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In letzter Sekunde

Re: In letzter Sekunde

Da hatte er sie doch wirklich unterschätzt. Golden dachte er hätte im Krieg gelernt, dass selbst schwach wirkende Gegner einiges ausrichten können, aber er hatte sich von ihrer Verletzlichkeit täuschen lassen. "Nun gut, dann wollen wir doch mal sehen wieviel du aushältst.", flüsterte er, zog ihre Arme nach vorne weg, sodass ihre Köpfe beinahe zusammen gestoßen wären, aber im selben Moment zog er sich mit den Beinen nach unten weg und drückte sich vom Boden weg. Im nächsten Augenblick stand er durch einen Rückwärtssalto hinter ihr. Sie rappelte sich auf und ging wieder auf ihn los, doch diesmal war er vorbereitet. Er lehnte sich zurück um dem Schlag auszuweichen, hielt dabei ihren Arm fest und zog sie an sich vorbei, wodurch sie auf dem Bauch landete. Wieder wollte sie ihm die Beine wegschlagen, aber Golden sprang weg und landete einige Meter von ihr entfernt. Jetzt stellte er sich seitlich, damit sie nichtmehr durch seine Beine rollen konnte und da kam sie auch schon wieder. Eins, zwei, drei Schläge blockte er mit einer Hand ab, doch der Vierte erwischte ihn klatschend an der Backe. Er packte wieder den Arm und ließ sie wieder über sein Bein stolpern. Leider hatte Golden nicht frühgenug losgelassen, denn jetzt griff sie seinen Arm mit beiden Händen, warf ihn über sich, rollte sich auf ihn und presste seine Schultern auf den Boden. Frech grinste sie ihn an, doch dann stemmte er die Knie in ihren Bauch und drückte sie über sich hinweg und kniete jetzt selbst über ihr, die Schultern auf den Boden gepresst. "Hätte nicht gedacht, dass du so gut bist. Aber ich rate dir nicht mich wütend zu machen, denn dafür bist du noch nicht schnell und stark genug.", keuchte er lächelnd. Sie sah ihn stumm an und er war sich nicht sicher wie er jetzt reagieren sollte.

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Bote der Tage von Einst

Re: In letzter Sekunde

Sie sah ihn stumm an.
Empfand keine Schmerzen. Sowas tat sie ja schon lange nicht mehr. Sie blickte ihn nur stumm an.
"Was passiert sonst?" sie grinste herrausfordernd.
"Was?" sie sah ihn an.
Weiterhin sagte sie nichts.
"Ach ja... und ich weiß dass ich gut bin". Kami wurde rot.
Die Situation war etwas tückisch. Was würde er jetzt tun... Sie war ahnungslos. Entspannte ihre Muskeln.
Kami kam langsam wieder zu Atem.
"Möchtest du mich jetzt loslassen oder soll ich hier liegenbleiben?" sie lächelte.

~~Cogito ergo sum~~
~~Unterschätze nie die Waffen einer Frau~~

Re: In letzter Sekunde

"Was passiert sonst?" fragte sie. Klar, dass sie die Anspielung nicht verstand, sie kannte die Legende vom Schwert nicht. "Was?" fragte sie weiter. Wie sollte er ihr das alles erklären?

"Ach ja...und ich weiß das ich gut bin." Jetzt wurde sie rot. Golden kniete immernoch über ihr, die schweißnassen Haare hingen fast bis in ihr Gesicht. "Möchtest du mich jetzt loslassen oder soll ich hier liegenbleiben?"
Er sprang auf. "Nein, das war...bleib nicht liegen.", fing er sich wieder und half ihr auf, "Zu deiner Frage eben, wenn ich wütend werde... ich muss dir einiges über mich erzählen. Komm mit in mein Zelt." Er sammelte Rüstung, Schwert und Armbrust ein und sie gingen hinein. Drinnen legte er alles sein Bett, räumte den Tisch von Karten und Plänen frei und legte das blanke Schwert darauf. "Setz dich.", sagte er und bot ihr einen Stuhl an. Dann setzte er sich ihr gegenüber und begann zu erzählen: "Das ist das Schwert des Goldenen Lotus. Ich habe es von Wolf, einem der Glorreichen Sechs, bekommen, als er uns half unsere Front zu verteidigen. Das ist jetzt fast drei Jahre her. Der Legende nach gehörte das Schwert vor Jahrtausenden einem mächtigen Krieger der darin die Kraft eines seltenen goldenen Lotus einschloss. Dem Träger des Schwertes verleiht es enorme Kräfte und das was du gerade erlebt hast war ein Teil davon. Sollte jedoch der Träger in Gefahr geraten oder sehr wütend werden, entfaltet sich die ganze Kraft des Lotus und die Kräfte vervielfachen sich. Du hast sie schon gesehen, kurz bevor ich über dich gestolpert bin, aber damals hast du wahrscheinlich nicht sehr viel mitbekommen." Kami blickte ihn verwirrt und fragend an. "Deinem Blick nach scheinst du mir nicht zu glauben. Na gut, ich beweise es dir.", meinte Golden, stand auf und hielt das Schwert vor sich. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich wieder. Wie lange hatte er geübt um dieses steuern zu können. Das Schwert fing wieder zu glühen an und lag schließlich in einem goldenen Schimmer. Auch die Rüstung auf dem Bett verfärbte sich, was Kami allerdings nicht zu bemerken schien. Er legte das leuchtende Schwert wieder auf den Tisch und setzte sich zurück. "Das ist der Grund, warum wir beide vorsichtig sein sollten. Ich weiß nicht ob ich das Schwert steuern kann, wenn ich mir meine Gefühle nichtmehr sicher bin.", schloss er seine Erklärung und lehnte sich zurück. Das Schwert verlor das Glühen und wurde wieder normaler, glänzender Stahl. Jetzt wartete er auf irgendeine Reaktion Kamis.

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Bote der Tage von Einst

Re: In letzter Sekunde

Lange blieb sie schweigend sitzen.
Wieder war alles über sie hereingebrochen.
Wieder konnte sie nicht das tun was sie wollte.
"Dann eben nicht. Wenn du das willst werde ich dir aus dem Weg gehen..." Kami stand auf und bewegte sich auf den Ausgang zu.
"Sag mir bescheid was du darüber denkst."
Sie ging in ihr Zelt und legte sich aufs Bett.
Kami starrte an die Decke.
Was war bloß los mit ihr?
Sie schloss die Augen, aber schlief nicht. Sie hatte viel nachzudenken.

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Re: In letzter Sekunde

Lange kam keine Antwort, doch dann meinte sie: "Dann eben nicht. Wenn du das willst, werde ich dir aus dem Weg gehen."
Golden fiel regelrecht das Kinn auf den Tisch. So hatte er es eigentlich nicht sagen wollen.
"Sag mir bescheid wie du darüber denkst.", fuhr Kami fort und verlies das Zelt.
Na klasse. Wie sollte er jemandem erklären was er wolle, wenn er es selbst nichteinmal wusste. Er schlug mit der Faust auf den Tisch. Was zum Teufel war los mit ihm? Er war doch sonst nicht so, wusste meinstens genau wie er zu reagieren hatte, aber seit gestern war nichts mehr davon zu sehen. Klar wollte er mit ihr zusammen sein, am liebsten würde er sie garnichtmehr gehen lassen, doch was war dann mit seinem Schwert? Wäre er noch fähig seine Männer anzuführen? Er hatte höllische Angst sie alle irgendwann in den Tod zu schicken. Er beschloss das zu tun, was er früher immer getan hatte, wenn er vor einer schwierigen Entscheidung stand: Er wickelte die Fäuste in Leinenfetzten, ging nach draußen und schlug auf einen Baum ein, dass die Rindensplitter flogen. Nach einer Weile fingen die Hände an zu bluten und er ging zurück in sein Zelt. Der Schmerz seiner Fäuste war erträglich, aber der andere Schmerz umso weniger. Er verband seine Hände, zog seine Rüstung wieder an und ging vor sein Zelt. Dort wuselten überall Soldaten umher und verrichteten ihre Pflichten, aber er selbst hatte im Moment nichts zu tun. Alle Pläne standen fest und er wartete nur auf eine Antwort von Veloce. Erst lief er eine Weile im Kreis umher, aber fühlte sich dabei eher noch elender als zuvor und jedesmal wenn er an Kamis Zelt vorbeikam, musste er sich beherrschen nicht einfach hineinzugehen und niewieder heraus zukommen. Irgendwie musste er sich ablenken und Dampf ablassen. Da erinnerte er sich an die Zeiten in denen er und seine Männer ohne Mühe die Front hielten und mit dem Feind spielten. Golden ging zu seinem Zelt, hohlte Schwert, Helm und Armbrust und schwang sich auf seinen Mechhorse. Dann ritt er zum Stadtrand, versteckte sein Reittier und legte sich hinter einen großen Geröllhaufen auf die Lauer. Der nächste Ork der vorbeikam, höhrte nur ein leises Schnalzen und fiel rückwärts zu Boden. Golden lud die Armbrust nach und dann kamen auch schon die Nächsten. "Ungewöhnlich häufige Patroulien...", dachte sich Golden und machte sich Sorgen um Veloce. Hatte er es bis zum Wiederstand geschafft?

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