Hallo Christine, sicher stirbt bei einer Schockabgabe Herzgewebe ab. Aber auch das regeneriert sich wieder. Ich habe insgesamt über 60 Schocks erlebt, davon 30 als Massenauslösung. Mit einer Unterbrechung im vorletzten Herbst (2 Schocks, 5 Überstimulationen) habe ich aber seit 5 Jahren meine Ruhe und bin relativ stabil bei einer EF von 35-40%.
Gruß Thorsten
Re: Wieviel Episoden sind normal?
was heißt das EF überhaupt? Nach dem Appoplex 2006 lag EF bei 40% jetzt bei 28%. Ist schon eine verschlechterung. Ich weiß das ich überreagiere. Aber von den Ärzten bin ich so enttäuscht. Sie entlassen ihn mit einer schlimmen Thrombose im bein und Lähmungen der rechten Hand. Die konnte er bis zum Tag der Einlieferung noch komplett benutzen. Jetz muß ich ihn füttern und laufen kann er auch nicht mehr. ! Woch Krankenhaus und er ist Pflegestufe 3 vor Einlieferung war er nur 2.
LG Christine
Re: Wieviel Episoden sind normal?
Die EF (Ejektionsfraktion) in % gibt die Herzpumpfunktion an. Sie kennzeichnet die Menge Blut, die pro Herzschlag durch das Herz gepumpt wird. Ausgangswert ist die max. mögliche Menge Blut im Herzen = 100%. Ein normaler, gesunder Mensch hat eine EF von 60%, das heisst 60 % des Herzinhaltes werden bei einem Herzschlag aus dem Herz herausgepumpt (und logischerweise auch eingezogen), ein Sportlerherz schafft 70% - mehr geht nicht. Mit einer EF von 30% hat man also nur die halbe Leistung, was sich auch dadurch bemerkbar macht, dass umso weniger Blut an der Lunge vorbeigeführt wird und es so auch weniger Sauerstoff aufnimmt, somit also der Körper ständig mit Sauerstoff unterversorgt ist. Was sich meist - auch bei mir - mit ständiger Schlappheit und Müdigkeit bemerkbar macht.
Eure Klinik scheint ja 'ne ziemliche Katastrophe zu sein :-(
Gruß Thorsten
Re: Wieviel Episoden sind normal?
habe um 21.45 Notruf abgesetzt, weil er wieder dieses extreme Ohrensausen und Herzrasen sowie totale Panikattacke mit Luftnot hatte. Notarzt kommt nicht da er in Zeulenroda unterwegs ist. Also Bereitschaftsarzt angerufen. Ortopädien aus Langenwetzendorf. Kam gleich. Ach, das ist doch halb so wild. Hallo? Er hatte die Symptome immernoch. Ich habe darauf bestanden das er eingewiesen wird. Was hat er davon, wenn er Stunden später stirbt, nur weil ein Knochendoktor die Lage falsch einschätzt. Rettungswagen ohne Notarzt kam eine halbe Stunde später. Der Defri hatte ja gestern auch wieder "leicht" angesetzt. Der sanitäter sagte, eine Defiauslösung hat immer eine Ursache und so was gehört ins KH. Und auf Grund der Thrombose ist sowieso voricht geboten. Also ich zweifel jetzt ganz stark an unserem Rettungssystem. Oder bin ich überspannt? LG Angsthase
Re: Wieviel Episoden sind normal?
Hallo Christine, ich denke, ein wenig von beidem. Ein Orthopäde ist nun nicht gerade Fachmann für Defi's, es würde mich, ohne damit seinen Berufsstand anzweifeln zu wollen, auch nicht wundern, wenn der überhaupt nicht weiß was das ist. Warum es allerdings bei Euch nur einen Notarzt gibt und so wenig Krankenwagen durch die Gegend fahren, dass es eine halbe Stunde dauert bis der vor der Tür steht, würde ich dann doch mal genauer Erfragen.
Und dass Du alleine in der Situation etwas überspannt bist, ist kein Wunder.
Thorsten
Re: Wieviel Episoden sind normal?
Hallo Christine,
es tut mir sehr leid, dass es bei Euch nicht endlich wieder besser geht!!!
Thorsten, zu Deiner Frage nach den Gründen für die dünne Notarzt-Besetzung: mein Verdacht wäre, dass die Antwort darin liegt, dass Christine anscheinend in Thüringen wohnt. Das ist jetzt nicht wissenschaftlich untermauert, aber mein Gefühl hier in Leipzig ist ein solches, dass man hier im Osten des Landes schon deutlich einen Ärztemangel spürt. Klar, in vielen westdeutschen Städten dauert es auch mal etwas länger, bis man den Facharzt dann endlich zu Gesicht bekommt, aber meine Kardiologenpraxis hier in Leipzig ist nicht nur telefonisch so gut wie überhaupt nicht zu erreichen (man lässt es einfach klingeln, ohne ranzugehen), sondern sagt den Patienten Ende November, es gäbe erst wieder Termine ab September! Aber da man natürlich nicht so lang im Voraus planen könne, solle man sich doch im April nochmal melden, ob man dann für den Herbst einen Termin bekommt...
Viele liebe Grüße und die besten Wünsche nach Thüringen Bille
Re: Wieviel Episoden sind normal?
Hallo Bille, ich habe den Eindruck Du vermischt etwas die Äpfel mit Birnen. Das wir in einigen Bereichen von Ost- und Westdeutschland zu wenig Fachärzte haben ist eines, das hat aber mit Notärzten nichts zu tun. Ich bin da zwar absolut kein Fachmann aber ich denke, die sind entweder Ehrenamtlich tätig oder stehen in einem Arbeitverhältnis mit Hilfsverbänden wie ASB, Rotes Kreuz o.ä. Auf jeden Fall sind sie Spezialisten für diese Einsätze und auf einer Feuerwehr- oder Rettungswache stationiert, können also sofort losstarten (wenn sie nicht gerade im Einsatz sind).
Der Ärztliche Notdienst ist wieder etwas anderes. Diese Ärzte machen die "Normalversorgung", ebenfalls Ehrenamtlich. Die Ärzte setzen sich aber aus allen Fachrichtungen zusammen, so dass eben der kommt, der gerade dran ist - wie der genannte Orthopäde. Und das kann Dauern.
Thorsten
Re: Wieviel Episoden sind normal?
Mit einer EF von 30% hat man also nur die halbe Leistung, was sich auch dadurch bemerkbar macht, dass umso weniger Blut an der Lunge vorbeigeführt wird und es so auch weniger Sauerstoff aufnimmt, somit also der Körper ständig mit Sauerstoff unterversorgt ist.
Hmm... und je niedriger der EF, desto weniger Sauerstoff? Kann daher die extreme vergeßlichkeit kommen?
Re: Wieviel Episoden sind normal?
Hallo Christine,
also ich habe eine EF von ca. 20 % und kann nicht sagen, daß ich da jetzt "hirnmäßig" viel spüre, trotz meiner sicherlich notorischen Unterversorgung mit Sauerstoff. Ich bin nicht sonderlich vergeßlich, vor allem, was wesentliche Dinge angeht. Gut, ich weiß vielleicht nicht mehr, was ich vor fünf Tagen gekocht habe, die wesentlichen Dinge vergesse ich aber nicht. Der Defi Deines Freundes hat doch in letzter Zeit ca. 25 mal Kammerflimmern beendet, da kann ich mir dann eher vorstellen, daß es da zu einer Unterversorgung des Gehirns (da reichen ja schon ein paar Sekunden) gekommen ist. Außerdem - bitte entschuldige, das ist überhaupt nicht abwertend oder sonstwie gemeint - hat der Alkoholmißbrauch da sicherlich auch einiges dazu beigetragen. Aber bitte, verstehe das jetzt nicht falsch. Ich würde z.B. jetzt auch besser dastehen, wenn ich nicht so lange dem Nikotinmißbrauch gefrönt hätte! Aber so ist es halt nun.
Gut für Dich und ihn, daß er jetzt wieder im Krankenhaus ist, ich nehme aber an, daß er da bald wieder entlassen wird, da die Krankenhäuser heutzutage nach "Fällen" abrechnen. Die kriegen ihr Geld pro Fall, soll heißen, daß die ihn lieber 10 mal entlassen und wieder aufnehmen, als ihn vier Wochen an einem Stück im Krankenhaus liegen zu lassen. Ist leider so.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend, so gut das möglich ist.
Liebe Grüße Carmen
Re: Wieviel Episoden sind normal?
@Carmen, rechnen die bei Privatpatienten auch so? Ich hoffe doch nicht. Als er 2006 den Schlaganfall hatte, hat der ganze KH-Aufenthalt 30 000 € gekostet. Mit Koma, Defiimplatation und allem Pi pa po.
Ach jetzt muß ich gleich mal was fragen: Er hat einen Einkammer ICD Typ Lexos VR, Fa. Biotronik
Meßwerte Triggerpotential 9,0mV, Reizschwelle 0,3 V bei 0,5 msek Impulsbreite, Impedanz 695 Ohm, Schockimpedanz 44 Ohm, Ladezeit 4,3 sek bei 15 Joule.