstlich bekümmern müßte. Diesen Aufriß beendete der sowjetische Außenminister mit der Versicherung, daß Rußland künftig auch äußerstes Interesse daran habe, wie die Ausgänge der Ostsee zur Nordsee, Skagerrak und Kattegat, kontrolliert würden. Soche Ziele Moskaus waren noch niemals so deutlich ausgesprochen worden. Ribbentrops Bericht von Molotows Eröffnungen wirkte wie ein Schock. Göring schilderte die deutsche Reaktion später mit dem Satz: >>Das hat uns alle vom Stuhl gerissen!<< Rußland wollte erst seinen Wunsch erfüllt sehen, mit Deutschland die Grenzen der beiden Interessensphären neu abzustecken, bevor es Verhandlungen über seinen Beitritt zum Dreimächte-Pakt begann. Ebenso wurde der schwierigste Differenzpunkt deutlich: Molotow beharrte auf dem Recht Rußlands, einen neuen Krieg mit Finnland zu beginnen, das ganze Land zu besetzen und zu annektieren. ... Die Bilanz der Unterredungen mit Molotow am 12. und 13. November 1940 war für Hitler im Hinblick auf seine Bemühungen, eine Weltkoalition >zu schaffen, die aus Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, Sowjetrußland und Japan bestehen und eine von Nordafrika bis nach Ostasien reichende Interessengemeinschaft darstellen würde<, negativ. Ihr positiver Ertrag bestand lediglich darin, daß es jetzt keine Zweifel mehr darüber gabe, welche Entscheidungen Hitler treffen mußte, wenn er den Krieg nach seinen Vorstellungen gewinnen wollte. Die Absicht der Sowjets, die russische Westgrenze nach Europa hineinzudrücken, spielte für Moskau eine zu starke Rolle, als daß es nicht in Kürze zu äußerst heiklen Konfrontationen mit Deutschlands Interessen vom Norden bis zum Mittelmeer kommen würde. ... Berlin und Moskau wußten nun, woran sie waren. ... Einen Monat lang überdachte Hitler seine nächsten Entscheidungen ... Rußland erklärte sich nur dann bereit, dem Dreimächte-Pakt beizutreten, wenn die Bedingungen erfüllt würden, die Molotow in Berlin vergetragen hatte ... Gleichzeitig wurde Hitler über Geheimgespräche zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten informiert. Wenn sie erfolgreich verliefen, konnte das Ergebnis nur eine Koalition Washington-Moskau-London sein. Das bestärkte Hitler in seiner Überzeugung, daß er lediglich durch einen Sieg über die Sowjetunion alle englischen Hoffnungen auf eine Niederringung Deutschlands zerstören könnte. Am 5. Dezember 1940 äußerte er zu Feldmarschall von Brauchitsch: >Die Entscheidung über die europäische Hegemonie fällt im Kampf gegen Rußland.<”

Und Prof. Diwald schreibt weiterhin, und abschließend in dem Kapitel Molotow in Berlin: „Alles, was sich mit Formeln wie >>Lebensraum im Osten<<, >>unausweichlicher Existenzkampf gegen den Bolschewismus<<, >>Ausbreitung der germanischen Herrenrasse<< und ähnlichen programmatischen Rastern verband, IST IM ZWEITEN WELTKRIEG WEDER ANLASS DES KRIEGES NOCH SEIN BESTIMMENDES ZIEL GEWESEN. Bloß weil die territorial ausgreifenden Bestrebungen Stalins dem Konzept zuwiderliefen, das Hitler unter dem kontinentalen Konsolidierungszwang als unumgänglich betrachtete, mußte Rußland jetzt angegriffen werden – in einer spiegelbildlichen Wiederholung der Überzeugung Napoleons, daß gegen England nur vor den Toren Moskaus zu siegen oder zu verlieren war.“ [Siehe auch das gesamte Kapitel: „Molotow in Berlin“ in Hellmut Diwalds Geschichte der Deutschen in Anhang Nr. 8.]

ZUDEM:

Zu „Russlands verbrannter Erde“ sei auch empfohlen, in Hinsicht auf die zweite Seite der Medaille, die Lektüre des Beitrages von Prof. Dr. Ernst Topitsch: >>Gespenst „Barbarossa“ – Der Argumentationsnotstand der Konformisten<<, unterhalb im Anhang Nr. 12 wiedergegeben.

B) Zu Auschwitz und allem was damit verbunden wird (worauf ich schon oberhalb an mehreren Stellen Bezug genommen habe): Das nach dem totalen Zusammenbruch des NS-Totalitarismus, und zwar sofort nach der Kapitulation vom 8. Mai 1945 – wo die unvorstellbaren Massenverbrechen offenbar wurden, unter jedem normal und human denkenden Deutschen der Ausdruck des bodenlosen Abscheus und der grenzenlosen Verachtung gegenüber den schier unglaublichen Massenverbrechen des Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern unmittelbar vorhanden war – bis auf den heutigen Tag, diese verbrecherische NS-Judenpolitik, ist unbestreitbar. Und DAVOR, vor dem Zusammenbruch des NS-Totalitarismus, hat unser deutsches Volk in seiner erdrückenden Mehrheit von 98 Prozent, davon nichts gewußt – hätte diese Vernichtungspolitik, diesem Abfall von jedem Sittengesetz, niemals gebilligt.
Nie wäre das deutsche Volk bei Kenntnis derart verbrecherischer Vorgehensweisen (Auschwitz und was dafür steht), in dieser Frage zum Abfall vom Sittengesetz bereit gewesen, wie auch nie unsere großen germanischen Vorfahren (niemals Angriff auf Zivilisten!) oder unser großer Reichskanzler Bismarck dazu fähig gewesen wären. Es waren Massenverbrechen, Völkermord, ein Holocaust (Shoah) an unseren jüdischen Mitbürgern in deutschem Namen, aber das Volk stand nicht dahinter. 98 Prozent der deutschen Bevölkerung hat von den Tötungen mittels Gaseinwirkung nichts gewußt. Das, was man von Geschehnissen und Übergriffen gegen unsere jüdischen Mitbürgern, etwa in den Gettos wußte, deutete nicht auf systematische Vernichtung hin. Konnte man nicht zwingend als der Versuch einer systematischen Judenermordung interpretieren. In der Bevölkerung hat man das als Übergriffe untergeordneter Stellen oder Personals begriffen. Selbst der spätere Bundeskanzler Hellmut Schmidt legte dar, daß er bis 1945 davon nichts gewußt habe. Da gibt es nichts zu beschönigen, nichts zu leugnen. [Der Leser siehe auch in diesem Zusammenhang meinen aktuellen Beitrag: >Hellmut Diwald und die Gutmenschen-Tyrannei an Hand der Causa Loebl - Verräterische Leerstellen - Zustand unserer Republik. - Musterbeispiel einer Mitte-Links-Parteienoligarchie und ihrer heruntergekommenen politischen Kultur und Kommunikationskultur oder: Wie der Gutmensch Loebl/Löbl glaubt, DIWALD zu tangieren und ihm noch ins Grab zu spucken< im Forum der Iglauer Sprachinsel unter www.iglauer-sprchinsel.de. Sowie meinen Beitrag: >Anmerkungen zum Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern< auf der Weltnetzseite Wiener Nachrichten Online (wno) unter: www.wno.org]

Wir kennen die Feststellung von J. W. Goethe: „Der Irrtum wiederholt sich immerfort in der Tat. Deswegen muß man das Wahre unermüdlich in Worten wiederholen.“ Und deshalb muß immer wieder festgestellt werden, vor allem auch in Hinsicht auf Giordano, was Hellmut Diwald wie folgt in Die Geschichte der Deutschen zum Ausdruck brachte: „Man beutete eins der grauenhaftesten Geschehnisse der Moderne durch bewußte Irreführungen, Täuschungen, Übertreibungen für die Zwecke der totalen Disqualifikation eines Volkes aus.“
Nur in einem uneingeschränkten Totalitarismus war dies alles möglich, wie nämliches an Völkermord im Totalitarismus des Stalinismus, in einer anderen Art und Weise, möglich war. Wie es auch eine Apokalypse aller Menschheitsverbrechen gibt. Wie auch wir Nachgeborenen mit der unablässigen Präsentation dieses Genozids, in einer längst abgeschlossenen Epoche, nicht fortgesetzt belastet werden können – weil auch die Lehren daraus seziermesserscharf gezogen wurden, die Wiedergutmachung in bleibender Verpflichtung für jedermann offenbar ist. Wie nun auch unverkennbar gegen jeden brachial-ideologischen Antisemitismus in unserem Lande ad hoc entschlossen und geschlossen vorgegangen wird, und wie ich meine, dieser sofort im Keim erstickt werden muß – wo er sich nur erhebt oder zeigt, hervorkriecht wo er hätte nie hervorkriechen dürfen. Brachial-ideologischer Antisemitismus kann nur eine andere Art von Wahnsinn sein. Gar keine Frage. Brachial-ideologischer Antisemtismus ist eine Ausgeburt der Hölle. Brachial-ideologischer Antisemitismus ist ein „verblödendes Gift, ein plebejischer Kloakenduft“ (Wolfgang Venohr), „der Sozialismus der dummen Kerls“ (August Bebel).

„In keinem Lande der Welt hatte diese deutsch-jüdische Symbiose eine größere Bedeutung gewonnen als in Deutschland“. (Prof. Dr. Ernst Fraenkel) „Deutschland ist bis 1933 für die Juden des europäischen Ostens ein Land der Hoffnung gewesen. Kein Volk in Europa, bei dem der jüdische Anteil im Geistigen, in Kultur und Wissenschaft, in Wirtschaft und Gesellschaft von vergleichbarem Gewicht gewesen wäre wie beim deutschen. Rassenantisemitismus war in diesem Deutschland ohne Bedeutung. Wohl aber gehörte der Rassenantisemitismus, die Rassenlehre, zentral zur Hitlerbewegung, war die Voraussetzung für die grauenhaften Verbrechen.“ (Univ.-Prof. Dr. Hellmut Diwald.) „Hitler hatte den Antisemitismus aus den Armeleutevierteln Wiens, wo das verblödende Gift des Antisemitismus schon lange gebrodelt hatte, zuerst nach Bayern und dann nach ganz Deutschland eingeschleppt. Und bei den deutschen Unterschichten machte Hitler in der Zeit größter materieller Not damit Furore. Adel und Großbourgeoisie rümpften über den plebejischen Kloakenduft des Antisemitismus verächtlich die Nase, ohne doch politisch deutlich dagegen Front zu machen.“ (Wolfgang Venohr) „Man kann doch nicht ernsthaft die Verfolgung und Ermordung der Juden leugnen.“ So Adolf von Thadden.
Dies alles ist wahr, aber dennoch muß auch gesehen werden, daß man auf Grund der genannten Geschehnisse, in ein verheerendes satanisches Extrem gefallen ist, man mit dem Thema Auschwitz und was damit verbunden wird, von interessierter Seite fortwährend die ganze deutsche Geschichte zu kriminalisieren trachtet. Und somit auch unseren Lebenssinn und Lebensmöglichkeit, unsere Lebensqualität, unsere nationale Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, unsere nationale Ehre und Würde. Helmut Schmidt brachte es auf den Punkt: „Es ist mit Erfolg gelungen, aus der ganzen deutschen Geschichte ein Verbrecheralbum zu machen.“ Was wir niemals, bis in den Tod, hinnehmen werden. Wir tun es, egal wie hoch der Preis ist. Wir werden dies immer weniger und weniger bereit sein hinzunehmen, und dies unter allen Umständen, und komme, was da wolle! Notfalls werden wir in diesen Kampf hineingehen wie in einen Gottesdienst. Warum? „Wir warten, und ich warte darauf, daß sich die Menschen vereinigen, die keine Hunde sein wollen und die entschlossen sind, den Preis zu zahlen, den es kostet, damit der Mensch mehr ist als der Hund.“ (Albert Camus)
Treffend brachte es Hellmut Diwald auf den Punkt: „Die Geschichte der Deutschen wurde (nach 1945) nicht sachbezogen inspiziert und interpretiert, sondern moralisch disqualifizeirt.“

Dr. Dr. Thor von Waldstein schreibt in seiner Publikation „Was die Vergangenheit für die Zukunft bedeutet“:

„Die heute praktizierte Vergangenheitsbewältigung dient als moralische Keule, mit der man jeglichen Ansatz deutschen Denkens mit Wucht umhaut. Dieser Antifaschismus ist im übrigen keine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus; dieser ist Geschichte; der heutige Antifaschismus hat die Funktion eines Lähmungsgiftes zur Verlängerung der Knechtschaft der Deutschen. Die Verauschwitzisierung der deutschen Geschichte hat dieselbe zu seinem Gruselkabinett, zu einer Jauchegrube werden lassen, in der jedermann, sobald er in ihren Bereich kommt, besudelt wird. Dies hat dazu geführt, daß der Deutsche Angst vor seiner eigenen Geschichte hat und sein Heil in einem fragwürdigen Weltbürgertum, allenfalls in einem anonymen Europa-Gefühl sucht. Die Geschichte ist das Rückgrat eines Volkes, und dieses Rückgrat hat in Deutschland das Aussehen eines weichgekochten Spargels; der Deutsche ist gekennzeichnet von tiefem politischen Selbsthaß. Mithin erkennt man heute einen ordentlichen Deutschen daran, daß er keiner ist. Der Mechanismus der Vergangenheitsbewältigung frißt sich wie ein Tumor durch den deutschen Körper. (...) So kommen wir nun von dem eben beschriebenen Geschichtsleiden hin zur Krankheit der Gegenwart; der Erfüllungs- oder Anerkennungspolitik.“

Und Ralph Giordano ist einer dieser Missionare der Erfüllungs- und Anerkennungspolitik, wenn es gegen deutsche nationale Interessen geht. Jedoch so Thor von Waldstein an anderer Stelle: „Die Distanzierung von der eigenen Geschichte muß von der Erkenntnis abgelöst werden, daß nationale Geschichte kein Bus ist, in den man ein- und aussteigen kann, sondern daß nationale Geschichte Schicksal ist.“

In seinem Vortrag aus dem Jahre 2010: >Deutsche Entscheidungen im asiatischen Jahrhundert< stellte Thor von Waldstein fest: „... Um dem gerecht zu werden, müssen die Deutschen aber erst einmal wieder zu sich selbst finden. Und das wird nur gehen, wenn jeder von uns den Bundesbürger in sich besiegt und die >Grabplatte Hitler<, die über dem gesamten politischen Leben Deutschlands liegt, beseitigt wird. Neben den vielen scharfen Schnitten ... ist tatsächlich nichts wichtiger, als daß die alles beherrschende, orwellgleiche Vergangenheitsbewältigung beendet und diesem Volk sein Seelenfrieden zurückgegeben wird. Der zivilreligiös aufgeladene Schuldkomplex vergiftet alle mentalen und politischen Neubehausungen der Deutschen und damit auch jede außenpolitische Neuorientierung bereits im Ansatz. Diese Vergangenheit, die nicht vergehen darf (Ernst Nolte), dieses Troja, das zu brennen nicht aufhört (Peter Furth), liegt wie Mehltau über der Nation und insbesondere ihrer Jugend, die von den Betroffenheitssportlern (Frank Lisson) in Schule, Universität und Medien ständig mit vermeintlichen neuen Belegen der eigenen nationalen Schlechtigkeit verfolgt wird. Der Politzombi aus Braunau darf auch im 122. Lebensjahr - über 65 Jahre nach seinem physischen Ableben - im papiernen und elektronischen Blätterwald und auf der Mattscheibe nicht sterben, um die monströse Maschinerie aus Sozialpsychologie und Mediengeschäft ... in Gang zu halten. Bevor dieser ritualisierte Irrsinn, der mit einer historisch-sachlichen Befassung mit dem Nationalsozialismus mit all seinen Licht- und Schattenseiten nichts zu tun hat und nichts zu tun haben will, nicht ein Ende hat, wird die politische Desorientierung dieses Volkes kein Ende nehmen. ... Warum sollten sich die Deutschen also endlos einem solchen sozialpsychologischen Horrorfilm aussetzen? Wer hat ein Recht dazu, die Selbstachtung der Nation und das seelische Gerüst der Deutschen, ohne die kein Volk bestehen kann, ständig zu verletzen?“

JEDOCH, nicht nur die nationale Geschichte, sondern auch die Politik ist das Schicksal. Die Politik ist primär schicksalsprägend. Immer primär bezogen auf die Staatsordnung oder den Systemtypus, die den höchsten Grad an politischer Freiheit ermöglichen kann, den größtmöglichen Grad an Gerechtigkeit - eine Staatsordnung zu der es grundsätzlich keine brauchbare, bislang erdachte Alternative geben kann und gibt. Alles das, was an nationaler Erneuerung unabdingbar notwendig ist, kann auf der Basis der geltenden Verfassung erfolgen. Gar keine Frage. Was die Vergangenheit für die Zukunft bedeutet ist dann auch unabdingbar das Folgende: Die Antwort auf die Katastrophe des Totalitarismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist unsere grundsolide Verfassung (GG) vom 23. Mai 1949, in der es in Artikel 1 lautet: „(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. (3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.“ Und der Artikel 20 ist quasi eine Zusammenfassung der Verfassung, eine Verfassung in nuce, und er lautet: (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt. (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden. (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

Die Antwort auf die Katastrophe des Totalitarismus ist die Freiheitliche demokratische Grundordnung (FdGO). Die unumstößliche Erkenntnis, daß es zu einer auch wirklich funktionierenden Demokratie, zu unserer grundsoliden Verfassung (GG), zur Freiheitlich demokratischen Grundordnung (FdGO), zur Gewaltenteilung, zum Parlamentarismus, zum Föderalismus (als eine weitere Form der Gewaltenteilung) und zum Rechtsstaat, zur repräsentativ-parlamentarischen Demokratie, keine bislang erdachte und brauchbare Alternative gibt. Eine Diktatur, ein Totalitarismus keine brauchbare Alternative sein kann. Eine wirklich auch nach unserer grundsoliden Verfassung (GG) funktionierende Demokratie hat keine Fehler, die verfälschte Demokratie, etwa zur Mitte-Links-Parteienoligarchie, zur Mitte-Links-Demokratur mit der undemokratischen Herrschaft von nur zwei politischer Strömungen, ist der Fehler. Es liegt an der skandalösen und skrupellosen Verfälschung von Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit.

GIORDANO: „Aus dem Gedächtnis gewischt, ...“

ENTGEGNUNG: Dieses „gewischt“ – ist erneut nicht richtig, entspricht nicht der Wahrheit - es ist eine pure, eine skrupellose Unterstellung, ja eine gewissenlose Verleumdung. Nein, ganz und gar nicht aus dem Gedächtnis „gewischt“, damals schon nicht und bis auf den heutigen Tag nicht. 95 Prozent des deutschen Volkes erkannten unmittelbar nach der totalen Niederlage, nach dem Offenbarwerden von Auschwitz und allem was damit zusammenhängt, aber auch generell und durch die totale Niederlage, das Hitler uns die größte Katastrophe in der deutschen Geschichte hinterlassen hatte. Die Mütter und Väter der Charta der deutschen Heimatvertriebenen aus dem Jahre 1950 hatten, weil sie es auch unmittelbar erleben konnten und mußten: diese ganzen Enthüllungen zu Auschwitz und alles was damit zusammenhängt, nichts „aus dem Gedächtnis gewischt“. Nochmals: Giordano, betreibt mit seinem Essay in der „Jüdischen Allgemeinen“ eine ungeheuere Diffamierung und Hetze gegen die deutschen Heimatvertriebenen der ersten Stunde, zur Zeit der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, und somit auch eine gravierende Verkennung der nationalen Identität der Deutschen. Ein schier unglaublicher Skandal! (Und man schlägt zusätzlich die Hände über dem Kopf zusammen, wenn man weiß, wo Giordano zu dieser Zeit, in welchem Totalitarismus, den Dr. Kurt Schumacher den „knallrot lackierten Faschismus“ nannte, er seine brachial-ideologisch versessene und verstiegene geistige Heimat hatte, in Hamburg-Altona.)
Sehr wohl ist jedoch feststellbar, erkennbar und leicht durchschaubar, was offenbar andere aus ihrem Gedächtnis ohne Skrupel und ohne inneres Humanum so alles wegwischen. Oberhalb wurde auf die qualifizierten und weitsichtigen Aussagen, auf die Vorgeschichte im Sinne von Verlaufsgeschichte in der Charta bereits hingewiesen. (Charta: „... im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat. ... damit aus Schuld, Unglück, Leid, Armut und Elend für uns alle der Weg in eine bessere Zukunft gefunden wird.“) Ich bin davon überzeugt, daß es Giordano selbst ist, der viel zu viel „aus dem Gedächtnis wischt“, ob nun bewußt oder unbewußt. Er über ein äußerst defizitäres Geschichtsbild verfügt. Er es mehr rationalisieren, die größeren Sinnzusammenhänge erkennen sollte. Endlich sich eine Historisierung aneignen sollte.

Reinhart Koselleck legt zu den Sinnzusammenhängen der Geschichte dar, ebenso wie Voltaire in „Candide“: „Verweisen wir ihre Sinnzumutungen dorthin, wo sie herkommen: in den Bannkreis der – schwer zu erragenden – Sinnlosigkeit. Statt dessen sollten wir zurückstecken und versuchen, das zu tun, was wir selbst sinnvoll ermöglichen können.“ Herr Giordano: „... was wir selbst sinnvoll ermöglichen können." Auch in unserer Haltung zu einer sinnvollen und unteilbaren Menschenrechtspolitik, ohne einer geteilten oder gespaltenen Humanität das Wort zu reden. Der Dienst an einer ungeteilten Menschenwürde. Und ohne auch höchste Fragwürdigkeiten im Menschenbild zu offenbaren. Und darum geht es, im Angesicht eines bisher immer noch nicht menschenmöglich, im Bereich des Möglichen wiedergutgemachten Verteibungsholocaust und alles was gravierend damit zusammenhängt (etwa die Wiederherstellung der nationalen Identität der Deutschen!), zu erkennen, >WAS WIR SELBST SINNVOLL ERMÖGLICHEN KÖNNEN<. Unser Dienst sollte doch sein: immer wieder und wieder zu versuchen, dazu beizutragen, daß die Welt humaner und gerechter wird. Wir sollten doch in Zukunft etwas mehr Sympathie auch für die Menschenwürde und Menschenrechte deutscher Heimatvertriebenen erwarten können, statt einer puren Verkennung, auch von Ralph Giordano in seinem Essay im Medium der „Jüdischen Allgemeinen“.

GIORDANO: „... wie die Jubelorgien beim Einmarsch deutscher Truppen in das Sudetenland.“

ENTGEGNUNG: Na toll! „Jubelorgien“ und „Einmarsch“ – noch Fragen bitte? Nein, alles klar, schon verstanden. Die fanatisierten gutmenschlichen Reflexe sind sicher, wie bei den Pawlowschen Hunden, wie aus der Pistole geschossen. Das dressierte Gutmenschentum. Und die Gutmenschen-Tyrannei. Wer so mit der sudetendeutschen Frage reduzierend diskreditierend, völlig selbstentlarvend und seelenlos umspringt, kalt wie eine Hundeschnauze, ohne jedes innere Humanum, vollkommen das Hutmaßband verzogen, hat historisch nicht die geringsten Kenntnisse, ist schimmerlos, offentbart lediglich seine brachial-ideologische Verblendung und Unverstand von A bis Z. Und dies pars pro toto. Der Terror des Zeitgeistes und der Gutmenschen-Tyrannei ist wohlfeil dressiert. Und dies wiederum wohlfeil von einer Mitte-Links-Demokratur-Herrschaftsideologie instrumentalisiert und funktionalisiert - und die Basis dieser Urmachination ist die Geschichtslosigkeit. Aber ohne Geschichtsidentität gibt es weder eine soziale noch eine kulturelle Identität. Wie wohlfeil in der unablässigen, versessenen und verstiegenen Alleinschuld-Daueranklagestrategie. Eine Daueranklagestrategie, die die Kirche nicht im Dorf, die Tassen nicht im Schrank läßt oder zu halten vermag, unablässig weit über das Ziel hinausschießt. Herr Giordano, für Deutsche immer nur die Täterrolle? Dies ist doch Wahnsinn und nicht mehr nachvollziehbar! Völlig abgehoben. Und voller Schuld, weil die Reaktion auf das Kontraproduktive folgen wird und folgen muß. Wie ein überspannter Bogen, der brechen wird, weil er brechen muß. Es ist gerade der Umgang mit der Sudetenfrage, die eine völlig falsch und einseitig betriebene Vergangenheitsbewältigung, pars pro toto, entlarvt – von hier aus auch mißtrauisch und skeptisch machen läßt bei anderen Vergangenheitsbewältigungskunststückchen mit verzogenem Hutmaßband, bei dieser nur noch verstiegenen und versessenen „Volkspädagogik“ (Golo Mann: „volkspädagogisch unerwünscht“ - und folglich um Mitternacht die Gläser zerbrechend) durch selbsterwählte Gouvernanten oder Oberlehrer, als Präzeptor germaniae mit kleinem und kleinstkariertem Hütchen, ohne jede Berechtigung und Stichhaltigkeit. Wo dann nur noch mit der Stange im Nebel der historischen Unerkenntnis herumgestochert wird. Wo alles nur noch brachial-ideologisch verzerrt und verfälscht wird. In der Tragödie der verheerend falschen Schlußfolgerungen – die zur Tragödie einer besseren Zukunftsgestaltung, ein Hemmnis auf dem Weg zur dauerhaften Versöhnung wird. Kurz: Nach der Methode des ZDF-Historikerumerziehungspapstes Guido Knopp (ZDF-History), und auch hier ganz besonders in der Sudetenfrage, nach seiner ebenso naiven wie historisch unhaltbar und nicht zutreffenden und in der Oberrichtlinie von politcal and historical correctness zurechtgezimmerten und gedrechselten oder gedrec’k´selten, sowie gnadenlos schlichten Knopp-„Theorie“: >Zuerst haben die Deutschen vertrieben, und dann die Tschechen.< [Die 1918 ff in das Sudetenland an tschechischen Staatsbediensteten Zugewanderten, um dort alle öffentlichen Stellen zu besetzen und das Land zu tschechisieren, wurden auch nach dem Münchner Abkommen nicht vertrieben, Herr von und zu ZDF-Umerziehungspapst-Knopp. Sie konnten sich frei entscheiden und ordnungsgemäß mit ihrer Habe umziehen.] Real existierende politische und historische Kultur in einer real existierenden Demokratur-Mitte-Links-Parteienoligarchie, die durch ihre falsch und einseitig betriebenen >Interpretation der Geschichte< ihre Macht und Machtmißbrauch in der Gegenwart absichert und nur so absichern kann.
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(Fortsetzung, Teil VI, siehe unterhalb.)

Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil VI

(Fortsetzung, Teil VI:)
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Die parteiische Geschichtsverfälschung ist auf das fixiert, was schon George Orwells in 1984 auf den Punkt brachte: „Wer die Vergangenheit beherrscht, bestimmt die Zukunft. Wer die Gegenwart beherrscht, bestimmt die Vergangenheit.“ [Literaturempfehlung: Univ.-Prof. Dr. Günter Rohrmoser, Wer interpretiert die Geschichte? - Die Herausforderung der Wertedebatte, Bietigheim/Baden 1996, ISBN 3-930218-27-5.]
Wo das Faß zum Überlaufen gebracht wird, auch in Hinsicht auf viele weitere Präsentierungen und geistig-historische Gemengelagen ohne jede wirkliche und tiefgreifende historische Sachkenntnis und Substanz, mit historisch falschen Behauptungen – manisch fixiert nur an einem einzigen Feindbild und einer einzigen Verständnislosigkeit, den verrückt gewordenen radikalen Standortbezogenheiten unserer Gutmenschen-Tyrannei. Wo Vergangenheitsbewältigung vielfach nur noch in psychopathologischen Kategorien stattfindet. (Wehe, wenn das Volk auch einmal nur die Augen aufmachen sollte, weil alle Verhetzung nichts mehr fruchtet.) Wo nur noch eine linke und linksliberale Interpretation der jüngsten deutschen Geschichte sich vollzieht. Eine politische und historische Kultur, unerträgliche Defizite hervorzaubernd, wo schon heute und seit längerem 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger ganz einfach nicht mehr zur Wahl gegen. Die Schnauze von dem, was sich abspielt, gestrichen voll haben. Sozusagen randvoll.

Eine unablässige seelische Abtötung und Kriminalisierung der Geschichte des eigenen Volkes – wo Geschichte nicht sachlich inspiziert und interpretiert, sondern nur noch moralisch disqualifiziert wird.

Der Terminus „Jubelorgien“ und die Formulierung „Einmarsch deutscher Truppen“ soll auch hier (im Zusammenhang mit dem Sudetenland) ad hoc immerwährende deutsche historische Brachialgewalt signalisieren und ihre wohlfeile Auswirkung, Assoziationen beim Leser, unmittelbar hervorrufen. Jedoch genau das Gegenteil in der sudetendeutschen Frage ist richtig! (BK Helmut Schmidt: „Es ist mit Erfolg gelungen, aus der ganzen deutschen Geschichte ein Verbrecheralbum zu machen.“ – FRANZ JOSEF STRAUSS: „Kein Volk kann auf Dauer mit einer kriminalisierten Geschichte leben.“)

Giordano weiß eben, was in seinem Sinne, im Sinne seines eindimensionalen und bleiernen monokausalen Geschichtsbildes, sofort ankommt (sehr wohl wissend um die Tyrannei des linksliberalen Zeitgeistes mit dem Fanatismus der historical and political correctness, wie der Anreiz der Pawlowschen Hunde), bestimmte Termini nur wohlfeil plazierend („Jubelorgien“ – „Einmarsch“). Alles klar, schon verstanden – aber alleine hier schon vollkommen zu entlarven. Wie pars pro toto, eine Unglaubwürdigkeit für alle Unglaubwürdigkeiten, eine Diskreditierung für alle Diskreditierungen – so kann man mit der Geschichte, die das Auge der Wahrheit ist, nicht umspringen. Und tolldreist herumfuhrwerken. So sollte man mit der Geschichte nicht umspringen, die letztlich eben nicht die Lüge sein kann, auf die man sich geeinigt hat – nicht bleiben kann, bleiben wird noch darf. Und die auch nicht ewig die Geschichtslügen der Alliierten von 1945 gegenüber den Besiegten von 1945 sein und bleiben können.

Einem Volk fortgesetzt seine Geschichte zu kriminalisierten ist von einer beispiellosen Nichtswürdigkeit und Verwerflichkeit. Und auch dies nur sehr gelinde formuliert.

Herr Giordano mit dem monokausalen Geschichtsbild, und somit vielfach blind wie ein Maulwurf, sollte wissen: Es waren keine „Jubelorgien“: es war die Freude und Erleichterung bei den Sudetendeutschen, endlich die Freiheit von tschechischer Unterjochung und Imperialismus, die Selbstbestimmung erhalten zu haben, die Freiheit der ethnischen Selbstbestimmung, die Freiheit der Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, der nationalen Würde, die Wiedererringung der Humanität und Menschlichkeit, die Freiheit von der tschechischen Unterdrückung, die das absolut Primäre war. (Und die CSR war spätestens seit 1936 keine Demokratie mehr, siehe Anhang Nr. 15 der Beitrag von Univ.-Prof. Dr. Gerard Radnitzky.) Eine Freiheit und Selbstbestimmung, die ihnen der tschechische Imperialismus schon 1918/19 durch die Okkupation des Sudetenlandes raubte und ihnen nun durch die wahrhaftige Friedenscharta des Münchner Abkommens, die „Friedenscharta des zwanzigsten Jahrhunderts“, (so auch Jean-Paul Sartre, L´etre et le neant, gegenüber Raymond Aron, und hierbei kam es auch wegen der Münchner Konferenz zum ersten Bruch der Freundschaft mit Aron), eines der gerechtfertigtsten Abkommen in der europäischen Geschichte überhaupt, zurückgegeben wurde. Die Befreiung von einem unerträglichen Zustand, als die Sudetendeutschen 1918/19 durch militärische Gewalt in einen Staat hinein gezwungen wurden, in den sie nicht hinein gehörten und nicht hinein wollten, der nur seine Aufgabe darin sah, das Sudetendeutschtum zu bedrängen und zu entnationalisieren. Weil eben das Sudetenland zu keinem Zeitpunkt der Geschichte tschechisch, so wenig wie Ostdeutschland (die Oder-Neiße-Gebiete) polnisch gewesen sind. Das „Münchner Abkommen“ vom 30. September 1938, war eines der notwendigsten und gerechtfertigtsten Abkommen in der europäischen Geschichte überhaupt, weil es um Freiheit, Menschlichkeit und Selbstbestimmung ging. Dies gilt es auch heute noch unmißverständlich gegenüber den Tschechen hervorzuheben.

Das Münchner Abkommen war zudem auch nur, und dies ist von primärer Wesentlichkeit, ein Durchführungsabkommen einer schon Tage vorher beschlossenen Abtretung des Sudetenlandes zwischen Engländern und Franzosen einerseits und Tschechen andererseits. Und zwar schon am 19./21. September 1938 – „die Prager Abtretung“. (Prof. Horst Rudolf Übelacker)

Das Münchner Abkommen vom 30. September 1938 bestimmte nur noch DIE ÜBERGABEMODALITÄTEN des Sudetenlandes, das Wann und Wie, die Termine und Grenzen für die Räumung der sudetendeutschen Gebiete durch die Tschechoslowakei. Also einer schon längst vollzogenen Abtretung zwischen Engländern und Franzosen einerseits und den Tschechen andererseits. So beginnt das Münchner Abkommen vom 30. September auch folgerichtig mit dem Satz: „Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien sind unter Berücksichtigung des Abkommens, das hinsichtlich der Abtretung des sudetendeutschen Gebietes bereits grundsätzlich erzielt wurde, über folgende Bedingungen und Modalitäten dieser Abtretung ... übereingekommen ...“.

So konnte der britische Premierminister Neville Chamberlain auch in den Unterhaus-Debatten zum Münchner Abkommen Anfang Oktober 1938 feststellen: „Wir sind nicht nach München gegangen, um zu entscheiden, ob die vorwiegend deutschen Gebiete des Sudetenlandes nach Deutschland überführt werden sollen. DAS WAR BEREITS ENTSCHIEDEN.“

Es sei wiederholt: Die unabdingbar notwendige Abtretung des Sudetenlandes, eben wegen der vorenthaltenen Freiheit und Selbstbestimmung auch für die sudetendeutsche Volksgruppe, wurde bereits einige Tage vor dem Münchener Abkommen zwischen Engländern, Franzosen und Tschechen erreicht – im Münchner Abkommen wurde nur noch die Art und Weise der Durchführung einer bereits vollzogenen Abtretung festgelegt. Im übrigen hatte auch Polen gegen das Münchner Abkommen nichts einzuwenden. Auch das ist hier die geschichtliche Wahrheit, Herr Giordano. Geschichte ist auch immer die Frage „warum es so gewesen ist“, wie es wirklich gewesen ist – und endlich die Frage der richtigen Schlußfolgerungen: Gerechtigkeit und Humanität für alle Opfer. Was kam, im Münchener Abkommen, weil es ganz einfach so kommen mußte. Eine unabdingbar notwendige Korrektur des Versailler Diktates. Winston Churchill schrieb in der „Züricher Zeitung“ vom 24. 10. 1938: „Den Sudetendeutschen ist durch das Münchener Abkommen Recht widerfahren.“ Genau so war, ist und bleibt es.

Das Münchener Abkommen war eines der notwendigsten und einwandfreiesten internationalen Verträge im 20. Jahrhundert überhaupt; die Revision eines unerträglichen Kriegsfolgeunrechts, als Beispiel auch für eine Weltpolitik der Menschenrechte und der Selbstbestimmung auch für das deutsche Volk. Eine Befreiung von tschechischer Unterdrückung. Die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechtes als eine Revision des Unrechts durch den tschechischen Imperialismus im Jahre 1918/19. Das Münchener Abkommen war der Schlußpunkt eine um 20 Jahre verspätete Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechtes der Sudetendeutschen.

Der britische Historiker Peter H. Nicoll schreibt: München 1938 „war ein besonders wertvoller Frieden, ein Frieden, der, wenn er häufiger auf solchen Konferenzen geschlossen würde, der Mehrheit unendlichen Schmerz und Kummer ersparen könnte.“ Der britische Botschafter schrieb seinerzeit: „Die Tschechoslowakei hat Gebiete verloren ... die klugerweise in Versailles in den tschechischen Staat gar nicht hätten eingegliedert werden sollen und welche niemals - es sei denn auf der Basis einer Föderation - dort dauernd verbleiben konnten.“ Univ.-Prof. Dr. Hellmut Diwald: „Es überwiegt in der Öffentlichkeit die Meinung, als gehöre das Münchener Abkommen zu den vielen Vergehen des Dritten Reiches - eine absurde Umkehrung der Fakten.“ Und zur Unterdrückung der Sudetendeutschen in der Zwischenkriegszeit, von 1918/19 bis 30. September 1938 schreibt Diwald: „Was sich dort (in der Tschecho-Slowakei) seit 1918 abgespielt hat, war für alle betroffenen Nichttschechen kein Kampf um das Selbstbestimmungsrecht, sondern im wesentlichen ein Kampf um das nackte Lebensrecht.“

Der langjährige Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe sowie Präsident des Sudetendeutschen Rates (SR), Staatsminister a.D. Franz Neubauer, Träger des Sudetendeutschen Karlspreises 2003, stellte 1988 präzise und treffend zum Münchner Abkommen fest:

„Trotz einer demokratischen Verfassung war die CSR ein >Völkerkerker< nicht nur für Deutsche, sondern auch für Polen und Ungarn. München 1938 war die Bankrotterklärung der gegen den Willen dieser Völker errichteten Tschechoslowakei. ... München 1938 war die Folge einer verfehlten Politik der Siegermächte nach dem 1. Weltkrieg, WIE ES POTSDAM 1945 NACH DEM 2.WELTKRIEG WAR. Heute ist München ein erfüllter Vertrag, der vor aller Welt klargestellt hat, daß rund 3 ½ Millionen Sudetendeutsche in einem mehrheitlich geschlossenen Siedlungsgebiet in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien Jahrhunderte hindurch siedelten. In Ost und West überwiegt bis in Kreise hinein, die mit Sympathie unserem fundamentalen Bestreben gegenüberstehen, in Europa eine Friedensordnung auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechts aller Völker und Volksgruppen zu errichten, eine schier unausrottbare Klischeevorstellung: Das Münchner Abkommen von 1938 hätte über die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete entschieden, es sei auf dem Rücken einer ohnmächtigen tschechoslowakischen Demokratie (es war keine Demokratie mehr; RJE) und ohne deren Mitwirkung von den vier Mächten geschlossen worden und unter der Androhung von Gewalt zustande gekommen. Neuere historische Forschungen, die jedoch noch nicht hinreichend publiziert wurden, ergeben ein weit differenzierteres Bild. Die ohne Mitbestimmung der betroffenen sudetendeutschen Bevölkerung und gegen deren erklärten Willen aus der Konkursmasse der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie zusammen gezimmerte erste Tschechoslowakische Republik hatte zum Zeitpunkt des Zustandekommens des Münchner Vertrages ein Stadium des inneren Zerfalls erreicht, das eine Lösung der sudetendeutschen, aber auch slowakischen Frage durch Intervention der damaligen europäischen Großmächte geradezu UNVERMEIDLICH machte.“

Zum Münchner Abkommen stellte Hellmut Diwald weiterhin fest: „Es gilt mit aller Entschlossenheit darauf zu beharren, daß die Regelung von München in jeder Hinsicht rechtsgültig zustande gekommen ist und inhaltlich das Selbstbestimmungsrecht von dreieinhalb Millionen Sudetendeutschen erfüllt hat. Mit dem Münchener Abkommen war eines der unerquicklichsten Minderheitenprobleme Europas seit 1919 und den Verträgen von Versailles und Saint Germain aus der Welt geschafft. ... Sein Inhalt erfüllte das inzwischen allseits akzeptierte Recht auf nationale Selbstbestimmung der Sudetendeutschen. Was die Form des Zustandekommens anging, wurde wiederholt die Meinung vertreten, daß das Abkommen nur aufgrund von Drohungen Hitlers abgeschlossen, also erpreßt worden sei. Hitler aber richtete in München an den Französischen Ministerpräsidenten Edouard Daladier die Frage, was denn unternommen würde, wenn sich die tschechische Regierung weigere, die Sudetengebiete abzutreten. Daladier antwortete kurz und bündig: >Wir würden sie dazu zwingen!<. ... Durch das Jahr 1945 wurde das Papier des Münchener Abkommens zerrissen. Doch weder der Kriegsausgang noch die Vertreibung können die Tatsache annullieren, daß es sich bei dem Sudetenland um deutschen Siedlungsraum, um Siedlungsraum des deutschen Volkes gehandelt hat, und daß eine solche historische Tatsache auch ein historischer und damit politischer Anspruch ist und bleibt. In München wurde 1938 historisches und politisches, nationales und kulturelles Recht verwirklicht. Daran heute festzuhalten, mag in Deutschland vielen Politikern als nicht opportun erscheinen. Wenn jedoch auch wir Sudetendeutschen der Opportunität einen solchen Tribut zollen, verleugnen wir unsere ganze Geschichte und begeben uns in die Orientierungslosigkeit“.


GIORDANO: „Wen wundert es da, dass eine Gruppe in der Charta (der deutschen Heimatvertriebenen) gar nicht auftaucht – die Vertriebenen der ersten Stunde? Also die tausende und abertausende irrtümlicherweise >>Emigranten<< genannten jüdischen und nichtjüdischen Deutschen, die gleich nach dem 30. Januar 1933 fluchtartig und aus nur allzu berechtigter Furcht um Leib und Leben Deutschland verließen.“

ENTGEGNUNG: Im höheren Sinne tauchen sie sehr wohl auf, in der allgemein gemachten menschlichen Erkenntnis der gerade vergangenen apokalyptischen Zeit, in der allen ersichtlichen Verletzung der menschlichen Würde und der Menschenrechte, für niemanden war dies auszublenden, es war das Zentralthema der Zeit, ich verwies mehrfach darauf. Es war da, unmißverständlich, ohne es ad hoc expressis verbis transparent zu machen. Eine Wirkmächtigkeit, ob so oder so. Dies kann doch schlußendlich nicht bestritten werden. Allgegenwärtig war diese Ihre Frage der Schuld und der Schande, und dies bis heute noch. Sonst wäre die Charta der deutschen Heimatvertriebenen ganz anders ausgefallen, hätte ganz anders ausfallen müssen. Weil zu den wirklichen Ursachen des Vertreibungsholocaust, im Gegensatz zu Ihrer verfehlten Vorgeschichte die nur eine pure Verlaufsgeschichte oder Ablaufsgeschichte ist, weil sie den Kern der Sache nicht berührt und dazu vordringt, ist nichts ausgesagt. Sie dienen nicht der Wahrheit, wenn sie dies bestreiten. Es lastete wie ein Alptraum auf allen. Hören Sie endlich auf, das deutsche Volk, unser Volk, immer nur zu belasten. Warum haben Sie sich eigentlich vorgenommen, unser deutsches Volk immer wieder nur zu belasten und niederzudrücken? Und wann nimmt dies je ein Ende? Es fehlt letztlich jede Differenzierung der Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit, die darin liegen würde, auch für den zweiten Völkermord so viel wie möglich Wiedergutmachung und Genugtuung zu erreichen, anzuregen, anzustoßen. (Und dies sage ich hier auch in bezug auf den Gesamtkontext ihrer Darlegungen.) Allgegenwärtig war dem deutschen Volk diese Frage, und ist es heute noch. Sie dienen nicht der Wahrheit, wenn sie dies bestreiten oder dauernd in Abrede zu stellen versuchen, mehr zu verschleiern und wegzudrücken versuchen, wegzuschwadronieren versuchen. Ob nun mehr latent oder manifest.

Um was geht und ging es denn, Herr Giordano? Es geht und ging um eine >Charta der deutschen Heimatvertriebenen<, es geht und ging hier um den Vertreibungsholocaust, die Einordnung des nämlichen. Kennen Sie eine Stellungnahme zum Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern, wo gleichzeitig auch immer wieder auf den Vertreibungsholocaust hingewiesen wurde? Was soll dies, unablässig? Cui bono? Ich bin mir der Schuld des Holocaust unablässig bewußt, obwohl ich ein Nachgeborener bin, und ich habe auch immer diesbezüglich in tiefer Verletztheit und Mitleiden publiziert. Was für eine Welt der Unmenschlichkeit, wo es immer nur Auge um Auge und Zahn um Zahn gehen soll! Was für eine Welt der Unmenschlichkeit, mit gravierend fehlendem inneren Humanum. Was glauben sie wohl, wie kontraproduktiv und schädlich dies letztlich ist. Bei Ihnen geht es letztlich immer nur um eines, um alles andere zu verdrängen. Damit ist keine gerechtere Welt aufzubauen. Dies führt nur in einen Sumpf ohne Rückkehrmöglichkeit. Damit werden sie letztlich kein Glück haben. Weil es unmenschlich ist. Diese pure Einseitigkeit. Weil das Streben nach Gerechtigkeit und Humanität immer nur umfassend sein kann. Mit Ihrer Art läßt sich letztlich keine bessere Zukunft aufbauen. Und dann kommen sie mit keiner Silbe, keinem Wort, keinem Satz zudem zu den wirklichen Ursachen des Vertreibungsholocaust. [Stichwort Panslawismus, tschechische und polnische Okkupation bereits 1918/19, also alles weit vor Hitler. Und dann der Imperialismus in der Zwischenkriegszeit, der Umgang mit den Volkdsdeutschen. - Hat das deutsche Volk denn kein Recht auf historische Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit, Selbstachtung und Selbstwürde, zum WirSelbst?] Es ist ein Vermengen um abzudrängen, um den Vertreibungsholocaust tabuisiert zu halten. Um unser Volk unablässig in Schuld zu halten. Ohne jede Kraft zur Differenzierung. Woher nehmen Sie eigentlich das Recht, zu versuchen, den Vertreibungsholocaust (Terminus der Historien-Wahrheitsergänzung) am deutschen Volk immer wieder derart zu verdrängen?

„... gar nicht auftaucht“? NEIN, es taucht sehr wohl auf, aber in einer unabdingbar notwendigen höheren, weitsichtigeren und zukunftgerichteteren Art und Weise. Im Gegensatz zu Giordano blickten die Mütter und Väter der >Charta der deutschen Heimatvertriebenen< über den Tellerrand der nur wenige Jahre zuvor stattgefundenen Apokalypse weit hinaus. In Anbetracht der europäischen Apokalypse und Selbstzerfleischung von 1914 bis 1945. [Und im Unterbewußtsein waren dort zumindest auch der wahren Ursachen des Vertreibungsholocaust, Panslawismus und der schon 1918/19 und dann bis 1938/39 betriebene Imperialismus etc.] Nochmals, in der Charta, und oberhalb wird darauf hingewiesen, steht: „... Im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat“. Die Mütter und Väter der Charta haben sehr wohl auch hier „die Vertriebenen der ersten Stunde“ einbezogen, und es waren dies leider Gottes vor allem unsere jüdischen Mitbürger, und es war eine kriminelle NS-Judenpolitik, zu einer Zeit, wo der Zivilisationsbruch und die "asiatische" Tat der Shoah selbstverständlich den Schöpfern der Charta klar war, deutlich vor Augen stand, auch durch das eigene apokalyptische Erleben mit über 15 Millionen Massenausgetriebenen, Ostdeutsche und Sudetendeutsche, mit MINDESTENS 2 Millionen Vertreibungsopfer, mit Sicherheit klarer als allen anderen. Und auch der ganze Charakter der Charta als solcher steht vor diesem Hintergrund. (Etwa die europäische Vison: von der Europakonfrontation zur Europakooperation.) Alles andere ist nur eine unerträgliche und skrupellose Diffamierung und die Entlarvung einer gnadenlosen Schlichtheit. Die unablässige Instrumentalisierung und Funktionalisierung für politische Zwecke.
Und bei diesem Ralph Giordano, in seinem Essay in der „Jüdischen Allgemeinen“, findet man keine Silbe, kein Wort und keinen Satz zur unabdingbar notwendigen Wiedergutmachung und Genugtuung für den Vertreibungsholocaust. Zur unabdingbaren Notwendigkeit auch der Achtung der nationalen Identität des deutschen Volkes. Eine verheerend verfehlte Menschenrechtspolitik. Ein verheerendes Hemmnis auf dem Weg zu einer wirklich auch dauerhaften und tragfähigen Versöhnung. Zu einer auch wirklich dauerhaften und tragfähigen Friedensordnung in Europa.
Giordano attackiert die Charta der Vertriebenen, die deutschen Heimatvertriebenen im Allgemeinen. Aber weit und breit von der Erkenntnis, dem Wissen um die wahren Ursachen des Vertreibungsholocaust, keine Spur. Nicht ein Fetzen davon. Nur deutsche Alleinschuld-Anklagen rundum. Anklagen, die die falschen verheerenden Schlußfolgerungen ebenso rundum präsentieren und ganz klar implizieren sollen. Unentwegte Monokausalitäten der Anklagen, die schon ad hoc offenbaren, daß Giordano letztlich nichts, aber auch rein gar nichts beizutragen vermag, was für die Thematik unabdingbar notwendig ist. Um dem Vertreibungsholocaust in der Folgenbeseitigung gerecht zu werden. Der Charta der deutschen Heimatvertriebenen und der Nachkriegspolitik und –verhalten der Heimatvertriebenen gerecht zu werden.
Giordano läßt keinen Freiraum zur Rationalisierung des Verteibungsgeschehens – was auch die Rationalisierung seines Geschichtsbildes bedeuten würde. Um aus der Rationalisierung über die Historisierung (historische Neutralisierung und Versachlichung) zu einer dauerhaften Aussöhnung zu gelangen – und eben keine gravierenden Hemmnisse auf dem Weg zur Versöhnung in Wahrheit zu präsentieren. Denn wie soll aus einer nur absurd einseitigen Daueranklage, ein unablässiges Trommelfeuer, eine wirklich tragfähige und dauerhafte Versöhnung erfolgen, aus der Daueranklage nur einer Seite: die Alleinschuld der Deutschen. Für die Deutschen nur die Täterrolle, dies ist vollkommen daneben und absurd, skandalös, ein Skandal! Giordano ist hoffnungslos überfordert, zur gerechten Bewertung dessen, was ihn in Fragen der deutschen Heimatvertriebenen umtreibt, ABER AUCH IN FRAGEN DER NATIONALEN IDENTITÄT DER DEUTSCHEN INSGESAMT. (Satichwort unabdingbar notwendige Historisierung.) In der Verkennung der wirklichen Ursachen des Vertreibungsholocaust, außerhalb des Hitlerismus. Giordano bewältigt die ganze schicksalhafte Problematik nicht – er ist ihr nicht gewachsen. Und, er steht ja nicht für sich selbst allein, wir wissen es, bei seinem Essay in der und mit der „Jüdischen Allgemeinen“.

Immer und immer wieder, fast in jeder Passage, der latente oder manifeste Hinweis darauf, wie eine Symphonie die Struktur aus Fließendem ist, daß es allein nur die Untaten des Hitlerismus sind, die zu beachten seien – die Hitlerismus“vorgeschichte“, die in Wahrheit nur eine Verlaufs- oder Ablaufsgeschichte ist, sei das Alleinschuldige. Ja, sie sei die Ursache schlechthin. Meilenweit gefehlt! Eine Fata Morgana.

Und an keiner Stelle kommt Giordano auf den Gedanken, welche Vorgeschichte hat denn eigentlich der Hitlerismus? Und ist Deutschland nicht in vielem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Opfer der Geschichte geworden? Täter ja, aber auch Opfer. [Siehe im Anhang Nr. 7 meinen Beitrag: >>Siegerwillkür und Imperialismus gegen Deutschland im 20. Jahrhundert<<.]
Und an keiner Stelle, mit keiner Silbe, keinem Wort und keinem Satz, kommt Giordano auf den Gedanken, welche Vorgeschichte hat denn eigentlich der Hitlerismus? [Wenn er schon auf Vorgeschichte so versessen ist. In Chiffre: Und wir könnten auch nach der Vorgeschichte ganz anderer Phänomene fragen, und dies wird dann auch kommen, wenn man uns unablässig so behandelt und anklagt, vors Schienbein tritt, uns nicht mehr zum Atmen und Besinnen kommen läßt. Dann wird das Kontraproduktive rein entstehen müssen. Weil genug ist genug.] Dessen Wiege nicht in München, sondern in Versailles stand.

Das Versailler Diktat als das Hauptkrebsgeschwür und Urübel des 20. Jahrhunderts, das Urübel für die Völker Europas im 20. Jahrhundert. Denn Schuld hatten alle, nur Deutschland oder die Deutschen waren der Dummen! (Aber dies kann man nicht ewig so fortsetzen.) Und sie sollen sich auch bis heute immer noch als die Dummen verschleißen lassen. Da lassen wir uns auch von Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ kein X für ein U vormachen, nicht endlos verbiegen oder das Rückgrat verkrümmen, in der Form eines „weichgekochten Spargels“. Und dies immer weniger und weniger. Mit einer gnadenlosen Schlichtheit in chemischer Reinkultur kann man die Dinge, so wie es Ralph Giordano tut, nicht von den Füßen auf den Kopf stellen. Ahistorisch und geschichtsklitterisch verpanschen und vermengen, oder wie den Vertreibungsholocaust ganz einfach quasi wegdrücken oder wegschwadronieren. Von einer rationalen Durchdringung zu einer brachial-ideologischen Verblendung durch Tatsachen- oder Faktenausblendung, durch Unfähigkeit in die Zusammenhänge zu gehen oder diese heller zu sehen, durch Unfähigkeit zur Historisierung, weil ohne eine Durchdringung der Phänomene eine ungeteilte Humanität und soziale Verantwortung nicht möglich ist. Auch um einer besseren Zukunft willen. Diesem Dienst an der Humanität durch Unbestechlichkeit, durch historische Klarheit, Wahrheit und Gerechtigkeit. Was etwas anderes ist als unablässig mit Geschichtsklitterungen zu operieren, diese wie Sauerbier an allen Ecken und Kanten feilzubieten, in dieser verrückt gewordenen Gutmenschen-Welt und -Tyrannei, nur damit es in das brachial-ideologisch verblendete eigene kleinkarierte Kartönchen paßt.
Der US-amerikanische Historiker H. E. Barnes legt uns Deutschen nicht unberechtigt zur Last: „Ich kenne jedenfalls kein anderes Beispiel in der Geschichte, daß ein Volk diese nahezu wahnwitzige Sucht zeigt, die dunklen Schatten der Schuld auf sich zu nehmen an einem politischen Verbrechen, das es nicht beging, es sei denn jenes Verbrechen, sich selbst die Schuld (besser: die Allein- oder Hauptschuld; RJE) am Zweiten Weltkrieg aufzubürden.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Gar keine Frage.

Und dann ein wahres Wort von US-Prädsident Ronald Reagan: „Den Deutschen ist ein Schuldgefühl aufgezwungen worden und zu Unrecht auferlegt!“ [Ronald Reagan am 5. Mai 1985 in Bitburg an den Gräbern gefallener deutscher Soldaten, im Beisein von BK Helmut Kohl.]

Und dies alles erinnert mich auch immer wieder an eine Feststellung von Napoleon I.:

„Es gibt kein gutmütigeres aber auch kein
leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nicht zu säen. Ich brauchte nur meine Netze auszuspannen, dann liefen sie wie ein
scheues Wild hinein. Untereinander haben sie sich gewürgt und sie meinten, damit ihre Pflicht zu tun. Törichter ist kein anderes Volk auf der Erde. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um ein Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung
als ihre wirklichen Feinde.“

Und es erinnert mich an eine Feststellung von Hellmut Diwald:

„Wenn es überhaupt bestimmende Merkmale der Deutschen gibt, dann gehört die Fähigkeit dazu, sich gegenseitig zu hassen, zu verachten, zu bekämpfen bis aufs Blut. Unsere Geschichte ist bis zum Rand gefüllt von Streit, Feindschaft, Brudermord … Die Selbstzerfleischung ist ein grandioser Kehrreim unserer Geschichte. Hemmungslos, mit mörderischer Lust, haben wir immer wieder den anderen gejagt, der uns zwar am nächsten gestanden hat, der aber nicht derselben Meinung war. Kaum jemals war unser Griff so unerbittlich, als wenn wir uns gegenseitig an der Gurgel hatten. Das gehört zu unseren Besonderheiten, zu unseren Mängeln, so wie alles andere – weniger Kummervolle – auch, das mit vorschneller Völkerpsychologie dem allgemeinen Charakter der Deutschen zugeschrieben wird. Defekte sind zu beklagen, zu bekämpfen…“.

Nicht zuletzt erinnert es mich auch an eine Feststellung des großen und von mir geliebten deutschen Dichters Friedrich Hölderlin:

„Es ist ein hartes Wort und dennoch sag ichs, weil es Wahrheit ist: ich kann kein Volk mir denken, das zerrißner wäre, wie die Deutschen. Handwerker siehst du, aber keine Menschen, Denker, aber keine Menschen, Priester, aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstückelt untereinander liegen, indessen das vergoßne Lebensblut im Sande zerrinnt?“

Mit der obigen, der zuletzt wiedergegebenen Passage aus seinem Essay, präsentiert Giordano die geschichtsklitternde Generalauffassung, in der Wirkung auf die Leserinnen und Leser: Zuerst betrieben die Deutschen eine Vertreibung und dann wurden sie selbst vertrieben. Und latent versucht er zu suggerieren oder wie Juckpulver in die Halskrause zu streuen: Ist denn da die Gegenvertreibung nicht verständlich? Aber mehr und zentraler noch: Unterschwellig wird suggeriert, was auch Giordano im Kern suggeriert, daß die Vertreibung, so der Sprecher der „Initiativgruppe aus sieben Historikern“, der Münchner Historiker Martin Schulze Wessel, der die Stiftung >Flucht, Vertreibung und Versöhnung< beraten will, über die „Ursachen“ des Vertreibungsholocaust, aktuell im September 2010, geschichtsklitternd zu vermelden hat. Und auch er übersetzt Ursache sofort mit Verlaufgeschichte. An die Adresse der Stiftung, mit einem dieser unterbreitetem Konzept, und deren Direktor Manfred Kittel tat er kund, so in den Worten der „Süddeutschen Zeitung“ vom 11./12. September 2010: „Er fürchte das Kittel in der künftigen Ausstellung die Vertreibung der Deutschen nicht klar als Folge der Shoah sowie der Verfolgung der polnischen Elite im Rahmen des >>Generalplans Ost<< der Nazis dokumentieren könnte. (Martin Schulze Wessel dann wörtlich:) >>Diese Ursachen müssen deutlich benannt werden – nicht als Lippenbekenntnisse in irgendwelchen Papieren, sondern in der Ausstellung<<, fordert der Osteuropa-Historiker.“ Martin Schulze Wessel, ganz offensichtlich Mitglied des Vereins für deutliche Aussprache im Sinne von Totalverschleierung der wirklichen Ursachen des Vertreibungsholocaust, vielleicht mehr noch seiner puren Unkenntnisse als Historiker, ist Giordano pur in seinen Auffassungen wie er leibt und lebt. (Aber auch dies alles wird unser deutsches Volk einmal überwinden.)

Auch unsere Bundeskanzlerin Dr. Dr. h.c. Angela Merkel ist Giordano wie er leibt und lebt, in der Verlaufgeschichten-Ursachen-Frage. Nur, so kann aus einer Verlaufsgeschichte keine Vorgeschichte der wirklichen Ursachen werden. Und wie könnte es auch anders sein, in einer real existierenden political-and-historical-correctness-Demokratur. Just das Nämliche wird ja auch von anderen Milieus oder Kasten verbreitet, etwa der herrschenden (massen-)medialen Klasse der Heils- und Sinnvermittler. Aber auch von der herrschenden kulturellen und linksliberalen religiös-"christlichen" Klasse oder Kaste. Nur mit historischer Wahrheit und Klarheit hat dies alles nichts mehr zu tun. Es sind Machterhaltungsfixierungen, beauftragt, inszeniert und instrumentalisiert durch die herrschende politische Klasse der Mitte-Links-Parteinoligarchie. Von wem in Auftrag gegeben, inszeniert, funktionalisiert und instrumentalisiert? Von der Mitte-Links-Demokratur durch Demokratieverfälschung - trotz einer soliden Verfassung, der politischen Unfreiheit unseres Volkes. Wenn Teile nicht frei sind, so kann es letztlich auch das Ganze nicht sein. Ob man das noch sagen darf? Dies muß gesagt oder geschrieben werden: Allen Gewalten zum Trotz!


Und auch hier schlimmer noch: Der Stiftung >Flucht, Vertreibung und Versöhnung< ist sogar vorgegeben, die Verlaufsgeschichte als Ursachengeschichte zu präsentieren: Im beschlossenen Gesetz zur Stiftung im Jahre 2008 wurde dargelegt, „das Gedenken an Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert im historischen Kontext des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungspolitik und ihrer Folgen wachzuhalten“. Schon seinerzeit wußte man, wohin der Hase läuft. [Von Knieritz an der Knatter über Hintertupfingen, von dort direkt ins exotische Krummland.] Zur ewigen Selbstanklage des eigenen Volkes. Aber eine wirkliche und tragende Versöhnung damit nie erreichend. Nur die Fortführung eines jahrzehntelangen Nationalmasochismus und rasenden Schuldkult, deren bester und erster Vertreter zur Zeit Bundeskanzlerin Dr. Dr. h. c. Angela Merkel ist. Die Deutschen befinden sich in einer vollkommenen nationalen Würdelosigkeit und Willfährigkeit, die kein Volk in der Weltgeschichte bislang so hervorgebracht hat. >>Ein freies Land ist doch etwas anderes, als das was wir darstellen!<< (Prof. Dr. Arnulf Bahring) Und das Stiftungsgesetz aus dem Jahre 2008 offenbart, was allein zu offenbaren ist und immer wieder offenbart werden muß, wo alleine der Täter sich befindet, unser politischer Widerstand, hier und in anderen Zentralfragen unserer Nation, sich alleine zu konzentrieren hat: Die herrschende politische Klasse und ihr anhaltendes politisches Verbrechen an der Menschenwürde und Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen, der nationalen Identität der Deutschen. Mit ihren politischen Verbrechen an den nationalen Interessen der Deutschen. Und im Gegensatz dazu sind Giordanos Attacken in der „Jüdischen Allgemeinen“ nur pure Nebenkriegsschauplätze. Die Erkenntnis des richtigen politischen Feindbildes ist das A und O aller Freiheitsbestrebungen. [Und unser Volk ist auf dem Weg zu einer einzigen großen Freiheitsbestrebung. Stichwort: Soziale und politische Zweidrittelgesellschaft, schier unglaubliche Überfremdung etc.] Nochmals, es ist die herrschende politische Klasse und ihr Demokratur-Machtbehauptungswille. Mitunter kommt man auf einen Gedanken, den man aber wieder verwirft, weil man nicht weiß, ob man es sagen darf, und der lautet: Mitunter hat die politische Freiheit des Volkes nur einen politischen Feind, und das ist die Regierung! Zumindest die herrschende politische Klasse.

GIORDANO: „Der Gedanke an sie hat die Väter und Mütter der Charta bezeichnenderweise nie auch nur angeflogen.“

ENTGEGNUNG: „Angeflogen“. Natürlich, siehe oberhalb oder direkt in der Charta, hat es sie „angeflogen“. Es fiel da nichts einfach nur so vom Himmel. Nur historisch-geistigen „Pygmäen“ oder geistig-dünnbrettbohrerischen Kleingeistern fliegt nichts an – die Väter und Mütter der Charta waren jedoch keinesfalls historisch-geistige „Pygmäen“ oder Kleingeister. Sie waren beispielsweise mit die ersten einer Europa-Vision, die heute realisiert ist (im positiven Sinne gesehen, in der EPZ= Europäische Politische Zusammenarbeit, zu der es keine brauchbare Alternative geben kann), sie haben mit den Grundstein für ein geeintes Europa gelegt, die richtigen Weichen für eine gemeinsame europäische Zukunft stellend. Die Charta ist ein Dokument des Friedens und des guten Willens auch hier und rundum. [Nur leider haben die Heimatvertrieben in ihrer unmittelbaren eigenen Angelegenheit nichts erreicht, durch Ursachen die in der Entwicklung des Stimmviehmißbrauchs und in der real existierenden Demokratur, der Demokratieverfälschung liegen. Dem äußeren Wahlstimmviehmißbrauch UND dem inneren vielfachen Karriereleitermißbrauch durch die eignen Funktionäre, um der Posten und Pöstchen willen, bis auf den heutigen Tag. Und wessen politische Domäne überwiegend wohl heute? Nun, der mittigen Mitte Unions-Wanderdünenmitte. - Trotz des Totalverzichts gerade aus diesen Reihen. (Kohl und 2+4-Vertrag.) Die Mite-Links-Herrschaftsideologie führt alles seit Jahrzehnten wohlkontrolliert, inszeniert und instrumentalisiert, am Dressur-Nasenring.]

Auszug aus der Charta: Es wird eine Charta vorgelegt, „welche die deutschen Heimatvertriebenen als ihr Grundgesetz und als unumgängliche Voraussetzung für die Herbeiführung eines freien und geeinten Europas ansehen. ... 2. Wir werden jedes Beginnen mit allen Kräften unterstützen, die auf die Schaffung eines geeinten Europas gerichtet ist, in dem die Völker ohne Furcht und Zwang leben können.“

Natürlich hat es sie „angeflogen“, sonst wäre nämlich eine ganz andere Charta mit der wirklichen Vorgeschichte, als Zusatz zur Verlaufsgeschichte die Ursachenvorgeschichte, entstanden. Nämlich die wahren Ursachen des Vertreibungsholocaust (Panslawismus, der alles schon ab 1848 plante und systematisch einfädelte, tschechischer und polnischer Imperialismus schon 1918/19, also weit vor Hitler, und dann in der Zwischenkriegszeit und schließlich 1945). Dieses „nie auch nur angeflogen“ ist schwer erträglich. Nochmals, Herr Giordano, die Mütter und Väter der Charta haben sehr wohl diese Ihre >Vorgeschichte< im Sinne von Verlaufsgeschichte in einer höheren Art und Weise voll berücksichtigt und präsentiert, aber in weitschauenden und zukunftsfähigen Formulierungen zu einer umfassend angestrebten Versöhnung, freilich ohne vollkommene Selbstpreisgabe durch den späteren Totalverzicht der herrschenden politischen Mitte-Links-Demokratur-Klasse. Eine Versöhnung mit europäischer Perspektive. Und zudem, was vielleicht vieles erklärt, Herr Giordano, als die Mütter und Väter der Charta diese weitschauenden Formulierungen präsentierten, EBEN JUST ZU DIESER ZEIT, 1950, waren sie, stichhaltig nachweisbar, noch ein brachial-ideologischer Anhänger des Kommunismus und Stalinismus, also der totalitaristischen Denke, haben noch der dann später verbotenen KPD gedient – ja, wem war denn da nichts „auch nur angeflogen“? (Weiter unten, zur persönlichen Giordano->Vorgeschichte< näheres.)
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(Fortsetzung, Teil VII, siehe unterhalb!)

Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil VII

(Fortsetzung, Teil VII:)
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GIORDANO: „ENTWERTET. Es kann jederzeit nachgeprüft werden: Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen klammert die Vorgeschichte der Vertreibung vollständig aus, ein Defizit, das sie bis auf den Grund entwertet.“

ENTGEGNUNG: „... bis auf den Grund entwertet.“ Na toll, im Schrank ist jetzt keine einzige Tasse mehr. Auf dem Fußboden nur noch tausend bunte Trümmer. Dies stimmt ganz einfach nicht. Warum? Weil Giordano Verlaufsgeschichte und wahre URSACHENvorgeschichte verwechselt, ein schwerer Fehler mit verheerenden Schlußfolgerungen. Wer sich „bis auf den Grund entwertet“, bis in den Abgrund, das Urteil darüber, überlassen ich letztlich dem Leser. Wird es in dessen Urteil die >Charta der Heimatvertriebenen< sein? Ganz gewiß nicht, weil dieser skrupellose Umgang und Vorwurf schon alleine keinen Fetzen mehr an einer erträglichen politischen Kultur offenbart. (Schon LOSGELÖST von allen anderen Fragen ist die der Heimatvertriebenen eine humanitäre Frage, die Giordano meilenweit verfehlt!) Das kühne Diktum, „bis auf den Grund entwertet“, ist in Wahrheit keinen Pfifferling, keinen Schuß Pulver wert. Bringt nicht nach vorne, sondern wirft zurück. Nur eine Provokation ohne Stichhaltigkeit der Argumentation und ein ad hoc gescheiterter Versuch der Diskreditierung. Giordano schreibt, die Charta sei „bis auf den Grund entwertet.“ Und dies schlägt dem Faß den Boden aus. Die Spitze der brachial-ideologischen Verblendung liegt in diesem „bis auf den Grund entwertet“. Eine Selbstentlarvung und Gesichtsverlust pur. Noch nie in der Nachkriegsrepublik ist im Zusammenhang mit dem Vertreibungsholocaust, eine derartige und für mich unerträgliche Chuzpe im Quadrat hoch zehn geboten worden, ein Bruch der Humanität. Eine Kaltschnäuzigkeit und Seelenlosigkeit bis zum Exzeß. Eine Unhaltbarkeit gegenüber dem Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen, eine Unhaltbarkeit des Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“. Und man kann kombinieren, und ganz gewiß muß da kombiniert werden. Nein, die ganzen Giordnao-Konstruktionen in der „Jüdischen Allgemeinen“ sind es selbst, die „bis auf den Grund entwertet“ sind.

GIORDANO: „ENTWERTET. Es kann jederzeit nachgeprüft werden...“. Richtig, der Leser kann es jederzeit nachprüfen, an Hand der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, die oberhalb dokumentiert wurde. Ich haben es nachgeprüft, die Auffassungen des Herrn Giordano, siehe bereits oberhalb diesbezügliche Darlegungen, können nicht nachvollzogen werden. Bei der Nachprüfung mußte die Charta sogar noch weiter aufgewertet werden: Wir können nach wie vor stolz auf die Mütter und Väter der Charta der deutschen Heimatvertriebenen sein. Auch wenn man nachträglich zu der genannten Vorgeschichte als Verlaufsgeschichte auch noch die eigentliche, die wirkliche und tatsächliche Vorgeschichte, wie es zum Vertreibungsholocaust wirklich kam, nämlich die wirklichen Ursachen (siehe oben) hätte präsentieren sollen - und gerade eben heute präsentieren muß. Und sie auch in Zukunft präsentieren wird – sollte nicht die heutige Kontraproduktivität der Vertriebenenorganisationen endlich beendet werden. Die einer gravierenden Reformation bedürfen.

Und damit, mit der wahren Geschichte der tatsächlichen Ursachen, hatte man schon immer einen, bislang zu wenig erkannten moralischen Boden unter den Füßen, und man wird ihn in der Frage des Vertreibungsholocaust überzeugend wiedererlangen.

GIORDANO: „Sie (die Charta; RJE) kappt die historischen Zusammenhänge, die Kausalität zwischen Ursache und Wirkung, ...“

ENTGEGNUNG: Giordano ist es, der alles auf den Kopf stellt. Diese Giordano „Ursache und Wirkung“ ist schlicht unhistorisch und vollkommen abwegig, sie ist das Produkt der Giordano-Geschichtsklitterungen in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“. Nichts wurde gekappt von den Schöpfern der Charta. Giordano ist es seinerseits, der die historischen Zusammenhänge „kappt“, eine Kausalität zwischen „Ursache und Wirkung“ ebenso „kappt“, weil er von den wirklichen Ursachen entweder nichts weiß und schimmerlos ist, oder sie verschweigt, eher jedoch seiner historischen Unkenntnis Rechnung trägt, wo er statt dessen die Verlaufsgeschichte als die Ursachen des Vertreibungsholocaust ausgibt. Giordanos dargelegte Ursachen (der Hitlerismus) sind nicht die wirklichen Ursachen. Die tatsächlichen oder vermeintlichen Zeitumstände waren nicht die Ursachen des Vertreibungsholocaust, POLEN UND TSCHECHEN MACHTEN SICH NUR DIE ZEITUMSTÄNDE FÜR SCHON WEIT VORHER GEPLANTES UND ANGESTREBTES ZUNUTZE, NUTZTEN DIE GUNST DER STUNDE – DEUTSCHLANDS TOTALE MILITÄRISCHE NIEDERLAGE, AUCH SCHON RAFFINIERT IN DER KRIEGSZEIT UND ZUVOR EINGEFÄDELT. SCHON 1918/19 BEI IHREM ERSTEN IMPERIALISMUS, DIE ANNEKTIERUNG VON WESTPREUSSEN, POMMERN UND OSTOBERSCHLESIEN (KORRIDOR) DURCH POLEN UND DER ANNEKTIERUNG DES SUDETENLANDES DURCH DIE TSCHECHSOLOWAKEI (CSR), AUF KOSTEN DEUTSCHLANDS WAR IHNEN DIES GELUNGEN. 1945 war ja lediglich nur der zweite Akt des tschechischen und polnischen Imperialismus, der erste erfolgte bereit 1918/19. Die Ursachen des Vertreibungsholocaust durch den skrupellosen polnischen und tschechischen Imperialismus begannen schon, um es zu wiederholen, weil man es nicht oft genug wiederholen kann: mit dem Panslawismus vor und ab 1848. Schon Karl Marx hatte es erkannt und festgestellt, daß der Panslawismus die Linie Stettin-Triest anstrebt. Die immer weitere Ausdehnung nach Westen. Die wahren und herzzentralen Ursachen lagen beim erneuten Imperialismusakt des Jahres 1945 schon mehr als ein Jahrhundert zuvor, bei den unsäglichen Planungen des Panslawismus, Stichwort: Linie von Stettin nach Triest. Und dem weiter oben Dargelegten, dem polnischen und tschechischen Imperialismus der Zwischenkriegszeit, bezüglich der Behandlung der Deutschen, deren Entnationalisierung, in den 1918/19 annektierten Gebieten. Zudem: Der polnische Imperialismus war 1939 vollkommen außer Rand und Band geraten, selbst die geplante Preisgabe des Korridors (Westpreußen, Pommern und Ostoberschlesien) durch Hitler, indem nur noch exterritoriale Verbindungslinien (Straße und Eisenbahn, Luftkorridor) zum abgeschnittenen Ostpreußen durch den annektierten Korridor verlaufen sollten, ganz maßvolle und vollkommen berechtigte Forderungen!! - ein Verzicht auf den Korridor zu der keine Regierung der Weimarer Republik bereit gewesen wäre, wurde zurückgewiesen und als Friedensmöglichkeit verkannt. Der polnische Imperialismus war hemmungslos und außer Rand und Band. Vollkommen von der Rolle, nahezu von Sinnen. Daraus entstand der deutsch-polnische Grenzkrieg am 1. 9. 1939. Es war deutscherseits „Notwehr“ (Univ.-Prof. Dr. Helmut Schröcke).

Selbst die SPD betrachtete, was vollkommen richtig war, noch auf Plakaten zum Bundestagswahlkampf im Jahre 1949 den polnischen Korridor als zu Deutschland gehörend, ein polnischer Korridor, der dem polnischen Imperialismus durch das Versailler Diktat gegen jedes Selbstbestimmungsrecht auch der Deutschen zugesprochen wurde. Dies sind alles Fakten des polnischen Imperialismus, die auch zum deutsch-polnischen Grenzkrieg vom 1. 9. 1939 führten, und die immer noch verschwiegen werden sollen. Auf Wahlplakaten im Jahre 1964 stellte die SPD noch Deutschland inklusive der Ostgebiete dar (Grenzen von 1937). Auch wurde dies so von den anderen Parteien, CDU, CSU und FDP zu dieser Zeit noch so dargestellt, auch auf Bundestagswahlplakaten. In der Fraktion der Unionsparteien im Bundestag hing noch bis in die 80er Jahre eine Deutschlandkarte mit den Grenzen vom 31. 12. 1937. Bis Mitte der 60er Jahre bekannte man sich noch zu den deutschen Heimatvertriebenen und ihrer Heimat. Und Ralph Giordano nimmt dies alles in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ nicht zur Kenntnis und kommt fortwährend zu Geschichtsklitterungen ohne jedes Beispiel. Eine totale Verkennung der Menschenwürde und der Menschenrechte der Opfer des Vertreibungsholocaust. Den Deutschen, und ihr unabdingbares Recht auf historische Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit, soll keinerlei Freiraum gewährt werden. Was für eine verrückte Welt, wo unserem deutschen Volk jede nationale Selbstbewahrung und Selbstbehauptung sowie nationale Würde unablässig streitig gemacht wird und werden soll. Und von wem? Cui bono?

Gar keine Frage, daß dies auf Dauer keinen Bestand haben wird, weil es weit über das Ziel hinausgeschossen ist, weil das Kontraproduktive des Unhaltbaren einmal zum Vorschein kommen muß und wird. Des Unzumutbaren, des nicht mehr Hinnehmbaren. (Stichwort Historischer Ausgleich und Kompromiß.)


GIORDANO: „... ignoriert die Chronologie des Dramas ...“

ENTGEGNUNG: Nochmals, nichts wurde ignoriert. Dies ist lächerlich. Im Gegenteil, das Drama verhinderte die zusätzliche Namhaftmachung der wirklichen Ursachen des Vertreibungsholocaust: Panslawismus ab 1848, polnischer und tschechischer Imperialismus 1918/19 und in der Zwischenkriegszeit. Und Giordano, bei dem die ganze Ignoranz und Fehlspekulation liegt, meint damit auch weiterhin, wie das Anbieten von Sauerbier, daß die Vertreibung nur Reaktion auf den Hitlerismus gewesen sei. Was absurd, unsinnig und vollkommen geschichtsklitternd ist – auch zum Hitlerismus als Verlaufsgeschichte wurde in der Charta in einer notwendig höheren Dimension Stellung genommen. Nein, die eigentliche Chronologie, die tatsächliche Vorgeschichte, wird erst noch geboten werden müssen: Panslawismus, der polnische und tschechische Imperialismus im Jahre 1918/19 und sodann in der Zwischenkriegszeit, in der Form einer schier unerträglichen Minderheitenpolitik (Volksgruppenpolitik), die eigentliche direkte Vorgeschichte des Vertreibungsholocaust-Dramas, die auch meines Erachtens, und dies wird man ja wohl noch sagen dürfen, sonst möge man nur kommen, DER Grund zum Ausbruch des deutsch-polnischen Grenzkrieges am 1. 9. 1939 war. Und da lag die Hauptschuld wohl bei den Polen. Meines Erachtens ganz sicher bei den Polen.
Dies alles wurde leider in der Charta nicht erwähnt. Was, meines Erachtens, zumindest nachträglich betrachtet, ein Fehler oder keine vollkommene Darstellung war, es hätte eine Kombination von Verlaufsgeschichte und tatsächlicher Vorgeschichte in der Charta sein müssen, falls es überhaupt, wegen der Zeitläufte, möglich war. Die tatsächliche Ursachen-Vorgeschichte nicht dargestellt zu haben, dieser Fehler sollte von den Repräsentanten der deutschen Heimatvertriebenen und den Landsmannschaften heute, vor allem von der deutschen Außenpolitik allgemein, schnellsten korrigiert oder nachgeholt werden, auch um DEN SCHON IMMER VORHANDENEN MORALISCHEN BODEN UNTER IHREN FÜSSEN ÖFFENTLICHKEITSWIRKSAM NEU ENTSTEHEN ZU LASSEN, neu öffentlichkeitswirksam bekunden und offensiv vortragen zu können. Ja, wenn die Heimatvertriebenen-Organisationen nur den Teufelskreis des äußeren und inneren Stimmviehmißbrauchs entgehen könnten, den Alibis für gewisse Parteien der Mitte-Links-Demokratur, die nichts, aber auch gar nichts für die deutschen Heimatvertriebenen erreicht und auf die Beine gestellt haben – bis zum Totalverzicht hin. Und andererseits ein Gesichtsverlust für die herrschende politische Klasse par excellence. Eine weitere Empfehlung an die deutschen Heimatvertriebenen, den BdV und die Landsmannschaften, wäre, wenn man wieder ernst genommen und den Verrat an der Charta, etwa durch den Totalverzicht im 2+4-Vertrag, korrigieren will (denn es wurde bis heute nichts erreicht, sondern ein Totalverzicht geduldet!), sich endlich für eine Politik des historischen Ausgleich und Kompromiß einzusetzen und zu fordern – damit das Ganze in Bewegung bleibt, sich entschieden gegen den Totalverzicht zu stellen, für die Revision eines Totalverzichts einzutreten, als Grundbedingung einer auch wirklichen Versöhnung, einer auch wirklich dauerhaften und tragfähigen Friedensordnung in Europa.

Ein historischer Ausgleich und Kompromiß heißt: Daß das, was heute noch im polnischen und tschechischen Staatsbesitz ist, zumindest zurückgegeben werden kann und muß, gefordert werden muß, im Interesse aller Beteiligten, um einer auch dauerhaften und tragfähigen europäischen Friedensordnung willen. Und was in Staatsbesitz ist und zurückgegeben werden kann und muß, gefordert werden muß, berührt nicht das, was heute einem Polen und Tschechen direkt gehört, dies ist und bleibt unantastbar. Kann etwas friedfertiger sein? Und letztlich wird es dazu keine brauchbare Alternative geben. (Und auch Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ als exotischer Schwadroneur letztlich vollkommen leerlaufen.) Wenn es nicht grundsätzlich aufgerollt werden soll. Weil ein Totalverzicht aufgerollt werden muß und wird. Denn der Totalverzicht betrifft einen Völkermord, der zusätzlich völkerrechtlich unverjährbar ist. Mit einem Totalverzicht kann unser deutsches Volk seine nationale Identität nicht wiederfinden. Es ist miteinander untrennbar verkettet. Komme, was da wolle.

Ein dauerhafter Verzicht auf die nationale Identität der Deutschen wird nicht dauerhaft gelingen - eher ginge ein Kamel durchs Nadelöhr. Nur noch bis zum Fall der Mitte-Links-Parteinoligarchie durch Demokratieverfälschung, der Mitte-Links-Demokratur von nur zwei politischen Strömungen, der kommen wird, weil er kommen muß. Die demokratische Freiheit für alle politischen Strömungen in unserem Lande gilt es primär zu erringen. Also, die demokratische und politische Freiheit in diesem unserem Lande. Und es wäre eine Illusion, den deutschen ihre demokratische Freiheit in allen ihren vorhandenen politischen Strömungen noch länger, oder auf Dauer vorenthalten zu können, es wäre eine Illusion anzunehmen, man könnte unbegrenzt eine Scheindemokratie über eine auch wirklich funktionierende Demokratie triumphieren sehen. Und ohne eine real existierende Mitte-Links-Scheindemokratie wäre es nie zum Totalverzicht gekommen. Der Totalverzicht wurde am Volk vorbei von der herrschenden politischen Klasse, ihrer Mitte-links-Demokratur und Mitte-Links-Herrschaftsideologie, ganz einfach oktroyiert, undemokratisch verfügt - ohne jeden Konsens und Diskussion innerhalb des Volkes.[Und wie sieht es wohl auch bei anderen zentralen Fragen aus? Verheerend! - In der sozialen Frage sind fast die Hälfte aller Arbeitsverhältnisse heute Zeitarbeitsverhältnisse. Dies muß man sich einmal vorstellen! Und es ist ein politisches Verbrechen, ein weiteres der herrschenden politischen Klasse, wenn schon seit über 30 Jahren Massenarbeitslosigkeit ist. Hunderttausende von deutschen Kindern leben in Obdachlosenheimen. Reiche werden immer reicher und Arme werden immer ärmer. Etc.pp und etc.pp - Und auch hier gilt, und gerade heute: Die soziale Frage ist nur national lösbar. Das Nationale, welches nach meiner Meinung das eigentlich Humane ist, hat letztlich nur seine tiefe Selbstfindung im gleichzeitigen Kampf um soziale Gerechtigkeit.] Die Sache des Volkes will etwas ganz anderes. Der Totalverzicht ist das diabolische Werk der Mitte-Links-Demokratur, so wird es einmal ganz klar gesehen werden. Wenn die politische Freiheit für alle, für auch alle vorhandenen politischen Strömungen, zurückgekehrt sein wird. Und der Totalverzicht ist Ausdruck einer nationalen Identitätslosigkeit des deutschen Volkes; einer nationalen Identität, wie sie für jedes andere Volk auf der Welt ganz normal und selbstverständlich ist. Mit der Wiederkehr der demokratischen und politischen Freiheit der Deutschen, der Rückkehr der nationalen Identität, fällt auch der Totalverzicht. Weil der Totalverzicht unannehmbar ist, heute und in Zukunft. Er muß zu Fall gebracht werden.
Unannehmbar auch deshalb, weil die nach uns Kommenden die Zerstörung der nationalen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, die Zerstörung der nationalen Würde und Ehre des deutschen Volkes, ganz klar und eindeutig erkennen, und sich danach verhalten werden. Und Taten werden folgen. Noch ist nicht aller Tage Abend im bewußt herbeigeführten Niedergang der Deutschen, dessen Zentralkern oder Krebsgeschwür eine nicht auch wirklich funktionierende Demokratie ist, trotz einer grundsoliden Verfassung. Die Zukunft ist offen, weil sie offen sein muß. Unfreiheit wird und muß überwunden werden. Der Mensch hat nur solange Rechte, wie er sie sich bewahren kann. Der Mensch ist frei geboren, und kann nicht unbegrenzt in Ketten liegen. Es gibt kein richtiges Leben im falschen.

Irgendwie muß man Ralph Giordano ja sogar noch dankbar sein, nicht seine mehr und mehr entlarvte „Vorgeschichte“ (dieser verheerende und sozial unverantwortbare Wahn, die Deutschen immer wieder nur in der Täterrolle zu sehen – und von den wirklichen historischen Abläufen wie vom Tuten und Blasen keine Ahnung zu haben, wie die Kuh vom Schlittschuhlaufen!), in Zukunft wesentlich sein zu lassen, alleine zu bringen – die hat sich ja nun als ein vollkommener Schuß in den Ofen gezeigt und erwiesen, als Rohrkrepierer, weil gravierend nicht sachadäquat, den Kern des Vertreibungsholocaust nicht durchschauend, sondern die eigentliche, die wirkliche, die tatsächliche, die die Heimatvertriebenen noch kolossal zusätzlich entlastende tatsächliche Ursachen-Vorgeschichte wird die Sache der Gerechtigkeit weiter vorantreiben müssen. Und dies wird dem Kampf um einen zukünftigen historischen Ausgleich und Kompromiß ganz entscheidende Impulse verleihen. Die wirkliche Vorgeschichte, die man seinerzeit in der Charta unglückseligerweise nicht brachte oder präsentierte, aber in Zukunft noch zusätzlich bringen kann, sollte und bringen muß. Und besonders nach all den jahrzehntelangen Erfahrungen mit den politischen Verbrechen an der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen durch die herrschende politische Klasse. Es wird eine ganz neue, verstärkte, moralische und noch viel besser begründete Legitimation im Kampf um Ostdeutschland und das Sudetenland entstehen.

Und zudem und nebenbei: England und Frankreich haben dann doch Deutschland 1939 den Krieg erklärt, als der deutsch-polnische Grenzkrieg ausgebrochen war, und dies zu einem europäischen Krieg ausgedehnt, diese Länder uns Deutschen und nicht umgekehrt, oder habe ich dies alles nur geträumt und dies alles nur falsch verstanden? Und dies wird man ja wohl noch fragen dürfen, damit ich mich korrigieren kann.

1914 bis 1945 war ein europäischer Bürgerkrieg, und die Schuld daran ist gleichmäßig zu verteilen. Siehe auch unterhalb die Darlegungen von Marcel Boisot und Franz Josef Strauß zur endlich vorzunehmenden Historisierung.

Die Kriege, zumindest die von 1914 und 1939, sind letztlich und unmittelbar, aus ethnischen Konflikten heraus entstanden. Und dies muß doch zu denken geben. Weil man eben so mit ethnischen Minderheiten (Volksgruppen), wie etwa den Volksdeutschen in ihren jahrhundertelang angestammten Heimat- und Siedlungsgebieten, im Korridor: Westpreußen, Posen und Ostoberschlesien, auch Danzig, eben nicht umspringen konnte wie man will – ohne das dies verheerende Folgen nach sich zog und ziehen mußte, als ein Akt der Selbstverteidigung, oder den Sudetendeutschen: in ihren jahrhundertelang angestammten eigenen Heimat- und Siedlugsgebieten. Ostdeutschland welches niemals polnisch, das Sudetenland, welches niemals tschechisch gewesen ist. Dies kann nicht oft genug wiederholt werden – um endlich aufzuwachen. Die uns dies vergessen machen wollen, werden morgen selbst vergessen sein.

Hat sich Herr Giordano eigentlich schon einmal mit dem Schicksal der Volksdeutschen im polnischen Korridor während der Zwischenkriegszeit, von 1918/19 bis zum 1. 9. 1939, beschäftigt? Beschäftigt auch mit dem Schicksal der Sudetendeutschen in der Tschechoslowakei, von 1918/19 bis 30. September 1938? Für zahllose Sudetendeutschen war es, wie etwa Univ.-Prof. Dr. Hellmut Diwald überzeugend nachgewiesen hat, „ein nackter Überlebenskampf.“ Für die Volksdeutschen im Korridor war es nicht minder ein Kampf um ihre Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, um der Entnationalisierung zu entgehen.

Die völlig unakzeptabele und nicht mehr hinzunehmende mörderische Bedrängung des deutschen Volkstums, der Deutschen in Polen in ihren jahrhundertelang angestammten Heimatgebieten, und zwar in den durch den polnischen Imperialismus und Okkupation sich angeeigneten deutschen Territorien, den vom Versailler Diktat Polen 1918/19 ausgelieferten jahrhundertelang deutschen Siedlungsgebieten, und dies zudem ohne Volksabstimmung, ist eine nackte Tatsache. Siedlungsgebiete, die erst von den Deutschen urbar gemacht wurden, die schon viele Jahrhunderte deutsche Heimat- und Siedlungsgebiete waren; beispielsweise schon zu einer Zeit dies waren, als Amerika noch nicht einmal entdeckt worden war, man noch Jahrhunderte dazu brauchte - und dann dieses Land und diese Menschen zu nehmen, dem Selbstbestimmungsrecht völlig Hohn sprechend, in einen polnischen Nationalstaat zu zwingen, indem diese Volksdeutschen nicht hinein wollten, in den sie nicht hinein gehörten, und dann auch noch einen Genocid an ihnen zu betreiben, „mit 3.500 Ermordeten vor dem 1. 9. 1939“ (Prof. Dr. Helmut Schröcke), dies konnte und durfte einfach so nicht länger hingenommen werden. Und es wurde auch nicht mehr hingenommen. Zudem: Aus dem sogenannten „polnischen Korridor“ flohen alleine von 1919 bis 1939, sage und schreibe mindestens 800.000 Deutsche in das Deutsche Reich, und dies taten sie ja nicht, weil es ihnen dort etwa zu gut ging, unter der polnischen Oberherrschaft in der eigenen Heimat. Die schier unglaubliche Unterdrückung und Drangsalierung der deutschen Volksgruppe in Polen, im Korridor von 1918/19 bis 1. 9. 1939 - also in der Zwischenkriegszeit, ist hieb- und stichfest nachzuweisen, dies konnte und durfte einfach nicht länger so hingenommen werden. Es war ein Akt der „Notwehr“. (Prof. Dr. Helmut Schröcke), diesem polnischen Imperialismus endlich in den Arm zu fallen. (Wie man auch Milosevic in den Arm fiel, in bezug auf die armen Kosovoalbaner, wo sich 1999 alleine 1,5 Millionen auf der Flucht vor dem serbischen Vertreibungsholocaust befanden.)
Der 1. 9. 1939 war eine Antwort auf den polnischen Imperialismus und den dann von diesen betriebenen Genocid an den Volksdeutschen vor dem 1. September 1939. Also des polnischen Imperialismus in der Zwischenkriegszeit. Ob diese „Notwehr“, von dem ich und der von mir hoch geschätzte und unbestechliche Univ.-Prof. Dr. Helmut Schröcke und viele andere internalisiert demokratischen und seriösen Nationalpatrioten sprechen, klug war, unabdingbar war, ist eine zentrale Frage. Für mich war und bleibt sie absolut verständlich - so verständlich wie man etwa in der Causa Kosovo im Jahre 1999, um auch dort einen Vertreibungsholocaust zu verhindern, auch reagieren mußte und reagierte. Militärisch und durch die NATO, und ehrenhaft auch mit Beteiligung der von mir geschätzten deutschen Bundeswehr. Und auch dies alles gehört zur „Chronologie des Dramas“. Kann Giordano dies alles nachvollziehen? Eventuell gerechter und klüger im Urteil seiner Schlußfolgerungen werden? Von seinem monokausalen Geschichtsbild wegen besseren Einsichten sich abwenden? Oder geht da eher ein Kamel durchs Nadelöhr?


GIORDANO: „... und exkulpiert die Primärverantwortlichen für die Vertreibung und den Heimatverlust durch Anonymisierung – Hitler und das nationale Kollektiv seiner Anhänger. Was sichtbar wird, ist ein institutioneller Abwehrreflex, ...“

ENTGEGNUNG: Nein, es waren nicht die Primärverantwortlichen, trotz allem. Exkulpieren heißt: von einer Schuld befreien. Niemand „exkulpierte“, schon 1950 in der Charta nicht. Was für eine maßlose Unterstellung, zumal gegen Opfer des Vertreibungsholocaust, wie es ihn die Weltgeschichte bislang noch nicht gekannt hat. Jeder normal Verständige wußte zu dieser Zeit, daß Hitler uns die größte Katastrophe in der deutschen Geschichte hinterlassen hatte. Und Giordanos „Primärverantwortliche“ sind nur solche in der Verlaufsgeschichte, nicht in der Vorgeschichte der wirklichen Ursachen des Vertreibungsholocaust, 1848 bereits beginnend. [Und ich erinnere an das oberhalb schon gebrachte Zitat von Rudolf Czernin: Den Vertreibungsholocaust „als Folge nationalsozialistischer Schreckensherrschaft zu bezeichnen, wie dies häufig geschieht, ist entschieden zurückzuweisen. Denn damit soll diesem größten Menschheitsverbrechen zumindest der Anschein einer Rechtfertigung gegeben und überdies das deutsche Schuldkonto zusätzlich belastet werden.“] Eine absolut verräterische Leerstelle, bändesprechend, dieser Terminus „Primärverantwortliche“. Man kann es schon nicht mehr hören, es kommt einem schon an den Ohren heraus. Ohne jede Kenntnis der wirklichen und tatsächlichen Ursachen der Massenaustreibungen, vollkommen schimmerlos. Sodann: Eine „Anonymisierung“ wie ein „institutioneller Abwehrreflex“ (auch dies ist unverschämt!) ist es absolut nicht. Die „Institution“ die Giordano meint, also die Organisationen der Heimatvertriebenen, haben schon seit Jahrzehnten wegen ihrer weitsichtigen Haltung in der Charta den Friedensnobelpreis verdient. Zu den Epigonen der Heimatvertriebenenden von heute, die denen des Jahres 1950 folgten, siehe ihr Verhalten dem Totalverzicht gegenüber, gehörte jedoch nicht der leider zu früh verstorbene BDV-Vorsitzende Dr. Herbert Czaja. Der schon seinerzeit, bei den ersten diabolischen Spielchen zum und mit dem Totalverzicht, der herrschenden politischen Parteienoligarchie-Demokraturklasse ins Stammbuch schrieb: „WIR HABEN VIELES ÜBERSTANDEN, NEUES UNRECHT WIRD UNS NICHT BRECHEN. DAS URTEIL DER GESCHICHTE ÜBER DIE URHEBER WIRD BITTER SEIN.“ [Dr. Herbert Czaja am 19. Juli 1991 im Deutschen Ostdienst (DOD)].

In der Tat bitter, weil es letztlich nur eine Machination in den eigenen Reihen, eine Machination der Mitte-Links-Parteienoligarchie, der Demokratur der herrschenden politischen Klasse ist, und deren anhaltende politische Verbrechen an der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen. Wie auch Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ die Menschenwürde und die Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen vollkommen VERKENNEN. Und dies sehr gelinde ausgedrückt.
Sachadäquat, geschweige denn human oder mit einem inneren Humanum versehen, ist nicht die monokausale und eindimensionale Giordano-Vorgeschichte als Verlaufsgeschichte SEINER FALSCHEN GESCHICHTSRELIGION ODER GESCHICHTSTHEOLOGIE – in der er einsteigt wie in einen Gottesdienst: Täter nur hier, Opfer nur dort. Schwarz-weiß und holzschnittartig par excellence, und fertig ist die Geschichtsklitterung - oder das Mondgesicht. Die Deutschen nur in der Täterrolle - Schluß, Punkt, Aus. Weil eben für Giordano die Geschichte nicht das Auge der Wahrheit ist. Und mir wäre es weiß Gott lieber gewesen, die Weimarer Republik hätte überdauert, und der Terror des Versailler Diktates hätte uns nicht zu einer nationalen Revolution getrieben, wie er uns zu einer nationalen Revolution treiben mußte! Allein durch das Wissen bekommen wir Gerechtigkeit. Nicht durch das Unwissen. Ralph Giordano, betreibt auch und vor allem bezüglich der „Vorgeschichte“ ein vergiftetes Spiel mit der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen. Giordano, in der „Jüdischen Allgemeinen“ publizierend, sabotiert jede vernünftige Menschenrechtspolitik.


GIORDANO: „... eine geradezu mit Händen zu greifende Berührungsangst vor der Ära des Nationalsozialismus.“

ENTGEGNUNG: Niemand hatte dort Berührungsängste. Die Charta offenbart keine Berührungsängste, im Inhalt der Charta nicht und auch generell nicht. In der Charta ging es um den Vertreibungsholocaust, und hierzu war Stellung zu nehmen. Hier im Giordano-Essay geht es um die deutschen Heimatvertriebenen und ihre Charta nur vordergründig, zentral geht es um die ewige einseitige Vergangenheitsbewältigung, eine monokausale Gechichtsklitterung der Anklage, um Geschichtsfälschung und Geschichtslügen die von Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ ausgestreut werden. Die deutschen Heimatvertriebenen sind genug gedemütigt und diskreditiert worden. Genug ist genug.

Wäre eine Versöhnung ohne Wiedergutmachung in bezug auf den Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern, die Shoah, möglich gewesen? Mit absoluter Sicherheit nicht. Nur so kamen wir dort hin, wo wir hinkommen mußten: die Wiederbelebung einer neuen deutsch-jüdischen Symbiose, unser Kampf darum. Aber wie, um alles in der Welt, soll denn eine wirklich tragfähige und dauerhafte Versöhnung mit Polen und Tschechien ohne Wiedergutmachung in bezug auf den Vertreibungsholocaust möglich sein? Ohne Genugtuung auch gegenüber der deutschen nationalen Identität? Ginge es nach der brachial-ideologischen Giordano-Sozialphilosophie, basierend auf einer monokausalen Geschichtsphilosophie, Geschichtsklitterungen und Geschichtslügen, mit dieser manischen, nahezu psychopathologischen Fixiertheit auf allein die deutsche Täterrolle: Geschichtsklitterungen und Geschichtslügen, mit nur einem verheerend kontraproduktiven Gespür für Menschenrechte und Menschenwürde, in einer unheilvollen defizitären Menschrechtspolitik, wäre sie niemals möglich. Giordanos Vorstellungen sind ein verheerendes Hemmnis für eine Versöhnung, auf dem Weg zur Versöhnung.

GIORDANO: „Damit wird die Charta zu einem Paradebeispiel, einem Lehrstück deutscher Verdrängungskünste.“

ENTGEGNUNG: Grober Unfug – nicht mehr nachvollziehbar. Vor allem kann man den Deutschen keine Schuldverdrängung vorwerfen. Die ist völlig grotesk! Kein Volk wie das deutsche, hat je seine Vergangenheit so aufgearbeitet, bis zur quasi Selbstpreisgabe hin. Hier wird nur eines deutlich, die Verdrängungskünste von Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“. „Deutsche Verdrängungskünste“ natürlich im Plural, der all überall vorhandenen Giordano-Pauschalanklage gemäß. Vielleicht ist es doch noch möglich, daß die Geschichte, die das Auge der Wahrheit ist, daß also die Wahrheit nicht von Ralph Giordnao gefunden wird, sondern umgekehrt, daß die Wahrheit, auch die historische Wahrheit, Herrn Giordano findet. Wo quasi die historische Wahrheit einige „verräterische Leerstellen“ bei einem Schriftsteller namens Giordano findet. Nein, Ralph Giordano, in der „Jüdischen Allgemeinen“ publizierend, sollte sich dringend korrigieren. Vor allem in seinen unverschämten und unablässigen Daueranklagen. Und sich korrigieren mit ihm sollte natürlich auch sein Medium.


ZU DEN ZITIERUNGEN UND BEWERTUNGEN DER WEITEREN AUSSAGEN IM GIORDANO-ESSAY:
Giordano untermauert seine defizitäre oder vermeintliche Vorstellung von Monokausal-„Vorgeschichte“ auch mit Zitaten von angeblichen oder tatsächlichen bedeutenden Nachkriegspersönlichkeiten. In dem Glauben, seine „Vorgeschichten“-Mission weiter absichern oder untermauern zu können – was eh letztlich nur auf Treibsand aufgebaut sein kann. Schützenhilfe des Unerklärlichen durch einschlägig bekannt Unerklärliche und ihre kühnen Absurditäten selbst.

SO SCHREIBT GIORDANO: „Welch ein Gegensatz zu Richard von Weizsäckers berühmter Rede am 8. Mai 1985 im Deutschen Bundestag zum 40. Jahrestag der Befreiung [gemeint wohl die Rede zum Kriegsende des Zweiten Weltkrieges, da man eine ganze Nation natürlich nur besiegen und nicht befreien kann; siehe auch JCS 1067: die amerikanischen Soldaten kamen, nicht um Deutschland zu befreien, sondern um es zu erobern; RJE]: >>Die Ursachen der Vertreibung liegen nicht am Ende des Krieges, sondern an seinem Anfang. Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen.<<“

Nun, eine Geschichtsklitterung und Geschichtslüge des Herrn von Weizsäcker, weiter nichts. (Zur Bewältigung der Vergangenheit seines Vaters?) Nicht nur Quatsch – es ist Quätscher. Eine >Interpretation der Geschichte< zum puren Machterhalt der sich entwickelten Mitte-Links-Demokratur, eine Demokraturgeschichtsinterpretation pur. Eine geschichtsklitternde >Interpretation der Geschichte<, die die Macht der herrschenden politischen Klasse an der Verfassung vorbei erhalten soll. Was ihnen nicht unbegrenzt gelingen kann und wird. Die wahren, die eigentlichen und tatsächlichen Ursachen der Vertreibung liegen weder 1945 noch 1933, sie liegen weit früher, viel tiefer und weit vorher, oben wurde darauf hingewiesen. Weizsäcker erkennt weder die historische Wahrheit, die man nicht auf dem Fischmarkt als brachail-ideologische Monokausal-Fixierung aushandeln kann, auch nicht als blaublütiger Herrenreiter, noch die Unabdingbarkeit einer Historisierung, in einer höheren, von höchster sittlicher Verantwortung und Verpflichtung getragenen Erkenntnis, Bewältigung und ehern erforderlichen Schlußfolgerungen.

Aber wie kann es da nicht erfreulich für Giordano sein, sich auf Herrn von Weizsäcker zu berufen. Weil beide gleichsam in einem kolossalen Irrtum oder Geschichtsklitterung befangen sind. Beide Herren, Giordano und von Weizsäcker (sehr sinnig: der ehemalige Stalinist und der Herrenreiter), werden letztlich erkennen müssen, weil eben die Geschichte das Auge der Wahrheit ist, daß man einen Pudding der Geschichtslügen nicht an die Wand nageln, in der Antarktis oder in Alaska keine Ananasfarm betreiben, keine Schneebälle rösten kann.

Nur einem Volk in einem solchen real existierenden Mitte-Links-Demokraturzustand, vollkommen geschichtsverloren und geschichtsvergessen, und es wurde dazu gemacht, mit einem nationalen Rückgrat das einem weichgekochten Spargel gleicht, kann man immer wieder solch unerträgliche Bären aufbinden. Nein, Ausfluß von andauernder Siegerwillkür und Fremdbestimmung ist dies nicht, wie es sich gewisse ultra-rechtsaußen Sektierer und jahrzehntelange Splittergruppierungen einreden und damit keinen Erfolg heute und in Zukunft haben, völlig falsch gepoolt sind, es ist auch hier wiederum ein einzigartiger Beweis und Beleg, daß die Unterdrückung der Freiheit und der nationalen Identität unseres Volkes, nur von der herrschenden politischen Klasse und ihrer Demokratur ausgeht. Also selbstverschuldet und hausgemacht ist - und hier ist anzusetzen. Denn niemand steht vor uns und hält uns die Pistole auf die Brust: ihr müßt eure Geschichte so und nicht anders interpretieren. Ihr müßt so und nicht anders handeln, in Zentralfragen der Politik. Und nur sie, die Abrechnung mit der herrschenden politischen Klasse, kann und muß der zentrale Ansatzpunkt sein, um die Dinge zu klären und zu verändern. Der politische Feind der Freiheit und nationalen Selbstbewahrung unseres Volkes steht nicht außerhalb oder ist durch irgendeine wahnwitzige brachial-ideologische ultra-rechtsaußen Verschwörungstheorien zu begründen [gefolgt dann auch unmittelbar vom ebenso verblödeten, völlig versessenen und verstiegenen brachial-ideologischen Antiamerikanismus und brachial-ideologischen Antisemtismus], er steht innerhalb und ist ein deutscher. Er steht mitten unter uns. Das richtige politische Feindbild kann nur lauten: Unser Elend ist der deutsche politische Feind der Freiheit mitten unter uns. Der Feind der nationalen Identität der Deutschen, der nationalen Selbstbehauptung und Selbstbewahrung. Der deutschen Zukunftsabsicherung.
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(Fortsetzung, Teil VIII, siehe unterhalb!)

Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil VIII

(Fortsetzung, Teil VIII:)
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GIORDANO schreibt weiterhin und im Anschluß an das Weizsäcker-Zitat: „Und Willy Brandt: >>Wir konnten nichts verlieren und haben nichts verloren, was Hitler nicht schon verspielt hatte.<< Worte und Sätze, die in der Charta undenkbar wären.“

ENTGEGNUNG: Nun, da wird es schon konkreter, genau diese Brandt Verzichts-, Nationalwürdelos- und Anerkennungspositionierungen hätte Giordano gerne in der Charta. Zunächst, es war Herbert Frahm alias Willy Brandt, der im Resümee über seine Brandt/Scheel-„Ostpolitik“, eine brachial-ideologische und skrupellose Anerkennungs-, Verzichts- und Erfüllungspolitik, ein pures Verbrechen an der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen und der nationalen Identität der Deutschen, laut DER SPEIGEL kundtat, und dies ist meines Erachtens die schlimmste Äußerung eines Mitte-Links-Totalverzichtlers in der Nachkriegsrepublik: „Es war schwerer das Rauchen aufzugeben als die andere Hälfte Deutschlands.“ Keine Äußerung kann schandbarer und verwerflicher sein, und auch keine kann den ewigen vaterlandslosen SPD-Gesellen [Ausnahmen bestätigen die Regel, der von mir sehr geschätzte Gustav Noske und Dr. Kurt Schumacher gehörte nicht dazu, und auch nicht BK a. D. Helmut Schmidt] die Maske mehr vom Gesicht reißen. Zur puren Fratze hin. Das Giordnao-Geschichtsbild, und vor allem seine Schlußfolgerungen: schon in der Charta hätte er letztlich, horrible dictu: einen Totalverzicht und eine totale Übernahme der Alleinschuld gerne präsentiert gesehen – was für ein höllischer, teuflischer oder satanischer Abgrund einer seelenlosen Denkweise (Menschen werden zu Millionen und Abermillionen wie Vieh aus ihrer Heimat davongejagt, in offenen Güterwagen davongekarrt, wo schon ihre Vorfahren 800, 900, 1.000 Jahre und viel länger ansässig waren – dabei zu Millionen getötet!), blind wie ein Maulwurf, kalt wie eine Hundeschnauze, Menschenwürde, Menschenrechte und Wiedergutmachung auch für den Vertreibungsholocaust nicht erkennend, nicht einmal in Fetzen oder Rudimenten. Man erkennt, wie genugtuerisch und erfreulich es für Giordano sein muß, seinem monokausalen „Geschichtsbild“ entsprechend, sich mit der Brandt/Scheel-„Ostpolitik“ oder „Entspannungspolitik“, die in Wahrheit eine sich zutiefst an der Menschenwürde und den Menschenrechten von Millionen und Abermillionen eigener (sic!) Landsleute versündigte und eine skrupellosen Erfüllungspolitik und Verzichtspolitik, ja eine pur Politik des Nationalverrats war, zu solidarisieren. Hier Rechtfertigung seiner eigenen skandalösen Vorstellungen zu suchen und zu präsentieren.

Wahrlich eine erdrückendere Schuld, die die SPD, mit dem Stigma der vaterlandslosen Gesellen schon immer, seit eh und je treffend damit versehen (der von mir geschätzte Kaiser Wilhelm II. traf auch hier ins Schwarze), niemals wird ungeschehen machen und tilgen können – bis die Gesamtverhältnisse in Form zumindest eines historischen Ausgleichs und Kompromiß sich nicht geändert haben. Um der vergangenen verheerenden Sünden, dem Totalverzicht und Vaterlandsverrat willen, sollte vor allem auch der SPD an einem solchen historischen Ausgleich und Kompromiß eminent gelegen sein. Daß diese Brandt/Scheel-„Ostpolitik“, verkauft oder verhökert als „Entspannungspolitik“, was für ein Hohn, auch eine russische Westpolitik war [Franz Josef Strauß zu dieser Politik: „Brandt reicht den Kommunisten ohne Gegenleistung die Hände. Nur andere konnten Bedingungen stellen“.], eine Erfüllungs- und Verzichtspolitik, der erste Ausdruck des Totalverzichts, eine Politik des Totalverzichts mit politischer Bindewirkung (Volker Rühe), offiziell verbrämt oder geschminkt als eine des Modus vivendi, in Wahrheit aber mit politischer Bindewirkung, kann nicht ernsthaft bestritten werden. Wenn man sich nicht fortwährend hinter die Fichte führen oder mit dem Klammerbeutel pudern lassen will. Daß die Brandt/Scheel-Politik eine Totalverzichts- und Erfüllungspolitik war, ein Nationalverrat (und dies wird man ja wohl noch sagen dürfen – sonst möge man nur kommen), im übrigen ein Verzicht auf etwas, was Brandt und seiner ewigen Vaterlandslos-Gesellen-Sozi-SPD gar nicht gehörte – ohne jede Befragung der Millionen und Abermillionen Betroffenen, geschweige denn ohne jede Befragung des deutschen Volkes insgesamt in dieser Schicksalsfrage und zentralen Frage der nationalen Interessen, kann nicht bestritten werden. Nochmals Bertolt Brecht: „Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt ist ein Verbrecher.“ Ausformung eines politischen Verbrechens, wie es nur eine Demokratur, eine Scheindemokratie, eine Mitte-Links-Demokratur hervorspülen kann. Wo zwischen Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit ein unendlich Abgrund klafft.

Brandt bewirkte einen Verzicht auf 60 Prozent des Territoriums in der Größenordnung der alten BRD, und dies war ein erster Kulminationspunkt, es folgte dann der neuerliche Totalverzicht im „Zwei-plus-vier-Vertrag“ durch Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), den verhängnisvollsten und schlechtesten Bundeskanzler, den die Nachkriegsrepublik bisher hatte, was das politische Verbrechen, eines der politischen Verbrechen der Bonner Nachkriegsrepublik genannt werden muß: das immer noch anhaltende politische Verbrechen an der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen – das politische Verbrechen an der nationalen Identität des eigenen Volkes. Der Höhepunkt auch eines jahrzehntelangen Wahl-Stimmviehmißbrauchs der deutschen Heimatvertriebenen - und deren letztlicher ABSERVIERUNG. Der Mohr hatte seine Schuldigkeit getan. Die politische Klasse der Mitte-Links-Demokratur nach der linken und linksextremistischen 68er Kulturrevolution, hat mit den Heimatvertriebenen immer nur Schindluder getrieben. Auf Teufel komm raus. Und anschließend wurden sie vollkommen abserviert. Jedoch: Hinter jedem politischen Fanatismus und Extremismus, der hier zum politischen Verbrechen des Totalverzichts führte, dem politischen Verbrechen an der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen, steht am Ende der Kassierer mit der quittierten Rechnung. Dies wird bei der Mitte-Links-Demokratur-Demokratieverfälschung, trotz einer soliden Verfassung, nicht anders sein. Die Brandts, die Kohls, die Merkels kommen und gehen, aber das deutsche Volk bleibt.
Zutiefst beschämende, unauslöschbare Tatsachen. Eine unauslöschliche Schande. Eine noch nie dagewesene nationale Würdelosigkeit. Wo Herbert Frahm, alias Willy Brandt (und auf den eigentlichen Namen Herbert Frahm wies der große Staatsmann BK Dr. Konrad Adenauer im Bundestag hin), dann auch noch, dem Faß den Boden ausschlagend, ein unerreichter Gipfelpunkt, dem Totalverzicht die Krone oder das letzte bis ins Mark hinein entlarvende und demaskierende Sahnehäubchen oder Schlagobers aufsetzte, indem er laut DER SPIEGEL sich zur schlimmsten, unverantwortlichsten, sozial unverantwortbarsten und kaltschnäuzigsten und seelenlosesten Aussage für mich in der Nachkriegsrepublik befleißigte, und auch dies kalt wie eine Hundeschnauze: „Es war schwerer das Rauchen aufzugeben als die andere Hälfte Deutschlands.“ Der Totalverzicht auf die andere Hälfte Deutschlands war also noch viel leichter für ihn, als das Rauchen aufzugeben. Diese andere Hälfte Deutschlands konnte viel leichter locker vom Hocker ehrlos verschleudert und verpulvert werden als das Rauchen aufzugeben. (Nochmals: Etwas aufzugeben, was zudem dem Verterlandslosgesell-Sozi Frahm/Brandt auch gar nicht gehörte. Selbst sein Sohn Dr. Peter Brandt hat diese Politik als Metternische Politik abgelehnt. Die Linke und die Katastrophe ihres Nichtverhältnisses zur nationalen Frage, bis auf den heutigen Tag. 1.000 Jahre in der Hölle wären für Brandt und Kohl noch nicht Strafe genug.) Nie hat einer mit diesem Zitat die überwiegend vaterlandslose Gesellenhaftigkeit, und Kaiser Wilhelm II. sprach schon früh von „den vaterlandslosen Gesellen“, der linken SPD-Sozis offenlegen und demaskieren können. [Literaturempfehlung: Hans Blum, Die Lügen unserer Sozialdemokratie. - Nach amtlichen Quellen enthüllt und widerlegt in den Jahre 1863 - 1891, zusammengetragen von dem nationalliberalen Reichstagtsabgeordneten Hans Blum, Wismar 1891, Hinstorffsche Hofbuchhandlung. Neuauflage Mut-Verlag, Asendorf 1977.]


Endloser Fluch und Schande über derartige vaterlandslose Gesellen in ihrer Zersetzung jeder vernünftigen und unabdingbar notwendigen nationalen Identität und Zukunftsbewahrung der Deutschen, des eigenen Volkes. Bis auf den heutigen Tag. Mit entrissener Maske vor dem blanken Entsetzen stehend – bis zum durch das entschleierte Bild von Sais bedingten Entsetzen vor den nackten teuflischen verfälschten Tatsachen.

Zu diesem verrückt gewordenen Frahm/Brandt-Zitat und Brandt-„Politiker“ fällt einem sofort ein Ausspruch von Oberst Gustav Wrangel an Generalissimus Albrecht von Wallenstein in „Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller (1799) ein: „Solch eine Flucht und Felonie, Herr Fürst, ist ohne Beispiel in der Welt Geschichten.“

Die Bezeichnungen: vaterlandslose Gesellen, vaterlandslose SPD-Sozigesellen, oder ewige vaterlandslose Gesellen, sind durchaus nicht überzogen. Wobei natürlich Ausnahmen die Regel bestätigen, wie der etwa von mir sehr geschätzte Reichsminister Gustav Noske, oder das Verhalten bestimmter SPD-Führer in der Ablehnung des Versailler Diktates im Jahre 1919, etwa auch Reichskanzler Friedrich Ebert, oder das Verhalten von Dr. Kurt Schumacher, erster SPD-Vorsitzender nach dem Krieg, der niemals auf die Oder-Neiße-Gebiete (Schlesien, Pommern, Ostpreußen, die östlichen Teile Brandenburgs und das Gebiet der ehemals Freien Stadt Danzig) zu verzichten gedachte und dies Nationalverrat nannte.

Noch im letzten Jahr forderte die SPD statt einer von der BdV-Vorsitzenden Erika Steinbach (unter Mitwirkung von Univ.-Prof. Dr. Peter Glotz, auch ehemaliger SPD-Bundesgeschäftsführer, der leider zu früh verstarb) initiierten >Stifung Versöhnung, Flucht und Vertreibung< statt dessen eine >Stiftung gegen den Krieg< einzurichten. Und dies spricht Bände. Das ganze Vorhaben in seinem ursprünglichen Sinne sollte abgewürgt, außer Atem gebracht werden. Unfaßbar auch dieses wiederum. Ganz aktuell, September 2010, fordert die SPD den Rückzug von Erika Steinbach, MdB und Vorsitzende des BdV, aus dem Ausschuß für Menschenrechte des deutschen Bundestages. Was für Beispiele braucht es denn noch, um die ewige vaterlandslose Gesellen-SPD am alles entlarvenden Nasenring in der nationalen Frage vorzuführen. Dieser grenzenlos fanatische vaterlandslose Sozi-Gesellenkampf gegen die Menschenwürde und die Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen, ein politisch krimineller Akt. Nationalpatriotisch vollkommen ehrlos und würdelos. Der Kampf gegen das zweit-schlimmste Verbrechen (neben dem politischen Verbrechen der Errichtung einer Mitte-links-Parteienoligarchie durch Demokratieverfälschung, und andere treten hinzu) der deutschen Nachkriegsrepublik, nämlich das politisch anhaltende Verbrechen gegen die Menschenwürde und Menschenrechte der Heimatvertriebenen, ganz einfach wegzudrücken – was ihr niemals gelingen wird. Mehr braucht man zu diesen ewigen vaterlandslosen Gesellen nicht darzulegen. Und die Union (CDU und CSU) ist eher schlechter als besser in dieser nationalen Zentralfrage. Siehe Merkels jüngste Auslandsreden im Jahre 2009 in bezug auf die nationale Identität der Deutschen, ihrem Nationalmasochismus und beispiellos rasenden Schuldkult. Es ist alles selbstredend und spricht Bände. (Zu den Merkel-Reden im Jahre 2009 in Polen, Paris und Washington, siehe meine Beiträge hierzu auch auf der Weltnetzseite Wiener Nachrichten Online unter www.wno.org)

Im Anschluß an das obige Brandt-Zitat schreibt Giordano unmittelbar weiter: „Worte und Sätze, die in der Charta undenkbar wären.“ Was folgern wir daraus? Für Giordano und seine schier beispiellose Seelenlosigkeit in dieser Frage, hätten die Heimatvertriebenen schon 1950 in der Charta der deutschen Heimatvertriebenen einen Totalverzicht bestätigen und aussprechen sollen. Unfaßbar! Und dies spricht Bände, in vielerlei Hinsicht. Geht es eigentlich noch seelenloser und würdeloser? Cui bono?

Selbst ein Willy Brandt würde dies zu diesem Zeitpunkt (1950) noch anders gesehen haben, als was Giordano dort „zum Ausdruck“ bringt. (Aber wo war Geiordano 1950 politisch beheimatet? Man weiß es, siehe auch nähere Angaben unterhalb.) Folglich war selbst ein Brandt nicht ad hoc so seelenlos wie ein Giordano heute. Denn dieser Willy Brandt, und dies zusammen mit Herbert Wehner und Erich Ollenhauer und dem ganzen seinerzeitigen SPD-Vorstand, tat noch 1963 vor den Heimatvertriebenen, konkret vor dem Deutschlandtreffen der Schlesier, lautstark kund:

„Verzicht ist Verrat, wer wollte das bestreiten. 100 Jahre SPD heißt vor allem 100 Jahre Kampf um das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Das Recht auf die Heimat kann man nicht für ein Linsengericht verhökern. Niemals darf hinter dem Rücken der aus der Heimat vertriebenen oder geflüchteten Landsleute Schindluder getrieben werden!“ [Und für mich ist auch noch heute, im Jahre 2010, Totalverzicht Verrat. Gar keine Frage. Dies wird man ja wohl noch sagen dürfen, sonst möge man nur kommen, und erneut bestätigen, daß es in Deutschland Meinungsfreiheit praktisch nicht gibt.]
Und ein SPD-Wahlpalkat vor 1964 zeigte Deutschland in den Grenzen vom 31. 12. 1937 (also unter Einschluß Ostdeutschlands), mehrfarbig und mit großer Deutschlandfahne, und mit dem Text: „Mit der SPD von Bonn über Berlin für ein freies, soziales und geeintes Deutschland“. Schon zuvor im Bundestagswahlkampf 1949, gab es auch ein SPD-Wahlplakat, ebenfalls mit dem Territorium Deutschlands in den Grenzen mit Ostdeutschland und auch mit Westpreußen und Posen (Korridor), was dem polnischen Imperialismus durch das Versailler Diktat 1918/19 zum Opfer fiel, mit der Aufschrift: >>Vorwärts SPD - für ein freies Deutschland.“
1949 war noch der nationalpatriotische Dr. Kurt Schumacher SPD-Vorsitzender, der 1951 noch in großen Reden lautstark kundtat:
„Keine deutsche Regierung und keine deutsche Partei können bestehen, die die Oder-Neiße-Grenze anerkennen. Wir lehnen Nationalverrat ab!“

Und Dr. Kurt Schumacher hatte sogar wegen seinen politischen Überzeugungen im KZ gesessen, was ihn aber nicht daran hinderte, deutscher Nationalpatriot zu bleiben. Was für ein großer und vorbildhafter Mensch, hier in der nationalpatriotischen Frage. Und was für grenzenlos unwürdige Epigonen, die ihm nachfolgten. Die Linke und die nationale Frage, ein vollkommenes Versagen. Bis auf den heutigen Tag.

Mit Willy Brandt jedoch, er wurde 1964 SPD-Vorsitzender, rückte die SPD von den Vertriebenen mehr und mehr ab. Bis er ab 1969, als Bundeskanzler, eine Politik des faktischen Totalverzichts betrieb. Konrad Badenheuer beschreibt diese Phase und Entwicklung der SPD treffend wie folgt:

„Der neuen Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt ab dem Jahre 1969 ging eine schleichende Abwendung der SPD von den Vertriebenen voraus. ... obwohl im Jahre 1964 mit Wenzel Jaksch sogar ein SPD-Politiker Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen wurde. Als die Evangelische Kirche (und die katholische Kirche ist da, in dieser Frage, nicht viel anders! RJE) in Deutschland im Jahre 1965 in ihrer viel zitierten >Ostdenkschrift< erstmals die Möglichkeit der Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als neuer deutsch-polnischer Grenze unter völligem Verzicht auf die Rechte der Vertriebenen andeutete, war die Haltung der SPD dazu nicht mehr einheitlich. Am 27. November 1966 kam Wenzel Jaksch bei einem Verkehrsunfall ums Leben, nur vier Tage später wurde Kurt Georg Kiesinger (CDU) als Kanzler der Großen Koalition vereidigt. Eine Änderung der Ostpolitik brachte dieser Wechsel noch nicht, doch die SPD rückte immer deutlicher von den Anliegen der Vertriebenen ab. Die sozialliberale Koalition unter Willy Brandt ab Oktober 1969 schloss dann Verträge mit den kommunistischen Regierungen in Moskau, Warschau und Prag, die die Rechte der Vertriebenen übergingen.“
Was für ein Euphemismus (beschönigendes, verhüllendes Wort), dieser Terminus „übergingen“. Es ist klar, wie es wirklich zu bewerten ist. Brandt gelangte dann zu den Grenzverträgen, die faktisch ein Totalverzicht mit politischer Bindewirkung waren. (Volker Rühe: „politische Bindewirkung“) Es war dann die „Tat“, die schier unglaubliche Untat des Bundeskanzlers Helmut Kohl, der den TOTALVERZICHT im „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ hervorbrachte, zu verantworten hat. An diesem schandhaften Totalverzicht wird einmal auch mit durchschlagender Wirkkraft öffentlichkeitswirksam werden, daß mit unseren deutschen Schicksalsfragen nur so umgesprungen werden kann, weil es eine Mitte-Links-Parteinoligrachie-Demokratur gibt, und auf Dauer eine solche Demokratur keinen Bestand haben kann und darf. Der Kampf um eine auch wirklich funktionierende Demokratie, die Freiheit auch für alle politischen Strömungen, Weltsichten und Weltauffassungen in diesem unserem Lande, zu einem auch freiheitlichen Entscheidungsprozeß durch eine freie politische Meinungs- und Willensbildung, unserer grundsoliden Verfassung gemäß, einmal kommen wird, weil er kommen muß.

Und dann wird die Sache der Heimatvertrieben, DIE EINE FRAGE DER NATIONALEN IDENTITÄT DER DEUTSCHEN ist, die eine Sache des Volkes ist, zu ihrer Lösung zu einer gesamtdeutschen Frage verobjektiviert werden. So sicher wie die Nacht auf den Tag folgt.

Das politische Verbrechen der herrschenden politischen Klasse an der Menschenwürde und den Menschenrechten ist beispielsmassig auch in Hinsicht auf den EU-Beitritt von Polen und Tschechien zu erkennen. Man hätte den Beitritt Polens und Tschechiens zur EU durch ein Veto Deutschlands verhindern müssen, solange diese Länder nicht zu einer Wiedergutmachung des Vertreibungsholocaust bereit sind. Unser überragender Reichskanzler Bismarck hätte dies gewußt, seine Epigonen eben nicht. Und wie unendlich dümmer ist man geworden. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer und Bundesminister und bayerischer Ministerpräsident Franz Josef Strauß natürlich ausgenommen. Diese beiden Staatsmänner, also nicht nur Epigonen-Politiker, wären niemals zu einem Totalverzicht bereit gewesen.

Ralph Giordano in seiner Veröffentlichung in der „Jüdischen Allgemeinen“ schreibt nicht um Wiedergutmachung zu ermöglichen, er schreibt um sie zu vernebeln, zu verhindern, nicht aufkommen zu lassen. Anders kann es nicht gedeutet werden, will man sich nicht ein X für ein U vormachen lassen. Und somit ist er, Giordano, in seinen Ansichten zu einer äußerst defizitären und verheerenden Menschenrechtspolitik, ein fast unerträgliches Hindernis auf dem Weg zur Versöhnung, auf dem Weg zu einem gerechten Ausgleich, auf dem Weg zu einer auch umfassenden oder ungeteilten Humanität und Gerechtigkeit, die erst die Basis von Versöhnung sein kann. Giordano und seine schier unverantwortlichen Denkweisen sind es, nicht die Charta und die Heimatvertriebenen als solche, die ein Hemmnis auf dem Weg zur Versöhnung sind. Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ sind es, die sich dringend in ihren kolossalen historischen Fehlleistungen und Schlußfolgerungen zu rationalisieren und zu korrigieren hat.

Für Ralph Giordano kreist alles um die „Vorgeschichte“, die in Wahrheit nur Verlaufsgeschichte ist. Schimmerlos steht er der tatsächlichen und wirklichen Vorgeschichte des Vertreibungsholocaust gegenüber. Alles kreist um seine monokausale „Vorgeschichte“. Da muß man doch auch einmal fragen können, was ist denn die persönliche Vorgeschichte des Herrn Giordano. Zu Ralph Giordanos persönlicher Vorgeschichte finden wir in einem Lexikon mit dem Titel: >>Prominente ohne Maske – 1000 Lebensläufe bekannter Zeitgenossen<<, München 1984, unter anderem folgendes:


„RALPH GIORDANO

UMERZIEHNDER LINKSLITERAT. Geboren 1923 als Sohn eines sizilianischen Vaters und einer jüdischen Mutter. War bis 1945 der verbrecherischen NS-Judenpolitik ausgesetzt. Schloß sich 1946 der KPD an, deren oberster Führer der Multi-Massenmörder Stalin war. 11 Jahre lang war er aktiver Propagandist dieser KPD, auch noch, als sie vom Bundesverfassungsgericht (BverfG.) verboten worden war. Er prügelte sich in Straßenschlachten mit der Polizei, ließ sich 6 Monate lang am Institut für Literatur in Leipzig als marxistisch-leninistischer Schriftsteller ausbilden und brachte es sogar als Erster KPD-Stadtteilsekretär von HH-Altona zum Chef von 1000 KP-Mitgliedern. Als KPD-Funktionär erhielt er eine Freiheitsstrafe, die er auch verbüßte. Nach eigenem Bekenntnis richtete er sich im Gefängnis an einem Stalin-Bild auf, das er auf der Brust trug. Erst als der neue Kreml-Boß Chruschtschow die Entstalinisierung einleitete, schaltete auch Giordano um. Er legte sich mit der KP-Parteiführung an, vollzog ein Schattenboxen mit dem toten Stalin und wurde 1957 aus der illegalen KPD entfernt. Auf der Suche nach einer Identifikationsgruppe wandte sich der Entwurzelte an die jüdische Gemeinde in der Bundesrepublik und wurde zum Mitarbeiter der >>Allgemeinen Jüdischen<< vorwiegend als NS-Prozesse-Berichterstatter. Auch im Fernsehen kam er zum Zug. (...)“.
Diese Angaben sind keine Märchen, eher noch eine Untertreibung, denn Giordano selbst offenbart es in seinem Buch mit dem Titel: Die Partei hat immer recht, Verlag Kiepenheuer und Witsch 1961. Etwa auf den Seiten 73/74.

Und es ist kaum faßbar, ein ehemaliger Kommunist und Stalinist, den der politische Extremismus und Fanatismus, die brachial-ideologische Verblendung, meines Erachtens in den Fragen zum Vertreibungsholocaust nie verlassen hat, siehe den hier abgehandelten Giordano-Essay, ein ehemaliger Kommunist und Stalinist der KPD, die als verfassungswidrig durch Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 17. August 1956 (1 BVB 2/51 – BverfGE 5) verboten wurde, findet in der „Jüdischen Allgemeinen“ ein Forum und setzt im August 2010 zu einem beispiellos skandalösen Anschlag auf die Charta der deutschen Heimatvertriebenen an, zu einem beispiellosen Anschlag auf die Politik der deutschen Heimatvertriebenen insgesamt, zu einem beispiellosen Anschlag auf die Menschenwürde und die Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen. Und dies in keiner Weise im Interesse oder Dienst an einer ungeteilten Humanität, nämlich der Humanität auch für unser deutsches Volk, auch den Ostdeutschen und Sudetendeutschen, für den Massenaustreibungs-Völkermord an ihnen endlich auch Genugtuung, Wiedergutmachung im Bereich des Möglichen erfahren zu lassen, ihr verletztes und zerstörtes Rechtsempfinden wieder herzustellen, sondern in der klar erkennbaren Wirkung, daß das Ringen in höchster sittlicher Verantwortung und Verpflichtung, den völkerrechtlich unverjährbaren Genocid an den deutschen Heimatvertriebenen, endlich einer unabdingbar notwendigen Wiedergutmachung und Genugtuung zuzuführen, kolossal erneut erschwert und verheerend verkennt. In einem Akt des Unfriedens, in einem unverantwortbaren Akt des Hemmnisses Versöhnung zu erreichen. Ein beispielloser skandalöser Anschlag, der in der „Jüdischen Allgemeinen“ ein Forum findet. Ein schier unglaublicher Skandal!


JEDOCH WEITER im Text des Giordano-Essays in der „Jüdischen Allgemeinen“. Er schreibt weiterhin:

GIORDANO: „LEERFORMEL. >>Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung.<< Mit diesem Satz wurde ein realitätsfernes Konstrukt produziert und instrumentalisiert, um die hohe Moralität seiner Erfinder zu demonstrieren und zu bescheinigen.“

ENTGEGNUNG: Seelenloseres und empfindungsloseres, wie die obige Passage zum Ausdruck bringt, hat man in der Nachkriegsrepublik selten gelesen. Als wie wenn der alte, sicherlich nicht verlernte oder im Unterbewußtsein noch spürbare ehemalige 50er-Jahre Giordano-KPD-Agitprop, auch hier skrupellos zugeschlagen hätte. Als ob ihm plötzlich alle Pferde durchgegangen, plötzlich alle Sicherungen auf einmal durchgeknallt sind. Es ist selbstredend, daß der Satz aus Punkt 1 der Charta aus dem Zusammenhang gerissen wird – auch wird der unmittelbare relevante Folgesatz einfach weggelassen. Er heißt zur Gänze:

„1. Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. (Folgesatz:) Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat.“

Er wird wohl auch deshalb der Folgesatz weggelassen, weil der Leser sehr schnell durchschauen würde, ihm plötzlich nicht nur eine Kerze, sondern ein ganzer Kronleuchter aufgehen würde, daß sehr wohl hier von einer Vorgeschichte im Sinne von (Giordanos) Verlaufsgeschichte klar und verantwortungsvoll und weitsichtig die Rede ist. Zudem, es wurde schon darauf hingewiesen, kann es nicht hoch genug gewürdigt werden, daß erst 5 Jahre und weniger nach dem Massenaustreibungs-Völkermord, man die bis dahin und auf allen Seiten praktizierte Denkweise von „Rache und Vergeltung“, diesen TEUFELSKREIS zerschlug und eine klare Absage erteilte. Giordano trägt nicht zur Versöhnung und Aussöhnung bei, er verhindert diese durch seine Monokausalität und Maßlosigkeit der Geschichtsklitterung ohne Ende.

GIORDANO: „Der viel gerühmte Gewaltverzicht der Charta – eine bloße Leerformel. Da wird auf etwas verzichtet, was gar nicht ausführbar gewesen wäre, das aber, wenn es ausgeführt worden wäre, altem Unrecht ein weiteres zugefügt hätte.“

ENTGEGNUNG: Auch dies ist fast unmöglich nachzuvollziehen und die Fassung zu behalten. Was für eine einfach geschnitzte sozial unverantwortbare Weltsicht. Auch hier: Dies ist nicht nur Quatsch – es ist Quätscher. Grober, seelenloser Unfug! Kalt wie eine Hundeschnauze. Der Verzicht auf >Rache und Vergeltung< hat nichts mit der Realisierungsmöglichkeit zu tun. ES IST EINE SEELISCHE HALTUNG UND SEELISCHER VERZICHT, DIE DEM EIGENEN HERZEN ABGERUNGEN WERDEN. In einer Welt, zumindest damals, in der Epoche der Kriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die unbestreitbar vielfach geprägt wurde von „Rache und Vergeltung“ – und die diesbezüglichen Motivationen von Staatsoberhäuptern unterschiedlichster Staaten brauchen erst gar nicht zur Untermauerung aufgezählt zu werden. Hinter diesem Verzicht steht schon damals die weit vorausschauende Vision, endlich von einer Europakonfrontation zu einer Europakooperation zu kommen. Eine überragende Sicht der sozialen Verantwortung, die selbst heute noch nicht bis zu Giordano vorgedrungen ist. Weil man es nicht oft genug wiederholen kann: Die Schwarz-Weiß-Malerei bei Giordano korrespondiert mit seiner Schwarz-Weiß-Denkweise und umgekehrt. Den brachial-ideologischen Fanatismus, monokausal alles auf den Hitlerismus zu beziehen. (Verdammt noch mal: Deutschland ist nicht mit dem Hitlerismus gleichzusetzen!) Eine Denkweise der schieren Inhumanität, einer auch unablässig sich entlarvenden Vollpeinlichkeit, wie auch ein gravierendes Hemmnis auf dem Weg zur Versöhnung. Ein Denken der sozial unverantwortbaren puren oder schieren Gesinnungsethik – das deutsche Volk wird unablässig zum alleinigen Tätervolk erklärt und mißbraucht -, und eben nicht der Verantwortungsethik. Warum soll der Täter des Massenaustreibungs-Völkermordes, über 15 Millionen Menschen wurden massenausgetrieben, dabei weit über 2 Millionen GETÖTET (um es einmal nicht mit dem Terminus >Vertreibungsopfer< zu verbrämen, zu schminken oder zu kaschieren), ein Territorium von 148.000 qkm (Ostdeutschland und Sudetenland) wurde sich 1945 angeeignet oder annektiert (die polnische Annektierung von Westpreußen, Posen und Ostoberschlesien: den sogenannten polnischen Korridor von 1918/19 gar nicht mitgerechnet), ein Gebiet, welches größer als der Gebietsumfang von Dutzenden und Aberdutzenden Staaten in der UN ist, von jedem einzelnen dieser qkm-Umfang nicht aufgewiesen werden kann, jahrhundertelang angestammter und von Deutschen erst urbar gemachter deutscher Volksboden, Heimat- und Siedlungsgebiete, die schon deutsch besiedelt waren, als Amerika noch Jahrhunderte: 400, 500, 600 Jahre und mehr, auf seine Entdeckung warten mußte. Die Wiedergutmachung und die historische Wahrheit soll einfach weg argumentiert werden – wie nicht vorhanden, von einem unabdingbar notwendigen historischen Ausgleich, von einem Weg zur Versöhnung keine Spur, nicht den Fetzen einer Reflexion – was für eine verheerend defizitäre Vorstellung von Menschenrechtspolitik. Minderheitenpolitik und Volksgruppenpolitik: Dies ist ein europaweit und weltweit bedeutendes und zentrales Thema für den Frieden unter den Völkern. Glasklar ist, daß es mit der Methode Giordano zu keiner andauernden und tragfähigen Friedensordnung in Europa kommen kann.

Und wie völlig falsch ist die „Jüdische Allgemeine“ beraten, dies zu verbreiten. (Siehe auch einen analogen Beitrag in der „Jüdischen Allgemeinen“ aus dem Jahre 2004, meine seinerzeitige öffentlichkeitswirksame Erwiderung und Veröffentlichung dazu, in Anhang Nr. 1 wiedergegeben.)


GIORDANO: „Mit dem stets im Brustton großmütigen Verzeihens vorgetragenen Kernsatz macht die Charta Deutschland zum Gläubiger der Geschichte, die einst okkupierten Länder Mittel- und Osteuropas aber zu deren Schuldnern. Darin liegt der eigentliche Skandal der Charta.“

ENTGEGNUNG: Verquerer kann man es nicht mehr auf die falsche Reihe bringen, immer wieder ins brachial-ideologisch kleinkarierte eigene Kartönchen. Jawohl, die Vertreiberländer mit ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik sind und bleiben SCHULDNER MIT EINER BRINGSCHULD! Gar keine Frage. (So wie wir Deutsche Schuldner wären, hätten wir keine menschenmögliche Wiedergutmachung für den Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern geleistet. Aber dies scheint Giordanao wohl über die Hutschnur zu gehen, die unabdingbar richtige Verbindung.) Kriegsursachen und Hintergründe? Gott bewahre, noch nie etwas davon gehört. Unabdingbare Notwendigkeit zur Historisierung? (Stichwort Marcel Boisot) Gott bewahre, man käme ja in des Teufels Küche. Aber mit dem Teufel ist dies auch so eine Sache: „Ich kann mich nicht bereden lassen, macht mir den Teufel nur nicht klein: Ein Kerl, den alle Menschen hassen, der muß was sein!“ (J.W. Goethe)
In der Tat, wer einen Vertreibungsholocaust beging und unfähig ist zur Wiedergutmachung, der ist und bleibt Schuldner! Gar keine Frage. Und es gibt nur einen Skandal, und dies ist der Skandal Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“, in der Frage der Totalverkennung der Menschenwürde und der Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen, der Genugtuung zu diesem Völkermord, Genocid oder ethnischen Säuberung. Und Giordano entspringt, wie dem Teufel aus der Kiepe gesprungen, der Gutmenschen-Tyrannei, und die Gutmenschentyrannei entspringt wiederum der Mitte-Links-Herrschaftsideologie, und diese wiederum der Mitte-Links-Demokratur durch Demokratieverfälschung, und dies trotz einer soliden Verfassung.

Wobei wir wieder, abstrahiert von dem letztlich Giordano-Nebenkriegsschauplatz und seinem Medium beim Hautpkriegsschauplatz wären (in der Wiederholung, bis es uns in Fleisch und Blut übergeht, um einmal im Sturm zur Freiheit zu bestehen). Die Kriminalisierung der deutschen Geschichte entspringt der verfälschten Demokratie, der Mitte-Links-Demokratur, und der Hauptkriegsschauplatz ist die herrschende politische Klasse mit ihrer >Interpretation der Geschichte< zum eigenen Machterhalt. Der wirkliche und verheerende Skandal liegt in der Art und Weise, wie Giordano in seinem oder durch sein Medium „Jüdische Allgemeine“ mit der Menschenwürde und den Menschenrechten der deutschen Heimatvertriebenen und gleichzeitig mit der nationalen Identität der Deutschen umgeht oder umspringt – und Vertreibung/Massenaustreibung von Millionen und Abermillionen, mit Millionen Vertreibungsopfern, ist und bleibt unter anderem und vor allem ein unverjährbares Völkerrechtsverbrechen. Darin liegt der eigentliche Skandal, der Skandal des Ralph Giordano. Und auch die Diskreditierung seines Mediums hiermit, in dieser Frage. Da wird man auch unserem Volk unter Garantie und komme, was da wolle, auch längerfristig kein X mehr für ein U vormachen können. Ohne menschenmögliche Wiedergutmachung in Form eines historischen Ausgleichs und Kompromiß bleibt sie, diese tschechische und polnische Vertreiberwelt mit ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik, in der Tat >Schuldner<, wie sie vor dem Völkerrecht mit ihrem unverjährbaren Völkerrechtsverbrechen Schuldner sind und bis zur menschenmöglichen Wiedergutmachung DES JAHRTAUSENDVERBRECHENS des Vertreibungsholocaust auch bleiben werden.
Nein, und nochmals nein, Herr Giordano, es ist nicht „der Brustton großmütigen Verzeihens“, es entspricht der tief druchdrungenen und höheren Humanität der Charta der deutschen Heimatvertriebenen schlechthin. Weil „das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen, wie aller Flüchtlinge, ein Weltproblem ist, dessen Lösung höchste sittliche Verantwortung und Verpflichtung zu gewaltiger Leistung fordert“ (Zitat aus der Charta der deutschen Heimatvertriebenen), und dies gerade auch im Angesicht des Infernos von 1945 durch den polnischen und tschechischen Imperialismus, zu einer tragenden Basis der Versöhnung und Aussöhnung zu kommen, die eine unabdingbare Wiedergutmachung ermöglicht und auch durchsetzt, weil man die vielen Jahrzehnte des äußeren und inneren Stimmviehmißbrauchs endlich ad acta legt (wie auch durch den Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern, die Shoah, unabdingbar ein menschenmögliche Wiedergutmachung mit bleibender Verpflichtung, besser: Verantwortung, erfolgte und erfolgen mußte!), das Menschenrecht auf Heimat anerkennt, eine schnellstmögliche Abstandnahme vom Totalverzicht, die einen historischen Ausgleich und Kompromiß ermöglicht, eine auch wirklich dauerhafter Ausgleich und Versöhnung zu einer wirklich auch allein hierdurch zu erreichenden wirklich dauerhaften und tragfähigen europäischen Friedensordnung hin. Das Menschenrecht auf Heimat anerkennt, und nicht irgendeine Heimat, und zwar DIE Heimat, weil Heimat Ursprung ist:
„Wir haben unsere Heimat verloren. Heimatlose sind Fremdlinge auf dieser Erde. Gott hat die Menschen ihre Heimat hineingestellt. Den Menschen mit Zwang von seiner Heimat trennen, bedeutet ihn im Geiste töten. Wir haben dieses Schicksal erlitten und erlebt. Dafür fühlen wir uns berufen zu verlangen, daß das Recht auf die Heimat als eines der von Gott geschenkten Grundrechte der Menschheit anerkannt und verwirklicht wird. ... Die Völker der Welt sollen ihre Mitverantwortung am Schicksal der Heimatvertriebenen als der vom Leid dieser Zeit am schwersten Betroffenen empfinden. Die Völker sollen handeln, wie es ihren christlichen Pflichten und ihrem Gewissen entspricht. Die Völker müssen erkennen, daß das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen, wie aller Flüchtlinge, ein Weltproblem ist, dessen Lösung höchste sittliche Verantwortung und Verpflichtung zu gewaltiger Leistung fordert. Wir rufen Völker und Menschen auf, die guten Willens sind, Hand anzulegen ans Werk, damit aus Schuld, Unglück, Leid, Armut und Elend für uns alle der Weg in eine bessere Zukunft gefunden wird.“ (Charta, Grundgesetz der deutschen Heimatvertriebenen, Cannstatt bei Stuttgart, 5. August 1950.)

Es kann keine EINSEITIGE Versöhnung geben, Versöhnung kann nicht aus einem einseitigen Akt entstehen – dies wäre absurd, eine Illusion, eine Fata Morgana, nach dem Motto: durch und aus dem Totalverzicht heraus zur Versöhnung. Wahnsinn! Dies stellt alles auf den Kopf. Allein der dumme Deutsche bezahlt alles und alles immer wieder – ohne Ende. Eine Perversion des Denkens. [Und dies sind keine leeren Worte, Herr Giordano. – Hat man auch meine Generation, vielfach mit „struktureller Gewalt“ (Prof. Dr. Johann Galtung), in ihrem Kampf um Gerechtigkeit und historische Wahrheit niederhalten und diskreditieren können, bis in die soziale Ächtung hinein, bis in die Existenzerniedrigung hinein!!, was alleine der Mitte-Links-Parteienoligarchie-Demokratur und ihren skrupellosen Methoden durch Zeitgeist-Tyrannei zu verdanken ist, Tausende und Abertausende dabei wurden sogar bis in ihre Existenz getroffen, die spätestens nach mir kommende Generation wird sich dies, unter Garantie, nicht mehr gefallen und bieten lassen, mit Sicherheit nicht. Genug ist genug. So sicher wie das Amen in der Kirche ist, der Tag auf die Nacht folgt.

Wir haben ein Recht auf einen brauchbaren Staat, sonst ist Widerstand unsere unabdingbare Pflicht und Verantwortung. Ein wirklich auch funktionierendes Allgemeinwesen hat allen Bürgern Recht und Gerechtigkeit zu verbürgen. Weil jeder Mensch einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten Staat hat, die Freiheit des Einzelnen und das Wohl der Gesamtheit ist unabdingbar zu sicher und zu gewährleisten.]

Also, die Charta der deutschen Heimatvertriebenen ist von einer höheren Humanität und eben einer Verantwortungsethik getragen, was alles immer auch ein zweiseitiger Prozeß sein muß, wohingegen die pure Gesinnungsethik statt Verantwortungsethik, auch der pure Gesinnungspazifismus statt Verantwortungspazifismus, des Herrn Giordano, mit seiner brachial-ideologischen Monokausalgeschichtsbetrachtung und Geschichtsklitterung, letztlich nicht nur nichts erreicht, sondern den dauerhaften Ausgleich verheerend stört und, ob bewußt oder unbewußt, zunichte macht. Der Giordano-Essay ist letztlich somit auch eine Machination des Unfriedens. Das Gute zu wollen heißt noch lange nicht, daß man auch fähig dazu ist – statt dessen naiv und kurzsichtig das Böse noch vergrößert, einen neuen Bruchpunkt ins Unheil setzt. Die Vertreiberländer und ihre anhaltende Raubsicherungspolitik, um es zu wiederholen, weil man es nicht oft genug wiederholen kann, weil auch die Lüge immer wieder wiederholt wird, sind in der Tat Schuldner, schon alleine vor dem Völkerrecht – ihr Vertreibungsholocaust ist ein unverjährbares Völkerrechtsverbrechen. [Siehe auch im Anhang Nr. 6 meinen Beitrag: Das Völkerrecht und der Vertreibungsholocaust.] Sie vor allem haben eine BRINGSCHULD. Sie sind bis zur Wiedergutmachung zumindest Schuldner der Humanität und der Menschlichkeit gegenüber, weil ihre weltgeschichtlich einmaligen Untaten nicht ohne Wiedergutmachung im Bereich des Möglichen bleiben können und auch auf Dauer nicht bleiben werden. Der Vertreibungsholocaust an den Ostdeutschen und den Sudetendeutschen war ein Jahrtausendverbrechen! [Siehe auch eines meiner Bücher zur Vertriebenenproblematik, mein Buch aus dem November 2009 mit dem Titel: RJE/Anne Hipp, Die Geschichte eines Jahrtausendverbrechens - Der Vertreibungsholocaust, Faktum-Verlag 2009, ISBN 978-3-933343-01-7.]

Die Geschichte, Herr Giordano, kennt keinen Schlußstrich und ist letztlich immer das Auge der Wahrheit – auch wenn lange Zeit nur die Wahrheit der Sieger über die Besiegten seine Gültigkeit hatte und hat (VAE VICTIS!), Geschichte lange nur eine Lüge war und ist, eine Lüge, auf die man sich geeinigt hat. Am Ende wird es keine pure Giordano-Gesinnungsethik, sondern eine Verantwortungsethik sein, die sich durchsetzt. Nichts kann dauerhaft geregelt sein, was nicht gerecht geregelt ist. Und es bleibt dabei: Nur wer sein Recht aufgibt, der gibt es preis. Auch in Kombination mit: Es wird nicht mehr so wie es war, aber es kann auch nicht bleiben wie es ist.

Auch ein Giordano, in der „Jüdischen Allgemeinen“ publizierend, kann von uns nicht erfolgreich verlangen, auch unser ehernes Recht auf Menschenwürde, Menschenrechte und Gerechtigkeit so ganz einfach aufzugeben oder preiszugeben. Es ganz einfach an den Nagel zu hängen. Unser WirSelbst, bar jeden Verstandes, selbst mit Füßen zu treten. Auch dieses Flagellantentum und fortgesetzte Selbstbespeiung, wird einmal beendet, der Fahrkartenschalter nach Kanossa geschlossen, und der Geschichtsmarterpfahl entsorgt werden. Nein, der eigentliche Skandal liegt in der puren Gesinnungsethik, die nicht in der Lage ist, dauerhaft Versöhnung und Aussöhnung je herbeizuführen. Die Unfähigkeit oder Unbedarftheit Giordanos, sich an der Verantwortungsethik zu orientieren (Stichwort: Losgelöst von...). Eine völlig einseitige und falsch betriebene Vergangenheitsbewältigung muß endlich beendet werden.

Und, Herr Giordano, woher nehmen sie eigentlich die schier beispiellose Chuzpe im Quadrat hoch zehn, faktisch derart auch über die Heimat meines Vaters im Sudetenland den Totalverzicht zu verfügen oder herbeizuquatschen, und die Wiedergutmachung ganz einfach wegzuschwadronieren, wegzuschreiben, wegzuargumentieren, wegzuschweigen, faktisch wie ausradieren und auslöschen, mit welchem Recht denn das? Was würden sie dazu sagen, wenn man einen ganz anderen Holocaust, den singulären – die Shoah, ganz einfach mit diesen Methoden wegdrücken und wegquatschen würde? Die Heimat meines Vaters, wo über viele Jahrhunderte am nämlichen Ort sich seine Vorfahren abgeschuftet und abgerackert haben, wo sie ihr Land erst gerodet und fruchtbar gemacht haben, wo nun auch mittlerweile Krethi und Plethi weiß: daß das Sudetenland niemals tschechisch gewesen ist (und auch die Oder-Neiße-Gebiete niemals polnisch gewesen sind), ganz einfach so mit purer, für mich unerträglicher Gesinnungsethik, brachial-ideologischer Verblendung: Extremismus und Fanatismus, und vollkommen in der gravierend falschen Bewältigung der Fragen sich hervortuend, auch auf eine brauchbare Zukunft hin gerichtet, derartige unverantwortbare falsche Schlußfolgerungen zu ziehen und zu propagieren, um die Um- und Mitwelt damit verhängnisvoll weiterhin und immer wieder in die Irre zu führen? Auf die Leimrute der Geschichtsklitterungen zu pressen. Blendungen und Verblendungen. Und wo nimmt die „Jüdische Allgemeine“ das Recht her, dergleichen zu unterstützen? Die Deutschen immer noch mehr und mehr geschichtsloser zu machen, sie in der unablässigen Selbstbespeiung immerfort nur weiter zu dressieren, damit man sie an einem Nasenring nur immer fort durch verfälschte Tatsachen ziehen kann. Und wie lange glauben sie, das wir Nationalpatrioten uns dies noch gefallen lassen? Dies wird Ihnen nicht für alle Zeit gelingen. Und dies ist doch Ihre Wirkung, oder? Ich kann da bei Ihnen keine tiefere ungeteilte Humanität und Sensibilität erkennen, kein tieferes inneres Humanum – weiß Gott nicht, keine tiefere Verantwortung im Dienst an eine auch wirklich dauerhafte und tragfähige Versöhnung, einer wirklich auch dauerhaften und tragfähigen Friedensordnung in Europa. Sie stellen die Dinge in einer beispiellosen Seelenlosigkeit dar, kaltschnäuzig, kalt wie eine Hundeschnauze. Cui bono?

Auch keinen Dienst an einer auch wirklich funktionierenden Demokratie. Der Totalverzicht ist eine der schandbarsten Visitenkarten der Demokratur – und die Demokratur ist die Mitte-Links-Demokratieverfälschung. Eine Demokratieverfälschung die unserer aller Schicksal, Lebensqualität, Lebenssinn und Lebensmöglichkeit verheerend tangiert und beeinträchtigt. Unsere nationalen Interessen, unsere nationale Selbstbewahrung und Selbstbehauptung eminent beeinträchtigt. Aber auch die soziale Gerechtigkeit in unserem Volk eminent beeinträchtigt. Eine politische Unfreiheit, die mehr und mehr unerträglicher wird. Eine Demokratieerneuerung und eine Demokratievervollkommnung ist ohne brauchbare Alternative. Aber dann kann auch nicht mehr der Totalverzicht, der ja für eine Zersetzung und Zerstörung der nationalen Identität der Deutschen steht, gegen den Willen des deutschen Volkes länger durchgedrückt werden.

Giordanos Menschenrechtsvorstellungen und Menschenrechtspolitik ist eine schiere Katastrophe der Unwahrheit und Ungerechtigkeit. Treibsand oder Flugsand der Geschichtsklitterung. Wie käme die Welt zu einem je humaneren Fortschritt mit dieser Giordano-Verblendung: Keine Silbe, kein Wort, kein Satz zur unabdingbaren Wiedergutmachung, zur historischen Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit auch für die Deutschen. Zu den eigentlichen Zentralfragen, wenn man sich mit der Vertriebenenproblematik auseinandersetzt. Keine Silbe, kein Wort, kein Satz auch zur Verdeutlichung DER DIMENSION des Vertreibungsholocaust. Der Leser wird hier vollkommen im Unklaren gelassen, nein, er wird darüber skrupellos getäuscht.
Statt dessen dieses nebulöse und unverantwortliche: „nun ihrerseits schmerzhaft wird“, mit der unüberbietbaren Chuzpe: „die heutigen Staatsmänner im ehemals deutsch besetzen Mittel- und Osteuropa wären deshalb gut beraten, auch da nicht zurückzuschrecken“. Selbst dieses „schmerzhaft wird“ wird noch abgefedert durch „ehemals deutsch besetzten.“ Skrupelloser und verrückter kann man nicht mehr vorgehen, verrückter es auch nicht mehr dartun, Humanität letztlich nur selektiv feilgeboten.

Vergangenheitsbewältigung und Umerziehung gerät durch Giordano völlig von Sinnen. Teuflischer kann man es nicht formulieren um immer nur eine Alleinanklage vorzunehmen. Ein unglaublicher Skandal.


IM FOLGENDEN NUN EINE EINZELNE UND EINZIGE GIORDANO-PASSAGE IM ESSAY, DER MAN ZUSTIMMEN KANN, JA ZUSTIMMEN MUSS! – wenn es eine Reinheit an sich ist und sein soll, woran ich keinen Zweifel habe und haben will. Jedoch in Hinsicht auf eine unteilbare Menschenrechtspolitik, auf eine unteilbare Humanität und Menschenwürde, ist entschieden mehr verlangt! Kann dies nur das Präludium sein. Ein einziger, wenn auch unglaublich zentraler humaner Hinweis [Beginnend mit: "Ein Riesenfresko aus ...", also eigentlich vor allem die beiden letzten Sätze], hier in der überwältigenden Formulierungskraft 1A und unter die Haut gehend, verleiht jedoch nicht dem gesamten Essay das Etikett der allumfassenden und ungeteilten Humanität, denn dazu gehört auch die unabdingbare und unmißverständliche Aufforderung zur Wiedergutmachung des Vertreibungsholocaust – da lasse ich mir auch kein X für ein U vormachen oder mich blenden und täuschen, hinter die Fichte führen, oder mit dem Klammerbeutel pudern, einen Bären aufbinden oder mir weismachen, im Keller sei es heller. Das sonstige Insgesamte (der Giordano-Essay als solcher) bleibt zutiefst abzulehnen und verfehlt. Ja, er kann einen ansonsten nur auf die Palme bringen. Und er kann auch trotz dieser Passage nicht anders interpretiert und beurteilt werden: Der Giordano-Beitrag insgesamt ist eine Katastrophe in der Unfähigkeit und Unbrauchbarkeit zur Versöhnung mit den Schuldnern und ihrer Bringschuld: mit den tschechischen und polnischen Vertreiberländern und ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik, auf dem Weg zu einer wirklichen, dauerhaften und gerechten Ausgleich und Versöhnung. Eine pure Unhaltbarkeit im Umgang mit den deutschen Heimatvertriebenen - Giordano, der sich unsäglich vergaloppierte, und die „Jüdische Allgemeine“ sollte sich da ehestens korrigieren und einräumen, daß sie die Menschenwürde und die Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen VOLLKOMMEN VERKENNEN. Jedoch, hier zu der absolut zuzustimmenden Passage im Essay von Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“:

GIORDANO: „Kritik an ihr (der Charta) nimmt nichts von dem ungeheuren Leid der Vertriebenen, so wenig, wie sie Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Schicksal signalisiert. >>Wie kann man diese Heimat verlassen, ohne das einem das Herz bricht?<<, heißt es in meinem Buch Ostpreußen ade – Reise durch ein melancholisches Land. Auch nach 60 Jahren machen einen die Bilder noch fassungslos, Menschen mit kleiner Habe unterwegs und mit jedem Schritt weiter weg vom geliebten Zuhause; Menschen verprügelt, niedergeschlagen und im Winter auf offenen Güterwagen geladen; darunter Kinder, die verstört in die unbegreifbare Welt der Erwachsenen blicken. Ein Riesenfresko aus Schmerz, Verzweiflung, Tod. Und über allem der Verlust der Heimat. Ich will jedes Recht haben, über deutsches Leid zu weinen, ohne mich deshalb schämen zu müssen - was den Sturm meiner Tränen nicht um eine mindert, die ich vergossen habe, vergieße und bis an mein Ende vergießen werde über die Kinder des Holocaust."


ENTGEGNUNG/ÜBEREINSTIMMUNG: (Ich lasse hier einmal die Unart der "Kritik" und dieses völlig unhaltbare "verprügelt, niedergeschlagen" weg, blende es aus, es wurde bereits abgehandelt.) Herr Giordano, Ihre obige Formulierung geht mir natürlich unter die Haut und ich bin mit Ihnen, besonders ja auch in der Zusammenhangsetzung oder Verbindung, vollkommen d´accord: „Ein Riesenfresko aus Schmerz, Verzweiflung, Tod. Und über allem der Verlust der Heimat. Ich will jedes Recht haben, über deutsches Leid zu weinen, ohne mich deshalb schämen zu müssen - was den Sturm meiner Tränen nicht um eine mindert, die ich vergossen habe, vergieße und bis an mein Ende vergießen werde über die Kinder des Holocaust.“

Bei diesen unter die Haut gehenden Darlegungen, erinnere ich mich stante pede an meinen stundenlangen Besuch im „Zug der Erinnerung“, als er hier im Münchner Hauptbahnhof im Jahre 2009 vom 27. April bis 3. Mai Station machte. Und ich war den Tränen nahe – beispielsweise an der Stelle, wo Dokumente und Fotos zu sehen waren, die von den Verschollenen geblieben sind, die lachenden Kinder in der Schule, mit ihren Eltern und Freunden, und Dokumente ihres letzten Weges, wo etwa nur noch die Mütze, der Schal und das kleine Köfferchen eines alleine nach Auschwitz abtransportierten ca. 15 Jahre jungen Mädchens präsentiert wurde, und dann die zahlreichen anderen Kinderbilder. Was für ein unendliches Leid und Teufelei! [Zum Phänomen Zug der Erinnerung siehe der geneigte Leser unter: www.zug-der-erinnerung.eu.]

Herr Giordano, auch ich leide sehr daran, aber wir müssen es endlich historisieren, sonst bekommen wir es humanitär, besonders auf die Zukunft bezogen, nicht in den Griff! Und es kann und darf folglich nirgendwo eine geteilte Humanität geben, eine geteilte menschenmögliche Wiedergutmachung und Genugtuung. Die eine die man entgegennahm, und die andere die man wegschwadronieren oder tabuisieren möchte. Dies ist vollkommen kontraproduktiv. Es gibt eine Weltapokalypse aller Menschheitsverbrechen. Ich habe vor 30 Jahren und länger in meinen ersten Büchern schon publiziert: Ich hätte mein Leben gegeben, um nur einen Judeocid (Judenmord) verhindern zu können. Gar keine Frage. Und dann die eherne Erkenntnis, daß der brachial-idologische politische Fanatismus und Extremismus der eigentliche Feind der politischen Freiheit und der Humanität ist. Und dies auf allen Seiten des politischen Spektrums. Zu allen Zeiten, auch heute. Und er wird nicht den Hauch einer Chance bekommen, gar keine Frage. Und in einer verfälschten Demokratie, der real existierenden Mitte-Links-Demokratur, der Zustand unserer Republik heute, gehört auch der Mitte-Links-Extremismus und Fanatismus dazu. Und dieser heute vor allem. Und nochmals, es gehört mit zu meinen obersten politischen Erkenntnissen, daß der politische Extremismus und Fanatismus, und im übrigen auch der Atheismus (was noch kein Plädoyer für das Christentum ist), "zwei Ungeheuer (sind), die eine Gesellschaft verschlingen und zerreißen können" (Voltaire), die brachial-ideologische Verblendung, generell ein Feind der politischen Freiheit ist. Auch heute und für jeden. Nur der auch wirklich existierende demokratische Grundkonsens kann uns vor diesem Gift bewahren, und dazu muß Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit in Übereinstimmung gebracht werden.


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EXKURS: BRACHIAL-IDEOLOGISCHER ANTISEMITISMUS UND HOLOCAUST:

Bundeskanzler Hellmut Schmidt stellte bei seinem Besuch in Auschwitz am 23. November 1977 fest: „An diesem Ort wird zwingend deutlich, daß Geschichte nicht nur als eine kausale Kette von Ereignissen und Handlungen verstanden werden kann, sondern daß Verantwortung und Schuld dazugehören, daß Verantwortung und Schuld auch geschichtliche Größen sind. Die Verbrechen des Nazifaschismus, die Schuld des Deutschen Reiches unter Hitlers Führung begründen unsere Verantwortung. Wir heutigen Deutschen sind als Personen nicht schuldig, aber wir haben die politische Erbschaft der Schuldigen zu tragen, hierin liegt unsere Verantwortung.“

Es geschah in deutschem Namen, dies kann nicht so einfach übergangen werden. Von niemandem nicht! Dies würde jeden Einsatz für den deutschen Nationalpatriotismus von Anfang an diskreditieren. Brachial-ideologischer Antisemtismus, ob nun manifest oder latent, kann in keinster Weise hier auch nur geduldet werden.

Was mich anbetrifft, so gibt es zahlreiche Veröffentlichungen, etwa im Internet, der kompromißlosen Anprangerung des geistig kranken und abartigen brachial-ideologischen Antisemitismus oder Rassenantisemitismus. Der uns ins Unglück gestürzt hat – und an dem wir bis heute immer noch leiden, im Ringen um eine normale nationale Identität! Und der vollkommen überwunden werden muß.

Auch und vor allem weil der unsägliche und mehr und mehr unerträgliche Machtmißbrauch der Mitte-Links-Parteienoligarchie durch Demokratieverfälschung, diese real existierenden Demokratur, diese jüdische Frage gegenüber dem sozial verantwortbaren Nationalpatriotismus, gegenüber diesem als politische Konkurrenz der nationalen Opposition, instrumentalisiert und funktionalisiert. Um auch auf diese Weise jede nationale Oppostion im Keim zu ersticken, außer Atem zu bringen. Dies muß klar erkannt werden. Dies ist eine ungeheuere Tragik, aber auch eine ungeheuere Verfemung, Stigmatisierung, Ausgrenzung, in Acht und Bann-Setzung, die sich der deutsche Nationalpatriotismus nicht mehr lange gefallen lassen kann und gefallen lassen wird. Komme, was da wolle.

Zu meinem Zentralwerk über die deutsche Rechten mit dem Titel: >Deutschlands Rechte – Ordnungs- und Gestaltungsauftrag<, München 1998, schrieb mir unser jüdischer Mitbürger Ralph Giordano, nachdem er zuvor ein Rezensionsexemplar von mir bekam, daß er es wohl rezensiert hätte, wenn ich zu Hitler Stellung genommen hätte. Und wenn ich zu diesem, bei einer Neuauflage, noch ein Kapitel hinzufügen würde, dann erfolgte auch eine Rezensierung. Zu einer Neuauflage kam es nicht. Jedoch ich hatte zu Hitler Stellung genommen, da ich zum Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern Stellung bezog. Etwa mit meiner Feststellung an relevanter Stelle: >Ich hätte mein Leben gegeben, um nur einen Judenmord zu verhindern.< Aber dies genügte Ralph Giordano nicht. Was sehr zu bedauern war! Und bei meinem jüdischen Lehrmeister in der sudetendeutschen Frage, dem verstorbenen Dr. Harry Hochfelder in London, gab es nie ein Problem der gegenseitigen Respektierung, zumal an meiner dezidiert nationalpatriotischen oder deutschnationalen Orientierung und Positionierung, und da braucht man nur meine 11 Buchpublikationen anzuschauen, es wohl keinen ernsthaften Zweifel geben kann. Es ist endlich an der Zeit, daß wir uns wieder gegenseitig, Juden und auch nationale Deutsche, jüdische Mitbürger und internalisiert demokratische und seriöse Nationalpatrioten, auf gleicher Augenhöhe begegnen und respektieren können, einen Neuanfang zu einer neuen deutsch-jüdischen Symbiose finden, den Bruch im deutsch-jüdischen Verhältnis wieder behebend; und „in keinem Lande der Welt hatte diese Symbiose eine größere Bedeutung gewonnen als in Deutschland“ (Prof. Dr. Ernst Fraenkel). Der wirklich internalisiert demokratische und seriöse Nationalpatriotismus wird von unseren jüdischen Mitbürgern, die über den Tellerrand hinauszusehen vermögen, anerkannt. Die Berücksichtigung auch der nationalen Interessen der Deutschen, der nationalen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung. Und Sie glauben doch nicht, Herr Giordano, daß Sie mit dem skrupellosen Anschlag auf die deutschen Heimatvertriebenen hier einzuordnen sind.

Denken wir beispielsweise auch an unsere jüdischen Mitbürger, die zu Tausenden und Abertausenden, sich auch durch besondere Tapferkeit auszeichnend, im Kampfe für Deutschland im Ersten Weltkrieg ihr Leben gelassen haben: So zeigt seit 1996 bis auf den heutigen Tag das Bundesverteidigungsministerium eine Wanderausstellung (mit stets wechselnden Präsentationsorten) mit dem Titel: „Deutsche Jüdische Soldaten“, und dies zu Ehren jüdischer Frontsoldaten und Gefallener in deutscher Uniform im Ersten Weltkrieg. Was unabdingbar notwendig und höchst begrüßenswert ist, was also äußerst wichtig und richtig ist, besonders in Hinsicht auf den geistig kranken und abartigen Antisemitismus des fanatischen brachial-ideologischen politischen Extremismus. Diese Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Centrum Judaicum in Berlin und dem Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam gestaltet und am 2. Dezember 1996 im Brandenburgischen Landtag in Potsdam, dem ersten Ausstellungsort, eröffnet. Das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) in Potsdam schreibt hierzu:

„Die Ausstellung ‘Deutsche Jüdische Soldaten´ behandelt auf 69 Bildtafeln das Schicksal jüdischer Soldaten in Deutschland von der Epoche der Judenemanzipation zu Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Zeitalter der Weltkriege. Im Zentrum steht dabei der Zusammenhang zwischen Integration bzw. Ausgrenzung auf der einen sowie dem Militär bzw. dem Militärdienst auf der anderen Seite. Seit dem 2. Dezember 1996 wird die Ausstellung im gesamten Bundesgebiet gezeigt und stößt dabei auf großes Interesse. Wird heute an jüdisches Leben in Deutschland erinnert, so gerät unweigerlich der unter NS-Herrschaft verübte Völkermord in den Blick. Dem Mord ging der Rufmord voraus. Zu diesem zählte die durch die Verfolger betriebene Leugnung des Militärdienstes deutscher Juden. Der die Integration anstrebenden jüdischen Bevölkerungsgruppe aber war dieser Dienst Teil ihres Selbstverständnisses. An diese durch die Verfolgung geschwärzte Perspektive knüpft die Ausstellung an. Nicht von ungefähr war gleichzeitig mit der beginnenden Emanzipationsdiskussion im ausgehenden 18. Jahrhundert die Frage des Militärdienstes deutscher Juden aufgeworfen worden. Fortan sollten die Juden gleich dem nichtjüdischen Bevölkerungsteil die Last des Militärdienstes tragen. Schließlich fiel die erstrebte rechtliche Gleichstellung zusammen mit der deutschen Reichsgründung 1871, deren Umstände dem Militär einen herausragenden gesellschaftlichen Stellenwert verschafften. Während indes die jüdische Bevölkerungsgruppe weiterhin ihren Anteil am Militärdienst leistete, zeichnete sich immer stärker eine unheilvolle Verbindung von Antisemitismus und Militarisierung ab. In Folge des Ersten Weltkrieges, der >Urkatastrophe des Zwanzigsten Jahrhunderts<, erhielt jene Verbindung eine Massenbasis. Sie verhalf den Nationalsozialisten zur Macht, gegen deren Verfolgung sich die Berufung auf den noch so loyal geleisteten Militärdienst der deutschen Juden, im Ersten Weltkrieg waren es 100.000, als machtlos erweisen sollte. Die Ausstellung schließt mit einer Abbildung der Zufahrt in das Vernichtungslager Auschwitz“.
(Der wissenschaftliche Ausstellungskatalog, über den Buchhandel erhältlich, trägt den Titel: Deutsche Jüdische Soldaten. Von der Epoche der Emanzipation bis zum Zeitalter der Weltkriege. Eine Ausstellung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes in Zusammenarbeit mit dem Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam und dem Centrum Judaicum Berlin. Hamburg, Berlin, Bonn 1996.)


Unsere jüdischen Mitbürger dienten in den Armeen der deutschen Staaten, den Armeen des Kaiserreiches und der Weimarer Republik. Erinnern wir uns nur an den Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, und seit dem 8. November 2006 gibt es unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bundeswehrverbandes (DBwV) den an diesem Tag gegründeten >Bund jüdischer Soldaten< der deutschen Bundeswehr. Im Ersten Weltkrieg dienten 100.000 jüdische Soldaten in der Armee des Kaiserreiches. Mehr als 10.000 hatten sich unmittelbar zu Beginn des Krieges als Freiwillige gemeldet. 12.000 jüdische deutsche Soldaten fielen im Ersten Weltkrieg für Deutschland. Diese jüdischen deutschen Soldaten „standen ihren christlichen Kameraden weder in ihren patriotischen Gefühlen für Deutschland noch in ihrer persönlichen Leistung nach: So gelang es trotz latenter Diskriminierung 200 jüdischen Soldaten in die exklusive fliegende Truppe des Feldheeres aufzusteigen. Das waren 1918 vier Prozent der fliegenden Truppe, mehr als 50 dieser jüdischen deutschen Flieger sind gefallen. Mehr als jeder dritte jüdische Soldat wurde im ersten Weltkrieg ausgezeichnet. Die Nationalsozialisten unterbrachen mit brutaler Gewalt den Integrationswillen der deutschen Juden in Staat und Gesellschaft. Weder Tapferkeit noch persönlicher Einsatz, Orden oder Ehrenzeichen schützten die jüdischen Soldaten und ihre Familien vor Demütigung und Ermordung in Konzentrationslagern. Auch ihr Andenken sollte systematisch ausgelöscht werden: So wurden Gedenktafeln mit den Namen der gefallenen jüdischen Soldaten vom NS-Regime zerstört. Dieses Andenken an die jüdischen Soldaten und ihre Leistungen ist heute dagegen ein fester Bestandteil der Traditionslinien der Bundeswehr: 1961 wurde im Auftrag des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß das 1935 erstmals erschienene Buch ‘Kriegsbriefe gefallener deutscher Juden´ neu aufgelegt und in der Bundeswehr verteilt. Damit war ein Grundstein für die Wiederherstellung von Ansehen und Ehre der jüdischen Soldaten und der jüdischen Mitbürger insgesamt gelegt. 1973 erhielt die Kaserne des Jagdgeschwaders 74 in Neuburg an der Donau den Namen Wilhelm-Frankl-Kaserne, in Erinnerung an diesen hervorragenden jüdischen Offizier des Ersten Weltkriegs.“ Weitere Beispiele sind auch die Oberstabsarzt-Dr.-Julius-Schoeps-Kaserne oder die Ludwig-Frank-Kaserne. (Quelle: Internetseite der Deutschen Bundeswehr. Die Darstellung unserer jüdischen Mitbürger in den deutschen Armeen geht 1A aus dem Buch des Bundeswehroffiziers Michael Berger mit dem Titel: ‘Eisernes Kreuz und Davidstern: Die Geschichte Jüdischer Soldaten in Deutschen Armeen´, Berlin 2006, hervor. )


Und so war es auch äußerst wichtig und richtig, daß etwa bei dem Volkstrauertag am 19. 11. 2006 ein Gedenken auf einem jüdischen Friedhof stattfand. Auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee, mit 115.000 Bestattungen einer der größten in Europa, gedachten und ehrten durch eine Kranzniederlegung der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhahn, sowie der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe, und der Berliner Staatssekretär für Inneres, Ulrich Freise, sowie weitere Repräsentanten aus Politik, Gesellschaft und Militär, unsere gefallenen jüdischen Mitbürger des Ersten Weltkrieges. Auf dem Friedhof in Weißensee fanden alleine 395 jüdische deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges ihr letzte Ruhe.

Über den Opfergang und die Leistungen unserer deutsch-jüdischen Mitbürger im Ersten Weltkrieg gibt ein Flugblatt des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten zur Widerlegung antisemitischer Hetze, erschienen um 1920, treffend Auskunft. Das Flugblatt lautet:

>>DER WAHRHEIT DIE EHRE!

"Die Juden waren allesamt Drückeberger" behaupten fanatische Judenhasser, obgleich zum allermindesten feststeht: 8.000 deutschjüdische Soldaten fielen im Kampf. 17.000 deutschjüdische Soldaten erwarben das E.K.II, 900 deutschjüdische Soldaten erwarben das E.K.I.

"Die Juden leisteten gar nichts im Kriege“ verkünden die Judenhetzer. Allgemein bekannte Tatsachen aber sind: Die jüdischen Professoren Frank und Daro erzeugten aus der Luft Kalkstickstoff zur Rettung der Landwirtschaft. Der Jude Professor Reuberg erfand Ersatz für Glyzerin zur Kriegsfortführung und für Heilzwecke. Der Jude Professor Wassermann wirkte hervorragend als Bekämpfer von Wundstarrkrampf und Seuchen. Der jüdische Kaufmann Koppel stiftete das Kaiser-Wilhelm-Haus für Kriegsbeschädigte. Die jüdischen Kaufleute Rathenau und Ballin führten mit großer Aufopferung die Rohstoffversorgung im Kriege durch.<<

Hunderte und Aberhunderte von Feldpostbriefen gefallener deutschjüdischer Frontsoldaten im I. Weltkrieg sind noch erhalten, die man nur mit äußerster Ergriffenheit lesen kann. Hier nur einige Beispiele:

„Aus einem Brief, den der Vater des deutschjüdischen Fliegerleutnants Max Pappenheimer vom Hauptmann des Sohnes erhielt: ‘Am 13. Januar 1918, einem klaren, kalten Wintertag, hatte Ihr Sohn den Auftrag, eine unserer Batterien gegen eine feindliche Batterie einzuschießen. Wie immer, erfüllte er in meisterhafter Weise seine Aufgabe, wie nachträglich aufgenommene Photographien der beschossenen Batterien zeigten. Kurz vor dem Heimflug wurde das Flugzeug von einem englischen Jagdeinsitzer angegriffen. Die erste Maschinengewehrgarbe trafen ihren Herrn Sohn, welcher sofort mit Herzschuß leblos zusammensank. Der Flugzeugführer landete das stark beschädigte Flugzeug diesseits unserer Linie. Ihr Herr Sohn war einer der besten Beobachtungsoffiziere, die nicht nur die Abteilung, sondern die ganze Fliegertruppe zu verzeichnen hatte. In einem Jahr war er 228mal gegen den Feind geflogen und hat 100 Batterien mit Erfolg eingeschossen, eine Leistung, die wohl einzig dasteht und die belohnt werden sollte durch die Eingabe zum Ritterkreuz des Kgl. Hausordens von Hohenzollern. Ihr Herr Sohn nahm eine Sonderstellung in der Abteilung ein, jeder bewunderte ihn wegen seiner Leistungen und jeder mochte ihn besonders gern wegen seiner vornehmen bescheidenen Gesinnung.
......
Fortsetzung, Teil IX, siehe unterhalb.
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Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil IX

(Fortsetzung, Teil IX:)
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Mir persönlich war er der fleißigste und tüchtigste Mitarbeiter und ein lieber Freund. Suchen Sie Trost in dem Gedanken, daß Ihr Sohn als ein für unsere große nationale Sache durch und durch überzeugter Mann gekämpft und als Held gestorben ist. Er geht dann von uns, aber sein Geist wird weiterleben, und die Erinnerung werden wir stets hochhalten.“

Ein weiterer Brief: „Hans Moses kam 1888 in Tokio als Sohn des aus jüdischer Familie stammenden deutschen Rechtsberaters der japanischen Regierung, Professor Dr. Albert Moses, zur Welt. Er fiel als deutscher Frontsoldat in der Nacht zum 3. August 1916 vor Verdun. An die Eltern hatte er geschrieben: „Morgen marschieren wir, ade, ade, ade! Ihr sollt Euch meinetwegen nicht bekümmern. Ihr wißt, wieviel größere Opfer viele andere bringen und brachten. Ihr wißt auch, wie gerne ich bei der Sache bin und wie mich der klare Weg der Pflicht, der Verantwortung, die man für andere trägt, und die Ehre, die man genießt, endlich die Gelegenheit, den inneren Feinden zu zeigen, daß sie Unrecht hatten, wie mich das alles erfreut und stärkt. Es wäre doch auch schlimm, wenn wir unsere Klassiker vergeblich gelesen hätten, oder wenn all die schönen Worte, die wir gemacht hatten, leer gewesen wären. Ich weiß, daß Ihr gerne beim Abschied dabei sein würdet und daß ihr mir gerne noch viel besorgt und mitgegeben hättet. Was nun das Abschiednehmen betrifft, so bin ich bekanntlich kein Freund davon. Ich singe da mit meinen Soldaten: ‘Drum laß´ das Weinen sein und sei nicht traurig. Mach Deinem Infanterist das Herz nicht schwer.´“.
(Quelle: „Für unser geliebtes deutsches Vaterland“, Kriegsbriefe gefallener deutscher Juden / 5. Teil in: „National-Zeitung“ Nr. 1/2 6. Januar 1995. Die „National-Zeitung“ von Dr. Gerhard Frey brachte in einer ganzen Serie, über viele Ausgaben hinweg, äußerst verdienstvoll eine Vielzahl von derartigen, unter die Haut gehenden Feldpostbriefen. Jeweils eingeleitet, in der entsprechenden Zeitungs-Ausgabe, mit dem Text: „Ehrenwerterweise haben der Generalinspekteur der Bundeswehr, Klaus Naumann, und der Vorsitzende des jüdischen Zentralrats, Ignatz Bubis, am Volkstrauertag 1994 auf dem jüdischen Zentralfriedhof zu Berlin jener Juden gedacht, die im Ersten Weltkrieg für das deutsche Vaterland gefallen sind. Zweifellos würden sich diese Gefallenen entschieden gegen die verbreitete Verunglimpfung deutschen Soldatentums wenden, könnten sie heute ihr Wort erheben. Vaterländisches Bekenntnis gefallener deutscher Juden kommt besonders beeindruckend in ihren Briefen aus dem Felde zum Ausdruck.“)

Im Kampf gegen den Wahnsinn des brachial-ideologischen Antisemitismus möchte ich noch aus dem 4. Teil der Serie zwei Feldpostbriefe unserer gefallenen deutschjüdischen Mitbürger im Ersten Weltkrieg wiedergeben: „Der deutschjüdische Unteroffizier Gotthold Kronheim, Jarhgang 1889, fiel am 19. November 1917 bei Paschendale in Flandern. Von ihm stammt das Bekenntnis: „Ich habe meine Pflicht dem Vaterlande gegenüber getan und das ist mir ein stolzes Bewußtsein, das mich über all die kleinlichen engherzigen Ansichten hinweghebt. Als deutscher Jude habe ich, soweit es in meiner Macht stand, das Vaterland verteidigt, ich wünsche ihm, daß es aus den Schrecknissen und Wirrsalen des Krieges als Sieger hervorgehen und endlich auch dazu übergehe, Manneswert nach Tat und Kraft, nicht nach dem Glauben festzustellen.“

Und ein weiterer Brief: „Ende August 1914 fiel Emil Lewinsohn, kurz nach Vollendung seines 22. Lebensjahres. An Vater und Mutter hatte er folgendes geschrieben: ‘Geliebte Eltern! Falls dieser Brief in Eure Hände gerät, bin ich nicht mehr am Leben, dann bin ich, wie schon so viele meiner Kameraden, fürs Vaterland gefallen, und das, meine ich, ist ein Tod, den man mit demselben Opfermute sterben kann wie den für die Religion, den so viele unserer Ahnen starben. Ich schreibe diese Zeilen unter dem Eindruck des gestrigen Tages, des fürchterlichsten meines Lebens, unter dem Eindruck der Schlacht bei Tamines, in der unser Regiment zum erstenmal ins Feuer und zur Hälfte in den Tod ging. Und während ich dies schreibe, donnern schon ununterbrochen die Kanonen, und über mir pfeifen und summen die Geschosse. Wenn es also so sein sollte, liebe, liebe Eltern, dann lebet wohl.“ (Quelle: „Für unser geliebtes deutsches Vaterland“ – Kriegsbriefe gefallener deutscher Juden / 4. Teil, „National-Zeitung“ Nr. 52 / 23. Dezember 1994, Seite 2)

Dieser verfluchte Antisemitismus und Rasseantisemitismus, zu dem der von uns hoch angesehene Nationalpatriot Prof. Dr. Hellmut Diwald feststellte: „Dies ist das grauenhafte Thema der systematischen Vernichtung eines Volkes, das für Ereignisse büßen mußte, für die es gemäß der Logik eines Wahnsystems verantwortlich gemacht wurde – ein Thema, das durch die Vokabel >Auschwitz< einen entsetzlichen Symbolwert erhalten hat. Die ethische Dimension macht es fast unmöglich, den nachweisbaren Sachgehalt nüchtern zu behandeln, weil die Beweggründe und Formen des Mordens mit einer unbetroffenen Objektivität nicht in Deckung zu bringen sind. Die verbrecherische Diskriminierung der Juden, ihre Verfolgung und fast gänzliche Entrechtung durch den Nationalsozialismus sind von einer Nichtswürdigkeit, die alle überlieferten Sittlichkeitsnormen sprengt.“ (Prof. Dr. Hellmut Diwald in „Geschichte der Deutschen“, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1978, Seite 164)

Ich möchte im Zusammenhang auch Franz Schönhuber zitieren: „Aber muß sich ein Volk wirklich so demütigen lassen, sich selbst so erniedrigen, eine förmliche >>Entdeutschung<< anzustreben? All das erinnert mich fatal an den Ruf >>Raus mit uns<<, der aus den dreißiger Jahren stammt. Es waren jene nationalstolzen deutschen Juden, die während der Weimarer Republik angesichts der hereinströmenden, von ihnen abwertend als >>Kaftan-Juden<< bezeichneten Glaubensgenossen aus Osteuropa, diesen Ruf anstimmten. Sie mußten das >>Raus<< allerdings nicht selbst besorgen. Dies setzten Angehörige jenes Volkes in die Tat um, das sie so sehr liebten. Es waren Deutsche, die sie vertrieben oder umgebracht haben. Und zwar unterschiedslos, die >>Kaftan-Juden<< im Osten und die Emanzipierten im Westen, von denen einige aussahen wie nordische Lichtgestalten. (Seite 320) ... Ich kann aber auch verstehen, daß die Niederlage des Dritten Reiches von meiner ersten, der ungarischen Frau wiederum anders empfunden wurde. Sie ist Halbjüdin. Ein großer Teil ihrer Familie kam in den Lagern um. Ihre Mutter überlebte nur, weil es ihrem mit einem englischen Paß versehenen Ehemann gelang, sie unter die Fittiche der schwedischen Botschaft zu stellen. Für Eva, meine erste Frau, war es mit Fug und Recht eine Befreiung. ... Jeder Mensch hat sein Schicksal. Er soll das Recht haben, darauf zu bestehen, sich freuen oder bereuen zu dürfen. (Seite 326/327) ... An dieser Stelle soll an Arthur Koestler erinnert werden. Kein Schriftsteller unseres Jahrhunderts hat so kenntnisreich und gnadenlos beide Diktaturen beschrieben, die braune wie die rote. Koestler war Jude, zeitweilig Zionist. Von ihm kann man mehr über jüdische Verhaltensweisen erfahren als heutzutage in sämtlichen Tagungen und Kolloquien über dieses Thema zusammen. Er machte es sich nicht so einfach wie der Pragmatiker Adenauer. Laut Augstein in DER SPIEGEL – Nummer 19 vom 8. 5. 95, begründete der schlaue Fuchs aus Rhöndorf seinen Weg der Wiedergutmachung mit dem Satz: >>Denn, meine Damen und Herren, dat Weltjudentum is eine jroße Macht.<<“
(Franz Schönhuber: In Acht und Bann – Politische Inquisition in Deutschland, Berg am Starnberger See 1995; Auszüge der Seiten 320, 326/327 und 353)

Mir fallen von Franz Schönhuber noch einige Passagen aus seinem Buch „Ich war dabei“ ein. Einiges möchte ich daraus hier zitieren: „In Deutschland ist eine Generation herangewachsen, der man die schrecklichen Untaten nicht mehr anlasten kann ... (S. 310) Für die Ermordung von Kindern in Konzentrationslagern reicht die menschliche Sprache kaum aus, um der Entrüstung Ausdruck zu verleihen. Um die Erinnerungen an solche Verbrechen wachzuhalten, muß es Mahnmale geben, die auf die Verderblichkeit des Rassen-, Völker- und Bruderhasses hinweisen.“ (332) „Und wenn es tausendmal stimmt, daß der Nationalsozialismus nicht nur schlechte Züge hatte, daß manches sogar die Zeiten überdauert; es darf keine Rechtfertigung für ein System geben, das andere Menschen wegen ihrer Rasse diskriminierte und sogar liquidierte.“
[Franz Schönhuber: Ich war dabei (Das meistdiskutierte Werk zur Zeitgeschichte), München – Wien 1981; Seite 310, S. 332 und S. 337]

Die internalisiert demokratische und seriöse deutsche Rechte, die ein Befürworter des demokratischen Verfassungsstaates ist, hat in bezug auf den Holocaust immer nur gelitten, leidet an diesem bis auf den heutigen Tag. Ja, mehr noch, es sind die aufrichtigsten Patrioten, die an den seinerzeitigen Massenverbrechen an unseren jüdischen Mitbürgern bis auf den heutigen Tag unsäglich leiden.

Der bisher erfolgreichste Politiker der deutschen Rechten in der Nachkriegszeit, nämlich Adolf von Thadden, erklärte 1994 in einem Interview in der „Jungen Freiheit“: „Man kann doch nicht ernsthaft die Verfolgung und Ermordung der Juden leugnen.“

Adolf von Thadden hat sich immer gegen den, wie ich es nennen möchte, geistig kranken und abartigen brachial-ideologischen Antisemitismus gewandt. Für ihn war klar, daß kein normaler Mensch „ernsthaft die Verfolgung und Ermordung der Juden leugnen kann“. Und um diesen hier wirklich untadeligen bürgerlich-nationalen oder national-konservativen, den Nationalpatrioten Adolf von Thadden noch etwas näher zu charakterisieren, möchte ich hier, neben der obigen Passage, noch einen weiteren Teil aus dem Interview mit Adolf von Thadden in der „Jungen Freiheit“ (JF) aus dem Jahre 1994 präsentieren. Frage der JN (Dieter Stein/Roland Wehl) an von Thadden: „Ich erinnere mich an einen großen Artikel in der ‘Zeit´, der Ende der 70er Jahre erschien ... In diesem Artikel werden Sie gewürdigt als liberaler Konservativer. Sehen Sie sich auch so? Antwort von Thadden: „Ich war immer ein liberaler Konservativer. Und die Leute, die mir entgegenstanden, insbesondere in der CDU/CSU, wußten das immer. Dennoch haben sie immer alles unterstützt, was mich als Inkarnation der Renovatio einer NSDAP erscheinen ließ. Das Ganze war schon deshalb absurd, und das gilt bis heute, weil der Nationalsozialismus nur vorstellbar ist mit der Person Hitler. Eine solche Person hat es nie mehr gegeben, seit er in seinem Bunker in Berlin Selbstmord begangen hat. Leute wie Kühnen und Busse haben nur die Art zu imitieren versucht, in der Hitler grüßte, mehr nicht.“ Frage der JF an von Thadden: „Die deutsche Rechte hat sich lange Zeit schwergetan mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Durch die Verteidigung des Dritten Reiches und die Leugnung von Verbrechen meinte man, den deutschen Namen zu schützen. Ist das nicht ein grobes Mißverständnis, wenn der Hitlerismus mit Deutschland gleichgesetzt wird?“ Antwort von Thadden: „Das gibt es natürlich, und das ist ja auch die ganze Kontroverse um die sogenannte ‘Auschwitz-Lüge´. Man kann doch nicht ernsthaft die Verfolgung und Ermordung der Juden leugnen. Nur: Warum macht man es diesen Leugnern so leicht und gibt ihnen billige Argumente. Denken Sie nur an die umstrittene und inzwischen erfolgte offizielle Revision der Opferzahlen in Auschwitz. Die Wahrheit über die Verbrechen des Nationalsozialismus ist schlimm genug, sie braucht keine volkspädagogische Ergänzung.“ Frage der JF: „Müssen Sie sich selbst nicht auch den Vorwurf gefallen lassen, als Vorsitzender die Auseinandersetzung mit dem Verhängnis des Nationalsozialismus in Ihrer damaligen Partei nicht konsequent genug betrieben zu haben?“ Antwort von Thadden: „Ich habe mich immer ausweislich meiner Schriften und Reden darum bemüht. Nur: Das ist vom politischen Gegner niemals als echt und ehrlich akzeptiert worden.“ Frage der JF: „Ihre Schwester Elisabeth von Thadden spielte in der Sozialarbeit der evangelischen Kirche nach dem Ersten Weltkrieg eine große Rolle und gehörte zum sogenannten Greifenberger Kreis. Vom Volksgerichtshof wurde sie als NS-Gegnerin zum Tode verurteilt und im September 1944 hingerichtet. Sie selbst standen während dieser Zeit als Soldat an der Front. Was empfanden Sie damals?“ Antwort von Thadden: „Ich stand damals mit meiner Sturmgeschützbrigade in Ungarn und war an der Panzerschlacht Debrecin beteiligt. Ich hätte damals – und Tausende anderer Deutscher ebenfalls – natürlich sagen können: Für diesen Staat möchtest du nicht mehr kämpfen. Nur: Die Alternative wäre gewesen, sich dem Gegner zu ergeben, der – mit den Westmächten verbündet – vom Osten her auf Deutschland und Westeuropa losmarschierte. Die Frage, ob ich wollte, daß der aus dem Osten kommende Feind mein Vaterland und das westliche Europa überrollt, konnte ich nur mit nein beantworten. Ich wollte Deutschland verteidigen, nicht den NS-Staat“.
[Junge Freiheit (JF) Nr. 36 vom 2. September 1994, Seite 3]

Was sind Erklärungen oder Erklärungsversuche zu dieser „massenhaften Vernichtung von Juden außerhalb jeder realen Kampfsituation“? Univ.-Prof. Dr. Bernard Willms schrieb dazu folgendes:

„Beide Ideologien (Marxismus und Nationalsozialismus, RJE) hatten praktisch militanten Weltanschauungscharakter und bei den Führern – bei Lenin ebenso wie bei Hitler – war von Beginn an die Überzeugung vorhanden, daß auf Dauer ein ‘letztes Gefecht´ zwischen der eigenen Macht und der übrigen Welt absolut unausweichlich war. Der Amerikaner Calleo hat darauf hingewiesen, daß es nötig sei, die antisemitischen Kategorien des Nationalsozialismus in die Sprache jener Politik zu übersetzen, um die es letztlich gegangen sei. Dies ist ein wichtiger Hinweis, der eine Menge von vorgeblicher Irrationalität wegräumt. Es ging gerade in der innenpolitischen Auseinandersetzung nicht durchweg nur um antisemitische Überzeugungen als solche, sondern um ein Herrschaftsinstrument, zu dem dieser Rassismus zumindest im zweifachen Sinne taugte. Einmal konnten Bürgerkriegskonflikte mitsamt der Mobilisierung und Ventilierung von primitivem Aktionismus und gewöhnlicher Bereicherungstendenz auf eine Scheinfront umgeleitet werden, die die Einheit der Nation nicht gefährdete. Zum anderen aber gewann man ein Selektionsprinzip für den Aufstieg neuer Eliten und eine Möglichkeit, deren formelle Gleichrichtung mit einer einfachen dualistischen Frontstellung schnell durchführbar zu machen. Eine andere politische Dimension ist noch die des rassistischen Internationalismus, d.h. der Kampf gegen das Judentum als ideologisches Vehikel realer Weltherrschaftspläne. Eine Erklärung aus politischen Motiven darf aber über das Selbstverständnis des Rassismus als Front in der Weltanschauungskonkurrenz nicht hinwegsehen. Allein in deren Licht kann die Tatsache, daß die massenhafte Vernichtung von Juden außerhalb jeder realen Kampfsituation als Erfolge und Siege in einem weltweiten Kampf um das Schicksal der Nation und der Menschheit aufgefaßt werden konnte, überhaupt verständlich werden.“ (Bernhard Willms: „Die Deutsche Nation“, Köln-Lövenich 1982, Seite 176)

Zum Tatbestand des Völkermordes heißt es im Strafgesetzbuch:
„§ 220a. Völkermord. (1) Wer in der Absicht, eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören,

  1. Mitglieder der Gruppe tötet,
  2. Mitglieder der Gruppe schwere körperliche oder seelische Schäden [...] zufügt,
  3. die Gruppe unter Lebensbedingungen stellt, die geeignet sind, deren körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen,
  4. Maßregeln verhängt, die Geburten innerhalb der Gruppe verhindern sollen, [...]
wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.“.

Über >>das verblödende Gift des Antisemitismus<<, über >>den plebejischen Kloakenduft des Antisemitismus<< schreibt der vor 1989 immer wegweisend für die Wiedervereinigung eingetretene Nationalpatriot Wolfgang Venohr in einem Werk, ein Gemeinschaftswerk auf Grund einer auch gemeinsamen Fernsehsendung, zusammen mit unserem jüdischen Mitbürger Sebastian Haffner und Prof. Dr. Hellmut Diwald: „Mit Ausnahme der verfolgten, eingekerkerten ca. 40.000 Sozialisten, Kommunisten und Pazifisten war faktisch das ganze 80-Millionen-Volk der Deutschen 1939 für Hitler; und zwar in allen seinen Schichten und Klassen. Eine Minderheit aber gab es, für die das ‘Dritte Reich´ Adolf Hitlers die Hölle bedeutete: die jüdische. Der Antisemitismus der Nazis war vor allen Dingen ein Unterschichtenphänomen (Antisemitismus sei „der Sozialismus der dummen Kerls“ schrieb August Bebel; RJE). Hitler hatte ihn aus den Armeleutevierteln Wiens, wo das verblödende Gift des Antisemitismus schon lange gebrodelt hatte, zuerst nach Bayern und dann nach ganz Deutschland eingeschleppt. Und bei den deutschen Unterschichten machte Hitler in der Zeit größter materieller Not damit Furore. Adel und Großbourgeoisie rümpften über den plebejischen Kloakenduft des Antisemitismus verächtlich die Nase, ohne doch politisch deutlich dagegen Front zu machen. Neidgefühle und Minderwertigkeitskomplexe der kleinen Leute gegen eine Minorität, die sich in den letzten 100 Jahren zu schnell emanzipiert und zu auffällig nach oben katapultiert hatte, waren die psychologischen Impulse, die von skrupellosen NS-Propagandisten bis zu Aggressionsabsichten aufgestachelt wurden. Am 30. Januar 1939 verkündete der deutsche Diktator die schrecklichste Prophetie seines Lebens, als er anläßlich des sechsten Jahrestages seiner Machtergreifung vor dem Reichstag erklärte: >>Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in- und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa!<<

Natürlich konnte das deutsche Volk das niemals als die Verkündigung eines Mordplanes für Hunderttausende oder gar Millionen Menschen verstehen. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte die NS-Diktatur es 1942 bis 1944 nicht nötig gehabt, aus der sogenannten >>Endlösung der Judenfrage<< das Jahrhundert-Geheimnis vor dem eigenen Volk zu machen! (...) Etwa 120.000 Juden flohen im Laufe des Jahres 1939 und Anfang 1940 in das Ausland. Übrig blieben im großdeutschen Machtbereich Hitlers ca. 300.000 Juden, deren kollektive wie individuelle Diskriminierung schier unerträglich wurde und die bald - wie Aussätzige - einen gelben Davidstern auf den Gewändern tragen mußten.“ [Wolfgang Venohr (Hrsg.), Hellmut Diwald, Sebastian Hafner: „Dokumente Deutschen Daseins; 1445 – 1945; 500 Jahre deutsche Nationalgeschichte“, Krefeld 1983, Seite 290/291]

Warum wurde oben der Völkermord an den Juden so gravierend hervorgehoben? Meine Zentralthese lautet: Ohne Auschwitz, und was dafür diabolisch steht (und man braucht sich hierzu nur einmal Zeugen zu Gemüte zu führen, die die Nachwelt glauben muß, etwa das Taschenbuch: Ebbo Demant (Hg.):>Auschwitz - >>Direkt von der Rampe weg ...<< - Kaduk, Erber, Klehr: Drei Täter geben zu Protokoll<, Hamburg 1979, 580-ISBN 3-499-14438-7; oder: Gitta Sereny: >Am Abgrund: Gespräche mit dem Henker – Franz Stangl und die Morde von Treblinka<, München 1995 und etc.pp), ohne den Völkermord an den Juden, der das deutsche Selbstbewußtsein tief, sehr tief angeschlagen hat, bis auf den heutigen Tag, gäbe es heute keine undemokratische politische Zweidrittelgesellschaft: eine eingeschränkte, den gesamten politischen Prozeß verfälschende Demokratie, und dies zudem wider die Verfassung gerichtet. In einem auch unerträglichen Mißklang zwischen Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit. Es ist das Leiden der Deutschen an diesem Verbrechen des Völkermordes der jüngeren Vergangenheit, welches sie immer noch unfähig macht zu einer auch notwendigen freiheitlichen politischen Lebens- und Ordnungsgestaltung. Einer Lebens- und Ordnungsgestaltung auch der nationalen Interessen, der nationalen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, der Vernunft und der richtigen historischen Lehren, ohne von einem Extrem ins andere Extrem zu verfallen.

Indem man heute eine Mitte-Links-Demokratur präsentiert, mit unsäglicher politischer Unfreiheit für Millionen und Abermillionen, der Unterdrückung einer ganzen politischen Strömung, das dritte nationalpatriotische Lager in unserer Republik. Aus Angst vor den Tyrannen wurde die herrschende politische Klasse der Mitte-Links-Demokratur selbst zu Tyrannen. (Siehe man auch meinen Beitrag: >Werden wir von Demokratieverfälschern regiert?< und >Totalverzicht und Demokratur< etc.) Ein Leiden, welches sie zu gravierend falschen Schlußfolgerungen geführt hat und führt, welches sie durch eine falsch betriebene Vergangenheitsbewältigung, durch eine falsche >Interpretation der Geschichte<, von einem Extrem ins andere verfallen ließ und läßt: von der nationalistischen Hyperthrophie, vom blinden, brachial-ideologisch total versessenen und verstiegenen Nationalismus und Chauvinismus in einen ebenso blinden und verblendeten, geistig kranken und abartigen Nationalmasochismus und rasenden Schuldkult bis in unsere Tage, ein Nationalmasochismus der schlicht wahnwitzig ist. In einer anhaltenden Hysterie ohne jedes Beispiel. Und sollte man dabei auch völlig verblendet die Nachkriegsdemokratie verspielen? Bonn/Berlin doch Weimar werden?
Dies, Auschwitz und alles was damit zusammenhängt, ist der diabolische und eigentliche Urgrund der undemokratischen politischen Zweidrittelgesellschaft, die skrupellose und undifferenzierte Ausgrenzung und Unterdrückung einer ganzen (!!) politischen Strömung, des nationalpatriotischen dritten Lagers. Also die Zersetzung einer auch wirklich funktionierenden Demokratie. Der wie Blei über unserem Land liegenden Mitte-Links-Herrschaftsideologie der politischen und geistigen Unfreiheit. Der real existierenden Demokratur einer Mitte-Links-Parteienoligarchie durch Demokratieverfälschung, trotz einer soliden Verfassung. Denn nicht die Demokratie ist der Fehler, die verfälschte Demokratie ist der Fehler. Also auch die Ausgrenzung und Unterdrückung des auch internalisiert demokratischen und seriösen nationalpatriotischen dritten Lagers. Die Verfälschung der Demokratie, das Verbrechen an einer auch wirklich funktionierenden Demokratie. Die politische Unfreiheit für Millionen und Abermillionen, aber letztlich hierdurch auch die politische Unfreiheit für das Ganze.

Dabei, und dies ist der Punkt, resultiert die Verfälschung der Demokratie nicht aus einer unbestritten auch notwendigen Abwehrhaltung gegenüber jedem verfassungsfeindlichen politischen Extremismus und Fanatismus, sondern schießt weit, weit über das Ziel hinaus! Gerät ins vollkommen Kontraproduktive und Unpolitische; trifft die eigene nationale Selbstbewahrung und nationale Selbstbehauptung bis ins Mark hinein. Denn man wendet sich nicht nur gegen die Feinde der Freiheit, den Antidemokratismus mit seinem politischen Extremismus und Fanatismus und den brachial-ideologischen Nationalismus, man wendet sich gegen alles was man dafür hält und „empfindet“. Also auch gegen jeden gemäßigten, natürlichen und unverzichtbaren, den internalisiert demokratischen und seriösen Nationalkonservatismus, gegen jeden auch internalisiert demokratischen und seriösen Nationalpatriotismus. Die nationale Opposition gegen die undemokratische Mitte-Links-Herrschaftsideologie. Und gelangt zu einer undemokratischen politischen Zweidrittelgesellschaft (woraus dann folglich auch eine soziale Zweidrittelgesellschaft resultiert), einer Demokratie in der Verfälschung, einer Demokratie als Stückwerk und Verschnitt. Dem Ausschluß einer ganzen, für eine wirklich funktionierende Demokratie auch unverzichtbaren politischen Strömung des Nationalpartiotismus, des auch rechten Bewußtseins neben einem politischen Bewußtsein der >Mitte< und der >Linken<. Politische Orientierungsrichtlinien und Bewußtseinsinhalte, die den politischen Kosmos immer ausgemacht haben und immer ausmachen werden. Nochmals: Aus Angst vor den Tyrannen wurde man selbst zu Tyrannen. Die Mitte-Links-Demokratur einer verfälschten Demokratie, die Mitte-Links-Gutmenschen-Tyrannei, der Terror der political and historical correctness etc.pp... Diese ganze politische Zweidrittelgesellschaft aus der auch eine soziale Zweidrittelgesellschaft resultiert.

ABER ES IST ALLES NOCH VIEL SCHLIMMER: Das Schlimmste sind die Profiteure oder Nutznießen dieser gravierenden Fehlentwicklung der Nachkriegsrepublik und Nachkriegsdemokratie einer Mitte-Links-Demokratur. Die diese ewige und irrsinnige neurotische Pseudo-Bewältigungsarbeit und Schuldaufladung, die Stigmatisierung mit dem Brandmal der ewigen Schuld auch gegenüber nachfolgenden Generationen, die daran absolut schuldlos sind, für den eigenen Machterhalt und politischer Zwecke inszenieren und instrumentalisieren. Die Profiteure in der herrschenden politischen, medialen und kulturellen Klasse. Jene, die auf dem Verfälschungszustand der Demokratie basieren und sich ihre Machtfunktionen aus diesem Verfälschungszustand heraus aufgebaut und ausgebaut haben – wo diese Pseudovergangenheitsbewältigung gegen jeden Kritiker nahezu immer noch tödlich diffamierend und stigmatisierend in Anschlag gebracht wird. Wo es genügt, nur diese Psuedovergangenheits-Todschlagsargumentation als einzige geistige Substanz im Hirn zu haben und darüber zu verfügen, ohne jede weitere geistige, moralische und sittliche Qualifikation, um über geistig, moralisch und sittlich Höherstehende zu dominieren, weil man diese mit der beschriebenen Methode niederzustrecken vermag. Leute von im Grunde minderer kultureller und sozialer Haltung, Leute minderer auch innerer Humanität, Leute mit minderem inneren Humanum, weil sie skrupellos Millionen und Abermillionen ausgrenzen, die Demokratie verhundsen, Leute minderer Haltung gegenüber jahrhundertelang und sich bewährt habenden Traditionen, Normen, Werten und (preußischen) Tugenden. Leute, die sich diesen Verfälschungszustand der Demokratie, auch in der Auseinandersetzung bezüglich der Vergangenheit, voll zur eigenen Dominanz, die ihnen sonst nie möglich wäre, zunutze gemacht haben. Die aus einer Mitte-Links-Herrschaftsideologie heraus alles dominieren, quasi die Macht an sich gerissen haben. Die bei einer wirklich funktionierenden Demokratie nicht die Funktionselite der Machtdominanz darstellen und bilden würden, die sie heute darstellen und bilden. Faktisch, wie bereits dargelegt, eine Negativauslese.
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Fortsetzung, Teil X, siehe unterhalb.


Re: Ich klage an! Ralph Giordano und ... Teil X

Fortsetzung, Teil X:
......

Das deutsche Volk wird somit heute von einer Funktionselite geführt, die ihre Herrschaft auf der Mitte-Links-Herrschafts- oder Staatsideolgie basiert, und die Mitte-Links-Herrschaftsideolgoie basiert wiederum auf der Faktizität einer Verfälschung der Demokratie, dem politischen Verbrechen an einer auch wirklich funktionierenden Demokratie, und alles basiert wiederum auf einer völlig falsch und einseitig betriebenen Vergangenheitsbewältigung, auf einer >Interpretation der Geschichte< zum allein eigenen Machterhalt, die Dominanz der Mitte-Links-Herrschaftsideologie. Die Folge: Menschen in politischer Unfreiheit und Unterdrückung, Menschen mit erheblich weniger an Lebensqualität Lebenssinn und Lebensmöglichkeit, Andersdenkende und Mißliebige, die man auf Grund ihrer Lebenshaltung, geistigen Orientierung, Lebenssinn und Lebenswirklichkeit, skrupellos an den Rand gedrängt hat, auf allen Ebenen der Gesellschaft, ausgegrenzt, stigmatisiert, verfemt, gettoisiert und in Acht und Bann gebracht hat, in der Gosse der Sozialunwirksamkeit hält. Millionen und Abermillionen! Eine ganze politische Strömung. Es bleibt nur zu wünschen, daß die Deutschen einmal die Kraft finden werden, ohne daß es zu einem revolutionären Umbruch und den dann sich einstellenden Folgen kommt, die real existierenden Demokratieverfälschungen zu überwinden: durch eine Demokratieerneuerung, durch eine unabdingbare Demokratiereform, durch eine Demokratievervollkommnung. Friedlich, evolutionär statt revolutionär; ohne das das Pendel wiederum von einem Extrem ins andere Extrem ausschlägt und zurückschlägt.

ABER ALLES DIES, was sich wie ein Horror und wie ein Kainszeichen mit dem Wort Auschwitz verbindet, kann und darf nicht unsere, wie ein Perpetuum mobile immer währende Selbstzerstörung bedeuten, unsere immer währende oder anhaltende Selbsterniedrigung, unsere Unfähigkeit in der Politik auch unser deutsches nationales Interesse zu verfolgen. Bis hin zur Verfälschung unseres demokratischen Systems aus falsch verstandener und quasi psychopathologisch betriebener Vergangenheitsbewältigung heraus. Weil wir hier ohne Maß und Ziel reagieren, von einem Extrem ins andere verfallend. Unsere Unfähigkeit, auch für uns Deutsche eine nationale Identität zu beanspruchen wie sie für jedes andere Volk auf der Welt auch üblich, normal und selbstverständlich ist. Denn es kann absolut keine Frage sein, daß die deutsche Geschichte, abgesehen vom geistig kranken und abartigen brachial-ideologischen Antisemitismus und Rasseantisemitismus, der zur Entfesselung des Holocaust oder Völkermord führte, ansonsten im Großen und Ganzen eine respektable Geschichte ist. Auf die wir ansonsten, bis auf den Völkermord an den Juden, stolz sein können.

Nach 60 Jahren Demokratie und anerkannter Verankerung in der demokratisch-alternativlosen Wertegemeinschaft auf der Basis unserer Verfassung (GG), entstanden in deutscher Verfassungstradition, haben wir endlich ein Recht darauf, einen definitiven und umfassenden Schlußstrich zu ziehen und zu fordern! Einen Schlußstrich unter tragische und schicksalhafte Ereignisse in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts, die der englische Premierminister, John Major, 1995 in Berlin anläßlich eines Staatsbesuches in Deutschland „THE THIRTY YEARS WAR FROM 1914 TO 1945“ nannte, die der französische Staatspräsident Charles de Gaulle 1944 in London „LA GUERE DE TRENTE ANS DE NOTRE SIECLE“ nannte.
Einen Schlußstrich auf Grund unserer quasi bis zum Äußersten gehenden und gewaltigen Anstrengungen der Wiedergutmachung unseren jüdischen Mitbürgern gegenüber, eine Wiedergutmachung, die fast bis zur Selbstpreisgabe ging und geht, einen Schlußstrich auf Grund der nach wie vor bleibenden Verantwortung auch zukünftig (siehe oben das Zitat von Bundeskanzler Helmut Schmidt: „...aber wir haben die politische Erbschaft der Schuldigen zu tragen“), einen Schlußstrich auf Grund der 60 Jahre Demokratie und der anerkannten Verankerung in der Wertegemeinschaft von Ordnungsvorstellungen, wie sie in unserer grundsoliden Verfassung zum Ausdruck gebracht werden. Ohne brachbare Alternative. Einen Schlußstrich unter diesen unaufhörlichen Nationalmasochismus und rasenden Schuldkult. Der, wie dargelegt, bis zur Verfälschung und Verbrechen an unserer Demokratie reicht. Was alles schon heute ein Bruchpunkt ins Unheil bedeuten kann – wenn wir es nicht endlich überwinden.
Vor allem muß also auch ein Schlußstrich unter der ewigen Holocaust-Selbstanklage und Holocaust-Selbsterniedrigung gezogen werden; die bis zur Neurose eines ganzen Volkes führte (wo man auch die Massenverbrechen am eigenen Volk total verdrängte; in einer geistig kranken und abartigen Sucht der nur ewigen Selbstanklage! Nationalmasochismus und rasender Schuldkult. Was niemals zu etwas Gutem führen kann. Weil wir ansonsten keine Zukunft in Freiheit und Würde haben können, wenn wir immer nur aus der Erinnerung an den Holocaust leben und leben müssen. Keiner zwingt uns dazu, keiner vermag uns dies aufzuzwingen als wir selbst. Denn bei uns liegt es zu sagen: Genug ist genug! Kein Volk kann mit diesen ewigen Schuldvorwürfen ohne dauernden geistig-seelischen Schaden überdauern. Weil, wie der Schriftsteller Martin Walser darlegt, „ein Volk daran nur zugrunde gehen“ kann.

Aber niemand hat auch nur den Fetzen eines Rechtes die heutige unbelastete Generation und nachkommende Generationen in diesen Ruin zu treiben. Niemand hat auch nur den Fetzen eines Rechtes, die Deutschen der Selbstpreisgabe auszuliefern, die nationale Selbstbewahrung und nationale Selbstbehauptung vollkommen verspielen zu lassen. Die Deutschen ihre Zukunft verspielen zu lassen. Da möge eher der Himmel einstürzen, als das wir diese Selbstzerstörung ewig weiter zulassen und weiter betreiben!

Als MARTIN WALSER 1998 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhielt, stellte er in seiner anschließenden Dankesrede mit dem Titel: >Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede<, gehalten in der Frankfurter Paulskirche, einem historischen Ort, folgendes fest:

„DENN DAS IST SCHON KLAR: In keiner anderen Sprache könnte im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts so von einem Volk, von einer Bevölkerung, einer Gesellschaft gesprochen werden. Das kann man nur von Deutschen sagen. Allenfalls noch, so weit ich sehe, von Österreichern. Jeder kennt unsere geschichtliche Last, die unvergängliche Schande, kein Tag, an dem sie uns nicht vorgehalten wird. ... Manchmal, wenn ich nirgends mehr hinschauen kann, ohne von einer Beschuldigung attackiert zu werden, muß ich mir zu meiner Entlastung einreden, in den Medien sei auch eine Routine des Bechuldigens entstanden. Von den schlimmsten Filmsequenzen aus Konzentrationslagern habe ich bestimmt schon zwanzigmal weggeschaut. Kein ernstzunehmender Mensch leugnet Auschwitz; kein noch zurechnungsfähiger Mensch deutelt an der Grauenhaftigkeit von Auschwitz herum; wenn mir aber jeden Tag (und dies dauert bis heute, 2011, unverdrossen an; RJE) in den Medien diese Vergangenheit vorgehalten wird, merke ich, daß sich in mir etwas gegen diese Dauerpräsentation unserer Schande wehrt. Anstatt dankbar zu sein für die unaufhörliche Präsentation unserer Schande, fange ich an wegzuschauen. Wenn ich merke, daß sich in mir etwas dagegen wehrt, versuche ich, die Vorhaltung unserer Schande auf Motive hin abzuhören und bin fast froh, wenn ich glaube, entdecken zu können, daß öfter nicht mehr das Gedenken, das Nichtvergessendürfen das Motiv ist, SONDERN DIE INSTRUMENTALISIERUNG UNSERER SCHANDE ZU GEGENWÄRTIGEN ZWECKEN. Immer guten Zwecken, ehrenwerten. Aber doch Instrumentalisierung. Jemand findet die Art, wie wir die Folgen der deutschen Teilung überwinden wollen, nicht gut und sagt, so ermöglichten wir ein neues Auschwitz. Schon die Teilung selbst, solange sie dauerte, wurde von maßgeblichen Intellektuellen gerechtfertigt mit dem Hinweis auf Auschwitz. ... Ich habe gesagt, wer alles als einen Weg sieht, der nur in Auschwitz enden konnte, der macht aus dem deutsch-jüdischen Verhältnis eine Schicksalskatatrophe unter gar allen Umständen. ... Im Jahr 1977 habe ich nicht weit von hier, in Bergen-Enkheim, eine Rede halten müssen und habe die Gelegenheit damals dazu benutzt, folgendes Geständnis zu machen: ‘Ich halte es für unerträglich, die deutsche Geschichte – so schlimm sie zuletzt verlief – in einem Katastrophenprodukt enden zu lassen.´ Und: ‘Wir dürfen, sage ich vor Kühnheit zitternd, die BRD so wenig anerkennen wie die DDR. Wir müssen die Wunde namens Deutschland offenhalten.´ ... Auschwitz eignet sich nicht, dafür Drohroutine zu werden, jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule oder auch nur Pflichtübung. Was durch Ritualisierung zustande kommt, ist von der Qualität des Lippengebets. Aber in welchen Verdacht gerät man, wenn man sagt, die Deutschen seien jetzt ein ganz normales Volk, eine ganz gewöhnliche Gesellschaft? In der Diskussion um das Holocaustdenkmal in Berlin kann die Nachwelt einmal nachlesen, was Leute anrichten, die sich für das Gewissen von anderen verantwortlich fühlten. Die Betonierung des Zentrums der Hauptstadt mit einem fußballfeldgroßen Alptraum. Die Monumentalisierung der Schande. Der Historiker Heinrich August Winkler nennt das ‘negativen Nationalismus´. Daß der, auch wenn er sich tausendmal besser vorkommt, kein bißchen besser ist als sein Gegenteil, wage ich zu vermuten. Wahrscheinlich gibt es auch eine Banalität des Guten.“ (Quelle: Friedenspreis des Deutschen Buchandels 1998 – Martin Walser – Ansprachen aus Anlaß der Verleihung, Frankfurt 1998, Seite 45 – 47, insgesamt 67 Seiten, ISBN 3-7657-2106-9)

Und unter Bezug zum Thema, der hier vorliegenden Gesamtabhandlung? UNTER DIE ZEIT DER EWIGEN NATIONALEN WÜRDELOSIGKEITEN UND DEMÜTIGUNGEN – weil man grenzenlos überzog, von einem Extrem ins andere fiel, vom Nationalismus und Chauvinismus in den schier unendlichen Nationalmasochismus, Rückgratlosigkeit und rasenden Schuldkult, diese unaufhörliche nationale Selbstbespeiung - durch BK Dr. Dr. hc. Angela Merkel heute ebenfalls auf die Spitze getrieben, und dies ist ja der eigentliche und wahre Ursprung und Machtabsicherung der Demokratieverfälschung der herrschendenden Mitte-Links-Herrschaftsideologie - muß endlich ein Schlußstrich gezogen werden. Wie schlimm diese Entehrungen und Selbstgeißelungen (Flagellantentum) der Deutschen waren und sind, stellte der französische Staatspräsident General de Gaulle schon sehr früh fest: „Die Deutschen sind arme Schweine, denn man hat ihnen das Rückgrat gebrochen.“ Und Bundeskanzler Helmut Schmidt stellte fest: "Es ist mit Erfolg gelungen, aus der ganzen deutschen Geschichte ein Verbrecheralbum zu machen." (Ungefähr das, was Herr Giordano uns in seinem unsäglichen Essay in und mit der "Jüdischen Allgemeinen", wo die Menschenwürde und die Menschenrechte von Millionen und Abermillionen deutscher Heimatvertriebenen völlig verkannt werden, glaubt darbieten und zumuten zu müssen!) Es kann keine brauchbare Alternative zu einem heute längst überfälligen Schlußstrich in gebotener Art und Weise geben - die HISTORISIERUNG ist das Gebot der Stunde! Die Zeit ist jetzt endlich reif und überfällig. Ewig kann nicht Winter sein – weil die Perpetie ins Kontraproduktive droht. Genug ist genug – die tief verwurzelten Veränderungen sind für alle sichtbar - die Leute werden es sich nicht viel länger mehr gefallen lassen! Alles dies, was mit dem verfluchten Antisemitismus und Rasseantisemitismus, der Kreierung eines totalen Feindbildes, was besonders für totalitaristische Systeme üblich und typisch ist, eines Wahnsystems zusammenhängt, dem deutschen Totalitarismus im 20. Jahrhundert, ist von mir nie bestritten worden! Und auch generell sollte und muß unter den deutschen Totalitarismus ein Schlußstrich gezogen werden, alles weitere wäre kontroproduktiv, ein weiterer neuer Bruchpunkt ins Unheil. Es geht vor allem um das Hier und Heute, um das Jetzt, um die Zukunft.

Die ganze Epoche des deutschen NS-Totalitarismus, eine längst untergegangene Epoche in einem vergangenen Jahrhundert, muß endlich in einer höheren Dimension bewertet und historisiert, in höhere und notwendigere Zusammenhänge gestellt und eingeordnet werden: Historisierung. So hat es auch der große Staatsmann Franz Josef Strauß in seiner Rede mit dem Titel: >1914 – 1945. Größe und Niedergang Europas. Krieg – Verfolgung – Vertreibung. Die Zukunft gehört der Freiheit, dem Recht und dem Frieden< (Rede des bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß am 28. April 1985 im Herkulessaal der Residenz München, Bayerische Staatskanzlei München 1985) dargelegt, als er feststellte:

„In der Zeitung ‘Die Welt´ vom 13. März 1985 ist der Leserbrief des Ehrenpräsidenten des Verbandes der Jagdflieger des freien Frankreich, Marcel Boisot, abgedruckt, aus dem ich die folgenden Sätze zitieren möchte: ‘Es ist höchste Zeit, daß Europa 1945 nicht als eine Niederlage Deutschlands, sondern als seine eigene Niederlage ansieht und daß es unter seinen Völkern die Schuld am größten Verbrechen, das es jemals gegen seine eigene Zivilisation beging, gleichmäßig verteilt. ... Es ist Zeit, daß eine Seite seiner tragischen und blutigen Geschichte endgültig umgedreht wird.“

Weitere Festlegungen der Deutschen auf die NS-Vergangenheit, eine Schuld (und nach den KriegsURSACHEN wird nie gefragt) die niemals enden soll, ein Politzombi Hitler der niemals sterben soll, ist absolut kontraproduktiv. (Aber Ralph Giordano kennt nur immer wieder einen Bezug: den Hitlerismus.) Und dies wird sich einmal als absolut oder gravierend kontraproduktiv herausstellen. Die Kräfte die uns immer wieder auf die NS-Vergangenheit festlegen wollen, handeln kontraproduktiv und begehen ein politisches Verbrechen.

Kein Volk läßt sich auf ewig und immerfort nichts als schuldig sprechen und zur unablässigen Sühne und Selbstverleugnung zwingen. Und somit auf den Verzicht von nationaler Interessenpolitik, nationaler Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, nationaler Zukunftsabsicherung. Die Zersetzung ihrer jahrhundertelang angestammten Traditionen, Normen, Werte und (preußischen) Tugenden. Und sich so in eine letztliche deutsche Neurose und Rückgratverkrümmung treiben (Stichwort Krummland), daß es selbst wider die solide Verfassung (GG) die Demokratie durch Ausgrenzung einer ganzen politischen Strömung, des nationalpatriotischen dritten Lagers, verfälscht. Die Demokratie letztlich so aufs Spiel setzt und verspielt. Und dies ist der Punkt und die ganz unmittelbare Ursache – und deshalb gehören die obigen Darlegungen zentral und zuvorderst zum Thema. „Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder den Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk.“ (Carl Schmitt in: Der Begriff des Politischen, 3. Aufl. der Ausg. von 1963, Berlin, 1991, S. 54)
Verlieren wir den größeren Überblick nicht: Um Gottes willen, wie dumm, wie unenedlich dumm, es geht um ganz andere Fragen als die des brachial-ideologischen Antisemitismus, es geht um die politischen Verbrechen der politischen und sozialen Zweidrittelgesellschaft, um die politische Unfreiheit und die soziale Ausbeutung. Fast die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer hat schon heute nur noch Zeitarbeitsverträge in der Tasche. Eine Massenarbeitslosigkeit seit mehr als 30 Jahren. Eine Demokratie, die nur noch eine Mitte-Links-Demokratur ist. Hieraus fließen die Fragen nach der deutschen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung. Ende des Exkurses.

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VOR DEM EXKURS WAREN WIR BEI DER ABSOLUT ZUZUSTIMMENDEN PASSAGE IM GIORDANO-BEITRAG, und ich wiederhole sie: „Ein Riesenfresko aus Schmerz, Verzweiflung, Tod. Und über allem der Verlust der Heimat. Ich will jedes Recht haben, über deutsches Leid zu weinen, ohne mich deshalb schämen zu müssen - was den Sturm meiner Tränen nicht um eine mindert, die ich vergossen habe, vergieße und bis an mein Ende vergießen werde über die Kinder des Holocaust.“ Aber dennoch:
Es ist nahezu eine Tragödie, das Sie, Herr Giordano, aus dieser hier zuletzt zitierten Passage und Erkenntnis nicht die richtigen Schlußfolgerung ziehen und zu einer ungeteilten Humanität vorstossen. Trotz allem nicht. Und diese ungeteilte Humanität bedarf der menschenmöglichen Wiedergutmachung für beide Arten des Holocaust, auch für den Vertreibungsholocaust. Wie der Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern nicht ohne Folgen bleiben konnte, so kann auch der Vertreibungsholocaust nicht ohne Folgen bleiben. Dies nicht zu erkennen, Herr Giordano, ist eine granz große Schuld, die sie letztlich kaum schultern können. Die im Grunde selbst Ihre ganze letzte Passage über den Haufen werften kann. Denn die Humanität zu wollen und ihr dennoch durch die Taten zutiefst zu schaden, dies ist eine doppelte Schuld. Was genügt schon verbales Mitleiden, wenn aus diesem Mitleiden nicht die unabdingbar notwendigen Taten und Veränderungen resultieren. Auch für zukünftige Leidverhinderungen aus derartigen satanischen Geschehnissen apokalyptischen Ausmaßes. Die Hinnahme des Vertreibungsholocaust durch den Totalverzicht präjudiziert das Völkerrecht verhängnisvoll.
Giordanos Resultate sind jedoch so, daß sie den polnischen und tschechischen Imperialismus, die den zweiten, den Vertreibungsholocaust hervorbrachten, letztlich einfach so DAVON KOMMEN LASSEN. Und es geht ja hier nicht nur um die menschenmögliche Ausheilung gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen, es geht gleichrangig, ja noch überlagert, um die Ausheilung der Wunden, die mit einem solchen Vertreibungsholcoaust der nationalen Identität der Deutschen zugefügt wurden, und dies kann so niemals stehenbleiben oder hingenommen werden.
Aber Giordano dringt zu dieser unabdingbaren Notwendigkeit und Wesentlichkeit nicht vor. Und letztlich bleibt aus einer wunderbaren humanitären Erkenntnis in einer einzelnen Passage kein Weg zu einer allseitigen und ungeteilten Humanität in der Ausheilung. Aber diese ist absolut erforderlich. Aber dies gehört zu einer humanitären Erkenntnis dazu. Sonst ist und bleibt sie nur erbaulich.
Aus ihrer humanitären Erkenntnis müssen die unabdingbar notwendigen und auch unaufschiebbaren Schlußfolgerungen gezogen werden. Sonst begünstigen sie nur die Täter des Vertreibungsholocaust und tragen mit dazu bei, daß der zeitweilige (jawohl, zeitweilig schreibe ich hier!) Erfolg des polnischen und tschechischen Imperialismus weltweit Nachahmer findet, die sich darauf berufen (wie sich auch schon Milosevic bei der Massenaustreibung der armen Kosovoalbaner darauf berief - was jedoch letztlich militärisch verhindert werden konnte!), bei den Polen und Tschechen hat es ja auch funktioniert, die konnten so erfolgreich ethnische Säuberungen betreiben und sind nie dadurch belangt worden. Nein eine derart verbrecherische ethnische Säuberung, wie die der Polen und der Tschechen, kann nicht so davon kommen. Und das deutsche Volk ist damit noch lange nicht fertig. Weil es Fragen sind, die mit der nationalen Identität der Deutschen zusammenhängen. Genau so wenig wie die Mitte-Links-Demokratur und der Gesinnungsterror in diesem unserem Lande halten wird, genau so wenig wird der Totalverzicht halten. Komme, was da wolle.
WER LEIDET, DER WILL AUCH HELFEN, der muß helfen, der muß auch unabdingbar in den Kategorien von Recht und Gerechtigkeit denken. Die Wiederherstellung von verletztem Rechtsempfinden. Sonst ist sein Leiden letztlich hohl wie eine taube Nuß. Er versündigt sich in einem viel größeren und völlig unerträglicheren Ausmaß, er will das Leid der Heimatvertriebenen zwar benennen und am Rande feststellen (und sei die Formulierung auch noch so großartig und gelungen), aber in keinem Buchstaben, in keinem Wort, in keinem Satz ist er fähig, den Vertreibungsholocaust in Zusammenhang mit einer unabdingbar notwendigen menschenmöglichen Wiedergutmachung zu bringen – aber somit vermindert er nicht das menschliche Leid, er vergrößert es nur, weil ihm nur einseitig die Wiedergutmachung, nur einseitig die Humanität ein Anliegen ist. Die Folge seines Tuns ist. (Nur jetzt kein "Unrecht" an den Vertreibernationen mit ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik. Dies ist die Botschaft. Alles klar, schon verstanden. Aber wie verachtenswert denn auch, weil man die diabolische Inhumanität in dieser Denke ad hoc erkennt. Diesen brachial-ideologischen Wahnsinn aus zutiefst verwerflichen politischen Zwecken heraus. - Nur, es wäre kein Unrecht, es wäre Recht und Gerechtigkeit, die Voraussetzungen für eine bessere Welt in auch umfassender Humanität.) Nur einseitig menschenmögliche Gerechtigkeit erfahren lassen will. Und in dieser Einseitigkeit liegt die Unmenschlichkeit. Die kolossale Unfriedfertigkeit. Giordano präsentiert, anders als er vermeint, eine Denkweise des gravierenden Unfriedens.
Aber ist dies hilfreich für die Schaffung von humaneren Zuständen, hilfreich zum Durchbruch einer UNGETEILTEN Humanität? Man kann es drehen und wenden wie man will. Zudem und zentral: Das Leiden der deutschen Heimatvertriebenen besteht auch heute noch, Millionen und Abermillionen leiden noch immer an ihrem verletzten oder zerstörten Rechtsempfinden. Und dies trotz der wahnsinnigen Unterdrückung jeder dieser Empfindungen durch die Gutmenschen-Tyrannei der historical and political correctness, durch die Demokratur mit ihrer satanischen völlig einseitigen und völlig falsch betriebenen Vergangenheitsbewältigung und machterhaltenden >Interpretation der Geschichte<. (Auch dies wird dann einmal ganz zentral aufs Tapet kommen, wenn es darum geht: Demokratie statt Demokratur.) Die deutsche Nation leidet unaufhörlich an ihrer zerstückelten und zerfetzen nationalen Identität - der politischen Unfreiheit. Die Herrschaft derjenigen, die nahezu alle Traditionen, Normen, Werte, (preußische) Tugenden, das normale Empfinden für historische Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit, der nationalen Selbstbewahrung und Selbstbehauptung, verloren haben. Und was ist dies dann für eine Herrschaft? In Chiffre, da man das vielleicht dann doch nicht sagen darf: Eine Herrschaft der minder im Wert wertig verständigen. (Ich weiß jetzt auch nicht, warum mir justament der Name des Buchautors Edgar Jungk einfällt.) Selbstverständlich mit allen feinen Instinkten, für ideelle und materielle Werte befrachtet. Sie errichteten in den letzten Jahrzehnten eine Mitte-Links-Demokratur, eine Mitte-Links-Parteienoligarchie durch Demokratieverfälschung, trotz einer soliden Verfassung, zu einer Gesinnungsdiktatur, und aus ihrer völlig falsch und einseitig betriebenen Vergangenheitsbewältigung heraus, zentral nach der 68er linken und linksextremistischen Kulturrevolution (siehe Anhang Nr. 13), wurden sie aus Angst vor der Rückkehr der Tyrannen selbst zu Tyrannen! In ihrer satanischen Unterdrückung einer ganzen politischen Strömung. Denn würde diese politische Strömung nicht unterdrückt, könnte sie am demokratischen Meinungs- und Willensbildungsprozeß teilnehmen, hätte wir heute nicht diese Verhältnisse wie wir sie haben, in diesem unserem Lande. Und, etwa, bei diesem Beitrag des Ralph Giordano, in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“, würde ein Aufschrei wie Donnerhall durch unser Land gehen. Ein Aufschrei der Ablehnung und der Verachtung des dort Gebotenen.

Und der Gegenpool: Diejenigen, die wissen, daß es letztlich für die Freiheit des Menschen höhere Werte geben muß als den Frieden. Weil Freiheit und Menschlichkeit und Gerechtigkeit sind unteilbar. Weil der Frieden nur aus der Freiheit und der Gerechtigkeit fließen kann. Anders, da keine Minusseele: Zuerst die Freiheit und dann der Friede. Zuerst die Gerechtigkeit und dann der Friede. Aber auch: Freiheit ist immer Kampf um Freiheit, wie Wahrheit immer Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit immer Kampf um Gerechtigkeit ist. Im übrigen Versöhnung immer auch Kampf um Versöhnung ist. Versöhnung mit den Giordnao-Methoden? Diesen Methoden, wo immer nur auf einen und den nämlichen Täter abgehoben wird? Mit dieser völlig einseitigen Schuldkult-Raserei? Mit dieser völlig falsch und einseitig betriebenen Vergangenheitsbewältigung? Vollkommen ausgeschlossen.
Dem oberhalb zuletzt zitierten Absatz im Giordano-Baitrag kann man nur zustimmen in seiner Reinheit an sich und für sich, und Respekt vor dieser gelungenen Formulierung haben. Aber ich stimme nur mit dieser Passage überein. Nur mit dieser. Denn, leider Gottes, zieht Giordano aus dieser schmerzhaften Erkenntnis nicht die unabdingbar sozial verantwortbaren und notwendigen Schlußfolgerungen. In ihrer vollkommenen Unabdingbarkeit sind sie für ihn wie nicht vorhanden. Schlußfolgerungen die unabdingbar zu ziehen sind und gezogen werden müssen. Dauerhaft und wirklich tragend kann eine Versöhnung und Aussöhnung nur dann sein, wenn für den Vertreibungsholocaust am deutschen Volk auch endlich Wiedergutmachung geleistet wird. Denn es gab auch Kinder des Vertreibungsholocaust. Denn es gab auch weit über 1,5 Millionen getötete Heimatvertriebene, natürlich auch viele Kinder darunter. Tausende und Abertausende getötete deutsche Kinder, durch den von Polen und Tschechen am deutschen Volk verbrochenen Vertreibungholocaust, dessen Wiedergutmachung immer noch aussteht, die der Schuldner mit ihrer Bringschuld. Solange bleiben diese Vertreiberländer mit ihrer anhaltenden Raubsicherungspolitik Schuldner. Die Schuld besteht gegenüber dem ganzen deutschen Volk.
Zu den getöteten Kindern der Heimatvertriebenen, hier durch den polnischen Imperialismus verursacht, nur ein einziges Beispiel oder Anschauung: Im Anhang Nr. 5, findet man in meinem Beitrag >>Zum polnische und tschechische Imperialismus<< unter anderem zum Vertreibungsholocaust die Angabe des Bundesarchivs in Koblenz: „In einem kurzen Zeitabschnitt blieben von 50 Säuglingen in Potulice nur zwei am Leben...“. Nach Angaben der Bundesregierung in den 50er Jahren, waren es mindestens 1,2 Millionen Vertreibungsopfer bei den Ostdeutschen und mindestens 241.000 Vertreibungsopfer bei den Sudetendeutschen. Auf die höheren Zahlen bei dem unbestechlichen und seriösen Genocidforscher Gunnar Heinsohn wird im Anhang Nr. 3 hingewiesen: >I.) Zum tschechischen Vertreibungsholocaust an den Sudetendeutschen; II.) Zum polnischen Vertreibungsholocaust an den Ostdeutschen; III.) In der Zusammenfassung heißt es im Lexikon der Völkermorde:...<.
MIT GIORDANOS GESCHICHTSBILD, in der „Jüdischen Allgemeinen“ publiziert, welches dringend einer Reformation hin zur Historisierung im Interesse einer alle umfassenden Humanität bedarf, einer Rationalisierung seines Denkens, ist letztlich kein Blumentopf zu gewinnen, nur eine weitere Verhärtung. Wirkliche Versöhnung ist nur über die historische Wahrheit zu erreichen. Denn nur die Wahrheit kann wirklich frei machen. Und wie gerne würde ich mit ihm in dieser Zentralfrage auf einer Linie sein. Und diese Ansicht dürften auch viele Polen und Tschechen teilen, jedenfalls diejenigen, die ich kennengelernt habe. (Etwa gehört ein Pole zu meinen engsten Freunden.)
Vor etlichen Jahren sprach ich in München mit einer tschechischen Studentengruppe von circa 25 Prager Studenten, und zwar mehrere Tage, und wenige Wochen danach wiederum bei einem Treffen in Prag. Es war Konsens, daß eine Wiedergutmachung im Bereich des Möglichen unabdingbar, unumgänglich ist. Warum, um alles in der Welt, kann dies nicht von Ralph Giordano in und mit der „Jüdischen Allgemeinen“ genau so gesehen werden? Und selbst das Deutsche Fernsehen brachte vor Jahren eine russische Studentin in Königsberg, die kundtat: „Eigentlich gehöre ich ja gar nicht hierhin.“ Es ist uraltes deutsches Heimat- und Siedlungsgebiet der Deutschen. Bei dieser Gelegenheit muß natürlich auch festgestellt werden, daß nicht nur der polnische und tschechische Imperialismus, sondern auch der russische in bezug auf Nord-Ostpreußen einer Lösung in Form eines historischen Ausgleiches und Kompromißes bedarf. Dem russischen Imperialismus fiel das nördliche Ostpreußen zum Opfer, was auch so nicht das letzte Wort bleiben kann. Das nördliche Ostpreußen, das 1945 in den sowjetischen Machtbereich kam, hemmungslos ausgebeutet wurde und heute vollkommen unterbesiedelt, ökonomisch und ökologisch heruntergekommen darniederliegt.
Aber viel schlimmer noch ist der polnische Imperialismus und Landraub, der sich schon nach dem Ersten Weltkrieg betätigte. Zwischen 1918 und 1946 eignete er sich über 160.000 qkm Landfläche des Deutschen Reiches an; 46.140 qkm (Korridor: Westpreußen, Posen, Ostoberschlesien) nach dem Ersten und 114.140 qkm (Schlesien, Pommern, Ostpreußen, die östlichen Teile Brandenburgs und das Gebiet der ehemals Freien Stadt Danzig) nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei dem geraubten Ostdeutschland handelt es sich um wertvollste Teile Mitteleuropas. Denn wie würden wir dastehen, wir Deutschen, wenn wir keine Wiedergutmachung für den Holocaust oder die Shoah an unseren jüdischen Mitbürgern geleistet hätten und leisten: bis zur Merkel-Feststellung bezüglich der Sicherheit Israels. Aber sind wir Deutschen denn ein Volk minderen Rechts, das man uns für den an uns begangenen Vertreibungsholocaust keinerlei menschenmögliche Wiedergutmachung zugesteht. Dies kann nur ein Bruchpunkt ins Unheil sein. Die Geschichte hat nie einen Schlußstrich gekannt. Und dies ist auch gut so! Und von Oswald Spengler (Der Untergang des Abendlandes) wissen wir: „Niederlagen und Friedensschlüsse wirken niemals so, wie es in der Absicht der Sieger liegt. Alle Verträge sind vergänglich, weil die Grundlagen, Umstände und Ansichten sich ändern, auf denen sie errichtet sind, weil das Antlitz der Geschichte von einem Jahrzehnt zum anderen ein anderes wird. Die Siege sind es auch; denn der Sieger selbst kann an ihnen zugrunde gehen.“

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Fortsetzung, Teil XI, siehe unterhalb.