Elternrat der Kindertageseinrichtungen in Chemnitz - Erziehung & Bildung

Gewaltfreie Erziehung in der Familie

Gewaltfreie Erziehung in der Familie

Die Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der
Justiz veröffentlichen Begleitforschung zum "Gesetz zur Ächtung der Gewalt
in der Erziehung"

Die überwiegende Mehrheit der Eltern in Deutschland spricht sich für eine
gewaltfreie Erziehung von Kindern und Jugendlichen aus und setzt das Verbot
von Gewalt in der Erziehung im Alltag um. Es kündigt sich ein nachhaltiger
Rückgang von Gewalt in der Familie an. Kinder und Jugendliche, die selbst
gewaltfrei erzogen wurden, neigen seltener dazu, ihrerseits Gewalt
auszuüben. Unterschiede in der Gewalterfahrung zeigen sich zwischen den
Geschlechtern: Jungen erfahren häufiger Gewalt als Mädchen.

Dies sind die zentralen Ergebnisse der Begleitforschung zur Umsetzung des
Rechtes des Kindes auf gewaltfreie Erziehung, die das Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministerium der Justiz
gemeinsam in Auftrag gegeben hatte. Die umfangreiche Begleitforschung
untersuchte die Auswirkungen des neuen "Gesetzes zur Ächtung der Gewalt in
der Erziehung'' und der das Gesetz begleitenden Kampagne. Seit November 2000
schreibt § 1631 Abs. 2 BGB vor: ''Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie
Erziehung.
Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende
Maßnahmen sind unzulässig''. Befragungen von 6.000 Eltern, Jugendlichen und
Multiplikatoren, die im Herbst 2002 unter Leitung von Professor
Kai-D. Bussmann von der Universität Halle-Wittenberg durchgeführt wurden,
vermitteln die Einstellungen der Menschen nach Einführung des neuen Gesetzes
und erlauben Vergleiche mit früheren Befragungen.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate
Schmidt,
erklärte: ''In den meisten Familien ist eine Erziehung ohne Gewalt das
Ideal.
Doch nicht immer folgen Eltern diesem Ideal in ihrer Erziehungspraxis. Wir
unterstützen Eltern darin, ihre Kinder gewaltfrei zu erziehen - Schläge,
Ohrfeigen oder sonstige Gewalt gehören nicht ins Kinderzimmer. Eltern, die
Hilfe bei der Erziehung suchen, können sich in jeder Stadt an die
Einrichtungen der Familienbildung und Familienberatung wenden. Dort erhalten
sie Tipps, wie sie mit ihren Kindern auch in problematischen Situationen
umgehen.''

''Eltern schlagen ihre Kinder zwar weniger häufig - auch Brüllen und
Schweigen wird seltener als Erziehungsmittel eingesetzt. Gleichwohl leiden
viele Kinder nach wie vor unter körperlichen Strafen oder entwürdigenden
Maßnahmen in der Familie. Die Bundesregierung setzt daher ihr Engagement für
eine Erziehung ohne physische und psychische Gewalt unvermindert fort - auch
um Kriminalität vorzubeugen'', sagte die Bundesministerin der Justiz,
Brigitte Zypries.

Links:
Weitere Informationen

Mit Respekt geht's besser - Kinder gewaltfrei erziehen:
Internationales Faltblatt und zwei Elternbriefe erschienen
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Politikbereiche/familie,did=4162.html
Gewaltfreie Erziehung - Eine Bilanz nach Einführung des Rechts auf
gewaltfreie Erziehung 2003
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Kategorien/Publikationen/Publikationen
,did=17396.html

Anlagen:
[PDF] Zentrale Ergebnisse zur Begleitforschung
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Pressestelle/Pdf-Anlag
en/zentrale-ergebnisse-zur-studie-gewaltfreie-erziehung,property=pdf.pdf (13
kB)