Auswandern -   Heimatfrust...

Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Es kommt noch folgendes hinzu. Einige Hersteller, und es werden immer mehr, stellen keine klassischen Röhrengeräte mehr her. Der Verbraucher wird bald gezwungen sein Flachbildschirme zu kaufen. Zur WM u. erst recht zu Weihnachten konnte ich als Händler (bin also nicht nur Techniker) keine Röhrengeräte mehr bekommen. Die Produktionsmengen wurden total zusammengestrichen u. werden wohl demnächst kpl. eingestellt.
Einspruch Euer Ehren ! Sie schaffen einen kausalen Zusammenhang, der es so nicht richtig ist.

Mit Rahmenbedingungen sind die von unseren Politikern „gesetzlich vorgegebenen Rahmenbedingungen“ gemeint. Was Du meinst sind die Gegebenheiten unserer Lebensumstände u. deren dynamischen Entwicklungen !!!

Da die auf uns zugekommene Problematik bereits vor Jahrzehnten bekannt war, hätte man durch geeignete, rechtzeitige Rahmenbedingungen, also von Politikern eingebrachte neue Gesetze, gegensteuern können. Hat man in D nicht, im Gegensatz zu Neuseeland z. Beispiel. Die haben rechtzeitig per Gesetz gehandelt.

Unsere Deutschen Politiker haben gepennt u. machen jetzt alles Andere dafür verantwortlich um sich keine Schuld eingestehen zu müssen. Das ist die Wahrheit.
In guten Zeiten für die schlechten Zeiten vorzusorgen ist eine echte Herausforderung u. erfordert Disziplin. Unsere Politiker hatten u. haben keine.

Richtig, wir lassen jeden Schrott ins D-Land u. die sollen dann unsere Rente mitfinanzieren. Es ist zum Totlachen. Hier bedarf es wieder restriktiver Rahmenbedingungen !!! per Gesetz !!!
Das dürfte zutreffender sein, obwohl ich es noch krasser sehe. Ein Teil ? wohl eher schon ein gr. Teil.

Hier wurde der Zusammenhang zw. Rahmenbedingungen u. Politik richtig dargestellt. Die Politik gibt die Rahmenbedingungen per Gesetz vor um die vorhandenen Lebensumstände, Gegebenheiten, Auswüchse der Vergreisung zu regeln bzw. gegenzusteuern.


@bea

Genau so ist es für viele in diesem Land.


Gruß technikus


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DIE MENSCHHEIT IST EIN IRRTUM

Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Schon richtig, dass Deutschland den unausweichlichen Abbau des "Versorgungsstaats" erst sehr spät angegangen ist, was sicherlich der Feigheit vieler Politiker zuzuschreiben ist, die um ihre Wiederwahl fürchteten, wenn sie unangenehme Maßnahmen ankündigten oder durchführten. Helmut Kohl ist ein besonders augenfälliges Beispiel dafür und Gerhard Schröder hat es dann ausbaden müssen.

Das ändert aber nichts daran, dass auch schon frühere Regierungen genau die Maßnahmen eingeleitet hätten, die in den letzten Jahren und sicher auch noch in den kommenden Jahren anstanden und anstehen werden. Du hast Recht: genau diese Einschnitte bei den Sozialleistungen, Neuorganisation und Beitragserhöhungen waren in Neuseeland schon in den 1970er Jahren dran, wie folgendes Zitat belegt:

"In den folgenden Jahren wurde der Wohlfahrtsstaat »verschlankt«. Beispielsweise wurde eine bis dahin kostenlose Unfallversicherung abgeschafft, Arbeitslosenzahlungen wurden zu einer Art Sozialhilfe reduziert und im Rahmen einer Gesundheitsreform wurde es für die Bürger notwendig, Krankenversicherungen abzuschließen. Außerdem wurden zahlreiche staatliche Einrichtungen wie NZ Rail privatisiert. "

Dass dies alles in Neuseeland schon so früh geschah, lag allerdings mitnichten an der Weitsicht der dortigen Politiker (die hätten sich da gerne auch drumrum gedrückt), sondern an einer massiven Wirtschaftskrise, die nach dem EG-Beitritt Großbritanniens über Neuseeland hereinbrach. In den meisten europäischen Ländern wurde erst Mitte/Ende der 1990er Jahre mit dem Umbruch begonnen, meist ebenso gezwungenermaßen.

Aber ich wiederhole: all das, was jetzt gemacht wird, von HARTZ IV bis Gesundheitsreform, Arbeitszeitverlängerung und Abbau des Kündigungsschutzes, ist in den anderen Ländern auch gemacht worden. Nicht sanfter, nicht ohne weniger Härten für die Betroffenen, nur früher. Insofern hätte mehr Mut der deutschen Politiker das Ganze nur früher (aber nicht weniger drastisch) kommen lassen.

Ein Blick auf die genannten anderen Länder zeigt allerdings auch, dass die Härten vorübergehend sind und dass die Maßnahmen zum Erfolg führen. Neuseeland beispielsweise hat heute eine Arbeitslosenquote von unter 5 Prozent und sucht händeringend junge Fachkräfte aus aller Welt.

Restriktive Rahmenbedingungen (per Gesetz) schrecken nicht nur den "Schrott" ab, sondern auch das "Edelmetall"., die guten Leute, die man eigentlich haben will. Man muss nicht Hürden bauen (oder nur an bestimmten Stellen), sondern man muss Anreize schaffen. Es ist doch kein Wunder, dass die hochstilisierte "Green Card" Initiative in Deutschland nur ein paar Inder mittlerer Qualifikation angelockt hat - die wirklich guten Leute sind alle in die USA, nach Australien oder Neuseeland gegangen. Nicht, weil sie dort so viel mehr verdienen, sondern weil sie weniger Repressalien ausgesetzt sind, sich willkommen fühlen (und es auch sind).

So lange in Deutschland Einwanderer vorwiegend mit Neid und Misstrauen betrachtet werden und nicht als willkommene Unterstützung, wird sich daran gar nichts ändern. Man muss um sie werben, wenn man die guten Leute bekommen will ! Es ist ein erheblicher Irrtum zu glauben, die guten Leute würden sich danach drängen, nach Deutschland zu kommen und man müsse nur den "Schrott" aussperren und dann wäre alles gut. Ich kann nur wieder auf meinen früheren Beitrag hier in diesem Forum verweisen (Stichwort: Jetzt wandern auch schon die Ausländer aus).

Die Deutschen meinen, dass die Ausländer froh und dankbar sein müssten, nach Deutschland kommen zu dürfen. Nee, anders rum: die Deutschen sollten dankbar sein, dass die Ausländer kommen - so rum wird ein Schuh draus. Man muss aktiv um sie werben, um die, die man haben will.

Und dass die jetzt einwandernden Ausländer alle "Schrott" sind, wage ich auch sehr zu bezweifeln. Mindestens aber könnte man ihnen bei der Integration und Qualifizierung helfen, mit extra Einsatz und Förderung auch. Dass Migrantenkinder ausgegrenzt werden, die schlechtesten Chancen haben, ist typisch für diese deutsche "Sollen sie doch froh sein, dass sie bei uns leben dürfen"
Mentalität. Und wenn die Ausländerkinder (und ihre Eltern) an ihrer deutschen Schule auf dem Schulhof nur Deutsch sprechen wollen, dann wird das nicht einhellig bejubelt, sondern madig gemacht und als "Zwang" der (unbeteiligten) deutschen Behörden hingestellt.

Ich hatte einen Freund aus Kenia, Doktor der Physik, international renommierter Fachmann für Korrosion. Der hatte eine mies dotierte Stelle an einer deutschen TH, als Lehrbeauftragter, was ihm allerdings immer noch mehr einbrachte als in Kenia zu arbeiten. Ich erlebte selbst die gönnerhafte Einstellung seiner TH-Kollegen dort, dem Neger was Gutes zu tun und dass er doch so froh und dankbar sein müsste.
Eine Frau hatte er auch und gar noch neun Kinder (igittebäh). Eines Tages aber kam eine Delegation aus Melbourne (Australien). Ob der Herr Doktor denn in Erwägung ziehen würde, nach Australien zu kommen, mit seiner Familie natürlich. Flug würde bezahlt für alle, fünf Jahre könne er mietfrei in einem Haus der Uni wohnen, bis er sich selbst eins gekauft hätte. 50.000 AUD Startbeihilfe, Ach ja, und die Leitung eines Instituts an der Uni dort. Die dummen Gesichter der (anwesenden) Leute von der deutschen TH hätte ich gerne gesehen. Mein Freund John lachte sehr, als er mir davon erzählte. Er zog in Erwägung und nun ist er Professor in Australien. So macht man das ...!

Schlechter gestellt möglichst alle, denn ohne das funktioniert es nicht (siehe oben). Das war auch in den anderen Ländern nicht anders - (möglichst) allen ging es erstmal etwas schlechter, bevor es ihnen wieder besser gehen konnte. Daran ist nichts Schlimmes und zeitweise etwas weniger Geld zu haben ist nicht unbedingt auch gleich ein schwer wiegender Verlust an Lebensqualität (um mich selbst zu zitieren).

Problematisch wird es erst und nur, wenn Teile der Bevölkerung dauerhaft ausgegrenzt werden und die Früchte ihrer (erzwungenen) Selbstbescheidung nicht ernten können. Das ist allerdings eine echte Gefahr, die zu bewältigen wirklich politisch angesagt ist. Ich sehe dafür auch Ansätze, vor allem was Sprachförderung für Einwanderkinder angeht oder Familienförderung, aber ich bin nicht sicher, dass das ausreicht. Über eines sind wir uns aber einig: zu spät. Das hätte viel früher kommen müssen, zusammen mit den Einschnitten.



Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Ob Privatisierungen staatlicher Einrichtungen der Weisheit letzter Schluß sind wage ich zu bezweifeln. Dann kommt gnadenloser Profit ins Spiel auf Kosten aller. Die alte Deutsche Bundesbahn hat mir z.B. besser gefallen.

Du hast Recht, die Wirtschaftskrise hatte ich bei meiner Argumentation glatt vergessen.

Es wäre wünschenswert.

Den Schrott bezog ich auf Deine genannten (nur an bestimmten Stellen). Was jetzt hier nach D reinkommt ist auch z. gr. Teil unqualifiziert u. bringt D nicht weiter. Die landen alle irgendwo in der Schattenwirtschaft. Andere Staaten sind da erheblich strenger.

Nur den Schrott aussperren ........gut.
So habe ich das auch nicht gemeint. War halt ein von mir aufgeführter Teilaspekt.

Habe ich nicht behauptet, oder ?

Genau das passiert im Moment. Ganze Existenzen sind in Frage gestellt.

Richtig, und die Einschnitte hätte man dann sozialverträglich pö á pö vollziehen können.

Nur, allein mit sozialen Einschnitten ist es nicht gerecht. Der Veruntreuung von Steuergeldern in gigantischem Ausmaß muß Einhalt geboten werden, dann ist auch mehr für alle da. Das ist aber ein Thema welches unter die Rubrik Korruption od. auch mafiöse Strukturen fällt und die haben wir m.E. . Da hat man auch gepennt !


Gruß technikus


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Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Ist was dran, aber wenn man Geld braucht, verkauft man eben.

Nun ja, wenn man nicht richtig was zu bieten hat, kommen die wirklich guten Leute eben auch nicht ... Akademiker zieht es eher in die englisch- oder französischsprachigen Länder, weil sie eine dieser Sprache meist schon fließend sprechen. Und wer ansonsten so richtig was kann, sucht sich eher ein Land, wo man sich leichter selbständig machen kann und dann auch was davon hat. Oder man kommt nur zur Ausbildung oder zum Arbeiten nach Deutschland (Saison etc), bleibt aber im Ausland leben, baut sich dort mit dem verdienten Geld was auf.

Mal ganz im Ernst: der einzige echte Anreiz für einen Ausländer, dauerhaft nach Deutschland zu gehen, ist zur Zeit doch nur die (vergleichsweise) üppige medizinische und soziale Versorgung. Oder was sonst würde man dem Ausländer vorzeigen können, der die Wahl hat, wohin er geht in der Welt?

Um zu beurteilen, ob und wie weit das heute schlimmer ist als vor zehn Jahren, bin ich zu weit und zu lange weg.



Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

So ist es. Damit bekommt man aber nur die vergleichsweise armen Ausländer. Kein Zuckerschlecken in Deutschland für Ausländer. Viele Ausbildungen werden erst gar nicht anerkannt, dann gibt es noch die Ausländerfeindlichkeit, keine Möglichkeit die eigenen Eltern oder Geschwister nachzuholen, selbst wenn man für diese sorgen kann. Warum sollte man sich das antun? Ich kann das ein wenig beurteilen, meine Frau ist Ausländerin und die drei Jahre, die wir in D zusammen gelebt haben, hat mich einiges in einem anderem Licht sehen lassen.

Gruß
Siggi

Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

@siggi_siggi_siggi
@wksamoa

Ich habe so das Gefühl, daß Ihr die Dinge zu rosig seht. Wir sind durchaus ein sozialer Versorgungsstaat im Vergleich zu manch anderen. Aber der Preis ist hoch

Das ist ein klitzekleiner Ausschnitt aus den Nachrichten nur von heute. Deshalb gefällt es mir in D nicht mehr. Solche Gegebenheiten gibt es mittlerweile massenhaft, jeden Tag mit neuen Mißständen. Es ist nur noch ätzend

Deutsche so reich wie nie. Was für ein statistischer Schwachsinn. Die Kohle ist in der Hand von Wenigen.

Hier entwickeln sich Zustände wie in einer Bananenrepublik



Nachrichten von heute, den 15.01.2007


Kein Geld mehr für Haustiere
Weinend geben Hartz-IV-Empfänger ihre Haustiere im Berliner Tierheim ab. Sie haben nicht mal mehr das Geld fürs Futter, so der Sprecher des Heims.

Schwarzarbeit boomt wieder
Laut einer Studie wird das Volumen der Schwarzarbeit für 2007 auf 349 Milliarden Euro ansteigen. Vor allem im Baugewerbe werde am Fiskus vorbeigewirtschaftet, so die Experten.

Dunkelmänner beim Dosenpfand
Mehrere Manager von Aldi, Tengelmann und Metro stehen einem Bericht zufolge unter dem Verdacht einen Minister bestochen zu haben um die Einführung des Pfandsystems zu verhindern.

Deutsche so reich wie nie
Das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland ist im Jahr 2006 stark gestiegen. Lesen Sie hier, wie viel die Bundesbürger auf der hohen Kante haben.

Energieversorger unter Druck
Die EU hat angeblich umfangreiche Beweise, wie Deutschlands Energieversorger den Wettbewerb verhindern und damit Kunden schaden.

Löhne steigen langsam
Die Gewinne der Unternehmen sprudeln kräftig. Trotzdem mussten sich die Arbeitnehmer auch im vergangenen Jahr mit einem geringeren Anteil des Volkseinkommens begnügen.

Krankenstand auf Rekordtief
Im Jahr 2006 fällt die Zahl der Krankmeldungen auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Viele schleppen sich aus Angst um den Job zur Arbeit.

Bahnhof kostet eine Milliarde
Die Bahn hat das Budget für den Bau des Berliner Hauptbahnhofs deutlich überzogen. Das Eingeständnis dient als Argument für die Kürzungen am Dach.


Gruß technikus


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DIE MENSCHHEIT IST EIN IRRTUM

Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Das war doch schon immer so! Das ist das Merkmal des Kapitalismus! Aber es gab einen breiten Mittelstand, der hatte ein Haus (auch wenn er dafür 20-30 Jahre arbeiten muss), ein schönes Auto, konnte in Urlaub fahren, etc. Die wirklich reichen, dass sind nur wenige Prozent der Bevölkerung. Aber vielleicht sehe ich das trotzdem immer noch so, dass es der Bevölkerung insgesamt gut geht, weil ich einen ganz anderen Vergleich habe. Die Grenze zu UA ist keine Tausend km entfernt. Ein Visum braucht es seit 2004 nicht mehr. Fahr da mal hin, nur 1 Tag und dann komm wieder. Dann verstehst Du vielleicht, was ich meine. 1/3 der Bevölkerung lebt hier unter der Armutsgrenze (keine Armut nach EU Definition, sondern weniger als 60 Euro im Monat) und ein weiteres Drittel knapp darüber. Solche Zustände werden sofort offensichtlich.

Gruß
Siggi

Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst. Sollten Deiner Meinung nach Steuern und Sozialbeiträge gesenkt werden?

zu den Dunkelmännern: Angesichts der Tatsache, daß das Pfandsystem dennoch eingeführt wurde, ist das nicht gerade ein überzeugendes Argument für Korruption. Wobei ich natürlich nicht sagen will, daß es es die nicht gibt - aber meinem Bauchgefühl nach doch zumindest weit weniger als anderswo. Dasseelbe gilt m. E. auch für die - sicher vorhandene, aber wohl unausrottbare - Verschwendung von Steuergeldern (z. B. für Brücken ins Nirgendwo etc.).

Und hier noch ein link, der meine schon vor Wochen geäußerte These belegt, daß die mangelhafte Anpassung unserer Sozialsysteme an die demographischen Erfordernisse nicht nur der Politik anzulasten ist, sondern schlicht der Bevölkerung selbst, die mehrheitlich eben lieber gegen die Wand fährt, solange diese Fahrt nur komfortabel ist:

https://www.welt.de/data/2007/01/16/1178185.html

Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Richtig. Und die Pläne für "Rente mit 70" liegen schon in der Schublade. So lange keinen neuen jungen Zahler gefunden werden, können die Leistungen pro Kopf für immer mehr Alte nur sinken, nominell oder durch späteren Rentenbeginn und damit auch längere Zeiten der Beitragszahlung. Das ist ziemlich simple Arithmetik, sonst nichts. Und politisch viel gestaltet werden kann da auch nichts mehr, wenn man die sicher schon erreichten Schmerzgrenzen bei Steuern und Beiträgen mit berücksichtigt.

Allerdings weiß die Bevölkerung das ja wohl auch (die hohe Sparquote beweist es) und die DGB-Hanseln blamieren sich da nur selbst. Nur hofft natürlich kein Mensch für seine Altersvorsorge noch auf die staatlichen Rentenkassen. Die Leute sind viel vernünftiger als man denkt und sparen selbst. Wenn sie können - aber selbst wenn das für die Meisten noch zutrifft, so ist es doch doppelt hart für die, die es nicht können.



Re: Was mir an Deutschland gefällt - und was nicht

Ich weiß genau was Du meinst, aber ich akzeptiere es nicht, mich nach unten hin zu vergleichen. Es gibt immer welche, denen es erheblich schlechter geht und wenn es dann keine mehr zum Vergleichen gibt, ist man selbst ganz unten angekommen.

Ich orientiere mich an dem Status, den man erreicht hat, egal auf welchem Niveau der Einzelne sich bewegt. Wenn dieser Status sich kontinuierlich nach unten bewegt und die Grenze von menschenunwürdigen Zuständen nach europäischem Ermessen erreicht ist, ist für mich Schluß mit LUSTIG. Sollen wir uns jetzt auch noch mit den ärmsten Dritteweltländern vergleichen, nur um sagen zu können, man was geht es uns immer noch gut, obwohl die Arbeitslosenzahl riesig ist und die Essensausgabestellen in diesem Land bald überfordert sind und die karikativen Einrichtungen schon laut aufschreien

Nur weil einer im Blut liegt und der andere nur angeschossen ist, besteht für den letzteren kein Grund zur Selbstberuhigung

Prinzipiell ja, aber das war nicht das, was ich meinte.

Aber der Preis ist hoch > Wir zahlen uns kaputt, wir arbeiten uns kaputt. Nur noch Alltagshetze / Streß, schwere gesundheitliche Einbußen, kein verdienter Lebensabend, Altersdiskriminierung, Abzocke an allen Ecken u.s.w.

Warum vergreist denn Deutschland ? Weil nichts Junges nachrückt. Warum rückt nichts Junges nach ? Weil es nicht mehr finanzierbar ist und für Familienplanung keine Planungssicherheit mehr besteht, aufgrund fehlender verläßlicher Rahmenbedingungen, (das Beseitigen von MIßständen betreffend), die unsere Politiker zu schaffen haben.

Besagter Link in Ausführung:

Rente mit 67: IG Metall startet Protestaktionen
Frankfurt/Main - Die IG Metall macht ernst mit ihrem Protest gegen die Rente mit 67. Gewerkschaftschef Jürgen Peters kündigte Aktionen in den Betrieben an, wobei Störungen des Produktionsablauf in Kauf genommen würden. Die ersten Aktionen mit mehreren tausend Beschäftigten sollen am heutigen Dienstag in der Metall- und Stahlindustrie des Saarlands beginnen. In der kommenden Woche sollen Proteste in Nordrhein-Westfalen und Ende Januar im Bezirk Küste folgen.

Nach den Worten des IG-Metall-Chefs rumort es in den Unternehmen: "Die Empörung bei den Arbeitnehmern über diese Pläne der großen Koalition ist enorm." Schon heute könne nur jeder fünfte Arbeitnehmer direkt aus dem aktiven Erwerbsleben mit 65 in die Vollrente gehen. Alle anderen müssten wegen hoher Belastungen früher ausscheiden und Rentenabschläge hinnehmen. "Ich sehe nicht, wie sich das in Zukunft ändern sollte, deshalb ist die Rente mit 67 ein Regierungsprogramm zur breiten Absenkung der Rentenbezüge", sagte Peters.

Der Vize-Vorsitzende der Gewerkschaft, Berthold Huber, begründete die Protestwelle der IG Metall gegenüber der WELT mit den körperlichen Belastungen, denen viele Beschäftigte ausgesetzt seien. Er forderte Ersatz für Altersteilzeitregelungen. Auch der Chef der Gewerkschaft Ver.di, Frank Bsirske, forderte die Bundesregierung auf, die Rente mit 67 fallen zu lassen.

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Es veschwinden gigantische Milliarden Steuergelder in dunklen Kanälen, anstatt sinnvoll eingesetzt zu werden. Die Gelder würden locker ausreichen um unsere Probleme in den Griff zu bekommen.

Die soziale Gemeinschaft wird organisiert korrumpiert. Zu diesem Thema eine kl. Mafia-Lektion. Vor ca. 15 Jahren im deutschen Fersehen bereits gezeigt. Ein, für den Deutschen Staat beauftragter Beamter für Korruption sollte die tatsächlige Lage ermitteln. Er prognostizierte eine Situation, wie sie heute bereits eingetreten ist. Alle seine Warnungen wurden von der Politik in den Wind geschlagen und ich glaube mich zu erinnern, daß er die Konsequenzen daraus gezogen und seinen Dienst quitiert hatte, da er mit dieser Verantwortung nicht leben wollte.

Funktionsprinzip: Die, hier Mafia genannt, hatten es sich zur Aufgabe gemacht, eigene Leute in alle möglichen Schlüsselpositionen in Wirtschaft und Politik einzuschleusen. Ein Vorgang, der in ganz kleinen Schritten, auf Jahre angelegt, vollzogen wurde. Also, der Aufbau eines Netzwerkes. Einmal die Leute in Position gebracht kann es leicht zu einem Schneeballsystem mutieren. Man kann so ganze Regierungssyteme stürtzen od. für eigene Belange zweckentfremden. Es gibt so viele politische Fehlentscheidungen, die mit logischem Menschenverstand nicht nachvollzogen werden können und nur mit solchen üblen Machenschaften erklärbar sind.

Wirtschaftliche Ausbeutung durch Großkonzerne gegenüber der Allgemeinheit sind hier auch unter diese Thematik einzuordnen.


Der Pate läßt grüßen

technikus


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