Auswandern -     Südsee und Karibik

St.Maarten/St.Martin

Re: St.Maarten/St.Martin

@wksamoa: Die Sache mit dem Visum hat nichts mit deutschem Sicherheitsdenken zu tun. Ich weiss z. B., dass in den USA händerringend Pflegekräfte gesucht werden. Deswegen gehe ich aber auch mit bestandenem NCLEX (amerikanisches Examen) nicht illegal dorthin, sondern erkundige ich mich nach einem Visum.
Genauso mache ich es bei allen anderen Ländern auch.

Und nur weil ich nach einem brandheissen Tipp frage, frage ich noch lange nicht nach einem gemachten Nest. Weder für Italien noch für England hat irgendjemand für uns das Nest gemacht. Deswegen darf man sich aber trotzdem über gutgemeinte Tipps und Ratschläge freuen.
Ansonsten bräuchte man ja kein Forum wie dieses....

Nach wie vor sehe ich die Sache mit St. Martin nicht so negativ wie Du. Und warum soll ich mir noch weitere Prüfungen und Examensanerkennungen antun, wenn ich es innerhalb der EU viel leichter haben kann


Jeder Jeck ist anders und das muss man halt akzeptieren....



Gerades Scheitern ist besser als ein krummer Sieg (Sophokles)

Re: St.Maarten/St.Martin

Da in diesem Forum die Insel St. Maarten/St. Martin recht negativ beurteilt wird, hier nochmals ein paar Aspekte zu diesem Thema aus meiner Sicht. Ich kenne ca. 15 Karibikinseln, auf den Turks und Caicos und in St. Martin haben wir jeweils 4 Jahre gelebt. St. Martin ist sicherlich nicht perfekt, aber von den Inseln, die ich kenne, immer noch die fuer Europaeer am lebenswerteste Insel. Wie wir alle wissen, haengt die Sichtweise von individuellen Wuenschen und Erwartungen ab. Wo wir wohnen - franz. Atlantikseite/Oyster Pond- ist wenig Verkehr, gestern war ich am dortigen Strand voellig alleine, sind die Haeuser/Nachbarn gepflegt und ordentlich (kein slum), ich habe eine grosse Auswahl auf der hollaendischen Seite beim Einkaufen zu akzeptablen Preisen, die Flugverbindungen nach Europa und USA sind gut, die Behoerden gaengeln einem nicht, die Steuersituation ist guenstig, Sprache Engl./Franz. ist fuer uns leicht zu handhaben, usw. Andere Inseln sind oft rueckstaendig (z. B. Dominica), zuzugsfeindlich (die meisten), Behoerden ein Albtraum, Kriminalitaet viel hoeher (Trinidad, Jamaica), teuer (Bermudas, Cayman, Anguilla, St. Kitts, Turks and Caicos), korrupt (DomRep), usw. Und wollte man auf manchen Inseln arbeiten, muesste man dies zu Dritte Welt Loehnen tun. Hier ist zumindest auf der franz. Seite das franz. System mit ordentl. Sozialversicherung wirksam und selbst Putzfrauen bekommen ca. 8 - 10 Euro/Stunde.
Ich verstehe deshalb nicht die Bandbreite von Negativaussagen und Pauschalurteilen zu St. Martin.

Ich bin viel gereist und habe mir auch andere Auswandereralternativen angesehen. Uruguay, Panama und Costa Rica besucht und wir waren in Australien und USA, usw. Dort, wo es uns auch gefallen wuerde, sind die Zuzugshuerden so gross (Australien und USA) oder andere Gruende sprechen gegen den Zuzug, beispielsweise hohe Sicherheitsdeposits in Panama. Uebervoelkerte Insel ist nur ein Kriterium. Auch in Panama City und anderswo hast Du Verkehrsprobleme. In ganz Suedamerika sind die Haeuser vergittert, weil eben Kriminalitaet auch ein Problem ist.

Ich habe keinen Grund St. Martin zu promoten und sehe auch die Schwachstellen (Verkehrsinfarkt, steigende Kriminalitaet, chaotische Bebauung auf der holl. Seite), sehe aber gleichzeitig St. Martin fuer viele Auswanderer als ein "Auswandern-Light"-Ziel, das einen nicht so radikalen Schritt, wie ein Auswandern in die Dritte Welt oder in manche schwierige Laender darstellt.

Ich wuerde mich freuen, wenn das Thema St. Martin hier etwas differenzierter gesehen wuerde.

Re: St.Maarten/St.Martin

Das ist ein interessanter Beitrag, weil er St.Martin tatsächlich ins richtige Licht rückt. Warum ich das so sehe?

Nun, erstens sagst Du, dass St.Martin echte Schwachstellen hat, trotzdem aber immer noch deutlich besser sei als die anderen Karibikinseln, aus verschiedenen Gründen. Das mag durchaus so sein. Dann aber ist St.Martin nicht unbedingt ein erstrebenswertes Auswanderungsziel (wegen der Schwachstellen), sondern eben nur sowas wie das kleinste Übel der Karibik. Okay, das mag sein. Aber ist das schon ein Grund, dahin zu gehen?

Man muss sich viel eher fragen, ob es überhaupt Sinn macht, sich die Karibik als Auswanderungsziel auszusuchen. Oder auch die Südsee. Oder überhaupt kleine Inseln, gar noch weit weg von jedem größeren Festland.

Dies alles sind ausgesprochen schwierige Einwanderungsziele, alle diese Inseln sind es. Weil es Inseln sind, weil sie klein sind. Das macht diese Ziele nicht interessant, sondern ausgesprochen problematisch. Das betrifft Infrastruktur, Versorgung und Arbeitsmarkt gleichermaßen. Ist doch logisch. Ebenso logisch ist es, dass praktisch alle Einheimischen, die irgendwie für etwas qualifiziert sind, diese Länder verlassen und anderswo ihr Glück suchen. In der Karibik gehen sie in die USA, in der Südsee nach Neuseeland und Australien. Dort leben mehr Insulaner inzwischen als auf den Inseln. Die, die bleiben, übernehmen dann Regierung und Verwaltung, mehr schlecht als Recht, in den meisten Fällen. Das sind logische Entwicklungen, keine Zufälle.

Und da will man dann hin? Ja, mag sein, dass St.Martin sich da noch eher wohltuend abhebt, wegen der engen Bindung an Frankreich. Aber wird es deshalb größer oder weniger voll oder hat weniger Schwachstellen?

ThePirat schreibt von den Problemen, in St.Martin Arbeit zu bekommen. Indiskrete Frage: wovon bestreitest Du Deinen Lebensunterhalt, Valentin?

Ich sehe es so:
Wenn man ein gesichertes Einkommen in nicht unbeträchtlicher Höhe hat, aus Kapitalerträgen, Tantiemen, Renten oder sowas (oder einen überall gesuchten Beruf), gerne in tropisch-sonnigem Klima leben will, mit guten Einkaufsmöglichkeiten und guten Verbindungen sowohl in die USA als auch nach Europa, dann ist von allen Karibikstandorten wahrscheinlich St.Martin der beste, weil man dort am leichtesten reinkommt und bleiben kann. So wird ein Schuh draus - aber wirklich auch nur so. Mit der großen Frage: warum überhaupt Karibik?

Und "Auswandern light"? Ich bitte Dich! Das ist sowas wie "Schwanger light". Nee, weg ist weg, wie das Sprichwort sagt. Wenn "Auswandern light", dann sind ja wohl eher die Balearen angesagt oder die Kanarischen Inseln (viel größer und viel sinnvoller als St.Martin, aber bestimmt). Wieso denn unbedingt Karibik? Sehr interessant sind auch Lebensmodelle, wo Leute jeweils vier Monate des Jahres in drei verschiedenen Ländern verbringen (und das jedes Jahr). Oder zwei feste und einen variablen Wohnort haben. Und da kann dann ja auch St.Martin dabei sein, warum nicht?

Aber, wie auf allen Inseln, gilt auch auf St.Martin: man muss sein Geld schon mitbringen. Mit nichts in der Tasche ankommen und dann sein Glück suchen - das geht dort schief, sowas geht nur in großen Ländern, wenn überhaupt.

Eine Nebenbemerkung noch: Ein wesentlicher Grund für mich, immer wieder mal so massiv gegen St.Martin zu argumentieren, ist die unsägliche Schönfärberei von Anett Wunderlich, was diese Insel angeht. Nun hat sie sich auch noch St.Bart vorgenommen. Dazu habe ich aber einen gesonderten Beitrag jetzt noch geschrieben. Die führt wirklich Leute ins Unglück - und Du wirst, bei genauerem Nachlesen, bemerken, dass meine Warnungen umso massiver sind, je weniger die Leute an Geld und Voraussetzungen erwähnen, mit denen sie da hingehen wollen. Ich differenziere da schon ...



Re: St.Maarten/St.Martin

Warum überhaupt Karibik? Das ist eine wirklich interessante Frage (wobei ich das durchaus auch auf andere beliebte Auswanderungsziele erweitern würde: Warum überhaupt USA? Warum überhaupt Neuseeland oder Australien?), was reizt die Leute mehr an diesen Auswanderungszielen als an anderen (in den USA wollte ich persönlich zum Beispiel nicht begraben sein, das Land hat keinerlei Reiz für mich (als Auswanderungsziel)).

Gerade eben wieder las ich von den Schwierigkeiten, nach Australien einzuwandern. Dann habe ich so überlegt, wo ich wohne. Ich lebe auf der Südhalbkugel (Australien ist auch auf der Südhalbkugel), das Land ist riesig und weit und wenig bewohnt, Wüsten gibt es hier und Meere (Atlantik), Ruhe, Gelassenheit und Individualität und nette Menschen. Zudem eine Infrastruktur, die sich sehen lassen kann und die Landessprache ist Englisch. Genau wie in Australien. Dennoch wollen nicht Millionen Menschen nach Namibia auswandern. Warum eigentlich nicht?

Nicht, daß ich möchte, daß so viele Leute hierherkommen, bloß nicht, dann ist es Schluß mit Weite und Einsamkeit, aber warum wollen die Leute lieber auf eine übervölkerte Karibikinsel als beispielsweise nach Namibia? Auch in Namibia scheint das ganze Jahr über die Sonne, es ist warm und zudem trocken, man wird nicht ständig von der Luftfeuchtigkeit erschlagen.

Auf jeden Fall wünsche ich allen Leuten Glück, die unbedingt in die Karibik wollen (für einen Urlaub würde ich das auch machen, ist bestimmt wunderschön) und freue mich, daß Namibia so leer ist und nicht so überrannt wird.

Lieben Gruß
Anna



Re: St.Maarten/St.Martin

Genau das frage ich mich auch. Hurricanes habt Ihr auch keine in Namibia. Auch die Kanarischen Inseln, ebenso Zypern, sind mögliche Auswanderungsziele, wo man leicht hinkommt, durchaus auch wirtschaftliche Möglichkeiten hat und sehr viel weniger an Risiken eingehen muss als ausgerechnet in der Karibik. Klar, da gibt es die liebenswerte Ziegen-Lady in Tobago. Aber deren Beispiel zeigt auch schon, dass man sich schon sehr mühen muss in der Karibik, eine Nische für sich zu finden, in der man zurecht kommt.

Klar, die Menschen sind verschieden, aber das erklärt es nicht. Jedenfalls nicht ausreichend. Und schon gar nicht, warum es immer um Inseln geht.

Ich fürchte, dass da solche Filme wie "Die Blaue Lagune", aber auch die Bounty-Filme und sowas eine sehr weitreichende Wirkung haben. Romantische Paradiesträume, die leider nur sehr wenig mit der Realität des Lebens auf solchen Inseln zu tun haben. Das ist wohl so ähnlich wie mit "Bambi". Seit dieser Film in der Welt ist, plagen sich die Forstleute damit herum, nicht hart genug gegen den schlimmen Waldschädling Rehwild vorgehen zu können. Es ist schon beeindruckend, wie hartnäckig solche Eindrücke in den Menschen haften bleiben. Das süße, unschuldige Rehlein (von wegen), die paradiesisch sonnige Karibik oder Südsee und so weiter und so fort ...

Leider wandert man aber in die Wirklichkeit aus und nicht in die Traumwelt ...



Re: St.Maarten/St.Martin

Nein, Hurricanes haben wir keine in Namibia. Das schlimmste, was einem hier passieren kann, ist eine heftige Regenzeit, in der man mal drei Tage am Stück keinen blauen Himmel über sich hat. Am vierten Tag aber dann bestimmt wieder. Wenn man den anhaltend grauen Himmel in Deutschland damit vergleicht, ist das wirklich nur eine kleine Beeinträchtigung.

Und wenn man die Enge in Deutschland gewöhnt ist, ist die Weite Namibias unbezahlbar, wo man tagelang oder wenn man will wochenlang keinen Menschen sieht. Die Wüste ist so still, daß man die Stille einer europäischen Nacht als laut kreischend empfindet, der Sternenhimmel ist so klar, daß man glaubt, vorher nie Sterne gesehen zu haben. Man könnte tausend Dinge aufzählen. Kriminalität gibt es zwar, aber in so geringem Maße, daß man es kaum spürt (gerade eben ist uns ein Fahrrad aus der Garage gestohlen worden, und das war unsere eigene Schuld, weil alle Tore weit offen standen, aber ansonsten ist uns in einem ganzen Jahr nichts gestohlen worden geschweige denn Schlimmeres).

Natürlich darf man das auch nicht romantisieren. Viele Leute hier in Namibia leben nicht gerade im Luxus und wenn man hier sein Geld verdienen muß, muß man sehr flexibel und arbeitssam sein, auf der faulen Haut liegen kann man da nicht. Dennoch, wenn ich es mit vielen Auswanderungszielen vergleiche, die so wahnsinnig beliebt sind, lebt man hier in Namibia ruhig und gelassen und ohne große Beeinträchtigungen. Wie sich das Land in den nächsten Jahren entwickeln wird, weiß man nicht, aber das weiß man nirgendwo. Diese Sicherheit gibt es nicht einmal in Deutschland, denn wenn der Staat Hartz IV nicht mehr finanzieren kann, was wird dann?

Fazit: Es gibt Auswanderungsländer, die durchaus eine Perspektive bieten, aber meistens sind das nicht gerade die, in die alle wollen.

Lieben Gruß
Anna



Re: St.Maarten/St.Martin

@Valentin: Vielen Dank für diesen Beitrag.

@wksamoa: Ich finde Deine Haltung sehr anmaßend und leider auch mal wieder typisch deutsch im negativen Sinne.

Jeder Mensch ist anders und hat andere Bedürfnisse, ob es Dir nun gefällt oder nicht. Du musst das nicht verstehen, aber akzeptieren.

Und wer definiert eigentlich "Auswandern light"???Was für ein blödes Denglisches Wort.
Ab wann wandert man denn nicht "light" aus????

Oh Mann, da kann ich wirlich nur noch den Kopf schütteln.

Und was Frau Wunderlich betrifft: Du kannt sie zwar aus Deinem Forum verbannen, aber nicht aus der Welt. Auch wieder typisch deutsch. Dann lass´ doch die Leute "in ihr Unglück rennen"!!! Jeder ist doch Herr seiner Sinne und weiss, was er tut! Und wenn es dann wirlich einmal "nicht klappt", dann geht man eben wieder nach D zurück. Was ist denn daran so tragisch? Ich verstehe Dich überhaupt nicht...aber muss ich ja auch nicht.



Gerades Scheitern ist besser als ein krummer Sieg (Sophokles)

Re: St.Maarten/St.Martin

Dann fass' Dir doch mal an Deine eigene Nase, beste Lady, und lies genau, wer was geschrieben hat ...

- der Ausdruck "Auswandern light" stammt von Valentin, nicht von mir ... Und ich mag ihn genauso wenig wie Du

- Anette Wunderlich glänzt auf ihre Webseite mit Aussagen der Art, dass der Vorteil der Insel St.Bart ist, dass dort nicht so viele Neger wohnen ...
Ich finde, dass man vor solchen Leuten warnen sollte. Du nicht? Weil sowas eben Ausdruck von Anettes Persönlichkeit ist und deshalb unbedingt schützenswert? Na denne.

Sie ist übrigens allein und nur deshalb hier nicht zugelassen, weil in ihren Beiträgen immer wieder Werbung stand, sowohl für ihre eigenen Broschüren als auch für Online-Casinos. Und sowas ist nun mal hier im Forum verboten. Und das nicht von mir, falls Dir nun schon gleich wieder der Kamm schwillt, sondern von Walter, dem das Forum gehört. Und wie man ja weiß, bestimmt der die Musik, der die Musik bezahlt.

Mal ganz abgesehen davon: zum Glück habe ich ja auch das Recht auf meine Meinung, gelle? Auch wenn sie Dir nicht gefällt. Typisch deutsch, wie Du da reagierst?



Re: St.Maarten/St.Martin

Das hängt möglicherweise zusammen. St.Martin war bestimmt auch früher mal erheblich attraktiver, als es noch weniger überfüllt und teuer war, im Vergleich zu heute. Klein war es allerdings wohl immer schon

Sehr wichtig ist auch, bei großen Ländern genau hinzuschauen. Da gibt es oft Inseln, wenn man unbedingt auf eine will. Und oft auch etwas größere, die zwar kein eigenes Land sind (mit all den daraus entstehenden Nachteilen), sondern gut erschlossen und oft noch sehr natürlich. Ich habe Freunde, die auf Long Island leben, also genau genommen in der Stadt New York. Und Du denkst, Du bist auf dem Lande, aber wirklich.

Viele schnelle Urteile über manche Länder beziehen sich vor allem auf die Metropolen. Etwas mehr Randlage kann da durchaus attraktiver sein. Das trifft im übrigen auch schon auf Deutschland zu und auf die EU sowieso.



Re: St.Maarten/St.Martin

wksamoa hat gesprochen....
Nein, mir gefällt Deine Meinung nicht und sie interessiert mich künftig auch nicht mehr. Ausser subjektiver Kritik über St. Martin habe ich hier nichts gefunden. Ich such´ mal die Ignorierliste.

Man muss die Aussagen von Frau Wunderlich nicht mögen, aber man muss auch hier jedem mündigen Bürger selbst überlassen, wie er damit umgeht.

Ja, typisch deutsch, man muss das Volk vor Unheil bewahren und sich einmischen



Gerades Scheitern ist besser als ein krummer Sieg (Sophokles)