Millionen Träume Wie Blütenblätter Auf einem Baum Du spürst sie kaum
Millionen Wünsche Greifen ins Leere Wie Äste Nicht nur Geste
Millionen Gedanken In flirrender Luft Nur für Dich Du siehst sie nicht
Millionen Gefühle Tanzen wie Blütenstaub Auf meiner Haut Fressen mich auf
Millionen Worte In gleißendem Licht An Dich Du liest sie nicht
Millionen Tränen Wie Regentropfen Von der Sonne verbrannt Du hast sie nicht erkannt
Re: TRAURIGe Gedichte
ein Schmetterling ein junges Ding und ein Falter so ein alter flattern herum doch zu dumm als im hohen Gras sie ein Vogel fraß
Re: TRAURIGe Gedichte
Eine Spur von Salz
Trittst heraus ans Tageslicht, wehrst den Schatten dieser Nacht. Deine Tränen sieht man nicht, weil dein Mund wie immer lacht. An den Wimpern allenfalls hängt noch eine Spur von Salz.
Re: TRAURIGe Gedichte
Der alte Spatz
Der alte Spatz im Baum träumt seinen letzten Traum Ich seh' ihn jeden Tag. Da hockt er und vermag die Flügel kaum zu heben. Sein Köpfchen steckt er eben traurig ins Federkleid. Er weiß, es ist soweit, dass er auch dieses dann -- bald nicht mehr kann.
Manchmal ... wünsch ich, ich wär' ein Spatz, "so-weit" wie er, entflöh-g-e dieser Welt. - Weiß nicht, was mich noch hält.
Re: TRAURIGe Gedichte
und alles war vergebens
Fünf Jahre uns'res Lebens. Oft sah ich Rot! Fünf Jahre vergebens. Geblieben ist nichts.
Fünf Jahre kämpftest du um mich. Das letzte Jahr war fürchterlich. Fünf Jahre lang hab ich's probiert, war - halbwegs treu - mit dir liiert.
Die Lebenszeit verging im Flug. Am Schluss war alles Lug und Trug; - begraben, kalt und ganz und gar, Gefühl, das einmal Liebe war.
Fünf Jahre deines Lebens. Nun bist du tot. Und ALLES vergebens. Geblieben ist ... nichts.
Wir haben uns beide zu viel zerstört. Der Ruf nach Verzeihen bleibt ungehört.
Re: TRAURIGe Gedichte
WO BIST DU NUR ? - keine Spur - zeigt mir den Weg zu dir
WO IST DIE TÜR ? - zeig` sie mir - ich bin hier.
- Ich gehe jeden Weg - über den schmalsten Steg durch enge Gassen Hoffnungen verblassen BEGINNE zu HASSEN. Soll diese Liebe nicht sein? Weiter allein?
NEIN !
Wakanya_hibu_yelo
Re: TRAURIGe Gedichte
Die arme Dichterin I.
Sie schrieb und schrieb und dichtete, sie reimte Sätze, schichtete die schönsten Worte und Ideen, Gedanken, Träume und Geschehen zu vers-gespinstig Preziosen - ... und doch ging alles "in die Hosen".
Denn keiner, niemand wollt sie lesen... Es war, als wär da nichts gewesen, das ihr aus Herz und Seele sprießte und Blatt um Blatt Papier versüßte mit ihrer Phantasie und Kraft, Extempore und Leidenschaft.
Aus ihrer Feder floss wie Blut die Tinte - und ihr Lebensmut. Und dennoch schrieb sie wie besessen, konnt nicht mehr lachen, nichts mehr essen; sie schrieb fanatisch Stund' um Stunde. Die Finger wurden ihr zur Wunde.
Man fand sie erst nach sieben Wochen, - und hätt sie nicht so sehr gerochen, wär sie, von Würmern aufgefressen, samt ihrer Poesie vergessen. Ihr letzter Vers, - voll tiefster Qual, der lautete: "Ihr könnt mich mal!"
Re: TRAURIGe Gedichte
Die arme Dichterin II.
Viiiiiielleicht hab ich mich auch verlesen, als ich den Vers in ihrer Hand (es war noch Leben drin gewesen!), die vielleicht nur nach Tinte stank, fand, - und darauf stand: "Ich werd mich weiterhin beweisen, gehör noch nicht zum alten Eisen!" Und daraufhin, da zappelte die Dichterin und rappelte sich auf und schrieb befreiter. Und wenn sie nicht gestorben ist, so schreibt sie immer weiter ... und weiter ... und wird nie gescheiter? ...
Re: TRAURIGe Gedichte
hier wars gewesen wo ich gelesen das was sie schrieb wo sie nur blieb
hab sie gefunden vor ein paar Stunden doch wo es nur blieb das was sie schrieb
sie ist auch inzwischen gänzlich verblichen doch in mir blieb das was sie schrieb