Ebbes Asyl - Gedichte und Texte, selbst verfasst .../... Kommentare erwünscht!

FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER

Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER

geh zua!

die insu is auf und davo.
in ganz paris suach i se scho.
i suach in die berg, ich suach in da au,
in minga und in oberammergau.
doch da !a gedanke! i flagg auf meim bett:
i werd se etz suacha im internet.

scho hob i erfolg, und etz isses so weit:
do isse! do lebt se! do macht se si breit.
bei ebbes, do dreibt se si ollawei rum.
geh, insu, kimm außa, i bitt di schee drum.
etz loss moi die ewige rumtippserei
und a a boa stundn des intanet sei.

genieß nur den frühling, die boarische ruah.
geh zua!         


Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER

Paula, Paul und die Liebe im Lenz

Mein altes Türkentaubenpaar
- Paul, Paula - auf der Pergola
genießt die Frühlingssonnenstrahlen.
Er müht sich ab mit Plustern, Prahlen,
um seinem Täubchen, und nicht allen,
nur ihr alleine, zu gefallen,
stolziert mit hoch erhobnem Kopf
und dickem, frisch geputztem Kropf
auf einem Balken hin und her.
Sein Gurren sagt ihr: "Bittesehr,
bist' mir auch lang schon angetraut,
- ich will dich noch! Sei meine Braut!
Wie jedes Jahr im Lenze
vernasch' ich dich zur Gänze."

Sie weicht zurück und trippelt keusch
zur Seite. Da, welch ein Geräusch?
Laut flügelschlagend hockt ein Fremder,
ein Täuberich, auf dem Geländer,
der, seine graue Schönheit zeigend
sich brüstet, mehrfach sich verneigend.
Sie wendet sich und flattert keck
von beiden Täuberichen weg,
um höher noch zu imponieren.
Die zwei beginnen zu hofieren,
indem sie sich gekonnt platzieren.
Sie tut, als würd' sie's ignorieren.
Mit jedem Auge sieht sie einen,
rechts, links, - sie tänzeln und verweilen.

Sie strecken sich zur größten Höhe,
damit siiie nur nichts übersähe.
Sie drehen sich und schlagen Haken,
zeigen ihr schwarzes Band im Nacken.
Paulinchen kann sich nicht entscheiden:
"Wen nehm' ich von den süßen Beiden?"
Da wird's dem Paule, ihrem Mann,
zu dumm. Er faucht: "Was deer da kann,
kann ich schon viele Jahre besser!",
öffnet den Schnabel wie zwei Messer
und stürzt sich auf den Nebenbuhler:
"Willst du mein Weib? Bist du ein Schwuler?
Bei uns hier hast du nichts verloren.
Pass auf, ich werde dich versohlen."

Dann sieht man nur noch Federn fliegen.
Wer wird dem andern unterliegen?
Wehklagend flieht alsbald
ein Täub'rich in den Wald.
Der Paule, man erkennt ihn gleich,
er siegte, hüpft zu seinem Weib.
Stolz sucht er ihre Nähe wieder, -
doch sehr zerzaust ist sein Gefieder.
Sie zupft an ihm, an seiner Brust,
und immer mehr, man siehts - mit Lust,
rückt ihm die Federchen zurecht.
Nun, dies gefällt ihm gar nicht schlecht
und er beginnt, mit ihr zu schnäbeln
(er tats noch nie mit andern Mädeln).

Als diese "Prozedur" vorbei
denkt Paula sich: "Ach, einerlei,
was soll der Ehefrust.
Jetzt hab ich auch mal Lust!",
und duckt vor ihrem Paul sich nieder,
... - ... sie "tun's" - auch diesen Frühling wieder. 

© Insu 



Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER

Milchkaffee und Blütenstaub

Der Frühling berauscht mich, macht mich schwindelig.
Ich drehe mein Gesicht hinauf zur Sonne, in den Himmel,
der mir lächelnd tausende kleine weiße Blütenkelche entgegen pustet.
Sonntägliche Stille in meiner Straße. Wie Schneeflocken tanzen,
rieseln, schweben Blüten durch die Luft, sitzen auf meinem Haar,
kitzeln meine Haut, verwandeln meinen Balkon in ein blühendes Sommerzimmer.
Ich gehe nicht ans Telefon, drehe dem PC eine lange Nase, verfange mich in
meinen schönsten Gedanken. Stunden, Nachmittage verbringe ich so alleine
mit mir und in mir.
Könnte ich all mein Denken aufschreiben, - ich würde eine Bibliothek füllen.
Alles, alles ist anders und besonders in und an diesem Frühling, der sich aus
unerfindlichen Gründen so sehr von jedem anderen Frühling unterscheidet.
Kinderlachen unterbricht kurz meine Stille. Dann bin ich wieder allein mit den
zarten Stimmen der Vögel - und mit mir., mit den Gedanken an mein Leben, an
Freude und an Glück, an Vergangenes und nie Wiederkehrendes,  an das
Beschenktwerden mit dieser angenehmen Art von Wehmut.

(Boahh, ist das schön heiß heute. Jetzt einen großen Milchkaffee. Ich liiiebe ES!)    


Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER

Juni

Gelb und satt
Bis hin zum Horizont
Hat sich vor kurzem noch
Der Raps gesonnt

Hellgrün zart
Sah ich die Linden stehn
Den gelben Staub wie Gold
Im Wind verwehn

Schnell erhält
Die Welt ihr Grün zurück
Stolz aalt sich die Natur
Trunken vor Glück

Rosen blühn
Verschenken ihren Duft
Verschwenderische Pracht
Schwängert die Luft

Viel zu schnell
Verblüht die Frühlingszeit
Zerrinnt die Lebensfrist
Auch - meine Zeit.   

 


Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER



Maikäfer im Juni

Maikäfer kribbeln im Bauch.
Frühling. Spürst du es auch?

Maikäfer fressen meine Geranien.
Maikäfer gibt es auch in Spanien.

Maikäfer ärgerten Onkel Fritze
mit der spitzen Zipfelmütze.

Maikäfer in meinem Bett?
Naja, ich sag mal - weniger nett.

Maikäfer brummen wie kleine Bärchen.
Gibt es sie eigentlich auch in Märchen?

Maikäfer, flieg zu meinem Schatze,
krabbel ihm tüchtig seine Glatze.

Maikäfer, komm zu mir zurück,
bring mir eintausend Küsse mit.

 


Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER


Du
bist in meinem Herbst, und in diesem Wind ...



Ein Genuss, so in meinem Gartensessel zu hängen, die Beine auf dem Tisch,
durch zu schmalen Schlitzen zusammengezogenen Augen den Rauch meines
Zigarillo zu verfolgen, der in die Bläue hinauffliegt.
Die Pampasgraswedel stehen schon sehr hoch.
Mein Körper atmet Licht, saugt alles auf, genießt diese schon herbstliche,
noch immer wunderbar wärmende Sonne.
Atlantischer Wind streicht durch die Gräser und Bäume, hört sich so schön an.
Aus dem Haus wehen Musikfetzen in meinen Kopf, verhalten, zwischendurch lauter,
Verdi, kraftvoll, traurig, voller Leidenschaft ... Sonst höre ich nichts.
Die Vögel scheinen wie ich ihre Siesta zu genießen.
Nur meine zwei Tauben stehen nun im Vogelbad, bis zum Bauch, schnäbeln,
bewundern sich, fangen an zu streiten und erheben sich, laut mit den Flügeln schlagend,
- wippwippwipp.
Dann fühle ich mich wieder allein, allein mit der Musik, dem Rauschen des Windes,
dem Grün und Bunt und Sonnengold um mich herum - und allein mit meinen Gedanken an Dich.

Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER

du verstehst es auf eine leise Art
die "Unbeteiligten"
sooooooooooo
gemein zu foltern
 

Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER


Antwort:

He-He 



Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER

Das letzte Viertel-chen

Das letzte Viertelchen, wie wahr,
aus einer Flasche des Burgunder
schenkt unserm Gaumen Wunder.

Das letzte Viertelchen im Jahr;
das letze Viertelchen im Leben
könnt uns das Beste geben.

Das letzte Viertelchen ist nah.
Der Herbst, so bunt, so fröhlich-rot,
bringt uns den Winter
- und den Tod.
 


Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER

Mein Herbst

Ein Stück blauer Himmel zwischen den Bäumen.
So blau, wie sonst nur über dem Meer, im Sommer.
Ringsherum dunkelgraue Wolkengebilde, tief.
Dieses blaue Loch
zieht mich,
saugt die traurigen Gedanken
mit mir - in sich - hinein.
Der Herbst.
Ich stecke fest in ihm.
In jeder Beziehung.
Eigentlich schön - und - wieder nicht.
Noch leuchten seine Farben,
- doch weniger von Tag zu Tag.
Blätter fallen, fliegen davon,
- wie meine Sekunden.
Jedes Blatt ein kleiner Moment meines Lebens.
Das Himmelblau verliert seine Chance,
noch Freude zu verschenken,
gibt sich auf im Grau,
stirbt langsam vollends.
Kinder spielen in weichen Laubbergen,
- im Rot und Gelb, im Orange.
Kalter Regen, - das Farbenspiel erlischt,
verändert sich zu braunem Moder.
Und mir ist kalt.



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Als ich im Internet so herumstöberte und meinen richtigen Namen eingab,
voilà, da fand ich das Bild einer Fotografin, die einen meiner Texte daruntersetzte.
Welch' Überraschung. Hab' mich richtig gefreut:

<< klick >>