Sheila sah verwundert auf als Rick mit einer pinken Schürze, in den Garten trat, in seinen Händen einen Sack voll Grillkohle. Es war schön zu wissen, das nicht nur ihre und Wes Familie nicht ganz normal war. So wie es aussah wollte Rick grillen, zumindest ließ das die Grillkohle und den Grill den Rick vorbereitete vermuten.
David ignorierte seinen Vater. "Also ist T down. Was machen wir um ihn aufzumuntern?", fragte er. "Keine Ahnung. Der ist eh down, weil wir dieses Jahr den Abschluss machen. Er will ja danach in Berkeley studieren, also hat er Angst, dass er uns gar nicht mehr sieht. Ist ja immerhin ein wenig auseinander. Mal eben rüberfahren ist da nicht." "Ja, aber wir sind doch Freunde. Wir finden eine Lösung. Und den Kontakt verlieren wir auch nicht."
Sheila war irgendwann eingeschlafen, die Sonne machte sie einfach unglaublich schläfrig. So bekam sie auch nicht mit, das Rick mittlerweile den Grill zum laufen bekommen hatte und nun schon die ersten Sachen auf dem Grill landeten. Sie schlief tief und fest, allerdings würde sie sich wohl später erneut eincremen müssen, bei der prallen Sonne.
"Schade, dass du noch nicht gesund bist. Ich würde gerne mit dir eine Wasserschlacht machen.", bedauerte David. Wes grinste. "Das glaub ich dir aufs Wort. Aporpos: Hast du dir mal die Videos angeguckt, die wir gedreht haben, als wir in Lodon um die Häuser gezogen sind? Boah, haben wir einen Scheiß geredet." Er lachte.
Sheila wurde erst wieder wach, als Eve sie weckte und sie bat den Jungs Bescheid zu sagen. Irgendwie wurde Sheila das Gefühl nicht los, das Eve ihr nur einen Gefallen damit tun wollte schließlich sah man Sheila an das sie nur richtig glücklich war, wenn sie bei Wes war. An Wes Zimmer angekommen klopfte sie einmal, ehe sie eintrat. "Ihr sollt essen kommen, dein Vater grillt David," teilte sie den beiden mit.
"Ich ziehe meinen Super-Basketballspieler vor deinen Musicaldarsteller und versteinere ihn, während ich aus dem Buch der Coolness zitiere." "Falsch. Das Buch der Coolness ist so cool, dass es alles einfriert und nur genutzt werden darf, wenn man keinen Zug macht. Entweder oder, mein lieber David." "Mist. Dann zieh ich halt einfach vor. Hab ich das Buch später noch." Wes lag auf seinem Bett, David hing kopfüber im Sessel. Als Sheila im Zimmer auftauchte wäre er fast vom Sessel geflogen. "Du bist ein ungeschickter Patron.", tadelte Wes. "Dafür hab ich ja die Rassel der Effekte. Lässt alles wie gewollt aussehen und dein Klavierspieler ist schachmatt."
Hätte Sheila nicht gewusst das die Jungs immer so waren und das Wes sich nun einmal bei ihr komplett anders als bei David benahm, dann hätte sie sich ernsthaft gefragt was die beiden heute schon getrunken hatte. So aber ließ sie die zwei Kindsköpfe grinsend wieder alleine und ging nach draußen. "Das kann bei den zwei noch etwas dauernd, sie sind grade am spielen."
Wes und David kamen in den Garten. Noch immer in ihr Spiel vertieft. "Dein Basketballspieler kann aber nicht einfach in die Baseballliga wechseln und das Topmodel heiraten, während er in meinem Käfig der Westerschritte sitzt. Er muss seinen Vertrag kündigen und zum Berg der grünen Bonbons wandern, damit er befreit wird. Ereignisfeld nennt man das." "Ihr spielt dieses Spiel immer noch?", fragte Rick verwirrt. An Sheila gewandt erklärte er: "Die Zwei haben sich in ihrer Kindheit eine Art Fantasy Spiel ausgedacht. Jeder hat Figuren, die besondere Dinge können, und sie spielen gegeneinander. Eine Art Brettspiel ohne Brett." "Aber mit Ereignisfeldern, wie gerade gehört.", ergänzte Eve.
"So alt sie auch sind, innerlich sind sie doch manchmal noch wie süße kleine Jungs," meinte Sheila gut gelaunt. "Denken sie sich jedes mal andere Figuren aus oder sind da welche festgelegt?" hackte sie nach. So wie sie Wes kannte hatte er die Spielregeln bestimmt irgendwo niedergeschrieben. Obwohl damals war er anders gewesen, also dann wohl eher doch nicht. "Und wer führt im Moment?" erkundigte sie sich bei den beiden Jungs. Sie fand es gut das Wes trotz der Ereignisse lachen konnte und seine Unbeschwertheit nicht ganz verloren hatte.
"Die Figuren sind festgelegt, jedenfalls soweit ich das mitbekommen habe.", versuchte Rick durchzusteigen. "Oder?" Er sah seine Frau an, doch die zuckte nur mit den Schultern. "Ja, Dad, es sind immer die selben. Wenn eine Figur stirbt, darf eine andere Figur ihren Platz einnehmen, aber auch nur dann, wenn eine Person aus deinem Team die neue Person auf ihrem weg trifft.", erklärte David völlig ernst. "Und momentan führt leider er da." Er zeigte auf Wes, der grinste.