Where dreams come true - Fan Fictions

Puzzle of my heart (fertig)

Re: Puzzle of my heart

haha..lol..wie süß...und weiter gehts?!

Re: Puzzle of my heart

Japp

„Hallo schöne Frau, haben Sie vielleicht zufällig einen Gepäckträger bestellt!?“ grinste mich Mark mit einem fröhlichen Zwinkern an. „Hach, kann das Leben manchmal schön sein... Heute is wohl mein Glückstag!?“ hielt ich ihm lächelnd die Tür auf. „Hey, ich wusste gar nicht, dass ich eine solche Wirkung auf dich habe...!“ schmunzelte er stolz und küsste mich beim Reinkommen. „Hhm... jaaa...... Aber dass mir heute alle irgendwas Nachtragen wollen, ist auch nicht zu verachten!“ entgegnete ich mit einem breiten Grinsen und erwiderte seinen Kuss. „Muss ich das verstehen?“ „Nee. Nur so viel; seitdem Kian von dem Baby weiß und Alexas Hormone überschwappen, ist sie ein überaus zuvorkommender und hilfsbereiter Mensch! Nicht, dass sie das nicht vorher auch irgendwie war, aber heute is sie zum allerersten Mal mit Whisky Gassi gegangen und bisher noch nicht davon zurück.“ „Oh, heißt das, wir sind wieder alleine!?“ zuckten Marks Augenbrauen wie elektrisiert hoch und runter und schlang seine Arme um mich. Ich nickte mit einem schmunzelnd in die Länge gezogenen „Jaaa!“, als plötzlich erneut jemand an meine Tür klopfte. Weil Mark und ich uns gerade wieder küssen wollten und es wegen des störenden Geräusches nicht dazu gekommen war, stöhnte ich genervt: „Och nö! Wie war das mit dem verflucht sein...?!“ und wollte schon öffnen. Doch nicht nur ich hatte was gegen den ungebetenen Störenfried, auch Mark wollte die bevorstehende “Dreisamkeit“ verhindern... „Psst, wenn wir jetzt ganz leise sind, dann denkt derjenige vielleicht, dass du noch schläfst und haut wieder ab?!“ hauchte er mir von hinten verführerisch ins Ohr und umarmte mich dabei so, dass meine Arme mit umklammert waren. „Hey Michi, bist du auf dem Klo!?“ hörte ich Alexas Stimme von draußen, sowie ein weiteres Klopfen. „Ein wirklich guter Vorschlag! Tja, bloß,...schade schade, bei ihr vollkommen zwecklos!“ gab ich Mark nachgebend seufzen einen Schmatzer auf die Wange, bevor ich mich aus seinen Armen löste und Alexa hereinließ. „Hier, dein Kleiner...oh, störe ich?“ wechselte Alexas lächelndes Gesicht blitzartig in eine peinlich berührte Mimik, als sie Mark hinter mir im Zimmer bemerkte. „Ach, Mist,...natürlich störe ich euch... Was für eine selten blöde Frage...! Äh, tut...tut einfach so, als...als wäre ich überhaupt nicht hier gewesen, ja! Niemals. Ich bin wie Luft und schon wieder weg, ach..., nie da gewesen!! Und Whisky, den Kleinen nehm ich auch wieder mit und dann könnt ihr ganz...ganz ungestört mit dem weitermachen, womit auch immer ihr gerade beschäftigt gewesen seid...!“ begann sie sogar zu stottern und zu stammeln und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ach, lass...“ warf ich enttäuscht einen Kontrollblick auf meine Uhr. „...in nur wenigen Minuten müssen wir eh alle unten antanzen und dann wird’s auch schon zum Flughafen gehen.“. „Was echt, schon so spät? Wo sind denn die anderen Jungs? Normalerweise begegne ich denen am Abreisetag immer mindestens drei oder vier Mal auf dem Flur...“ ging Mark sich wundernd an uns vorbei. Noch war es auf dem Hotelflur mucksmäuschenstill und auch aus den Zimmern kamen keine Geräusche. Dann tat sich aber doch etwas und ein noch leicht verschlafen guckender Nicky kam fertig angezogen mit dicker Winterjacke, Mütze und Koffer aus seinem Zimmer gestolpert. Wir drei grinsten uns ins Fäustchen, als ihm durch den Stolperer auch noch seine Wollmütze tiefer ins Gesicht rutschte und er sie mit einer Hand versuchte wieder hochzuschieben. „Ihr braucht nicht meinen, dass ich eurer blödes Grinsen und Kichern nicht mitkriege! Helft mir mal...“ motzte er anschließend gereizt, während er mit einer der Kofferrollen an der Türschwelle hängen geblieben war. „Ist ja gut, ist ja gut, nur keine Hektik! Sag mal, Nicky, hast du Bryan und Shane heute Morgen schon gesehen? Sonst läuft hier doch zumindest Bryan immer laut rum und trommelt alle aus ihren Betten.“ packte Mark mit an und Nicky entgegnete bloß verwundert: „Ja, stimmt, der Riese hat uns heute ja mal tatsächlich in Ruhe gelassen... Wusste ich doch, dass heute Morgen irgendwas anders war!!“ „Nö, halt, zwei Dinge sind anders; Bryan nervt nicht mit seiner guten Laune rum und du nicht mit deiner Miesen!“ ergänzte Nicky frech grinsend und  räusperte sich auffällig unauffällig, als er deshalb einen bösen Blick von Mark erntete. „Äh Nicky, wie kommt es, dass du deinen Koffer schon fertig gepackt hast? Ich meine, du warst doch noch nach uns auf der Party und als der Feueralarm war, da hast du dich auch noch nicht in deinem Zimmer aufgehalten.“ erkundigte ich mich leicht verwundert und beobachtete, wie Nicky wieder das anscheinend voll bepackte Teil mit einem Schwung in die Hand nahm. Er grinste schwer: „Ja, ich war so intelligent und hab bereits gestern vor der Party gepackt. So konnte ich lange feiern und trotzdem bis eben pennen... Clever, hm!?“ „Tja, aber bei Weitem nicht so intelligent und clever wie das, was ich gemacht habe, Byrne! Ich habe nämlich bloß die Sachen ausgepackt, die ich auch wirklich gebraucht habe! Was sagst du jetzt?“ kam Shane mit stolzgeschwellter Brust aus seinem Zimmer und parkte seinen Koffer direkt vor Nickys Füße und stemmte übertrieben männlich seine Arme in die Seiten. „Äh...Filan, bloß so viel; ich hoffe, dass zu den Sachen, die du gebraucht hast auch täglich reine Unterhosen gehörten, sonst sitzt du im Auto neben jemand anderem, klar!?“ „Hahaha, ich lach dann später weiter.....wenn der Spruch witzig ist! Also gut, eins, zwei, drei...“ fing Shane an laut die Jungs und sich zu zählen und stutzte „Drei? Wieso sind wir nur drei? Wo sind Blond und Blondie?“. „Falls du mit einem davon Kian meinen solltest, Shane, der müsste jeden Augenblick fertig sein.“ entgegnete Alexa ihm und musste wohl wegen der Vorstellung lachen, dass ihr Kian eventuell mit Blondie gemeint war. Auch ich schmunzelte deswegen ein bisschen, versuchte es aber nicht all zu deutlich zu zeigen. Meine Augen gingen dabei unbewusst zu Bryans Tür und ich bekam langsam ein seltsames Gefühl. Auch schon damals, als wir noch zur selben Schule gingen, war er immer ein fröhlich gelaunter Frühaufsteher gewesen und sich lange in den Federn zu wälzen, wenn es nach Hause gehen sollte, das sah ihm nun gar nicht ähnlich! Mark bemerkte als Erster der Vier meinen skeptischen Blick und wusste wohl auch gleich, wieso ich grübelte... „Denkst du dasselbe, was ich denke?“ „Wenn du denkst, dass er gestern mit dem Feiern von Lilly Sues Geburt noch mächtig über die Strenge geschlagen hat und jetzt noch tief und fest in sein Kopfkissen schnarcht, oder vielleicht im Guinnessrausch am falschen Bettende eingeschlafen ist, dann.....Japp!“. Mark nickte. Wir wussten beide was nun angesagt war – großer Weckruf!

 

 


Re: Puzzle of my heart

Na, seid ihr in Urlaub!?

Noch ehe Shane, Nicky und Alexa uns gleichzeitig fragen konnten, was los wäre, gingen wir auf Bryans Zimmer zu und klopften und trommelten allen vier Händen gegen das Holz. „Bryan, wach auf!“ „Du musst aufstehen, wir fahren gleich zum Flughafen!“ „Bryyyyaaaaaan!!“. Doch auch das gemeinsame nach ihm rufen half nix. Allmählich kam mir der flüchtige Gedanke, dass Bryan vielleicht gar nicht mehr da drinnen war, sondern schon längst aufgestanden und abfahrbereit in der Lobby stand. Aber dann stoppte auch Mark das Klopfen und ich glaubte irgendein Geräusch hinter der Tür zu hören... Ja, da war was. Und es war sogar etwas, das mir vertraut vorkam... Schnarchen! Nicht irgendein schnarchen, nein, das war eindeutig dieses besondere Schnarchen, welches ich erst eineinziges Mal zuvor gehört hatte – und zwar von Bryan. Er war also doch noch da drin! Na, dann half wohl nur noch eins... „Leute, wenn euch eure Ohren lieb sind, dann steckt die Finger rein! Kerry hat mir da mal einen kleinen Trick verraten, wie sie ihn wach bekommt und wenn ich mich voll reinhänge, dann...“ sah ich sie alle mit großen warnenden Augen an „...wird’s hier gleich mächtig laut!“ und holte tief Luft... Ich schrie Bryans Namen so laut ich nur konnte und so lange, wie meine Lungen mir den Atem gaben. Und dann, ganz dumpf und nur schwer hörbar, ein Plumpsen mit anschließendem Schmerzgestöhne! „Ja, hier?! ...Was? Wo? Wer?“ konnten wir ihn bis draußen erschrocken stammeln hören und Shane lachte sich halb tot. „Oh Mann, spitze!! ...So laut, dass...er glatt aus dem Bett knallt, hat selbst... selbst Kerry ihn... noch nie... angebrüllt...! Haha,...klasse!!“ schnappte er im Satz immer wieder neu nach Luft und klopfte sich laut lachend auf die Schenkel. Das hatte Bryan wohl gehört und zusätzlich wach gemacht, denn mit einem großen schwungvollen Riss ging auf einmal die auf... „Tickt ihr noch ganz sauber, was zum Teufel veranstaltet ihr hier mitten in der Nacht vor meiner Tür??“ war er richtig wütend geworden. Um ihm jedoch alles lang und breit zu erklären blieb keine Zeit mehr, das war klar. Also schob ich ihn mit einer Hand gegen seine Brust gelehnt zurück ins Zimmer und meinte trocken: „Mitten in der Nacht ist gut... Es ist zwanzig vor Acht morgens und Abreisetag! Du hast verschlafen, bist nicht geduscht und deine Sachen hast du auch noch nicht zusammengepackt... Okay, Vorschlag; du gehst ins Bad, wäschst dich, zum Duschen hast du nämlich keine Zeit mehr, ziehst dich richtig an und ich und Alexa wir werden in dieser Zeit hier deinen gesamten Kram zusammenpacken, einverstanden!? Egal, zum Antworten hast du eh keine Zeit mehr, also beeil dich!“. Mit seinen großen blauen Augen hatte Bryan mich entgeistert und vollkommen perplex angestarrt. Wenn wir nicht so unter Zeitdruck gestanden hätten, dann hätte er mir auch wirklich Leid getan. Doch die Uhr tickte und lief somit unaufhörlich gegen uns... Nachdem dann auch die anderen ihn angetrieben hatten, war er mit frischen Klamotten im Bad verschwunden und ich fing sofort damit an, sämtliches Eigentum von Bryan in seinen Koffer zu packen...

Bis auf die möglichen Sachen im Bad hatten wir bereits alles in Bryans Koffer gekriegt. Selbst seine riesigen Schuhe waren drin und ließen noch ein wenig Platz für eine kleine Shampooflasche, oder ähnliches. Ich wollte schon an die Badezimmertür klopfen und ihm bescheid sagen, als diese wieder mit einem Ruck aufging und Bryan ziemlich perplex meinte. „Wieso höre ich eigentlich auf euch? Hat Louis euch nicht gesagt, dass ich wegen Kerry und der Kleinen heute noch nicht zurückfliegen werde?!“ kam es wie selbstverständlich aus seinem Mund und von uns allen folgte schweres Stöhnen. „Beim nächsten Mal sagst du uns vielleicht etwas früher Bescheid und du...“ fand Nicky als Erster wieder zu Wort, meckerte mit Bryan und guckte mich, bevor er den Satz beendete plötzlich mich mit einem durchdringenden Blick an „...nicht so einen Wind drum!“. Mit offenem Mund sah ich dabei zu, wie alle nacheinander das Zimmer verließen. Alle, außer Mark. „W-Was...? W-Wie meint Nicky denn das? Ich konnte das Ganze doch schlecht hellsehen, oder!?“. Ich stand wie neben mir. Noch nie hatte Nicky mich so dermaßen böse angeguckt und es dazu auch noch ernst gemeint! Überhaupt, ich hatte ihn vorher nie böse, sauer oder gar wütend gesehen...! „Mach dir da mal keinen Kopf drum, er ist müde. Er tut zwar so, als wäre er fit und wach, aber spätestens, wenn wir im Flugzeug sitzen, wird der sicher gleich wie weggetreten sein!“ versuchte Mark mich zwinkernd aufzumuntern und auch Bryan stimmte seiner Theorie mit einem Nicken zu. „Na, wenn IHR das sagt...! Das, mit dem Morgenmuffel, ist hier wohl ansteckend, was!?“ lachte ich auf und ging mit Mark zusammen ein paar Schritte in Richtung Tür. „Hey, wartet, ich komm mit!“ meinte Bryan da übereifrig und schnappte nach der Jacke, die wir für ihn auf dem Bett hatten liegen lassen. „Wie, mit uns zum Flughafen!?“ fragte ich nach, weil er doch eben schließlich noch gemeint hatte, dass er zu Kerry fahren wollte. „Ja klar, wo ich doch schon fertig angezogen und gestylt bin...da kann ich mich auch am Flughafen von euch allen verabschieden!“. Jetzt verstand ich. Allerdings schien Mark noch was Anderes hinter Bryans Vorhaben zu vermuten und guckte ihn prüfend mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Guuuut,...außerdem ist es von da bloß noch ein Katzensprung bis zum Krankenhaus!“ gab Bryan mit einem nachgebendem Kopfnicken zu und Mark war zufrieden. „Aaah jaaa, der gute alte Bryan... Immer schön das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden!“ „Hey ja, das ALT will ich aber überhört haben!“ warf dieser gespielt etwas beleidigt ein und nachdem er endlich abgeschlossen hatte, gingen wir drei den anderen hinterher.

„Die Passagiere des Fluges 147 nach Köln/Bonn werden gebeten sich zum Einstieg zu begeben. Ich wiederhole; die Passagiere des Fluges 147 nach...“ ertönte die weibliche Stimme der Flugansagerin in der gesamten Wartehalle und ich atmete einmal tief durch. „Tja, wieder ist es unser Flug, der es eilig hat wegzukommen...“ scherzte ich matter als es klingen sollte und versuchte nicht deprimiert oder traurig auszusehen, obwohl ich es in meinem Innern wirklich war. Zu meiner Verwunderung tat Alexa das genaue Gegenteil von dem was ich versuchte. Sie ließ ihren Gefühlen freien Lauf, hatte Tränen in den Augen und zeigte allen deutlich, dass sie sie vermissen würde. Ich zeigte den Jungs zwar auch, dass ich sie vermissen würde, vor allem natürlich Mark, aber auf meine eigene, etwas stillere Weise. Außerdem war ich mir bereits jetzt schon sicher, dass dies kein Abschied für lange Zeit sein würde...





Re: Puzzle of my heart

erm...oh...hat wohl noch keiner n ton gesagt?!

machste weiter?????

Re: Puzzle of my heart

Hey *freu* wenigstens du bist noch da Sind die anderen alle auf Urlaub? Haben die's gut...

Bevor's weitergeht, will ich euch aber noch vorwarnen...jetzt kommt erstmal ne kleine "Trockenzeit". Aber keine Bange, danach verspreche ich euch einen Höhepunkt!!  

„Okay, dann machen wir halt den Anfang...“ breitete Shane seine Arme ganz weit aus und tat übertrieben so, als müsste er sich zusammenreißen um nicht gleich laut loszuflennen, als ich von der langen Bank in der großen Wartehalle aufgestanden war und ihm gegenüber stand. „Oh,...oh...okay!“ tat ich es ihm gleich und stotterte gespielt wie bei einem Heulkrampf. Als wir uns dann aber in die Arme nahmen hörten wir damit auf und verabschiedeten uns ganz normal, wenn auch einkleinwenig schwermütig voneinander. Danach war Nicky an der Reihe. Ich wusste erst nicht wie ich ihm gegenübertreten sollte, weil ich fürchtete, dass seine Laune wegen eben noch etwas gedrückt sein könnte. Doch er lächelte mich an und nahm mich einfach mit einem wirklich lieben „Mach’s gut! ...Wir sehen uns wieder, ja!?“ in den Arm. Wie hätte ich da nicht auch lächeln können...?! „Ja, klar. Sogar ganz sicher werden wir das!!“ versicherte ich Nicky und gab ihm ein kleines Küsschen auf die Wange. „Aaah,...verstehe...!“ fing er an zu schmunzeln, als er bemerkte, wie ich kurz zu Mark herübersah und unbewusst automatisch noch mehr lächelte. „Echt schön, dass ihr beide endlich zusammengefunden habt... Ihr seid ein hübsches Paar.“ Überrascht über seine Worte rutschte mir gleich ein „Findest du?!“ über die Lippen und Nicky musste wegen meiner Reaktion lachen... „Ja, tue ich. ...Aber sag’s keinem! Bryan würde mich danach nur ständig als Weichei beschimpfen. Es reicht schon, dass es wegen meines Klamottenticks macht!“ flüsterte er leise und fast schon richtig ernsthaft an mein Ohr, bis ich ihn anschaute und er mit herausgestreckter Zungenspitze zwischen den Zähnen zwinkernd grinste. „Du...“ stieß ich ihm gegen den Arm und sah Kian auf mich zukommen. „Wir werden ja wohl demnächst öfter voneinander hören, was!?“ meinte er lächelnd und durch einen kleinen Wink in Alexas Richtung war mir klar, wie er es gemeint hatte. „Darauf kannst du dich verlassen.....Daddy!“. Das „Daddy“ hatte ich ihm extra erst zugeflüstert als wir uns umarmten, weil ich nicht wusste, ob es ihm und auch Alexa Recht war, wenn die anderen durch mich von dem Baby erfuhren. „ Der Hammer, nicht wahr!? Ich meine, stell dir mal vor, wenn du mir vorgestern Abend nicht diesen “späten Besuch“  abgestattet hättest... Ach, danke dafür übrigens, ohne deine “aufgedrängte“ Hilfe hätten wir sicherlich nicht so bald offen über unsere Gefühle geredet!“ sprach er mit mir auf einmal völlig frei und ohne sich wegen seiner Gefühle zu schämen. Das gefiel mir, denn während er redete und besonders, wenn seine Augen kurz zu Alexa rüber gingen, dann bekam Kian so ein gewisses Strählen und Leuchten übers komplette Gesicht und seine Fröhlichkeit steckte mich an. „Ich weiß nicht wieso, aber...irgendwie hatte ich bei Alexa immer so ganz kleine gewisse Zweifel, ob sie uns auch tatsächlich ernst nehmen würde und es für sie nicht bloß ein Abenteuer war... Aber die haben sich jetzt erledigt! Sie war gestern Abend so glücklich, als ich mich übers Baby gefreut habe, das kannst du dir gar nicht vorstellen!“ lachte er zurückerinnert und ich musste lachen: „Nimm’s mir jetzt nicht übel; aber doch, kann ich!“, weil ich ja schließlich mit eigenen Augen gesehen hatte, wie die Beiden sich auf der Tanzfläche glücklich in die Arme geschlossen hatten. „Ach Michi...“ seufzte Kian dann zufrieden und warf Alexa mitten in der Flughalle einen Handkuss zu, den sie freudig lächeln auffing. Ich konnte kaum glauben, was ich da beobachten durfte... Die Zwei standen plötzlich ganz offen und völlig frei zu ihren Gefühlen und zeigten sie, hier, inmitten der abreisenden und kommenden Passagiere und es schien sie nicht einmal zu stören, dass sich irgendwo auch Paparazzi hätten aufhalten können! Vor lauter Freude für die Zwei wäre ich beinah noch mit ihnen mit geplatzt, oder hätte zumindest hoch in die Luft springen können... Endlich, endlich, nach langer Zeit hatte sich Alexa mal so richtig verliebt!! Und nicht bloß verliebt, sie liebte Kian anscheinend von ganzem Herzen und erwartete nach ein paar Monaten “Abenteuer“ auch noch ein Kind von ihm, über das er sich auch noch wie verrückt freute... Hatten diese Beiden nun Glück, oder was!? Wenn wir wegen des Flugaufrufes nicht so unter Druck gewesen wären, ich hätte Alexa und Kian noch stundenlang zusehen können und ihm, dem stolzen werdenden Daddy, noch ewig zugehört, doch leider drängte die Zeit und es standen ja auch noch zwei wichtige Menschen aus von denen ich mich verabschieden musste... Bryan hatte sich gerade von Shane verabschiedet, als er mich bemerkte und seine Lippen wehmütig zusammenkniff. „Hör auf, lass das, ja!?“ schimpfte ich ihn aus, weil ich merkte, wie mir deshalb Tränen in die Augen stiegen. Mir war zwar vollkommen klar, dass wir uns nicht für längere und unbestimmte Zeit voneinander verabschieden mussten, dennoch fühlte ich mich jetzt innerlich schwer wie Blei und kämpfte mit meiner Traurigkeit. „Ich mach doch gar nix!“ „Doch, du bist nicht lustig!“ „Ja tschuldige, aber auch jemand wie ich kann nicht vierundzwanzig Stunden pro Tag und sieben Tage in der Woche lustig sein...! Und erst recht nicht, wenn du schon wieder einfach abhaust...!“ zickten wir gespielt übertrieben herum und sagten uns dabei eigentlich in unserer eigenen Sprache, dass wir uns furchtbar vermissen würden. Dann fiel auch selbst ihm und mir nix mehr ein, was wir uns noch hätten an den Kopf schmeißen können, und nahmen uns in die Arme... „Echt zu dumm, dass du ausgerechnet heute wieder zurück fliegst, wo doch meine Eltern und Sue kommen!“ erwähnte Bryan fast schon beiläufig während unserer Umarmung und ich wurde hellhörig... „Wie, deine Eltern und Sue kommen?! Wieso hast du mir denn nichts davon erzählt?“ „Hab ich doch.....grade!“ nuschelte er den wichtigen Teil der Antwort einfach in seinen nicht vorhandenen Bart und prompt gab’s dafür einen Schlag mit der flachen Hand von mir gegen seine Schulter. „Was? Wie sollte ich dir denn bitte bescheid sagen, wenn ich meine Mum erst heute in aller frühe angerufen habe?!“ lachte er zwischen einem Tonfall gemischt aus Erklärungsnot und ein bisschen Verzweiflung. „Ach, die Drei kommen extra wegen Lilly, na klar...!“ ging mir ein Licht auf und Bryan nickte dazu bejahend mit einem Gesichtsausdruck, der wohl sagen wollte wie: „Ja sicher! Hast du das riesen Ereignis denn schon vergessen!?“, oder so was in dieser Art. „Dann bestell ihnen mal ganz liebe Grüße von mir, ja!? Oh, und umarm deine Schwester von mir einmal extra und sag Kerry, dass ich ihr bzw. euch herzlich zu euren zweiten Kind gratuliere und, dass...“ „Michi, schon klar! Und jetzt beeil dich, dein Flieger geht gleich und da wartet noch jemand auf dich...“ stoppte er meinen plötzlichen Redefluss, weil mir erst jetzt eingefallen war, dass mir gestern gar keine Zeit geblieben war, um auch der Kerry zu gratulieren und deutete mit einem auffälligen Augenwink zu Mark rüber, der bereits etwas ungeduldig zwischen uns, seiner Uhr und der Anzeigetafel der Flüge hin und her schaute. „Na los, all zu viel Zeit habt ihr sicher nicht mehr, schließlich geht sein Flugzeug ja auch gleich...!“ spornte Bryan mich mit kleinen Fingerpieksen in die Seite an endlich zu Mark rüber zu gehen, obwohl ich mich schon längst in seine Richtung gedreht hatte und bloß überlegte, was ich ihm jetzt zum Abschied sagen könnte. „Ja ja, schon gut... Bis bald dann!“ „Und ruf mich in nächster Zeit gefälligst auch mal an oder schreib mir ne SMS, meine Handynummer hast du ja!“ meinte er noch wie eine empfindliche Übermutter hinter mir her und veralberte anschließend ein paar Touristen, die wegen seiner lauten Stimme auf ihn aufmerksam geworden waren...

Da standen wir uns nun am Flughafen direkt voreinander, Mark und ich, und keiner von uns wusste so recht, wer von uns Zwei zuerst etwas sagen sollte. Doch dann fingen wir beide zufällig gleichzeitig an zu lächeln und plötzlich waren Worte völlig unnötig und auch überflüssig... Wir würden uns vermissen, das war uns klar! Und dieses starke Gefühl legten wir auch in die Umarmung und den Kuss der danach gefolgt war. Alles, was noch hätte gesagt werden müssen, sagten wir uns mit den Augen und kleinen Berührungen. Erst, als mein Flug ein allerletztes Mal aufgerufen wurde, fand Mark wieder zu seiner Stimme zurück und hauchte mir ganz leise zu, während seine Stirn gegen meine angelehnt war: „Melde dich sobald du gelandet bist, ok!? Ich vermisse dich jetzt schon!“. „Das mach!“ hauchte ich genauso leise und genoss diese letzten Berührungen vor dem Abflug zwischen uns mit geschlossenen Augen. „Und wenn ich Zuhause bin, dann werde ich dich anrufen! Und morgen früh,...und morgen Mittag,...und morgen Abend...dazwischen auch... und jedes Mal, wenn ich dich wieder vermissen sollte!“ schmunzelte Mark zwischen etlichen kleinen Küssen und machte es mir damit unmöglich zu meinem Gate herüber zu gehen. „Dann lege ich mir besser in Köln gleich ein neues Handy mit einem größeren Akku zu!“ lachte ich und revanchierte mich sofort mit einem langen Kuss. Zumindest hätte es von mir aus ruhig ein längerer Kuss werden können, wenn, ja wenn da nicht noch mein “großer Bruder“ gewesen wär...! „Ich weiß, ihr werdet mich dafür hassen...“ griff er unbemerkt nach meiner Hand und zog mich von Mark weg „...aber wenn du jetzt nicht fliegst, dann kommst du zu deinem Job heute Abend zu spät und ich weiß genau, dass, wenn das passieren würde, dann würdest du nur mir, dem guten unschuldigen Bryan, Vorwürfe deswegen machen und mich damit nerven; warum ich dir wegen des Starts nicht bescheid gesagt habe, oder so!“. Na, diesen “Überfall“ würde mir das Unschuldslamm aber büssen müssen...! „Keine Bange, Vorwürfe könnte ich dir auch jetzt schon machen...“ guckte ich Bryan ironisch mit einem frechen Grinsen an und riss meine Hand von ihm los. „Du...du...“ fand ich vor lauter innerer Aufregung keine Worte und Bryan grinste sicher: „Ja ja, ich weiß doch!“. „Jaaahaa! Und ich...ich...“ „Schon klar,...ich hab dich auch lieb!“ hatte sich dieses Spielchen wiederholt und er mir erneut Worte in den Mund gelegt, die ich eigentlich in dem Moment gar nicht sagen wollte. Mit offenem Mund stand ich vor ihm und konnte nicht fassen, wie selbstsicher er doch manchmal war. „Ladeluke zu, sonst wird dein Frühstück kalt!“ ärgerte er mich danach wieder und auf einmal fand ich meine Sprache wieder... „Frühstück, was für ein Frühstück?? Dank deiner Schusseligkeit hatte ich überhaupt keins!“. Bei einem kurzen Blick zur Seite merkte ich dann, wie uns Shane, Nicky, Kian, Alexa und auch Mark plötzlich anstarrten und sich deutlich versuchten ein lautes Loslachen zu verkneifen. „Was denn, ihr kennt uns doch?!“ „Schon, und gerade deshalb ist es uns auch ein Rätsel, weshalb ihr bei eurem Verhalten nicht lachen müsst!?“ konnte Shane grade noch so wegen des unterdrückten Grinsens herausquetschen, bevor auch er mit den anderen Vier mitlachte. Bryan und ich sahen uns bloß stumm an, stuckten mit den Schultern und umarmten uns ein letztes Mal. „Können wir dann? Du trödelst ja immer rum...“ wendete ich mich mit einem kurzen Kopfschütteln zu Alexa und seufzte gespielt genervt. Zugegeben; es diente auch irgendwie dazu um die Aufmerksamkeit von mir ab- und auf irgendjemand anderes zulenken...

„Hast du eben versucht die Aufmerksamkeit auf mich zulenken, damit die Jungs über was anderes lachen konnten oder, weil dir der Abschied von deinem Mark so sichtlich schwer gefallen ist??“ fragte Alexa später im Flugzeug. Ich stutzte. „Was konnte man mir angesehen?“ „Dass dir der Abschied...na ja,...auf gut Deutsch gesagt ziemlich an die Nieren ging.“ deutete sie vorsichtig an. „Ach quatsch!“ entgegnete ich ihr mit extra fiel Nachdruck in der Stimme, setzte meine Kopfhörer auf und warf mich zurück in meine Sitzrückenlehne. Aber was versuchte ich da eigentlich meiner besten Freundin vorzumachen? Sie kannte mich manchmal besser als ich mich selbst und bestimmt auch besser als Bryan mich kannte, also warum dann mein Theater!!? Ja, der Abschied von Mark war mir schwer gefallen. Sehr schwer! Bevor wir in die Maschine eingestiegen waren tat es mir sogar so weh, dass ich wieder dieses gewisse Kribbeln unter den Augäpfeln spürte und mich zu einem Grinsen zwingen musste, um dieses fiese Gefühl zu unterdrücken. „Sehr offensichtlich?“ fragte ich tonlos und nahm dabei die Kopfhörer wieder runter. „Na ja, für mich jedenfalls schon. Die Jungs aber sicherlich nicht, meistens kannst du so was ja ziemlich gut überspielen... Wann werdet du und Mark euch denn wieder sehen? Kian meinte ja, dass die Interviews und PR-Terminen für die neue Single mindestens über zwei Wochen in Irland und England stattfinden werden. Danach will er aber sofort nach Köln kommen, damit wir noch etwas Zeit mit einander verbringen können, bevor wir für die Feiertage zurück nach Sligo fliegen. Stell dir nur vor, er will mich unbedingt gleich seinen Eltern und seiner ganzen Familie vorstellen! Früher hätte ich zu so einem Zeitpunkt in einer Beziehung kalte Füße gekriegt und wäre abgehauen...aber jetzt... Mann, diese Schwangerschaftshormone haben anscheinend einen völlig neuen Menschen aus mir gemacht, was!? Na ja, nicht VÖLLIG neu, aber irgendwie... Weißte, was ich meine?“. Nachdem Alexa mich nach dem nächsten Wiedersehen mit Mark gefragt hatte, war ich in meinen eigenen Gedanken versunken und hatte ihr danach nur noch zur Hälfte zugehört. Ich wusste nicht, wann ich Mark das nächste Mal sehen würde. Irgendwie hatten wir auch nie Zeit gehabt irgendwas länger zu bereden oder zu planen. Wann denn auch? Während wir durch oder auch wegen irgendetwas ständig gestört wurden, oder wegen Wehen und einem Feueralarm unterbrochen wurden!!? Vielleicht ja auch, während ich einfach eingeschlafen war!? Oh ja, da hätten wir richtig klasse miteinander reden können...! „Michi? Weißt du, wie ich das gemeint hab? Ich habe mich doch nicht wirklich völlig verändert, oder!?“





Re: Puzzle of my heart

Gebt doch einfach mal ein kurzes Lebenszeichen

Re: Puzzle of my heart

sorry, muste heute arbeitren..wo die andern sind...keine ahnung..vllt sind die auch nur zu faul was zu sagen..

ich les jetz erstma...aber wenn mags5t kannst scho weiterposten.. ich les gern n bissl mehr von dir...*schleim*

oki...kannst weiter...hab fertig  und grad bissl langeweile...

Re: Puzzle of my heart

*mich kaum trau was zu posten* Sorry, ist noch nicht wirklich viel...

„Michi? Weißt du, wie ich das gemeint hab? Ich habe mich doch nicht wirklich völlig verändert, oder!?“ holte mich Alexa wieder aus den Gedanken und hatte wohl die ganze Zeit geredet ohne, dass ich ihr wirklich zugehört hatte. „Wie, du dich verändert?? Na jaa...“ „Sag mir die Wahrheit, stimmt das!?“ machte sie große Augen, nachdem ich eine kleine Pause zum Überlegen eingelegt hatte. „Okay, ich bin ganz ehrlich... Ja, du hast dich verändert! Du hast seit Neuestem so seltsame Stimmungsschwankungen, in der einen Sekunde fängst du beinahe an zu weinen, oder tust es sogar und in der nächsten, da bist du fröhlich und überaus hilfsbereit...ein einziges auf und ab! War das ehrlich genug?“ war ich währenddessen ganz ruhig und einfühlsam geblieben und sogar Alexa war entgegen meiner Erfahrungen sonst mit ihr still und gefasst geblieben. Sie zog sogar ihren Mund zu einer Seite rüber und schien nachgiebig zu grübeln! „Wau, ich wollte es ja nicht glauben, aber nun, wo Kian das bereits gestern zu mir sagte und du es mir jetzt auch noch bestätigst, tja, dann stimmt es wohl tatsächlich, was!? Oh ha, damit muss ich erstmal klarkommen...“ lachte sie kurz auf und ließ sich mit verschränkten Armen nach hinten gegen ihren Sitz fallen. „Ja ja, die Hormone... Und das ist vielleicht nur der Anfang?!“ konnte ich mir diesen Spruch mit einem breiten Grinsen nicht mehr verkneifen und klopfte ihr spöttisch aufs Knie, bevor ich wieder meine Kopfhörer aufsetzte und mich von der Musik berieseln ließ.

Eineinhalb Wochen waren seit unserer Abreise aus London nun vergangen. Elf ewige Tage, 264 einsame Stunden, 15840 lange Minuten und 950400 unendliche Sekunden, in denen ich mich nach Mark sehnte... Es war grauenvoll! Ich konnte mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren, kaum essen oder schlafen und auch sonst war ich immer irgendwie abwesend. Alexa war in Sachen Ablenkung auch keine besondere Hilfe für mich gewesen. Ständig redete sie davon, wie sich ihr Körper veränderte, erzählte mir fast schon täglich und detailgetreu von ihrer Morgenübelkeit und bildete sich doch wahrhaftig ein, dass sie die Bewegungen des Babys bereits jetzt schon manchmal spüren könnte – dabei war sie doch gerade Mal in der elften Schwangerschaftswoche! Auch das Ultraschallbild, das ihre Frauenärztin ihr mitgegeben hatte, hielt sie mir jedes Mal unter die Nase und auch jedes Mal konnte ich nichts darauf erkennen. Mit Ausnahme von Schwarzem und Weißen Gewusel. Es war schön mit anzusehen, wie sie sich auf das Kind freute – allerdings nerven konnte es auch ab und zu!!

Ich hatte gerade das dritte Telefongespräch an diesem Vormittag mit Mark beendet und lag überglücklich, schweren Herzens und vor mich hin träumend zugleich auf meinem Sofa im Wohnzimmer und hielt den Telefonhörer immer noch unbemerkt in der Hand. Die Telefonate waren so schön, ich fühlte mich Mark währenddessen jede Minute so nah, fast so, als wenn er im gleichen Raum mit mir wäre. Aber, wenn wir auflegten und das Tuten am Ohr mir signalisierte, dass die Verbindung beendet war, dann blieb mir zwar erst noch dieses gewisse Hochgefühle, doch spätestens, wenn mein Blick dann wieder durch das menschenleere Zimmer wanderte, fühlte ich mich nicht mehr so gut und wollte nur noch bei ihm sein. Mark ging mir danach auch ständig durch den Kopf... Ich fragte mich, was er wohl gerade machte, welche nervige Frage ihm von den verschiedensten Reportern wieder und wieder gestellt wurde oder was für Blödsinn er mit den Jungs während der Fahrten zu den Radiosendern anstellte?! Ständig spuckte Mark in meinen Gedanken herum; unter der Dusche, auf dem Weg zur Arbeit, während der Arbeit, beim Entwickeln, auf der Fahrt nach Hause, beim Gassi gehen mit Whisky...einfach immer! Bis hin zu den Momenten, in denen mein Telefon klingelte oder mein Handydisplay aufleuchtete und sein Name in Druckbuchstaben anzeigte – dann dachte ich auch wieder an ihn. Jetzt verschwand dieses Hochgefühl nach unserem Gespräch langsam und mein Blick ging abermals durchs Leere... Diese Schwere in mir war manchmal kaum mehr zu ertragen. Jedes Mal wollte ich danach nichts anderes, außer ganz schnell eine Tasche packen und sofort zu Mark zu fliegen! Aber, wie sonst auch, musste ich heute arbeiten und konnte mir einen kleinen Stopp mal eben so in Irland dazwischen nicht leisten. Und dabei wäre ich heute so gerne irgendwo anders gewesen...! „Also wissen Sie, ich bin mit den Bildern meiner Tochter ja nicht so wirklich zufrieden. Die sind so hell und besonders die Mitte ihres Gesichtes scheint sehr stark beleuchtet worden zu sein!“ musste ich mich ein paar Stunden später notgedrungen mit Frau Schüller auseinandersetzen, der die Fotos ihrer Tochter nicht so recht gefallen wollten. Natürlich hatte sie Recht damit, dass die Mitte des Gesichtes zu sehr beleuchtet worden war. Aber das war die einzige Möglichkeit gewesen, um die Nase der Tochter überhaupt halbwegs passabel für die Setkarts aussehen zu lassen! Ich hatte zwar auch Fotos mit weniger Beleuchtung gemacht, doch weil die 16-Jährige sich schließlich bei einer Modelagentur damit bewerben wollte, hatte ich sie nicht mit der ersten Auswahl in den Umschlag gesteckt. „Glauben Sie mir Frau Schüller, auf den Setkarts wird das nachher nicht mehr so auffallen, wenn die schwarz-weiß sind.“ redete ich ganz ruhig und besänftigend auf sie ein. „In schwarz-weiß? Ja, meinen Sie wirklich? Aber wird dann nicht das schöne blonde Haar meiner Tochter gar nicht so zur Geltung kommen?! Ich meine, die Bilder wirken doch nachher irgendwie, nun ja, matt und halt farblos!“ schaute sie den Stapel Fotos in ihrer Hand immer wieder neu durch und hielt sie teilweise sogar einzeln hoch, um sie gegen das Sonnenlicht besser betrachten zu können. „Schwarz-weiße Bilder die irgendwie farblos  wirken... Nein, so was hat es ja nun wirklich noch nie gegeben?“ dachte ich sarkastisch und verdrehte dabei wahrscheinlich sogar die Augen. Was doch für ein Glück, das die Frau mit dem Rücken zu mir stand, wer weiß was ich mir dann noch hätte anhören müssen!?

Völlig erledigt schmiss ich mich am Abend auf meine Couch. Kaum war das geschehen, da sprang Whisky hoch und kuschelte sich neben mich. Ich streifte ihm über das Köpfchen und war einfach bloß froh darüber, dass ich diesen nervigen Tag hinter mir hatte. Nach einem Milchkaffee und einem Butterbrot, das ich mir vorher schnell gemacht hatte, legte ich die Füße wieder hoch und zappte mich durch die Fernsehkanäle. Der Fahnder, Tatort, Gerichtsmedizinerin Dr. Samantha Ryan,...Hatte ich irgendwas verpasst und heute war Krimitag, oder hatten sich bloß alle gegen mich verschworen!?? Noch genervter als zuvor schaltete ich den Apparat wieder aus. Tja, und was jetzt? Ach, erstmal den Anrufbeantworter abhören... „Äh ja, Michi, hier ist Sam. Hör mal, ich muss den großen Termin für den Katalog morgen und übermorgen absagen, die Designer wollen die ganze Kollektion jetzt doch noch mal umstellen und...hach, dafür werden die wohl noch mal so 3, 4 oder 5 Tage brauchen,...ich weiß auch nicht. Du kennst das ja, Künstler können sich immer so schwer festlegen! Jedenfalls,...ich wollte ja eigentlich nur bescheid sagen, dass du die kommenden 3 Tage frei hast. Mach was Schönes draus, geh shoppen, mach einen Kurzurlaub...was weiß ich!? Bis dann, ich melde mich wieder! Tschüss.“ und die Nachricht von meinem Arbeitgeber war zu Ende. Mit einem fassungslosen „Ich hab frei?“ setzte ich mich kerzengerade auf. Die nächsten 3 Tage sollte ich jetzt tatsächlich frei haben – das wäre ja zu schön um wahr zu sein?! Um mich 100%ig zu vergewissern hörte ich das Band noch einmal ab. „...nur bescheid sagen, dass du die kommenden 3 Tage frei hast.“ Es stimmte, ich hatte mich nicht verhört! Plötzlich schoss mir wieder diese Idee in den Kopf, dass ich doch so gerne Mark besuchen wollte... „Ja, wieso denn eigentlich nicht, hm!?“ wuschelte ich Whisky lachend durchs Fell und genoss den Gedanken immer mehr in nur wenigen Stunden in Irland und wieder bei Mark zu sein. Ich beschloss ihn allerdings nicht vorher anzurufen und ihm bescheid zu sagen, sondern ihn zu überraschen! Weil ich aber nicht sicher davon ausgehen konnte, dass er an diesem langen Wochenende auch Zuhause in Sligo war, beschloss ich, Bryan danach zu fragen und wählte seine Nummer... „Brei zubereitungs- und Windel wechsel-Fließband McFadden – bringen Sie uns bloß nicht noch ein Baby – was kann ich für Sie tun?“ meldete sich am Ende der Leitung Bryans Stimme und klang dabei wie ein Tonband. „Äh Bryan, bist du das?“ meldete ich mich unsicher und bekam als Antwort ein bekanntes Lachen. „Hey Michi, ja klar bin ich es!! Aber mal ne andere Frage; bist du es auch?“. „Was?“ „Keine Ahnung, du hast doch damit angefangen!“ lachte er wieder auf und so langsam aber sicher machte ich mir ein bisschen Sorgen um ihn. „Bryan, hast du getrunken oder bist du überarbeitet?“ „Ach quatsch! Hhm, obwohl... Doch, überarbeitet könnte stimmen. Lilly Sue hält Kerry und mich ganz schön auf trapp. Ehrlich, kaum hat einer von uns sie gefüttert, da hat sie auch schon die Windel voll und muss frisch gewickelt werden. Sag’s nicht weiter, aber auf Tour gehen ist wesentlich Stressfreier!“ „Aber weshalb rufst du eigentlich an?“ meinte er, nachdem ganz leise in den Hörer geflüstert hatte und wir beide ein wenig deswegen lachen mussten. „Oh ja, ähm, ich...ich wollte dich was fragen.“ „Okay. Und was?“. Im allerersten Moment dachte ich perplex, dass ich es vergessen hätte. Doch als Bryan wieder meinen Namen sagte, um zu testen, ob ich noch nicht aufgelegt hatte, da kam meine Antwort wie aus der Pistole geschossen... „Ich will Mark überraschen. Weißt du zufällig, ob er in Sligo sein wird, morgen oder übermorgen?“. Bryan überlegte, dass hörte ich an den leichten Grummelgeräuschen, die er dabei machte. „Hhm... Müsstest du das nicht eigentlich besser wissen?! Ich hab gestern Abend noch mit ihm telefoniert und da hat er zu mir gemeint, dass ihr bisher jeden Tag miteinander gesprochen habt und sogar mehrmals täglich.“ „Ja, schon. Nach seinem kompletten Terminkalender hab ich ihn aber trotzdem nicht gefragt. Wir hatten da eher andere Gesprächsthemen...“. Bryan fing an zu lachen: „Schon gut, schon gut, keine Einzelheiten bitte, ja!? Die kann ich mir denken...! Ähm... aber im Ernst, ich bin zwar für die 2 Wochen freigestellt, doch den Terminplan hab ich noch. Soll ich ihn holen?“ schlug Bryan noch schnell vor, ehe ich was zu seiner kleinen Bemerkung sagen konnte und legte den Hörer mit einem polternden Geräusch auf einen Tisch oder Ähnliches, nachdem ich seinem Vorschlag zugestimmt hatte. „Okay, hier hab ich ihn. Aber ne 100%ige Garantie ist der auch nicht, hin und wieder können sich auch ein paar Termine verschieben, oder gar abgesagt werden. Da die hier aber sowieso alle in Irland sind, gehe ich schwer davon aus, dass Mark zu Hause sein wird!“ „Danke.“ „Hey, und wenn er doch nicht Zuhause sein sollte, dann is er sicher bei seinen Eltern zu Besuch! Die wohnen nur ein paar Straßen weiter weg. Die genaue Adresse von denen kann ich dir aber auch geben, wenn du willst!?“. Nach dem Vorschlag wusste ich nun wirklich nicht, ob ich ihn annehmen oder besser doch ausschlagen sollte. Mir kam die Vorstellung irgendwie komisch vor, dass ich bei Marks Eltern an der Haustür klingeln und fragen sollte, ob ihr Sohn da wäre. Die kannten mich doch gar nicht! Und wenn sie von mir wissen wollten, wer ich bin? Das wäre zwar eine durchaus berechtigte Frage von ihnen, doch was sollte ich antworten? Dass ich seine Freundin bin!? Und was, wenn Mark ihnen noch überhaupt nichts von mir erzählt hatte?! „Hey Michi, willst du die Adresse nun haben? Also, bist du gleichzeitig noch mit was anderem beschäftigt, oder was ist mit dir los!?“ drang Bryans inzwischen etwas ungeduldig gewordene Stimme an mein Ohr und rüttelte mich aus meinen Befürchtungen. „Was? ...Ja ...Äh, nein! ...Ich meine, nein, ich bin mit nix anderem gleichzeitig beschäftigt und, ja, gib mir bitte mal lieber die Adresse von Marks Eltern, schaden kann’s ja nicht!“ stammelte ich etwas kraftlos und Bryan merkte wohl sofort daran, was mir durch den Kopf gegangen war... „Oooh, Angst vor der allerersten Begegnung mit den vielleicht zukünftigen Schwiegereltern, was!? Keine Sorge, Marks Mom ist wirklich richtig lieb und sein Dad ist ebenfalls in Ordnung, glaub mir!“ „Ich hol schnell Stift und Papier...“ seufzte ich lachend und ging mit schüttelndem Kopf zur Schublade.

Bepackt mit Whiskys Futter, seinen Näpfen, dem Körbchen, Gummispielzeugen und dem kleinen Yorkshire natürlich selbst stand ich vor Alexas Tür und wartete darauf, dass sie aufmachte. Nachdem ich die Adresse von Marks Eltern aufgeschrieben, noch ein bisschen mit ihm gequatscht und anschließend eine Folge der Krimiserie „Monk“ vorm einschlafen geguckt hatte, war ich wieder in aller Frühe aufgestanden und hatte im Reisebüro ein Ticket nach Irland gebucht. Um mir in den knappen 3 Tagen, die ich im besten Falle vielleicht mit Mark alleine hätte, aber keine Gedanken um Whisky machen zu müssen, hatte ich Alexa angerufen und darum gebeten, ihn für das Wochenende zu sich zu nehmen. Erst war sie nicht sonderlich begeistert und ich musste flehen und betteln. Doch als ich ihr mit der Idee kam, dass das Hundehüten irgendwie schon mal eine gute Übung für den Ernstfall mit dem Baby sein könnte, da war sie dem Ganzen plötzlich nicht mehr so abgeneigt. Sie glaubte tatsächlich das Hundehüten und das Kinderhaben miteinander vergleichen zu können! Gut, wenn man es nur aufs Aufpassen und Füttern beziehen wollte, dann funktionierte der Vergleich vielleicht auch. Doch ansonsten hinkte er doch ziemlich...! Na ja, im Moment war ich jedenfalls froh darüber, dass sie ihn nehmen wollte und auch endlich die Tür öffnete. Als Alexa mir dann aber im Türrahmen gegenüberstand, ließ ich vor Staunen nicht nur die Tür, sondern auch meinen Mund offen stehen... Statt mit einer normalschlanken Figur, so wie ich es sonst gewohnt war sie zu sehen, stand sie mit einem riesengroßen Kugelbauch vor mir, der selbst einem Blinden verraten hätte, dass sie schwanger war! Ich konnte es kaum glauben, wie schnell konnte denn so ein Schwangerschaftsbauch wachsen!? „Oh, entschuldige...“ lächelte sie mich an, nachdem sie meinen starren Blick bemerkt und an sich herunter gesehen hatte. „Ich wollte bloß mal wissen, wie ich wohl im 9. Monat aussehen werde.“ und holte ein dickes Kopfkissen unter ihrem Pullover hervor. Ich kam mir so blöd vor, musste gleichzeitig aber auch über mich lachen. „Wow, ha... Glückwunsch, das schien täuschend echt, ich bin jedenfalls drauf reingefallen!“ „Ach, du Verrückte... Jetzt komm endlich rein und mach die Tür zu, es wird verdammt kalt hier drin!“ „Tja, schließlich haben wir Anfang Dezember, da soll so was schon mal vorkommen...!“ stichelte ich frech grinsend und schmiss die schmale mit Holz verkleidete Tür mit einem Hüftschwung zu. „Dir macht’s doch nix aus, wenn ich noch so lange bleibe, bis mich das bestellte Taxi zum Flughafen bringt, oder!?“ „Spinnst du, ich bin froh dass du hier bist?! Ich werd noch bald wahnsinnig, wenn ich mir hier die Zeit bis zu Kians nächstem Anruf noch länger alleine mit Tapetenmuster für das Kinderzimmer vertreiben muss! Du glaubst ja gar nicht, wie viele unterschiedliche Tapeten und Bordüren es allein mit dämlichen Clowns gibt... Wuuuhaa...und du weißt, ich hasse Clowns!!“ schüttelte sie sich angewidert und nahm mir dabei endlich mal das doch ziemlich sperrige Hundekörbchen unterm Arm weg. „Ach, übrigens danke dass du Whisky für die zweieinhalb Tage nimmst. Ich hätte ihn zwar auch mitnehmen können und Mark hätte das auch bestimmt nichts ausgemacht, aber in “gewissen Momenten“ da will ich halt einfach nicht daran denken müssen, ob Whisky noch genügend Futter hat, Gassi muss oder...“ „Hey Süße, ist doch gar kein Problem, ich versteh dich! Wenn das Baby erst mal da ist, dann werden Kian und ich auch nicht mehr einfach so zwischendurch mal eben ins Schlafzimmer verschwinden können und...“ „Ja ja, schon klar, das Singleleben war das reinste Paradies und Kinder und Haustiere kosten bloß Zeit! Tja, jaa, das gute alte Singledasein...“ unterbrach ich ihre Ausschweifungen und war ein kleines bisschen gereizt, weil ich die Hände und Arme voll mit Whiskys Sachen hatte und kompliziert versuchte, das alles irgendwie und irgendwo wieder loszuwerden. Dann fiel es auch Alexa endlich auf... „Oh warte! Ich habe in der Küche eine größere Ecke für ihn freigemacht.“ lief sie durch den Flur vor und nahm mir bloß einen Gummiknochen ab. „Das mag er doch, oder!? Ich meine, falls ihm mal ein kleines Missgeschick passiert, dann kann ich es hier direkt wegwischen und er versaut mir auch so keinen Teppich. Oder wäre das Bad dann doch eher besser?“ blickte Alexa hektisch und irgendwie überfordert zum anderen Ende des Korridors zurück, wo das Badezimmer lag und ich kriegte langsam das Gefühl, dass sie mit Absicht versuchte meinen bepackten Zustand zu ignorieren. Doch die Bemerkung über meinen kleinen Liebling ließ ich mir nicht gefallen... „Also, dass eins hier klar ist,...mein Hund, ja, der macht garantiert nicht auf deinen Teppich oder in deine Wohnung, okay!? Das hat er überhaupt noch nie getan...! Und jetzt nimm mir bitte den Beutel mit dem Futter aus der Hand, der ist offen......und wir wollen ja nicht, dass das ganze Zeug auf deinem Boden landet, nicht wahr!?“ zischte ich Alexa sauer an und merkte, wie mir der Beutel immer mehr aus den Fingern glitt. Und mein kleiner Wutausbruch nützte auch tatsächlich etwas... Mit großen ungläubigen Augen griff sie nach dem Sack und starrte mich, nachdem ich nun endlich auch all die anderen Sachen runtergestellt hatte, immer noch perplex an. „Pöh, behaupte noch mal, dass ich Stimmungsschwankungen hätte – du bist auch nicht viel besser!“ konterte sie in ihrer mir bekannten Art und Weise und stemmte übertrieben arrogant ihre Hände in die Hüften. „Wir sind zwei blöde Zicken, ist dir das klar!?“ „Na, und ob!“ gingen wir uns in einem Ton wie beim Militär an und lachten uns anschließend kaputt. „Wann...wann kommt denn...dein Taxi?“ hielt sich Alexa nach Luft schnappend den Bauch und bot mir gleichzeitig ein Stück weiße Schokolade an, die schon vorher offen auf dem Küchenschrank gelegen hatte. Das war mir absolut neu! „Hä, seit wann isst du denn weiße Schokolade? Da ist dir doch früher immer von übel geworden.“ wunderte ich mich und staunte dann nicht schlecht, als sie gleich einen ganzen Riegel davon verdrückte. „Mmm, du...“ fing sie an mir mit vollem Mund zu erklären. „Das ist mir selbst ein Rätsel, glaub mir! Beim Einkaufen gestern, da habe ich plötzlich einen riesigen Heißhunger darauf gekriegt, als ich sie im Regal gesehen habe – unglaublich!! Auch bei dem Bratapfelstand, um den ich ja sonst um die Weihnachtszeit einen großen Bogen mache, bin ich stehen geblieben und hätte mir glatt einen gekauft, wenn ich noch genügend Bargeld dabeigehabt hätte. Ich sage dir, so langsam find ich mich selbst unheimlich! Wenn ich nicht wüsste, dass das von der Schwangerschaft und den Hormonen kommt, ich würd’ glatt Angst vor mir selber kriegen...!“. Baff ließ ich mich auf einem ihrer Küchenstühle nieder. „Was? Ha, und das ausgerechnet du, wo du stets auf deine Figur geachtet hast... Tja, das Thema ist ja in ungefähr 7 Monaten sowieso erledigt!“ „Es is mir doch von Tag zu Tag eine immer größer werdende Freude dich meine beste Freundin nennen zu können...“ kam es trocken aber mit einer mächtigen Spur Ironie von Alexas Lippen und ich schnappte mir, eh sie es nach einem Grinsen tun konnte, schnell das letzte kleine Stückchen von der weißen Schokolade und grinste auch. Wir quatschten und alberten noch ein paar Stunden weiter so herum. Unser bzw. Alexas Hauptthema blieb natürlich ihre Schwangerschaft und was sie und Kian noch alles für das Baby besorgen wollten. Unter anderem erzählte sie mir auch, dass Kian ihr fürs nächste kommende Wochenende ein Flugticket zugeschickt hatte, mit dem sie ihn besuchen und seine komplette Familie kennen lernen sollte. Als ich das Wort „Familie“ gehört hatte, musste ich automatisch wieder an Mark und seine Eltern denken. Alexa schien mit dem Gedanken klarzukommen, dass sie bald Kians Familie vorgestellt werden würde. Ich hingegen bekam allein bei der Vorstellung dieser möglichen Möglichkeit schon feuchte Hände und zusätzlich noch so einen seltsamen Druck in der Magengegend. Als ich damals die Eltern meines Ex-Freundes kennen lernte, da herrschte so eine kühle und irgendwie auch gleichgültige Atmosphäre zwischen den einzelnen Familienmitgliedern, dass sie während des gemeinsamen Abendessen gar nicht oder bloß Oberflächliches miteinander beredet hatten. Auch für mich oder das Neuste über ihren eigenen Sohn hatten sich die Eltern nur flüchtig interessiert und nach diesem überaus unangenehmen Abend hatte ich sie zum Glück auch nie wieder irgendwo getroffen. So ein eiskaltes Erlebnis wollte ich nicht noch einmal erleben und erstrecht nicht mit der Familie, des Mannes, in den ich verliebt war! Auch wollte ich seinen Eltern nicht vorgestellt werden, wie so ein Pudel bei einer Hundeschau...„Und hier ist sie, meine neue Freundin! Seht sie euch an, hat sie nicht ein sympathisches Lächeln!?“. Uhaah, fürchterliche Vorstellung! Fast, wie ein Laufsteg, auf dem man von allen Anwesenden beglotzt und auf den ersten Blick beurteilt wird... Eine unangespannte Begegnung, die im Glücksfalle vielleicht sogar zufällig zustande käme, das wünschte ich mir!

„Und ruf an, wenn du gelandet bist, klar!?“ verabschiedete sich Alexa von mir draußen am Taxi und schniefte nach einer kurzen Umarmung heulend in ein Taschentuch, wobei ihr sogar die Wimperntusche verlief. Mir schwante, dass sie wegen der Hormone plötzlich so übertrieben reagierte, also wollte ich ihr den Abschied so einfach wie möglich machen – und machte Witze... „Sicher doch. Und, wenn das Flugzeug vorher noch abstürzen sollte, dann werde ich dich kurz anklingeln. Oder aber, falls wir auf einer einsamen Insel landen und mein Handy empfang haben sollte, dann klingle ich dich auch an, in Ordnung!?“ „Ach du...! Halt die Klappe und verschwinde endlich, eh ich hier auf der Straße noch richtig anfange zu heulen!“ stieß sie mir bockig tuend mit ihrer flachen Hand gegen mein Schulterblatt und lächelte mir noch einmal zwinkernd zu, bevor ich mit meiner Reisetasche in das Taxi einstieg. Es war ein komisches Gefühl, mich so von ihr zu verabschieden und meinen Hund und mein Auto bei ihr zu lassen. Die derzeitigen Ups und Downs war ich von ihr einfach noch nicht so gewohnt. „Pass ja auf dich auf!“ gab ich ihr mit den Lippen zu verstehen und sie konnte es ablesen. Während das Taxi in die Seitenstraße einbog, winkte ich ihr noch ein letztes Mal zu.

Die Flughalle in Shannon war ungewohnt leer. Okay, wirklich voll hatte ich sie während der paar Mal, in denen ich hier gewesen war, auch nicht erlebt, aber, dass es bereits nach 18 Uhr war, fiel auf. Zielstrebig ging ich auf das laufende Gepäckband zu, weil ich meine Tasche schon von weitem darauf gesehen hatte. Doch leider sollte es sich dann um einiges leichter erweisen, meine Tasche vom Fließband, als einen Wagen vom Autoverleih zu kriegen...! „Es tut mir sehr Leid Miss, aber wir haben leider keinen Wagen mehr für Sie draußen auf unserem abgegrenzten Parkplatz stehen. Wenn Sie wirklich einen telefonisch vorbestellt haben sollten, dann kann ich mir nicht erklären, warum ich davon hier keinen Vermerk finden kann. Ich...oh!“ suchte die Frau von der Autovermietung in einem Ordner herum und stutzte, als sie den unteren Rand der Seite durchlas. „Oh? Haben Sie jetzt vielleicht doch meine Vorbestellung entdeckt!?“ gab ich schnippischer von mir als ich eigentlich wollte. „Ähm, ja, Miss, so ist es. Also ich kann mir das wirklich nicht erklären. Mein Kollege und ich haben eben die Schicht gewechselt und normalerweise ist es so, dass wir dann immer erst die neuen Einträge und Vorbestellungen durchgehen, damit wir darüber gleich bescheid wissen. Aber eben, da herrschte hier ein heilloses Durcheinander, weil irgendein Passagier sein Gepäckstück nicht mehr finden konnte und unser Sicherheitsdienst hatte sie währenddessen am Eingang gefunden und es für eine Bombe gehalten... Da war die Aufregung recht groß, das kann ich Ihnen sagen!“. Die Frau quasselte und quasselte und wirkte dabei auch noch ziemlich verzweifelt auf mich. Prompt tat es mir noch mehr leid, dass ich sie so mies angegangen war! „Okay, gut, hören Sie...Dass Sie so einen Stress wegen diesem Gepäckstück hatten, das tut mir leid für Sie. Aber sind Sie sich da wirklich ganz sicher, dass kein einziges Auto mehr zur Verfügung steht? Ich muss heute noch bis nach Sligo und, ob ein Bus in diese Richtung geht, weiß ich nicht.“ versuchte ich ihr so nett es ging zu erklären und hoffte, während die Dame in irgendeiner weiteren Liste blätterte, dass sie noch irgendwo eines für mich finden würde. Selbst, wenn es bloß eine winzigkleine alte Klapperkiste wäre! „Nein, tut mir ehrlich Leid, aber...“ wurde die Frau vom Verleih plötzlich von einer Dame mit blondem kinnlangen Pottschnitt unterbrochen. „Entschuldigen Sie die Störung bitte, aber wir haben zufällig mitbekommen, dass Sie nach Sligo müssen und kein Wagen mehr frei ist...“ stellte sich die fremde Dame neben mir an den Empfangstresen und lächelte mich sympathisch an. „Nun ja, mein Sohn und ich,“ deutete sie auf einen cirka 17-Jährigen, der ein paar Schritte hinter seiner Mutter stehen geblieben war und mit beiden Händen in den Hosentaschen etwas schüchtern zu uns blickte. Ich wusste nicht wieso, doch irgendwie bekam ich so ein komisches Gefühl, dass ich ihn schon irgendwann einmal gesehen hatte. „...wir müssen zufällig auch zurück nach Sligo und hätten noch Platz. Wenn Sie wollen, dann nehmen wir Sie gerne mit?!“. Auch die Mutter strahlte für mich irgendetwas sehr Vertrautes aus... Doch vielleicht lag das auch daran, weil sie ihrem jungen Sohn so verblüffend ähnlich sah?!

 


Re: Puzzle of my heart

So, jetzt sieht der Post doch nach nem Bisschen mehr aus...*lach*



Re: Puzzle of my heart

au wie toll..ich werd gleich mal lesen ^^ eine woche ohne netz...und zivilisation...lol...

lol...wie lustich...wie der zufall so will...