ist schon ein älteres Interview (2002) aber trotzdem interessant, sorry falls es schon herumschwirrt, hab net alles nachgelesen
nterview mit Xavier Naidoo
Xavier Naidoo, Sie haben zwei neue Alben gemacht. "Alles für den Herrn" thematisiert Ihr Verhältnis zu Gott, während Sie auf "Zwischenspiel" weltliche Dinge besingen. Warum passen beide Welten nicht auf eine Platte? Ursprünglich sollte das komplette Doppelalbum "Alles für den Herrn" heißen. Aber schon die zweite Nummer namens "Wo willst du hin" hatte mit meiner Beziehung zu Gott nichts zu tun. Somit war die Idee geboren, ein zusätzliches Album zu machen, auf die man diese anderen Lieder packt. "Zwischenspiel" wartet auf mit Texten über mich und meine Situation, in Deutschland zu leben. Das will ich genauso loswerden wie ich meine Beziehung zu Gott schildern möchte. Denn ohne ihn könnte ich keine Platte machen.
Sie singen "Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach. Ich werde alles tun, damit ich es gefügig mach!" Ihr Glaube verbietet Ihnen demnach ein ausschweifendes Leben? Das geht ja noch weiter: "Ich halte mich tagelang wach, um in der Bibel zu lesen." Damit meine ich, dass das Fleisch irgendwann ermüdet, ich mich aber mit literweise Red Bull wach zu halten versuche. Diese Extreme, die man beschreitet, um so lange wie möglich bei diesem Gott zu bleiben und zu kämpfen, damit gewisse Sachen in Ordnung kommen.
Sie wollen also die Menschen bekehren? Mir geht es dabei eher um mein eigenes Leben und meine eigenen Probleme. Diese Gerichtsprozesse und die Anfeindungen zu meistern, mit denen ich zu kämpfen habe. Allenfalls will ich, dass die Leute Interesse zeigen an meinem Glauben: Was findet der so geil an diesem Gott? Das ist mein Weg. Die Platte ist wie ein gemaltes Bild. Das kann man sich angucken, und gut ist es.
Verletzt es Sie, wenn Menschen Sie wegen Ihres Glaubens für einen Spinner halten? Nee. Leute, die nicht wissen, wie ich ticke, sagen natürlich erst mal, der Typ ist dubios. Das ist auch gerecht. Wie viele Menschen wurden schon als Spinner abgetan und haben dennoch ihr Ding ganz gut gemacht.
Wie sehr richten Sie Ihr Leben nach der Bibel aus? Das ist ja gerade das Problem. Ich mache zu viele Dinge, die mich weit entfernen von diesem Gott. Dann lese ich aber in der Bibel etwas über David, der sich anscheinend auch immer wieder von Gott fortbewegt hat und sich dann die Frage stellt, wie er jemals wieder zurückkommen soll. Plötzlich schlägt Gott doch wieder die Brücke und lässt David sogar über alle Massen reich werden.
Sie haben in einem Interview mit dem "Musik Express" den Untergang von Amerika prophezeit. "Amerika und Tokio sind ganz oben auf der Abschussliste" heißt es da wortwörtlich. Haben Sie sich am 11. September bestätigt gefühlt? Mit solchen Aussagen mache ich wirklich nur auf die Bilderfetzen aufmerksam, die mir kommen, wenn ich mal wieder lange wach bin oder durch die Berge laufe. Obwohl ich insgeheim schon lange damit gerechnet habe, machen mich solche Bilder wie die vom 11. September natürlich nicht glücklich.
Warum hat Gott Ihrer Meinung nach so etwas Schreckliches zugelassen? Er wird einen Grund haben, warum das nicht verhindert wurde. Anscheinend die einzige Möglichkeit, um die Welt aufzurütteln. Natürlich geht der Ruck komplett in die falsche Richtung. Aber es liegt in der Natur der Dinge, dass wir uns meistens für das Falsche entscheiden. Wir werden nicht zum Umdenken kommen, bevor wir nicht am Boden liegen und nicht mehr wissen wohin. Erst dann werden wir andere Wege finden als Krieg und Zerstörung. Und uns darauf besinnen, welche guten Dinge wir mit unseren Kindern anstellen können.
An einer Stelle heisst es: "Diese Welt hat nur noch wenige Tage." Glauben Sie das wirklich? Für mich ist der Begriff Welt nicht gleich zu setzen mit dieser Erde. Die Welt ist Babylon, dieses System mit seinen Regeln und Zwängen. Deswegen nennt sich Gott auch einen Feind dieser Welt. Eine Welt, die uns knechtet und unmenschliche Regeln aufstellt, die Macht ausüben will und sich dabei auf Gott beruft. Aber glücklicherweise liegt die Korruption in den letzten Atemzügen.
Zeilen wie "Himmel über Deutschland - die ganze Welt steht bald in Brand" könnte man als plakative Panikmache interpretieren... Alle neuen Lieder bis auf "Wenn du es willst" habe ich weit vor dem 11. September geschrieben. Ich hatte schon damals das Gefühl, dass es viel schlimmer werden kann, als wir es uns je werden vorstellen können. So viel Schlimmes ist da am Kochen. Die Bilder, die uns ins Zukunft ins Wohnzimmer getragen werden, werden jene vom 11. September noch übersteigen. Schon vor zehn Jahren wollte ich darüber singen, dass die Renten nicht sicher sind. Nur hätte damals noch niemand zugehört. Man muss den Leuten klarmachen, dass die Sicherheiten, auf die wir uns so sehr verlassen, in kürzester Zeit nicht mehr gegeben sein werden. Wenn es in meiner Macht steht, die Menschen einigermaßen darauf vorzubereiten, greife ich am liebsten zu radikalen Mitteln und lasse über meine Musik solche Bilder entstehen. Dann habe ich zumindest meinen Job richtig gemacht. Natürlich singe ich auch gern hoffnungsvolle Lieder. Aber ich könnte niemals ignorieren, was ich sehe und was in meiner Seele vorgeht. Den Job des Party-Entertainers müssen jedenfalls andere machen.
Glauben Sie, dass Ihr zumeist junges Publikum solche negativen Botschaften überhaupt hören will? Nach den Ereignissen der letzten Zeit ist zum Beispiel durch die deutsche Hip-Hop-Szene ein spürbarer Ruck gegangen. Auf einmal ist es gar nicht mehr schick, nur noch Partymusik zu machen. Die Inhalte müssen plötzlich stimmen, alles wird durchleuchtet. Ich bin zwar nicht erpicht, das Zeitalter der neuen Ernsthaftigkeit zu beschreiten, wir Deutschen führen ohnehin ein sehr ernstes Leben. Aber jeder sollte Achtung vor seinem Nachbarn genießen, unabhängig von Hautfarbe oder Herkunft. Wenn es mir gelänge, diesen Zustand nur in einer einzigen Straße in Mannheim herbeizuführen, dann würde ich alle Orden verdienen.
Sie sind bekannt als ernsthafter und nachdenklicher Mensch. Welche anderen Vorzüge werden verkannt? Mein Humor. Zum Beispiel kann ich wunderbar über jüdische Witze lachen, deren Pointen irgendwie auf Gott abzielen. Auch Er hat schwarzen Humor. Bevor wir uns einen schlechten Witz ausdenken, hat Gott ihn schon parat.
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UNFU**INGFASSBAR!!! THE RAT PACK IS ALIVE!!!!
Re: interviews und presseberichte
Die LAMPERTHEIMER ZEITUNG präsentiert: "Mandy? Das hat nichts mit Musik zu tun"
Vor ihrem Lampertheim-Auftritt spricht Joy Fleming über Spargel, "Monrose" und Mauscheleien
Vom 14.04.2007
LAMPERTHEIM Sie ist die deutsche Blues- und Rockröhre. Das Mannheimer Original Joy Fleming wird am 4. Mai exklusiv beim Benefiz-Konzert in der Lampertheimer Hans-Pfeiffer-Halle auftreten. Im Vorfeld haben wir uns mit der stimmgewaltigen Musikerin über ihren Auftritt in der Spargelstadt, Mauscheleien beim Grand Prix und über denjenigen Menschen unterhalten, für den sie von Pontius bis Pilatus laufen würde. LZ: Frau Fleming, Sie singen am 4. Mai beim Benefizkonzert in Lampertheim. Freuen Sie sich schon auf Ihre Fans in der Spargelstadt?
Joy Fleming: Ich kenne Lampertheim ja schon von früheren Auftritten. Das Publikum dort war immer toll und ist musikalisch gut drauf. Und natürlich freue ich mich auf den Spargel.
LZ: Welche Lieder werden Sie singen?
Fleming: Ich werde sowohl aus meinem etwas älteren Repertoire als auch neuere Lieder singen. Darunter ist auf jeden Fall der legendäre "Neckarbrücken-Blues". Es wird rockig, fetzig und balladesk. Ich freue mich sehr, bei einer solchen Benefizveranstaltung auftreten zu dürfen.
LZ: Haben Sie eigentlich noch Lampenfieber vor Ihren Auftritten?
Fleming: Nein, Angst habe ich nicht. Wovor denn auch? Falls einmal das Mikrofon ausfällt, singe ich halt ohne Mikro a cappella weiter.
Das LZ-Interview
LZ: Woher nehmen Sie die Kraft für Ihre Auftritte, und wie entspannen Sie hinterher?
Fleming: Ich weiß nicht, ob das eine Rolle spielt: Ich bin grundsätzlich keine sportliche Person, Sport ist für mich Mord. Gezwungene Sachen machen mir generell keinen Spaß und sind deshalb auch nicht gut. Allerdings ernähre ich mich seit zwei Jahren sehr bewusst, das heißt, ich esse wenige Fette, und alles was unnötig ist, lasse ich weg. Damit fahre ich sehr gut und habe schon ein wenig abgenommen. Mein Sport besteht einfach im Singen und ich denke, dass es genauso anstrengend ist.
LZ: Woher nehmen Sie Ihre musikalischen Ideen?
Fleming: Erst einmal bin ich Autodidakt und schaue mir alles an, was musikalisch um mich herum passiert. Und da sehe ich nicht nur Talent, da ist auch viel Schrott dabei. Wenn ich mir etwa anhöre, was Oliver Pocher zusammen mit Nena und Stephan Remmler aufgenommen hat, dann bin ich doch ganz stolz auf meine eigene Musik und denke mir: So etwas muss ich mir nicht geben.
LZ: Wurde Ihnen die Musikalität in die Wiege gelegt?
Fleming: In gewisser Weise ja. Ich habe eine Schwester, die sehr gut singt, aber keine Ambitionen besitzt. Auch meine beiden Söhne haben eine sehr schöne Stimme, aber auch sie streben nicht ins Business. Das ist für mich vollkommen okay, ich kann sie ja nicht erpressen; sie sollen ihr eigenes Ding machen. Allerdings bin ich an meinem Sohn Bernd noch dran. Vielleicht singe ich mal ein Duett mit ihm, er hat eine super Stimme und ist ein toller Typ.
LZ: An der Förderung wird es wohl nicht scheitern, Sie haben ja schließlich damals unter anderem mit Stefan Raab Max Mutzke herausgebracht, der dann beim Grand Prix gestartet ist.
Fleming: Ja, es muss aber auch das entsprechende Talent vorhanden sein. Wenn ich mir "Deutschland sucht den Superstar" oder "Popstars" anschaue, sind da vielleicht ein oder zwei dabei, wo ich sage: Das ist zwar alles nachgesungen, aber stimmlich ist es okay. Die meisten können ja nur imitieren, was ich ganz schrecklich finde. Das ist zum Beispiel bei Xavier Naidoo und Roger Cicero anders. Da kann man noch von Talenten sprechen, das sind gute Leute.
LZ: Welche Musik hört eine Künstlerin wie Sie?
Fleming: Ich bin Michael-McDonald-Fan, fahre voll auf Jamiroquai und Miles Davis ab. Das ist für mich schon so etwas wie die höhere Musik.
LZ: Wie wird Roger Cicero beim Grand Prix abschneiden?
Fleming: Ich würde mir schon wünschen, dass er gewinnt. Es ist affengeil, was er beim Vorentscheid auf die Bühne gebracht hat, und ich bin froh, dass Deutschland diesmal jemanden wie ihn zum Grand Prix schickt. Dieser Swing mit Big Band - es war höchste Zeit, dass ihn jemand mal wieder aufleben lässt.
LZ: Wie ist es denn um die eigenen Ambitionen in Sachen Grand Prix bestellt? Dürfen wir da noch einmal etwas erwarten?
Fleming: Ich weiß nicht recht. Ich hatte einen Titel eingeschickt, der aber für zu langsam befunden wurde. Und dann habe ich beim Vorentscheid die drei Frauen und ihren Titel gehört und mir gedacht: Da kann ja was nicht stimmen. Der Grand Prix ist immer so eine Mauschel-Sache. Ich werde mich zumindest nicht mehr melden, wenn mich jemand will, dann muss er mich anrufen.
LZ: Mit den "drei Frauen" spielen Sie auf die Band "Monrose" mit der Bürstädterin Mandy Capristo an, die im Grand-Prix-Vorentscheid gegen Cicero den Kürzeren gezogen hat. Halten Sie überhaupt nichts von den neuen "Popstars"?
Fleming: Gar nichts. Ich will mich jetzt lieber nicht weiter dazu äußern, sonst werde ich böse, denn das hat für mich mit Musik nichts zu tun. Das ist nicht mein Ding, darüber habe ich mich sehr geärgert.
LZ: Was war Ihr schönster Auftritt?
Fleming: Ganz ehrlich: Jeder Auftritt ist für mich der schönste. Es ist so toll, von den Leuten zu hören, dass sie meine Stimme geil finden... vielleicht hält gerade das mich jung.
LZ: Welches Konzert haben Sie zuletzt besucht?
Fleming: Gar keines. Ich warte immer noch darauf, dass Michael McDonald nach Deutschland kommt - für ihn würde ich von Pontius bis Pilatus und dann noch nach Afrika fahren. Seine Stimme ist faszinierend, da stimmt alles.
LZ: Was sagen Sie zur Entwicklung der Mannheimer Musikszene in den letzten Jahren? Haben die Mannheimer den Blues?
Fleming: Die richtigen Mannheimer schon. Von daher kann man hier auch gute Konzerte geben, die Menschen verstehen etwas von Musik. Woran das liegt, weiß ich nicht. Vielleicht kommt das wirklich durch die Amerikaner, die hier stationiert waren.
LZ: Sie sind ja eine große Botschafterin der Quadrate-stadt, ein anderer ist Xavier Naidoo. Was halten Sie von ihm?
Fleming: Ich finde, er ist ein Sänger, der etwas Eigenes hat. Aber man darf natürlich auch nicht Edo Zanki vergessen. Er ist einer der besten Sänger, die ich kenne, da steht er Naidoo in nichts nach.
LZ: Würden Sie mit Xavier Naidoo gerne mal ein Duett singen und die Charts stürmen?
Fleming: Kein Problem, er kann jederzeit auf mich zukommen. Das Einzige, was mich an ihm stört, ist die Tatsache, dass er seine Religion so hervorhebt. Wissen Sie, wir haben auf der Welt so viele Religionskriege, das ist schrecklich. Wir müssten uns gegenseitig einfach die Freiheit lassen, zu glauben, was wir wollen und uns so akzeptieren, wie wir sind. Die Musik kann da einen wichtigen Beitrag leisten. Jeder hat das Recht auf sein eigenes Leben.
LZ: Sie haben den berühmten Lampertheimer Spargel schon angesprochen. Wie schmeckt er Ihnen am besten?
Fleming: Am liebsten mag ich ihn ganz natürlich. Mit Sauce Bearnaise oder Vinaigrette ist er natürlich auch lecker, aber das sind zu große Kalorienbomben. Deshalb koche ich ihn immer nur ab und esse ihn dann praktisch roh.
Das Gespräch führten Simon Richter und Oliver Lohmann.
____________________ "Wenn ich 'ne Kuh laufen seh, dann verspühr ich nicht das Bedürfnis, sie als heilig zu empfinden." (Zitat X.N.)
Re: interviews und presseberichte
Da hat se aber bissel was flasch verstanden die gute Joy...denn von Religionen distanziert er sich ja absolut
Hör nicht auf für das zu Leben an was Du glaubst - Glaub an Dich!
Re: interviews und presseberichte
XAVIER NAIDOO: Fußball-WM wäre beinahe ohne ihn gelaufen 16.04.2007
MANNHEIM (die-news) - Xavier Naidoo wäre beinahe nicht bei der Fußball-WM 2006 erschienen. Der Grund: Das Landeskriminalamt Stuttgart empfahl der Fifa eine Ablehnung. Laut dem Magazin "Focus" erklärte man, Naidoo sei in der Vergangenheit schon wegen Drogendelikten aufgefallen, man rate deshalb dringend von einer Akkreditierung ab. Das LKA ging allerdings davon aus, dass der Sänger in einem Stadion auftreten solle, Naidoo sollte aber "nur" in der ZDF-Arena am Potsdamer Platz in Berlin auf der Bühne stehen. Dies ging auch ohne Antrag bei der Fifa. Das Management von Xavier Naidoo will von der Ablehnung übrigens nichts wissen.
Ohne Xavier Naidoo wäre es ohnehin nicht gegangen. Der Sänger hat doch den Kabinensong der deutschen Nationalmannschaft "Dieser Weg" verfasst und gesungen. (wir berichteten)
das kam grad auch in explosiv. da war das landeskriminalamt stuttgart der flop des tages
Träume nicht Dein Leben - lebe Deinen Traum !
Re: interviews und presseberichte
loooooooooooooool....ich lieg....der herr naidoo als schlechtes Vorbild....na, des is doch mal ne meldung..... zu geil....
wegen dem Joy interview sag ich mal nix..ich weiß selbst aus eigener Erfahrungen für wieviele Leute gläubig für religiös halten und dass für einige auch Religiösität = Glaube ist.
Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger
Re: interviews und presseberichte
also zu der meldung vom lka stgt kann ich doch blos den kopf schütteln, gut das wir hier so up to date sind ich hab die meldung im radio nämlich null verstanden, die spinnen doch die schwaben tz tz tz
und zur joy echt schade, dass sie religion nicht von glauben unterscheiden kann
falls ihr joy kochen sehen wollt, solltet ihr am sonntag das perfekte promi diner schauen, es ist diesmal in mannheim und rolf stahlhofen ist auch dabei
"Deinen Namen trägt mein Herz Dein Fehlen ist mein Schmerz"
Re: interviews und presseberichte
Wusste nicht so richtig wohin damit, aber es kommt ja aus der Presseabteilung, also dachte ich, ich pack es mal hierhin ...
Mannheim (ots) - Die Zeiten, wo zu jeder Single-Veröffentlichung auch eine CD im Regal stehen musste, sind ja bekannterweise vorbei. In Zeiten des Web 2.0 feiern in Großbritannien Bands mittlerweile respektable Chart Erfolge, ohne einen Plattenvertrag zu haben oder eine einzige CD zu pressen. Aber auch in Deutschland - besser gesagt in Mannheim - geht man neue Wege.
Bei Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims ist der Online-Bereich ein integraler Bestandteil des Business-Modells. Deshalb wurde am 11.12.2006 ein eigener Download Shop, der den WM- und Mannheim-inspirierten Namen www.quadratfanmail.de trägt, ins Leben gerufen. Seitdem werden dort bereits 5 exklusive Live-Alben und Songs von Konzert-Mitschnitten der Europa-Tour der Söhne Mannheims sowie die Compilation "Söhne, Mond & Sterne" angeboten.
Mit "6 Tage" von Xavier Naidoo, dem Titelsong des TV-Dreiteilers "Der Tag wird kommen - Das Rosa Roth-Special" mit Iris Berben, erweitert man den Shop nun um exklusiven Content (Ausstrahlungstermin 23., 25. und 28.April jeweils um 20:15 Uhr im ZDF).
Der Shop, der ohne DRM operiert, ist aber nicht nur Audio-Dateien vorbehalten: eine zweistündige Musik- und Unterhaltungsshow ("O live lait-Show") wurde dort exklusiv als kompletter Video-Download für 9.99 EUR bereitgestellt - ganz im Sinne einer bezahlbaren Internet TV Sendung und als Vorstufe zu weiteren Shows und Online-Projekten der Mannheimer. Außerdem gibt es aus der Show ebenfalls exklusive Duette von Xavier Naidoo zusammen mit Midge Ure, Rafet el Roman und der Saian Supa Crew als Audio & Video Datei. Die Download-Zahlen der Show haben die Erwartungen, selbst von kritischen Brancheninsidern, deutlich übertroffen. Jeder 2. Quadratfanmail-Kunde hat sich seit der VÖ am 25.12.06 die "O Live Lait"-Show in einer Fassung für PC oder kompatible portable Player heruntergeladen. Das bestätigt auch Chris Bornefeld-Ettmann vom Digitaldienstleister 7digital, der für den Betrieb des Shops verpflichtet werden konnte: "Die Pro-Kopf-Ausgaben liegen bei Quadratfanmail-Kunden deutlich über dem Branchendurchschnitt. Fans bevorzugen den direkten Dialog mit dem Künstler und honorieren diesen Mehrwert."
Für die nahe Zukunft ist eine Erweiterung des Angebots von quadratfanmail.de um die Videos der Söhne Mannheims und Xavier Naidoos geplant.
Pressekontakt: Henning Mielke 0621-18144101 oder 0170-5718472.
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Re: interviews und presseberichte
Ich weiß nicht, ob wir das schonmal hatten?! Der BEricht über Xavier aus dem Mannheimer Jahrbuch "Mannheim 400"
Ein Sänger und (s)eine Stadt - Xavier Naidoo und Mannheim - Eine Art Beziehungsgeschichte
Es ist vermutlich müßig, die Superstarwerdung von Xavier Naidoo zum (wie passend) x-ten Male Revue passieren zu lassen. Wohl kaum jemand, der die Naidoosche Geschichte zumindest in der übermäßig verkürzten Form vom Türsteher zum Star nicht schon irgendwo gehört hätte. Wohl kaum jemand (und das gilt für die gesamte Republik, nicht nur für die Stadt), der nicht irgendeine Meinung zu Naidoo hätte. Was daran liegen mag, dass Deutschland dieser Tage neben Herbert Grönemeyer keinen anderen Popstar in petto hat, der in der Lage wäre, die versammelten Arenen der Republik wenn nötig mehrfach auszuverkaufen. Diese Tatsache ist schon insofern interessant, als dass der Mann eben nicht nur innerhalb Mannheims einen Sonderstatus inne hat. Er ist der populärste Mannheimer Musiker, weil er derzeit der populärste deutsche Musiker ist. Das allein mag erklären, warum es aus Mannheimer Perspektive so schwierig ist, das Phänomen Naidoo einzuordnen. Dabei geht es gar nicht einmal um das Verhältnis so großer Positionen wie Religion und Popkultur oder die Debatte über deren Vereinbarkeit. Schon eine allenfalls zurückhaltende CD-Rezension kann in Mannheim mit Unverständnis quittiert werden nach allem, was der Xaver für Mannheim getan hat. Es ist das eine, dass (Exil-) Mannheimer ein Lied wie Meine Stadt rührend finden, selbst wenn sie sich zu Naidoos Musik ansonsten nicht hingezogen fühlen. So wie vermutlich auch manch Bochumer Punk einen Bezug zu Grönemeyers Stadt-Hymne haben wird. Im Mannheimer Stolz auf Xavier Naidoo aber schwingt die Überzeugung mit, dass in seinen Liedern Mannheim mitschwingt. Dass er nur hier so werden konnte. Vielleicht sogar, dass jeder einzelne irgendwie Anteil hat am großen Erfolg des Stadtsohnes. Es gilt in Mannheim eine weitere als lediglich die künstlerische Ebene zu betrachten. Außerhalb der Stadt ein großer deutscher Popstar, ist er innerhalb Hoffnungs- und nicht zuletzt Funktionsträger. Ohne die vielen Zusammenhänge zu vernachlässigen, die fraglos eine Rolle spielen, wenn große Projekte realisiert werden wollen, darf man sich fragen, ob (oder wenigstens wie) wegweisende Initiativen wie ein Existenzgründerzentrum wie der Musikpark oder die Baden-Württembergische Popakademie ohne das Wirken oder wenigstens die Vorarbeit Naidoos zustande gekommen wären. Der Weg mag auch hier ein steiniger gewesen sein, aber Naidoos vor Jahren formuliertem Ziel, Mannheim auf der Wetterkarte unterzubringen, ist man zumindest in Fragen der Popwetterlage und in erstaunlich kurzer Zeit sehr nahe gekommen. Dass dies nicht ohne viel Lokalpolitik, ohne europäische Mittel und ohne Unterstützung des Landes gelungen wäre, ist bekannt. Die Aufmerksamkeit, die Naidoo auf die Stadt gelenkt hat, dürfte jedoch in diesen Fragen nicht unerheblich gewesen sein. Zumal er seine lokalpatriotischen Bekenntnisse (etwa im Vergleich zu den Stuttgarter Fantastischen Vier, die verkürzt dem Ruf der Großstädte gefolgt sind) bislang mit vergleichsweise handfesten Taten untermauert hat. Eine solche Tat sind zum Beispiel die Söhne Mannheims. Die sind trotz ihres im Bandnamen formulierten Vertretungsanspruchs zum Teil gar keine Mannheimer. Nun könnte man diese Randbemerkung sofort mit der lapidaren wie grundrichtigen Anmerkung vom Tisch fegen, dass Popmusik keinerlei Herkunftsangabe bedarf und es schlichtweg keine Rolle spielt, ob beispielsweise die amerikanische Klassik- Band Mannheim Steamroller irgendetwas mit der Quadratestadt zu schaffen hat (hat sie nur über den Umweg musikalischer Fachbegriffe, die auf die Mannheimer Schule zurückreichen). Und dennoch ist besagte Kleinigkeit ein beinahe konsequent repräsentatives Statement, wenn man bedenkt, dass ein großer Teil der Mannheimerinnen und Mannheimer ebenfalls nicht aus Mannheim, geschweige denn aus Deutschland stammt. Xavier Naidoo ist ein so geeigneter und selbstverständlicher Botschafter dieser Stadt, weil er ihre ausgesprochen realexistente und absolut unbestreitbare Multikultur repräsentiert. Der Erwähnung des (irakischen) Namens des Mannheimer Musiker-Kollegens Laith Al-Deen darf man eine gewisse Mannheimer Symptomatik entnehmen. Und so ist Xavier Naidoo auf die gleiche Art ein gesamtdeutscher Star, der auf den Fernsehbühnen eine gute Figur macht, wie er ein typischer Mannheimer ist. Einer, der heute noch im Mannheimer Nationaltheater mit O live Lait (oh, liebe Leute) eine musikalische Show mit inhaltlichem Lokalbezug auf die Bühne bringt, die sich an der bunten Nationenvielfalt der Mannheimer Bevölkerung festmacht und morgen in einer großen Fernsehsendung mit der Deutschland-einig-Fußball-Nationalmannschaft um die Wette singt. Ein gutes Beispiel für seine eigene Kompatibilität, aber auch für die seiner Musik. Er selbst ist kein ausgewiesener Fußball-Fan. Zumindest nicht in der Art, wie sie von anderen gerne als Authentizitäts- oder Bodenständigkeitsnachweis benutzt wird. Und doch vermochte er eine Textzeile zu verfassen, die innerhalb nur eines Sommers zum Sprichwort mutierte. Laut eigener Aussage ursprünglich als Lebensrat für ein Patenkind ersonnen, wird der steinige Weg innerhalb weniger Wochen für ein ganzes Land zum Symbol für geschlossene Mannschaftsleistung und Motivationskunst. Und wenn er (erneut laut eigener Aussage) den Söhnen Mannheims und ihrem Umfeld einen Song wid- met, dann spielt das für all die Menschen überhaupt keine Rolle, die was wir alleine nicht schaffen auf ihr eigenes Leben anzuwenden wissen. Hier stößt man auf ein (wenn nicht sogar das) Wesen von Popmusik. Wenn nämlich Morrissey einstmals so einzigartig beklagte the music that they constantly play, it says nothing to me about my life, dann liegt darin im Umkehrschluss die Erklärung, warum viele Menschen Xavier Naidoo derart schätzen. Weil seine Musik ihnen etwas sagt. So viel, dass ihm vor dem Brandenburger Tor vermutlich sogar einige jener Gestalten zujubelten, denen Naidoo noch mit dem Projekt Brothers Keepers die Fäuste angeboten hat. Das funktioniert auf die gleiche Weise, wie sie wahrscheinlich schon sie liebt mich nicht nachempfinden konnten. Die Erklärung wäre also geliefert, warum der astreines Hochdeutsch sprechende Naidoo von den Einheimischen immer als einer der ihren akzeptiert wird. Weil Navier Naidoo eine andere Identifikationsebene anzubieten in der Lage ist, als einen gemeinsamen Dialekt, dessen er sich nur in bestimmten Situationen bemächtigt. Naidoo wird nachgesagt, alle Kriterien eines Workaholics zu erfüllen. Dass er (vor lauter Arbeit und angesichts der Tatsache, dass ihm unerkannt-lockeres Bummeln auch in Quakenbrück an der Hase schwerfallen dürfte) kaum einen Anteil am Mannheimer Alltag nimmt, spielt keine Rolle. Man muss nur eine der Mannheimer Einkaufsstraßen entlang spazieren, um Naidoos Präsenz in den Mannheimer Herzen (hier vertreten durch Car-Hifi-Systeme) anzuerkennen. Und wenn er dann doch einmal greifbar sein sollte, tritt er den Leuten gegenüber, als würde er sie alle seit Jahren kennen. Was die meisten im Übrigen sowieso behaupten. Dabei wurde er streng genommen nicht einmal in Mannheim zum Popstar und ist dennoch Mannheimer Popstar. Weil er hier aufsog, was ihn inspirierte, weil er hier lebte und weil die Bühne Pop, wie bereits gesagt, wahrlich nicht in erster Linie auf Herkunft fußt. Möglicherweise ist Naidoo auch deswegen ein Phänomen, weil er bewiesen hat, dass, entgegen der landläufigen Meinung, die unbedingte Nähe zum gefühlten Puls der Großstadt möglicherweise mehr Abwechslung, aber nicht zwangsläufig mehr Erfolg mit sich bringt. Die Strukturen sind längst geschaffen, deretwegen Naidoo ganz zu Beginn seiner richtigen (Pop-) Karriere noch auf ein Frankfurter Label ausweichen musste. Und auch, wenn ihm die Erwähnung eines Titels seines ehemaligen Produzenten missfallen dürfte. Auch sein eigener Traum ist wahr. Mittlerweile. In Mannheim konnte schon immer Musik gemacht werden. Dank Naidoo haben diese Leute begonnen, daran zu glauben, dass man in Mannheim auch erfolgreich Musik machen kann. So ist es denn vielleicht einfach nur schön, dass auf den sommerlichen Studentenfesten im Schneckenhof des Mannheimer Schlosses alle das letzte Lied mitsingen, egal woher sie stammen und vielleicht auch egal, wohin sie gehen werden. Sie werden meine Stadt von den Söhnen Mannheims mitnehmen an die Orte ihrer Herkunft oder ihrer zukünftigen Arbeit. Und genau darin liegt vielleicht die Verbindung von Xavier Naidoos Musik und der Stadt. Dass man auf eine gewisse Weise jetzt beide mitnehmen kann. Dass sie hier herkommt, aber nicht zwangsläufig hier bleiben muss. Dass Xavier Naidoo deswegen ein großer Mannheimer ist, weil er nicht nur und ausschließlich Mannheimer ist. Sondern auch. Aber richtig. Sebastian Dresel
Quelle: Mannheimer Jahrbuch 400
Re: interviews und presseberichte
wow, das ist richtig schön geschrieben!
Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger