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Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

bei Übertragungen/Übersetzungen seines Werkes ?

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(..was `ne Themendefiniton meinerseits - aber so ist es .. meine ich).

Also:

Wovon spreche ich?

Wie will man beispielsweise einen IV.26 Eins zu Eins treffend ins moderne Deutsch übertragen/übersetzen,
ohne nicht gleichzeitig auch ein wenig zu interpretieren bei der Übertragung/Übersetzung ?

Aufgrund der lt. nostradamischer Selbstaussage in den Briefen seinerseits stark vernebelten, dunklen, unklaren (Zusatz: metaphorischen) Ausdrucksweise bleibt bei diesem Vers meines Erachtens gar nichts anderes übrig, als wie aus dem möglichen Kontext des Verses zu interpretieren bei einer Übertragung/Übersetzung, da es ansonsten ein einziges sprachliches
"Geholper" darstellen würde, z.B. im modernen Deutsch. Dies hat dann jedoch s u b j e k t i v e n Charakter als Übertragung/Übersetzung.

Ist also demnach eine Übertragung/Übersetzung des Werkes bei vielleicht vielen Versen stets subjektiv
im Sinne von nicht vollständig objektivierbar
, da man bei solchem interpretieren  m u s s  (..und Interpretation ja stets subjektiven Charakter hat)?

Was meint Ihr ?

alphabeta.


(Thema kann als Langzeit-Diskussion auch später bei Wunsch neu aufgerissen werden).





Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..


 




Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

Subjektivität - entweder Du verstehst diese Sprache so wie sie auch gemeint ist als Unberufener - ansonsten ist es alleine H.d.G. der die Vierzteiler verstehen kann und muss.

Zitat frahel a.


Dem o.g. Zitat stimme ich inhaltlich 100%ig zu; ich, wie die Meinung anderer dazu aussieht würde mich natürlich weiterhin interessieren.

alphabeta





Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

Hallo Adrian,

Vor zwei Wochen habe ich von neuem begonnen, den Brief an Cäsar zu übersetzen. Dabei habe ich mir vorgenommen, den Text wortwörtlich zu übersetzen und das bei der Übersetzung das Subjektive wirklich außen vor zu lassen. Und das klappt bis jetzt sehr gut.

Bei der Interpretation halte ich mich an dem übersetzten Text und lasse mich von diesem allein bei meiner Interpretation leiten. Auch hier lasse ich das Subjektive außen vor.

Ich werde in Kürze mal ein Beispiel hier posten!

Das Problem bei den meisten Nostradamus-Autoren war und ist oft, dass sie ihre eigenen Wunschvorstellungen bereits in die Übersetzung einbringen. Dass dann nicht das heraus kommen kann, was Nostradamus schrieb, dürfte dann jedem einleuchten. Deshalb ist eine korrekte Übersetzung absolut notwendig. Andernfalls kommt man bei Nostradamus nicht weiter.

Die Erfahrung mit dem Einbringen eigener Wunschvorstellungen in die "Übersetzung", damit bei der "Interpretation" das heraus kommt, was man wünscht, habe ich z.T. selbst gemacht. Als mich dann der Nostradamus- und Prophezeiungsforscher Bernhard Bouvier aufs heftigste kritisiert hatte - letztes Jahr, habe ich meine Einstellung zur Arbeit an den Prophezeiungen des Nostradamus grundlegend verändert und lasse nun alles Subjektive außen vor! Meine Erfahrung ist nun: Das geht!

Gruß,

Stefan



Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

hallo Stefan,



gut, mach das mal.bin gespannt ob deine arbeit dazu beiträgt etwas licht ins dunkel zu bringen.du hast es schon angesprochen-es ist gerade die subjektivität die es so manch einem geradezu unmöglich macht hier weiter zu kommen und an dieser stelle heisst es auch "aufpassen"! man kann sich da ganz schnell verlieren.is mir fast passiert.stell dir mal vor es gab mal ne zeit, da dachte ich mein Name stuende da drin...lächerlich oder ?.wenn man sich da nich ganz schnell wieder fängt, kann das üble folgen haben und das nicht nur für einen selbst.daher hab ich -direk- damit nix mehr am hut.ich denk 12 jahre sind genug und daher hab ich die waffen gestreckt wenn es am schönsten ist:)

bye Rumble


Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

Hallo Stefan,

da kann ich Dir vielleicht die linearen Übersetzungen (ich sage lieber: Übertragungen) von Wilhelm Zannoth www.zannoth.de an`s Herz legen dürfen, falls Du diese noch nicht kennen solltest.

Möglicherweise ein Elementar-Werk der Nostradamus-Forschung für Personen, die eine Eins-zu-Eins-Übersetzung/(Übertragung-Zusatz meinerseits) suchen... .

Allerdings ist der praktische Umgang damit nicht gerade einfach, wie man dem nachsagt; der Nährwert sicherlich hoch, wie ich gehört habe...mir persönlich liegen diese nicht vor, da diesbezüglich bei mir kein Interesse an linearen Übersetzungen besteht, da diese -aus meiner Sicht- sprachlich nicht anwendbar sind, ebensowenig wie sogenannte 100%ige-korrekte-Übersetzungen des Werkes, da diese meines Erachtens nicht möglich sind aufgrund der Voraussetzungen des Werkes (siehe z.B. oben benannter Vers).

Ich empfehle daher subjektiv gerne die Übersetzung /=Übertragung, mein Zusatz/ von Ray O. Nolan auf seiner page in modernes Gegenwartsdeutsch, oder auch die Übersetzung/=Übertragung, mein Zusatz/ von Kurt Allgeier, die allerdings einige erhebliche und eklatante Übersetzungsfehler/=Übertragungsfehler, mein Zusatz/ aufweist.

alphabeta.





Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

Hallo RumbleFisch, hallo Adrian,

hier mal vier ausführliche Beispiele (zur Hilfe nahm ich auch zwei Übersetzungsprogramme (LINGUATEC u. PROMT):

II.29

L'oriental[Oriental]-[57AB, 68A] sortira de son siege,[.]-[57A]

Passer les monts Apennins[Apennis]-[57AB],[]-[68A] voir la Gaule:

Transpercera du[]-[57AB][le]-[68A] ciel les eaux & neige:[,]-[57AB, 68A]

Et vn[]-[57AB] chascun frapera[frappera]-[57AB, 68A] de sa gaule.

Der Östliche/Orientale wird ausgehen von seinem (Regierungs)Sitz/Thron,[.]

Passieren die Berge Apennins,[] sehen das Gallien:

Wird durchdringen vom[][den] Himmel die Gewässer und Schnee:[,]

Und einen[] jeden wird schlagen mit seiner Rute.

Der Östliche/Orientale wird von seinem Sitz/Regierungssitz ausgehen,[.]

Passieren die Apenninen-Berge, um Gallien zu sehen:

Wird vom[den][] Himmel durchdringen Gewässer und Schnee:[]

Und einen[] jeden wird er mit seiner Rute schlagen.


Anmerkungen

Für sich betrachtet, ist dieser Vers völlig unklar. Da er aber einen Verbindungsvers besitzt, der ihn inhaltlich ergänzt, wird der Vers deutlicher. Der Verbindungsvers ist Quatrain V.54. Vers II.29 für sich betrachtet, lässt uns darüber im unklaren, ob der, der seinen „Sitz“ bzw. „Regierungssitz“ verlässt, aus dem Osten oder aus dem Orient kommt. Es ist auch nicht klar, ob er ein Machthaber oder ein spiritueller Weiser ist. Erst aus Quatrain V.54 erfahren wir, dass es sich bei diesem Mann um einen Machthaber („roy“) handelt, der aus Russland kommt. Die Schlüsselwörter, die diese beiden Verse miteinander verbinden, sind folgende:


II.29

V.54

Zeile 1

„Östliche“

„Schwarzes Meer“, „Tartarei“, "Alanien"

Zeile 1, Zeile 2

„Regierungssitz“/“Thron“

„König“

Zeile 2

„zu sehen Gallien“

„zu sehen Gallien“

Zeile 3

„wird durchdringen“

„wird durchdringen“

Zeile 4

„Rute“/"lange Rute"

"Rute"/„lange Rute“


Zeile 1

„Sitz“, „Regierungssitz“, „Thron“ deutet auf eine hochstehende Person, die aus dem Osten oder aus dem Orient kommt.


Zeile 2

Diese hochstehende Person aus dem Osten oder aus dem Orient wird die Apenninen passieren, um Gallien zu sehen.

Apenninen: Ein Gebirge in Italien, das sich von den Ligurischen Alpen im Nordwesten entlang der gesamten Länge der italienischen Halbinsel erstreckt. Das Gebirge ist eine regelmäßige Bergkette, die etwa 1 200 Kilometer lang und bis zu 129 Kilometer breit ist.

Gallien: Seit Caesar das Land der Gallier zwischen Rhein, Alpen, Mittelmeer, Pyrenäen und Atlantischem Ozean. Das Gebiet nordwestlich der Alpen wurde als Gallia transalpina oder Gallia ulterior bezeichnet (entspricht im Wesentlichen dem Gebiet des heutigen Frankreich), das Gebiet südlich der Alpen bis zum Apennin hieß seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. Gallia cisalpina oder Gallia citerior.

Route: Da die hochgestellte Person die Apenninen passiert, um Gallien zu sehen, kommt er vom Osten/Südosten (Adria) oder vom Süden. Da, wo die Apenninen im Norden Italiens aufhören, beginnt schon Gallien (norditalienische und südostfranzösische Gebiete).


Zeile 3

Er durchdringt den Himmel bzw. kommt vom Himmel herab und durchdringt Gewässer und Schnee. „Schnee“ deutet entweder auf den Winter, der im Falle einer extremen Klimaveränderung auch in eine andere Jahreszeit fallen kann, oder auf die Gebirgsgletscher. Interessant ist die Erwähnung des Himmels, den der Hochgestellte durchdringt bzw. von wo aus er kommt. Dies war im 16. Jahrhundert noch nicht möglich. Erst durch die Entwicklung der Flugtechnologie ist so etwas möglich geworden. Handelt es sich hier um einen militärischen Angriff, auf den Vers V.54 tatsächlich hinweist, dann ist hier von einem massiven Angriff durch Bodentruppen, durch die Luftwaffe und durch die Marine prophezeit.


Zeile 4

Handelt es sich tatsächlich um einen militärischen Angriff, dann handelt es sich bei seiner "Rute"/"lange rute" um eine Metapher für das Militär, das diesem Hochgestellten unterstellt ist. In Vers V.54 spricht Nostradamus von der „blutigen (langen) Rute“, was auf Blutvergießen hinweist. Ist diese Interpretation richtig, handelt es sich bei „einen jeden“, der von seiner „Rute“ bzw. seinem Militär geschlagen wird, um ein jedes Land, in das sein Militär einfällt. Gemäß Zeile 2 u.a. Italien und jene Länder, die Nostradamus unter der Bezeichnung „Gallien“ zusammenfasst.

V.54

Du pont Euxine, & la grand Tartarie,

Vn roy sera qui viendra voir la Gaule:[]-[68A]

Transpercera Alane & l'Armenie,

Et dans Bisance laitra[lairra]-[57B, 68A] sanglante Gaule.

Vom Schwarzen Meer, und der großen Tartarei,

Ein König wird sein der wird kommen sehen das Gallien:[]

Wird durchquren Alanien und das Armenien,

Und in Byzanz laitra[lassen] blutige Rute/blutiges Gallien.

Vom Schwarzen Meer und der großen Tartarei

Wird ein König sein, der kommen wird, um Gallien zu sehen:

Er wird Alanien und Armenien durchqueren

Und in Byzanz blutige Rute/blutiges Gallien lassen.



Anmerkung

Verbindungsvers von II.29!


Zeile 1

„pont Euxine“: lat. pontus Euxinus = Schwarzes Meer.

„Schwarzes Meer“: Nebenmeer des Mittelmeers, mit dem es durch den Bosporus, das Marmarameer und die Dardanellen verbunden ist. Die Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres sind die Länder Rumänien, Bulgarien, Ukraine, Russland, Georgien und die Türkei.

„große Tartarei“: Fälschliche Bezeichnung für „Tatarei“, Reich der Tataren. Nostradamus spricht nicht von den Tataren, sondern von deren Reich, das bis zu deren Niedergang im 15. Jahrhundert weite Teile Russlands umfasste. So steht die Tatarei für Russland. Der „König“, d.h. Machthaber, der nach Vers II.29 seinen „Sitz“, „Thron“ bzw. „Regierungssitz“ verlässt, um „Gallien“ zu sehen, ist somit ein russischer Machthaber!


Zeile 2

Wie nach Quatrain II.29 will der russische Machthaber auch nach der zweiten Zeile dieses Verses Gallien sehen, und zwar nicht nur in Europa, sondern auch in “Byzanz” (vgl. Zeile 4).


Zeile 3

“Alanien”: Gebiet, in dem die Alanen lebten. Die Alanen waren nördlich des Kaukasus in Südostrussland beheimatet. Das bedeutet, dass der russische Machthaber Südostrussland Richtung Kaukasus durchqueren wird.

“Armenien”: 1500 bis etwa 2000 m hohes Hochland in Vorderasien südlich des Kaukasus, das im Westen an Anatolien, im Süden an Kurdistan, im Osten an Aserbaidschan grenzt. Der höchste Berg in der Landschaft Armenien ist der Ararat (5137 m). In der Geschichte viel umkämpft. Heute politisch zur Türkei, Iran und der Republik Armenien gehörig. Vorstoß des russischen Machthabers bzw. dessen Armeen durch Südrussland und den Kaukasus (Georgien!) in die Landschaft Armenien (Türkei, Staat Armenien, Iran)!

“Byzanz”: (a) Konstantinopel, heute Istanbul. Seit 395 n. Chr. Hauptstadt des Oströmischen, Byzantinischen Reiches. (b) Byzanz, auch Synonym für das Byzantinische Reich, das zur Zeit seiner größten Ausdehnung sich über Italien, die Balkanhalbinsel, die Levante, Ägypten, beinahe die ganze nordafrikanische Küste und Südspanien erstreckte.

Zeile 4

„sanglante Gaule“: Das Wort hat in Anlehnung an Vers II.29 hier zwei Bedeutungen. In II.29 wird das Wort klein geschrieben und bezeichnet im Deutschen eine „(lange) Rute“, die in beiden Versen wohl als Metapher für das russische Militär steht, das unter dem Befehl des russischen Machthabers steht. Da das Wort im Gegensatz zu „gaule“ in II.29 hier groß geschrieben wird, steht das Wort auch für „Gallien“ und damit für Truppen aus dem Gebiet „Galliens“ (u.a. frz., ital. u. dt. Truppen), die in „Byzanz“, wahrscheinlich in der Türkei und vielleicht auch in Griechenland stationiert sind, wobei sie gegen die Russen eine verheerende Niederlage erleiden werden, denn der russische Machthaber lässt in „Byzanz“ Gallien in Blut getränkt zurück! Doch es besteht wahrscheinlich ein weiterer Grund, weshalb Nostradamus dieses Wort groß schreibt: Es handelt sich um eine große „Rute“, eine große Armee, mit der der russische Machthaber in Byzanz Blut vergießen wird, darunter „gallisches“ Blut!


X.91

Clergé Romain l'an mil six cens & neuf,

Au chef de l'an feras election

D'vn gris & noir de la Compagne yssu,

Qui onc ne feut si maling.

Geistlichkeit Römische das/im Jahr Tausend sechs hundert und neun/neu,

Zum/Beim Chef/Am Anfang von dem Jahr wirst Du machen/wirst finden Wahl/Erwählung

Von/Bei einem Grauen/Düsteren und Schwarzen/Dunklen/Unheilvollen/Bösen der Gefährtin hervorgehend/abstammend,

Der nie nicht war so bösartig.

Römische Geistlichkeit im Jahr 1609/1600 und neu,

Wirst Du am Anfang des Jahres Wahl machen/Erwählung finden

Von/Bei einem Düsteren und Dunklen/Unheilvollen/Bösen von der Gefährtin abstammend/hervorgehend,

Der noch nie so bösartig war.


Zeile 1

„Römische Geistlichkeit“: „Geistlichkeit“: Die Gesamtheit der Priesterschaft. „Römisch“ deutet darauf hin, dass es sich hier um römisch-katholische Geistliche handelt.

„neuf“: kann sowohl mit „neun“ als auch mit „neu“ übersetzt werden.

„Im Jahr 1609“/“im Jahr 1600 und neu“: Das Jahr 1609 oder 1600 und/+ neu.

„1600 und/+ neu“: 1601(?).


Zeile 2

„chef“: „Chef“, „Oberhaupt“ oder „Anfang“/“Beginn“.

„Au chef de l'an“: Am Anfang des Jahres.


Entweder macht die römisch-katholische Geistlichkeit zu Beginn des Jahres 1601 oder 1609 eine Wahl, oder sie wird zu Beginn des Jahres Erwählung finden.


Zeile 3 + 4

(a) Wahl eines „Düsteren und Dunklen/Unheilvollen/Bösen von der Gefährtin abstammend/hervortretend. Da römisch-katholische Geistliche Päpste wählen, wäre hier von der Wahl eines düsteren und dunklen oder bösen Papst die Rede. Doch weder 1601 noch 1609 wurde ein Papst gewählt. Aus diesem Grund ist diese Interpretation auszuschließen.

(b) Römisch-katholische Geistliche finden Anfang 1601 oder 1609 bei einem Grauen/Düsteren und Dunklen/Unheilvollen/Bösen Erwählung, der von der „Gefährtin“ abstammt bzw. aus dieser hervorgeht und „der noch nie so bösartig war“. Gemäß dieser Interpretation handelt es sich bei dem Düsteren und Dunklen/Bösen nicht um einen Papst, sondern um jemanden, der römisch-katholische Geistliche erwählt und bei sich aufnimmt.

„Compagne“: bedeutet „Gefährtin“, kann aber nach den Regeln der Grünen Sprache zudem als „Compagnie“ = „Gesellschaft“ gelesen werden, so dass Nostradamus hier auf eine geheime, dunkle Gesellschaft anspielt, in der römisch-katholische Geistliche Erwählung finden. Ist diese Interpretation richtig, spielt in dieser Geheimgesellschaft die Bezeichnung „Gefährtin“ eine große, bedeutende Rolle.

Unterwandert diese Geheimgesellschaft seit Anfang des 17. Jahrhunderts die Römisch-Katholische Kirche durch die Geistlichkeit, die sie bei sich aufnahm/aufnimmt/erwählt?


X.100

Le grand empire sera par Anleterre,

Le pempotam des ans plus de trois cens:

Grandes copies passer par mer & terre,

Les Lusitains n'en seront pas contens.

Das große Empire/Imperium wird sein bei/von England,

Das Pempotam der Jahre mehr als drei hundert:

Große Streitkräfte ziehen über Meer und Land,

Die Lusitanier nicht darüber/damit werden sein glücklich/zufrieden.

Das große Empire wird bei/von England sein,

Das Pempotan über dreihundert Jahre:

Große Streitkräfte/Reichtümer ziehen übers Meer und Land,

Die Lusitanier werden darüber/damit nicht glücklich/zufrieden sein.



Zeile 1

Übersetzung durch LINGUATEC: „Das große Kaiserreich wird über England sein“.

Übersetzung durch PROMT: „Das große Reich wird von England sein“

Wie wir sehen, ermöglicht die erste Zeile zwei Übersetzungen:


Übersetzung (a): Aus England wird ein großes Reich, Empire bzw. Imperium.

Übersetzung (b): Aus England geht ein großes Reich, Imperium hervor.

„Empire“: engl. u. frz. Bezeichnung für Reich/Kaiserreich. Im englischen Sprachraum bezeichnet der Begriff das britische Weltreich, welches sich durch den Erwerb von Kolonien seit Ende des 16. Jahrhundert entwickelte, im 19. Jahrhundert auf seinem Höhepunkt stand und zur Mitte des 20. Jahrhunderts endete.

„Imperium“: ursprünglich Bezeichnung für die zivile wie militärische Amtsgewalt der höchsten Magistrate in Rom. Seit Augustus (ab 27 v. Chr.) stand die Bezeichnung für das Römische Reich an sich (Imperium Romanum) und später auch für das Frankenreich unter Kaiser Karls dem Großen sowie seit dem 11. Jahrhundert für das deutsche Reich. In der Neuzeit stand „Imperium“ für ein Groß- bzw. Weltreich, in Bezug zu England für das britische Empire bzw. Weltreich.

Britisches Empire: Bis zum Westminster-Statut von 1931 Bezeichnung für das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, seine Dominions, Kolonien und alle anderen der britischen Krone unterstehenden oder von ihr abhängigen Gebiete.

Zu Übersetzung (a): Als Nostradamus dieses Vers zur Mitte des 16. Jahrhunderts verfasste, war England noch kein großes Reich oder Imperium. England begann erst mit der Zerstörung der spanischen Armada im Jahre 1588 ein großes Reich zu werden.

Zu Übersetzung (b): Aus England ging ein großes Reich hervor. Es handelt sich dabei um die USA.


Zu Übersetzung (a) und (b): Beide Übersetzungen sind nicht nur richtig, sondern haben hier auch ihre volle Geltung, da die Vereinigten Staaten von Amerika aus englischen bzw. britischen Kolonien in Nordamerika hervorgegangen sind, bis sie infolge des Zweiten Weltkrieges als Weltmacht Nr. 1 hervorgetreten sind. Um diese Zeit verlor England seine Stellung als Weltmacht Nr. 1!


Zeile 2

„pempotam“: Eine Bezeichnung, die in keiner bekannten Sprache existiert; es handelt sich um ein nach den Regeln der Grünen Sprache aus mehreren bekannten Wörtern zusammengesetztes Wort: Aus „pempotam“ klingen die Wörter: griech. pan = ganz, gesamt, völlig , allerlei, alles, all, lat. potens = mächtig und engl, frz. empire = Reich, Imperium, Empire durch! Nach dieser Interpretation bedeutet das Wort „pempotam“ „allmächtiges Imperium/Empire“ oder eben „mächtiges Weltreich“, das England für mehr als 300 Jahre sein sollte. Wikipedia:

„Das Britische Imperium … war die größte Kolonialmacht der Geschichte mit Kolonien auf allen Kontinenten. Die vom Vereinigten Königreich beherrschten Gebiete umfassten im Jahr 1921 ein Gebiet von über 37 Millionen km², etwa ein Viertel der von Land bedeckten Erdoberfläche. … Den Begriff 'British Empire' prägte John Dee, der Astrologe, Alchimist und Mathematiker von Königin Elisabeth I. […] Das Britische Imperium wurde im Verlauf von über dreihundert Jahren gebildet ...“1

Der Niedergang des englischen bzw. britischen Imperiums vollzog sich unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, aus dem England geschwächt hervorging. Damit hielt sich das englische/britische Imperium tatsächlich über 300 Jahre. Wikipedia:

„Der Zweite Weltkrieg untergrub die schon geschwächte Position der Wirtschaftsmacht Großbritannien noch weiter und erhöhte die Bedeutung der Dominions und der USA als milirärische Bündnispartner … Das vereinigte Königreich litt unter den Folgen des Krieges und die ehemaligen Verbündeten waren nicht mehr bereit, den Kolonialstatus weiterhin zu akzeptieren. Eine Wirtschaftskrise im Jahre 1947 zwang die Labour-Regierung unter Clement Attlee dazu, jegliche Versuche aufzugeben, sich wieder als Supermacht zu etablieren und die militärische und wirtschaftliche Überlegenheit der USA anzuerkennen. In der Karibik, Afrika, Asien und im Pazifik geschah die Entkolonialisierung angesichts der zunehmend blutigen Unabhängigkeitsbewegungen mit schon beinah übertriebener Hast. Das Vereinigte Königreich wehrte sich kaum gegen die Auflösung des Imperiums.“

Zeile 3

„grandes copies“: Das frz. Wort „copies“ wird in modernen Wörterbüchern als Plural von „copie“ mit „Kopien“, „Abschriften“, „Abdrucke“, „Nachbildungen“, „Nachahmungen“, „Reinschriften“, „Satzvorlagen“ übersetzt. Ebenso übersetzen PROMT und LINGUATEC dieses Wort mit „Kopien“. Das Wort ist hier aber aus dem lateinischen „copia“ abgeleitet: reicher Vorrat, Fülle, Reichtum, Überfluss, Menge, Mittel, Geld- od. Substizenzmittel, Lebensmittel, Unterhalt, Wohlstand, Vermögen, reicher Besitz, Masse, Truppenmenge, Mannschaft, Truppe, Streitkraft, Heeresmacht, Macht …

Hier ist sowohl die Übersetzung „Reichtümer“ als „Streitkräfte“ korrekt!

„über Meer und Land“: Interessant ist, dass Nostradamus nicht „über Land und Meer“ schreibt, sondern umgekehrt „über Meer und Land“. Da England Teil einer Insel ist, muss es, um ein Weltreich zu werden, zunächst das Meer passieren und dann das Land. „Über Meer und Land“ bedeutet „über Meere und Länder“ bzw. „weltweit“.


Zeile 1, 2 u. 3

Hans-Jürgen Ewald:

„Mit dem Sieg über die spanische Armada 1588 begann der Aufstieg Englands zur Weltmacht. England begann seine Finger nach allen Kontinenten auszustrecken und riß nach und nach fast den größten Teil des Welthandels an sich. Die englischen Kolonialtruppen überquerten nicht nur den Atlantik. In Afrika, im fernen Osten, in Indien tauchten sie auf und begannen fast alles an sich zu reißen, was Geld, Gewinn und Handel versprach. Sie führten unzählige Kolonialkriege. Die Weltmeere wurden praktisch von englischen Kriegsschiffen kontrolliert.“2


David Ovason:

„Diese Quatrain ist eines der herausragenden Beispiele für Nostradamus' seherische Fähigkeiten. Zur Mitte des sechszehnten Jahrhunderts wies nichts auf den Aufstieg Englands zu einem Weltreich hin. Angesichts der historischen Gegebenheiten hätten Nostradamus' Zeitgenossen eher erwartet, daß Spanien oder Holland in der Zukunft die Siegespalme tragen würden, während Hoffnungsvollere aus diesen Zeilen geschlossen hätten, daß Frankreich eine große Zukunft bevorstehe. Trotz gegenteiliger Anzeichen in seinem Umfeld bot Nostradamus einen Quatrain an …, in dem er das heute britisches Empire genannte Reich eine Blüte von 'mehr als' dreihundert Jahren vorhersagt.“3



Zeile 4

„Lusitanier“: iberische Stämme, die in der Antike das Gebiet des heutigen Portugal bewohnten und nach dem sagenhaften Ahnherrn des Portugiesen Lusus benannt waren. 139 v. Chr. Unterwarfen die Römer dieses Gebiet und machten es 15 v. Chr. Zu einer eigenen, von Hispania abgetrenten römischen Provinz, die Lusitania bezeichnet wurde. Wikipedia: „Auch nach dem Ende der Römerzeit behielt das Gebiet den Namen Lusitania. Erst mit der Gründung der Grafschaft von Portucale unter den Burgundern und deren Ausdehnung im Zuge der Reconquista im 11. und 12. Jahrhundert setzte sich der Name Portugal durch. Heute wird der Begriff Lusitanien … als Synonym für Portugal gebraucht.“4 Die Lusitanier wären somit die Portugiesen.

Portugal: Portugal würde über die beschriebene Entwicklung Englands nicht zufrieden sein bzw. darüber nicht glücklich sein. Portugal war zur Mitte des 16. Jahrhunderts noch das führende Weltreich. Ab 1580 wurde es zunehmend von Spanien und kurz darauf von England abhängig, so0 dass es als führendes Weltreich seine Stellung verlor. Anstelle des portugiesischen Weltreich trat nun das englische bzw. britische Weltreich. Wikipedia:

„Das Portugiesische Kolonialreich war das erste globale Weltreich … Seine Geschichte begann 1415 mit der Eroberung von Ceuta und dem Zeitalter der Entdeckungen mit den Expeditionen entlang der afrikanischen Küste … Als Vasco da Gama 1498 den Seeweg nach Indien entdeckte, stieg Portugal zur führenden Handels- und Seemacht des 15. und 16. Jahrhunderts auf. ... Bis in das 17. Jahrhundert erwarb Portugal Kolonien in Amerika, Afrika, Arabien, Indien, Südostasien und China. […] Der Niedergang des portugiesischen Kolonialreichs setzte bereits im 17. Jahrhundert ein, als die Briten, Franzosen und Holländer ebenfalls begannen sich in Asien zu engagieren und den Portugiesen einen Großteil ihrer asiatischen Kolonien entreißen konnten.“5


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1https://de.wikipedia.org/wiki/Britisches_Imperium

2Ewald, Hans-Jürgen: Nostradamus und die Johannes Offenbarung. Argo 2008, Bd. 3, S.349.

3Ovason, David: Das letzte Geheimnis des Nostradamus. Heyne 1997, S.341f.

4https://de.wikipedia.org/wiki/Lusitania



Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

hallo Stefan,

wahnsinns arbeit die du da leistest,muss man schon sagen.
sehr aufschlussreich und es lässt neue,vieleicht bessere
denkansätze zu.muss das wirklich mal genauestens unter die lupe nehmen.
aber wie kommst du auf die zusammen gehörigkeit der einzelnen verse,nur allein
durch ein gleichniss mehrerer wörter,könnte das nicht auch zufall sein?

Grüße

Rumble


Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

Hallo Stefan,

also Hut ab vor der von Dir geleisteten Arbeit bei der Interpretation der 4 Verse weiter oben; ich persönlich kann nur sagen: wenn jeder Nostradamus-Interpretation so strukturiert, systematisch und konsequent zu Werke gehen würde, wären sicherlich die reinen Textinterpretationen des Werkes wieder höher angesehen, als wie dies zur Zeit vielleicht der Fall ist.

Die Objektivierungs-"Rate" bei solch` einer Vorgehensweise wie der deinigen hier ist sicherlich als hoch anzusehen; eine Einschränkung möchte ich jedoch machen:

"Handelt es sich tatsächlich um einen militärischen Angriff, dann handelt es sich bei seiner "Rute"/"lange rute" um eine Metapher für das Militär, das diesem Hochgestellten unterstellt ist. In Vers V.54 spricht Nostradamus von der „blutigen (langen) Rute“, was auf Blutvergießen hinweist. Ist diese Interpretation richtig, handelt es sich bei „einen jeden“, der von seiner „Rute“ bzw. seinem Militär geschlagen wird, um ein jedes Land, in das sein Militär einfällt. Gemäß Zeile 2 u.a. Italien und jene Länder, die Nostradamus unter der Bezeichnung „Gallien“ zusammenfasst"

Zitat Stefan.

"Handelt es sich tatsächlich?" ... schreibst Du - wie eben Interpretationen nun mal geartet sind, beinhalten selbige auch häufig Annahmen, Spekulationen, Erraten von Dingen.. wie bei deinem "Handelt es sich tatsächlich.." und sind daher meines Erachtens im Bereich des Subjektiven anzusiedeln und bestätigen daher die Subjektivität der zwangsläufigen, im Sinne von unumgänglichen, Interpretation bezüglich Nostradamus.

Jedenfalls: für mich sind die von Dir hier vorgestellten 4 Verse in der strukturierten Vorgehensweise der Interpretation beispielhaft gut; ein wenig erinnert mich diese Methodik an die Vorgehensweise von Jean-Claude Pfändler -

https://home.datacomm.ch/jean-claude.pfaendler/dateien/nostradamus/start.html -

wer dessen page nicht kennen sollte (Haftungsausschluss meinerseits für das von mir hier eingebrachte link!).

alphabeta.





Re: Nostradamus und die Subjektivität der zwangsläufigen! Interpretation ..

Hallo RamleFish, hallo Adrian,

danke!

Ich bin ja gerade dabei, ein Nostradamus-werk in diesem Stil zu
schaffen mit einem Wörtbuch hinten angehängt, so dass dann jeder, auch
der der kein Latein und Französisch kann, meine Übersetzungen
nachzuprüfen. In diesem Wörterbuch kommen dann auch alle Wörter vor,
die Nostradamus in seinem Werk verwendet.


@RumbleFish


Du schreibst:


"aber wie kommst du auf die zusammen gehörigkeit der einzelnen verse,nur allein
durch ein gleichniss mehrerer wörter,könnte das nicht auch zufall sein?"

Ich denke nicht, dass Nostradamus in den Versen II.29 und V.54 mal
zufällig in den gleichen Zeilen (3,4 u.5) dieselben Wörter und
Formulierungen benutzt hat "zu sehen Gallien",
"durchdringen"/"durchqueren", "(lange) Rute"! Eher gehe ich davon aus,
dass er die Wörter und Formulierungen bewusst gewählt hat,um die
Zusammengehörigkeit beider Verse zu verdeutlichen.



@Adrian

Das ist sicherlich eine Interpretation. Da ich davon ausgehe, dass kein russischer Machthaber höchstpersönlich durch die Länder Georgien, Armenien, Türkei, durch Italien, Frankreich usw. zieht (per Flugzeug, dann eine lange Wanderung durch Italien und über die Apenninen, durch Eis und Schnee und schließlich auch per Schiff über Gewässer) nur um "Gallien" zu sehen und jeden Menschen mit einer wörtlichen (langen) Rute zu schlagen und Blut zu vergießen, dürfte die von mir gewählte Deutung doch um vieles wahrscheinlicher sein.
Stell Dir mal Putin oder Medwedew so vor! Kann ich mir unmöglich vorstellen! Naheliegender ist dann doch das "Militär", mit dem der russische Machthaber ein jedes Land schlagen bzw. blutig schlagen wird. Was ist denn der "Knüppel", mit dem ein Machthaber zuschlagen und Blut vergießen kann? Mir kommen nur harte Gesetze, die Polizei und das Militär in den Sinn!
Eine andere Interpretation gemäß dem Kontext mit den anderen Zeilen, kommt mir nicht in den Sinn! Aber vielleicht jemand anderem!

Gruß,
Stefan