Verzweifelt sah sie zu ihrem Handy. Sie wusste das Chris ein Geheimnis von ihr kannte was Wes aus der Bahn werfen würde. Und sie hatte panische Angst davor das er es verriet obwohl er ihr geschworen hatte das nie jemand erfahren würde das sie sein Kind abgetrieben hatte. Sheila wusste ja wie Wes dazu stand und sie wusste das dies Chris letzter Trumpf war. Sie hoffte einfach das sie Wes erreichte bevor er zu weit ging, deshalb probierte sie es immer wieder.
Sheilas Befürchtungen sollten sich bewahrheiten, denn gerade als die Jungs die Wohnung verlassen wollten, erhob Chris noch einmal das Wort. "Du und deine tolle Sheila, ihr habt so eine tolle Beziehung? Ihr macht alles gemeinsam durch? Hat sie dein Kind abgetrieben? Hat sie dir erzählt, dass du Vater wirst und es dann wegmachen lassen?"
Fassungslos sahen seine Freunde ihn an. Doch Wes drehte sich herum, kniete sich neben Chris und sah ihn mit einem durchdringenden Blick an. "Ich weiß von der Abtreibung. Und es ist mir egal. Was hatte sie denn für Alternativen bei dir? Ich bin anders.", zischte er.
Irgendwann gab es Sheila auf wes anzurufen. Sie ahnte das es eh schon zu spät war. Wortlos stieg sie aus der Wanne und zog sich ein Hemd, welches Wes einmal da gelassen hatte, an. Es war ihr zwar viel zu groß, allerdings war es sehr gemütlich. Sie verschanzte sich in ihrem Zimmer und weinte einfach mal eine Runde unter der Decke damit es keiner mitbekam.
Wes hatte sich die Tasche mit Sheilas Sachen lässig über die Schulter geworfen und hielt sie mit einer Hand fest, während er mit der anderen Hand die Klingel betätigte. Schon nach kurzer Zeit öffnete Sheilas Tante die Tür. "Hallo, kann ich zu Sheila?"
Fassungslos sah sie seine Erscheinung an (Ja, er hatte auch einige Blessuren von seinem Zusammenstoß mit Chris davongetragen), bevor sie kurz nickte. "Sie ist in ihrem Zimmer." "Danke." Wes grinste leicht und ging die Treppe nach oben. Vor der Tür atmete er einmal tief durch, klopfte und trat dann ein. "Hey, Süße.", sagte er sanft.
Sheila erschrak als es auf einmal an der Tür klopfte. Ihre Tante wusste doch eigentlich das sie in solchen Momenten alleine sein wollte. Sheila kam unter der Decke hervor und sah zu Tür als Wes eintrat. Sofort als sie ihn erkannte, starrte sie ihn geschockt an. Also hatte sie Recht gehabt und er war wirklich bei Chris gewesen. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Schnell wischte sie sich ihre Tränen weg und stand auf weichen Beinen auf um auf ihn zu zu gehen. "War Chris das?" fragte sie ihn besorgt und küsste bei ihm angekommen sanft eine seiner Blessuren.
"Chris? Welcher Chris? Ich bin mit meinen Freunden rumgefahren und hab mich versehentlich langgelegt. Und er sieht schlimmer aus." Wes grinste sie an. Dann ließ er die Tasche zu Bodne fallen. "Deine Sachen. Wie geht's dir?" Er schlang die Arme um sie und zog sie sanft an sich. Besorgt strich er ihr über die Wange. "Bitte hör auf zu weinen. Das Arschloch ist es nicht wert."
Sheila beachtete ihre Sachen nicht weiter, sie war viel zu sehr damit beschäftigt Wes eingehend zu mustern und jede Verletzung die er hatte zu finden um sie zu verarzten. "Du sollst dich für mich doch nicht schlagen, das bringt doch nur Ärger," murmelte sie leise und kuschelte sich sofort in seine Arme. "Ich weine gar nicht hab nur etwas im Auge," versuchte sie sich mehr schlecht als Recht herauszureden.
"Ich hab mich nicht geschlagen. Das können die Jungs bezeugen. Wir wahren nicht bei deinem Ex und haben ihn gradegerückt. Ist nie passiert." Er schüttelte den Kopf. "Klar und ich bin der nächste Präsident der Vereinigten Staaten.", murmelte er und küsste sie zärtlich.Sollte er ihr sagen, dass Chris ihm ihr Geheimnis erzählt hatte? Aber das würde sie nur noch mehr belasten.
"Du hast dich genauso wenig mit Chris geschlagen wie ich nicht geweint habe?" fragte sie dabei war es eher eine rhetorische Frage, auf die sie keine Antwort wollte weil sie die Antwort ja schon kannte. "Was habt ihr mit ihm gemacht und was hat er dir erzählt," murmelte sie leise und erwiderte seinen Kuss sanft. Ihre Arme legte sie um ihn und kuschelte sich so noch ein wenig näher in seine Arme.
"Er hat mir erzählt, dass du sein Kind abgetrieben hast. Es schien als wollte er mir damit richtig weh tun. Aber das war ja vor meiner Zeit." Wes hielt es für das Beste ehrlich zu sein und ihr zu sagen, was passiert war. "Und was wir gemacht haben? Er wird die nächsten Tage Schmerzen bei jeder Bewegung haben, das garantiere ich dir.", knurrte Wes leise und sah sie an.