Re: Im Auftrag des Falghaten...
"Und jetzt mach diesen vermaledeiten Sack auf, oder ich quetsch Dir Dein Rübchen zu Mus." Vadder van de Waarft drückte aufmunternd zu.
"Und jetzt mach diesen vermaledeiten Sack auf, oder ich quetsch Dir Dein Rübchen zu Mus." Vadder van de Waarft drückte aufmunternd zu.
Da der Kapitän immer noch nicht an deck erschienen wahr stapfte Xiana wütend in richtung Kapitänskajüte davon. Dort angekommen fand sie den Käpitän zwar angezogen, aber immer noch jammernd und saufend auf den Planken sitzend vor. Nun noch wütender zog sie ihn auf die Beine und fing ihn an aus der Kajüte zu prügeln." Du....!!!! Bekommst du überhaupt noch was mit???!! Wir haben laut Hein einen Spion an Bord Oben geht es drunter und drüber und du hast nichts besseres zu tun als hier Unten in Selbstmittleid zu zerfließen, zu jammern und zu saufen!!!!! SCHER DICH ENDLICH RAUF!!!!!!" Einige Tritte, Schläge und wilden Flüchen später purzelte der Kapitän vor Heins Füße und blieb erstmal liegen. Als Xiana über ihn drüber stieg verpasste sie ihm noch einen letzten Tritt und grinste Hein an der nur noch verdattert dreinschauen konnte.
ie Stadt gehört der Nacht; vielleicht sogar dem Tod, gewi? aber der Nacht...
Etwas perplex schaute Hein dem Treiben von Xiana und Piet zu. Er war etwas überrascht, daß Piet das Mädel noch nicht übers Knie gelegt hatte.
"Hey, Xiana, was machst du da mit dem Kapitän der Schwarzen Braut? Sei froh, daß der Käpn ein Gentleman ist, sonst hättest du schon längst ein Tracht Prügel bekommen."
Mit rotem Kopf stapfte Piet zurück in seine Kajüte, um sich vollständig anzukleiden.
"Xiana, Xiana!" raunte Hein dem forschen Mädel zu. "Das kannst du nicht in der Öffentlichkeit machen, das ist schlecht für die Moral. Wenn ihr Beziehungsprobleme habt, dann klärt das an Land, aber nicht auf dem Schiff und schon gar nicht an Deck!"
Hein zwinkerte der hübschen Maid zu.
Die Ladung war verstaut. Die Fässer und Kisten gesichert und verzurrt. Hein van Fleet schaute nochmal an die Mole und über den Freihafen. Burgund. Flandern. Nette Menschen, geschäftiges Treiben, lachende Mädels mit flirtenden Seeleuten. Kneipen und Hurenhäuser, aber auch Badehäuser Wäschereien, Krämerladen, Bäcker, Fleischer, Segelmacher, Reeper, Bötcher...
Er fühlte sich in dem ganzen Treiben einsam und verlassen.
Er fühlte sich halb und unvollkommen. Ein Teil von ihm fehlte und er wußte genau wo er ihn gelassen hatte.
Seine Hand strich über die fusseligen Haare von Olga, als sein Gesicht hart wurde wie seine Augen.
"Leinen los, Focksegel und Großsegel setzen. Steuer hart backbord."
Sie waren losgelassen.
Hauke schaute auf die Hand, die sein Gemächt hielt, und auf seine beiden Hände die einen Belegnagel und einen Dolch hielten.
"Hör ma Landspacke, wenn ich dich jetzt abstechen tu, krich ich Mecker vom Hein und die nächsten drei Wochen kann ich meinä Rumration vergessen tun. Also soi jetze friedlich und vernünftig, dann passiert diä auch erstma nix. Der Hein wiad dich verhören, und wenn du koin Khardinspion nich bis, kricht er das raus. Und wenn du einä bist, dann dann bissu eh Geschichte. Mach dir da ma nix vor." Der Schweiß stand Hauke auf der Stirn.
"Mein Junge, wenn Du mich abstichst, dann reiss ich vorher nochmal richtig. Ich weiß nicht, ob Dir das was sagt, aber es macht schon kräftige Hände, wenn man ein Leben lang dicke Rüben aus der Erde reisst." Vadder drückte etwas kräftiger zu, für den Fall, dass der Mann oder die Männer mit den Keulen, den Äxten, Piken, Säbeln und seinem Dolch nicht genug Angst hatten. "Was hälst Du denn davon, wenn Du den Sack aufmachst, ganz langsam natürlich, und wir dann beide zu Deinem Heini gehen und mal reden." Vadder merkte, wie ihm der Angstschweiss eiskalt den Rücken runterlief. Und dann auch noch einen Ort erreichte, an dem Kaltes besonders unangenehm ist.
Sie sah in immer noch grinsend an, legte den Kopf etwas schieb und drückte ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange."Aber nur weil du mich so lieb darum gebeten hast." Sie drehte sich um und ging um den anderen zu helfen.
ie Stadt gehört der Nacht; vielleicht sogar dem Tod, gewi? aber der Nacht...
Hein schrie seine Kommandos und Jocke wurde wach, er riss das Steuer rum und Segelte die Braut aus dem Hafen. Xiana hüpfte über das deck und legte hier und dort Hand an. Jockes blick folgte dem Hüpfen der Hüpfenden... Xiana. Er kratzte sich am hintern und fragte sich leise murmelnd "Warum is die wohl wieder so sauer auf mich... wat hab ich denn nu schon wieder gemacht?"
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ICH HAB AUCH MAL SPAGHETTIS GEGESSEN!!!
Hein stand mit Jocke auf dem Achterdeck als die Küste im Dunst langsam verschwand.
"Nordnordoost, die ganze Wache lang." murmelte Hein dem Jocke zu. Langsam nickte der und brachte die Braut auf Kurs. Nur mit den Gaffelsegeln getakelt machte die Braut nur mäßige Fahrt. Und der stetige Westwind blähte die Segel mit seinem üblichen Druck. Ab und an ein Schauer und ein recht hübscher Seegang machten den Hein wieder munter. Ja manchmal wenn er an Land ging war es schon etwas schwer und er wurde so leicht landkrank. Aber dieses gemütliche Auf und Ab und Hin und Her weckten wieder seine Lebensgeister und ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
Mit seiner Achterdeckstimme brüllte er über das Schiff.
"Offiziersbesprechung in einer Glasen in der Messe. Maate übernehmen die Posten und die Wache."
Das Wetter sah gut aus, starke Böen und kräftiger Wind, Schauer und mal etwas Hagel machten das Wetter für Landleute sicher ungemütlich. Für Hein war es genau das, was er erhofft hatte. Er schüttete einen großen Schluck aus seiner Rumbuddel in die See.
Sie würde wissen worum er bat.
Die Messe der Braut war überfüllt von Seeleuten. Nicht nur die Offiziere sondern jeder der sich nur einen Augenblick freimachen konnte war anwesend. Gemurmel bildete einen steten Hintergrund und Schwaden von Rumdunst wallten durch den Raum.
Hein hatte seine Pfeife angesteckt und paffte kleine Wölkchen in den Raum.
"Walfang, son Unsinn..."
"Harpunen, dann brauchen wir doch große Harpunen..."
"...ich mag eh keinen Lebertran..."
"Nordnordoost es geht gegen Soederland...."
"Schotten, ich sage euch die Schotten..."
Gesprächsfetzen drangen an das Ohr des alten Seemanns. Die Gerüchte die er verbreitet hatte und noch viele andere mehr waren zu hören. Er paffte noch ein weiteres Mal und dann räusperte er sich laut.
Das Gemurmel erstarb langsam.
"Ich habe einiges mitzuteilen. Einiges, was euch etwas überraschen wird."
Er paffte nocheinmal an der Pipe.
"Erstens: Danglar hat einen neuen Falghaten."
Wildes Gemurmel allüberall.
"Zweitens:"
Seine Stimme donnerte über das aufbrausende Gemurmel.
"Zweitens: Der neue Falghat hat unseren Kaperbrief bestätigt und erweitert."
Aufbrausendes Gemurmel und einige Jubelbekundungen.
"Drittens: Karator stehen mit einigen Schiffen vor Burgund und wir haben das Recht sie aufzubringen."
Die Jubelbekundungen wurden lauter.
"Viertens: Wir haben in der letzten Zeit etwas Speck angesetzt. Den müssen wir ein wenig abarbeiten. Ich werde deshalb Arbeiten verteilen und Übungen ansetzen, die euch mal wieder etwas munterer werden lassen. Ich werde euch richtig rannehmen und den ganzen Mann forden. "Er schaute auf Helke, Xiana und Pöpke. "Oder die ganze Frau!" Er blickte auf Helga und hängte ein gemurmeltes "...oderwasauchimmer..." an. "Aber wenn wir die Aufgaben und Übungen mit denen ich uns quälen werde ordentlich erledigen und gewissenhaft arbeiten, dann..." Er hob die Stimme an "...dann werde ich die Rumration verdoppeln. "Wildes Gejohle setzte ein. "Und dann - wenn ihr alles richtig macht - garantiere ich euch gute Kämpfe und vor allem fette Beute."
Er hob seinen Humpen und reckte ihn in die Luft.
"AUF DIE BEUTE!"
"So!" sagte Hein zu den verbleibenden Offizieren. "Jetzt werden wir uns mal den Spion zur Gemüte führen.
"Äh, Hein....ich glaub wir haben da ein Problem."
Die Stirn des Quartiermeisters legte sich in Falten.
"Problem?" murmelte er "Was für ein Problem?"
Eine seltsam Prozession betrat die Messe. Ein völlig zerzauster und naßgeschwitzter älterer Herr in einfacher Kleidung und völlig zerzaustem Haar zog einen zerrissenen Sack an einem Bein hinter sich her, während er die edelsten Teile vom Hauke mit beiden Händen festhielt, unterdessen ihn der ebenfall arg mitgenommene Hauke an der Kehle mit einem Belegnagel und einem Dolch bedrohte.
Ein feiner Duft von Rüben übertrumpfte den Rumdunst.