Vorhang auf zum zweiten Akt des Spektakels mit Tomas Rosicky. Der 25-jährige Tscheche war beim 3:0-Sieg seines Teams gegen die USA nicht nur die überragende Figur auf dem Platz, sondern sorgte auch für eines der ersten Highlights an dieser WM. Am Samstag will er in Köln auch gegen Ghana brillieren. Der Tscheche Tomas Rosicky jubelt nach einem Treffer gegen die USA. (Keystone) Neues FensterBild vergrössern Tomas Rosicky - Tschechiens Star gegen die USA (Keystone)
Es waren zwei Tore, die schöner nicht sein könnten: In der 36. Minute fackelte Tomas Rosicky nicht lange, zog aus 20 Metern ab und der Ball landete wunderschön im Tor von US-Goalie Keller. In der 76. Minute zog der Regisseur mit der Nummer 10 nach herrlicher Kombination mit Pavel Nedved auf und davon und schloss eiskalt zum 3:0 ab. Der mit seinen auf 1,76 m verteilten 67 Kilo schmächtig wirkende Rosicky begeisterte mit seinem Auftritt nicht nur die zahlreich angereisten Tschechien-Fans in Gelsenkirchen, sondern auch Trainer auf der Bank und Experten auf der Tribüne.
«Der macht den Unterschied» US-Coach Bruce Arena zollte Rosicky nach dem Spiel Respekt: "Er hat eine fantastische Vorstellung geboten." Und selbst der von der FIFA zum besten Spieler der Welt gekürte Brasilianer Pele war vom "kleinen Mozart" hingerissen: "Dieser Mann ist einfach gut, der ist begabt, der macht den Unterschied aus." Gefragt nach dem Grund für seinen Exploit, fand Rosicky die Antwort in der geklärten Zukunft. "Der Wechsel zu Arsenal hat mir sehr gut getan." Mit dem Transfer von Dortmund in die englische Metropole habe er entspannt ins Turnier steigen können.
Zehn Millionen Euro war der Dortmund-Regisseur den Londonern wert. Viel Geld für einen Spieler, der in fünf Jahren im Ruhrpott sein wirkliches Potenzial nur selten abgerufen hatte. 2002 hatte er die Gelb-Schwarzen zwar zur Meisterschaft geführt, doch seither blieben Erfolgsmeldungen um den Prager selten. Mit dem Auftritt gegen die USA hat Rosicky gezeigt, dass seine Zeit noch lange nicht abgelaufen ist: technisch stark, schnell, kämpferisch und mit viel Spielübersicht gesegnet gehört er in dieser Form zu den Besten der Welt. Arsene Wenger wird in London noch viel Freude an ihm haben.
«Tschechien im Kreis der WM-Mitfavoriten» Doch zuerst will Rosicky, dessen Vater bei Sparta Prag ebenfalls ein begnadeter Fussballer war, an der WM weiter Geschichte schreiben. Mit seinen Nati-Toren 14 und 15 hat der 54-fache Internationale mitgeholfen, dass Tschechien nach dem starken ersten Auftritt definitiv in den Kreis der WM-Mitfavoriten aufgerückt ist. Die Tschechen hatten schon bei der Euro 2004 in Portugal überzeugt, waren letztlich erst in der Verlängerung des Halbfinals an den Defensivkünstlern aus Griechenland gescheitert. An der WM nun soll die Erfolgsgeschichte weiter geschrieben werden.
Mit Spielern wie Pavel Nedved, Karel Poborsky und Chelsea-Goalie Peter Cech verfügt Rosicky über prominente Unterstützung. Einzig im Sturm zeichnet sich mit den Verletzungen von Jan Koller, der gegen die USA zum 1:0 traf, und Milan Baros Personalnot ab. Doch wenn die Angreifer nicht treffen hat Tschechien ja noch Tomas Rosicky, der sich nach dem USA-Match bescheiden gezeigt hatte. "Ich bin normalerweise kein grosser Stürmer. Aber ich habs versucht und es hat geklappt." Richtig! Und warum solls in dieser Form nicht auch gegen Ghana klappen. Tut es dies erneut, ist Spektakel garantiert. (R.Schneider)
Re: Artikel/Interviews Rosicky
das mit dem Spektakel hat nicht ganz geklappt...................
Re: Artikel/Interviews Rosicky
das war bei dem letzten Artikel, deshalb poste ich das mal hier.......
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Re: Artikel/Interviews Rosicky
Rosicky punching above his weight to put name in lights By : John Ley in Dortmund, 14/06/2006
Prior to Monday night's impressive match-winning display for the Czech Republic, Tomas Rosicky may have been an unknown quantity in the country where he will feature next season, but he is quickly being made to feel he has a home in England.
The new Arsenal player's man-of-the-match award for his two goals in the 3-0 demolition of the United States in Gelsenkirchen was an "England-Made Finest Silver Pewter" beer tankard, and one of the men who
voted him the best player was an Englishman, former Blackburn Rovers manager Roy Hodgson.
One Czech who has settled well in the Premiership says the man who will shortly line up alongside Thierry Henry at the Emirates Stadium will take to life in England with few problems.
Chelsea goalkeeper Petr Cech said: "I think he played the kind of game we are used to with him in the national team. Not many people in England know him very well but I am sure he can repeat these kind of performances every week in the Premiership.
"Even though he is small he has good physical power. He has become more aggressive by playing in Dortmund, so he is now ready to play in the Premiership. It was the same with me. When I signed for Chelsea nobody knew about me, so I went to the European Championship to show I am worthy of them. It is the same situation with Tomas here at the World Cup."
Rosicky is nicknamed dumpling, not because of his shape, but after his favourite food. He played through the pain barrier in the qualifying play-off against Norway and was rewarded with the winning goal - one of seven in the campaign. Indeed, the Czechs were the highest scorers in qualifying, so the three they scored against the United States should not come as a surprise.
"If you saw him without his T-shirt on you wouldn't think he was a football player," Cech added. "He looks like a normal guy. Opponents don't expect him to be so strong but then they realise that contact with him is very painful because you will always hit bone!"
Rosicky joined Borussia Dortmund for £18 million from Sparta Prague but the club's financial plight meant Arsene Wenger gained his services for a more modest £8.5 million. Injuries have affected his form over the past three years but he has blossomed into a potential replacement for Pavel Nedved, who retires from international football after this tournament. For now, though, Rosicky is partnering the Juventus midfielder to great effect.
The Czechs' joy at their impressive debut was tempered by the injury to Jan Koller - the striker opened the scoring then left on a stretcher with a damaged hamstring. With Vladimir Smicer already out of the tournament and Milan Baros struggling with injury, the Czechs could have a problem in attack, particularly as scans yesterday confirmed Koller had strained a hamstring and could not expect to return until the quarter-finals, if at all.
"It could be anything between 10 days and six weeks," said the Czech doctor, Jiri Foucek. "We hope that he would be able to play in a quarter-final. It is painful and hard to treat. We've tried everything but it has not been so successful." Asked when Baros might be fit to play, Foucek added: "I don't know exactly. We'll see."
Koller clearly has friends in high places: World Cup organisers took the unusual step of sending him a bouquet and wishes for a speedy recovery.
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Re: Artikel/Interviews Rosicky
der ist schon älter, aber des postens wert, von der schwatzgelb.de
Bye, bye Tomas
(Sascha) Nach Monate langen Verhandlungen mit Atlético Madrid ging auf einmal alles ganz schnell. Aber nicht die Madrilenen, nein Arsenal FC sicherte sich die Dienste von Tomas Rosicky. Nach fünfeinhalb Jahren im schwatzgelben Dress wechselt der jetzige Ex-Spielmacher des BVB zu den Gunners auf die Insel. Ein merkwürdiges Gefühl, eine Mischung aus Wehmut über den Verlust des vielleicht technisch besten Spielers, der je für den BVB aufgelaufen ist, Erleichterung über das Ende ewiger Transferspekulationen und auch ein bisschen Ärger, weil Tomas in Dortmund nie so ganz das erreicht hat, was man sich von ihm versprochen hat, kommt auf. Mit seiner Verpflichtung im Jahr 2001 waren große Hoffnungen verbunden, schließlich hatte so ziemlich alles in Europa mit Rang und Namen um die Dienste des tschechischen Nationalspielers gebuhlt, bevor er den Vertrag in Dortmund unterschrieb. Erst ob seiner schmächtigen Statur belächelt und von einem nicht näher zu erwähnenden Tagesblatt mit dem despektierlichen Spitznamen Schnitzel bedacht, zeigte er ziemlich schnell, was für ein unglaubliches Talent er besitzt. Zug in den Strafraum bei Höchsttempo, den Ball eng am Fuß geführt und mit tollen Pässen für den Mitspieler verlieh er der Bundesliga neuen Glanz. Mit der Talfahrt des BVB begann aber auch Rosickys Stern in Dortmund zu sinken. Kongeniale Mitspieler verließen, die einen mehr, die anderen weniger freiwillig, den Verein und die Last auf den schmalen Schultern wurde größer. Und hier offenbarte sich eine der Schwächen von Rosicky, er ist kein Lenker und Antreiber. Oftmals bemitleidenswert anzusehen, wie er Tempovorstöße abbrach und sich wieder und wieder um die eigene
Achse drehte, weil ihm die Anspielstationen fehlten. Mit der Zeit wandelte sich Rosickys Spiel mehr und mehr. Statt dem feinen Techniker sah man immer öfter den Kämpfer Rosicky. Bewundernswert wie er in Zweikämpfen Bälle abgrätschte und mit seiner geringen Körpergröße zu Kopfballduellen hochstieg. Auch wenn es aller Ehren wert ist, dass Rosicky nie resignierte und stattdessen rackerte, wenn es spielerisch nicht lief, es war nicht das Spiel, für das man Tomas verpflichtet hatte, und so wuchs die Zahl seiner Kritiker. Nahrung bekam die Kritik durch teilweise fantastische Auftritte in der tschechischen Nationalmannschaft, wo Rosicky genau so spielte, wie man es von ihm in Dortmund auch erwartete. Erst in der letzten Saison wurden seine Geniestreiche wieder häufiger. Man sah Außenristpässe mit dem rechten Fuß von der linken Eckfahne aus zentimetergenau in die Mitte geschlagen, ein Traumtor in Hamburg und einen phänomenalen Freistoss in Hannover. Sein Jubellauf zum 4:2 in Hamburg wird den Fans wohl ebenfalls lange im Gedächtnis bleiben. Zwar immer noch nicht ganz der Alte, aber diese Spielszenen lassen erahnen, was für ein wunderbarer Techniker die in diesem Punkte recht triste Bundesliga verlässt. So beschleicht so manchen Fan schon jetzt ein ungutes Gefühl, weil da im Mittelfeld ein Rosicky fehlt, der das Spiel schnell machen und mit einem gefühlvollen Pass öffnen kann und es fraglich ist, ob diese Lücke geschlossen werden kann. Andererseits auch enttäuschte Erwartungen, weil er für seine Qualität zu selten gezeigt hat, was für ein brillianter Spieler er ist. Nun endet das Kapitel Rosicky beim BVB, zur neuen Saison wechselt er für ungefähr 10 Millionen € in Englands Hauptstadt London. Mit dem Arsenal FC hat er einen Verein gefunden, der mit seiner schnellen Spielweise perfekt zu ihm passen wird und wo er langfristig wohl auch glücklicher wird als in Dortmund. Ich persönlich wünsche ihm alles Gute in London und hoffe, ihn irgendwann mal wieder im Westfalenstadion begrüßen zu dürfen. Einen Rosicky in Hochform spielen zu sehen, ist einfach ein Genuss für jeden Fußballfan.
Sascha - 24.05.2006
Re: Artikel/Interviews Rosicky
ja etwas durcheinander alles, aber hier noch ein artikel zum usa spiel
12.06.2006
GALA-AUFTRITT GEGEN DIE USA
Rosicky beweist seine Klasse
Von Frieder Pfeiffer
Dass er großes Talent besitzt ist unbestritten. Dass er nicht immer davon Gebrauch macht, auch. Zum WM-Auftakt der Tschechen gegen die USA zeigte Tomas Rosicky wieder einmal, was er kann. Nur die Verletzung von Jan Koller trübte das tschechische Fest.
Gelsenkirchen - In Dortmund hatten sie vergeblich gewartet. Bei der Borussia spielte Rosicky selten die Art von Fußball, der die Dortmunder Verantwortlichen im Jahr 2000 dazu veranlasste, knapp 15 Millionen Mark für einen 19-Jährigen an Sparta Prag überwiesen. Selten durchzog er in der Folge das Mittelfeld so spielerisch, schoss so präzise oder passte so genau wie zuvor in seiner Heimat.
Tschechen-Sieg: Torriese mit Schmerzen
Konstant gut war er eigentlich nur im Trikot der tschechischen Nationalmannschaft. Dann stellte er mitunter sogar seinen Mannschaftskollegen Pavel Nedved, Star von Juventus Turin, in den Schatten. So einen Tag, auf den sein Verein in Dortmund oft vergebens wartete, hatte Tomas Rosicky gestern.
Mit zwei Toren führte der inzwischen 26-Jährige sein Team gegen enttäuschende US-Amerikaner zu einem ungefährdeten 3:0 (2:0) vor 52.000 Zuschauern in der ausverkauften Gelsenkirchener WM-Arena. Zu keiner Zeit konnte die USA einer nüchtern und effektiv auftretenden tschechischen Elf auf Augenhöhe gegenübertreten.
Bereits nach fünf Minuten ließen die US-Boys Jan Koller im Strafraum frei zum Kopfball kommen. Das Geschenk nahm die Neuerwerbung des AS Monaco gerne an und köpfte zur frühen Führung ein. Neben den amerikanischen Abwehrspielern konnte sich Koller bei Zdenek Grygera für eine perfekt gesetzte Flanke bedanken.
Und weil die US-Amerikaner (Verteidiger Gregg Berhalter: "Wir sind von der eins bis zur 23 besser besetzt als 2002") nie zielgerichtet auf den Ausgleich drängten, brachten sie das Tor der Tschechen, ausgenommen den Pfostenschuss von Kapitän Claudio Reyna (28.), nicht in Gefahr.
Aufgrund der verschwindend geringen Gegenwehr bekam Rosicky immer mehr Spaß an diesem Spiel ("Ich hatte Anlaufschwierigkeiten"). In der 36. Minute legte der beste Mann auf dem Platz den Ball aus 25 Metern ins rechte Eck, nach 75 Minuten verwertete ein Zuspiel von Nedved eiskalt. Es hätte noch besser kommen können. Kurz vor seinem zweiten Treffer traf Rosicky nur die Latte. Nichtsdestotrotz stand das Publikum herkunfts- und blockübergreifend auf und applaudierte als er in der 86. Minute das Feld verließ.
Eine Stunde früher war Rosickys Mannschaftskollege Koller vom Platz getragen worden. Ohne Einwirkung seines Gegenspielers zog sich der 2,02 Meter große Angreifer eine schwere Zerrung im hinteren Oberschenkelmuskel zu (Trainer Karel Brückner: "Sehr ernst"). Dass er möglichst bald wieder ins WM-Geschehen eingreifen kann, sei insbesondere ihm, aber auch seiner Mannschaft gewünscht, die es ohne die gesetzten Stürmer - Kollers Sturmpartner Milan Baros saß aufgrund einer Fersenverletzung nur auf der Bank - schwer haben dürfte, in jedem Spiel eine derart starke Leistung zu bieten.
Noch größere Sorgen muss man sich um die Mannschaft der USA machen. Uninspiriert und ohne Konzept präsentierte sich das Team um Keeper Kasey Keller von Borussia Mönchengladbach. "Ich bin total unzufrieden über unseren Start in dieses Turnier und unseren Auftritt", sagte US-Coach Bruce Arena, der nun auf Siege in den verbleibenden Spielen gegen Ghana und Italien hoffen muss.
Arena wusste, wer Hauptschuld hatte an dieser Enttäuschung: "Rosicky hat eine phantastische Vorstellung geboten." Auch beim FC Arsenal in London werden sie die Leistung aufmerksam registriert haben. Der Verein freut sich schon auf seinen neuen Spieler, für den er mehr als 10 Millionen Euro an Dortmund gezahlt hat. Man könnte sagen, der FC Arsenal wartet - wie damals Borussia Dortmund. Vielleicht kann Rosicky dieses Mal alle Hoffnung erfüllen.