The Story goes on - Forever - Die Ländereien von Hogwarts

Der See

Der See

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Das Leben ist ein Traum, den man wie ein Schlafwandler durchschreitet.

Violetta Kimmkorn- Lockhart - 17 Jahre alt - Gryffindor - Schulsprecherin
other characters: Ilja Krum - Pansy Malfoy-Parkinson - Remus Lupin - Jack Weasley - Benoit Vergniaud

11.03.2007

Der schneidende Wind fuhr in die langen pink-violetten Locken einer Schülerin, an der eben diese Haarpracht der einzige Farbtupfer war, wenn man einmal absah von dem dicken blau-silbernen Schal, den sie sich eng um ihren Hals gewickelt hatte. Unter ihrem langen schwarzen Schulumhang mochte es anders aussehen und jeder, der sie kannte, wusste, dass es das wirklich tat. Wer genau hinsah konnte sogar ihre bunt gestreifte Strumpfhose erkennen, die nur dann überhaupt zu sehen war, wenn der Wind ihren Umhang ein wenig hob oder beiseite blies.
Manche Lehrer sahen dies nicht gern, doch Lavinia Vaughan konnte sich in der tat nichts zum Vorwurf machen. Sie hielt sich an die Schulregeln und trug die Uniform, die alle anderen Schüler auch trugen – war es denn verkehrt, dass sie keine schwarze Strumpfhose trug, wie ihre Mitschülerinnen, sondern eine bunte?
Gut, diese passte vielleicht nicht besonders gut zu ihrer Bluse und der blauen Krawatte, welche verriet, dass sie eine Ravenclaw war, doch was machte das schon?
Am Ufer des Sees schließlich blieb sie stehen, der Wind kam nun von hinten, so dass ihre Haare ihr ständig ins Gesicht geweht wurden, doch Lavinia genoss es.
Sie war weit und breit der einzige Mensch hier, zumindest, so weit sie die Ländereien überblicken konnte, was wohl am Wetter lag, das nun, Ende September, zusehends kühler und herbstlicher wurde. Wenige Menschen mochten dies als angenehm empfinden, doch ihr gefiel es, schon seit ihrer Kindheit hatte sie eine Vorliebe dafür, sich in der Natur rumzutreiben, und mochte das Wetter dabei noch so schlecht sein, je schlechter es war, desto lieber war es Lavinia, die eine Affinität zu Regenwetter und Gewittern hatte.
Davon war nun jedoch nichts zu sehen, die Sonne stand am Himmel und liess ihre Strahlen freundlich über den See hinweg tanzen, wärmte die Luft jedoch kaum auf.
Warum sie derartiges Wetter so gern hatte konnte sie selbst nicht erklären, wahrscheinlich aber lag es daran, dass ihre Mutter sie bei diesem Wetter früher immer hatte im Haus behalten wollen. Und da es in der Natur der jungen Hexe lag, gegen ihre Mutter aufzubegehren, rührte der Wunsch, sich gerade bei diesem Wetter draussen aufzuhalten vielleicht aus ihrer Kindheit.

Ja, ihre Kindheit…unwillkürlich glitt ein sarkastisches Lächeln über das hübsche, fast schon perfekt wirkende Gesicht des Mädchens. Wenn man sie je als perfekt bezeichnet hätte, so wäre sie wohl schreiend davon gelaufen, sie konnte derartige Komplimente, die sich auf ihr Aussehen bezogen, nicht leiden und hasste es, darauf reduziert zu werden. Wer jedoch ihren Stil lobte, dem hörte sie gerne zu, sah sie dies doch als Ausgleich zu den Schimpftiraden ihrer Mutter, mit denen diese über die bunte Kleidung ihrer Tochter herzog.
Lavinia selbst fand es, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, fast schade, eine so schlechte Beziehung zu ihrer Mutter zu haben, suchte den Fehler jedoch wenig oder nur zum Teil bei sich selbst. Lavender Vaughan hatte einfach viel falsch gemacht, davon war die 16 Jährige fest überzeugt. Und wer ihr dann ihre jüngere Schwester Lorraine als glänzendes Gegenbeispiel vorhielt, der erntete nicht viel mehr als einen bösen blick dafür. Lorraine war so anders als sie, Lorraine war wie ihre Mutter, immer darauf bedacht, dass alles seine rechte Ordnung hatte. Nun hätte man vermuten können, dass Lavinia dann wohl nach ihrem Vater kommen musste, doch schon beim Gedanken daran, diesem Paragraphenreiter ähnlich zu sein schüttelte sie den Kopf. Im Großen und Ganzen war sie vielleicht das schwarze Schaf der Familie, zumindest mochte dies so wirken, wenn man sich die Weihnachtsfotos besah: Lavender Vaughan im schlichten weinroten Kostüm, die braunen Haare zu einem perfekten Knoten zusammen gesteckt, daneben ihr Ehemann Edward, natürlich im Anzug, auch Lori passte perfekt in dieses Bild, in ihrem hellblauen Kleid, in dem sie aussah, wie eine kleine Elfe. Lavinia saß auf der Lehne des Sofas, sie trug einen langen schwarzen Stoffrock, der ein wenig an die 70er Jahre erinnerte, dazu ein weisses Oberteil mit pink farbenen Sternen, ebenso pink, wie ihre lockigen Haare.
Nein, sie passte nicht in dieses Bild, passte nicht in diese Familie. Nur dann, wenn sie ihre Eltern stolz machte, nahmen diese sie wohl überhaupt als vollwertigen Menschen wahr und nicht nur als Querschläger, so zum Beispiel, als sie zur Vertrauensschülerin ernannt worden war. Lob wie das, welches sie an diesem Tag erhalten hatte, nahm Lavinia jedoch schon lange nicht mehr ernst. Sie wusste auch ohne die Anerkennung ihrer Familie, was sie wert war, hatte früh gelernt, dass ihr mit guten Freunden an ihrer Seite wohl besser geholfen war, als mit dieser Familie.

Ihre Gedanken wanderten, während der Blick aus ihren großen braunen Augen auf dem Wasser ruhte, zu ihrem besten Freund James, den sie von klein auf kannte. Er war für die all das, was ihre Familie nicht war, ihm vertraute sie, er war für sie da, mit ihm konnte sie lachen, aber auch ernst sein, an ihn konnte sie sich wenden, wenn es ihr schlecht ging und mit ihm konnte sie lachen, wenn es ihr gut ging.
Lavinia war dankbar dafür, ihn zu haben und sie war sich sicher, dass es ihm auch so ging. Natürlich hatte sie weitere gute Freunde, nicht zuletzt James’ Geschiwster, wie aber auch viele Mitschüler und Mitschülerinnen. Es ging ihr gut, sie hatte ein tolles Leben, zumindest hier in Hogwarts. Daheim in der elterlichen Villa mochte dies ganz anders aussehen, aber darüber galt es jetzt nicht nachzudenken.
Leicht fröstelnd schlang sie ihre Arme um ihren schlanken Oberkörper, wollte aber dennoch nicht zum Schloss zurückkehren, dies würde sie, wenn es dunkel wurde, noch früh genug tun.








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12.03.2007

James dachte momentan sehr viel nach. Er war besorgt. Nie hörten seine Geschwister auf, ihm Sorgen zu machen. Angefangen hatte alles nach dem Tod seiner Eltern. Mit niemandem hatte Jack darüber reden können, denn er musste immer stark sein. Für seine Geschwister. Er war nun der älteste und für sie verantwortlich. Ron und Hermine hätten es so gewollt. Sie wussten, dass sie ihrem ältesten immer Vertrauen konnten. Ja, wenn sie sehen könnten wie tapfer er war dann wären sie wahrscheinlich sehr stolz auf ihn. Dieser Gedanken gab James immer wieder neue Kraft. Ja, die brauchte er momentan dringend. Er war hier raus gekommen um ein bisschen nachzudenken. Seit seine Schwester Schulchampion wurde da dachte er sehr viel nach. Er wusste, dass die ELtern stolz auf Claire wären, James war es auch. Trotzdem machte er sich Sorgen, wie sich auch seine Eltern sorgen würden. Natürlich liess sich James das nicht anmerken. Wie immer versteckt er seine Gefühle. Jack konnte er sie nicht zeigen. Er hatte schon so genug Mühe den Tod der Eltern zu verarbeiten. Er war sowieso der Sorgefall. Er war es schon immer. James seufzte. Es war nicht einfach, der älteste zu sein. Dann kam da auch noch dieser Durmstrang hinzu, mit dem sich seine Schwester abgab. James machte sich Sorgen. Er hatte solange daran gearbeitet seine Geschwister Stück für Stück wieder aufzupäppeln und jetzt kam da irgendso ein Dumrstrang und wollte sich seine Schwester nehmen. Was wenn er sie verletzen würde? Dann wäre seine Arbeit umsonst gewesen. James hatte einfach kein gutes Gefühl bei der Sache. Claires Herz war in seinen Augen einfach noch nicht so stark genug. Trotz allem mischte er sich nciht allzuviel in die Angelegenheiten seiner Schwester ein. Aber reden würde er auf jeden Fall nocheinmamit ihr.

James wollte an den See. Er war gerne an diesem Ort. Er genoss die beruhigende Wirkung des Wassers und zu dieser Zeit im Jahr waren nicht viele Schüler freiwillig draussen. Er genoss die Stille und den Wind, der ihm durch die Haare blies. Hier fühlte er sich wohl. Als er ans Ufer des Sees blickte sah er da eine ihm sehr bekannte Person. James lächelte. Er hätte ahnen müssen, das seine beste Freundin hier war. Wie könnte es auch anders sein, sie liebte die Natur ebenso. Schon von klein auf kannte er sie, Lavinia. Sie hatten schon im Sandkasten zusammen gespielt. Sie war die einzige Person, die ihn wirklich kannte. Mit ihr konnte er auch über seine Eltern reden und sie war seine einzige Stütze. Bei ihr konnte er Schwäche zeigen und einfach nur weinen und trauern um den schmerzlichen Verlust der Eltern.

Lavinia selbst hatte gar kein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Sie war ein sehr flippiges Màdchen, ein kleiner Wirbelwind und genau das mochte er an ihr. Er hatte ihre Verwandlung mitbekommen und sie auch immer unterstützt. Auch wenn sie sich einmal wieder über ihre Mutter ärgerte war er da und liess sie sich ersteinmal bei ihm abreagieren. Die beiden waren wirklich ein eingschworenes Team und konnten nicht mehr ohneeinander sein. Praktisch alle wussten das in Hogwarts und schon manch einmal ging das Gerücht herum, dass die beiden zusammen wären, einfach weil sie sich eben immer sehr nahe waren. Das war für die anderen Schüler vielleicht ein bisschen ungewohnt. Normalerweise waren Frauen mit Frauen eng befreundet. Die meisten kannten so eine innige Freundschaft zwischen Frau und Mann nicht. Aber James war das Gerede egal. Von ihm aus konnten sie alle reden. Er wusste wie es zwischen ihnen war und das war auch gut so.  

James trat mit einem Lächeln hinter seine Freundin und schloss sie von hinten zärtlich in seine Arme. "Na, wen haben wir denn da?" fragte er und drückte sie leicht zur Begrüssung. "Es ist kalt hier draussen, du wirst mir noch krank" sagte er dann und grinste leicht. "Ich hätte wissen müssen, das ich dich hier finde" fügte er dann noch hinzu.

12.03.2007

Lavinias Blick wanderte mit den sanften Wellen über den See, folgte diesen bis zum Ufer, wo sie fast unmerklich verebbten. Dieses Bild übte eine ungeheuer beruhigende Kraft auf sie aus, sie hätte es sich stundenlang ansehen können. Zwar neigte sie für gewöhnlich dazu, sich recht schnell zu langweilen, doch in Momenten wie diesen traf dies nie zu, so komisch es auch klingen mochte, doch manchmal brauchte das sonst so aufgedrehte Mädchen den Dialog mit sich selbst.
Mit einem leisen knirschen setzte sie sich auf einer knorrigen alten Holzbank nieder, die zweifelsohne schon bessere Zeiten gesehen hatte und schlug die Beine übereinander, legte damit den Blick auf ihre bunt geringelten Beine frei.
Genau hier hatte sie vor einigen Wochen mit Jasper Vermont gesessen, erinnerte sie sich. Ein gutaussehender Slytherin, so wohlerzogen, dass sie lange gezögert hatte, sich überhaupt mit ihm zu verabreden, kam er ihr doch vor wie eine männliche Version ihrer Schwester Lorraine, aber Lavinias gutes Herz war größer gewesen als ihre Abneigung gegen seine Perfektion, sie hatte seine Einladung angenommen, unter der Bedingung, dass sie wählen durfte, wo sie sich trafen und natürlich hatte sie den See gewählt.
Sie sah sein Gesicht noch vor sich, als er sich mit einer leicht gequälten Miene auf die wenig vertrauenerweckende Bank setzte. Und doch, sie hatte es ihm hoch angerechnet, dass er dies getan hatte, zeigte es ihr doch, dass ihm das Treffen wichtig war.
Und es war schon nett gewesen mit ihm, sie hatten sich gut unterhalten und er war nicht einer dieser Jungen, die nur von sich sprachen, von ihren tollen sportlichen Leistungen und dergleichen, die sich ständig in den Vordergrund spielten. Er war ein Gentleman, durch und durch, er würde, und dies war ihr schon bei ihrem ersten Treffen schockiert bewusst geworden, ihrer Mutter gefallen. Sprach nicht allein das gegen ihn?
Grinsend schüttelte sie über ihre eigenen Gedanken den Kopf. Zwischen Jasper und ihr war nichts vorgefallen, wahrscheinlich war er zu gut erzogen, um den ersten Schritt zu machen und Lavinia selbst war zwar selbstbewusst und durchaus offensiv, doch sie brauchte auch Zeit und obwohl sie Jasper gern hatte und einem zweiten Treffen in der Tat nicht abgeneigt gegenüberstand, hatte sie ebenfalls nicht die Initiative ergriffen.
Dies war nun…Lavinia überschlug die hinter ihr liegende Zeitspanne rasch im Kopf, fast drei Wochen her. Und sie hatten sich nicht wieder getroffen. Es sollte sie wundern, wenn Jasper einer von den Jungen waren, die nur mit den zehn schönsten Mädchen der Schule ausgehen wollten…sofern man sie dazu zählen konnte, sie selbst tat es nicht, obwohl sie mit sich zufrieden war, doch manch anderer tat es sehr wohl.

Um ihren Gedanken einen Punkt zu setzen hob sie ihren Blick und entdeckt sogleich James, der gemütlichen Schrittes näher kam. Sie freute sich, ihn zu sehen, war sie doch nun schon lang genug mit sich selbst allein gewesen.
Er wirkte, wie so oft, nachdenklich und versonnen, sie kannte ihn kaum anders und doch war sie sich sicher, dass es vor allem die Wahl seiner Schwester Claire zum Schulchampion war, die ihn aktuell beschäftigte. Auch Lavinia war mehr als erstaunt gewesen, als Claires Name gefallen war, mir ihr hätte wohl keiner gerechnet. Man hätte auf das Potter Mädchen getippt oder vielleicht auf James selber, aber kaum auf Claire.
Nicht etwa, weil sie nicht klug und sportlich gewesen wäre, das war sie durchaus, sie war zudem einer der liebenswertesten Menschen, die Lavinia kannte, aber sie wusste nur zu gut, wie labil ihre Freundin war, wie sehr sie noch immer litt unter dem Tod ihrer Eltern.
Aber vielleicht war das Turnier gerade deswegen gut für sie. Sie würde lernen, sich selbst zu behaupten, für sich selbst zu sorgen und sie würde, wenn sie erfolgreich war, wovon Lavina fest ausging, sehen, zu was sie in der Lage war.
Mit einem Lächeln hob sie die Hand in Richtung James, um ihm zu zeigen, dass sie ihn gesehen hatte, mit der anderen Hand strich sie sich die verwehten violetten Locken zurück, die sie fast nie zu einem Zopf band, liebte sie es doch viel zu sehr, wie diese um ihren Kopf tanzten, wenn die diesen schüttelte oder nickte.

Kaum dass James sie erreicht hatte, schloss er sie sanft in seine Arme, Lavinia erwiderte den Druck und genoss kurz die Wärme, die er mitbrachte, bevor sie ein Stück beiseite rutschte, um ihm Platz zu machen.
„Ich werde nie krank“ behauptete sie mit einem kecken Grinsen, welches für sie so typisch war. „Du weißt doch, so gesund wie ich mich ernähre habe ich die besten Abwehrkräfte von ganz Hogwarts“ scherzte sie amüsiert und dachte daran, was sie zum Mittagessen verspeist hatte, eine riesige Portion Kartoffelklöße mit massig Fleisch und zum Nachtisch eine ordentliche Portion Schokopudding. James wusste, wie auch sie selbst, dass sie sich alles andere als gesund ernährte und dennoch hatte sie recht damit, dass sie selten krank wurde. Dies lag aber wohl eher daran, dass sie die Bewegung an der frischen Lugt, nicht zuletzt durch Quidditch, gewohnt war und wahrscheinlich einfach schon abgehärtet war.
„Ja, dass ich hier bin war nicht schwer zu erraten“ pflichtete sie ihm bei, sie war mindestens jeden zweiten Nachmittag hier anzutreffen, bei Wind und Wetter. Und oft gesellte James sich, wie heute, zu ihr und sie unterhielten sich oder dachten gemeinsam schweigend nach.
„Wie geht’s dir?“ erkundigte sie sich und blickte in sein Gesicht, das einen leicht übernächtigten Eindruck machte. „Claire?“ fragte sie und gab ihm somit nur ein knappes Stichwort, doch sie wusste, dass er wissen würde, was sie meinte.








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12.03.2007

Natürlich wusste James, dass seine Freundin trotz ihrer ungesunden Ernährung selten krank war. Das war auch das, was ihn sehr oft erstaunte. Er fragte sich wie man trotz solcher Ernährung so gesund sein konnte. Er lächelte Lavinia an. "Ach ich weiss doch, aber wenn du mal krank bist dann dafür richtig" meinte er dann. Ja, sie spielte Quidditch, vielleicht brachte ihr das den Ausgleich. Aber James sagte ihr trotzdem sehr oft, dass sie einmal etwas gesundes essen sollte. Aber natürlich hörte sie was das anging nicht auf ihn. Aber das störte James auch gar nicht.
"Ja, meistens sind wir ja auch gemeinsam hier" lächelte er sie dann an. Es war in der Tat so, oft sassen sie einfach nur hier am See auf dieser Bank und redeten über Gott und die Welt. James fühlte sich in diesen Situationen immer sehr wohl und geborgen. Er liebte es, sich mit ihr zu unterhalten weil er genau wusste, das sie ihn verstand und ihm auch immer offen ihre Meinung sagte. Sie hatte keine leichte Kindheit, James wusste nur zugut darüber Bescheid. Während er glücklich war versuchte sie aus ihrer Familie herauszukommen. Doch dann kam auch der Schlag für James. Niemals hatte er über den Tod nachgedacht und dann traf es ihn plötzlich so hart. Beide Elternteile, zur gleichen Zeit. Das war nicht einfach. Nun lebten die Geschwister alleine. Natürlich hatten sie Menschen, die sie unterstützten. Aber die Geborgenheit des Elternhauses das hatten sie nicht mehr. James war vor seinen Geschwistern immer stark geblieben. Nie hatte er vor ihnen geweint. Als die beiden vom Tod erfahren hatten war er da, hat sie in den Arm genommen und getröstet. Er war immer da für sie, egal was los war. Seit die Eltern tod waren, kümmerte er sich einfach rührend um sie. Er liebte die beiden wirklich über alles und wollte sie vor jedem Leid bewahren. Doch die Worte seiner Grossmutter gingen ihm nicht aus dem Kopf. Er wusste sie noch genau.

"James, du musst jetzt tapfer sein. Du bist der älteste der Weasleys. Deine Geschwister brauchen dich, du bist nun die einzige Bezugsperson für sie" James wusste noch genau, wie ihm der Kloss im Hals sass und wie er genickt hatte. Die Tränen liefen ihm die Wangen hinunter. Warum musste es ausgerechnet sie treffen? James hatte es damals nicht verstanden. Trotzallem hatte er sich tapfer die Tränen aus dem Gesicht gewischt. Er hatte erst wieder geweint als er bei Lavinia war und von ihr in die Arme geschlossen wurde. Da hatte er gemerkt wie tief ihre Freundschaft war. Sie war einfach nur für ihn da, sagte nichts sondern hielt ihn einfach nur fest. Sie wusste genau, was er brauchte und gab ihm das auch. James wollte keine tröstenden Worte hören, er wollte bloss ihre Anwesenheit spüren. Ja, bei ihr konnte er sich richtig ausweinen und neue Kraft sammeln um sich um seine Geschwister zu kümmern. Lavinia wusste immer genau, was in ihm vorging und er konnte auch immer ihren Augen ablesen wie es ihr gerade ging.

Deswegen nickte er auch leicht als sie fragte wie es ihm ging und gleich darauf den Namen seiner Schwester nannte. Ja, er hatte über seine Schwester nachgedacht. Nachdenklich drehte er sich zu Lavinia um. "Ich mache mir Vinny" sagte er. Ja, er nannte sie immer so, er war der einzige, der diesen Namen gebrauchte. "Ich weiss einfach nicht ob sie schon bereit ist dazu. Sie ist doch noch so labil. Das Turnier wird viel von ihr fordern. Seit sie Champion ist werde ich von Alpträumen verfolgt. Ich sehe sie liegen, tot. Dann wache ich schweissgebadet auf. Ich könnte das nicht ertragen." erzählte er seiner Freundin mit einem leicht panischen Unterton. Es wäre schrecklich für ihn wenn er nocheinmal so einen Verlust überwinden musste. Natürlich, es würde schon geschaut werden das niemand ums Leben kam. Aber trotzdem, James machte sich Sorgen.

"Dann kommt noch hinzu das sie seit neustem Kontakt zu diesem Durmstrang hat, Krums Sohn. Ich habe Angst, dass er ihr das Herz brechen wird. Das würde sie nicht verkraften, so stark ist ihr Herz nicht. Aber sie wird sich von mir nichts sagen lassen in dieser Beziehung, das weiss ich ganz genau" sagte er dann und blickte seine Freundin mit einem traurigen Ausdruck in den Augen an. Ja, es war wirklich nicht einfach, sich um zwei kleine Geschwister zu kümmern. Und trotzdem, die beiden gaben James Kraft. Er wusste nicht, was er getan hätte wenn sie nicht dagewesen wären. "Ich weiss, sie wird erwachsen und interessiert sich auch für Männer, aber genau das macht mich fast wahnsinnig. Ich bekomme so eine Wut auf diese Männer" sagte er dann und in Gedanken fügte er noch hinzu genauso wie auf diesen Jasper Vermont
James wusste selber nicht, wieso ihn das so stresste. Früher hatte er auch keine Probleme damit wenn sich Lavinia mit anderen Männer traf. Doch plötzlich, spürte er so eine unbändige Wut auf alle Männer, die ihr nahe waren. Er wusste einfach nicht an was das lag und Lavinia wusste auch noch nichts davon. Er hatte sich vor ihr immer gut im Griff. Doch wenn er schon nur daran dachte, wie sie hier auf genau dieser Bank mit diesem Jasper sass, hätte er explodieren können. Das waren so neue Gefühle für ihn und eigentlich wollte James gar nicht so fühlen. Aber er konnte nicht anders. Er wusste nicht, was das für Gefühle waren. Doch sie waren da und das beunruhigte ihn.

"Und an was hast du gedacht Kleines?" fragte er sie dann und seufzte leicht.

12.03.2007

„Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen um sie machst“ nickte Lavinia und blickte ernst von James hinaus aufs Wasser und wieder zurück. „Mir geht’s genauso“ gab sie zu und hob hilflos ihre schmalen Schultern. „Weißt du, sie wurde wohl nicht ohne Grund ausgesucht, der Kelch hätte niemals jemanden ausgespuckt, der den Anforderungen nicht gewachsen ist“ beruhigte sie ihn. Sie wusste, dass schon Leute bei diesem Turnier gestorben waren, erinnerte sich mit Schrecken und einer leichten Gänsehaut, die natürlich auch durch die Kälte kommen konnte, an die Geschichte, die ihre Mutter vom trimagischen Turnier erzählt hatte, welches zu ihrer Schulzeit stattgefunden hatte. Diese Gedanken äusserte sie jedoch nicht, James kannte die Geschichte mit Sicherheit von seinen Eltern und es wäre falsch gewesen, dies jetzt zu thematisieren.
„James, ich weiss, dass Claire manchmal labil wirkt, wir wissen auch beide, woran das liegt, aber…du weißt auch, wie stark sie sein kann, oder? Du musst ihr auch vertrauen, weißt du…“ Sanft drückte sie seine Hand, nickte ihm aufmunternd zu und lächelte leicht darüber, dass er es nicht mit ansehen konnte, dass seine Schwester sich mit dem Durmstrang Champion angefreundet hatte.
„Ach komm, jetzt lässt du aber den großen Bruder raushängen“ lachte sie, denn sie selbst freute sich für Claire, die in ihrem jungen Leben schon viel hatte mitmachen müssen, dass sie jemanden gefunden hatte, mit dem sie sich so gut verstand, der ihr Zuneigung schenkte und sie auffing. Zwar tat dies auch James, doch es war wohl jedem bewusst, dass ein Bruder noch etwas ganz anderes war als ein Freund.
„Warum sollte er ihr das Herz brechen?“ fragte sie und hob zweifelnd eine ihrer schmalen Augenbrauen. „Dass du auch immer vom schlimmsten ausgehen musst…“ bemängelte sie, ohne ihm dies jedoch wirklich übel zu nehmen. Sie selbst war eine unverbesserliche Optimistin und oft schaffte sie es, James mitzuziehen.
„Freu dich doch für sie, ich bin mir sicher, Claire würde sich für dich freuen, wenn du eine Freundin finden würdest.“ erklärte sie und im Stillen grinste sie darüber, dass sich doch irgendwie alles zusammen fügte, genau so, wie es vor Jahren begonnen hatte.
Claire und Ilja Krum, wie einst Hermine und Viktor Krum…unwillkürlich musste sie daran denken, dass ihre eigene Mutter einst mit James’ verstorbenem Vater liiert gewesen war und musste grinsen.
„Ist dir mal aufgefallen, dass Geschichte sich immer wiederholt?“ fragte sie augenzwinkernd, zog ihr Bein auf die Sitzfläche der Bank, legte dann ihren Kopf auf dem Knie ab., lächelte zu James hinüber und stupste ihn leicht in die Seite.
„Komm schon, blas kein Trübsal, mach dir um Claire nicht zu viele Sorgen und freu dich für sie. Sei stolz auf sie und fang schon mal an, Fahnen mit ihrem Namen zu basteln“ riet sie ihm schmunzelnd.

Lavinia liebte Momente wie diese, in denen James und sie in nahezu trauter Zweisamkeit beisammen saßen, über Probleme diskutierten und versuchten, einander von diesen abzulenken, wie sie es jetzt gerade tat.
Sie wollte James nicht einreden, dass seine Sorgen unberechtigt waren, nein, viel mehr wollte sie ihm einfach zeigen, dass auch alles gut gehen konnte, was dieser manchmal zu vergessen schien.
Er machte sich oft zu viele Sorgen, fühlte sich für alles verantwortlich und Lavinia sah sich selbst in der Rolle, ihn dann auf den Boden zurückzuholen um ihm klarzumachen, dass er die Welt nicht retten konnte und dass seine Schwestern ihr eigenen Leben führten. Er meinte alles was er tat gut, das wusste sie, und doch hatte sie manchmal Angst, dass er sich damit selbst kaputt machte.

Als James sie fragte, woran sie gedacht hatte, als sein Erscheinen sie so plötzlich aus ihren Gedanken gerissen hatte, erstarb ihr Lächeln und sie hob ratlos die Schultern.
„Jasper“ antwortete sie schlicht. James wusste, was zwischen ihnen beiden gewesen, beziehungsweise nicht gewesen war, klar, sie erzählte ihrem besten Freund alles, auch derartige Dinge.
„Weißt du, ich verstehe ihn nicht…“ setzte sie an und ihre Miene verdunkelte sich kurzfristig „Erst ist er total wild auf ein Treffen mit mir, macht sich fast schon zum Vollidioten mit den Briefen und den Blumen und damit, mich jeden Tag aufs Neue zu fragen“ Mit einem amüsierten Lächeln erinnerte sie sich daran, jeden Tag beim Frühstück hatten Jaspers Aktionen die Aufmerksamkeit sämtlicher Ravenclaws auf sich gezogen, wenn auf Lavinias Tisch mal wieder ein Strauß Blumen lag oder eine Portion frischer Kekse.
Und schließlich hatte sie in ein Treffen eingewilligt.
„Und unser Treffen war schön, er ist nett, er ist so…so ein Mum Typ, aber ich mag ihn“ seufzte sie. Sie war nicht verliebt in ihn und vielleicht war es auch das, was sie ärgerte, dass sie ihre eigenen Gefühle nicht einordnen konnte.
„Ach, ich kann nicht leiden, wenn ich nicht weiss woran ich bin, aber in seiner heilen Welt kommen Mädchen nicht angelaufen und fragen ‚Warum ignorierst du mich seit 3 Wochen’, nein, das kann man nicht machen“ erklärte sie ironisch und verdrehte die Augen.
„Meinst du…also, könntest du dir vorstellen, dass er mich nett und hübsch fand, so aus der Ferne, dass ich aber dann, bei näherer Betrachtung einfach nicht in seine Schicki Micki Welt gepasst habe?“ fragte sie, sowohl James als auch sich selbst.
Sie zweifelte nicht an sich, sie mochte sich, und wenn Jasper dies nicht tat, so war das sein eigenes Problem, ihm entging eine tolle Frau, und doch ärgerte Lavinia sich, ärgerte sich über die Engstirnigkeit mancher Menschen.







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13.03.2007

Ja, genau das war Lavinia. Sie redete James nicht aus sich Sorgen zu machen. Sie war ehrlich zu ihm und das wusste er sehr zu schätzen. Auch sie machte sich Sorgen um Claire. Schliesslich war sie auch mit den Geschwistern von James befreundet. Die beiden hatten ja in der Kindheit praktisch jede freie Minute zusammen verbracht. Sie lebten ja auch Türe an Türe. Hermine und Ron hatten Lavinia immer mit offenen Armen empfangen. Wenn sie sich einmal nicht mehr wohlgefühlt hat zu Hause hat sie bei ihnen übernachtet. James wusste es noch genau. Er liebte seine Eltern dafür, dass sie Lavinia wie die eigene Tochter aufnahmen. Deswegen hat es auch Lavinia sehr mitgenommen als sie vom Tod der beiden erfahren hatte. James war einfach nur froh das sie an seiner Seite war und mit ihm geweint hatte. James und Lavinia waren Verbündete und teilten alles miteinander, Freud und Leid. James war immer für seine beste Freundin da. Er wusste noch genau als er damals fast auf den Slytherin losgegangen war, der seine beste Freundin sehr verletzt hatte. Damals hatte sich Lavinia wirklich sehr in  den Slytherin verliebt. Doch er hatte ihr die grosse Liebe vorgesäuselt und sie dann aber von heute auf morgen verlassen. Als Lavinia weinend zu ihm kam und ihm die Geschichte erzählte packte ihn die Wut. Lavinia war sonst nicht so, es brachte sie nichts so schnell aus dem Konzept, aber da war sie total enttäuscht. James hatte Lavinia getröstet und als sie sich wieder beruhigt hatte machte er sich auf die Suche nach dem Jungen. Ted Scott hiess er. Kaum hatte er ihn gefunden packte er ihn am Kragen und drückte ihn an die Wand.

“Verdammtes Arsch, wie kannst du es wagen sie so zu behandeln? Das hat sie nicht verdient. Ich warne dich, halte dich bloss von ihr fern und schau das du mir nicht mehr und die Augen trittst, sonst vergess ich mich“ schrie er ihn wütend an. James konnte den Ausdruck von Angst auf dem Gesicht des Slytherins nicht vergessen. Ja, Ted war richtig geschockt. Er hatte wohl nicht erwartet das ein smarter Hufflepuff so ausflippen konnte. Aber wenn es um Lavinia ging dann konnte James. Da musste jeder Mann der ihr weh tat Angst haben. James konnte sich noch genau daran erinnern wie er den verdutzen Slytherin wutschnaubend zurückgelassen hatte und zurück zu Lavinia gegangen war. Er hatte sie in den Arm genommen und ihr einen Kuss auf die Stirn gehaucht. In ihrer Anwesenheit hatte er sich wieder beruhigt.

James grinste beim Gedanken daran. Doch dann wurde er wieder ernst. Er schaute Lavinia an. „Ja, ich weiss das der Kelch sie bestimmt nicht ohne Grund ausgewählt hat, aber ich kann wohl trotzdem erst wieder ruhig schlafen wenn das Turnier vorbei ist“ meinte er dann leise. „Ich habe ihr nach der Auswahl gesagt wie stolz unsere Eltern auf sie wären. Ich unterstütze sie wo ich nur kann. Sie muss jetzt da durch, aber ich werde ihr grösster Fan sein“ sagte er dann lächelnd. „Du wirst lachen, aber ich habe schon mit einem Plakat begonnen. Aber ich weiss einfach noch nicht was für einen Spruch ich darauf haben will. Ich bin da nicht so kreativ, aber so wie ich dich kenne fällt dir bestimmt etwas ein oder?“ fragte er und grinste sie an.

Als Lavinia dann meinte James solle sich für Claire freuen wegen Krum verfinsterte sich sein Gesicht. „Nein, ich möchte mich nicht für sie freuen. Er ist einfach nicht gut genug für sie und ausserdem ist er ein Durmstrang“ murmelte er dann grimmig. Ja, als grosser Bruder fand man es wohl nie gut wenn die kleine Schwester sich verliebte. Schliesslich war James gemeinsam mit Jack lange Zeit der einzige Mann in Claires Leben. Und sein Vater hätte das bestimmt auch nicht gut gefunden wenn sie sich mit einem Krum abgab. James wusste, dass sein Vater nicht gerade gut auf die Familie Krum zu sprechen war. Er hatte James einmal erzählt wie eifersüchtig er damals war als Hermine ihr Techtelmechtel mit Krum hatte. „Wehe er verletzt sie“ sagte er dann drohend. „Ich werde das ganze beobachten, das schwör ich dir und wenn er auch nur Anstalten macht unanständig zu sein“ fuhr er dann fort. Dann seufzte er. Natürlich wusste er, dass er gerade den grossen Bruder heraushängte, aber er konnte einfach nicht anders. So waren grosse Brüder eben. „Ich kann das einfach nicht abstellen“ sagte er dann und grinste. „Aber ich will es gar nicht, was wäre ich sonst für ein grosser Bruder. Aber ich werde mich mit der Idee anfreunden müssen dass Claire eben auch Männer kennenlernt und sich verliebt“ sagte er dann seufzend. Er fand er war ein guter grosser Bruder. Aber er würde trotzdem weiterhin mit offenen Augen über Claire wachen. Das liess er sich nicht nehmen. Das hatte er auch seinem Vater damals versprochen. Sein Vater musste wohl etwas geahnt haben. Er hatte seinen Sohn zur Seite gezogen und ihm gesagt er solle auf seine Geschwister aufpassen wenn ihnen irgendwann einmal etwas zustossen sollte. James hatte verzweifelt den Kopf gschüttelt. Er wollte das einfach nicht in Betracht ziehen. 24 Stunden später sass er bei seiner Grossmutter und erfuhr was geschehen war. Das war einfach nur schrecklich für James.

James liebte es wenn ihn seine beste Freundin zurechtwies und ihm sagte er solle Claire doch ihre Freiheiten lassen. Schliesslich musste sie auch Erfahrungen sammeln. Auf Lavinia hörte er in dieser Beziehung, sie war aber auch die einzige, die ihm so etwas sagen konnte. Sonst wies er jeden zurecht sich nicht in sein Leben einzumischen. Aber Lavinia war eben etwas ganz Besonderes.

Als James Jaspers Namen aus ihrem Mund hörte verging ihm jedoch das Grinsen und es stach in seinem Herzen. James wusste einfach nicht wieso, dieses Gefühl hatte er noch nie. Nur als er erfahren hatte, dass seine Eltern tot waren. Diese Gefühle verwirrten James. „Jasper also“ sagte er und seufzte. Er liess sich nichts anmerken. „Ich weiss eigentlich sowieso nicht was du an ihm findest, er ist deiner Familie einfach zu ähnlich“ meinte er dann und blickte sie an. „Aber wenn du ihn magst“ fuhr er dann fort „dann lass mich einmal kurz über das Ganze nachdenken“ sagte James dann und fing an sich Gedanken zu machen. James gab Lavinia gerne Ratschläge was Männergeschichten anging. Er hatte sich ja auch immer bei ihr Rat geholt, wenn er bei einer Frau einmal nicht weiter wusste. Aber heute war es so anders in seinem Innern.
„Also es könnte sein, dass er einfach zu scheu ist den nächsten Schritt zu machen. Vielleicht denkt er auch, dass du ihn nicht magst und möchte keinen Korb bekommen“ sagte James dann nachdenklich. „Aber so wie er um dich geworben hat denke ich auf keinen Fall, dass er dich beim näheren betrachten nicht mehr so toll fand. Er hat dich damals ja schon beobachtet und das eine ganze Weile. Wieso sollte er dann plötzlich finden, du seist doch nicht nicht so toll?“ meinte James dann und lächelte Lavinia an. „Vielleicht versuchst du dich nocheinmal mit ihm zu treffen, was meinst du?“ fragte er dann und blickte sie an.

Es war als würde alles an ihm in Flammen stehen, als er Lavinia diese Ratschläge erteilte. Er ging fast drauf und es schnürte ihm fast den Atem ab. Er wusste einfach nicht wieso es ihn plötzlich so störte, dass sie sich mit anderen Männern traf. Konnte es sein, dass sich seine Gefühle ihr gegenüber verändert hatten? Nein, nein, das konnte nicht sein, Lavinia war seine beste Freundin. Das konnte nicht sein. Sofort verdrängte James diesen Gedanken wieder. Es lag wahrscheinlich daran, dass er momentan so aufgewühlt war wegen seiner Schwester. Das er selber schon lange kein anderes Mädchen mehr angeschaut hatte und kein Interesse mehr gezeigt hatte, das bemerkte er nicht. 

13.03.2007

Über Lavinias Gesicht glitt ein sanftes Lächeln, als sie sich ihren Schal enger um den Hals zog und James’ Worten lauschte. Es hatte auf sie, egal was er sagte, immer eine beruhigende Wirkung, ihm zuzuhören. Vielleicht lag es daran, dass er ihr früher, wenn sie bei den Weasleys übernachtet hatte, weil sie sich über ihre Eltern aufgeregt hatte, immer so lange gut zugeredet hatte, bis sie schliesslich einschlief. Ja, Lavinia war gut darin, sich aufzuregen, vielleicht hatte sie also doch etwas von ihrer Mutter geerbt. Der Unterschied bestand lediglich darin, worüber sie sich aufregten, bei Lavender Vaughan waren dies die gefärbten Haare ihrer Tochter und das Essen, das irgendwie versalzen schmeckte, während Lavinia sich eher über Ungerechtigkeiten aufregen konnte. Zumeist gelang es ihr jedoch, allen Situationen irgendwie etwas positives abzugewinnen, das hatte sie mit der Zeit einfach gelernt, weil es sie zu sehr anstrengte, immer über ihre Eltern zu schimpfen. Dies war nervenaufreibend und führte doch ohnehin zu nichts, wie sie mit wachsendem Alter eingesehen hatte.
Gedankenverloren rückte sie das Vertrauenschülerabzeichen auf ihrer Umhang zurecht, welches, wie sie merkte, auf dem Kopf stand. Dieses trug sie wohl auch nur, weil sie unter ihrer ausgeflippten Schale einen tadellosen Charakter hatte, der an Gerechtigkeit und Ehrlichkeit glaubte und für diese Werte einstand. Sie hatte sich nie darum gerissen, Vertrauensschülerin zu werden und war, als der Brief schliesslich ins Haus geflattert war, wohl ebenso überrascht gewesen wie ihre Eltern. Und dennoch, sie hatte sich gefreut und meisterte ihre Aufgabe, war vielleicht nicht immer das Beste Vorbild für die jüngeren Schüler, aber immer eine Anlaufstelle, wenn diese Probleme hatten.

„Sicher machst du dir Sorgen, aber du musst trotzdem auch schlafen, wenn du erst wieder schläfst, wenn das Turnier vorbei ist…“ Lavinia machte große Augen und zwinkerte James dann zu „…dann wirst du doch vor die Hunde gehen und was hab ich dann von dir? Gar nichts. Also, selbst wenn ich dich mit einem Schlafzauber belegen oder dir einen Trank brauen muss, du wirst schlafen, damit du tagsüber, wenn wir Claire anfeuern, nicht umfällst“ erklärte sie bestimmt und grinste gut gelaunt. Es war ihrer Meinung nach zu früh, sich derartige Sorgen zu machen, wie hatte Großmutter Weasley dies immer genannt? ‚Sich über ungelegte Eier aufregen’, genau.
„Denk dran, was deine Oma dir sagen würde“ riet sie ihm und knuffte ihn in die Seite, als er auch schon berichtete, an einem Plakat zu arbeiten.
„Oh, ich weiss was“ rief sie sogleich begeistert, strich sich die Haare zurück und ein Leuchten trat in ihre wachen braunen Augen.
„Wie wäre es mit ‚Claire, ich will ein Kind von dir’…“ schlug sie vor und fing laut zu lachen an, als sie sich die dummen Blicke der anderen Schüler vorstellte, sollte James tatsächlich mit einem derartigen Plakat auf der Tribüne auftauchen.
„Ehm nein, wohl eher nicht so gut…“ merkte sie und räusperte sich, grinste jedoch noch immer.
„Oder ‚Hogwarts siegt, ist doch Claire’, so als Wortspiel mit ‚klar’, verstehst du?“ sponn sie weiter und schaute James erwartungsvoll an.

„Er ist nicht gut genug für sie?“ hakte Lavinia nach „Herrgott, James, wenns nach dir geht, dann ist doch niemand gut genug für sie“ wusste sie und schüttelte den Kopf.
„Ja, er kommt aus Durmstrang und ja, er ist ein Krum. Macht ihn das zu einem schlechten Menschen? Ich hätte nicht gedacht, dass du so vorurteilsbehaftet bist“ schimpfte sie, verlor aber nicht den freundlichen Unterton in ihrer Stimme, an dem man erkennen konnte, dass sie alles was sie sagte nur gut meinte, auch wenn es ab und an leicht aggressiv daher kommen mochte.
„Fall, ja FALLS er sie irgendwie verletzen sollte, dann ist es noch früh genug einzugreifen,“ fand Lavinia und erinnerte sich nun ihrerseits daran, wie James eingegriffen hatte, als Ted Scott sie ausgenutzt und belogen hatte. Allein bei dem Gedanken daran spürte sie einen kleinen Kloß in ihrem Hals, doch diesen schluckte sie rasch herunter. Sie war ihm damals dankbar dafür gewesen, dass er für ihre Ehre eingetreten war, auch wenn sie es eigentlich nicht mochte, wenn andere sich in ihre Belange einmischten und meinten, ihre Dinge für sie regeln zu müssen, bei James war das einfach etwas anderes.
Lavinia war der festen Überzeugung, dass sie alles allein schaffen konnte, sie hätte Ted auch selbst zurechtweisen können, mit der Wut, die sie auf ihn gehabt hatte, wäre dies aber sicherlich nicht gut gegangen und da sie einen kräftigen linken Haken hatte, wäre der Slytherin womöglich auf der Krankenstation gelandet und Lavinia hätte enorme Probleme bekommen.
Sie dankte es James oft im Stillen, dass er die Dinge damals für sie in die Hand genommen hatte.

„Jaaa, Jasper“ bestätigte Lavinia seufzend und schüttelte kurz den Kopf, sie hasste es, sich derartige Gedanken zu machen, aber sie kam nicht umhin, dass diese sich immer wieder einschlichen.
„Was ich an ihm finde?“ griff sie James Äußerung, er verstehe nicht, was sie an ihm fand, auf und zuckte kurz mit den Schultern.
„Ich weiss auch nicht, du hast eigentlich recht, er ist so anständig, so perfekt, so ein Schwiegersohn Typ, aber irgendwie war es nett mit ihm, es war nett, dass er nicht locker gelassen hat, auch wenn schon alle über ihn lachten, es war nett, dass er es mir überlassen hat, wo wir uns treffen und dass er mit mir hierher gegangen ist, obwohl er bestimmt lieber drin gewesen wär…“ zählte sie auf und bemerkte, wie oft sie das Wort ‚nett’ benutzt hatte. War er wirklich nur das? Nett? Sie wusste nicht, ob sie tiefere Gefühle hatte, sie traf sich oft mit Jungen, die sie einlieden und verbrachte mehr oder weniger nette Nachmittage mit ihnen, doch es bedeutete ihr nichts, ausser eben dem, was es war: ein netter Nachmittag.
Und nun, mit Jasper, war es irgendwie anders, vielleicht, weil sie aufgrund seiner Werbung um sie einfach mehr erwartet hatte.
„Wenn er schüchtern ist, kann er mir gleich wegbleiben“ murrte sie ungehalten und malte mit der Spitze ihres Schuhes kleine Kreise in die Erde zu ihren Füßen.
„Und warum er mich nicht mehr toll finden könnte kann ich dir erklären“ setzte sie an „Also, Jasper schreibt einen Brief an Mummy, Janice Vedera-Vermont, die reiche Ehefrau von Carlton Vermont, der die größten Kirschbaumplantagen des Landes besitzt, mit dem wertvollsten Holz für Zauberstäbe überhaupt“ fing sie an, sich auszumalen, wie es vielleicht gewesen sein könnte.
„Und Mummy freut sich darüber, dass Sohnemann ein nettes Mädchen gefunden hat, spricht mit ihren Society Freundinnen darüber und erfährt dann von einer von ihnen, dass die älteste Tochter der Vaughans leider das schwarze Schaf der Familie ist, tja, dumm gelaufen. Und flugs schreibt sie ihrem Sohn, dass er von der doch besser die Finger lassen soll“ liess Lavinia ihrer blühenden Fantasie freien Lauf, lächelte dann kurz auf, wahrscheinlich war es nicht so gewesen, doch es war zumindest eine gute Geschichte.
„Ach, keine Ahnung, warum er mich nicht mehr mögen sollte, er ist ein Blödmann, wenn es so ist“ fand sie und lehnte ihren Kopf gegen James’ Schulter.
„Ich hab ja immer noch dich“ erklärte sie grinsend und wusste, dass es wirklich so war, was auch immer an Männern daherkommen würde, selbst wenn sie eines Tages eine Schar an Kindern haben würde, so wäre doch James noch immer ihr bester Freund, und, so fand Lavinia, manchmal war dies sogar wichtiger als die Liebe, denn Freundschaft, vor allem ihre Freundschaft, erschien ihr weit beständiger.








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how long before i get in?before it starts, before i begin?how long before you decide?before i know what it feels like?
if you never try, then you'll never know.


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13.03.2007

James wusste, dass Lavinia es normalerweise nicht mochte, wenn sich jemand in ihr Leben einmischte. Sie war eine starke und eigenständige Frau und das war auch gut so. Sie stand mit beiden Beinen auf dem Boden und konnte sich sehr gut selber verteidigen. Doch manchmal wenn sie aufbrauste dann konnte sie nicht mehr an sich halten. James, der meistens eher der ruhigere Typ war, konnte sie dann am Besten beruhigen. Er flippte selten aus oder nervte sich über irgendetwas. Meistens blieb er auch in den auswegslosesten Situationen ruhig und gelassen. Er wusste auch nicht, woher er das hatte. Von seinem Vater wohl nicht und von seiner Mutter auch nicht, das war klar. Wahrscheinlich von seinem Grossvater. Auf jeden Fall fand er es im Zustand von Lavinia damals, als es um Ted ging besser, wenn er das übernehmen würde. Er hatte sie auch nicht gefragt, er hatte einfach gehandelt. Er war so was von wütend und das war wirklich selten der Fall. Sonst war James die Gütigkeit in Person. Er versuchte immer bei allen das Gute zu sehen, doch bei Ted gab es in seinen Augen nichts Gutes. Wer seine Freundin so dermassen verletzt der hatte es nicht verdient auch nur irgendwie eine Chance zu bekommen. So war es auch bei seinen Geschwistern. Er war selten der, der ausflippte oder auf irgendjemanden losging. Er schaute die Dinge eher nüchtern und von oben an.
Er wusste noch genau, wie er manchmal solange auf Lavinia eingeredet hatte, bis sie schliesslich eingeschlafen war. Auch wenn er hundemüde war hatte er gewartet, bis er die regelmässigen Atemgeräusche seiner Freundin hörte. Er kannte sie so durch und durch. Manchmal hatte er das Gefühl als wären sie ein altes Ehepaar. Er liebte Lavinia nicht wie eine Schwester und nicht wie er ein Mädchen in einer Beziehung lieben würde sonder er liebte sie als seine beste Freundin. Als die Person die ihm ausserhalb der Familie am nächsten stand, die alles von ihm wusste. In ihrer Gegenwart konnte er sich so geben wie er wirklich war. Sonst war James eher ein ernster junger Mann, aber bei Lavinia konnte er auch lachen. Viele erkannten ihn nicht, wenn sie ihn mit Lavinia zusammen sahen. Aber das war auch gut so.

Mit Lavinia hatte er auch schon sehr oft seine Probleme mit Frauen besprochen. Er wusste noch genau, als er mit ihr genau an dieser Stelle gesessen war. Er hatte damals eine Freundin. Dieses Mädchen hatte er wirklich sehr geliebt. Doch ihre Gefühle ihm gegenüber hatten sich im Laufe der Zeit verändert, es war für sie einfach keine Liebe mehr. Für James brach damals eine Welt zusammen, sie war seine erste grosse Liebe. Damals hatte er das erste Mal gemerkt, dass auch wenn alle gingen, seine beste Freundin blieb. Sie war immer bei ihm und stand ihm immer zur Seite. Damals hatte James ein Gedicht geschrieben. Er hatte es noch immer in seinem Tagebuch. Immer einmal wieder las er es sich durch und musste lächeln.

Ich sitze hier vor dir, alles um mich herum verschwimmt.
Wie von weit her höre ich deine Stimme:
„Es ist einfach keine Liebe mehr“
Mein Herz, es zieht sich zusammen,
Tränen, ich kann sie nicht mehr zurückhalten.
Warum, warum tust du mir das an?
Bitte geh nicht, lass mich nicht alleine.
Doch du drehst dich um
Nein, nein, es tut so weh,
verdammt, bleib bei mir!
Meine Welt, sie zerfällt,
mein Herz, gebrochen!
Ich gehe durch die Strassen,
die Regentropfen vermischen sich mit meinen Tränen.
Wo bist du? Wo?
Du bist weg, einfach weg!
Ich verstehe es nicht, bitte sag mir warum?
Meine Gedanken kreisen nur um dich!
Wo bist du? Wo?

Die Zeit vergeht, mein Schmerz bleibt!
Doch haben wir das Leben bekommen um traurig zu sein?
Nein!
Ich fasse neuen Mut, neue Hoffnung!
Ich bin wieder da!
Es ist mein Leben und ich will es leben!
Ich träume wieder!


Ja, damals war James noch labil. Damals hatte er den Tod seiner Eltern noch nicht richtig verarbeitet. Seit diesem Zeitpunkt hatte er sich auch auf keine feste Beziehung mehr eingelassen. Vielleicht ab und zu ein Abenteuer, ja, das war okay. Er war schliesslich ein Mann. Aber diese Erlebnis war ein tiefer Einschnitt in sein Leben. James war sehr sensibel, auch wenn ein Aussenstehender das niemals glauben würde. Doch dann verdrängte er diesen Gedanken als er Lavinias Stimme hörte, die ihm drohte ihm irgendetwas einzuflössen wenn er nicht schlafen würde. „Jaaaa natürlich werde ich schlafen“ sagte er dann und grinste sie an. Als sie meinte James soll ein Plakat schreiben auf dem steht dass er ein Kind von seiner Schwester will lachte er laut los. „Ja, das wäre natürlich eine Idee. Aber am Schluss werde ich vielleicht noch festgenommen wegen Inzucht und das will ich ehrlich gesagt nicht. Ich liebe meine Schwester zwar, aber ich denke so liebe ich sie nicht“ lachte er dann weiter. „Aber die Idee mit dem klar und Claire find ich gut. Das werde ich mir einmal durch den Kopf gehen lassen“ grinste er dann.

Als Lavinia ihn dann wegen Krum zurechtstutzte senkte er den Kopf. Lavinia war die einzige, die ihn dazu brachte. „Aber Vinny, was wenn er sie zum Beispiel schwängert?“ fuhr er dann seine Ausführungen fort. James wusste zwar das seine Geschwister aufgeklärt waren aber er wollte noch nicht wirklich Onkel werden. „Und ausserdem, so toll sieht er auch nicht aus“ murrte er dann weiter und wollte partout nicht einsehe warum er seine Schwester und Krum in Ruhe lassen sollte. „Ich meine, einem Krum traue ich alles zu“ sagte er dann. „Das hat gar nichts mit Vorurteilen zu tun, ich mag gar keinen Mann der sich an meine Schwester ranmacht“ murrte er dann weiter. „Ich werde mit ihm ein Mann zu Mann Gespräch führen“ sagte er dann überzeugt und nickte. „Ja, genau das werde ich tun“

James verdrehte die Augen, als Lavinia anfing herumzuspinnen wegen Jasper. Ja, so war sie seine beste Freundin, daran konnte man wohl nichts ändern. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte…
James liess sie ausreden und seufzte dann. „Wie war das mit den Vorurteilen?“ fragte er dann und grinste sie an. „Du spinnst ja, und wenn es so wäre, dann wäre er ein verdammter Feigling und hätte dich gar nicht verdient. Aber ich glaube nicht, dass es so ist. Aber das findest du wohl nur raus wenn du dich nocheinmal mit ihm triffst und dich mit ihm unterhältst“ sagte er dann und grinste sie weiter ruhig an. „Hör auf mich, ich bin ein Mann ich werde das schon wissen. Ansonsten mache ich ihn fertig“ grinste er dann weiter. „Bei Ted habe ich das auch geschafft. Diese Slytherins haben sowieso keine Chance gegen mich“ lachte er dann.
„Und ja, mich wirst du immer haben, ich werde immer da sein“ sagte er dann und lächelte. Um seine Worte noch zu unterstützen legte er einen Arm um sie und zog sie zu sich. Zärtlich gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, wie er es immer machte, wenn er sie beruhigte. „So schnell wirst du mich nicht los“ lächelte er sie dann an. Ja, es war so. Niemals würde er sie aufgeben, das war klar. Sie war seine beste Freundin und diese Freundschaft war ihm mehr wert als jede andere Beziehung, jedes andere Mädchen oder jeder andere Junge. „Du bist mir mehr wert wie jede Beziehung, wie jedes andere Mädchen oder jeder andere Junge“ wiederholte er dann seine Worte und drückte sie an sich.



14.03.2007

„James, du bist mir aber ein konservativer Kerl“ scherzte Lavinia, als ihr bester Freund die Angst äusserte, Ilja Krum könne womöglich seine Schwester Claire schwängern.
„Dann bricht sie halt die Schule ab und die beiden ziehen in den Wald, leben unter Zentauren und führen eine wilde Ehe“ grinste sie, zwickte ihn in die Seite und schüttelte den Kopf über ihn. „Dass du auch immer den Teufel an die Wand malen musst“ seufzte sie.
„Claire ist nicht blöd, vielleicht ist sie sogar schlauer als du“ ärgerte sie ihn ein wenig „Also denk doch nicht, dass sie sich von irgendeinem Durmstrang Jungen, den sie kaum kennt, ein Kind anhängen lässt.“ Lavinia tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, um James zu zeigen, dass er spinnte.
Genau diese Diskussionen waren es, die sie so mochte, James, der sich ständig und immer Sorgen um seine Geschwister machte und Lavinia, die diese Sorgen, sofern sie denn unangebracht waren, wie jetzt, ins Lächerliche zog.
„Und ein Mann zu Mann Gespräch halte ich für keine besonders gute Idee“ sagte sie ehrlich, denn zu James konnte sie dies sein, wenn man’s genau betrachtete, war sie aber ohnehin immer ehrlich, sie hielt Lügen generell für einen schlechten Charakterzug, nicht nur Lügen, auch das Verschweigen von Dingen fiel darunter. Doch auch wenn sie es gewollt hätte, es wäre ihr niemals gelungen zu schwindeln, sie war eine gnadenlos schlechte Schauspielerin und gerade James, der sie so gut kannte wie kaum ein zweiter, hätte sie in jeder Situation sofort durchschaut.
„Du machst dem armen Kerl dann nur Angst, am Ende will er sich dann nicht mehr mit Claire treffen, weil er er denkt, dass dann ihr großer Bruder kommt um ihn zu verhauen“ gab Lavinia zu bedenken. „Und dann ist Claire erst recht traurig, und genau das wolltest du doch verhindern. Also lass sie einfach machen, echt, ich mein’s ernst James“ erklärte Lav bestimmt und nickte zu ihren eigenen Worten.
Manchmal nahm er sich zu Herzen, was sie sagte, er dachte immer kurz darüber nach und erkannte dann entweder, dass er sich umsonst sorgte, oder versuchte, Lavinia vom Gegenteil zu überzeugen. Stundenlang konnten die beiden sich auslassen über derartige Themen, nicht immer fanden sie letztendlich eine gemeinsame Kompromisslösung, doch dies war ja auch nicht unbedingt nötig, oft reichte es ja auch, wenn man die eigenen Ansichten nur überdachte.

„Hm, ins Gefängnis wegen Inzucht?“ wiederholte sie mit einem schalkhaften Glitzern in ihren braunen Augen. „Ich würde dich dann in Askaban besuchen“ versprach sie und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Und ich würde vor dem Zaubergamot für sich aussagen und zugeben, dass es meine Idee war“ bot sie an, schüttelte dann jedoch den Kopf.
„Einfacher wäre es allerdings wirklich, wenn wir einfach ein anderes Plakat malen würden“ lenkte sie ein und konnte sie ein feixendes „Das ‚Ich will ein Kind von dir’ Plakat könnte wohl eher Krum hochhalten“ nicht verkneifen, zwinkerte James jedoch zu, so dass dieser wissen musste, dass sie ihn nur hochnehmen wollte, was sie zugegebenermaßen gern tat.

„Du meinst im Ernst, dass ich zu Japser gehen sollte, um ihn nach einem weiteren Treffen zu fragen?“ Skeptisch hob Lavinia eine Augenbraue und dachte darüber nach.
Ja, sie wäre einem erneuten Treffen nicht abgeneigt und auch, wenn sie nicht in so altmodischen Bahnen dachte, dass sie verlangen würde, er, als der Mann, müsse sie fragen, so kam ihr dies dennoch komisch vor.
Sie war selbstbewusst genug, um dies zu tun, das stand ausser Frage, doch irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen. Sie hatte noch nie einen Jungen um ein Treffen bitten müssen, um ehrlich zu sein hatte sie sich sogar immer bitten lassen, und das nicht zu knapp.
Jasper war nicht der einzige, der auf eine Zusage lange hatte warten müssen. Das lag nicht daran, dass Lavinia sich gern in der Bewunderung von Verehrern sonnte, sondern schlicht daran, dass sie niemandem falsche Hoffnungen machen wollte. Sie hoffte oft, dass die Jungen früher oder später von selbst aufgeben würden, ohne dass sie ihnen einen Korb geben musste.
Ja, sie war ein wenig eigen, was dieses Thema betraf, umso mehr wunderte es sie, dass trotzdem viele Jungen an einem Treffen mit ihr interessiert waren.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Japser darauf wartet, dass ICH ihn anspreche und ihn um ein zweites Treffen bitte“ erklärte sie und blickte zu James.
„Ich meine, du kennst ihn, du weißt wie er ist, er lebt in einer Welt, in der Frauen so was nicht tun“ versuchte sie, sich aus der Affäre zu ziehen.
„Und da er mich aber auch nicht fragt, bleibt nur zu vermuten, dass er einfach nicht will“ sagte sie, fast ein wenig trotzig, und blickte hinaus aufs Wasser.
„Aber fertig machen musst du ihn trotzdem nicht, sonst verbreitet sich noch irgendwann das Gerücht, Lavinia Vaughan hätte ihren eigen Schlägertrupp, bestehend aus James Weasley“ lachte sie.
„Oder es denken wieder alle, wir seien ein Paar“ überlegte sie, da dieses gerücht schon häufiger die Runde gemacht hatte. Sie selbst konnte sie bei diesem Gedanken ein Grinsen nicht verkneifen.

„Du bist mir mehr wert wie jede Beziehung, wie jedes andere Mädchen oder jeder andere Junge“ liess James verlauten und obwohl Lavinia es wusste, hörte sie es doch manchmal gern, gerade in Momenten wie diesen, in denen ihr die gesamte Männerwelt wie ein Witz vorkam.
„Du bist mir genauso wichtig“ gab sie lächelnd zurück und kuschelte sich, der Kälte ein Schnippchen schlagend, ein wenig an ihn. Ein wenig körperliche Nähe zwischen ihnen war völlig normal und Lavinia genoss das Gefühl der Geborgenheit, das James ihr stets gab.







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