Re: St.Maarten/St.Martin
- Zitat: midnightlady
Ja, typisch deutsch, man muss das Volk vor Unheil bewahren und sich einmischen |
Ja, typisch deutsch, man muss das Volk vor Unheil bewahren und sich einmischen |
Jui, jui, jui, jetzt hat's Dir die Lady aber gegeben, Werner. Na ja, leben und leben lassen, sage ich immer. Ich bin Dir jedenfalls damals sehr dankbar gewesen, Werner, wie oft und wie hilfreich Du auf meine Fragen geantwortet hast, als ich hier ins Forum kam. Du hast mir damals sehr geholfen, und das, obwohl ich gar nicht in "Deine" Südsee wollte. Du bist einer der wichtigsten Ansprechpartner für mich gewesen, und da Du nur über Dinge schreibst, von denen Du auch etwas verstehst, hat alles, was Du sagst, immer Hand und Fuß. Vielleicht fällt es auch midnightlady mal irgendwann auf, daß Du tatsächlich schon seit langem in der Südsee lebst und nicht aus dem Bauch Urteile fällst.
Also dann, wer auch immer von was lebt: Jeder ist seines Glückes Schmied und wenn er sich dabei ein Bein abhacken will, kann man ihn auch nicht daran hindern, aber seine Meinung sollte man wohl noch sagen dürfen.
Lieben Gruß
Anna
Also dann, wer auch immer von was lebt: Jeder ist seines Glückes Schmied und wenn er sich dabei ein Bein abhacken will, kann man ihn auch nicht daran hindern, aber seine Meinung sollte man wohl noch sagen dürfen. |
Genau Anna, so sehe ich das auch. |
"Auswandern Light"
Was ich damit ausdruecken moechte ist die Tatsache, dass ich nach St. Martin kommen kann ohne vorher grosse Anstrengungen unternehmen zu muessen. Kein Formularkrieg mit Einwanderungsbehoerden, keine teuren Einwanderungsberater, die fuer Dich Behoerdengaenge durchfuehren, keine abschreckende Visa-, Arbeitserlaubnis-, oder Sicherheitshinterlegungen, wie einigen anderen Laendern ueblich. Ich kann hierher kommen und wenn's nicht gefaellt, dann sind 700 Euro Flug und ein paar Wochen Unterkunft abzuschreiben. Vergleicht Panama, Australien, ...
Ausserdem ist auf der Insel vieles aehnlich wie in Europa. Ich bin in exotischer Umgebung, habe jedoch eine Zivilisation um mich herum, die nicht ganz so exotisch ist.
Nochmals, ich habe kein Interesse Werbung fuer die Insel zu machen, ich verdiene nichts an dieser Information und ich kann es nur aus meiner persoenlichen Sicht und meinen Erfahrungen mit anderen Laendern oder Regionen vergleichen.
Arbeitsangebot
Es ist sicherlich nicht einfach einen gutbezahlten Job auf der Insel zu finden. Maessig bezahlte, die jedoch besser bezahlt sind als in Dritte Welt Laendern, gibt es hier. Die mir bekannten Einwanderer der letzten Jahre haben meistens was gefunden. Entweder in der Gastronomie, z.B. kellnern, ein anderer in einem Sicherheitselektronikunternehmen, der andere als Baecker, eine andere in einer Boutique als Verkaeuferin, oder als Mitarbeiter in einem Yachtcharterunternehmen. Das sind nicht die Traumjobs, denn die gibt es hier eher nicht. Ich kann nur jedem raten sich selbstaendig zu machen, dafuer etwas Startkapital zu haben und dann eine Luecke suchen, die seinen/ihren Talenten entspricht. Im Handwerksbereich gibt es meines Erachtens noch einige Luecken.
Wir hatten auch eine Luecke im touristischen Servicebereich gefunden und unser business relativ schnell zum Laufen gebracht.
Ich wuenschte, speziell dieses Inselforum haette weniger agressive und weniger negative Beitraege. Es wird hier zuviel "gewarnt" und nach Problemen gesucht statt abzuwaegen. Wer auswandert muss wissen, dass nirgendwo Ziele existieren, wo die Menschen auf uns warten und alles perfekt ist. Natuerlich muss man auch Negativseiten aufzeigen, aber eben pro's und con's abwaegen.
Du hast natürlich absolut recht, und wenn man in die Karibik möchte, kann man das auf St. Martin versuchen, aber die Blauäugigkeit mancher Menschen ist einfach schon schlimm, und dann hat man halt das Bedürfnis sie zu warnen (obwohl das absoluter Blödsinn ist, verlorene Liebesmüh, ich weiß), weil man das Gefühl hat, sie glauben, weil St. Martin keine solchen bürokratischen Mühen verlangt wie viele andere Staaten ist es wie ein Umzug innerhalb der EU.
Überhaupt diese Vorstellungen von der Karibik, die viele zu haben scheinen ... das hat doch mit der Realität nichts zu tun. Wie Werner oben schon sagte: Warum überhaupt Karibik? Das ist doch die große Frage. Erinnert mich ein bißchen an einen Roman von Konsalik: "Wer stirbt schon gerne unter Palmen?". Warum wollen so viele Leute unter Palmen sterben, das ist mir ein Rätsel.
Urlaub ist das eine, dort leben ist etwas ganz anderes, das scheinen viele nicht zu unterscheiden. Also erst einmal dort Urlaub machen und schauen, ob man da leben könnte, das sollte man wohl immer als guten Rat als erstes beachten.
...Es wird hier zuviel "gewarnt" und nach Problemen gesucht statt abzuwaegen... |
Ja, ja, ich habe ja nichts gegen Warnungen und find' sie gut! Nur sie muessen eben mehr als "bloss nicht hier..." beinhalten und oft sehr einseitig sein. Ich wuesste auch viele Laender, wo ich persoenlich sage, "bloss nicht dorthin..." (meine persoenlichen Abneigungen waeren beipielsweise Suedafrika, Paraguay, Brasilien, Thailand, arabische Welt, ...). Ich tue das in den einschlaegigen Foren nicht kund, weil ich in einigen dieser Laender noch nicht war oder nur als Tourist. Genauso wie es hier auf St. Martin Deutsche gibt die seit dreissig Jahren gluecklich hier leben, gibt es Leute die gluecklich nach Suedafrika ausgewandert sind.
Viele Dinge sind eine Sache der Perspektive und der individuellen Gegebenheiten. Vielleicht besonders anschaulich wird das an der Schweiz. Die Schweiz ist zu einem primaeren Auswanderungsziel vieler Deutscher geworden. Gleichzeitig finde ich ueberproportional viele Schweizer im Ausland, die weggegangen sind und nichts mehr von der Schweiz wissen wollen, die sie zu beengend, zu spiessig, usw. finden. Alles eine Frage der Perspektive!
Auswandern ist nicht jedermann's Sache! Zum Glueck! (Wer wuerde dann noch die exorbitanten Steuern in D zahlen!)
Ich wuesste auch viele Laender, wo ich persoenlich sage, "bloss nicht dorthin..." (meine persoenlichen Abneigungen waeren beipielsweise Suedafrika, Paraguay, Brasilien, Thailand, arabische Welt, ...). |
Ja, es kommt immer auf die Art der Informationen an. Nur zum Vergleich: Hier in Namibia verdient eine Putzfrau 5-10 Euro AM TAG! Ebenso ein Gärtner. Wenn der Gärtner also mehrmals in der Woche kommt und die Putzfrau mehrmals in der Woche kommt, zahlt man fast gar nichts. Ein Angestellter in einer Security-Firma (die braucht man hier, ohne Security geht gar nichts) verdient 20 Euro-Cent in der Stunde. Wenn er Glück hat. Es kann auch weniger sein. Für 8 Stunden Arbeit bekommt er also 1,60 Euro. Ein Tageslohn. Weniger als eine Putzfrau, aber eine Putzfrau arbeitet eventuell auch nicht jeden Tag.
Steuern zahlen muß man erst, wenn man so etwa 500 Euro im Monat verdient, Gärtner, Putzfrauen, Security-Leute und viele Angestellte in Supermärkten und anderen Jobs zahlen also generell keine Steuern.
Aber was nützt einem jetzt diese Information, wenn man in Namibia leben will? Die viel interessantere Frage ist doch: Wie kommt man an ein Einkommen von über 500 Euro? Ist das überhaupt möglich?
Das ist möglich, aber selbst ein Lehrer verdient in Namibia höchstens so um die 1.000 Euro (Schuldirektor), dennoch gibt es viele Leute, die sich Autos für 20.000 Euro kaufen. Es wird alles auf Kredit finanziert. Die Banken geben einem gern Kredite, und der günstigste Zinssatz liegt so um die 15%. Da kann man sich dann ausrechnen, was einen ein Auto für 20.000 Euro nach 10 Jahren Kredit kostet. Der Zins ist zudem variabel, es kann also sein, daß er auf 20% oder 30% steigt, während der Kredit läuft.
So extrem sind die Verhältnisse im Land, und das sollte man wissen, bevor man hierher kommt.
Gruß
Anna