Severus sah Damian hasserfüllt an. Einen Moment lang hätte er ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen und er beherrschte sich nur mit dem Gedanken daran, dass er Damian viel zu verdanken hatte. Und dass William hier war, der jegliche Art von Gewalt sicher nicht mehr ertragen konnte. Dennoch ballte er die Hände zu Fäusten. "Ich habe ihn bei mir behalten, weil ich gehofft habe, dass ich ihm helfen könnte. Ich habe lles für ihn getan, was ich konnte." sagte er mühsam beherrscht. Aber er wusste nicht, wie lange er diese Beherrschung noch aufrecht erhalten konnte. "Er vertraut mir immerhi, im Gegensatz zu dir. Oder hast du nciht bemerkt, wie er dich ansieht? Er hat Angst, dass du ihm wehtun könntest und das hat er bei mir nicht. Ich hab alles versucht um ihm zu helfen, das kannst du mir glauben. ICh lasse ihn keine Sekunde aus den Augen. Ich nehme ihn sogar mit auf die Toilette, verdammt noch mal. Also wage es ja nciht mir zu sagen ich höätte mich nciht um ihn gelümmert."
Re: Frosted Meadows
"Und wie wird er davon satt, dass du ihn mit auf die Toilette nimmst?", fuhr Damian Severus an. Er merkte selbst, dass dieser Streit eigentlich unnötig war, aber es tat so verdammt gut, Dampf abzulassen. Und was Severus zu ihm sagte, machte ihn wirklich wütend. "Und es ist verdammt nochmal unfair, dass er sich vor mir fürchtet und vor dir nicht!" Seine Stimme wurde lauter, und im Moment hatte er William, der sich hinter seinem Sessel etwas kleiner zusammenkauerte, überhaupt nicht im Kopf. "Will hat mir alles zu verdanken! Alles! Ich habe mir da unten im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch für ihn aufgerissen, und du hast nichts für ihn getan! NICHTS! Ich kriege nie wieder, was ich da unten verloren habe, mich sollte er an sich heranlassen, nicht dich! Vor mir sollte er sich nicht so verkriechen, wie... wie..." Er hatte in Rage mit seine Hand Richtung Will gezeigt, und erst jetzt merkte er wieder, dass er da war, dass er zuhörte, und dass er ihn ängstigen musste. "Wie er es gerade tut", schloss er leise und ließ die Hand sinken. Er ballte hilflos die Hände zu Fäusten, sah zu Boden und schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, wohin mit diesen ganzen Emotionen, die in ihm tobten.
Re: Frosted Meadows
"Ich weiß, was du alles für ihn getan hast" sagte Severus leise aber scharf. "Ich weiß, wie viel du verloren hast, um ihn zu beschützen. Oder vielleicht weiß ich es auch nciht, weil mir so etwas noch nicht passiert ist. Jedenfalls nicht in einem derart schrecklichem Ausmaß. Aber eins weiß ich: Wenn ich da gewesen wäre, hätte ich es für ihn getan." Seine Augen glänzten fast fiebrig. "Wenn du weiter so laut schreist wirst du ihn zu Tode ängstigen. Willst du das? Ich hoffe, dass er eines Tages begreifen kann, wieviel du für ihn getan hast und dass er dir dafür danken kann. Aber gib ihm nciht die Schuld für das was dir passiert ist." Er sah ihn eindringlich an. "Es tut mir leid damian. Es tut mir wirklich leid. Ich wünschte ich könnte es wieder gutmachen, aber das kann ich nciht. Aber wenn du versuchst dich zwischen mich und William zu drängen, werde ich alles versuchen, um das zu verhindern." Sein Gesichtsausdruck wurde hart.
Re: Frosted Meadows
"WAS?" Damian glaubte, nicht recht zu hören. Sein Mund stand ihm offen, und seine Augen glühten geradezu. "Mich zwischen... Das ist ja unerhört! Was soll das heißen, wenn ich mich zwischen euch dränge?! Denkst du etwa, DU hättest irgendwelche Rechte an William?" Er starrte Severus immer noch fassungslos an, seine Stimme war laut und scharf, und er trat noch einen Schritt näher zu ihm. "ICH habe über ihn zu bestimmen! ICH bin verwandt mit ihm!" Er deutete sich mit einem Finger auf die Brust, und dann deutete er mit dem Finger seiner anderen hand auf Severus. "DU hast nichts zu sagen, da DU weder verwandt mit ihm bist, noch verheiratet. Tut mir leid!" Es tat ihm nicht leid. Im Moment war er nur sauer auf Severus. Mehr als das. Er war jenseits von Ärger. Er fühlte sich maßlos gekränkt, weil er fand, dass er nicht das bekam, was ihm zustand, und wenn keiner es ihm gab, dann würde er es sich holen. Sein Körper spannte sich an, als ihn eine ungeheure Wut überrollte, und er packte Severus am Kragen und zog ihn etwas zu sich hoch. "Du weißt nicht was gut ist für William!", brüllte er ihn an. "Du lässt ihn hier verhungern und verkommen! Du lässt ihn verwelken wie eine Blume! Du bist das allerletzte, was er braucht!" Er stieß Severus heftig von sich, und mit ein paar Schritten war er bei dem völlig verängstigten William und riss ihn an den Schultern hoch. "Du kommst jetzt verdammt nochmal mit mir", presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Du hast hier nichts verloren!" Er presste William an sich, und es war anstrengend für ihn, weil er nicht bei Kräften war - auch wenn Will kaum etwas zu wiegen schien. Damian sah nicht die Panik in Wills Augen, er merkte nicht wie er sich in seinen Armen völlig versteifte und sich wand. Er merkte erst, was er da machte, als Will zu brüllen anfing wie ein Irrer. Er schrie, dass es in den Ohren weh tat, und seine Hände streckte er verzweifelt nach Severus aus. Völlig neben sich hielt Damian inne, und ihm war, als würde er aus einem Traum erwachen. "Oh Gott, das... das wollte ich nicht...", stammelte er, aber man hörte ihn kaum wegen Wills Schreien, die von den Wänden widerhallten.
Re: Frosted Meadows
Dieses Schreien ging Severus durch Mark und Bein. Es schien tief in ihn einzudringen und dort etwas zu treffen, das ... schmerzte. Er war sofort bei William und riss ihn sofort instinktiv an sich, als er merkte, dass Damians Griff sich lockerte. William wurde von Entsetzen geschüttelt. Das war das schlimmste was ihm hatte passieren können. Genau das wahscheinlich wovor er sich die ganze Zeit gefürchtet hatte. Dass ihm wieder Gewalt angetan wurde... Severus fühlte eine ungeheure wahnsinnige Wut auf Damian. "Das hättest du nciht tun dürfen" zischte er, während er den zitternden Will in seinen Armen hielt. Doch dann sah er Damian an und sah die Verzweiflung in dessen Gesicht. Er konnte im Moment kein Mitleid empfinden, aber ein teil seiner Wut verschwand. Er zog William zurück zu seinem Sessel. "Geh." sagte er knapp zu Damian.
Re: Frosted Meadows
Damian ging. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, und zum ersten Mal seit er hier war, wünschte er sich, völlig allein zu sein. Er kam einfach nicht zurecht mit allem, was mit ihm passiert war, und mit den anderen, und Tränen glitzerten in seinen Augen, als er den Flur entlang schlich. Diesen Schmerz, den er im Moment fühlte, konnte er nicht einmal Ludwig mitteilen. Nicht jetzt. Er ging nicht in das Zimmer, das er mit Ludwig teilte, sondern bog ab und setzte sich ins Wohnzimmer an den Kamin. Er hatte kein Oberteil an, aber er fror nicht. Oder zumindest merkte er es nicht. Das war das letzte, was ihn jetzt beschäftigte.
Re: Frosted Meadows
Cain konnte erst seit heute Morgen wieder aufstehen. Er war unendlich froh darüber, weil er es kaum noch ertragen hatte still zu liegen. Sein Arm war immer noch entzündet und fest an seinem Körper fixiert. Aber mittlerweile war es immerhin sicher, dass er vollständig heilen würde. Eigentlich durfte er noch nicht länger auf sein und herumzulaufen war ihm sowieso verboten, aber er musste Damian unbedingt sehen. Sylver, der fast so geschafft war wie Cain schlief gerade und das wwar DIE Gelegenheit gewesen Damian zu suchen, ohne aufgehalten zu werden. Er wollte ungestört mit ihm reden, ohne dass jemand dabei war. Natürlich hatte Damian ihn schon besucht, aber sie hatten nciht wirklich miteinander geredet und Ludwig und Sylver waren immer dabe gewesen. Irgendwie war es sehr wichtig für ihn zu wissen, ob ihre besondere Beziehung hier draußen auch noch galt. Ob Damian immer noch so viel von ihm hielt. Und außerdem ... wollte er ihn fragen, ob Damian auch jedesmal den Keller vor sich sah, wenn er die Augen schloss. Ob er dann auch jedes Mal glaubte den Modergeruch zu riechen und Kirans Schritte auf dem Gang zu hören.
Darum war er jetzt also auf dem Weg durch das Anwesen und seine Kräfte verließen ihn langsam. Er hatte fast schon Angst auf dem Gang zusammen zu brechen, als er die Tür zum Kaminzimmer öffnete und dort endlich Damian auf einem Sessel zusammengekauert erblickte. "Damian" safgte er erleichtert. "Endlich ahb ich dich gefunden." Er lächelte verzerrt und legte eine Hand auf seine schmerzenden Rippen.
Re: Frosted Meadows
"Cain!", sagte Damian und setzte sich auf. Welch eine willkommene Abwechslung. Zwar hatte er allein sein wollen, aber da erlebte er ja doch nur immer wieder in Gedanken, wie er zu WIlliam gewesen war. Nie hätte er so etwas tun dürfen. Und er hatte Severus angeschrien, dass er nicht gut für Will wäre, dabei war er es, der ihn jetzt so behandelt hatte. Er wollte nicht mehr daran denken. Er schämte sich zu Tode. Er stand auf und setzte sich aufs Sofa, damit Cain sich neben ihn setzen konnte. Der Junge sah immer noch nicht besonders gut aus. "Wie geht es dir?", fragte Damian sanft. "Was macht dein Arm?"
Re: Frosted Meadows
Cain lächelte. Er war erfreut und erleichtert über die freundliche Begrüßung. Damian war immer noch so zu ihm, wie in diesem Keller. "Gut" sagte er. Doch dann zögerte er. "Ich meine körperlich geht es mir gut. Meine Wunden sind alle dabei zu heilen und ich werde nichts zurückbehalten. Aber innen..." Er war froh, dass er jetzt bei Damian war. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass dieser der einzige war, mit dem er üpber diese Sache reden konnte. NIcht einmal Sylver würde das verstehenkönnen. "Innen habe ich diese wahnsinnige Wut." er schluckte und sah an Damian vorbei. Er musste jetzt einfach darüber reden. "Nachdem ich gesehen habe, wie Kiran ist, habe ich mir geschworen nie so zu werden, aber ... aber ich fühle mich fast so, als wäre ein teil seiner Zerstörungswut auf mich übergegangen." Er sah Damian flehend an und hoffte so sehr, dass dieser verstehen würde, was er meinte. "Manchmal möchte ich mich rächen, möchte irgendetwas zerstören, damit dieser Schmerz in mir aufhört." Er strich sich verzweifelt mit den Händen über das Gesicht. "Ich habe solche Angst, dass es stärker wird."
Re: Frosted Meadows
Damian seufzte tief und legte Cain vorsichtig einen Arm um die Schultern. Er konnte ihn ja so gut verstehen. "Du musst keine Angst haben", sagte er leise. "Nicht nur du machst dumme Sachen. Und dass du welche machst, heißt noch lange nicht, dass du deswegen so bist wie dein Vater. Und..." Er sah Cain in die Augen, um seine Worte zu unterstreichen. "...ich verstehe deine Wut. Ich verstehe sie vollkommen. Ich habe sie auch, und ich weiß nicht wohin damit. Eben habe ich sie an Severus ausgelassen, und ich habe William schlecht behandelt. Versuch mal, das zu toppen." Er verzog das Gesicht und strich Cain sanft über die Schulter. "Ich schätze, es ist normal dass wir wütend sind. Und etwas zerstören würde ich auch gerne, glaub mir. Ich fühle mich so... Ich fühle mich so, als könnte niemand verstehen was ich da unten durchgemacht habe, und es frustriert mich, und macht mich wütend auf die anderen. Obwohl sie nichts dafür können." Er schluckte. Cain war irgendwie der einzige, dem er das so sagen konnte. "Und es macht mich wütend dass ausgerechnet wir das durchmachen mussten. Womit haben wir das verdient? Es ist ungerecht, und es macht mich verrückt." Er starrte ins Feuer. Dann sah er wieder Cain an. "Wir werden unsere Zeit brauchen. Und du wirst sehen, dass du nicht wie dein Vater bist. Ich verstehe nicht, wie du auf so etwas kommst. Du bist ihm so wenig ähnlich wie es nur geht. Glaub mir das, denn ich meine es so. Ich weiß es einfach." Er küsste Cain leicht auf die Stirn. Dieses Gefühl, dass er im Keller zu ihm aufgebaut hatte, war nicht verschwunden. Im Gegenteil war es noch gewachsen, und seit er vom Selbstmord von Cains Mutter erfahren hatte, trug er einen Gedanken in sich, der ihm immer besser gefiel. "Cain... hör zu. Was ich da unten zu dir gesagt habe... dass ich dir gerne ein Vater wäre, wenn wir jemals befreit werden... Das habe ich ernst gemeint. Du... du bist jetzt ganz allein, und ich dachte... naja, wenn du das möchtest... Ich würde dich gerne adoptieren." Er biss sich auf die Lippen und sah Cain etwas nervös an. "Das kommt sicher etwas plötzlich", fügte er hastig hinzu. "Und du musst mir nicht gleich antworten, überleg es dir nur solang du willst, aber... Aber ich wäre wirklich immer für dich da, das verspreche ich. Das schwöre ich."