Fedder schaute sich um. Schmierige grobschlächtige Kerle lungerten an den schmuddeligen Tischen herum und warfen dem Signalgast der Braut finstere Blicke zu. Grobgeschminkte Damen , die wohl die beste Zeit schon hinter sich hatten, saßen dazwischen und nippten an trüben Getränken. Der Wirt mit der Halbglatze verteilte mit seinem verdreckten Lappen den Schmier gleichmäßig auf der abgewetzten Planke, die auf Fässern die Theke darstellte. Auf dem offenen Feuer blubberte in einem verrußten Topf irgendetwas undefinierbares vor sich hin. Ein Opa mit einer Gesichtshaut wie ein altes Arschleder grinste Fedder zahnlos an und fing sabbernd an zu kichern als Fedders Blick über ihn strich. ' Oh ha dachte Fedder. Wo bin ich denn hier hinein geraten?
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Hein wurde langsam wieder wach. Er konnte sich dunkel daran erinnern, dass Roxsana noch herein gekommen war und ihn zusammengestaucht hatte. Er solle sich mehr schonen, hatte sie geblafft, er würde niemandem nützen, wenn er sich um seine Gesundheit bringen würde und nur so dahinsiechte. Einige danglarische Schimpfworte später hatte sie ihm einen Tee eingeflößt. Danach wusste er nichts mehr. Er mußte sofort eingeschlafen sein. Und nach dem Lichteinfall zu schließen, mußte es schon heller Tag sein. Und er fühlte sich überraschend frisch, wenn auch noch immer etwas müde. Vielleicht hatte Roxsana recht. Vielleicht sollte er sich erst ein wenig ausruhen und wieder gesund werden. Mit der Braut kamen sie sowieso erst weiter, wenn das Holz da war. Die Gießerei konnte mit wenig Aufwand wieder in Arbeit gebracht werden mit. Die zerstörten Rohre und ausgeschoßenen Kaliber konnte man wieder einschmelzen lassen. Es waren schließlich genug Geschütze bei dem letzten Seegefecht erbeutet worden. Mehr als sie momentan auf den Schiffen aufstellen konnten. Der Bronzeschrott der zerstörten Geschütze würde für geraume Zeit Material liefern. Und Hein schwebte da schon so einiges vor. Xiana lag in einer Decke eingehüllt auf den Fellen auf dem Boden neben einem Stuhl und einem Hocker. Hein war ein wenig verdutzt. Was machte sie auf dem Fußboden?
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Fedder grinste boshaft, als er die einschüchternden Blicke der Stammgäste sah. Da waren schon ein paar brauchbare Saukerle dabei. Und Angst machen konnten die ihm nicht. Schon gar nicht nach dem, was er in den letzten Wochen miterlebt hatte. "He, Wirt, lass deinen versifften Lappen liegen und bring mir einen Krug von dem Zeug, was du hier als Bier verkaufst! Mit trockenem Mund heuert es sich so schlecht an."
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Während Jana auf der Essenssuche durch die zerstörte Stadt ging, stellte sie in Gedanken eine Liste auf was alles fehlte. Offensichtlich fehlten Essenvorräte für den Winter, denn es war an manchen Ecken jetzt schon ganz schön knapp. Es fehlten jede Menge Verbände, Kräuter und Tinkturen, das wusste sie aus dem lazarett. Und selbst warme Decken waren zu wenig, wenn es noch kälter würde. Jede Menge Holz wurde benötigt, zum bauen und zum verbrennen. Und wenn sie das einigermassen im Blick hatte, dann fehlte auch Handwerkszeug wie Nägel, Bauholz und Mörtel. So viel. Doch woher konnte man das alles beschaffen? Und das auch noch möglichst günstig und noch im Winter? Schliesslich fanden sie eine kleine Garküche, in der ein großer Suppentopf über einem Feuer hing. Die drei Frauen drängten sich in eine warme Ecke nahe an der Küche und löffelten heisshungrig die Suppe in sich hinein. "Es fehlt an allen Ecken und Enden. Wir brauchen dringend Vorräte für den Winter, sonst kann uns der Kharad hier einfach aushungern und erfrieren lassen", bemerkte Jana. "Wir sollten eine Liste aufstellen und versuchen beim Falgathen oder besser noch nach Absprache im Ausland so viel wie möglich zusammenzubekommen." Sie machte eine klurze Pause. "Habt Ihr Vorschläge?"
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Hein blätterte wieder durch seine Listen. Es ging ihm deutlich besser und die Schonungsgedanken hatte er schon wieder verdrängt. Es gab sehr viel zu tun. Und es mußte jetzt getan werden, sonst würden sie alsbald dafür büßen müssen. Er schaute sich die Liste von Pöpke über den Zustand der Braut an. Und ab und an musste er sich die Augen wischen. Es tat ihm körperlich weh was er lesen musste. Der Werftmeister hatte recht gehabt. Die Braut war ein Wrack. Es wäre deutlich günstiger gewesen, die Braut abzuwracken und ein neues Schiff zu bauen. Aber einen Teufel würde er tun. Was würde das bedeuten? Was würde das für ein Zeichen setzen? Nein! Auf keinen Fall! Die Braut würde wieder hergerichtet werden. Die Braut würde wieder schwimmen. Die Braut würde wieder kämpfen. Und Hein würde dafür sorgen, dass das bekannt wurde. Jocke! Wo blieb Jocke? Wenn alles gutgegangen war, dann sollte er mit Piet eigentlich langsam wieder auf der Bildfläche erscheinen. Sie brauchten das Holz für die Reparatur der Braut und er anderen Schiffe. Und die Nahrungsmittel ebenfalls. Nach Heins Informationen waren die Lager der Stadt nicht gerade gut gefüllt. Es schien wohl so, dass die es den Khardin offensichtlich an allem mangelte. Er konnte sich gut an die Rotwehrgarden erinnern, die sich ihnen ergeben hatte und nach Essen gefragt hatten, kaum dass sie ihre Waffen abgelegt hatten. Hein blickte wieder durch die Listen. Dann kratzte er sich den Bart. "Xiana!" rief er laut. "Pöpke!" Die Tür öffnete sich und ein Kopf mit einem Kopftuch erschien. Ziemlich weit unten. Pöpke. "Richte Xiana aus, ihr beide sollt Helke und fünf oder sechs Kochgehilfen zusammentrommeln. Holt die Nahrungsmittelvorräte aus der Braut und richtet eine Garküche ein. Sorgt dafür, dass jeden Tag fünfhundet bis sechshundert warme Mahlzeit verteilt werden können. Für unsere Leute aber auch für Leute aus Perlhafen. Das Essen kann mit Arbeit abgegolten werden. Jeder, der bei der Werft oder in der Giesserei arbeitet, die Befestigungen repariert oder Häuser und Straßen wiederin Stand setzt oder sonst Arbeiten für die Stadt übernimmt, bekommt die Gratismahlzeit. Kinder, Verwundete oder Kranke natürlich auch so. Seid freundlich. Seid großzügig. Ich will keinen Mangel in der Stadt." Pöpke nickte. "Das wird dann aber nicht allzulange reichen." gab sie zu bedenken. "Ja, nur fünfzehn bis zwanzig Tage. Gebt mir früh genug Bescheid, wenn es knapp wird. Ich werde dann eine Lösung finden." Der Kopf verschwand. Und die Tür schloss sich wieder.
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Jupp hielt Piet auf den Schultern, und Jocke schaffte es gerade das Seil zu druchtrennen. "Los, nemt die Beine in die Hand und Lauft..." rief Jocke ausser Puste als sie von einem Hungrigen Mob verfolgt wurden. "Piet, ich hab dir gesagt, nicht die Tochter des Patriziers..." An der Kaimauer sahen sie, das die Schiffe voll beladen waren und bereit zum Segel setzen... Nur noch Jupp, Piet und Jocke fehlten... und sie rannten zum Dock runter, gefolgt vom Lynchmob.
"Wäre Hein hier, wäre das alles nicht passiert..." Japste der Jupp... "Wenn du Hein davon erzählst lass ich dich Kiel holen..." Japste Piet... "Wenn wir das Lebend zu Hein schaffen, glaubt der uns eh nicht das was passiert ist" Keuchte Jocke...
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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Nachdem sie mit Kaschas und Elanas Hilfe ihre eigene Liste aufgestellt hatte, versuchte Jana irgendjemanden zu finden, der mehr Ahnung hatte und einen Überblick der Dinge die benötigt wurden. Arken? der nun beförderte Iuvart? Thorgal? Der Piratenanführer? Am besten bei Arken beginnen, der war ja hoffentlich irgendwo da zu finden wo auch Orden war. Kascha würde es wissen.
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Skanseborg - Die Nordmann-Schanze auf Runkel:
Am Strand im Westen von Runkel brannten Dutzende von Fackeln. Sie bildeten eine leuchtende Krone entlang des Kamms des Dünenwalls und beleuchteten das dort versammelte Heer aus Vinland. Ihr Rauch schwängerte die Luft und war sicherlich Meilenweit zu sehen. Doch dies war nichts gegen das, was an diesem frühen Abend noch anstand.
Vor der Schanze hatten die Nordleute über achtzig Totenlager aus Holzscheiten und Reisig aufgeschichtet. Auf diesen lagen die gefallenen Mannen des geirangerschen Aufgebots der bisherigen Schlachten um Danglar. Diese Männer waren von den engsten Kameraden und Freunden gewaschen, neu angekleidet und gerüstet worden. Ein jeder Tote trug seine beste Kleidung, welche er mitgenommen hatte. Seine kampfgeweihten Waffen und der wundgeschlagne Harnisch wiesen von seiner Tapferkeit. Ein jedem waren zerschmetterte Schilde und Waffen der Feinde zu Füßen gelegt worden. Derart geschmückt und mit den Symbolen ihrer Tapferkeit ausgestattet sollten die ruhmreichen Toten nun ihre letzte Reise antreten.
Die Brandtlager waren entlang des flach verlaufenden Strandes aufgebaut, blickten auf das Meer hinaus und dem Sonnenuntergang entgegen. Zwischen ihnen eilten die Helfer der Goden einher, welche letzte Vorbereitungen trafen und vorwitzige Möwen verscheuchten. An den Gestaden hatten die Goden Opferungen vorgenommen und die Felsen mit dem Blut der Opfertiere rotgefärbt. Mit Blut wurden auch die Anwesenden als Zeugen der ruhmreichen Taten der Gefallenen geweiht.
Nun schritten die Goden indes ein jedes Totenlager ab, riefen laut den Namen des jeweiligen Toten aus und welche Verdienste er errungen hatte. So zeugten sie vor den Göttern von den Taten der Gefallenen, auf das sie ihren angestammten Platz an der Tafel einnehmen konnten. Denn niemand sollte vergessen werden und in steter Erinnerung der Anwesenden verbleiben. Sie trafen sich an einem großen, geschmückten Findling, den man an diesen Ort verbracht hatte und dort trat der Hersir der Kriegsfahrt, Hroc Earricson, Jarl von Geiranger, vor und erhielt die Weihe. Er nahm ein großes Horn entgegen und brachte den Göttern, hiernach den Gefallen ein Trankopfer dar.
Mit lauter Stimme verkündete er den Spruch des Hohen Lieds:
Das Vieh stirbt, die Freunde sterben, Endlich stirbt man selbst; Doch nimmer mag ihm der Nachruhm sterben, Welcher sich guten gewann.
Das Vieh stirbt, die Freunde sterben, Endlich stirbt man selbst; Doch eines weiß ich, daß immer bleibt: Das Urteil über den Toten.
Mit einem Zug leerte er das Horn und reichte es an die Goden zurück. Nun nahm er Hammer und Meißel entgegen und schlug die letzten Runen selbst, welche den Findling bereits größtenteils bedeckten. Stahl traf auf Stahl und bedeutsame Stäbe wurden in den kühlen Stein geschlagen, bis der letzte Stab vollendet war. Hroc Earricson riß den Hammer in die Höhe, als Zeichen, daß es vollbracht war und von den Dünenkämmen her erschallte Hörnerklang und lauter Jubel. Augenblicklich wurde das Feuer an die Totenlager gesetzt und es fraß sich rasch durch den trockenen Reisig. Mehr und mehr Feuer loderten am Strand auf, als die Sonne den Horizont berührte. So kehrten die ruhmreichen Toten in die Hallen ein und kein Wehklagen minderte ihre Glorie.
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Endlich stand die kleine Garkücke und der erste große Topf mit fadem Eintopf hing über einem großem Feuer. Helke rührte darin herum und schaute verdrißlich drein. Aber es war wenigstens etwas.
Xiana hatte vier Frauen und zwei Männer gefunden die sich um die Garkücke kümmerten. Den Ole hatte sie mit der Aufgabe betreut, die Kranken im Lazarett zu versorgen. Wärend die anderen fleißig alles herbei schafften, lief sie durch Perlhafen und verkündete jedem, dass er gegen Arbeit eine warme Mahlzeit bekomme. Das würde nicht schwer sein. So gut wie jeder half beim wiederaufbau. Ob nun an seinem eigenem Haus, in der Gießerei oder sonst wo.
Mit Helke hatte sie alles durchgerechnet. Wenn man den Eintopf möglichst dünn hielt und günstiges Brot dazu ausgab würden die Vorräte ungefähr 20 Tage reichen. Hoffendlich würde bis dahin eine Möglichkeit gefunden werden wie es weiter ging.
Xiana rechnete jetzt jeden Tag mit Jocke und den anderen. Hoffendlich beeilten sie sich.
Als letztes war sie bei der Werft gewesen wo die Braut lag. Jetzt war sie auf dem Weg ins Lazarett zurück. Sie wollte dem Hein alles berichten und brauchte etwas Ruhe. Es wurde immer früher dunkel. Doch Xiana war immer sehr lang auf den Beinen. Sie brauchte jetzt etwas starkes zu trinken und etwas zu Essen.
Außerdem musste Hein sie noch in die Geheimnisse des Spieles einweihen.
Re: Im Auftrag des Falghaten III
Jocke schnitt sich mit dem Versteckten Messer los und schlich sich aus der Bilge. An Deck war die Meuterei in vollem Gange und Jupp wurde auf die Planke geschickt, Speigatt stand noch Gefesselt am Mast und schrie "NIEMALS!" - der Anführer der Meuterer sagte "Wie du meinst... dann sieh wie deine Männer nun Haifisch Futter werden..." Jocke befreite Unter Deck die Restlichen gefangenen und gemeinsam stürmten sie das Deck. Gerade noch Rechtzeitig konnte Jocke Jupp von der Planke ziehen, wärend die anderen die Meuterer zurückschlugen. "Das wurde auch Zeit Jocke" sagte Piet "Wer hat diese Meuterer mitgenommen?" "Äh... du Piet..." sagte Jocke.
"Das glaubt der Hein uns nie..." murmelte Jupp und erschoss einen Meuterer mit seiner Pistole