Sebastian schlich ein Lächeln auf die Lippen. So einfach konnte sich die Freundschaft der Beiden nicht auflösen. Dafür haben Wes und David echt zuviel erlebt. Dennoch war Wes im Kindergarten sehr süß. Dass hieß aber auch dass Sebastian seinem freund auch ein Bild von sich zeigen müsste. Darauf hatte er ja absolut keine Lust. Nach und nach fing er an seinen freund besser zu verstehen.
Auf keinem Bild waren Wes' Eltern zu sehen. Dafür Davids Familie, zu der Wes ebenfalls zu gehören schien. Man sah Bilder von Weihnachten, Thanksgiving und Geburtstagen. Und mit der Zeit kamen auch die anderen Jung dazu. Erst Thad, dann Trent, dann Nick und Jeff bildete das Schlusslicht.
Das Fotoalbum, so fand Sebastian war ja interessanter und aufschlussreicher als irgendein Buch. Er sah sich die Seiten immer eine Weile an und blätterte dann weiter. Logischerweise kamen irgendwann auch die anderen Jungs dazu. Es hatte bestimmt eine ganze Weile gebraucht bis man so ein Album fertig hatte. Zeit und Geduld! Beides hat Sebastian meistens zu wenig. Außerdem, wofür gab es tagebücher. die hatte er aber nicht alle mit nach Dalton genommen.
Wes stöberte sich derweil durch einen Klamottenladen und kaufte seiner Stimmung entsprechend ein. Hieß Lederjacken und Bikerboots sowie etwas rockige T-Shirts und Jeans im used Look. Irgendwann hatte er die Arme vollkommen überladen und verschwand in der Kabine.
Sebastian schloss das Album und stellte es zurück an seinen Platz. Es sollte alles so sein wie immer wenn Wes wiederkommen würde. Nun stand er auf und verließ das Zimmer von Wes. So richtig wusste er jetzt auch nicht was er machen sollte. So stand er auch im Gang.
Wes hatte sich durch die Sachen probiert und einiges wieder zurückgehangen. Trotzdem war es noch ein beachtlicher Berg, den er da zur Kasse schleppte. Auf seine freundliche Bitte die Tüten noch etwas im Laden zu bunkern, weil er weitershoppen wollte, wurde mit einem Nicken und einem Lächeln reagiert. So verließ er den Laden und machte sich weiter ans Geldausgeben.
Nach einer Weile meldete sich Sebastian magen. Nicht wegen der verstimmung, die er bis jetzt super drängen konnte, vielmehr weil er hungrig war. Deshalb begab er sich auf den Weg Richtung Gemeinschaftsküche. Dort machte er alles bereit und begann ein Gericht zu kochen, was mit zu seinen favouriten zählte und seine Mum immer gemacht hatte. Er machte alles schon wie aus dem Stegreif wenn es darum ging. Es lenkte ihn gut von dem Thema Wes ab, sorgte aber gleichzeitig für das thema Mum.
Wes stand im CD-Laden und wühlte sich durch die Platten. Auch hier fand er einiges, was er kaufen musste. Soundtrack von Broadway Musicals und die neusten Alben seiner Lieblingskünstler. Zum ersten Mal seit langem fühlte er sich wie ein normaler Teenager. Und das ließ ihn durchatmen.
Da Sebastian wusste was er zu tun hatte, verlief das kochen relativ schnell und nach einer halben Stunde etwa konnte er schon essen. Es schmeckte zwar gut, aber nicht nach dem was seine mum immer gekocht hatte. Enttäuscht seufzte er auf. " Hat doch eh keinen Sinn!" sagte er, stand auf, wusch auf und verließ dann die Küche. Immer gab es irgendwas, dass ihn runterzog. Er wusste schon warum er später mal Psychologie studieren will. Vielleicht würde es ihm helfen? Wer wusste dass schon?
Wes war mit seinen Platten einen Laden weiter und studierte das Angebot eines Friseurs. Dann entschied er sich aber doch um und lief weiter zu anderen Läden. Es kam noch eine Drogerie, die er ebenfalls durchstöberte.