Bei den meisten Kupferstichen, ist ja eine klare Schraffur erkennbar.
Dass die Schraffuren bei Rembrandts Radierungen auf dem Bildschirm nicht zu erkennen sind kann an zwei Dingen liegen: 1. hat Rembrandt tatsächlich sehr dichte und feine Schraffuren gesetzt, 2. sind die Bilder auf dem Bildschirm sehr verkleinert und dadurch unscharf. Bei seinem Selbstbildnis siehst du die Schraffuren dagegen sehr deutlich.
Hier nun nochmal die "Radierung". Grundiert mit Reisskohle. (Pastell wollte sich nicht gut radieren lassen, verschmierte auch zu sehr, für "unterwegszeichnen", Bleistift war mir zu grau)
Eigentlich war die Kohle einmassiert udn grau. Durch das Fixieren allerdings ist sie dann stark nachgedunkelt. Das muss ich wohl noch üben.
Wieder freihand gezeichnet/radiert, also ohne Raster, oder ähnliche Hilfsmittel.
Re: Lichtmodulation: Weiß auf Schwarz
Hallo René, finde ich klasse, dass wir jetzt dasselbe Motiv in allen drei Techniken miteinander vergleichen können. Ich stelle sie mal zum besseren Vergleich direkt nebeneinander:
1. Weiße Kreide auf Schwarz; 2. Kohle auf Weiß; 3. Radierer auf Kohlegrund.
Mir fällt auf, dass die "Radierung" am sanftesten wirkt und in meinen Augen auch den entspanntesten und glücklichsten Gesichtsausdruck zeigt. Das kann natürlich daran liegen, dass es die letzte der drei Zeichnungen ist und du das Motiv von einer Zeichnung zur nächsten immer mehr verinnerlicht und belebt hast, es lässt sich aber auch logisch aus dem Zeichenmaterial erklären: Der Radierer ist naturgemäß leiser und weicher und dezenter als ein rauher Zeichenstift, der schon beim Schaben über das gekörnte Zeichenpapier harte Reibegeräusche erzeugt, während der Radierer eher weich und geräuschlos über das Papier tupft oder rutscht.
Hast du für die beiden Kohlebilder denselben Stift verwendet? Oder liegt es an Scanner oder Kamera, dass das dritte Bild einen wärmeren Grauton hat als das zweite?
Jan
PS: Würde gerne alle drei Bilder zum Vergleich in die Galerie übernehmen, okay?
Also erst einmalzur "Radierung": Bei dem Gesicht hatte ich arge Schwierigkeiten, da man auch den Radierstift nicht wirklich spitz bekommt. Hab das Gesicht etwas grösser gemacht, als es Orginal ist und dennoch nicht alle Details richtig hinbekommen. (die Frau wirkt sanfter, glücklicher, vielleicht, da das gesammte Bild einen wärmeren Farbton hat, aber auch älter) Nur leidet das Papier sehr darunter. ;) Hab das Letzte von einer Fotokopie des Orginals erstellt, die Kohlezeichnung, von einer Kopie, der Pastellzeichnung.
Diese Technik werde ich mir auf jeden Fall merken, finde sie sehr geeignet, wenn man, im Hintergrund noch etwas darstellen will. (sanft und dezent)
Was die Kohle anbetrifft, bei der Zeichnung hab ich glaube harte genommen, bei der "Radierung" weiche, zumindest bei der Blattvorbereitung. Diese hat einen leichten Braunstich.
Letzten Endes haben alle Bilder ihren Reiz. Am besten gefällt mir aber immernoch die Pastellvariante, schon da sie sehr gross ist und das Papier durchaus eine interessante Lichtwirkung hat. (durch die eigenartige Struktur wirkt diese, bei jedem Lichtwechsel anders)
Hab auch noch einen A4- Ausschnitt davon, der sowohl Struktur besser zeigt, als auch den Vergleich eher gerecht wird, da es ungefähr der gleiche Ausschnitt, des Bildes ist.
Aufnahme bei Dämmerlicht, das Vollbild, bei indirektem Halogenlicht.
Gerne dürfen die Bilder in die Galerie übernommen werden. ;)
Ach ja, was die Vorlage betrifft, so glaube ich, sie nun auch aus dem Kopf zeichnen zu können. Hab beim Letzten nur eher selten noch daraufgeschaut. ;) <hr>