So ich versuch auch mal die Pros. und Kontras (aus meiner Sicht) darzulegen
PRO:
1. weit größere Auswahl an Charakteren.
gerade das einfache System, dass sich von DSA1 bis3 durchzog hat meine maßgeblich dazu beigetagen, dass DSA als Anfängerrollenspiel verschrieen was, weil man nur eine extrem begrenzte Auswahl an Rollen hatte (auf den ersten Blick). Jetzt besteht auch die Möglichkeit etwas ausgefallenere Sachen zu spielen bis sogar hin zum zwergischen Magier (was aber regelrechte Nachteilmonster sind über deren Spielbarkeit man nachdenken kann) auch so Charaktere wie Orks Goblins oder Achaz finde ich durchaus eine Bereicherung.
2. Die Charaktererschaffung an sich.
früher war es durch das Würfeln teilweise ein Glückssache was man spielen konnte und was nicht, mit dem Kaufsystem bei der Charaktererschaffung ist man freier in der Charakterauswahl und jeder Spieler hat die gleichen Voraussetzung.
3. besseres Spielgleichgewicht
a) wer kannte es nicht, man begegnete auf hohen Stufen einem Drachen und konnte sich auch den ein oder anderen Treffer ohne Problem einstecken,Spieler: Wie der hat nur 100 LE? der Wurm, da hab ich ja mehr! mittlerweile hat man durchaus realistische Verhältnisse (70 ist fast das höchste der Gefühle, wenn man Zwerg ist und mit maximaler Konsti startet)
b) Bei Helden und Gegner mit über 100 LE war der Fernkampf wenig sinnvoll, durch die Einführung der (Auto-)Wunden und niedrigerer LE sind Bogen und Armbrust mittlerweile eine ziemlich gefährliche Sache.
c) das Kampfsystem ist durch die Sonderfertigkeiten interessanter geworden ohne den Kampf zu verlangsamen (ob ich denen Angriff +x ansage, oder jetzt einen Wuchtschlag kommt aufs gleiche hinaus)
Kontra:
Hier sehe ich eigentlich nur einen richtigen Nachteil, nämlich das liebe Geld.
Wenn Leute fast alle Bücher von DSA 2 od. 3 besitzen ist es schon schwierig sich dazu durchzuringen die neuen Bücher zu kaufen .
Jetzt etwas was ich dauernd als Vorwurf an DSA4 höre und worauf Mike auch kurz eingegangen ist:
Das Powergamen
Nun noch etwas zum "Powergamen."(das Ausnutzen der Regeln bis zum Äußersten um einen möglichste starken und mächtigen Charakter zu bekommen der auf jede Situation, kraft seiner "Macht" eine Möglichkeit hat und so Haufenweise Abenteuer killt, oder den Anderen die Show stielt( und somit nervt)
sicherlich erleichtert DSA4, im Gegensatz zu einem starren System wie DSA3 das "Powergamen", desto mehr Freiheiten die Spieler haben, desto mehr Möglichkeiten hat man natürlich auch es zum "Extrem" zu führen.
Man kann sicherlich die erlaubten 100 Pkt. auf die GP setzen
Man kann durch "gute Berufswahl" mit KK 18 starten
Man kann von Anfang an Alle Stabzauber können
Man kann alle wichtige Kampfsonderfertigkeiten von Anfang an Lernen
Man kann nur Nachteile nehmen die nicht ins Gewicht fallen (z.B. Vorurteile Orks)
Man kann mit seinen Waffentalenten mit einem Wert von 15 starten
etc. pp
ABER: Man muss es nicht.
ich denke mit jeder Schwäche die man einem Charakter gibt (aber auch hier gilt "nicht übertreiben" macht man das spielen auch interesanter, eine Supermann zu spielen ist einfach, wenn man aber Character mit Ecken, Ösen und Kanten hat, macht es diesen viel interessanter, es macht sie lebendig.
Angst um eure Charaktere solltet man deswegen auch nicht haben, als Meister sind die meisten auch dankbar, für wirklich Charaktere und nutzen nicht sofort die Schwächen um diese umzubringen.
Powergamen ist eher etwas was man dem Spieler vorwerfen kann, nicht dem System (DSA4)
Fazit: Ich halte DSA4 für einen Erfolg, der das Spiel interessanter und komplexer macht ohne Altbewährtes zu übergehen. bei langjährigen DSA Spielern ist es aus Nostalgie oder Geldgründen durchaus verständlich, wenn man DSA3 weiterspielt, finde ich.
gerade bei neuen Spielern kann ich aber nur DSA4 empfehlen in den ersten Spielrunden kann man ja die Regeln die unter optional und Experte stehen weglassen und nach und nach hinzu nehmen.