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Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Sanktionen gegen Argentinien, Schuldzahlung dennoch zugelassen

New York. Der US-amerikanische Bezirksrichter Thomas Griesa, der mit seinem Gerichtsbeschluss Ende Juni den argentinischen Schuldenstreit provoziert hatte, will nun wegen der angeblichen Missachtung seines Urteils Sanktionen gegen Argentinien verhängen.

https://amerika21.de/2014/09/108088/sanktionen-argentinien

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Argentinien: Neues Gesetz für Auslandsschulden

Die argentinische Regierung eröffnet ein neues Gläubigerkonto in Buenos Aires, weil sie die Souveränität des Landes durch ein Gerichtsurteil in den USA verletzt sieht. Nun will das Land die USA in Den Haag anklagen.

https://www.contra-magazin.com/2014/10/argentinien-neues-gesetz-fuer-auslandsschulden/

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Argentinischer Bond soll Krise beenden

08.12.2014, 14:25 Uhr
Ein neuer Bond löst in Argentinien eine auslaufende Anleihe ab und gibt neue Hoffnungen im argentinischen Schuldenstreit. Der Dollar-Bond soll die Belastung für Devisenreserven abmildern und verschafft dem Land Zeit.

https://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/anleihen/schuldenstreit-argentinischer-bond-soll-krise-beenden/11090248.html

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Hallo Tschicki,

so wie Du in uruguayischen Zeitungen herumstöberst und Links in das Forum bringst, solltest Du auch in den argentinischen Zeitungen Clarín und La Nación stöbern bevor Du Links von deutschen Zeitungen dieüber die Lage von Argentinien reden.

Wenn Du dies getan hättest, dann hättest Du diesen Link nicht in Dein Forum gesetzt, weil es eine LÜge ist.

Der Boden 2015 läuft im Oktober dieses Jahres aus. Dieser läuft über 7 milliarden Dollar zu einem Zinssatz von 7%. Da Argentinien nicht die notwendigen Dollar hat um die anfallenden Zahlungen im nächsten Jahr zu tilgen, haben sie den Inhabern dieser Boden 2015 den Bonar 2024 angeboten zu einem Zinssatz von 8,75%. Voraussichtlich sollen in erster Instanz nur 3 Milliarden zum Tausch offeriert zwischen heute und Ende des Jahres. Der Boden 2015 wird zum aktuellen Marktpreis angenommen. Somit erhofft sich die argentinische Regierung dieAusgaben in Dollar vom nächsten Jahr zu verringern. Ohne ein Abkommen mit den Hedgefonds (oder Geierfonds) muss Argentinien im nächsten Jahr ca. 12 Milliarden Dollar zahlen, die sie in Wahrheit nicht haben.

Die Reserven der argentinischen Zentralbank (BCRA) sind offiziell 26 Milliarden Dollar.Man weiss aber, dass die Regierung die Zentralbank als "Notkasse betrachtet" und hat schon deshalb mehrere Male zugegriffen. Die Schuldscheine der Regierung die im BCRA liegen sind ungefähr im Wert von 75% der Reserven. Dazu kommt noch, dass die BCRA auch die Reserven der Privatbanken aufbewahrt. Diese liegen bei ca. 8 Milliarden Dollar. Wenn Du also einen Rechner nimmst, wirst Du merken dass die Regierung sich schon Geld von den Reserven der Privatbanken eingesteckt hat. Dies bedeutet, dass die Nettoreserven des argentinischen Staates negativ sind um 1,5 Milliarden Dollar. Sobald die neue Krise Platzt, können also die Privatbanken nicht über ihr volles Vermögen verfügen, weildie argentinische Regierung schon einen Teil ihres Geldes (in Wahrheit das Geld der Bankkunden) ausgegeben hat.

Die Lage Argentiniens ist weit weg von rosig. Dazu kommt eine fabelhafte Rezession in Argentinien mit einer Inflation von über 40%. Das Bild kannst Du Dir selber machen wie es ausgehen wird.

Grüsse,

Peter

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Hallo Peter,

mein Link diente wie immer dazu, dass man lesen kann was die Zeitungen so bringen.
Dein Posting dazu ist natuerlich sehr gut, denn dadurch sieht man wieder die Unterschiede zwischen dem was irgendwelche Zeitungen (in Deutschland) schreiben und dem wie es wirklich aussieht in Argentinien.

LG
Rita

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Geier auf der Jagd

Mit umstrittenen Methoden schröpfen die sogenannten Geierfonds weltweit finanziell angeschlagene Länder. Gegen den Widerstand Argentiniens mobilisieren die Chimären des Finanzkapitalismus ihr gesamtes Arsenal.

https://amerika21.de/analyse/109829/geier-auf-der-jagd

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Generalversammlung der UN stimmt erneut für Insolvenzrecht

Überstaatliche Regelung für Umstrukturierung von Auslandsschulden beschlossen. Breite Unterstützung für Argentinien von internationaler Gemeinschaft

https://amerika21.de/2014/12/109871/uno-argentinien-umschuldung

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Argentinien vs. "Geierfonds": Brisante Wende

Die Auseinandersetzung zwischen Argentinien und den "Geierfonds" bleibt auch 2015 brisant. Die Fonds versuchen jetzt argentinische Werte im Ausland zu finden, die der Regierung Probleme bereiten könnten.

https://www.dw.de/argentinien-vs-geierfonds-brisante-wende/a-18146692

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

"Staatspleite" Argentiniens demnächst beendet?
Ralf Streck 03.01.2015
Mit der ausgelaufenen Rufo-Klausel ist das Erpressungspotential der "Geier-Fonds" praktisch verschwunden

https://www.heise.de/tp/druck/mb/artikel/43/43758/1.html

Re: Schuldenkrise: Argentinien unter Geiern

Hallo

in Argentinien ahnt man, dass die argentinische Regierung KEIN Abkommen mit den Hedgefonds treffen wird. Im vergangenen Jahr haben sich die Positionen radikalisiert. Die Lage Argentiniens ist immer kritischer und die Regierung hofft nur, dass sie bis Oktober (Wahlen) bzW 10. Dezember (Machtübergabe) über die Runden kommen. Der technische Default ist nicht aufgehoben und die Bondinhaber können immer noch nicht kassieren (sie haben die Rate vom 30. Juni nicht kassieren können und nun die von Ende des Jahres auch nicht). Um diese Situation zu lösen, versuchte die Regierung durch ein neues Gesetz alle Bonds nach argentinischem Gesetz umzuwechseln und den Zahlort in Argentinien festzulegen. Das Gesetz wurde mit der eigenen Mehrheit imParlament ohne Diskussion durchgesetzt. Die Erfolgsrate, dass Bondinhaber dies zu akzeptieren war NULL.
Die Lage Argentiniens für dieses Jahr ist sehr kritisch. Mit dem Geld was in der Zentralbank lliegt, kommen sie nicht über die Runden. Ausserdem hat die Regierung in den vergangenen 10 Jahren sämtliche Produktionsrubriken vollkommen riuniert.
Erdöl und Gas: 2003 war Argentinien ein Exportland, heute sind sie vom Import beider zu 75% aghängig.
Landwirtschaft: Die einst Scheune der Welt ist heute ein Jammerland in welchem ausser etwas Soja nicht mehr genügend produziert wird, fast nicht einmal um den Eigenkonsum zu decken. Internationale Metzgereien haben ihre Schlachthäuser dichtgemacht, erstens weil die Fleischproduktion nicht mehr ausreicht und zweitens, weildie Regfierung den Export verbietet um die Inlandspreise zu drücken. Ca. 25.000 Angestellte wurden gefeuert.
Autoindustrie: Früher Exportland, heute wurde fast die ganze Produktiion eingestellt, weil der Import von einigen Teilen und Rohmaterial nicht erlaubt wird. In 2014 wurden in dieser Branche ca. 60.000 Angestellte gefeuert.
Bau: der Handel von Eigentümer ist im vergangenen Jahr niedriger als im Jahr 2002 (gleich nach der Krise). Ca. 40.000 Arbeiter sind Arbeitslos.
Wenn man in Buenos Aires durch die Strassen stöbert, sieht man hunderte lokale die leerstehen. Restaurants haben auch ca. 40% geschlossen.
In 2014 wurde eine Gehaltserhöhung von 30% zugelassen, doch die Inflation liegt bei über 30%. Auch hat die Regierung die Limits für die Einkommenssteuer nicht geändert und somit ist in den meisten Fällen diese Gehaltserhühung zu 100% an Steuerzahlung gegangen, wenn nicht mehr.
Da die Armut in der Regierung ofiziell nicht mehr gemessen wird, muss man sich an Universitätsprojektionen halten. Diese geben eine Armutsrate von fast 50% der Bevölkerung. Neulich gab die Regierung zu, dass 60% der arbeitenden Bevölkerung weniger als 5.000 Pesos verdienen (ca. 360 USDollar zum Schwarzkurs).
Gestern bestätigte der Finanzminister, dass die Regierung entschlossen hat eine private Firma zu engagieren um die Inflation zu messen (sie haben das ofizielle Amt - Indec - so zerstört, dass sie selber nicht mehr wissen wo sie stehen).
Die wahren Reserven der Zentralbank sind heute unbekannt. Gestern gab die Regierung zu, dass sie im Dezember wieder 13 Milliarden Dollar verbraucht haben um Schulden zu zahlen. Ob in der Zentralbank noch eine Dollarnote liegt ist fraglich.
Für dieses Jahr braucht die Regierung fast 18 milliarden Dollar um Schulden und Zinsen zu zahlen, doch das Geld ist nicht vorhanden. Zudem schuldet die Zentralbank die Zahlung von Importware in Höhe von 6 milliarden Dollar. Die Ware wurde eingeführt, doch die Zentralbank hat zwar das Gel vom Importeur kassiert, aber nicht weitergeleitet.
Also jede Spekulation dass die Lage besser wird ist reiner Schmäh. Es wäre ein Wunder wenn sie ohne eine neue Zahlungsunfähigkeit bis zur Machtübergabe am 10. Dezember kommen.