" Warum hast mir dass denn nicht gesagt? Dann hätte ich dich doch nicht auch noch mit Problemen behangen. Tut mir so schrecklich Leid. Was kann ich denn machen? Du ziehst mich nicht runter, würdest du nie und keine bange ich denke nicht, dass du mich meinst. Obwohl ich es dir nicht verübeln würde!"
"Siehst du? Du meinst mich belastet zu haben. Hast du nicht. Außerdem war mein Vater erst heute hier und hat mich am Telefon angeschrien. Und alles andere? Das geht auch wieder vorbei. Immerhin hab ich es oft genug erlebt. Wirklich. Dauert nur seine Zeit, dann sind die Wunden auch wieder verheilt."
"Man ist nie über den Tod eines geliebten Menschen hinweg. Glaub mir." Nun traten Wes die Tränen in die Augen. "Glaub mir. Ist leider so." Sanft strich er Sebastian über die Wange. "Aber es ist okay zu trauern. Lass dir damit so viel Zeit wie du brauchst."
Als Sebastian die Tränen in Wes Augen sah, hätte er sich am liebsten selbst dafür geschlagen. " Was hast du?" fragte er vorsichtig nach, aber er konnte es sich denken. Zumindest ansatzweise. " Ach ich hab genug getrauert. Irgendwann muss man ja mal damit aufhören, meinst du nicht auch? Ich kann doch nicht jedes Mal in Tränen ausbrechen und trauern, weil ich was sehe oder denke, was mit meiner Mutter zu tun hat!"
"Am Anfang kannst du das. Es wird mit der Zeit nicht einfacher, aber du musst nicht ständig weinen. Eigentlich. Aber vielleicht solltest du in der Beziehung auf jemanden hören, der einen Doktortitel hat und nicht auf mich." Wes wischte sich die Tränen weg.
" Tu ich doch schon und ich war mal viel weiter als jetzt. was hat es mir letzenendes gebracht? Rein Gar Nichts. Weiß nicht ob es an der Tatsache liegt, dass da noch mehr Ereignisse dazugekommen waren, als ich das letzte mal mit meinen, halt mich für wahnsinnig oder sonst was, Psychologen geredet habe. Sollte ich vielleicht mal wieder tun. Wenn er es noch macht heißt es!" Dass war ja eigentlich der Haken an der Sache.
"Mach es, aber nur wenn du möchtest.", bat Wes ihn. Als Sebastian seinen Vater erwähnte, zuckte er zusammen. "Es geht nicht nur um meinen Vater oder meine Mutter. Außerdem quält er mich mein ganzes Leben schon. Ich will nicht darüber reden. Es reicht schon, wenn alle hier wissen, dass er mich schlägt." Er zitterte.
" Ich weiß nicht! Vielleicht mache ich es, oder auch nicht!" antwortete Sebastian und setzte Wes auf sein Bett. " Hey, alles wird gut ich bin da!" versuchte er seinen Freund zu trösten, nahm ihn in den Arm und strich über seinen Rücken. Sebastian beließ es dann auch bei dem Thema. Es musste doch eine Möglichkeit geben. Wes kann doch sein restliches Leben nicht gequält werden. Sanft küsste er Wes und küsste sich bis zu dessen Hals durch. Welchen er ebenfalls küsste.
"Wenn ich in New York bin, dann bin ich frei. Dann kann ich endlich mein Leben ohne Qual führen. Und hier in Dalton bin ich auch frei. Deswegen liebe ich die Schule so. Meine Eltern drängen mich zwar manchmal, aber meistens bin ich frei und kann tun und lassen, was ich will."