Und möchte jetzt gleich mal an dieser Stelle, weil es gerade passt, eine Frage stellen: wie funktioniert es eigentlich, dass man aus einer solchen Anfangsskizze so eine fertige Zeichnung bekommt? Bei mir funktioniert das nicht, ich bekomme die Hilfsstriche, auch wenn ich sie noch so leicht mache, nicht wieder vollständig rausradiert. Und wenn, dann sieht zumindest immer ein bißchen einen "Abdruck". Gibt es da eine Anleitung dazu?
____________________ Grüße von Petra
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Re: Skizzen, Zeichnungen ...
Zitat: Patsy
wie funktioniert es eigentlich, dass man aus einer solchen Anfangsskizze so eine fertige Zeichnung bekommt?
Normalerweise wird die Entwurfskizze solange auf dem Leuchttisch durchgepaust, bis alle Formen richtig sind, und dann auf Zeichenpapier ebenfalls durchgepaust. Die Reinzeichnung ist also eine Pause der ausgereiften Skizze, die dann mit den letzten Verzierungen, Farben etc. versehen wird. Für die Entwürfe kannst du deshalb schlechtes Papier, Butterbrotpapier, Klarsichtfolie oder Transparentpapier verwenden, weil die Reinzeichnung auf echtem Zeichenpapier erst entsteht, wenn du mit der Form des letzten Entwurfs voll zufrieden bist. Schön, dass uns SG sowohl die Skizzen als auch die Reinzeichnung zeigt. So sehen wir erst die Konstruktionsarbeit und anschließend das stolze Endergebnis, das ohne die Vorarbeit nicht möglich gewesen wäre.
Macht einen guten Eindruck. Nach der Ausarbeitung des ästhetischen Objekts kann ich den Akkuschrauber fast als Negativ zum Positiv sehen. Der hat also den Weg in deine Werkzeugkiste gefunden? Ich hatte schon meine Zweifel, Teetrinker haben meistens kaum elektrisches Werkzeug
Re: Skizzen, Zeichnungen ...
@Patsy: Ich bin genau so vorgegangen wie Jan es beschrieben hat. Einen Radiergummi lasse ich an meine Zeichnungen gar nicht mehr heran.
Fortsetzung der Zeichnungen folgt in Kürze.
Re: Skizzen, Zeichnungen ...
Zwischen all dem Porzellangeschirr mal wieder mit Farbe "rumgematscht". Ergebnisse gibt es hier zu sehen.
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Re: Skizzen, Zeichnungen ...
die tanzenden finde ich hervorragend, sie erinnern mich in ihrer gekonnten reduktion an japanische tusche, haiku und zen. dazu ein vers:
im sit-zen wie beim tan-zen verschmelzen wir zum gan-zen
Oh ja, die Tanzenden gefallen mir auch super gut, aber auch die Klippe!
Das mit dem Zeichentisch und dem Durchpausen finde ich ganz schön kompliziert. Ich habe sowas noch nie gemacht und ich habe komischerweise auch noch nie solche Skizzen gemacht. Ich versuche immer gleich die richtigen Proportionen zu finden und meist schaffe ich das auch ganz gut. Warum nur habe ich vor solchen Skizzen so eine Berührungsangst?
____________________ Grüße von Petra
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Re: Skizzen, Zeichnungen ...
Zitat: Patsy
... Warum nur habe ich vor solchen Skizzen so eine Berührungsangst?
Die hatte ich anfangs auch, und manchmal habe ich diese immer noch. Vielleicht weil es eben Skizzen sind, die manchmal alles andere als ... ansehlich sind. (Ich erinnere mich gerade an einige meiner ersten Skizzen, die vor gefühlten Ewigkeiten mal in einem Zeichenkurs entstanden sind. Ein paar davon habe ich aufgehoben, weil der Kursleiter damals meinte, selbst wenn man vermeintlich nichts mit diesen anfangen kann, hätten sie immer noch das Potenzial als Negativbeispiel gut zu sein. Mal sehen, ob ich ein oder zwei davon wiederfinde...) Aber bei Skizzen geht es mir persönlich gar nicht so sehr darum, alles detailiert zu erfassen, sondern vielmehr auszuprobieren wie ich mich einer Darstellung (z. B. in Form einer Zeichnung) nähern kann. Ausprobieren, wie ich "Objekte" auf einem Blatt anordne, miteinander in Verbindung bringe usw.
Erst später komme ich an den Punkt, an dem ich versuche mein Zeichenobjekt ganzheitlich zu erfassen. Also die richtigen Proportionen zu finden, das Material darzustellen etc..
Beides kombiniert ergibt dann bei mir die eigentliche Zeichnung (immer vorausgesetzt ich bringe dann noch die Geduld dafür auf.
Re: Skizzen, Zeichnungen ...
Zitat: Patsy
Warum nur habe ich vor solchen Skizzen so eine Berührungsangst?
Wahrscheinlich willst du gerne gleich das erste Ergebnis als potentielles Kunstwerk betrachten und hast Angst, du könntest eine gute Zeichnung auf schlechtes Papier - auf Transparent-, Butterbrot- oder Schmierpapier - zeichnen und dich anschließend darüber ärgern. Aber: Auch die Skizzen und Vorarbeiten werden von Kunstsammlern hochgeschätzt, was die vielen überlieferten Skizzen und Vorstudien berühmter Künstler beweisen. Und ein anderer Vorteil: Wenn du die Skizze mit Konstruktionslinien nicht wegradierst, sondern durchpaust, hast du anschließend die Vorzeichnung nicht zerstört, sondern immer noch als Vergleich zur Reinzeichnung.
Wenn du dich erst einmal an diese schrittweise Konkretiserung eines Entwurfs gewöhnt hast, willst du es nicht mehr missen, denn du kannst mit jeder noch so verschwommenen Idee beginnen und sie in vielen schnellen und spontanen Schritten immer weiter konkretisieren, bis zum Schluss etwas völlig anderes daraus entstanden ist, und das alles ohne jede Zeichenhemmung, denn du hast ja keinerlei Verpflichtung, schon beim ersten Strich alles richtig zu machen. Gerade die "falschen" Striche geben dir die Möglichkeit, den Fehler zu sehen und im nächsten Schritt zu verbessern.