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"Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

Womöglich verzählt oder wahrhaftig Teil 5 ... 

Wobei so ein Entkommen gar nicht so einfach werden würde.

Und obwohl der Planet nicht nur ein sehr spinatlastiges kulinarisches Angebot, sondern auch eine sehr staubige Oberfläche vorweisen konnte, würde es sicherlich nicht einfach werden, sich aus dem Staub zu machen. Immerhin handelte es sich beim so plötzlich aufgetauchten schwarzen Schatten um das Raumschiff, des genauso legendären, wie gefürchteten Riddlers.

Eines anbei bemerkt nahezu genauso rätselhaften Raumschiffkommandanten wie auch raumschiffkommandierenden Rätselstellers.

"Rette mich wer kann!" kreischte das Raumschiff DummWieBrot, als es endlich auch kapierte, dass die schwarze Shilouette des anderen Raumschiffes nicht etwa sein eigener Schatten sein konnte. Denn vom eigenen Schatten wurde man eher selten mit DummDummMegaknallparalysierungs Torpedos beschossen. Jedenfalls konnte sich das brotigste Raumschiff nicht wirklich daran erinnern so etwas jemals zuvor selbst getan zu haben.

Eigentlich war es ihm genaugenommen überhaupt noch nie passiert, in ein Gefecht verwickelt zu werden. Es war aus deshalb alles so furchtbar beängstigend! Da half nur die Einhaltung des Notfallplans:

„EMERGENCY! EMERGENCY!! EMERGENCY!!! Evakuieren sie sofort das Raumschiff. Bordcomputer und die Spinatvorräte zuerst. EMERGENCY! EMERGENCY!! EMERGENCY!!!“

Schön, entschieden zuviele Ausrufezeichen, aber immerhin war die Lage auch zum Verzweifeln! Und wenn die heldenhafte Crew auch ebenfalls zitternd und jammernd im Inneren der DummWieBrot hockte, so zischten denen doch nicht zwei dieser dabei extrem teuflisch zischenden Torpedos knapper als knapp an der dreifach getoastete Kruste vorbei.

Schön, andere traf es noch härter. Und ein kurz zuvor noch als bestes Fastfoodspinatrestaurant am Orte ausgezeichnetes Lokal wirkte nach gleich zwei direkten Volltreffern doch reichlich am Boden zerstört. Aber Spinatking hatte ja noch andere Fillialen.

Ein spezielles Raumschiff hielt sich dagegen für mindestens so einzigartig, wie unersetzlich. Leider flog es trotzdem panisch im Kreis umher, statt mit Höchsttempo auf und davon zu jagen.

„Wir müssen hier weg!“ Bei jeder Silbe hämmerte Captain Razor mit seinen geballten Fäusten auf die Armlehnen des Pilotensitzes. Zumindest hielt er zunächst das flauschige etwas, auf das er mit seinen Händen einschlug, für die Armlehnen. Dem Geheule von Teddy nach zu urteilen, war das aber womöglich ein bedauerlicher Irrtum gewesen.

„Auuuuuh, meine Pfoten, das ist nicht fair, ich hab doch gar nichts getan“ Wimmerte da auch bereits der sich sehr und völlig zu Unrecht mißhandelt fühlende Teddy. Doch selbst die eigentlich allzeit hilfsbereite Frechfischin sah sich außerstande in diesem Augenblick irgendwem tröstend oder hilfreich zur Seite zu stehen. Vor lauter Aufregung über das drohende Ende plagte sie ein fieser Schmerz unterhalb ihrer linken Flosse.

Und überhaupt. Sie war doch eigentlich Pazifistin! Andererseits saß sie ja auch an der Bordkanone, also konnte dieser umher ballernde Riddler gleich aber so was von einem Echo erleben. Wenigstens sobald sie endlich zurückfeuern konnte.

„Wie funktioniert dieses blöde Ding eigentlich?“ Ratlos fuchtelte die Frechfischin mit ihren Flossen umher.

„Keine Ahnung“ Echoten im Chor die beiden heldenhaftesten Kosmonauten die sich in diesem Augenblick in Hörweite befanden.

„Toll, typisch Männer!“ Knurrte eine von dieser Entwicklung nicht vollkommen faszinierte Bordkanonierin.

„Hiiiiiiilfe“ Kreischte das dümmste Raumschiff aller bekannten Galaxien und raste dann kopfüber direkt über das angreifende Raumschiff des Riddlers hinweg, der ein dermaßen bescheuertes Flugmanöver womöglich nicht einkalkuliert hatte.

„Autopilot ausschalten“ Flüsterte mit vor Schreck fast tonloser Stimme ein Raumschiffkommandant der sich nicht vorstellen konnte, wie er eigentlich eigenhändig das Raumschiff aus diesem Schlammassel hinaus steuern sollte. Aber er mußte es tun. Denn das Brot war dafür offensichtlich einfach viel zu dumm. Sein treuer Begleiter Teddy war damit beschäftigt seine lädierten Pfoten zu verarzten. Und die Frechfischin studierte mit grimmiger Miene die Betriebsanleitung ihrer Bordkanone. Also blieb ja nur er, Razor der ewige zweite Spartakiadesieger übrig, um zu tun, was getan werden mußte. Vor Angst zitternd, konzentrierte er sich ganz auf die Steuerung des Raumschiffs. Alle gelernten Tricks würden ihm jetzt nur leider überhaupt nicht helfen. Denn sein Gegner Riddler kannte sie ja nicht nur ebenfalls alle, sondern beherrschte sie samt und sonders auch den einen winzigen und doch entscheidenden Tick besser, als er selbst.

Also musste er sich eben voll auf die Steuerung konzentrieren und etwas ungewöhnliches tun. Fast seine ganze Aufmerksamkeit ruhte zumindest darauf, das Raumschiff zu kontrolieren. Denn ein Teil seines Unterbewußtseins erinnerte sich an die weisen Worte seines alten Kosmonautenausbilders Quark5. Quark5, ein Roboter von einem Kerl, hatte in solchen Momenten immer nur seinen Standardspruch gesagt.

„Vollgas, weg und dabei nicht ohnmächtig werden. Alles andere ist Quark“. Schön der altersschwache Zweitakter Roboter der Trabant Sieben Klasse hatte überhaupt nur diesen einen Spruch in seiner Datenbank abgespeichert gehabt, aber in keinem anderen Augenblick, als diesen, hatte dieser Ratschlag vernünftiger geklungen. Daran gehalten hatte sich Captain Razor aber auch schon früher.

Während Captain Razor somit wild entschlossen alle Energie auf die Triebwerke umleitete, machte die Frechfischin erste Fortschritte, bei der Lektüre der Anleitung „Sicherer Umgang mit der brotigsten Bordkanone wo gibt“

„Mist, das ist alles in sehr ulkigen aber völlig unverständlichen Schriftzeichen beschrieben!“ Perplex schleuderte eine von solchen Kleinigkeiten jetzt auch nicht mehr zu stoppende Kanonierin das dämliche Buch weg und versuchte sich an der Methode try and error. Irgendwie mußte das Mistding von einer antipazifistischen Waffe ja wohl zum Funktionieren gebracht werden!?!

Immerhin leuchteten einige Lämpchen auf, als sie der Reihe nach alle drei Knöpfe am Bedienungspult ausprobierte. Und tatsächlich schien damit das Schulungs- und Lernprogramm im Umgang mit gefährlichen Bordwaffen endlich zum Leben zu erwachen. „Willkommen beim Schulungs- und Lernprogramm für den sicheren Umgang mit der brotigsten Bordkanone wo gibt!“ Die blecherne Stimme des Programms war der Frechfischin sofort unsympathisch. Leider schien das dem Programm nur überhaupt nichts auszumachen.

„Willkommen beim Schulungs- und Lernprogramm für den sicheren Umgang mit der brotigsten Bordkanone wo gibt!“ Den Satz hatte die künftige Bordschützin schon mal gehört, aber er half ihr beim dazulernen doch überhaupt nicht weiter!

„Willkommen beim Schulungs- und Lernprogramm für den sicheren Umgang mit der brotigsten Bordkanone wo gibt!“ „Arghz“ Augenrollend drückte die Frechfischin erneut wild auf den Knöpfen umher. Nicht ganz erfolglos, denn immerhin ertönte danach endlich ein anderer Satz.

„Lektion Eins, achten sie auf die eigene Sicherheit. Waffen sind gefährlich!“ Das war Ansichtssache, derzeit rotierten die Gedanken einer ihre eigene sonstige Friedfertigkeit nicht einmal besonders vermissenden, kampfbereiten Frechfischin eher um die Gefährdung ihres eigenen Wohlbefindens, aufgrund eines dämlichen Lernprogramms.

„Lektion Eins, achten sie auf die eigene Sicherheit. Waffen sind gefährlich!“ Probehalber wartete sie diesmal vor allem nicht auf die zweite Wiederholung, sondern drückte schon jetzt erneut die Knöpfe. Womit das Lernprogramm dann offensichtlich tatsächlich vorab beendet war.

„Machen sie die Waffe einsatzbereit in dem sie, wie sie es in Lektion dreihundertsieben Abschnitt Acht B gelernt haben, alle fünf Finger ihrer rechten, linken oder mittleren Hand auf den Touchsscreen legen!“

„Na toll“ Knurrte eine Frechfischin, der in diesem Moment klar wurde, dass sie diesen Job nicht auf reguläre Art ausfüllen konnte. So ganz spontan fiel ihr nur leider keine Lösung ein. Ob man das doofe Dings wohl einfach kurzschließen konnte?

„Alles festhalten, wir fliegen ab durch die Mitte! Und auf und davon!“ Razors Stimme übertönte selbst die weiterhin aus den Bordlautsprechern dröhnende Musik. Was, da mittlerweile statt „Eye of the Tiger“ nun „Help“ in einer kruden Technomischung gespielt wurde, für die Moral der Crew jedoch durchaus günstig war.

Von den unkonventionellen, um nicht zu sagen unprofessionell diletantischen Flugmanövern leicht überrascht, blieb selbst dem Riddler vorerst nichts, als staunend die Flucht der DummWieBrot zu registrieren.

Oder war das etwa nur einer seiner üblichen Tricks? Eine Finte? Wußte er etwa mit welchem Ziel und Auftrag die Crew unterwegs war? Würde er statt das Raumschiff in einem Gefecht jetzt schon zu zerstören, einfach folgen und auf diesem Wege die verschwunden Wale finden?

Der sich weiterhin tief im Inneren der DummWieBrot versteckt haltende Kundschafter würde es jedenfalls dem Riddler auch weiterhin ermöglichen, sein Ziel geradezu spielend leicht zu orten. Obwohl seit dem Auffüllen der Spinattanks des brotigen Raumschiffes, die Signale des Kundschafters wesentlich gedämpfter erklangen. Doch das beunruhigte den Riddler nicht. Immerhin ernährte sich dieser ganz spezielle Kundschafter vorzugsweise von Spinat. Da die selten dämlichen und damit möglicherweise nur scheinbaren Helden des Augenblicks, schon das erste scheinbar spurlose Verschwinden der kompletten Spinatvorräte nicht bemerkt hatten, sah der Riddler auch wenig Grund zur Annahme, dass sie diesmal Verdacht schöpfen würden.

Also lief wenigstens sein Plan weiterhin genauso verworren perfekt am Schnürchen, wie er es am liebsten hatte. Und am Ende würde er diese Crew samt ihrem debilen Zwiebackraumschiffs vor ein Rätsel stellen, dass sie einfach völlig überfordern mußte. Ja und dann würde er den Hauptpunkt machen und einige Dinge ein für alle mal klären.

„Abstand halten und folgen!“ Entspannt lächelnd lehnte sich der Riddler zurück. Während sein Raumschiff scheinbar unsichtbar und vollkommen automatisch gesteuert weiterflog, hatte er selber endlich auch Zeit, um an einem weiteren Rätsel für die lausigen Ersatzhelden zu knobeln. Nicht das er das nötig gehabt hätte, aber alleine um sich selber eine Freude zu bereiten, würde er es trotzdem tun. Und danach würde er tun, was getan werden musste. Denn auch die ruchlosesten Raumschiffkomandanten mussten gelegentlich dort hin gehen, wo sich selbst der ehemalige Präsident Broman vorzugsweise zu Fuß hinbegab.

Obwohl die Technologie des Beamens, wenigstens für eine so wohlhabende und hochgestellte Persönlichkeit wie Broman, eigentlich auch andere Lösungen für dieses oft genauso drängende wie eigentlich uralte Problem aller Wesen mit einem Stoffwechsel anbot.

Das beamen in die Toilette des herrschaftlichen Landsitzes von eben diesem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Foren des Universums funktionierte nun aber einfach nicht ganz so perfekt, wie es das, wenigstens nach Meinung von Expräsident Broman besser getan hätte.

Davon und vom Plan des Riddlers aber auch überhaupt gar nichts ahnend, zischte währenddessen die Besatzung der DummWieBrot in einem für die Benutzung der ausgewählten alten Transithyperraumstrecke im Grunde überhaupt nicht angepaßten Tempo, weiter in Richtung des geheimen Verstecks der letzten Wale des Universums.





Wenn die Dummheit eine Geistesschwäche wäre!
Leider ist sie aber eine furchtbare Stärke;
sie ist ein Fels der unerschüttert dasteht,
wenn auch ein Meer von Vernunft
ihm seine Wogen an die Stirn schleudert.

Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

 Sooo genial, Brötchen!! *wegbrech* Ich muss mir das gleich nochmal durchlesen. Allein schon der Satz "Rette mich wer kann!"


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Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

  Oberst genial


Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

...“Von kleinen Fischen und großen Baseballschlägern“ „HA! Diesen aufgeblasenen Riddler haben wir abgehängt und ganz schön alt aussehen lassen!“ konnte Captain Razor mit einem arrogant-sympathischen blendend weißen Lächeln seinen Triumph nicht verhehlen und schlug als Bestätigung wieder auf seine vermeintlich kuschelige Armelehne, was ein schmerzvolles Wimmern von Seiten eines flauschigen Mitfahrers nach sich zog. Gerade als die stets mitfühlende Frechfischin Teddy ein paar völlig nutzlose aber dafür mit viel Alkohol angereicherte Bachblüten-Notfalltropfen gegen den tobenden Schmerz in der Pfote einflößen wollte, fiel ihr ein merkwürdiges Geräusch auf, das durch den Lüftungsschacht der Dummwiebrot drang... „Pssssst! Seid alle mal still!“ flüsterte sie...“Du auch, Dummbrot!“ zischte sie dem unverbesserlichen Raumschiff zu, das sich gerade selbst mit einem Medley aus Kölner Karnevalsliedern von der schrecklichen Aufregung ablenken wollte. Die Dummbrot brummelte zerknirscht, war aber noch immer viel zu verschreckt, um ganz auf die Klänge aus der fernen heimatlichen Galaxie zu verzichten. „Häs de och kei Jeld, dat es janz ejal...drink doch met un kömmer dich nit dröm....“ dudelte Bläck Fööss leise aus den Lautsprechern. Da Frechfischinnen zwar über sehr praktische Kiemen, jedoch nicht über besonders gutes Gehör verfügen, presste Teddy seine flauschigen Lauscher dicht an den Lüftungsschacht und wisperte aufgeregt: „Tatsächlich! Ich hör was....das hört sich an...wie...KAUGERÄUSCHE!“ Mit schreckensgeweiteten Fischaugen starrte die Frechfischin ihre Kameraden an, schluckte und flüsterte mit gespielt-tapferer Stimme ...“Wwir haben einen blinden Passagier an Bord! Ein Spion!“ ...mit grimmigem Blick postierte sie sich breitflossig vorm Waffenschrank und herrschte den Bordcomputer an: „Ich brauche WAFFEN!“ Vor Schreck erbleichend öffnete die Dummbrot die gruselige quietschende Tür zum Waffenarsenal und murmelte kleinlaut „Achtung! Waffen können gefährlich sein!“. Die Kampffischin ignorierte diese Rummemmerei und ließ ihren Blick über all die halb- und vollautomatischen Handfeuerwaffen, die tödlichen Laserwaffen und die nuklearen Sprengköpfe gleiten und entschied sich schließlich – eingedenk des technischen K.O’s an der Bordkanone – für einen kleidsamen schwarzen Latex-Kampfanzug und einen gut in der Flosse liegenden Baseballschläger. „MÄNNER!“, kommandierte die Frechfischin in zackigem Militärton, „Wir gehen durch den Lüftungsschacht und greifen den Feind von der Flanke an!“ Die Frechfischin hatte zwar keine Ahnung, was oder wo eine Flanke überhaupt war, aber sie hatte den Satz in ihrer Lieblingsbettlektüre, „Die Kunst des Krieges“ gelesen und fand, dass er in dieser Situation ziemlich gut kam. Captain Razor war zwischenzeitlich auch etwas blaß geworden, jedoch nicht – wie empfindsamere Mannschaftsmitglieder oder memmenhafte Raumschiffe – aus Furcht, sondern aus purem Ärger. Wer war auf diesem Raumschiff der Kommandant? Er oder diese Witzfigur im Latexanzug, deren Baseballschläger fast größer war als sie selbst? „ICH GEHE VORAN! Danach Teddy als zweithöchster Offizier! Die Frechfischin folgt uns in sicherem Abstand!“ bellte er mit autoritärer Stimme, die keinen Widerspruch duldete und riss das Gitter mannhaft von dem Lüftungsschacht und schwang sich mit anmutiger Eleganz in den engen Kanal, wo er sein voreiliges Vordrängeln gleich bereute, als er eine dicke Schicht Spinnennetze im Gesicht spürte. „BÄH! Hier ist ja ewig nicht mehr geputzt worden! Ich machte mir ja meine schöne Uniform schmutzig!“, beschwerte sich der zackige Kommandant mit unverholenem Seitenhieb auf die nachlässige Dummwiebrot. „Ich bin ein Raumschiff und keine Putze! Ausserdem bin ich im Betriebsrat!“ schmetterte die Dummwiebrot den Vorwurf ab und dudelte weiter „Wat och passeet, dat eine is doch klor: et sSchönste wat mer han, schon all die lange Johr es unser Veedel“.... „Teddy geht voran!“ revidierte Razor, der momentan auch keine Lust auf eine Debatte mit der Raumschiff- und Bordcomputergewerkschaft hatte. Mit seinem Fell würde der flauschige Kamerade den Lüftungsschacht durchfegen und Razors Uniform unbefleckt bleiben. An und für sich ein guter Plan, doch leider stellte sich heraus, dass Teddy wohl in der letzten Zeit zu oft seinem Stärkungsmittel zugesprochen und daher im engen Lüftungsschacht bereits nach wenigen Zentimetern feststeckte. „Was ist schlimmer? Der Frechfischin den Vortritt zu lassen oder eine schmutzige Uniform zu riskieren?“ wog Razor mit messerscharfem Verstand ab. Und entschloß sich schließlich nach rationalem Kalkül für Variante 2. „Die Frechfischin geht voraus! Wenn es nach mir ginge würde ich liebend gern zuerst dem Feind ins Angesicht spucken, doch falls mir etwas passieren sollte, wären die Folgen für das dann kommandolose Raumschiff nicht auszudenken. Da ist es wohl besser, wenn das Kanonenfutter ehm...ich meine die Kanonierin Frechfischin vorgeht!“ kommandierte er. Die Frechfischin krabbelte sogleich wendig durch den verschmutzten Lüftungsschacht, wobei ihr der schlüpfrige Latex-Kampfanzug sehr zugute kam. Leider nehmen diese Anzüge aber auch keinen Staub auf, so dass dieser erst recht an Captain Razors Uniform kleben blieb. Leise fluchend blieb er der Frechfischin auf den Flossen, die sich mutig dem Kau- und Schmatzgeräusch entgegenrobbte, das direkt in die Kombüse des Raumschiffs führte. Das dumme Brot unterlegte die gefährliche Mission passenderweise mit „Spiel mir das Lied vom Tod“ und der äußerlich tapferen Frechfischin war innerlich ganz mulmig zumute. Mit zitternden Flossen stieß sie das verstaubte Gitter zur Kombüse vom Lüftungsschacht. Ein erschreckter Weberknecht eilte davon, Razor hielt gespannt die Luft an und die Frechfischin umklammerte mit nackter Angst den Griff ihres Baseballschlägers, als der Schein ihrer kleinen Taschenlampe auf den blinden Passagier in der Kombüse fiel..... ....Fortsetzung folgt!


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Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

Genial!!!  Liebe Hora

Hach, die pazifistisch-waffenvernarrte Frechfischin ist mein Favorit.





Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

Danke für die Blumen, Razorlein! Die Frechfischin ist wirklich ein ziemlicher Sympathieträger, wie ich zugeben muss   Aber ich bin sooo gespannt, wie die Geschichte nun weitergeht *Fingernägel kau*




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Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

Das war supertuffigtoll! *kreischtz* Und die kleine Frechfischin ist sooo heldenhaft *Seufz*

Hero Frechfischin vs der Spion der den Spinat auffraß folgt in Kürze *versprochen* wenn auch vielleicht mit nem anderen oder gar keinemTitel ... aber es wird passieren.

*Ich geben ihnen mein Ehrenwort* vs "Der Herr badet gerne lau" Hörspielproduction ...





Wenn die Dummheit eine Geistesschwäche wäre!
Leider ist sie aber eine furchtbare Stärke;
sie ist ein Fels der unerschüttert dasteht,
wenn auch ein Meer von Vernunft
ihm seine Wogen an die Stirn schleudert.

Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

Ich hoffe, du hast dein Ehrenwort auf deinen liebsten Brotaufstrich gegeben, so dass wir wirklich auf eine baldige Fortsetzung hoffen können, Brötchen!


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Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

SIEBEN oder auch die folgende Fortsetzung

Razor hielt gespannt die Luft an und die Frechfischin umklammerte mit nackter Angst den Griff ihres Baseballschlägers, als der Schein ihrer kleinen Taschenlampe auf den blinden Passagier in der Kombüse fiel ...

Und es war einfach extrem erschreckend für die Frechfischin, dass der im Grunde recht unscheinbare Schein ihrer kleinen Taschenlampe dabei auf so unglaublich viel blinder Passagier traf.

"Kannst Du den Eindringling sehen?" fragte Captain Razor so leide flüsternd, wie es ihm überhaupt nur möglich war.

Oh, ja die Frechfischin konnte den Eindringling sehen. Wenigstens dessen Kopf. Eigentlich konnte sie aber selbst den Riesenschädel auch nur teilweise sehen, aber sie konnte sich den Rest ganz gut ausmalen. Im Augenblick fragte sie sich aber eher, ob sie wohl auch gerade gesehen wurde. Und was der blinde Passagier wohl von ihrem Aufzug halten würde.

"Ich brauche einen Bericht, wie soll ich sonst heldenhaft handeln?" Unabsichtlich sprach Razor lauter, als er es in diesem Moment selbst für angebracht hielt.

Was nur gar keine große Rolle mehr spielt, weil das dümmste und brotigste Raumschiff der Welt prompt über seine sämtlichen Bordlautsprecher einen Lagebericht sendete.

"Die wagemutige Frechfischin, in ihrem unglaublich körperbetonten Heldinnenoutfit befindet sich derzeit überhaupt nicht in einem Lüftungsschacht, sondern steckt zusammen mit Captain Razor im Müllschacht für die Küchenabfälle. Lieutenant Teddy befindet sich in seinem Quartier und trainiert heimlich auf seinem Trimmdichrad. Der Aufenthaltsort des heimlichen Spions ist dafür derzeit noch nicht gemeldet worden, aber das Brot hat alles unter Kontrolle".

Ein lautes Quietschen, ließ alle Ohrenzeugen um ihr Hörvermögen bangen.

"Alles außer dem Lautstärkenregler, aber das war ehrlich keine Absicht".

Ein erneutes Quietschen, das beinahe noch um einiges unerträglicher war, als die Spannung die Captain Razor bereits fast umbrachte, erklang. Obwohl es eigentlich weniger ein Klang, als ein Klagelaut zu sein schien.

Nein! Das war überhaupt nicht mehr der Sound der Bordlautsprecher. Das Wehklagen kam eindeutig direkt aus der Kombüse.

"Oh wie schrecklich"

Hauchte die Frechfischin, die jedoch unfähig schien genauer zu artikulieren, was eigentlich so schrecklich war.

Der verwegenste aller anwesenden Weltraumpiloten hätte darauf aber gerne die Antwort gewußt.

"Was immer da auch ist, können wir es gefahrlos angreifen?"

Es war wirklich nur eine Frage. Weswegen Captain Razor auch absolut davon überrascht war, als ihm die Frechfischin keine Antwort gab, sondern sich nur mühsam zu ihm umdrehte, ihn kurz wortlos anguckte, dann ausholte und ihm schwungvoll mit dem mitgeschleppten Baseballschläger auf die Finger schlug.

"Auuuutsch!"

Ein perplexer jedoch nur fast sprachloser Captain heulte los. Das war ja fast schon Meuterei! Also dafür würde er dieser militanten Frechfischin aber die Bountyration streichen. Mindestens!

Wenigstens wenn er die nächsten Augenblicke überleben würde. Da der Schmerz in den Fingern wohl doch keine tödliche Gefahr darstellte, mußte er somit nur etwas unternehmen, um nicht vor Neugier sterben zu müssen.

Vorerst sahen die tränenden Augen von Captain Razor aber nur, wie die Frechfischin aus dem Schacht in einer eleganten Bewegung in die Kombüse glitt.

Direkt danach sah Razor allerdings auch, was die Frechfischin zuvor bereits gesehen hatte.

"Es ist ein WAL! Er hockt mitten in unserer Kombüse und schlingt gerade Unmengen Spinat hinunter. Wenn er die ganze Zeit schon so frisst, hat er bestimmt schon nahezu sämtlichen dort gelagerten Spinat aufgefressen".

Es war unglaublich, aber immerhin hatte er es trotzdem geschafft einen Bericht zu liefern. Razor atmete auf. Solange er tat, was laut Kosmonautenhandbuch in so einer Situation getan werden mußte, würde er das Kind schon schaukeln.

Womöglich wegen des laut gerufenen Berichts des Kapitäns hatte der Wal jetzt allerdings seine Mahlzeit unterbrochen und blickte tieftraurig umher.

"Pssssst, wir machen ihm Angst".

Augenverdrehend und mit allen Flossen wild umher fuchtelnd versuchte eine durchaus empörte Frechfischin Razors Verhalten zu beeinflussen.

"Wir, ihm, Angst?"

Da dem durchaus nicht vollkommen lebensmüden Captain Razor gerade sowohl bewußt geworden war, dass es im Krisenbewältigungshandbuch für Kosmonauten durchaus nicht für alle Situationen einen Lösungsvorschlag gab, als auch sofort klar war, dass der Wal allein schon wegen seiner Größe absolut vor nichts was sich innerhalb der DummWieBrot befand Angst haben mußte, fürchtete Razor sich dafür selber in einem für die Aufrechterhaltung der Sicherheit an Bord eigentlich eher unpassendem Ausmaß. Für einen kompletten Satzbau fehlten ihm daher jedoch absolut die notwendigen Nerven.

"Es ist ein Walbaby".

Nichts in ihrer warmweichen und entzückten Stimme kaschierte den komplett von dem gewaltigen Körper des Babywals in Anspruch genommenen und erst wenige Momente zuvor geradezu schlagartig erwachten Mutterinstinkt der Frechfischin. Egal was es kosten würde, sie würde ihn beschützen. Vor dem Riddler und wenn es nötig sein würde auch vor Razor, Teddy und dem Raumschiff dessen Intellekt unter dem eines tiefgefrorenem Brötchens lag. Was die Frechfischin übrigens gut beurteilen konnte, weil sie mal eine Nacht lang in einer Gefrierbox eingesperrt gewesen war und es ihr nur dadurch gelungen war, der drohenden Kälte und dem Drang einzuschlafen zu trotzen, indem sie eine Konversation mit einem tiefgefrorenem Brötchen geführt hatte. Es war dabei übrigens um den Sinn des Lebens gegangen. Und um Opferbereitschaft einiger, um andere zu retten. Weswegen die Frechfischin das Brötchen schlußendlich aufgefressen hatte.

Der kleine immer noch leise vor sich hin wimmernde Wal schien kein Brötchenfan zu sein, sondern sich tatsächlich mehr dem Vertilgen von Spinat gewidmet zu haben.

"Wir haben ein Walbaby an Bord?"

Die Stimme von Teddy klang den Umständen entsprechend absolut erstaunt. Womit er ein sehr professionelles Verhalten an den Tag legte. Solange es ihm gelang zu verschweigen, dass es bei der ersten Meldung über einen an Bord befindlichen Wal, vor Schreck kopfüber von seinem Trimmrad gestürzt war, konnte er sogar halbwegs zuversichtlich sein, diesen eigentlich nicht voll gerechtfertigten Ruf auch weiter aufrecht erhalten zu können. Sich mühsam wieder aufzurappeln konnte jetzt aber unter gar keinen Umständen verkehrt sein. Immerhin war es jetzt sicher besser das eigenen Quartier zu verlassen und sich beim Wal oder besser noch beim Captain in der Kombüse einzufinden.

Die DummWieBrot war dagegen zu perplex um sich über mögliche Treffpunkte Gedanken machen zu können. Dafür war der Bordcomputer damit beschäftigt, sich mit einem interessantem Problem auseinander zu setzten, das da lautete:

Wenn ein Raumschiff mit dem vorschriftsmäßigen Spinatvorräten in allen Tanks und der Kombüse sicher zum nächsten bewohnten Planeten gelangen kann, wo stürzt dann ein Raumschiff ab, wenn ihm die für den Weiterflug dringend benötigten Spinatvorräte zwischenzeitlich deutlich dezimiert worden sind?

Dabei war das durch das Vertilgen des Spinats sicherlich noch weiter angestiegene Gewicht des Wals, der sich eigentlich überhaupt nicht an Bord befinden sollte, dann direkt ein weiteres Problem.

"Wenn wir den Wal nicht in den Tank bekommen, werden im weiteren Verlauf des Fluges unsere Triebwerke ausfallen. Keine Ahnung wann genau das passieren wird, weil ich dafür eine irre kompliziert aussehende Gleichung mit zwei Unbekannten lösen müßte, aber das Resultat wird immer das Gleiche sein".

Die DummWieBrot bemühte sich die trostlosen Worte seiner Meldung, den Crewmitgliedern mit Hilfe einiger akustischer Signale leichter verständlich zu machen. Und was wäre dafür geeigneter gewesen, als eine laute Sirene?

"Uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuooooooooooooooooooooooooiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii"

"Aaaaaaaaaaah"

Razor, Teddy und die Frechfischin kreischten fast zeitgleich los. Was aber fast niemandem auffiel, da die Sirene im Grunde alles übertönte.

Alles, außer dem erneut vom Babywal angestimmten Trauergesang.

"Ich will zu meiner Mamiii!!!"

Schluchzte der kleine Wal und schluckte dabei einen etwa zwei Kilo schweren Spinatklumpen runter, der ihm allerdings weniger auf der Seele, als auf der Zunge gelegen hatte.

"Ich bin ja bei Dir".

Die Frechfischin versuchte tröstend eine Flosse um den Wal zu legen. Aber entweder war ihre Flosse dafür, zu klein, oder der Wal war dafür zu groß. Womöglich traf sogar beides zu. Wahrscheinlich brauchte der Kleine seine echte Mutter also wirklich. In den Tank würde das arme Hascherl von diesem herzlosen Raumschiff aber nicht gesteckt werden. Dafür würde sie schon sorgen!

"Was hängt da eigentlich am Hals von dem Wal?"

Captain Razor versuchte sich mit der im Grunde hoffnungslosen Situation an Bord eines nahezu verloren Raumschiffes zu arrangieren, indem er sich zunächst mit einigen Detailfragen befaßte. Und der kleine Kasten, der am Hals des Wals festgezurrt war und in regelmäßigen Abständen aufblinkte, schien dafür ein brauchbar kleines Detail zu sein.

"Wo genau befindet sich denn der Hals von dem Wal?"

Die Stimme von seinem treuen Untergebenen Teddy impfte Razor wenigstens kurzfristig wieder etwas Hoffnung ein. Allerdings schien die Stimme von weit weg zu kommen.

"Teddy wo steckst Du?"

Razor versuchte am Wal vorbei zugucken, was ihm aber nicht gelang, da der Wal die komplette Kombüse einnahm und mit seiner Schwanzflosse sogar noch weit in das sich neben der Küche befindliche Lager hineinragte.

"In Schwierigkeiten, ich stecke mitten in Schwierigkeiten".

Voller Verzweiflung blickte sich Teddy im vollkommen leeren Lagerraum um. Also bis auf seine Wenigkeit und massig Wal war das Lager jedenfalls restlos leer. Was nicht günstig war, da sich eigentlich im Lager der Hauptspinatvorrat befinden sollte.

"Es ist alles soooooooooooo schrecklich".

Seufzte die DummWieBrot, als sie ausnahmsweise tat, was sie laut Arbeitsanweisung eigentlich permanent zu tun hatte, also die Lagerbestände überprüfte.

"Wir werden in einer Minute +/- einigen Sekunden keinen Treibstoff mehr haben und daher manövrierunfähig sein".

"Alle Maschinen stop!"

Eigentlich war es dafür schon längst zu spät, aber allein für die Gewissheit ein letztes Mal den Befehl erteilen zu können, bevor die Triebwerke von ganz alleine stoppten, war es die Sache wert. Razor lächelte daher für einen winzigkurzen Augenblick sogar, als die Maschinen tatsächlich gestoppt wurden.

"Wieviel Treibstoff ist jetzt noch exakt vorrätig?"

Auch in nahezu aussichtslosen Situationen war es immer wichtig genau über die Lagerbestände Bescheid zu wissen. Captain Razor verdrängte den Gedanken daran, um wievieles besser es gewesen wäre, wenn ihm diese Regel schon früher eingefallen wäre. Aber er war einfach nicht drauf gekommen. Und gab es im Bordhandbuch nicht eine eindeutige Arbeitsanweisung, dass es alleinige Aufgabe eines Bordcomputers war, diese Aufgabe zu erfüllen?

"Treibstoff? Definieren sie bitte den Begriff Treibstoff, da sich an Bord keine Äquivalent dieser daher automatisch als unbekannt eingestuften Substanz zu befinden scheint!"

Die Message vom Brot war niederschmetternd.

"Wir sind verloren"

Razor und Teddy stöhnten einträchtig, wenn sie auch von einem zwischen ihnen festsitzendem Wal daran gehindert wurden sich spontan in die Arme zu fallen.

"Ich glaub ich brauch jetzt einen der den Wal knuddeln kann und wer knuddelt jetzt eigentlich mich?"

Die Frechfischin schluckte. Dieses Abenteuer schien wahrlich groß, aber auch sehr schwierig zu sein.

Der kleine blinckende Kasten am Hals des Wals konnte dann immerhin spielend leicht als Peilsender indentifiziert werden. Was die einer ungewissen Zukunft entgegennlickende Heldenschar aber auch nicht wirklich erfreuen konnte.





Wenn die Dummheit eine Geistesschwäche wäre!
Leider ist sie aber eine furchtbare Stärke;
sie ist ein Fels der unerschüttert dasteht,
wenn auch ein Meer von Vernunft
ihm seine Wogen an die Stirn schleudert.

Re: "Rettet die Wale" oder "Die ganze Wahrheit über die Freistaat-Forenuser!"

Nein, wie GENIAL! *kreisch* Und sowieso: AAAAAARMER BABYWAL!  


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