Sebastian sprach immer noch kurz mit dem Stein. Sein herz zog sich schmerzhaft zusammen. Was war das bloß? Er wusste es nicht hatte aber eine vermutung. Doch die verdrängte er scheinbar. Murrend erhob er sich und sah traurig auf den Stein. Er hatte damals auch etwas drauf geschrieben. Schade nur das seine Eltern nicht auch noch hier lagen. Er hätte sie jetzt vielleicht gebraucht. Sheila war mehr als eine Schwester für ihn und das musste er sich eingestehen.
Sheila selbst hatte sich schon längst eingestanden das sie ihr Herz wohl an ihren großen Bruder verloren hatte. Aber der Tag heute hatte endgültig ihre Hoffnungen zerstört, er könnte das was sie fühlte erwidern oder zumindest akzeptieren. Dennoch wusste sie auch das Flucht keine Dauerlösung war sie war erwachsen und musste das lernen zu akzeptieren. Es half nichts ihm hinter her zu laufen und wer weiß vielleicht fand sie ja irgendwann jemand anderen, sie war ja noch jung und er nicht der einzige Mann auf Erden, auch wenn ihr Herz da wieder sprach. Und mit dem Gedanken im Kopf schaffte Fight es auch sie zu überreden wieder zurück zu kommen.
Sebastian war immer noch in dem Wald und kam wieder an dem Haus an. Es war verlassen und niemand wusste das er wieder hier war. Nicht mal Phil und dem hatte er eigentlich versprochen nie wieder hier her zu kommen, aber das war absurd. Er betrat das Haus, welches aus einem stockwerk bestand. Alles war staubig und er kam vor eine Tür, die war voll verstaubt. Er wischte ihn grob mit der Hand weg und auf dem Schild an der Tür stand sein name in feiner Schrift geschrieben.
Sheila kehrte leise nach Hause zurück, das hieß sie verzog sich aufs Dach. Die anderen wussten das sie wieder da war ließen sie aber in Ruhe. Klar sie machte sich auch Sorgen um Sebastian aber sie hatte sich vorgenommen nur noch eine Schwester zu sein und deshalb fragte sie nicht nach wo er war und versteckte jeglichen Gedanken an ihn.
Sebastian seufzte. Er war am überlegen ob er überhaupt wieder zurückgehen sollte oder einfach bleiben sollte wo er war. Sicher es war ein bruchhaus aber sein zu hause. Aber bei Phil und den anderen war auch sein zu hause. Er war verspalten und wusste nicht mehr was er machen sollte. Er hatte schon seit er jung war eine Kette um den Hals. Die hat er auch niemals abgenommen. Es ist die letzte erinnerung an hier.
Das Problem war das einer der beiden wohl gehen würde, wahrscheinlich beide und beiden würde es wehtun auch wenn sie es nicht zu geben würden. Sie waren mit einander aufgewachsen den anderen zu verlieren nach so lange Zeit würde schmerzen mehr als sie bis zu dem Zeitpunkt wussten. Und Phil würde wahrscheinlich in Zukunft jede Anbandlung der zwei unterbinden.
Sebastian tat der Ort gut, aber auf der anderen seite, auch verdammt weh. Das gute an dem Haus war. Es war zwar ein Bruchhaus, stand aber so, das kein Wasser hineingelangen konnte durch regen zum beispiel. Er hatte sich dazu entschlossen die Nacht hier zu verbringen. Sollen sie ihn doch suchen. Es würde eh Nichts bringen. Sollen sie ihn hassen, es war ihm egal. Na und? dann verlor er halt noch seine zweite Familie.
Sheila war nicht grade begeistert als es Nacht wurde und die anderen beschlossen nun Sebastian suchen zu gehen. Zu dritt gingen sie immer los und da Sheila mit ihm ja heute bei diesem Haus gewesen war beschloss sie ihn auch genau da zu suchen. Mit sich im Schlepptau hatte sie Fight und eine ihrer Schwestern. Eigentlich hatte sie gar nicht mit gewollt aber sie war immerhin noch seine Schwester also kam sie mit.
Mittlerweile hatte es zu regnen angefangen und sebastian saß wieder an dem See und warf wieder steine hinein. Es war ihm egal. Der ort hatte zu viele Erinnerungen und deshalb hatte er geweint. Seine Augen waren rot und er dachte an seine Eltern, aber er konnte sie ja nicht mal besuchen gehen, das war nervig! Er realisierte gar nicht, falls etwas kam. man hätte ihm das Haus ausräumen können, er hätte es nicht bemerkt. Dafür war er gerade viel zu sehr mit sich selber beschäftigt.
Als sie schließlich am See ankamen waren sie durch nässt und alle ziemlich angespannt und genervt. Seufzend bedeutete sie den beiden Anderen kurz zu warten, sie wollte erst einmal sehen wie es ihm ging. Leise ging sie in Richtung See und legte ihm von hinten vorsichtig ihre Regenjacke über damit er nicht weiter nass wurde und nicht fror. Vorsichtig ließ sie sich neben ihm nieder und schwieg, während sie auf den See starrte.