Neuer Topf und frische Erde, dass mein Pflänzchen wachsen werde, - stell's ins helle, lichte Bad, nah' der Dusche, bück mich grad, um die Seife aufzuheben, gleite aus, verfehle eben meine Pflanze - welch ein Glück -, um ein klitzekleines Stück, dafür knall ich mit dem Schopf auf die Fliesen, oh, mein Kopf muss die Zähn' zusammenbeißen, richt' mich auf, bekomm das Reißen links im Kreuz, die Seife rutscht mir aus meinen Fingern, flutscht aufs Regal zur Shampoonade, worauf diese kippt und grade mir ins rechte Auge fließt, das sich brennend, weinend schließt, und mein Pflänzchen voller Ruh sieht mir still bei allem zu, gibt mir Kraft mich aufzuraffen und es grade noch zu schaffen, diese Seife zu erwischen, tief aus meinem Clo zu fischen; Seifchen fliegt durchs Badezimmer, ich verstauche mir zwei Finger, kann am Duschvorhang, den Falten, mich gerade mal so halten, ehe dieser reißt und ratschend droht, aufs Pflänzchen voll zu klatschen, denn, um dieses zu bewahren, kann mit Mut ich jetzt nicht sparen, stürz mich, ohne Todeslust - doch mit zunehmendem Frust -, auf den Vorhang und die Seife, woo-bei ich daneben greife, und der teure Nachtcremetiegel fliegt laut krachend in den Spiegel; dabei, grinsend, voller Ruh guckt die grüne Pflanze zu, als ich brüll', - vor Wut und Weh stampfe -, bricht mein kleiner Zeh, und ich setze mich - OHJEH - auf die Pflanze, - die Kaktee.
Re: LUSTIGe Gedichte
Ein sauberer Mann...
MONTAGs in seiner Wanne sitzt er mit Marianne; DIENSTAGs mit Isabell, die wäscht sich viel zu schnell; MITTWOCHs kommt Sue zum Baden, die kneift ihn in die Waden; DONNERSTAGs ist Sabine dran, seift ihm den Rücken dann und wann; FREITAGs Christine, ohne Frust, nimmt sich den Hals vor und die Brust; SAMSTAGs, die Katrin, schrubbt ihm auch auf Wunsch die Nase und den Bauch. SONNTAGs kommt Detlef schnell vorbei, - da bleibt die Badewanne frei.
Er träumte lange lange Zeiten von ihrem Mund, dem überbreiten, von ihren Zähnen, die da lauern, um diese ihm fest einzuhauern. Zudem, sie lispelte so lieb, was ihn noch stärker zu ihr trieb.
Auch die Gestalt, krummbucklig schön, war ohne Schreck nicht anzusehn. Jaa, - nur, wenn es ihm richtig gräute, bekam er sexy Gänsehäute. Doch eines Tages gab's Verschliss. Und Schuld war nur der Überbiss.
Sie biss beim Liebesspiel zu feste und ... mordete das Allerbeste.
Der Teufel stieg durchs Abflussrohr aus Höllenglut empor - und schwor, bald einen andern Weg zu nehmen, als sich durch Stink und Matsch zu quälen.
Ein Maulwurf-Loch in grüner Wiese; dort kam der Teufel hoch auf diese, - doch zufällig stand dort das Lieschen, die Kuh, und übte Fladenschießen.
Der Teufel wollt durch einen Gulli, aber daneben parkt ... ein Muli, dies hob - auch Zufall - grad den Schwanz und -pflatsch!- bedeckt den Teufel ganz.
Der Teufel dachte hin und her und meint: So komm ich halt durchs Meer; - grad da entsorgt ein großer Flieger nen braunen Kloß - auf seine Glieder.
So taucht er schnellstens wieder unter; erst in der Hölle wird er munter, der arme Teufel, - faucht, tobt, brüllt, die Welt hätt ihn mit "Sch-mach" umhüllt.
Das nahm den Teufel wirklich mit, - im wahrsten Sinne: - Soo ein Shit!
Aus dunklem Grab hinausgeschwemmt wird ein Gebiss, das keiner kennt, bei starkem Regenhagelguss - und bringt drei Wesen Beißgenuss: Dem Leichengräber, seiner Frau und ihrem zahnlosen Wauwau. Jedoch der Hund verliert alsbald die Zähne in dem nahen Wald. Dort findet ein Spazierengänger das Teil. - Doch der Hartz-4-Empfänger vergisst's beim Bittgesuch im Amte, worauf der Arbeitsamtbeamte die Hackerchen nach Hause nimmt; weiiil mit der Krankenkasse stimmt schon lange nichts mehr, wie es soll. Auch Oma, Opa sind ganz toll verrückt nach diesem schönen Stück. Es wird verlieh'n ..., - kommt nie zurück; denn der Portier vom Grand-Hotel ist ein Filou, deer wittert schnell das lukrativste Mietgeschäft: "Rent a Gebiss!". - Das läuft nicht schlecht. Ein millionenschwerer Kauz steigt ab in diesem noblen Haus, sieht das Gebiss am Bändchen baumeln ... Es lacht ihn an und scheint zu raunen: "Komm, stiehl mich, damit sparst du Kosten. Und pflegst du mich, werd' ich niiie rosten." Herr Millionär benutzt die Zähnchen - gut passend zu den blonden Strähnchen - zusammen nun mit seiner Frau. Sie passen Beiden ganz genau.
"Gebiss, du hast es weit gebracht; von unt' nach oben - über Nacht!"
Oft wackelt's ganze Zimmer, so schnarcht sie - immer, immer! Sobald ein Mensch den Raum betritt, - mit einem Schlag ist's still. Verrückt. Sie atmet leise, ängstlich?, weiter; alleine fühlt' sie sich befreiter. Dann ... sägt sie gleich erneut drauflos; da fragst du dich, wie schafft sie's bloß? Wenn sie nicht bald ein Stündchen stad und leise ohne Schnarch sein mag, drückst ihr den Mund zu und die Nasen; - dann muss sie durch die Ohren blasen."
Frau Nachbarin braucht eine Kur; der Doktor meint "Rizinus pur", weil, wo der Kaiser geht zu Fuß, sie gaaar nicht kann, wenn sie mal muss, was Bauchschmerz bringt - und auch Verdruss. Zur Apotheke läuft ihr Mann, da sie - mit Leibweh - dies nicht kann.
Dort wird sogleich er aufgeklärt, wie man mit Rizinus verfährt: "Drei Tropfen täglich sind genug! Wenn's dann im Bäuchlein glucksen tut, gehts Ihrer Frau bald wieder gut."
Ein kleines Fläschchen Aquavit nimmt sich Herr Nachbar auch noch mit und setzt am Heimweg sich sogleich aufs Bänklein beim Forellenteich. "Die Frau kann warten", denkt er nu', genießt die Sonne voller Ruh und schließt dabei die Augen zu.
Die Hand in seiner Hosentasch', spürt er die kleine kühle Flasch', erinnert sich an den Genuss, den diese bringen kann und muss. Verschmitzt entkorkt er den Verschluss.
Das Zeug schmeckt wirklich teuflisch gut. So kippt er zügig Schluck für Schluck. Das Flascherl, leer, fliegt in den Teich. Und schon wird unser Nachbar bleich; - in seinem Bauch rumort's und druckt's... Schnell greift er in die Tasch' der Bux: Ein Flascherl Aquavit! - Er stutzt.
Doch lange wundert er sich nicht. Der Schmerz verzieht ihm sein Gesicht. Als es im Bauch laut donnernd kracht, guckt's Fischlein aus dem Teich und lacht und denkt sich: "Na, dann gute Nacht...!"
Die Polizei sucht Stund' um Stund' nach dem Herr Nachbar. - Ohne Fund. Der sitzt im dichtesten Gesträuch sehr lang noch beim Forellenteich. Sein Feuerwerk erhellt die Nacht und hat dem Dorf viel Freud gebracht. (Gemein ist, wer nun grinst, - gar lacht.)
Im Oktober wars, in Hamburg, zu nem CT,- am Montag warn wir schon allein, da fragte mich dat Insu- lein: "Wat hältste denn vom Kohle machen?" "Die Reeperbahn fällt mir da ein!"
So stand ich dann in Sturm und Regen, manchmal gabs och Sonnenschein, schaut jungen Männern und auch alten, verwegen in das Antlitz rein.
Sie blieben oftmals lachend stehen, ich dachte mir dat gibt es nicht. Doch einer sagte mir dann mutig, für Omis ist dat hier wohl nix.
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Karona
Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Carl Schulz)
Re: LUSTIGe Gedichte
Grübchen hier ...
Hab ein Grübchen am Knie! Und ich frage mich "Wie kommt dies Grübchen da hin?". Manche haben's am Kinn, manche links, rechts vom Mund - frohe Laune tut's kund -. Duu trägst deine (Oho!) süßen Grübchen am Po.. Ob ich auch welche hab'? Bitte, sieh doch mal nach!
Doch mein Grübchen am Knie ist so reizend wie nie- mals ein Grübchen zuvor. Nicht mal das hinter'm Ohr kann damit konkurrier'n. Also werd' ich probier'n (ohne mich zu genier'n), es zu fotofrafier'n, schick' an Playboy es ein - und geh als Kniegrübchenmodel in die Geschichte ein.