The other side - Rollenspiel

Frosted Meadows o.T.

Re: Frosted Meadows

Eliah wurde rot, als Adrian ihn ansprach. "Ja natürlich" sagte er leise, sah aber Rosie ein wenig besorgt nach.
"Mach dir keine Sorgen" sagte David beruhigend. "Adrian kann sehr gut mit Tieren umgehen." Er lachte. "Er hatte alle möglichen Sorten..."
"Wirklich?" fragte Eliah und seine Augen leuchteten auf. "Ihr habt Tiere?"
David nickte, froh darüber, seinem Sohn eine Freude gemacht zu haben. "Meerschweinchen, Pferde..."
"Pferde?" fragte Eliah verklärt. "Wirklich? Darf ich die mal reiten?"
"Ja sicher." David breitete die Arme aus. "Wenn cih vorher eine Umarmung bekomme."
Eliah ging auf ihn zu, etwas schüchtern zuerst, aber dann schlang er tatsächlich die Arme um ihn. Die Umarmung war noch nicht besonders zutraulich, aber es war immerhin ein Anfang. David drückte ihn fest an sich und musste schon wieder mit den Tränen kämpfen. Heute hatte er wirklich nahe am Wasser gebaut. Für Eliah würde er auch seine bescheuerte Arachnophobie endlich los werden beschloss er.
Als Adrian allerdings kurz darauf mit dem Terrarium zurückkam, aus dm Rosie ihn feindselig anglotzte, musst er allerdings trotzdem schlucken.
"Hast du Hunger?" fragte er Eliah, um sich abzulenken.
Eliah nickte zaghaft.
"Machen wir Abendessen?" fragte David an Adrian gewandt.

Re: Frosted Meadows

"Sicher", sagte Adrian gefasst. Er drückte Eliah das Terrarium in die Hand und beugte sich ein wenig zu ihm herunter. "Nimm sie doch mit auf dein Zimmer. Wir haben dir eins hergerichtet. Ich hoffe, du wirst dich wohlfühlen."
Das hoffte er wirklich. Er hatte es eigentlich eher David überlassen, das Gästezimmer zum Kinderzimmer umzufunktionieren, weil er selbst schließlich kein glückliches Händchen dabei hatte. Räume gemütlich zu machen. Sein Beitrag dazu war lediglich gewesen, das Zimmer vorher noch einmal gründlich zu putzen, bis alles blitzte und blinkte.
Er wandte sich an David. "Zeig ihm doch sein Zimmer. Ich kümmere mich um das Essen. Es ist sicher gut wenn ihr erstmal eine Weile für euch habt."

Re: Frosted Meadows

"Danke Adrian" sagte David. Seine Nervosität hatte sich gelegt. Mit Eliah umzugehen war einfacher als er gedacht hatte. Er war wirklich ein lieber Junge. Das einzige Problem war eigentlich Rosie. Aber damit würde er schon klar kommen. Heimlich warf er der Spinne, die Eliah wie einen Schatz vor sich hertrug einen bösen Blick zu. Und hatte sofort das Gefühl, dass sie grimmig zurück starrtte. Mein Gott, er hatte nicht gewusst, dass Spinnen so starren konnten... Seit seinem Erlebnis damals hatte er sich auch nicht mehr wirklich mit ihnen auseinander gesetzt. Jetzt würde er ständig das Gefühl haben, dass nachts eine Vogelspinne über seine Beine krabbelte. Konnten die Viecher nicht auch springen? Vorsichtshalber hielt er respektvollen Abstand.
"Ist Rosie wirklich ungefährlich?" fragte er betont beiläufig.
Eliah sah sich lächelnd zu ihm um. "Ich passe ja immer auf, dass sie satt ist. Dann tut sie keinem was. Außer sie wird gereizt. Aber ich hab immer gegengift dabei."
David schluckte. Er hätte gerne gefragt, was 'gereizt' bedeutete. Aber er wollte Eliah nicht das Gefühl geben, dass sein Haustier hier unerwünscht war.
"Interessant" sagte er.
"Findest du?" fragte Eliah vorsichtig. "Ich musste sie immer vor meiner Mutter verstecken. Sie hätte Rosie sonst bestimmt rausgeworfen. Sie mochte gar keine Tiere."
David konnte ihm förmlich ansehen wie traurig er wurde, während er von seiner Mutter sprach. Er legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter, aber Eliahs gute Laune war vorbei. Er begutachtete schweigend das zimmer, das david versucht hatte für ihn gemütlich zu machen. Das einzige was ihn zu interessieren schien war Rosies Terrarium, für das er den schönsten Platz aussuchte.
David sah ihm liebevoll zu. "Wollen wir runtergehen?" fragte er schließlich. "Adrian hat sicher das Essen fertig."
Eliah nickte.

Re: Frosted Meadows

Adrian hatte den Tisch gedeckt und Nudeln mit Tomatensoße gemacht. Er war schrecklich nervös. Er hoffte, dass es Eliah schmeckte, und er war davon ausgegangen dass er mit disem Gericht nichts falschmachen konnte. Kinder liebten doch Nudeln mit Tomatensoße - oder?
Er hatte es jedenfalls als Kind geliebt, und im Heim war davon immer am meisten gegessen worden, erinnerte er sich. Viele der Kinder hatten danach ausgesehen wie Clowns, aber er nie. Er hatte immer sehr manierlich gegessen.
Ziemlich aufgeregt stand er herum, verschob das Besteck um ein paar Millimeter nach rechts, dann wieder nach links und wieder zurück. Zu trinken hatte er Saft geholt. Er hatte ja so keine Ahnung was Eliah mochte, und er machte sich furchtbar in die Hosen. Was, wenn es Eliah nicht schmeckte? Wenn er allergisch war? Wenn ihm schlecht wurde?
Er zuckte leicht zusammen, als David mit seinem Sohn hereinkam, und er zog rasch seine Hände zurück, die die Gläser um ein paar Zentimeter verrücken hatten wollen. Schnell setzte er ein Lächeln auf, das ihm schwer fiel.
"Na?", brachte er hervor. "Gefällt dir dein Zimmer? David hat es extra für dich hergerichtet."

Re: Frosted Meadows

"Ja, es ist schön", sagte Eliah immer noch etwas niedergeschlagen. David konnte ihn sehr gut verstehen. Er musste ja nicht nur mit dem Tod seiner Mutter fertig werden, sondern sich auch noch in einer völlig neuen Umgebung zurecht finden. Er fand, dass der Kleine sich ziemlich tapfer schlug.
Eliah ließ sich am Tisch nieder und seine Augen leuchteten auf, als er sah, was es gab. David lächelte. Das hatte er als kind auch am liebsten gemocht. Er sah Adrian dankbaar an. Es war einfach rührend, dass der sich so viel Mühe gab.
"Zum Nachtisch haben wir Eis besorgt" erzählte er schnell. "Und vielleciht können wir nach dem essen noch zu den Pferden gehen. Wenn du Lsut hast."
Eliah nickte schnell und David, der sich bereits neben ihn gesetzt hatte, tat ihm etwas zu Essen auf. Eliah begann sofort zu Essen,a ber er schaffte nicht besonders viel, wie David besorgt feststellte. Sollten zwölfjährige nicht eigentlich besonders viel essen?
"Gibt es hier auch Katzen?" fragte Eliah interessiert. "Das sind meine Lieblingstiere."
Davids Herz wurde schwer, als ihn das wieder an Mickey erinnerte. Es wäre so schön, wenn er jetzt auch hier wäre, ihm um die Beine streichen und wegen irgendetwas herumzicken würde. Verdammt, er vermisste ihn.
"Ja" sagte er knapp.
Dann geschah es. Adrian fragte, ob Eliah noch etwas zu trinken wollte, wohl um von Davids knapper Antwort abzulenken, denn dessen Glas war noch halb voll. Eliah nickte und griff nach seinem Glas und ... warf es um. Der dunkelrote Kirschsaft ergoss cih über die blütenweiße Tischdecke und tropfte auf den Boden. Eliah erschrak und wollte das Glas schnell wieder aufheben, wobei er es auf den Boden warf, wo es in tausend Scherben zersprang. Entsetzt sah er David und Adrian an.

Re: Frosted Meadows

Adrian sah sprachlos und wie in zeitlupe, wie Eliah sein Glas nicht richtig zu fassen bekam, es umwarf und sich der dunkle Kirschsaft in einer immer größer werdenden Lache auf dem Tischtuch ausbreitete. Und dann hörte er ein Klirren. Das Glas war vom Tisch gefallen.
Er sprang auf, seine Augen und sein Mund weit geöffnet, aber gerade noch rechtzeitig riss er sich zusammen.
"Das... macht nichts", sagte er schnell. "Macht gar nichts." Ohne die beiden anzusehen verließ er fluchtartig den Raum und lehnte sich im Gang an die Wand, wo er sich beide Hände fest auf den Mund presste und schrie. Er schrie aus voller Kehle, aber Gottseidank hörte man ihn dank seiner Hände kaum. Dann ließ er die Hände sinken und lehnte den Kopf zurück an die kühle Wand, die Augen geschlossen.
'Er ist ein Kind, er macht es nicht mit Absicht', sagte er sich im Kopf. 'Gewöhn dich besser dran, und gib endlich deinen albernen Sauberkeitsfimmel auf. Es ist kein Platz mehr dafür!'
Er stieß sich von der Wand ab und betrat die Küche wieder, etwas gelöster aussehend. Er schaffte sogar ein Lächeln, als er Schaufel und Besen holte und die Glasreste zusammenkehrte.
"Ich nehme an, es ist besser nicht sofort ein neues Tischtuch aufzuziehen", sagte er nach oben blickend, mit einem leichten Zwinkern in den Augen. "Und pass auf..."
Er schmiss die Scherben weg, ging zum Schrank und holte einen Plastikbecher hervor. Immer noch lächelnd reichte er ihn Eliah. "Besser?"

Re: Frosted Meadows

David hatte sich wahnsinnig erschrocken, als Eliah seinen Becher umgeworfen hatte. Er hatte befürchtet, dass Adrian durchdrehen würde und er traute seinen Augen kaum, als er ihn sagen hörte, dass es nichts ausmachte. Dafür würde er ihm heute Abend wenn sie alleine waren dankend zu Füßen liegen dachte er im Stillen. Er wusste genau, wieviel Überwindung das Adrian gekostet haben musste.
"Ist er wütend?" fragte Eliah mit Tränen in der Stimme, als Adrian aus dem Zimmer gestürmt war. "Es tut mir so leid, ich bin schrecklich ungeschickt. Ich schmeiße dauern irgendwas um und mache irgendwas kaputt." Er sah David kläglich an und der konnte nicht anders als ihn zu umarman. "Das macht überhaupt nichts" beteuerte er. "Und Adrian ist nicht wütend auf dich. Er mag dich. Glaub mir."
Eliah war alledings erst beruhigt, als Adrian wieder zurück war und wirklich nicht wütend schien. Und David ehrlich gesagt auch. Er grinste, als Adrian Eliah einen Plastikbecher gab und der ihn dankbar annahm. Vielelicht würde doch alles gut gehen. Wenn nur Mickey wieder auftauchen würde...
Sein Blick fiel traurig auf den verlassenen Futternapf in der Ecke. "Bitte Mickey, tauch bald wieder auf" dachte er. "Bitte."

Re: Frosted Meadows

Adrian sah, wie Davids Blick zu Mickeys verlassenem Futternapf glitt, und er legte kurz seine Hand auf Davids. Ehrlich gesagt war er nun auch ein wenig in Sorge. So lange war Mickey nie weg gewesen. Zu seinen Fütterungszeiten war er stets pünktlich gewesen, und eigentlich war heute der Tag, an dem er Mickey immer kämmte und bürstete, und Mickey wusste das und verpasste es nie.
"Vielleicht ist er im Stall", sagte er leise und beruhigend zu David. "Wir wollen doch sowieso nach den Pferden sehen. Dann gucken wir mal."
Er sah Eliah so freundlich an, wie er konnte. "Wir vermissen die Katze. Sie ist den ganzen Tag noch nicht aufgetaucht. Vielleicht willst du uns nachher suchen helfen. Sie heißt Mickey."

Re: Frosted Meadows

Eliah richtete sich auf. "Ja natürlich, ich helfe gerne suchen" sagte er bereitwillig. Er sah sehr erfreut darüber aus, dass es wirklich eine Katze gab. "ich hoffe sie taucht wieder auf" sagte er inbrünstig. "Ich hätte so gerne eine KAtze. Hoffentlich ist ihr nichts passiert."
"Eigentlich ist es ein er." erklärte David. "Und er ist wirklich einmalig." Er bemerkte schmunzeld, dass Eliah jetzt sehr vorsichtig aß, darauf bedacht nicht noch etwas umzukippen, obwohl das jetzt wirklich ncihts mehr ausgemacht hätte. Der Fleck würde sicher nie mehr aus der Tischdecke rausgehen. Naja, an so etwas würde Adrian sich gewöhnen müssen. Genauso wie er an Rosie. Und wenn es ihm noch so sehr Magenkrämpfe bereitete.
"Bist du fertig?" fragte er Eliah und der nickte enthusiastisch. Er shien es kaum abwarten zu können, die Pferde zu sehen.
"Kannst du reiten?" fragte David, während sie aufstanden.
Eliah schüttelte den Kopf. "Ich bin nur einmal auf einem Pony geritten."
"Viellecuiht kann Adrian es dir zeigen." schlug David vor. "Er ist ein sehr guter Reitern. Ach Adrian, lass doch die Sachen stehen. ICh helfe dir später beim Abräumen." Er sah Adrian bittend an.

Re: Frosted Meadows

"Geht... geht ihr nur voraus", sagte Adrian, der ein ganz klein wenig blass im Gesicht aussah. Er hatte unablässig auf den Fleck auf der Tischdecke gestarrt; es war seine Beste, er hatte sie extra zu diesem Anlass aufgedeckt. Aber er war selbst schuld. Was dachte er sich dabei, seine beste Tischdecke zu benutzen, wenn ein Kind daran aß? Und schließlich war es Eliah sicher egal, ob er von einem besonders tollen Tischtuch aß oder nicht.
Auf jeden Fall brauchte er jetzt einen kurzen Moment allein, um das zu verdauen. "Geht schon", sagte er mit einem schiefen Lächeln, und machte eine scheuchende Bewegung in Richtung Tür. Dann fuhr er fort, abzutragen.
Er war trotz dem Malheur eben eigentlich ziemlich froh, wie es bisher gewesen war. Eliah wirkte wie ein sehr netter Junge, und er schien sich auch nicht vor ihm zu fürchten. Gottseidank. Er hätte nicht recht gewusst, was er sonst hätte tun sollen. Seine Augen wollten sich nicht bessern, aber er schlief auch nicht sehr viel mehr als früher, wenn er ehrlich war.
Und er freute sich auch, dass es für David mit Eliah gut zu gehen schien. Für ihn war es ja noch viel wichtiger, gut mit seinem Sohn zurechtzukommen, und Gottseidank schien das bisher sehr gut zu klappen. Aber Adrian hatte nicht wirklich Zweifel gehabt, als er Eliah das erste Mal gesehen hatte. Er hatte sofort gemerkt, dass er und David sich nicht nur im Äußeren ähnlich waren.
Adrian spülte ab, dann räumte er ein und ging zur Haustür, wo er sich einen Mantel überzog und dann den Weg zu den Pferden einschlug. David und Eliah waren schon da und streichelten die beiden Hengste, die zutraulich die Köpfe über den Zaun lehnten. Als Adrian kam, sahen sie auf.
"Ich habe nichts für euch", sagte Adrian und stellte sich zu Vater und Sohn. "Wart ihr schon im Stall?", fragte er sie. Er fragte sich, ob David Eliah schon erzählt hatte, dass Mickey ein Chipie war, und dass er vorhatte, ihn zu adoptieren.