Sheila wollte nicht allzu sehr darüber nachdenken, wenn David bei ihr war. Später würde sie sich damit noch einmal intensiv auseinander setzen, allerdings sollte dann kein Mensch dabei sein. Sheila zeigte einfach sehr ungern Schwäche und Wes war ihre große Schwäche. "Manchmal hab ich das Gefühl, das seit dem ich ihn kenne, alles bei ihm den Bach runtergeht."
"Nein, glaub mir, das hat rein gar nichts mit dir zu tun. Er hatte es noch nie einfach und du bist eher ein Grund durchzuhalten und nicht zu verzweifeln. Egal, was zwischen euch passiert. Aber vorher war sein Leben schon kompliziert. Außerdem hatte er das Suchtproblem, bevor er dich kannte. Und seine Eltern waren auch schon immer scheiße."
"Trotzdem glaube ich nicht das ich unbedingt die Richtige für ihn bin. Du kannst damit umgehen, wenn er weint oder beinah abstürzt. Versteh mich nicht falsch ich bewundere dich darum, ich kann es nämlich nicht. Ich kann mich einfach nicht um ihn kümmern, so wie er es verdient hätte."
"Natürlich kannst du. Du liebst ihn doch. Wie oft hast du ihn denn schon getröstest? Denk nur daran, wie ihr zusammen gekommen seid. Er wollte unter Tränen dein Haus verlassen und du hast ihn zurückgehalten und ihm gesagt, dass du ihn liebst." David sah sie ernst an. "Solltest du allerdings wirklich der Meinung sein, dass du nicht die Richtige für ihn bist und eure Beziehung nichts bringt, trenn dich von ihm und tu ihm nicht unnötig weh."
"Ich tue ihm also weh?" die Frage war mehr an sie selbst gerichtet. Es brachte auch nichts sie zu korrigieren, da sie einem die Worte im Munde umdrehte. Sie kam damit nicht klar das sie ihm nicht helfen konnte, also suchte sie Fehler an sich um aus sich einen schlechten Menschen zu machen, vor dem sie Wes schützen musste. Sheilas Logik war ja schon immer sehr verquer gewesen. "Naya, danke das du mir das erzählt hast von früher."
"Nein, ich meinte, wenn du wirklich der Meinung bist, dass eure Beziehung eh nicht hält und du nicht die Richtige für ihn bist, dann tust du ihm weh. Denn das wird er merken und sich zurückgestoßen fühlen. Und damit kommt er nicht klar. Er liebt dich über alles und wird sich immer wieder fragen, was er falsch gemacht hat."
"Das weiß ich, doch was soll ich machen. Wir verbringen fast jeden Tag zusammen und jeden tag gibt es Streit. Ich hab langsam das Gefühl daran zu ersticken, an unser beider Sorgen. Und wenn ich mich vor ihm verschließe, noch mehr als ich es eh schon tue, da schaut er mich so verletzt an als hätte ich ihn verlassen. Was bringt es wenn ich mit ihm Schluss mache David, er will dann das wir Freunde bleiben. Doch wie sollen wir Freunde bleiben, wenn wir nur länger als 30 Minuten in einem Raum sein müssen, um über einander herzufallen." Sheilas Kopf schwirrte, sie machte sich wirklich viele Gedanken.
"Sheila, ich weiß, dass das alles unheimlich schwer ist. Für euch beide. Aber du kannst nicht einfach aufgeben. Natürlich will er, dass ihr Freunde bleibt, weil er dich einfach nicht verlieren will. Er kann es nicht. Sheila, hast du ihm jemals in die Augen gesehen, wenn ihr zusammen seid? Da ist die pure Liebe zu erkennen. Nichts anderes."
"Ich kann mich doch nicht von jemanden trennen, denn ich liebe und dann mit ihm befreundet sein. Ja ich hab ihm in die Augen gesehen und das macht mir Angst was ich da sehe. Für ihn scheint das klar zu sein das er mich heiraten will und das er wirklich bis zum Tode bei mir bleiben will. Wahrscheinlich kann er sich das auch gar nicht vorstellen wie es mit einer anderen wäre, mir macht es einfach Angst wie bedingungslos er mich liebt."
"Könntest du dir vorstellen, dass er eine andere liebt, mit ihr zusammen ist und sie eventuell heiratet? So eifersüchtig wie du auf Kayla bist, denke ich eher nicht. Du liebst ihn doch genau so wie er dich. Ihr macht es euch nur unnötigerweise schwer. Ist meine Meinung. Und ich geb dir nen Tip: Überleg dir genau, was du willst. Er macht das auch. Dann redete darüber."