Sebastian war noch in seinem Zimmer und stand vor der Tür. " Ich schwöre beim Grab meiner Mutter!" sagte er leise und verdrängte den Gedanken an sie. Wenn dass kein Versprechen war, dann wusste er auch nicht weiter. " Danke!" fügte er an. Für seinen Freund würde er alles tun.
Wes wischte sich die Tränen ab und ging zurück zum Auto. "Wofür? Ich hab doch nichts gemacht außer dir Sorgen. Dafür musst du dich nicht wirklich bedanken. Ich liebe dich. Wann immer was ist, ruf an, okay?" Für Sebastian war er immer da. Er liebte ihn halt.
" Danke für alles und für die Tatsache, dass du mir eine zweite Chance gegeben hast damals und danke dafür dass ich mich dein Freund nennen darf! Sollte irgendwas sein melde ich mich bei dir! Ich liebe dich auch und einigen wir uns darauf, dass wir Beide schwierig sind?"
"Machen wir. Und wir nehmen uns beide vor nicht mehr so oft zu streiten?", fragte Wes. Er stieg wieder in den Wagen und suchte eien Karte heraus. Wo würde er wohl als nächstes hinfahren? Hier gab es ja viele kleine Städte, irgendwo würde er sich schon die Zeit vertreiben.
" Machen wir!" bestätigte auch Sebastian. Warum tat die Distanz zu seinem Freund so weh? Sonst war es doch auch okay. Er könnte es durchaus ohne Wes aushalten. Vielleicht lag es auch an der Ungewissheit. Jeden Tag könnte Wes seine Meinung doch noch ändern und dass wusste Sebastian nicht. Normalerweise lebt er mit der Gewissheit, dass er zurück kommt, aber heute? " Wusstest du, dass es versprechen gibt, die man zwar stellt aber niemals halten kann?" sagte er nun plötzlich.
Wes hatte die Karte ausgebreitet und musterte sie mit schief gelegtem Kopf. Nun stütze er seinen Am an der Tür ab, richtete sich wieder auf und runzelte die Stirn. "Wieso sagst du das?" Das klang nicht gut, das klang gar nicht gut.
" Ich sage dass weil es so ist. Mum hat mir früher als ich klein war auch immer das versprechen gegeben, egal was ist oder wo sie hingeht. Sie kommt immer wieder. Siehst du sie hier irgendwo? Ich nicht! Dass meine ich es gibt Versprechen die kann man nicht halten. Keine Bange ich verrate Nichts, dass habe ich geschworen, mit einem der mir wichtigsten Dinge!" versprach er und versuchte zwanghaft seine Mum aus seinen gedanken zu schütteln.
"Deine Mum hat dich nicht vollkommen verlassen. Sie ist immer noch da, wo du bist. Ich glaube nicht an viele Dinge, aber daran schon. Du bist zu liebenswert um dich allein zu lassen. Und ich komm auch wieder. Ich brauch nur ein paar Tage für mich. Mit der Schule ist auch alles geklärt. Ich habe eine familiäre Angelegenheit zu klären, sollte jemand fragen."
" Denkst du dass weiß ich nicht?" fragte Sebastian leise und atmete einmal tief durch. " Es war ja auch nur ein Beispiel dafür. Näher müssen wir da nicht drauf eingehen, sonst werde ich wirklich noch suizidgefährdet!" sagte er nun und lief im Zimmer umher. " Okay, familiäre Angelegenheit!" stimmte er nickend zu und sah zu Boden. " Ach keine Bange ich bring mich schon nicht um oder verletz mich freiwillig. Dafür gibt es zu viele Menschen, die ich damit aus ihrem Leben reise und die ich verletze!" fügte er noch zur Ergänzung an seinen Spruch an.
"Sag so etwas nicht, bitte." Wes' Stimme war ernst geworden. "Ich kann nicht noch einen Menschen wegen eines Selbstmordes verlieren." Es war eines seiner Traumata, die er mit sich herum schleppte. Nur redete er nicht gerne über dieses. Sebastian sollte das nicht persönlich nehmen.