"Verwundert sah sie auf, als Wes sich neben sie setzte. Das war eindeutig kein gutes Zeichen und wenige Sekunden später bestätigte sich auch ihr Verdacht. "Hast du versucht ihm auf seinem Handy zu erreichen oder mal Zuhause angerufen ob er da ist?" fragte sie nach, weil sie sich wirklich Gedanken um David machte. Sheila nahm seine Hand in ihre und drückte diese sanft.
"Ich kenn David. Wenn er wegläuft, muss er sich erst beruhigen. Dann ist er wie ein scheues Reh, das jeglichen Kontakt scheut. Natürlich mach ich mir Sorgen, aber wenn ich ihn jetzt anrufe und er womöglich drangeht, landet er im Graben. Das will ich auch nicht. Deswegen warte ich bis ich was von ihm höre."
Sheila nickte, was sollte sie auch anderes dazu sagen. Wes wusste was für David am besten war, immerhin kannte er ihn schon ewig. Sie nahm noch einen Schluck aus ihrem Glas und hielt es Wes dann hin. "Auch?" fragte sie ihn, denn was sollten sie schon anders tun als abwarten und Tee trinken wie man so schön sagte.
Dankbar nahm er den Becher an und trank einen Schluck. "Ich habe keine Ahnung, was bei ihm abgeht. Aber egal, was es ist, warum er nicht mehr mit mir nach New York will, ist mir schleierhaft.", murmelte er und kuschelte sich noch ein wenig näher an Sheila. "Selbst mein bester Freund hasst mich."
"Er hasst dich nicht Schatz, du hast doch eben selbst gesagt das er manchmal ist wie ein Rehkitz, wenn man ihn drängt zieht er sich ganz zurück. Wahrscheinlich waren seine Worte nur Selbstschutz, da sagt man oft Sachen die verletzender wirken, als sie sein sollen," versuchte sie ihn zu trösten.
"Aber deswegen muss er doch nicht sagen, dass ich ihn nerve und er nicht mit mir nach New York will.", sagte Wes traurig und trank noch einen Shluck. "Sheila, danke, dass wenigstens du zu mir hälst." Er küsste sie auf die Wange und schlang die Arme um sie. "Entschuldige, dass ich dich wieder in mein Drama hineinziehe."
"Kein Problem, es ist ja nicht so als hätte ich keine Wahl. Ich suche mir schon aus ob ich mich in ein Drama mit reinziehen lasse oder nicht,"beruhigte sie ihn. Sheila warf einen kritischen Blick auf ihr Glas, was sich mehr und mehr leerte, da würde sie sich wohl gleich ein neues besorgen können.
"Gib her, ich hol dir ein neues Glas." Er nahm ihr den Becher aus der Hand und stand auf. Er kämpfte sich durch die Menge und fällte den Becher wieder auf. Plötzlich stand Kayla neben ihm. "Wo ist David?", fragte sie. "Keine Ahnung." Wes zuckte mit den Schultern.
Sheila hatte einen Moment überlegt, ehe sie ihm nachgegangen war. Auch wenn sie ihn nicht sah, sie wusste ja wo er hin wollte. Außerdem wollte sie nicht das er sich betrank aus Kummer, weshalb sie ein Auge auf ihn hatte. Als sie ihn bei Kayla sah, konnte man deutlich die Sorge in ihrem Blick sehen. Sie hörte das Gespräch nicht ganz von Anfang mit, weil sie erst am Ende dazu stieß.
"Du musst ihm hinterher, Wes." "Wieso muss eigentlich immer ich Dinge machen? Ich weiß ja nicht einmal, wo er ist.", fauchte Wes und sah traurig aus der Wäsche. "Ich würde ja mit ihm reden, aber er ist weggelaufen. Was soll ich machen?", fragte er verzweifelt.