Ebbes Asyl - Gedichte und Texte, selbst verfasst .../... Kommentare erwünscht!

ÜBER DAS LEBEN

Re: ÜBER DAS LEBEN

Die falsche Kappe

Nach sturmdurchpeitschten Nächten fand
ich eine Kappe da am Strand.
Wo ich von Weitem sie erspäht,
hatt' sie der Wind wohl hingeweht.
Ich dachte mir: "Welch' nettes Stück."
Ich hob sie auf und nahm sie mit.
Eigentlich trag' ich niemals Hut,
doch diese Kappe ... stand mir gut.

Ja, ich verliebte mich direkt
in sie. - Und das bekam mir schlecht!!
Trug ich die Kapp`, die proper schien,
verwirrte sie mir jeden Sinn
für Wahrheit und Realität.
Doch ... merkte ich dies viel zu spät.
Zudem, - die Kappe brachte Schmerz
mir in's Gemüt, in Kopf und Herz.

So ging das länger als ein Jahr.
Dann ENDLICH wurde ich's gewahr!
Ich nahm die Kapp', das schlechte Stück,
und gab dem Winde sie zurück.
Mag sie woanders Unglück sä'n.
Mich - wird sie niemals wiedersehn'n.
Inzwischen geht es mir recht gut.
In Zukunft bin ich "auf der Hut".
 


Re: ÜBER DAS LEBEN

Der Dampf

Der Dampf, der Dampf, der Dampf ... ist 'raus.
Ich fühl's. - Doch halt ich's ganz gut aus.
Ich find' mich langsam damit ab.
Ich weiß, dass ich Vieles schon hinter mir hab'.

Der Dampf, der Dampf, der Dampf ..., er fehlt.
Ich spür's, - auch wenn's mich nicht sehr quält.
Ich find' mich halbwegs damit ab.
Ich weiß, dass ich Einiges hinter mir hab'.

Der Dampf, der Dampf, der Dampf ... ist hin?
Ich such' und träume - ohne Sinn?
Ich find' mich niemals damit ab!
Ich weiß, dass ich Vieles noch vor mir hab'.
 


Re: ÜBER DAS LEBEN

der dampf der dampf
dampft immer weiter
das leben macht uns zwar
gescheiter
ja eventuell auch
abgeklaerter
und
leider
haerter



Re: ÜBER DAS LEBEN

... und Schluss gemacht

Besiegelt nun und abgemacht ...
So soll es für uns enden.
Allein nur uns gehört die Macht,
die Macht, uns zu verschwenden
an uns, - um ewig EINS zu sein,
dem Leben zu entfliehen,
dem Dasein in's Gesicht zu schrei'n,
die Zukunft zu besiegen.

Das Leben ist ein Kartenhaus,
- und manchmal stürzt es ein.
Besiegelt nun und Schluss und Aus.
Jetzt muss ein Ende sein.
Besiegelt nun und Schluss und Aus ...
...
...
Das soll's gewesen sein?


Re: ÜBER DAS LEBEN

Die Welt ist doch - ein großer Kindergarten

Ich frag mich oft: Was soll das bloß?
Im Kindergarten gehts schon los. -
Der Stärkere bekommt den Ball,
versucht dies Spiel..., und überall
auf dieser Welt zu jeder Zeit
ist jedermann zum Streit - bereit.
Ob auf dem Schulhof, Fußballplatz:
"Hey Kleiner, ICH bin stark, mach Platz!"
Auch im Beruf: "Dir zeig ich's!  - ICH
- hab Recht, und darum mobb' ich Dich."
Das Schubsen geht auch ganz verbal
mit bösen Worten: "Wart' du mal, -
ich zeig' dir, wer der Stärk're ist...!"
Man sagt sich Böses ins Gesicht,
nur um dem andern weh zu tun.
Hat dies mit Stärke denn zu tun?
Und Sticheleien, hinten'rum
oder auch offen?, -  ist doch dumm;
denn jeder Stich verletzt oft tief,
- und lachst du dich auch erstmal schief,
weil du den andern tiefer trafs
und meinst, dass du ihn damit strafst,
so merkst du mit ein bisschen Grips,
dass du dich damit selber triffst.
Geht es um Freundschaft, Liebe gar,
- ist alles anfangs wunder-bar;
doch dann auf einmal, wunder-lich:
"Der Stärkere bin ich!" "Nein, ich!"
Es gibt doch wirklich Krieg genug
auf uns'rer Welt! Mensch, seid doch klug,
seid nett und kränkt euch nicht privat.
Ist doch um jede Stunde schad',
die ihr mit Streit und Gram vertut.
Seid euch - probiert es - einfach gut!

~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Warum ist man nur so versessen
auf dieses dumme Kräftemessen?


Re: ÜBER DAS LEBEN

Ein Mann?

- möcht' ich nicht sein!
Oh -gottbewahre- NEEIIIN!
Da müsst ich täglich mich rasieren.
Das Haupthaar würde ich verlieren.

Dann - dies Gebammel am Geschlechte,
... nein-nein, das ist nicht, was ich möchte.
Und Haare, Härchen üüüberall!,
auch rückenwärts, - nicht optimal...

Zum Kraulen, gut, ist's schon ganz nett,
doch nicht, wenn ICH das Fellchen hätt'.
Die Haare wüchsen aus den Ohren
mir und aus allen Nasenporen.

Den Mädels sollte ich nach-laufen
und ihnen dann noch Blümchen kaufen?
Auch bei der Liebe..., - stark wie Eisen
müsst' ich mich standhaft stets beweisen.

Die Denkstruktur, ich weiß nicht recht,
ob ich damit auch käm' zurecht; -
daa will ich nicht nur g'radaus geh'n,
sondern auch Rechts und Links gut seh'n.

Tja, - die Figur..., mit krummen Beinen
müsst ich vor'm Spiegel mich beweinen.
Ich sollt' in allen Lebenslagen
nur Stärke zeigen ohne Klagen.

Doch, um das Schlimmste zu benennen:
Ich würde MICH als Frau nicht kennen!


Re: ÜBER DAS LEBEN

Hi Insu,

das Leben ist wirklich schön!

Wenn es mal hier zwickt

oder dort zwackt...

Wenn es mal sticht

oder das Ende eines Tunnels nicht in Sicht.

Wenn mal zu kalt

oder mal zu warm,

mal zu hell oder zu dunkel.

Solange man das alles fühlt,

ist man am Leben

und das ist DAS was schön ist

Ganz liebe Grüße

von einem hoffnungslosen Optimist,

der sich sogar an einem "Gedicht" wagt

obwohl er das gar nicht kann....

Das auch ist das Schöne am Leben

Eis und heiss

Re: ÜBER DAS LEBEN


Da hast Du Recht, Eis,
- das ist mehr als schön!

 




Re: ÜBER DAS LEBEN

Le Clochard

Ich geh in La Rochelle spazieren.
Nah' ehrwürdiger Rathaustüren
sitzt da ein Bettler auf der Straße
mit seinem Hund - und roter Nase.
Vor ihm, in einer Rotweinpfütze,
liegt schmutzigstarrend seine Mütze.
Die Menschen, die vorübergehen,
sie gucken, lachen, bleiben stehen
und werfen Münzen in die Kappe;
denn dort ein Schild aus brauner Pappe
zeugt von humorvollem Gemüt:
 


Re: ÜBER DAS LEBEN

Die Zeit ist ein Dieb

Die Zeit ist eine Brücke, die hinter uns zerbricht.
Den Weg zurück gestattet sie uns nicht.

Die Zeit gibt uns so vieles, im Jetzt und auch im Dort.
Sie ist ein Dieb - und nimmt es wieder fort.

Die Zeit stiehlt uns am Ende all das, was sie gewährt,
womit sie Einsicht uns und Demut lehrt.

Die Zeit raubt Lachen, Freunde und Liebe auf dem Weg,
den sie zu schnell und stetig weitergeht.

Die Zeit schenkt uns Momente, Begegnungen und Glück,
- doch oftmals bleibt ein Lächeln mit Wehmut nur zurück.