Re: Werde nicht schlau daraus
- Zitat: Panta Rhei
Zumindest gebt Ihr zu, dass Bruno ganz "dunkle" Seiten in seinen Werken hat. |
Gruß DiVo
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Die Paläo-SETI-These ist beweisbar!!
Zumindest gebt Ihr zu, dass Bruno ganz "dunkle" Seiten in seinen Werken hat. |
Zweifellos ist dies so. Da gibt es aber gar nichts zuzugeben, sondern hier herrscht allgemeine Übereinstimmung.
Ich möchte hier noch einmal auf Brunos Strategie zurückkommen und mit den Worten des Nolaners zeigen, daß es kein Widerspruch ist, Aufklärung über sein Werk "Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen" sowohl werkimmanent, als auch erst durch das Studium weiterer Schriften zu erfahren. Damit stellt sich Bruno als einer der komplexesten Autoren der Spät-Renaissance dar.
Über das Unendliche, das Universum und die Welten, Widmungsschreiben, 1584
"Noch viel mehr sind der würdigen und löblichen Früchte, die von diesen Bäumen gepflückt werden, und viele mehr der kostbaren und begehrenswerten Ernten, die aus dem hier verstreuten Samen heimgebracht werden können. Um nicht den blinden Neid unserer gegener zur Unzeit zu schüren, führen wir all dies nicht vor, sondern überlassen es dem Urteil derer, de begreifen und urteilen können, es zu erfassen. Sie werden mit Leichtigkeit von sich aus auf den hier gelegten Fundamenten das gesamte Gebäude unserer Philosophie errichten können; dessen Teile - sofern es dem, der uns regiert und bewegt, gefällt und das begonnene Unternehmen uns nicht unterbrochen wird - wir zur heißersehnten Vollkommenheit führen werden, damit das, was in den Dialogen Über die Ursache, das Prinzip und das Eine gesät worden ist, durch andere Werke keimen möge, durch wieder andere wachsen, durch noch andere reifen, durch weitere in einer selten üppigen Ernte uns bereichern und, soweit es möglich ist, befriedigen möge; während wir mit dem besten Korn, das unser Acker hervorzubringen vermag - nachdem wir es von Wicken, Lolchen und Tollkorn befreit haben - die Vorratskammer der gelehrten Köpfe füllen werden."
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"Wer Perlen vor die Säue wirft, darf sich nicht wundern, wenn sie zertreten werden."
DAS ASCHERMITTWOCHSMAHL, 1584
von Giordano Bruno (1548 - 1600)
"Zu den posthumen Mißlichkeiten, die Giordano Bruno betroffen haben, gehört auch, daß er in die Hände von Pedanten und Professoren gefallen ist, zwei Kategorien von Personen, die er bei Lebzeiten so sehr verabscheut hatte. [...]
Ohne verallgemeinern zu wollen, kann man sagen, daß Bruno keine Sache für Professoren ist: Sie verstanden ihn nicht, als er am Leben war, und sie verstehen auch den Toten nicht."
Dr. Anacleto Verrecchia, Germanist
Giordano Bruno:Nachtfalter des Geistes, Wien; Köln; Weimar: Böhlau Verlag, S. 15-16
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"Wer Perlen vor die Säue wirft, darf sich nicht wundern, wenn sie zertreten werden."
DAS ASCHERMITTWOCHSMAHL, 1584
von Giordano Bruno (1548 - 1600)
... Auch ich habe meine Schwierigkeiten mit diesem Buch. |
Doch bin ich der festen Überzeugung, dass Bruno mit der "Ursache" die Ursachen der Entstehung des Lebens meint. Mit dem "Prinzip" die Prinzipien, nach denen sich das Leben ausrichtet und mit dem "Einen" jenen Faktor, aus dem das Leben hervorgeht. |
...dessen Texte sich nicht leicht erschließen lassen |
...zum anderen klagen viele Übersetzer in die deutsche Sprache über sein neapolitanisch gefärbtes Italienisch oder über sein verschachteltes Latein... |
Aber auch ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß bei Bruno die Definitionen der einzelnen philosophischen Begriffe nicht eindeutig fest zu stehen scheinen |
Ich möchte mir das so erklären, daß Bruno auf seinen weitläufigen Reisen zu den einzelnen Werken umfangreiche Konzepte entworfen und diese dann - wenn er denn einmal kurz für einige Monate zur Ruhe kam - schnell niedergelegt hat. Bei sechs italienischen Dialogen in kaum mehr als eineinhalb Jahren kann es kaum anders gewesen sein. |
Und seine eigenen Schreibfehler oder Unregelmäßigkeiten im Manuskript entdeckt man dann oft auch erst später im Druck. Ich weiß, wovon ich hier schreibe... |
...Zu den von mir genannten Schwierigkeiten... kommt noch hinzu, daß es sich bei einigen Schriften um Dialoge oder gar Tetraloge handelt. Der Leser muß erst herausfinden, was der Autor eigentlich mitteilen will. |
...Obwohl dieser immer wieder betont, daß er sich hinreichend klar ausgedrückt habe. |
Ich möchte ...zeigen, daß es kein Widerspruch ist, Aufklärung über sein Werk "Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen" sowohl werkimmanent, als auch erst durch das Studium weiterer Schriften zu erfahren. |