Es gibt Gewinner-Elemente des Sports, die man im Arbeitsleben anwenden sollte. Ich verdeutliche es am Beispiel meiner eignen Sportart Volleyball.
Wenn ein Spieler im Spiel einen Punkt macht oder eine gute Einzelleistung bringt, dann wird er von allen Mitspielern gefeiert. Alle freuen sich über seinen Erfolg, weil er auch der Mannschaft dient. - Wenn ein Spieler einen Fehler macht, dann gehen alle Mitspieler auf ihn zu und sagen ihm sinngemäß 'macht nichts' und versuchen ihn wieder aufzubauen. Denn es nützt der Mannschaft überhaupt nichts, wenn zusätzlich kritisiert würde. Das würde eine wachsende Unsicherheit bei ihm auslösen, die der Mannschaft nur schadet.
Auf das Arbeitsleben angewendet würde es bedeuten, gute Leistungen zu loben und bei Fehlern trotzdem positiv auf den Mitarbeiter zuzugehen und versuchen ihn zu stärken.
Noch ein zweites Beispiel: Bei zwei gleichwertigen Mannschaften entscheiden im Volleyball ca. 80 % Psychologie und Einstellung über Sieg und Niederlage. Deshalb ist es wichtig, sich ständig gegenseitig anzufeuern, aufzumuntern, die Konzentration und den Einsatz hoch zu halten. Je besser die Stimmung in der Mannschaft, desto höher sind die Siegschancen.
Dem entsprechend wäre bei der Arbeit ein gutes Betriebsklima und echte Mitarbeitermotivation ein wichtiger Garant für erfolgreiche Arbeit. Und da sieht es heutzutage eher schlecht aus.
Eine Volleyballmannschaft hat ein klares und eindeutiges Ziel, das Spiel zu gewinnen. Auf dieses Ziel müssen alle ausgerichtet sein. - Im Berufsleben hat man nicht unbedingt den Eindruck, dass wirklich alles Notwendige getan wird, um erfolgreiche Arbeit möglich zu machen. Da gibt es vom Falschverhalten der Geschäftsleitung bis hin zu Mobbing zwischen den Mitarbeiters viele Hemmnisse.
- leinewanderer -
Re: Arbeit und Sport
Leider sieht es im Arbeitsleben anders aus. Lob wird kaum ausgesprochen, Fehler dagegen werden hart geahndet ...
... habe schon erlebt, dass wegen einen Fehler, den man noch gerade so korrigieren hätte können, seine Sachen packen musste und entlassen wurde. In der Firma habe ich auch nicht lange überlebt, habe meinen Hut von alleine genommen.
Schade ist nur, dass verständnislose AG und Kollegen immer mehr werden und eigentlich kein Ufer zu sehen ist ... schade.
Gruß Admin
Doppelt, heißt es, sei der Appetit der Frauen, vierfach ihr Verstand, sechsfach ihre Unbesonnenheit und achtfach ihre Liebeslust.
Dom´s best friend auch ohne Orden
Re: Arbeit und Sport
Hallo Admin,
Du hast recht, die Situation im Arbeitsleben ist völlig anders. Aber diese unkollegialen und oft vielleicht sogar unmenschlichen Entwicklungen sind objektiv falsch. Das Ziel eines Betriebes ist der Geschäftserfolg. Und das geht nur mit einer bestmöglichen Mitarbeitermotivation auf ganz vielfältigen Ebenen. Denn nur dann gelingt es wirklich (jetzt mal aus Sicht des Arbeitgebers) die bestmögliche Leistung aus den Arbeitnehmern heraus zu holen. Alle unnötigen Hemmnisse müssten für den betrieblichen Erfolg weichen.
Theoretisch ist das lange bekannt, es gibt jede Menge Managementbücher über Motivation und die richtige Mitarbeiterführung. Aber in der Praxis geht es in dieser Hinsicht abwärts, obwohl es letztlich dem Unternehmen schadet. Hier ist einer der typischen Widersprüche unserer Zeit.
- leinewanderer -
Re: Arbeit und Sport
Einzelpersonen zu einer Gruppe, einer Mannschaft oder einem Team zusammen zu schweissen ist schwierig. Die Gründe hierzu liegen tiefer, als zunächst erkennbar, denke ich. Bereits in der Erziehung der Kinder werden Einzelkämpfer im Wettbewerb mehr geschätzt als Gruppenziele zu erreichen. Niemand sieht in den Kollegen, den anderen Teammitgliedern den Menschen, mit dem er sich selbst identifiziert, sondern die meisten sehen den Wettbewerbsgegner, den Feind.... Ziele sind persönlich....nicht humanitär, nicht einmal gewinnbringend müssen sie sein, wenn wenigstens ein Gewinn für nur das eigene Selbst sichtbar und vor allem vorzeigbar ist. Schöne Fassade zählt vor Inhalt und ein aufgemaltes Lächeln vor echter Herzlichkeit... Werte- Entfremdung!
Schade aber wahr!
liebesich
Sich vollkommen der Liebe anheim geben, sei sie göttlich oder menschlich, bedeutet alles aufzugeben, auch das eigene Wohlergehen oder die Fähigkeit eigene Beschlüsse zu fassen.
Paulo Coelho
Re: Arbeit und Sport
Hallo liebesich,
verwunderlich ist nur, dass bei fast jeder ausgeschriebenen Arbeitsstelle Teamfähigkeit verlangt wird. Diese Eigenschaft steht weit oben auf der Prioritäten-Liste der Arbeitgeber. Auch bei Bewerbungs-Trainings wird den Bewerbern beigebracht, unbedingt ihre Teamfähigkeit zu unterstreichen. Und jetzt scheint es das tatsächliche 'Arbeiten im Team' gar nicht wirklich zu geben. Ist das auch nur reine Rhetorik, die gut klingt, aber real nicht vorkommt?
- leinewanderer -
Re: Arbeit und Sport
Ich hatte schon öfters Vorstellungsgespräche und habe dabei so einiges erlebt. Die Frage die bei jedem Vorstellungsgespräch auf getaucht ist bezog sich auf Einzelkämpfer. Meine Antwort war definitiv ... Einzelkämpfer möglich, aber auf Dauer lehne ich es ab. Das war auch meistens der Grund, warum ich dann nicht genommen worden bin.
Ich weine den Arbeitgebern nicht nach.
Gruß Admin
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Dom´s best friend auch ohne Orden
Re: Arbeit und Sport
Leinewanderer, das sehe ich ähnlich. Klare Zielsetzungen fehlen meist. Sie existieren dennoch unbewusst. Und Beachtung, hier Lob bringt Verstärkung.
Im Mannschaftssport wird Integration betrieben und Gruppendynamik erzeugt, Basis jeden Erfolges. Unsere eigene Bewertung macht aus uns Helden oder Verlierer. Wobei verlieren zum Spiel dazu gehört.
In den Grundschulen hat man inzwischen auch erkannt, dass geistige Leistung und Sport sich bedingen. Warum sollte sich dies im Arbeitsleben verändern?
Mittlerweile sind wir sowieso an einem Punkt angelangt, indem wir selbst entscheiden müssen, wie es weiter geht. Übernehmen wir die alleinige Verantwortung für unser Leben, damit auch unsere berufliche Entwicklung oder erfüllen wir die Vision eines Gerald Fords, der beim Entwickeln seines T-Modells an austauschbare Mitarbeiter dachte. In vielen Produktionen ist diese Phase längst erreicht. Da wundert man sich, dass es irgendwo auf der Welt günstigere Menschen gibt. Dies ist allein vom Lebenshaltungsindex wie von den Sozialleistungen einer Gesellschaft abhängig.
Gedankengut von Menschen, die noch nicht vollständige Verantwortung übernommen haben, ist der Staat, die Konjunktur, die Finanzkrise, die Gesellschaft hat Schuld. (Wofür? Für mein eigenes Versagen?)
Wir haben die Wahl, entweder in dieser Tretmühle zu bleiben und angesichts der geringen Produktivitätssteigerungen immer mehr gezwungen zu werden unseren eigenen Lebensstandart zu reduzieren, bis wir an einem Punkt kommen, an dem man nicht mehr weiter sparen kann.
Oder, warum nicht beim Radfahren, Spazierengehen, Wandern darüber nachzudenken, was man ändern könnte.
Ich vertrete die Überzeugung jeder Mensch ist einzigartig. Was für einen Sinn sollte z.B.unsere Fingerlinien haben, die milliardenfach verschieden sind und sich nicht mit anderen Menschen gleichen.
Jeder Mensch besitzt folglich eine Fähigkeit, die kein anderer besser kann.
In der Betriebswirtschaft formulieren wir: Auswechselbare Leistungen tendieren zu einer Umsatzrendite gleich Null.
Re: Arbeit und Sport
In der Betriebswirtschaft formulieren wir: Auswechselbare Leistungen tendieren zu einer Umsatzrendite gleich Null.
Wenn wireine Tätigkeit ausüben, die in Arbeitswerten, Quantität gemessen wird und wo eine Maschine und sei es der Computer, die Qualität überprüft, müssen wir uns nicht wundern, wenn unser Lohnwachstum gleich Null tendiert.
Es würde zeigen wir üben eine Tätigkeit aus, die wir zwar beherrschen, aber es ist nicht unsere Berufung.
Schwieriger ist der zweite Weg allemal, jedoch ist er der Einzige. Erst einmal müssen wir nachdenken, was unsere Berufung sein könnte.
Hilfe gibt wie meist immer, die Kinderzeit. Jeder hat in dieser Phase etwas gerne gemacht. Daran muss man sich erinnern.
Wenn man etwas gerne macht, erhöht sich automatisch die Produktivität, die Fehlerquote sinkt und die Anwesenheit erhöht sich oder anders gesagt, der Krankenstand reduziert sich. Anhand einer Anwesenheitsstatistik kann man folglich allein schon erkennen, ob ein Mitarbeiter innerlich gekündigt hat oder nicht. Liegt der Prozentsatz über 15 %, gibt es keine triftigen Gründe, ist dies bereits passiert. Puh wird zu lang.
Selbst diese Kraft würde in einem Klima und bei einer Tätigkeit, die ihr zusagt, Höchstleistungen erzielen. Bindeglied in solch einer Gruppe wäre z.B. Sport, Tanzeneine gemeinsame Zielsetzung.
Es gilt also seine eigene Stärke zu finden, damit sich selbst.
Dies ist ein ewiger Prozess, der aber anfängt eigeleitet zu werden und zu fruchten, wenn man sein Bewusstsein auf diese Frage lenkt.
Irgendwann ist man der Meinung sich und seine Stärken gefunden zu haben. Was man jetzt braucht ist Mut. Jeder im Umfeld wird raten in der scheinbaren Sicherheit zu bleiben.
Doch gerade der Mut des ersten Schrittes in die Ungewissheit lässt erst geistig wachsen. Dies ist auch der Grund warum viele dazu nicht bereit sind, obwohl sie eine Tätigkeit ausüben, die ihnen keine Freude mehr bereitet. Doch keiner kann vor sich selbst flüchten, wie viele somatische Krankheiten dokumentieren.
Der Sprung ins Leere gehört zur Natur.Ich muss erst lieben um Liebe zu empfangen, muss erst geben um zu nehmen usw.
Es ist immer und überall ein Risiko, nichts ist sicher wie gerade die Bankenkrise zeigt. Darum muss ich ja meine eigene Konjunktur entwickeln und mich abkapseln.
Wenige sind dazu bereit und doch wird ihnen irgendwann keine andere Wahl gelassen.
Um finanzielle Absicherung zu gelangen bedarf es nur einer einzigen Tatsache: Vertrauen.
Das Vertrauen in mich, den Weg zu finden und zu bestreiten, der dazu nötig ist. Bei jedem Menschen ist dieser ein Anderer. Davor haben wir Angst. Noch eins, es heißt den Weg zu beschreiten, das heißt wir müssen unsauch körperlich bewegen. Sport undGeist zusammen finden die Lösung.
Üben wir schließlich eine Tätigkeit aus in der wir unschlagbar sind und die Anderen Nutzen bringt. Je höher der Nutzen für Andere, jehöher ist der Preisspielraum. , können wir diese Leistung je nach Angebot und Nachfrage verkaufen. Auch hier entwickelt sich kein Festpreis, sondern er ist je nach Situation verschieden.
Jetzt entsteht Zufriedenheit und durch den Sinn in unserer Tätigkeit eben ein hoher Gewinn.
(Das kann man an Hand von Beispielen beweisen, würde aber Sport und Arbeit sprengen.)
Re: Arbeit und Sport
Einen Arbeitsplatz in dem man sich ausgefüllt und zufrieden fühlt gibt es wohl kaum.
Ich hatte einen AG der nicht viel Ahnung von Bürodingen hatte, aber die Kunden mit Worten fesseln konnte. Ich musste dann zu sehen, dass alles gut läuft. Ich hatte freie Hand und konnte selbst gestalten. Das war eine Tätigkeit in der ich voll zufrieden war. Lob gab es nie, aber so manchen seiner Sätze habe ich als Lob gedeutet. "Lassen sie den Papierkram gut laufen und der Kunde gehört uns." Solche und ähnliche Sprüche vielen. Das war ein Teamwork, jeder verließ sich auf sein Gebiet und zusammen waren wir fast immer perfekt. Mit einem Bombenarbeitszeugnis hat er mich dann gehen lassen, was mir recht schnell zu einen neuen AG verhalf. "Auch wenn ich sie entlassen muss, aber das Zeugnis wird ihnen schnell wieder Arbeit verschaffen. Leider kann ich nicht mehr für sie tun." Das waren seine letzten Worte. Auch wenn ich nicht mit allen seinen Taten einverstanden war, aber ein Mensch von Seele war und ist er immer geblieben.
Wo sind solche Chefs nur abgeblieben?
Gruß Admin
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Re: Arbeit und Sport
Hallo Nord,
vieles an Deinen Beiträgen zum Thema ist sehr bedenkenswert. Ich möchte auf einen Punkt eingehen, der mir wichtig erscheint: Beruf als Berufung.
Obwohl es jungen Menschen, die heute vor dem Berufsstart stehen, immer schwieriger gemacht wird, sollte man unbedingt einen Beruf ergreifen, der einem wirklich gefällt und ausfüllt. Nur dann kann man nach meiner Ansicht auch wirklich gut sein. Es ist ein großer Unterschied, ob man nur seinen Job macht, oder gewissermaßen in und mit seiner Arbeit lebt.
Ich würde auch die Höhe des Gehalts nicht als entscheidendes Kriterium sehen. Ich habe mich ganz bewußt zweimal in meinem Leben für zwei berufliche Einschnitte entschieden, die für Außenstehende nur schwer zu verstehen waren. Denn ich habe mich gegen ein vermeintliches 'Karriere machen' entschieden bzw. auch deutlich geringere Verdienstmöglichkeiten in Kauf genommen. In Wirklichkeit brauchte ich kein großes Einkommen, und auch kein Haus, kein Auto, keine teuren Urlaube usw.
Also langer Rede kurzer Sinn: Wenn man bescheiden ist, dann kann man auch in seiner Berufswahl freier sein.