Sebastian musterte seinen Freund und wollte auf jede Reaktion achten. Wenn sein Freund einen Albtraum haben sollte, dann wäre er da. Sein Bauch ließ momentan auch nicht wirklich etwas von sich hören. Nun gab er Wes einen Kuss auf die Wange. " Ich liebe dich!" ließ er dann verlauten und schaltete den Fernsehr an und auf leise, damit er Wes nicht weckte.
Wes kuschelte sich an ihn und schlief weiter. Im Traum immer noch mit der Einsamkeit ringend. Das würde sich auch nicht ändern, das war ihm jetzt klar. Er war dazu verdammt wegen seines Charakters von allen gehasst zu werden.
Sebastian kuschelte sich ebenfalls an Wes und strich ihm noch immer sanft über die Wangen. Hin und Wieder sah er in den fernsehr. Der Film, welcher lief, war recht nett gemacht, doch leider nicht sein Geschmack. Aus Langeweile nahm er sich sein Handy und schrieb seinem allerbesten Freund eine Nachricht.
Wes drehte sich auf die andere Seite und zog die Decke höher. Wenn Seb wissen würde, was bei Wes abging, würde er nicht so ruhig Fernseh schauen. Denn der quälte sich selbst mir Vorwürfen und machte sich schlecht, wo es nur ging. Dass er nicht weinte, war alles.
Kaum machte Wes auch nur eine Bewegung, sah Sebastian schon vom Fernseher weg und musterte ihn nun. Nur zu gern würde er wissen, was sein Freund träumte. Ob es gut oder schlecht war. Eins stand jedoch fest, die Sache mit David nahm ihn sehr mit. Da kam ihm ein Gedanke. Nicht dass Wes befürchtete David auch als Freund zu verlieren wie Flint damals. Es musste doch einen Weg geben, dass sich beide wieder vertrugen. Aber welchen?
Wenn es nach Wes Pessimismus ging, hatte er David schon längst als Freund verloren. Sein Realismus sagte ihm, dass er das vielleicht nicht ganz so schwarz sehen sollte, aber es dennoch schwer werden würde sich mit David zu vertragen. Vielleicht bot der Geografietest morgen eine Möglichkeit.
Die ganzen Probleme, welche immer auf sie einregneten machten Sebastian total kirre. Konnte nicht einmal was glatt laufen? Nein, warum denn auch?! Er wollte Wes helfen so gut er konnte. Wes und David mussten dass zwar selber klären, aber er konnte wenigstens für seinen Freund da sein. Davon mal abgesehen, wäre er sowieso. Dennoch wenn Wes seine Hilfe oder Nähe brauchte dann würde er ihn nicht zurückweisen.
Wes drehte sich wieder herum und kuschelte sich an Sebastian. Im Schlaf murmelte er Wortfetzen in Kantonesisch, dann schwieg er wieder. Es klang fast wie eine Beschwörungsformel. Vielleicht half er ihrem Glück auf die Sprünge? Wer wusste das schon?
Sebastian sah ein wenig verwundert zu Wes, als Dieser etwas in einer anderen Sprache sagte. Sollte er sich Sorgen machen oder nicht? So richtig wusste er es auch nicht. Schlussendlich weckte er seinen Freund. Lieber er war wach, als wieder in einen Albtraum zu verfallen. " Hey Schatz, wach auf. Alles ist gut, ich bin da und gehe nicht! Niemals!" sagte er vorsorge halber.
Wes zuckte zusammen, als er aufgeweckt wurde. Rechtzeitig erkannte er aber seinen Freund, so dass es nicht zu ein paar gezielten Karateschlägen kam. Er sah Sebastian an und seine Gesichtszüge entspannten sich. Leicht lächelte er. "Wieso hast du mich geweckt?", wollte er wissen.