Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum - Zeitgeschehen und Gesellschaft allgemein; Politik und Wirtschaft

Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Hallo Lilu,

Was heißt denn hervorheben? Weltweit sind nun mal Frauen nach wie vor das benachteiligte Geschlecht und bis sich hier wenigstens nennenswerte Fortschritte zeigen, muss eben immer wieder auf diesen Tatbestand aufmerksam gemacht werden.

Im Übrigen stimme ich Dir zu - auch ich wäre froh, wenn der Geschlechterkampf endlich vorbei wäre und Mann und Frau sich endlich als gleichwertig begreifen würden. Leider ist es aber immer noch so wie ich im vorherigen Absatz schrieb. Es wird sogar wieder schlimmer - auch in unserem Lande - zu Lasten der Frauen.

Ich schon, wenn es nur so geht - und das geht m. E. nur so - hätte ich absolut nichts dagegen. Es werden dringend weibliche Vorbilder auch in Führungspositionen benötigt. Umso eher die Frauenquote endlich eingeführt wird, umso eher wird sie überflüssig werden, weil sich dadurch ja auch etwas in den Köpfen ändert wenn auch nicht von heute auf morgen.

Warum soll ein Kampf nicht auch als solcher benannt werden? Es ist m. E. auch keine Hervorhebung des weibl. Geschlechts, wenn gegen Benachteiligung bis hin zu Unterdrückung eben dieses Geschlechts gekämpft wird bzw. werden muss, weil sich sonst ja nie etwas ändert.

Was nun die Konferenz über die Beschneidung muslimischer Frauen betrifft sehe ich hier zumindest einmal einen Anfang. Jahrtausend alte Traditionen lassen sich schwer in kurzer Zeit ändern, auch wenn das Ergebnis bislang ziemlich unbefriedigend ist.

@ all

Unter diesem Thema schrieb ich von Indien. Dass es dort den Frauen ähnlich wie in vielen islamischen Ländern geht zeigt

dieser Artikel .

Neben der Brutalität der Männer dort hat mich am meisten die Äußerung einer sogenannten Frauenrechtsorganisation dort erschüttert. Da steckt wohl eine Menge Selbsthass dahinter? Jedenfalls kann ich hier keinen Unterschied zu Afghanistan unter den Taliban finden. Frauenhass in seiner brutalsten Form eben! Wer allerdings glaubt, hier in Deutschland wären wir in punkto Gleichberechtigung / Gleichwertigkeit der Frau schon weiter, wird durch diesen Artikel (unbedingt auch die Kommentare dazu lesen) eines besseren belehrt. Was hier geschildert wird ist aber kein Einzelfall. Gerade im Kommentarbereich von "Telepolis" zu Artikeln über Gleichberechtigung, Feminismus, Gewalt gegen Frauen etc. kann man sehen, wie sehr die Misogyne auch noch in Deutschland vorherrscht. Telepoliskommentarbereiche eignen sich deshalb so gut als Anschauungsmaterial weil dort kaum zensiert wird. Allerdings finden sich solche misogynen Kommentare überall im Web zu entsprechenden Artikeln. Meistens werden sie aber zensiert.

Jedenfalls m. E. eine hervorragende Bestätigung dafür, dass Frauen im Westen das Glück haben, dass es entsprechende Gesetze gibt, die sie schützen sollen. Hätten wir nicht die formale Gleichberechtigung im Gesetz, würde es uns wohl genauso ergehen wie den Inderinnen oder den Frauen in den meisten islamischen Ländern.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Hallo @ll,

in der Dominikanischen Republik werden Frauen immer häufiger Opfer von Mobbing und sexueller Gewalt. Auch die Morde an Frauen sind im Ansteigen begriffen. Meistens werden die Frauen bei Streitigkeiten mit dem Lebenspartner getötet. Die Regierung kündigte an, entsprechende Pläne durchzusetzen, welche der/ die Gewalt gegen Frauen vorbeugen und / oder verhindern sollen.

Wieder ein weiteres Beispiel dafür, dass Verbrechen an Frauen, weil sie Frauen sind, keineswegs auf islamistische Länder beschränkt sind. Es ist ein weltweites Problem und sollte so auch klar benannt werden.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Re: EILT SEHR - Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Hallo Eva,

Weshalb sollten Verbrechen an Frauen auf islamistische Länder begrenzt sein? Wer behauptet denn so etwas?



Das war es auch schon vor ein paar Hundert Jahren und länger und nicht erst seit heute. Wenn wir jedoch grundsätzlich festhalten können, dass niemand normalerweise mit einer angeborenen Frauenfeindlichkeit zur Welt kommt, stellen sich doch dabei folgende Grundfragen:

Wenn man diese Fragen sich beantworten kann, ist man schon ein Stück weiter, auch wenn man damit noch nicht das Problem gelöst hat. Doch weitere Probleme entstanden durch die "Saat" dieses Problems. Denn im Laufe der Zeit entwickelt jedes Problem auch seine Eigendynamik und wird beeinflusst durch die jeweilige Gesellschaft selbst in der es existiert, durch das soziale, politische, kulturelle und religiöse Gefüge des jeweiligen Landes. Weshalb wir heute zwar noch immer ein weltweites "Frauenproblem" vorliegen haben, welches jedoch nicht mehr mit der "gleichen Keule zerschlagen" werden kann.
Womit ich glaube, dass diese Probleme heutzutage weitaus verzwickter sind und somit teilweise schwerer zu lösen, weil mittlerweile - da das Problem schon so lange existiert/aufrecht erhalten wird - durch die vielen Generationen, was das Problem durchwanderte, man inzwischen von einem vorhandenen "Erbgut" ausgehen muss.
Erbgut insofern, wenn man sich vorstellen kann, dass eine Gesellschaft/Gmeinschaft/Volk Wissen auch emotional vererben kann, sich dadurch ein Konflikt ins geistige Bewusstsein einer Gesellschaft "einbrennen" kann.
Da jedes Land seine eigene Entwicklung durchmacht, hat jedes Land dieses Problem auch anders "angepackt". Weshalb sich die Frauenfeindlichkeit auch unterschiedlich ausdrückt und auch in ihrer Stärke und Schärfe. Das heißt: die heutigen IST-Zustände in den einzelnen Ländern stellen sich grundlegend anders/unterschiedlich dar, also wie Frauenfeindlichkeit auftritt, wie sie in der "Regel" verkörpert wird, wie sich die Frauenfeindlichkeit ausdrückt, worin sie sich bemerkbar macht.
Sicherlich gibt es viele Parallelen, Ähnlichkeiten, aber genauso auch drastische UNterschiede zwischen allen Ländern weltweit, was die Ist-Zustände betrifft bzgl. dieses Problems. Parallelen sowie Unterschiede lassen sich sicherlich gut zurück führen auf die eigentlichen Ursachen (siehe obige Grundfragen) und die weitere Entwicklung lässt sich dann auch bis in unsere heutige Zeit recht gut verfolgen anhand von Geschichte und den dazugehörigen geopolitischen Veränderungen, woraus nachfolgend dann auch die weiteren Veränderungen sich ableiten lassen.

LG
Lilu

PS: Ich halte mich momentan auch noch zurück, was neue Beiträge im Forum betrifft. Sobald alles wieder normal läuft, folgen auch wieder weitere Einträge in den anderen Rubriken.



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

"Behaupten" trifft es meiner Ansicht nach nicht ganz. Ich bezog mich hier vor allem auf die Mainstream-Medien, aber auch auf die Öffentlichkeit. Verbrechen an Frauen weil sie Frauen sind wird hier mehr oder weniger subtil eigentlich immer mit dem Islam in Verbindung gebracht. Spricht man von mehr Rechten für Frauen, denkt auch hier fast jeder an die Frauendiskriminierung/-unterdrückung im Islam. Dsbzgl. Berichte aus anderen Kulturkreisen / Staaten dagegen findet man nur sehr selten in Mainstream-Medien und auch im Internet muss man meistens gezielt danach suchen.

Wann die Frauenfeindlichkeit/-diskriminierung anfing wissen nicht einmal Experten. Das verliert sich im Dunkel der Geschichte. Historiker und Anthropologen sind häufig der Ansicht, dass es mit der Sesshaftigkeit des Menschen anfing. Plötzlich ging es um Besitz, der weiter vererbt werden sollte und um die eigene Erblinie zu sichern musste man erst die Frau besitzen. So könnte es angefangen haben.

Meine Ansicht dazu ist ein wenig anders. In Asien gibt es eines der letzten richtigen Matriarchate der Erde. Leider fällt mir im Moment der Name des betreffenden Volkes nicht mehr ein. Ein deutscher Autor hat in diesem Matriarchat einige Zeit verbracht. Dort erledigen die Frauen sämtliche Arbeiten, weil sie glauben, Männer wären dazu nicht geeignet. So können diese so ziemlich den ganzen Tag ihren eigenen Interessen nachgehen. Wenn sie es möchten, können sie jede Nacht mit einer anderen Frau schlafen. Die Kinder werden von den Frauen gemeinsam aufgezogen und wachsen auch bei ihnen auf. Die Frauen haben dort eine höhere Stellung inne als die Männer, dennoch gibt es keine Hierarchie. Die Frauen dort lachen sogar über irgendwelche Herrschaftsbestrebungen. Allerdings ist es bei diesem Volk so, dass der Mann das Dorf nach außen vertritt, das war schon immer so. Da inzwischen aber dort die Männer auch das Geld verwalten könnten die Tage der hohen Stellung der Frauen bald gezählt sein.

So könnte es sich auch weltweit abgespielt haben - die Männer wollten die höhere Stellung der Frauen nicht mehr anerkennen und anstatt gleichberechtige Wege zu suchen, wurden schließlich die Frauen unterworfen. Dann kamen die großen Weltreligionen und verfestigten die vermeintliche Minderwertigkeit der Frau und ihre Unterwerfung dem Mann gegenüber.

Was dieses Problem betrifft, stimme ich Deinen Ausführungen voll und ganz zu, genauso wie hierzu:

Im Übrigen finde ich, dass der Grundtenor der Frauenfeindlichkeit weltweit derselbe ist - die Frau wird als wertloser als der Mann angesehen und damit verbunden auch als dümmer, unfähiger bis hin zur Verteufelung. Ihr wird die eigenständige Persönlichkeit abgesprochen, der eigene Willen und ihr wird keinerlei Respekt entgegen gebracht. Sie wird als bloße/r Verfügungsmasse/ Besitz des Mannes angesehen. Dazu kommen dann die kulturellen Ausprägungen.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Hallo Eva

Ich denke, das könnte zum einen daran liegen - wenn ich jetzt mal bei den deutschen Medien bleibe-, dass wir durch den Anstieg der Migration von islamistischen Völkergruppen natürlich in logischer Konsequenz somit auch als Land und Volk zunehmend nicht nur mit den netten Seiten jener Kultur enger konfrontiert werden, sondern eben auch mit der Frauendiskriminierung/Unterdrückung, die für unsere "Verhältnisse" gewisse Grenzen überschreitet.
Während wir "nur" um z.B. die Frauenquoten kämpfen, kämpfen andere Frauen, direkt neben uns, um ganz andere grundlegende Frauenrechte, die ihnen verwehrt sind durch den islamischen Glauben, die für uns jedoch längst eine Selbstverständlichkeit darstellten.
Hier prallen zwei völlig verschiedene Weltkulturen immer öfter aufeinander, was aber auch völlig normal ist, denn der Islam möchte sich gerne weiter ausbreiten können innerhalb Deutschlands im Interesse seiner islamistischen Bürger, die hier leben. Auf der anderen Seite werden aber auch wir als Deutsche natürlich direkt mit diesem Problem konfrontiert.
Immer häufiger vor allem praktizierende Ärzte, die demzufolge immer häufiger mit entsprechenden Patientinnen zu tun haben. Die Konfrontation bleibt nicht aus, stellt aber hier auch eine große Chance dar, die Öffentlichkeit auf herbe Frauenverbrechen, die in manchen Kreisen halt als "normal und gerechtfertigt" angesehen werden, hier aufmerksam zu machen und evtl. durch das öffentliche Interesse, doch eines Tages etwas bewirken zu können.
Hinzu kommt, dass ein Großteil der derben Verbrechen an Frauen, gerade was noch Steinigungen, Genitalverstümmelungen usw. betrifft, eben auch gerade jene Länder betrifft, die den Islamismus praktizieren. Allein in Afrika sind es 28 islamistische Länder. Am häufigsten wird die weibliche Genitalverstümmelung in Somalia, dem nördlichen Sudan, Erithrea, Sierra Leone und Djibouti praktiziert; dann kommt sie noch sehr häufig in südlichen Teilen der arabischen Halbinsel vor, am Persischen Golf und in muslimischen Gemeinden in Indien, Malaysia und Indonesien.

Zunehmend gibt es die Verbreitung unter Immigrantinnen in Europa, Kanada, Australien, Neuseeland und den USA. Einer britischen Untersuchung zufolge waren 80 Prozent der Einwanderinnen aus Somalia, dem Jemen, aus Eritrea und Äthiopien "beschnitten" oder wollten ihre Töchter "beschneiden" lassen.
Hier stoßen nun zum einen die Gesetze des Staates, in dem die Migranten leben und deren religiöse Kultur natürlich aufeinander. Die einen sind empört, weshalb sie plötzlich nicht mehr an anderen Körpern herum schnippeln sollen, die anderen sind schockiert, dass es so etwas gibt und empören sich ebenfalls entsprechend usw. usf.
Es ist halt schon ein großer Unterschied, um welche Frauenrechte gekämpft wird und das im gleichen Land, in dem die jeweiligen Frauen leben.


Das wäre durchaus eine Möglichkeit. Ich hatte jedoch nicht erwartet, dass du auf diese Fragen antwortest, sie wurden lediglich von mir in den Raum gestellt als Analysemöglichkeit.

Vielleicht spielt auch die Angst vor der "Andersartigkeit" (?) eine Rolle, obwohl wir das Gleiche sind: Menschen. Der Mann besitzt in der Regel eine größere körperliche Stärke, die bedingt ist durch den unterschiedlichen Muskelaufbau zwischen Frau und Mann sowie meist grundlegend auch den stärkeren Knochenaufbau. Die Frau ist somit in der Regel körperlich zarter gebaut, weicher, besitzt jedoch in der Regel eine kräftigere innere Stärke, dadurch erfolgt ein Ausgleich und womit Frau und Mann sich normalerweise wunderbar ergänzen. (Es gibt da ja auch das berühmte Sprichwort: "Hinter jedem erfolgreichen Mann, steht eine starke Frau" - oder so ähnlich)
Das war jetzt nur ein einziges Beispiel, doch allein anhand der Anatomie lässt und ließe sich sehr gut aufzeigen, wie gut beide Parts sich ergänzen. Die Natur hat hier keinen bevorzugt, sondern es so eingerichtet, dass in der Regel jene Eigenschaften die bei einem Part weniger gut ausgebaut sind, dafür beim anderen stärker ausgeprägt sind. Hier gäbe es reichlich Beispiele aufzuführen, die natürlich nicht auf jeden Einzelnen immer nach der Regel zutreffen müssen, es kann durchaus auch umgedreht der Fall sein. Wenn wir sehr weit in der Zeit zurück gehen, war es so sicherlich auch nötig, damit eine Sippe/Gemeinschaft überlebensfähig war in der rauen Natur.
Weshalb ich auch überhaupt nicht glaube an die Eintrichterung: "Nur der Stärkere überlebt". Ich denke genau das Gegenteil war und ist der Fall. Überleben und Weiterentwicklung war nur deshalb möglich, weil man aufeinander angewiesen war und sich hilfreich unterstützen musste. Alles musste Hand in Hand gehen. Imgrunde hat sich daran nichts geändert. Und wenn wir dies als Mensch nicht erkennen und unsere Spezies sich weiterhin so wettbewerbsmäßig auf Kosten aller und der Natur verhält, wird sie sich früher oder später selbst ausrotten.

Ich denke eher nicht, dass man die Frau als "wertlos" einstuft, auch wenn die Behandlung oft mehr als wertlos gegenüber der Frau sich ereignet. Auch hier denke ich, ist genau das Gegenteil der Fall, dass man um ihren Wert sehr wohl Kenntnis besitzt. Glaube das hier die Psyche eine große Rolle spielt, da der Mann von Natur aus der "Stärkere" (was die Muskelkraft betrifft) ist und er dies auch darstellen möchte und sich diesen "Platz des Stärkeren" nur unschwer nehmen lassen möchte.
Die Natur hat sich imgrunde nicht verändert, doch wir als Sippe/Gemeinschaft und mittlerweile als Gesellschaft unter vielen Gesellschaften leben heutzutage unter anderen Bedingungen, da wir unsere Lebensbedingungen selbst veränderten, entickelten, modernisierten usw.
Heute ist nur noch in wenigen Berufen der "Stärkere" gefragt, was hier die Muskelkraft betrifft. Mittlerweile gibt es in den normalen Handwerksberufen zunehmend Frauen, weil die schweren Arbeiten heutzutage die Maschinen übernehmen, sodass auch das zartere Geschlecht jene Berufe ausüben kann.
Es gibt aber auch noch Berufe, wo hauptsächlich Männer gefragt sind, wie im Berbau unter Tagebau usw.
Und im Laufe dieser schnellen Veränderung über einen doch kurzen Zeitraum, hängt die Erkenntnisfähigkeit noch irgendwie hinterher, dass auch heute nichts ohne dem anderen Part geht und wir nur im Miteinander weiter voran kommen, anstatt im Gegeneinander, was ja auch grundlegend auf den Mensch allgemein zutrifft.

Früher ging der Mann voran, war somit auch oft als erster in Gefahr. Der Mann war normalerweise derjenige, der auf die Jagd ging (auch wenn es hier in Einzelfällen oder Gruppen andersherum erfolgte), der seine Familie mit seiner Körperkraft Schutz bot, während die Frau in der Regel die Heilkundige war und für die Pflege zuständig, was ja auch oki ist, wenn sich eine Gemeinschaft entsprechend organisiert und zudem notwendig.
Diese - ich nenne sie mal: Überlebensinstinkte, sind- so denke ich - noch immer in uns verankert. Nur leben wir längst nicht mehr in der wilden Natur.

Mit fortschreitender Entwicklung, was die besseren Fähigkeiten des Menschen betrifft, wurden auch die Lebensbedingungen immer weiter modernisiert, doch die geistige Entwicklung scheint noch etwas hinten dran zu hängen. Man hält an älteren Regelformen teilweise noch fest, die in die heutige Zeit einfach nicht mehr hinein passen bzw. in unsere heutige Gesellschaftsform und wie wir leben. Hinzu kamen dann noch die verschiedenen Religionsformen, die dieses Problem vertieften, anstatt diese neu entstandenen Konflikte möglichst rasch wieder aufzulösen, aus Eigeninteresse heraus.
Und jedes Land machte natürlich seine Eigenentwicklung durch. Es gibt Länder, die schon weit fortgeschrittener sind, was die Gleichberechtigung der Geschlechter betrifft und Länder, die uns um einige Jahrhunderte hinten dran erscheinen. Dadurch, dass die Bevölkerungen sich unter den Ländern zunehmend vermischen, geraten nun auch die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen viel öfter untereinander in diesen Konflikt, was ja auch ganz logisch ist, dass dies passiert.
Wir führen heute z.b. auch gerade hier in Deutschland wieder Diskussionen um Dinge, um die man eigentlich nicht mehr zu diskutieren brauchte, da sie einfach nicht mehr Gegenstand der Diskussion waren, weil gewisse Gedankenkonstrukte - was Frauen betrifft - so gar nicht mehr vorherrschten. Da ist es auch kein Wunder, wenn Gespräche über Frauenquoten untergehen und die Frau sich zunehmend um mehr als mehrere Jahrzehnte oftmals zurückgeworfen in der Zeit vor kommt.

Es spielen schon sehr viele Faktoren eine Rolle, mehr noch als hier von uns genannt, die die Frauenunterdrückung leider stark fördern als sich gegen sie auszusprechen und mehr noch, gegen sie zu handeln. Das Konfliktpotential wächst momentan stark aufgrund geopolitischer Veränderungen, weshalb eher mit einer Verschärfung des Geschlechterkampfes wieder zu rechnen ist, bis es mal zu einer Lösung kommt und hier ein gemeinsamer Nenner gefunden wird.

Die Religionen könnten hier tatsächlich mal etwas richtig Positives bewirken aufgrund ihrer Macht, die sie besitzen, doch leider geschieht dies nicht und das Gegenteil ist der Fall.
Da bedarf es wohl noch eines großen Zeitraumes, um das gewünschte Ergebnis erzielen zu können.

LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Hallo Lilu,

dass das Augenmerk hier vor allem auf islamische Kulturen / Migranten gelegt wird, dürfte mehr an einem Alltagsrassismus als an anderen Gründen liegen. Dieser Alltagsrassismus wird auch gerne von den Mainstream-Medien bedient.

Auch unter Muslimen gibt es verschiedene Strömungen /Gruppen. Sehr liberal sind z. B. die Alewiten, während Salafisten streng nach der Scharia leben.

Auch das "anders sein" der Frau sehe ich nicht als Grund für die Frauendiskriminierung - so anders sind Frauen nicht. Der biologische Unterschied spielt eine viel kleinere Rolle als das sog. "soziale Geschlecht", denn dieses bestimmt die Geschlechterrollen. Und dsbzgl. Schubladendenken wird in der Tat schon kleinen Kindern eingetrichtert, teils auch unbewusst. Da gibt es eine interessante neue Studie dazu:

https://www.gehirn-und-geist.de/alias/vorurteile/erlernte-schubladen/1158832

Das bedeutet, dass leider auch die Mütter zur Frauendiskriminierung beitragen, weil sie dieses stereotype Denken an die nächste Generation weiter geben. Jahrhundertelange Frauenunterdrückung hat hier "ganze Arbeit" geleistet.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Hallo Eva,

der eingefügte Link von dir funktioniert leider nicht. Vielleicht ist das aber auch nur eine vorübergehende Störung. Ich probiere später noch einmal darauf zurückzugreifen.

Solange es Menschen- und Gruppen -und/-oder auch Völker gibt, die sich nicht als gleichwertig verstehen und begreifen können, solange wird es auf der Welt weiterhin Rassismus geben, auch wenn der Begriff erst spät entstand.
Nur was verstehst du genau unter "Alltagsrassismus"?
Des weiteren erwähnst du, dass das Augenmerk vor allem auf islamische Kulturen und Migranten gelegt wird. Inwiefern? Im positiven oder negativem Sinne? Und unabhängig davon: Gibt es Gründe dafür? Wenn ja, welche?

Wir sind alle anders, auch wenn wir gleich(wertig) sind. Würden die Menschen dies akzeptieren - die Andersartigkeit des anderen und Andersdenkenden, lebten wir weltweit schon etwas friedlicher zusammen.
Jede Frau ist vollkommen anders als alle anderen, die existieren, auch wenn sie in ihrem bilologischen Aufbau - nach dem Grundkonzept eben eine Frau ist wie jede andere. Das trifft auf den Mann zu und überhaupt auf jeden Menschen. Das ist Individualismus, die geschaffene Möglichkeitsform der Vielfalt.
Es ist leider eher so, dass wir heute noch immer die Angst vor einer Unterschiedlichkeit haben, sie zu verinnerlichen und zu begreifen in ihrer Wirksamkeit, weshalb es sie gibt, wozu sie existiert, aus der Angst heraus, der aufgezeigte Unterschied könnte für "uns" oder jemanden - wie auch immer - zu Ungunsten, also (be)-nachteiligt ausfallen.
Dabei können wir uns als Menschen nur selbst benachteiligen! Durch unsere Handlungen und unsere Denkweise. Unterschiede sind niemals Nachteile, doch wir begreifen sie leider so. Wir ängstigen uns vor der Andersartigkeit und haben darüber hinaus einen zwanghaften Drang entwickelt, alles gleich machen zu wollen. Daraus erfolgt übrigens auch u.a. eine Herabsetzung des Selbstbewusstseins des Einzelnen.
Individualität ist heute leider nicht mehr sehr gefragt, nur noch der GLEICHschritt. Viele Kriege werden heute geführt, wer sich der GLEICHmachungspolitik nicht anschließt.
Diese Gleichmachungspolitik, wenn sie so weiter läuft, wird in der Zukunft ganze Völker und Kulturen zerstören wie es der Rassismus in den zurückliegenden Jahrhunderten zuvor nicht vernichten konnte.
Imgrundegnommen ist diese Gleichschaltungspolitik die höchste Form von Rassismus die es bisher überhaupt gegeben hat, nur wird sie nicht beim Namen genannt.

Das "soziale Geschlecht" (keine Ahnung, ob wir beide darunter das gleiche verstehen, wäre evtl. zu definieren, ansonsten reden wir aneinander vorbei) und die Geschlechterrollen, entstanden jedoch nur aus dem biologischen Unterschied heraus. Wir begreifen diesen Unterschied jedoch falsch, weil wir die Unterschiede aufteilen - salopp in: Vor-und Nachteile. Die Natur empfindet die Unterschiede weder nachteilig noch vorteilig. Wir selbst, der Mensch ist es, der durch seine Denkweisen Geschlechter in Besser und weniger gut unterteilt.
Und ein überspitzter Feminismus, der heutzutage durchaus oft propagandiert wird, zeigt oft genug nur das andere Extrem der Münze auf und stellt nicht wirklich eine Veränderung in der Denkweise dar, weil diese Propaganda ebenfalls keine Akzeptanz der Andersartigkeit aufzeigt und damit sogar der Akzeptanz der Frau als Frau oft selbst widerspricht und springt auf den Zug der Gleichschaltungspolitik nur mit auf - nur von einer anderen Seite aus auf dem Zug aufgesprungen. Am Ende käme nicht wirklich etwas anderes dabei heraus als das was wir vorliegen haben, nur das wahrscheinlich andersherum, der Mann unterdrückt wäre.

Das wäre zum Beispiel?
Es kommt auch darauf an, was man unter Frauendiskriminierung versteht. So manch eine Feministin fühlt sich ja schon diskriminiert, nur wenn man auf einen Unterschied zwischen Frau und Mann verweist.
Und genau darin liegt der Knackpunkt.
Manchmal werde ich das Gefühl nicht los, als wäre es so mancher Feministin ganz lieb, wenn sie doch ein Mann wäre oder am besten das biologische Geschlecht abschaffen könnte und der Mensch als Switter herum liefe, wenn der Mensch sich dann trotzdem fortpflanzen könnte.
Dann wäre es auch ganz gewiss nicht mehr weit bis wir uns tatsächlich nur noch mit Zahlennummern anreden und es individuelle Namensgebungen auch nicht mehr gibt.

Ich glaube nicht, dass dies nach einem "besseren" Weg aussieht oder nach einem Weg, der "richtiger" wäre zu dem, wie es momentan läuft.
Dazu sind weitaus andere und tiefgehendere Schritte nötig.
Auch Feministinnen weden lernen müssen den Mann zu akzeptieren als das, was er ist: ein Mann und in erster Linie ein Mensch, wie die Frau neben ihn und das Ganze gilt auch umgedreht.

Respekt und Akzeptanz sind Grundvoraussetzungen für Lösungen bei diesem Thema. Das gilt für jeden Einzelnen wie auch für eine Gesellschaft. Diese Grundvoraussetzungen sind jedoch nicht gegeben.

LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Hallo Lilu,

Bei mir funktioniert der Link. Konntest Du ihn inzwischen aufrufen?

Das was sich tagtäglich an deutschen Stammtischen und auch im Internet ereignet - alle Migranten, vor allem Muslime, werden pauschal verurteilt; oder Hartz-IV-Empfänger, die allesamt als faule Säcke, die selbst schuld an ihrem Schicksal sind, bezeichnet werden oder aber eben Frauen, insbesondere Feministinnen. Sexismus ist schließlich ebenfalls eine Form von Rassismus.

Dies meinte ich nicht. Ich bezog mich auf das eingetrichterte, überkommene Rollenverhalten, welches ständig eine Andersartigkeit der Frau propagiert, die so überhaupt nicht gegeben ist. Die Frau ist weder besser noch schlechter als der Mann. Frauen sind genauso aggressiv wie Männer, nur wird ihnen dieses aberzogen, während die Aggressivität von Männern in vielen Kulturen noch gefördert wird. Frauen können auch genauso skrupelos wie Männer sein und nachgewiesene Kriegerinnen, Herrscherinnen, Mammut- und Bisonjägerinnen zeigen wohl ganz deutlich, dass das bei uns noch immer vorherrschende Frauenbild ein reines Fantasieprodukt ist, dass in der Regel zur Unterdrückung der Frau genutzt wird.

Das sehe ich ganz anders. Kriege werden gerade wegen Ungleichheit geführt wie z. B. wegen Rohstoffe - die einen haben sie, bekommen sie aber nicht fair vergütet, die anderen haben sie nicht, verschwenden sie aber maßlos und holen sie sich eben mit Gewalt. Hungeraufstände passieren weil die Einen im Überfluss leben, während die anderen hungern usw. Die Welt braucht nicht noch mehr Ungleichheit sondern viel mehr Gleichheit. Das wäre gut für die Menschen, für die Natur - kurz um - für den ganzen Planeten und würde endlich ethische Weiterentwicklung ermöglichen.

Eben nicht - das soziale Geschlecht wird von der Gesellschaft bestimmt bzw. wird angelernt. Eine skythische Kriegerin zum Beispiel würde über das übliche Frauenbild in unserer Gesellschaft wohl fassunglos den Kopf schütteln! "Soziales Geschlecht" ist eingetrichtertes Rollenverhalten und hat kaum was mit Biologie zu tun. In den Anden z. B. gibt es ein Volk, welches 8 (!!!) soziale Geschlechter kennt. Das hat dort mit dem Ackerboden zu tun. Dort kann eine Frau z. B. den Status "männlich-mönnlich" und ein Mann den Status "weiblich-weiblich" haben. Diese angeblich ach so gut zum biologischen Geschlecht passenden sozialen Geschlechterrollen sind eine reine Erfindung der patriarchalischen Gesellschaft und sitzen leider noch immer so tief in den Köpfen, dass es wohl noch Generationen braucht, bis sie daraus endlich verschwunden sind und wir endlich eine gelebte Gleichberechtigung von Mann und Frau in allen Lebensbereichen haben.

Und wieder das beliebte Feministinnen-Bashing! Für meinen Teil ist der herrschende Feminismus keineswegs überspitzt sondern viel zu zahm!!! Auch in unseren Breiten werden Frauenrechte wieder vermehrt durch Hintertüren rückgängig gemacht und materielle Abhängigkeiten vom (männlichen) Ehe-/ Lebenspartner befördert, die für Frauen nur wieder Nachteile haben! Erschreckend, wie sich die Propaganda vom ach so diskriminierten und unterdrückten Mann wieder in die Köpfe eingebrannt hat. Wir haben bis jetzt nicht einmal annähernd wirkliche Chancengleichheit zwischen Frauen und Männeern zum Nachteil von Frauen und werden diese auch nie bekommen, wenn Frauen nicht endlich wieder aufstehen und für ihre Rechte kämpfen - gerade auch in Deutschland! Seit wann haben wir denn das Geheule der angeblichen Männerdiskriminierung? - doch erst seit dem Zeitpunkt, wo die erste, bestens ausgebildete Frauengeneration seit Äonen auch an der Macht teilhaben möchte. Die meisten jungen Frauen möchten heutzutage dieselben Chancen wie Männer haben und das zu Recht! Aber genau darum wird alles getan, um genau dies zu verhindern! Die schlimmsten dsbzgl. Lügen sind:

  1. Mädchen sind nur deshalb besser in der Schule, weil Jungen von haus aus diskriminiert werden und automatisch für gleiche Leistung schlechtere Noten bekommen!
  2. Es gibt keine "gläsernen Decken" für Frauen bei der Auswhl für Führungspositionen.
  3. Frauen haben kein Interesse an Karriere. Sie sind lieber Hausfrauen, weil das mehr ihrer Natur entspricht. (Anm. von mir: Auch das würde die skytische Kriegerin wohl ganz anders sehen!)
usw.

zu1,)Diese Lüge gehört mit zu den Perfidersten. Hier wird nicht nur verbreitet, dass Mädchen quasi grundsätzlich dümmer sind als Jungen, sondern ihre schulische Leistung wird nicht respektiert sondern auf's Widerlichste herab gewürdigt!
zu 2. und 3.) Aus eigener Personalabteilungserfahrung kann ich feststellen, dass die "gläserne Decke" für Frauen sehr wohl existiert. Geeignete Kandidanninen werden wesentlich häufiger bei Beförderungen übergangen als ihre männliche Kollegen; weibliche, geeignete Bewerber für Führungspositionen viel seltener zu Bewerbungsgesprächen eingeladen als männliche.

Siehe meinen verlinkten Artikel in meinem vorherigen Beitrag.

Außer dem biologischen Unterschied gibt es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau! Was als Unterschied wahrgenommen wird, ist schlicht anerzogenes Rollenverhalten. Dass dieses ständig mit dem biologischen Unterschied gleich gesetzt wird, macht die Unterdrückung der Frau doch erst möglich!

Wohl kaum - eine Feministin möchte aber nicht ständig aufgrund ihres biologischen Geschlechts in die Schublade des eingetrichterten, sozialen Rollenverhaltens gepresst werden. Würde man endlich den Unterschied zwischen biologischem Geschlecht - nur durch Operationen und Hormongaben änderbar - und "sozialem Geschlecht" - von klein auf eingetrichtertes Rollenverhalten, also anerzogen - begreifen, wären wir schon einen riesigen Schritt weiter. So manche Geschlechtsumwandlung würde sich dann auch erübrigen wenn man sich endlich von diesem überkommenen, traditionellen Rollenverhalten verabschieden würde bzw. endlich aufhören würde, Frauen und Männern vorzuschreiben, wie sie gefälligst zu sein haben! Es wird höchste Zeit das soziale Geschlecht vom biologischen Geschlecht abzukoppeln und Menschen, egal ob Mann oder Frau, endlich ihr wahres Potential bar jeglichen sozialen Geschlechts entdecken und entwickeln zu lassen. Eine geschlechtsneutrale Erziehung wäre ein guter Anfang!

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Bist du Stammtischmitglied? Ich weiß nicht, was tagtäglich so an Stammtischen gesprochen wird, dennoch kann ich mir kaum vorstellen, dass ein jeder diese Meinung vertritt, wie du sie dargelegt hast. Das ist wohl kaum zu pauschalisieren.

Wenn ich jetzt mal in Deutschland bleibe: wo wird weiblichen Geschlechtern ein Aggressivitätsverhalten aberzogen und den Jungen anerzogen bzw. gefördert? Ich denke, dass es in keiner unserer Kindertagesstätten in Deutschland solche Vorgehensweisen gibt. Im Gegenteil: Kinder werden gundlegend so erzogen, dass ein aggressives Verhalten gegenüber anderen Kindern oder Personen nicht richtig ist und man versucht den Kindern beizubringen, Probleme möglichst auf friedliche Art und Weise miteinander zu lösen.

Eva, wo bist du aufgewachsen? In Deutschland oder wo? Ganz ehrlich: Ich kenne kein "vorherrschendes Frauenbild" in Deutschland. Weder wurde ich so erzogen familiär, noch durch die Gesellschaft oder durch staatliche Behörden. Ich ging wie viele andere Kinder auch ab dem dritten Lebensjahr in einen Kindergarten und ab dem sechsten Lebensjahr besuchte ich dann die Schule. Doch ich kann mich an keine Erziehungsmethode erinnern, wo Jungen bevorzugt oder Mädchen bewusst benachteiligt wurden.
Das, was du da erklärst, kann also nicht allgemein gültig sein für ein ganzes Land. Wie sollte so ein "vorherrcshendes Frauenbild", weches du als "Fantasieprodukt" bezeichnest, aussehen?

Das ist ein völlig anderes Thema, die ungerechte Verteilung von Rohstoffen etc. und hat nichts mit der Ungleichheit der Geschlechter zu tun, weshalb ich hierauf auch nicht näher eingehe.

Das sagst du, Eva. Würde der Mensch Unterschiede nicht bewerten als "besser" oder "schlechter", sondern sie einfach (an)erkennen als das, was sie sind: nämlich Unterschiede, die gleichberechtigt ihren gleichen Stellenwert in einer Gesellschaft besitzen, dann wäre jegliche Diskussion um solches Thema unnötig und es würde kein Geschlecht bevor-oder benachteiligt werden.
Ich halte hingegen eine Gleichmachung für völlig unethisch, weil sie nicht der Natürlichkeit entspricht und hier künstlich versucht wird, Unterschiede wegzuerklären, anstatt Unterschiede als gleichwertig zu betrachten. Die Gleichmachung führt m.E. in eine stupide nummerulogische Gesellschaft, die Individualismus auf ein Minimum versucht zu reduzieren.

Ist es nicht schlimm genug, dass wir heutzutage überhaupt davon reden, von einem: "sozialen" Geschlecht? Wer hat diesen Unsinn überhaupt eingeführt?
Ich widerhole es noch einmal: Der ganze Rummel um die Geschlechter, fördert die Trennung viel mehr als dass er dazu beitragen würde, hier eine Einigkeit zu erreichen, weil das eigentliche Problem falsch angepackt wird. Man kann ein Problem nicht lösen, wenn man die Ursache nicht kennt bzw. sie beiseite schiebt oder drüber hinweg sieht und dann darauf hofft, dass alles besser wird.

Genauso ist es unsinnig, Jungs eintrichtern zu wollen, mit Puppen spielen zu müssen oder Mädchen eintrichtern zu wollen, dass sie mit Autos spielen sollen, obwohl sie es von selbst nicht wollen oder tun würden. Aber genau DAS passiert heutzutage in unseren Kindertagesstätten. Frage mal Erzieherinnen von Kindertagesstätten was sich in der Erziehungsmethodik in den letzten 10 Jahren geändert hat. Und das, kann in meinen Augen auch nicht der richtige Weg sein.
Das irrsinnige (in meinen Augen) Gleichmachenwollen, dass jeder nur noch das Gleiche macht, unabhängig vom Geschlecht, am besten jeder nur noch das gleiche denkt, ist Rassismus und zwar :pur! Mädchen sollen sich zum Teil wie Jungen verhalten und Jungen wie Mädchen, weil irgend so ein verrückter Gleichmacher meint, dass sich dann Unterschiede auflösen würden. Wir werden aber nun einmal geboren mit unterschiedlichen Geschlechtern. Der eine hat halt einen Penis zwischen den Beinen zu hängen und bei dem anderen Kind ist es eine Vagina. Ja und nun? WER macht denn jetzt aus diesem Unterschied etwas, was wir als "besser" oder "schlechter" bezeichnen? Die Menschen selbst machen das! Die Natur kennt hier kein Geschlecht was besser oder schlechter ist, aber allen voran, sagen es die Feministinnen und wiederholen stets und ständig die angeblichen Vor-und Nachteile, die es zwischen Jungs und Mädchen angeblich gibt. Nein, gibt es nicht! Die gibt es nur, weil es Menschen gibt, die die Unterschiede in besser oder schlechter aufteilen.


Traurig, dass, wenn ich von "überspitzten Feminismus" spreche ich damit angeblich gleich Feministinnen-Bahing betreibe. Das ist absolut lächerlich und ist meine persönliche Meinung, weil es überspitzten Feminismus gibt, jedenfalls in meinen Augen, was jedoch nicht heißt, dass jede Feministin überspitzten Feminismus betreibt.

Und das, obwohl der Feminismus doch so sehr vorangeschritten ist. Was läuft also schief? Wo liegen die Ursachen dafür? Da sollte man mal etwas tiefer hinschauen als zu meinen, es läge an einer Propaganda, die ein Männerbild beschreibt, welches so diskrimminierend für die Männerwelt wäre. Das glaubst du doch selbst nicht, oder?


Welches Recht für Frauen in Deutschland hättest du denn gern oder fehlt dir?

Das komische ist, dass die Männer gar nicht so sehr rum heulen, eigenartigerweise sind es hier auch wieder die Frauen. Mich sollte es nicht wundern, wenn es auch hier nicht wieder allen voran hauptsächlich die Feministinnen selbst sind und dieses angebliche Bild beschwören.

Das ist verständlich und dem stimme ich ebenfalls zu. Jeder Mensch sollte die gleichen Chancen bekommen.


Ich lese diese Lügen jetzt das erste mal. Wer sagt so etwas? Also bei der letzten Lüge, könnte das auf einige Frauen doch zutreffen, daran wäre doch nichts verwerflich. Oder muss eine Frau heutztage karrieregeil sein, um zu beweisen, dass sie als Frau auch etwas leistet? Leistet sie nichts, wenn sie für ihre Familie sorgt?


Ich sehe das anders. Denn der biologische Unterschied, bringt Verhaltensunterschiede zutage, die zwar nicht immer auf jedes einzelne Individum zutreffen , doch grundlegendes Verhalten darlegen bei weiblichen Individuen sowie bei männlichen. Das kann man in der Natur auch sehr schön beobachten, vor allem an Tieren, dass aufgrund einiger unterschiedlicher Verhaltensweisen, die man dann eher typisch weiblich oder typisch für das männliche Geschlecht einordnen würde, daraus auch unterschiedliche Rollen durch die Geschlechter eingenommen werden.
Die Tierwelt hat uns Menschen da nur einiges voraus: sie debattieren nicht ewig um die UNterschiede, sondern machen sie sich zunutze.

Dieses eingetrichterte soziale Rollenverhalten gibt es m.M.n. nicht. Im Gegenteil: Heutzutage wird gerade auch durch öffentlich staatliche Erziehung das - ich nenne es: "Rollenswitching" gefördert und bewusst anerzogen, mit dem Ziel: Mädchen sollen sich nicht typisch mädchenhaft verhalten und Jungen nicht typisch jungenhaft und somit werden Kinder im Kleinkindalter schon dazu genötigt, im Spiel sich anders zu verhalten als sie es normalerweise aus sich selbst heraus tun würden. Hier zählt nicht mehr die freiwillige Wahl, womit sich ein Kind beschäftigen möchte. Priorität hat das Einwirken der Erzieherin, die widerum ihre Anordnungen vom Staat erhält, was am Kind und wie umzusetzen ist.

Hier habe ich fett markiert, dem ich absolut zustimme.

Was ist "geschlechtsneutrale" Erziehung? Wie wird so etwas definiert? Hier wird doch wieder versucht, einen Unterschied wegerklären zu wollen, weil man unfähig ist, mit diesem Unterschied vernünftig umzugehen. Klingt eher wieder nach Unterdrückenwollen.
Ich besitze kein neutrales Geschlecht zwischen meinen Beinen. Das widerspricht schon wieder der voherigen Aussage, die ich fett markierte. Lass doch einfach mal den Mensch sein wie er ist. Da bedarf es keiner gesonderten Erziehungsmethoden, wenn man einfach mal niemanden in eine bestimmte Richtung hinerziehen wollen würde und das Individum respektieren und achten würde.
Doch leider sind wir noch meilenweit entfernt von dieser Denkweise.


LG
Lilu



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)

Re: Hilfe für Lal Bibi (Afghanistan)

Du gehst nicht oft in Kneipen / Gaststätten mit Stammtisch oder? Sog. (beschönigter Begriff) "Islamkritik" ist da fast schon Pflicht.

In Kindertagesstätten mag das überwiegend so sein, bei der elterlichen Erziehung sieht es da aber schon anders aus und das nicht nur in sozial benachteiligten Schichten. Andererseits kann man gerade in sog. "Glasscherbenvierteln" beobachten wie aggressiv auch Mädchen sind. Von wegen das zarte, sanfte Geschlecht...

Wie schon öfters erwähnt - in einer bayerischen Kleinstadt. Freut mich sehr, dass Du niemals ein "vorherrschendes Frauenbild" kennenlernen musstest - bei mir sah das etwas anders aus.

In der Schule waren die Klassen nach Mädchen und Jungen getrennt. Für Mädchen waren Handarbeit, Kochen und Hauswirtschaft Pflichtfächer, für Jungen gab es statt Handarbeit das Pflichtfach "Werken", ein Äquivalent zu Hauswirtschaft und Kochen gab es nicht - kurzum, die Jungs hatten insgesamt 4 Schulstunden weniger die Woche als die Mädchen. Übrigens war es für Mädchen weder möglich anstatt Handarbeit Werken zu wählen und Kochen und Hauswirtschaft waren, wie schon erwähnt, Pflichtfächer. Also wenn das kein eingetrichtertes Rollenverhalten ist...!! Für meinen Teil habe ich dann dafür gesorgt, dass es immer gute Gründe gab nicht am Koch- bzw. Hauswirtschaftsunterricht teilzunehmen, denn ich habe beides gehasst. Erst so ab 22 habe ich mir dann selber Kochen beigebracht einfach weil es mir da Spaß gemacht hat.

Mit meinem Ausbildungswunsch war es das Gleiche - zur Polizei (nicht als Schreibkraft/ Sekretärin) ? - Keine Chance als Mädchen wurde mir erklärt. Für Automechanik galt dasselbe - also blieb nichts anderes übrig - ein Studium lag außerhalb finanzieller Möglichkeiten, als einen typisch weiblichen Beruf zu erlernen. Das war meine erste Bekanntschaft mit den Folgen eingetrichterten Rollenverhaltens. Heutzutage würde man mir wohl eine Geschlechtsumwandlung empfehlen, obwohl der weibliche Körper nicht mein Problem ist - im Gegenteil, ich fühle mich sehr wohl darin und bin auch nicht lesbisch, was Frauen wie mir gerne unterstellt wird.

Gehen wir noch ein bisschen weiter durch mein Leben - ich hatte großes Interesse an Kampfsport und habe das dann auch umgesetzt. Lange Zeit war ich da das einzige Mädchen. War aber nicht so schlimm, weil die Jungs mich akzeptierten. Im Endeffekt habe ich sehr davon profitiert, in der ersten Zeit ausschließlich männliche Trainingspartner zu haben. Dann habe ich neben dem Autoführschein den Motorradführerschein gemacht, weil mir Motorrad fahren sehr viel Spaß gemacht hat und ich nicht ständig auf (männliche) Freunde mit Motorräder angewiesen sein wollte. Und genau hier stieß ich wieder auf das eingetrichterte Rollenverhalten. Mein männlicher Fahrlehrer ließ nichts unversucht, mir die Motorradstunden zu vermiesen und mir Predigten zu halten, dass es sich für eine Frau nicht ziemt selbst Motorrad zu fahren. Es ist ihm aber nicht gelungen - ich habe trotzdem meinen Motorradführerschein gemacht. Als ich mir dann noch ein Motorrad kaufte waren meine Eltern entsetzt - für meinen Vater war ich gleich so etwas wie eine Schande für die Familie und für meine Mitmenschen eine durchgeknallte Exotin. Also erkläre mir bitte nicht, es gäbe kein "soziales Geschlecht" bzw. kein eingetrichtertes Rollenverhalten. Das Schlimmste für mich ist aber, dass ich nach über drei Jahrzehnten heutzutage feststellen muss wie sehr durch die Hintertüre auch bei uns wieder Frauenrechte (auf sehr subtile Art) beschnitten werden und "soziales Geschlecht" wieder verstärkt eingetrichtert wird.

Im Übrigen scheint Dir entgangen zu sein, dass bis in die 1970er hinein ein Ehemann seiner Frau die Erwerbstätigkeit untersagen konnte wenn er der Ansicht war, sie würde dadurch die Hausarbeit vernachlässigen. Oder dass es bis in die 1980er hinein bindende, geschlechtsspezifische Stellenausschreibungen gab, welche weder technische Berufe - Ausnahme die Technische Zeichnerin - noch Führungspositionen für Frauen vorsah.

Und heute? Da werden vor allem sog. Frauenberufe schlechter bezahlt als vergleichbare sog. Männerberufe. Da verdienen Männer selbst in einem Frauenberuf wie AltenpflegerIn mehr als die Kollegin, vor allem Frauen werden in den Niedriglohnsektor (2/3 der Niedriglöhner sind weiblich) gedrängt und "Gläserne Decken" halten noch immer Frauen von Führungspositionen ab. Und anstatt hier endlich Chancengleichheit herzustellen, labert man etwas von "Goldröcken" und "Männerdiskriminierung"! Richtig ist, dass gerade hier noch immer Frauen diskriminiert werden! Richtig ist, dass es mitten in Deutschland noch immer gilt, dass Hausarbeit unmännlich ist und Frauen für technische Berufe zu blöd sind!

Was denn für Unterschiede? Der biologische Unterschied zwischen den Geschlechtern hat doch nichts mit dem "sozialen Geschlecht" zu tun! Warum bitte sollte der biologische Unterschied z. B. eine Frau daran hindern, eine gute Konzernmanagerin zu sein? Oder z. B. die Tatsache, als Altenpflegerin weniger zu verdienen als der männliche Kollege? Eine Freundin von mir ist Altenpflegerin und die arbeitet genauso hart wie ihr männlicher Kollege. Dass Männer biologisch mehr Muskeln haben spielt in diesem Job nicht die geringste Rolle! Auch die weiblichen Altenpfleger müssen z. B. alleine bettlägerige Menschen hochheben, wenden usw. Also was für ein Unterschied, der darüber hinaus noch ein geringeres Gehalt rechtfertigt???

Was hat denn ein eingetrichtertes Rollenverhalten mit natürlichen Unterschieden zu tun??? Was zum Beispiel damit, dass Hausarbeit angeblich unmännlich sein soll? Wie begründest Du so etwas mit dem biologischen Unterschied??? Dass Frauen ein "Putzgen" haben und der Mann nicht? (Kleiner Scherz am Rande.)

Das "soziale Geschlecht" gibt es schon seit Anbeginn der Menschheit in allen Kulturen und zu allen Zeiten. Es ist nämlich nichts anderes als das "eingetrichterte Rollenverhalten". Eine skythische Kriegerin z. B. war auch so eine Rolle, die ganz klar beweist, dass auch Frauen diese Rolle bestens ausfüllen können und die heutzutage wieder herbei geredete angebliche Übereinstimmung zwischen biologischem und sozialem Geschlecht schlicht falsch ist.

Also ich habe als Kind sehr gerne mit Autos und Puppen gespielt. Meine damals beste Freundin übrigens auch. Aber für Dich ist es dann wohl in Ordnung, dass heutzutage wieder Mädchen z. B. ausschließlich mit Puppen und Jungs mit der Autorennbahn spielen sollen. Dass Mädchen noch immer eingeredet wird, sie wären von Natur aus in Mathe schlechter als Jungs und für Technik ohnehin nicht begabt, aber sie sollen schon früh möglichst den Umgang mit Make-up und Mode lernen, weil das ja ihrer Natur entspricht? Wie Du darauf kommst, dass Jungen von Natur aus nicht mit Puppen und Mädchen nicht mit Autos spielen wollen, ist mir ein Rätsel. Natur ist da gar nichts - sondern das Rollenverhalten wird erst von den Eltern und später von der Umwelt übernommen, wo wir wieder beim "sozialen Geschlecht" wären.

Gleichmacherei ist für mich da ganz klar dieses Aufdrängen, besser Aufoktrieren der (sozialen) Geschlechterrolle. Mädchen haben mit Puppen zu spielen, Jungs mit Autos - basta! Was interessieren da noch antike Kriegerinnen oder heutige Frauen, die gerne Führungsaufgaben übernehmen würden, die man aber nicht lässt, weil sie dummerweise das falsche Geschlecht haben!

Was das Feministinnen-Bashing betrifft - sorry - aber das ganze Internet ist voll davon, da kann man/ frau schon mal etwas empfindlicher werden!

Verstehe jetzt nicht, was Du damit meinst?

Zum Beispiel das selbe Recht auf eine Führungsposition wie ein Mann und keine "gläsernen Decken". Oder das neue Unterhaltsrecht, welches gerade für ältere Frauen eine gehörige Schieflage aufweist. Da gäbe es noch mehr, aber das Posting ist ohnehin schon recht lang.

Dann sehe Dir doch einfach mal Kommentare auf Telepolis, ZEIT-online, Spiegel-online, web.de u. a. zum Geschlechterthema an. Da heulen und geifern überwiegend Männer, vor allem Telepolis ist ein hervorragendes Anschauungsobjekt weil dort so gut wie nicht zensiert wird. Wirklich erschreckend das Frauenbild in Deutschland!

Freut mich sehr, dass wir hier übereinstimmen.

Kommentatoren auf Telepolis, ZEIT-online, Spiegel-online u. a. Darüber hinaus auf jeder Menge Webseiten von Maskulisten (wie gesagt - die nennen sich selbst so). Einfach mal googeln z. B. nach "Frauenquote" oder "Unterhaltsrecht" oder "Väterrechte" oder "Jungendiskriminierung".

Insofern eine Frau das möchte - also ausschließlich Hausfrau und Mutter sein - ist dagegen natürlich nichts einzuwenden. Es aber als Allgemeingut - jede Frau möchte das - hinzustellen ist schon verwerflich und genau die Gleichmacherei, gegen die sich nicht nur Feministinnen wehren. Komischerweise wird diese Art der Gleichmacherei nie angeprangert sondern schon fast als gottgegeben angesehen - die übliche Gleichsetzung von sozialem und biologischen Geschlecht eben!

Wenn man sie lässt gibt es kaum Verhaltensunterschiede von Mann und Frau, sonst hätte es z. B. Frauen wie die skythischen Kriegerinnen gar nicht gegeben! Hier wird einfach der biologische Geschlechterunterschied unglaublich aufgebauscht und ein bestimmtes Verhalten hinzu gedichtet. Bei geschlechtsneutraler Erziehung würde auch sofort erkannt werden, dass sich die Geschlechter im Wesen gar nicht so groß unterscheiden.

Wenn Du auf die Tierwelt anspielst - auch hier sind so große Unterschiede doch gar nicht vorhanden. Schimpansen werden von Männchen geführt, Bonobos von Weibchen - beides sind Menschenaffen! Bei den Löwen bestimmen die männlichen Tiere, bei den Hyänen die weiblichen. Elefanten marschieren gleich in nach Geschlechtern getrennten Herden. Die Muttertiere mit dem Nachwuchs, geführt von einer Leitkuh und die Bullenherde, geführt von einem Leitbullen. Hier könnte noch eine Menge aufgezählt werden. Ich bleibe dabei - vor allem Männer wollen Frauen von Machtpositionen ausschließen, darum die Aufbauscherei der Geschlechterunterschiede!

Zu einer geschlechtsneutralen Erziehung gehört z. B. dem Kind seine Interessen zu lassen, z. B. den Jungen mit der Puppe spielen lassen, wenn er das will und das Mädchen mit dem Auto. Oder bei der Kleidung - der zweijährige Sohn einer Bekannten von mir hat sich öfters mal die Röcke seiner Schwester angezogen. Meine Bekannte dachte damals - wieder mal (stereo-) typisch, ihr Sohn wäre schwul, war er aber nicht. Aus ihm ist ein hetero-sexueller Junge geworden, wenn vielleicht auch etwas sensibler als andere Jungen in seinem Alter. Es sind eben nicht ausschließlich die Mädchen die sensibleren. Wie leicht Kinder zu Schubladendenken erzogen werden können, kannst Du ja in dem von mir in einem früheren Beitrag hier verlinkten Artikel nachlesen.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)