Defibrillator-Forum - Defi-Technik

Wieviel Episoden sind normal?

Re: Wieviel Episoden sind normal?

Ihr seit alle so lieb, das tut sehr gut. Dankeschön!
Doch, er wurde im Juli 06 auf Falithrom eingstellt. Im Juni 07 mußte er auch ins KH weil der Ouick nur noch bei 9 war. Da hat man das abgesetzt, weil keine Grund für diese Medikamentation bestand. So stand es im KH bericht. Dafür hat er dann Plavix 75 bekommen. Aber er hat dann Ende August komplett aufgegeben. Keine Medis mehr genommen, nicht mehr zum Arzt und keine Defikontrolle mehr. Und dann fing er an mehr als früher zu trinken. Zum Schluß waren es etwas mehr als eine Flasche Wilthener Gebirgskräuter. Das war alles was er zu sich genommen hat. Ab und an mal in der Nacht ein Glas Brause. Gegessen seitt 13.01.08 nichts mehr. Er wird sich nie mit der Lähmung und den ganzen anderen Krankheiten abfinden. Er hatte am 29.03.06 einen herzinfarkt. Da kam er vom Spätdienst eher heim. Ich durfte keinen Arzt holen. Er ist am nächsten Tag wieder auf Arbeit. Und am 04.04.06 kam dann der Schlaganfall zu Hause. Er hat frühdienst, war noch auf Arbeit und abends-umgefallen, einfach so. Es war schlimm. Am nächsten Tag dann der Herzstillstand im KH. mMan hat ihn 6 mal mit 300 Joule wiederbelebt, er war zwei Minuten klinisch Tod. Danach künstliches Koma mit Kühlung. Ein furchtbarer Anblick. Und jetzt das, manchmal frage ich mich, wieviel Leid ein Mensch ertragen kann. Und ich kann nur hoffen, das er es schafft. Aber das Herz ist so schwach. Der Arzt sagte ja auch , das bei jeden Schock den der Defri auslöst Herzmuskelgewebe abstirbt. Kann man verlangen, das man das Teil ausmacht? Das will er nämlich. Er will endlich in Ruhe sterben. Ich kann ihn verstehen aber auch nicht.



Dieser Weg wird kein leichter sein...Dieser Weg wird steinig und schwer...

Re: Wieviel Episoden sind normal?

Hallo Christine,

will es Dein Freund überhaupt schaffen? Ich habe eher das Gefühl, daß er komplett aufgegeben hat. Entschuldige, wenn ich das jetzt so derb sage. Keine Medikamente genommen, mehr als sonst getrunken, Nahrungsaufnahme mehr oder weniger eingestellt: ich glaube, er hat eine solche Angst vor dem, was evtl. durch die Krankheit auf ihn zukommen könnte, daß er keinen Lebenswillen mehr hat. Aber das hast Du bestimmt selbst schon bemerkt. Was will man da machen? Ich bin mit meinem Latein am Ende, weil kämpfen muß er, das kannst Du nicht für ihn übernehmen. Außerdem mußt Du Dich auch um Dich und Deine Kinder kümmern, was in der jetzigen Situation schon mehr als genug ist.

Solange er aus diesem Loch, in welchem er sich derzeit befindet, nicht selber herauskommt, wird ihm Deine Fürsorge und die Kunst der Ärzte nicht wirklich helfen können.

Trotzdem: Kopf hoch, Christine, auch wenn das alles ganz schön traurig ist.

Liebe Grüße
Carmen

Re: Wieviel Episoden sind normal?

Nein, Carmen er hat sich schon lange aufgegeben. er ist auch jetzt sehr uneinsichtig. Du hast Recht mit dem was du schreibst. Ich fühle mich trotzdem sehr leer. Für ihn wäre es besser, wenn er die Augen schließt. Er wird mir sehr fehlen! Er war kein schlechter Mensch. Der Alkohol hat ihm zu einem Monster gemacht.

Du bist sehr lieb. Wie gehst du mit deiner Krankheit um? Wie wurde die festgestellt?

LG Christine

Re: Wieviel Episoden sind normal?

Hallo Christine, ich habe bis jetzt immer mitgelesen und will Dir sagen , Menschen sind sehr unterschiedlich in Ihrem Denken. Du hast ihm sicherlich nicht das" Herz gebrochen "aber irgendetwas muß ihm seinen Lebenswillen genommen haben. Alkoholiker wird man auch nicht aus Spaß.Mich haben damals bei Diagnose und Defiimplantation meine Jungs ( der kleinste war da 6 ) am Leben gehalten und mir ein Ziel gegeben, Ihr habt doch auch noch eine Tochter, denkt er nicht an sie.Man kann halt in einen Menschen nicht reinschauen , selbst Du vielleicht nicht.
Meine Mutter ist vor 4 Wochen an Krebs gestorben , da kommt in den letzten Wochen auch der Wunsch zu sterben, da konnte man nicht mehr helfen , aber ihm könnte geholfen werden. Ach ja , es ist schon verdammt schwierig wenn man zuschauen muß.
Ich wünsch Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen. Gruß Jörg E.



Re: Wieviel Episoden sind normal?

@ Jörg:

Ach Jörg, das ist jetzt aber traurig. Ging ja alles ganz schön schnell. Ich habe erst dieser Tage mal an Deine Mutter gedacht, weil Du doch vor ein paar Wochen geschrieben hast, daß sie krank ist. Herzliches Beileid von meiner Seite.

@ Christine:

Ich bin schon 14 Jahre krank - seit einem Vorderwand- und Hinterwand-Infarkt. Richtig schlimmer ist es aber eigentlich erst die letzten vier Jahre geworden. Aber wenn man schon so lange krank ist, hat das auf jeden Fall einen Vorteil: man ist mit der Zeit unaufgeregter und hatte auch genügend Zeit, sich mit der Krankheit mehr oder weniger zu arrangieren. Von Zeit zu Zeit kommt aber trotzdem mal ein Durchhänger und da hilft mir sehr der Austausch mit "Leidensgenossen". Ich muß aber dazu sagen, daß ich medikamentös gut eingestellt bin und das ist auch die halbe Miete. Außerdem muß ich mich nurmehr um mich und meinen Mann kümmern und um unser Haus. Das geht mal mehr, mal weniger gut.
Aber wenn dann mal eine Defiattacke oder eine Verschlechterung meines Zustandes kommt, werde ich auch wieder ganz klein mit Hut sein.
Ich hoffe, das dauert noch.

Wie geht's Euch denn heute? Ach, eigentlich eine dumme Frage, in der kurzen Zeit kann sich ja nicht viel getan haben. Halt uns auf dem laufenden und wenn Du Kummer hast: 'raus damit!

Liebe Grüße
Carmen

Re: Wieviel Episoden sind normal?

Lieber Jörg E.

habe das gerade von Deiner Mutter gelesen und möchte Dir auch mein Beileid aussprechen !

Vor solchen Sachen habe ich auch unheimlich Angst -überhaupt habe ich häufiger mal Zukunftsängste-. Bei meinem Vater haben sie im Okt. letzten Jahres auch Krebs diagnostiziert, es war ein Schock. Gestern hat er die Bestrahlung beendet, und er hat sie auch gut vertragen. Aber es bleibt irgendwie ein unsicheres Gefühl zurück !

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Kraft Jörg !

LG
Birgit



Re: Wieviel Episoden sind normal?

Liebe Christine,

und Dir wünsche ich auch viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Ansonsten geht es mir da ähnlich wie Carmen !

LG
Birgit



Re: Wieviel Episoden sind normal?

Hallo Ihr Lieben

EKG:
Sinusrhythmus = Herzrhythmus vom Sinusknoten = so wie es sein soll

LAH = Erregungsleitungsstörung (verspätete Weiterleitung) = normalerweise nicht dramatisch

ÜLT= überdrehter Linkstyp = Lager der elektr. Herzachse, ergibt sich aus o.g. Befund (LAH), nicht dramatisch

Ultraschall:
Apikal eingeschr. Schallfenster = die Echo-Wellen kommen aus Höhe Herzspitze nur eingeschränkt an = Ausdruck für Leistungsstörung

L. Ventrikel erweitert = Linksherzvergrößerung (Kammer) = wenn es sich nicht um ein Sportlerherz handelt, ist das die Folge von langanhaltendem Bluthochdruck oder Aorteninsuffizienz = nicht gut

Normale Wandstärken = Die Herzwand (Myokard) ist normal, was bei vorliegender Linksventrikelvergrößerung noch ein relativ gutes Zeichen ist

Akinesie anterior = Bewegungslosigkeit vorderer Herzbereich
Hypokinesie = Bewegunsgarmut der restlichen Bereiche
Paradoxe Septumbewegungen = die Herzscheidewand bewegt sich kontroproduktiv =
alles Dreies Ausdruck von Herzschwäche, Durchblutungsproblemen oder stattgehabten Infarkt = nicht günstig, erklärt u.a. die niedrige EF.

EF 28% = Auswurfleistung des Herzens in die große Körperschlagader, liegt normalerweise bei 70% (!) = Ausdruck einer schweren Herzschwäche = nicht gut

Gestörte Relaxation des LV = die linke Kammer kehrt nach Auswurf träge in ihre Ausgansglage zurück = Herzschwäche

Vorderwand flottierende Echostruktur = Da bewegt sich irgendetwas, was da nicht hingehört, möglicherweise Reste vom erwähnten Thrombus = muß nichts heißen

Leichte MR, Keine TR = weiß ich leider nicht, was das sein kann



Das ist der Krankenhausbericht. die Begriffserklärung hat mir ein Mediziner gemailt. Und der Hausarzt hat es mir auch so erklärt.

Ich rechne mit dem schlimmsten.

Re: Wieviel Episoden sind normal?

Hallo Christine , rechne bitte noch nicht mit den schlimmsten Sachen, zum Vergleich ICH: überdrehter Linkstyp , li.Kammer vergrößert , Auswurfleistung vor fast 2 Jahren ( EF ) 25 %, mittlerweile schon so um die 60% , es gibt Leute mit 15% EF und die rennen immer noch gut umher, also bitte alles schön erklären lassen was nun gemacht werden kann.

Gruß Jörg E.



Re: Wieviel Episoden sind normal?

Hallo Jörg,

er bekommt Cordarex. 2-2-1 ab morgen nur noch 1-0-0


Ich habe mir doch alles erklären lassen. Er hat ein schwere herzschwäche im Endstadium. Und die ist nun mal nicht heilbar. Der Defri hat 25 mal geschockt. er hatte 25 Kammerflimmern. Und jeder Schock läßt Herzmuskelgewebe absterben. Ich glaub der Arzt hat mir alles zu gut erklärt.

LG Christine