Sebastian strich Wes über die Wange. " Gern!" war alles was er dazu sagte. Nun lächelte er Flint an und fühlte sich sofort schlecht dabei, dass sich dieser dass angucken musste, obwohl es ihn nicht betraf. Aber wie sollte er die Beiden jetzt wieder gleich behandeln? " Was haltet ihr Beiden davon wenn wir einen Film schauen oder irgend was anderes spielen oder machen? Strippoker? Flaschendrehen? Zum Zweiteren würde ich auch die anderen warbler holen!" schlug er ihnen vor.
"Du kannst pokern?", fragte Wes überrascht und hob den Kopf. Das hätte er jetzt nicht gedacht. Man lernte nie aus. Bewundernd pfiff er durch die Zähne. "Respekt. Wo hast du es gelernt?" Wes konnte es auch und machte es ab und an recht gerne. Bei seinem Pokerface kein Wunder.
" naja, etwas, aber es wäre doch eine Idee!" erklärte Sebastian und stand langsam auf, bot wes die Hand. Der Boden war echt unbequem. " Bei wem hab ich dass wohl gelernt? bei meinem Bruder in meinem zweiten Zuhause!" Das Bruder war auf seinen besten freund bezogen. " Wobei, wenn wir drei das spielen, dann verliere ich ja gegen meine Freunde! Können wir nicht bringen! Obwohl mit Einsatz wäre es schon lohnenswert!" überlegte er laut und sah Wes und Flint fragend an.
Flint wollte jedoch nicht. "Ich kann nicht pokern und hab es generell nicht so mit Kartenspielen.", lehnte er ab. "Monopoly?", fragte Wes dann. "Oder Cluedo. Mir steht der Sinn nach einem guten Mordfall.", schlug er dann weiter vor. "Und man kann es zu dritt spielen."
" Wäre interessant geworden!" meinte Sebastian war aber nicht sauer und gab Flint einen sanften Kuss. " Ähm...mir so ziemlich egal was wir spielen ob Monopoly oder Cluedo!" sagte er dann. " Aber eins müsst ihr gestehen. Ich bin weltklasse!" klang zwar jetzt sehr selbstverliebt, war aber so! " Wisst ihr auch warum? Wes geht es schlagartig besser! ihr könnt mir später immer noch danken! Oder wenn wir nicht spielen, gehen wir raus! mir egal!"
"Wir spielen." Bei der Bemerkung, dass es ihm besser ging, zog Wes nur eine Augenbraue hoch. Aber wenn es ihm dann besser ging und ihn fröhlich machte, ließ er Sebastian diesen Glauben. Nun lächelte er sogar schwach.
" Okay!" meinte Sebastian nur. War ja klar dass sie ihn wenn er krank war nicht rauslassen würden. Es war zwar etwas doof, aber nicht zu ändern. Wes ging es besser und dass freute Sebastian sehr. Er wollte seinem Freund positive Gedanken machen, obwohl es zwar auch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, aber die wollte er hier nicht verwenden.
"Ich hol das Spiel!" Und damit verschwand Wes aus dem Zimmer und lief in sein eigenes. Er mochte das Spiel sehr, es war sozusagen sein Lieblongsbrettspiel. Wenn sie schon nicht pokerten. In seinem Zimmer holte er das Spiel aus dem Schrank und nahm sich aus einem plötzlichen Impuls das Fotoalbum. Traurig betrachtete er die erste Seite.
Noch ehe Sebastian etwas sagen konnte war Wes schon verschwunden. Warum nur wurde er das Gefühl nicht los, dass er Wes' Laune nicht unbedingt gebessert hatte? Wie dem auch sei, jedenfalls fühlte er sich jetzt wieder schlechter weil er seinem freund nicht richtig geholfen hatte. Vielleicht sollte erstmal mit sich selber fertig werden? Und vielleicht wirklich zu so einer Selbsthilfegruppe gehen? Doch davor graute es ihm.
Wes stand einige Minuten in seinem dunklen Zimmer und betrachtete das Bild. Er hatte eine unheimliche Sehnsucht nach jemandem, der ihn verstand. Der ihm sagte, dass alles gut werden würde. Dass sein Vater nur ein böser Geist war und ihm nichts konnte.