"Seb, geh ins Bett.", fauchte Wes und meinte es vollkommen ernst. Es war ja nicht so, als würde heute so viel passieren. Was also sprach dagegen sich hinzulegen und auszukurieren? Heute würden sie wohl alle ihren Kater auskurieren und faulenzen. Warum auch nicht? War ja Wochenende. Er für seinen Teil brauchte Schlaf.
" Ja großer Bruder!" meinte Sebastian widerwillig und warf Wes einen bösen Blick zu. Auch wenn es dieser nur gut meint. Sebastian lässt sich von fast niemanden rumkommandieren. Wie im Kindergarten brachten ihn Nick und Jeff ins Bett. " Leute wie alt bin ich denn 4?" fragte er beinahe abfällig und legte sich bereitwillig ins Bett. Vermutlich würde er eh nicht zur Ruhe kommen, aber egal, tat er ihnen mal den Gefallen.
Wes ließ die Jungs abziehen und began sich dann in sein Zimmer. Dort wartete David. "Himmel, Dave, was machst du hier?" "Wir müssen reden." "Doch nicht jetzt. Ich hab noch nicht nachgedacht." "Bitte, Ley, ich will dich nicht als meinen allerbesten Freund verlieren." Wes seufzte. "Okay. Hast du Gefühle für mich?" "Nein." "Gut. Ich auch nicht für dich. Wir waren betrunken, wir waren geil, sowas passiert."
Kaum eine halbe Stunde hatte Sebastian Ruhe bevor der Arzt ins Zimmer kam. " Haben sie sich schon etwas erholt?" fragte er und setzte sich neben ihn. " Sie sind mir lustig. Wie soll ich dass denn anstellen, wenn ich aller halbe Stunde von irgendwas Anderem gestört werde?" Er klang nicht begeistert. " Sehr charmant, wirklich charmant Mr Smythe!" meinte er Arzt und führte Untersuchungen durch. Solange er ihm nicht erzählt dass er krank ist, konnte er es noch ertragen. " Also Mr Smythe, wie sie sicherlich wissen sind sie krank!" Man konnte förmlich sehen wie Sebastian dem Arzt anspringen wollte, wegen der Aussage. Diese Erkenntnis hätte er auch selber herausbekommen können. " Es handelt sich nicht nur um eine normale Erkältung. Ich nehme an sie haben Kopf-und Halsschmerzen, schwankendes Fieber und sind müde!" Ja, dass aufzuzählen war wirklich leicht, dennoch nickte Sebastian nur. " Dann kann ich ihnen sagen sie leiden unter Mononukleose!" Sebastian verstand ja auch was dass war. Naja er würde es später mal googln.
"Ich will dich als Freund nicht verlieren. David, du bist mein Bruder und ich brauche dich. Das gestern war heiß, aber keinesfalls wird es sich wiederholen. Okay?" Wes und David redeten immer noch. Beziehungsweise jetzt umarmten sie sich. "Danke, Ley." "Ich hab zu danken. Dave." "Und nun? Was sieht der Tag vor?" "Ausruhen, sonst sind wir bald so krank wie Sebastian."
" Ich verschreibe ihnen jetzt folgendes Bettruhe und körperliche Schonung. Außerdem sollten sie wenn sie Fieber haben viel Trinken und leicht verdauliche Nahrung zu sich nehmen. Um das Fieber zu senken, stelle ich ihnen ein Rezept aus und das Medikament zur Verfügung!" meinte der Arzt und lächelte. Was war daran bitte so komisch? " Und wie lange wird der Spaß dauern?" fragte Sebastian nun fast gelangweilt. " Da es bei ihnen schon recht fortgeschritten ist, würde ich sagen 2- 3 Wochen!" Dann stand er auf und verabschiedete sich von Sebastian um ihn seine Ruhe zu gönnen. Nachdem der Arzt draußen war, schlief Sebastian ein und hatte einen eher sehr unruhigen Schlaf.
Zwar hatte Wes nicht mehr geschlafen, dafür aber wirklich gechillt. Doch irgendwann trieb sein Verantwortungsbewusstsein ihn und er stand auf. Langsam ging er zu Sebastians Zimmer und klopfte an. Als keine Antwort ertönte, klopfte er noch einmal, wartete kurz. "Sebastian, ich bin es, Wes." Als er wieder keine Antwort bekam, öffnete er die Tür und spähte ins Zimmer. Scheinbar schlief Sebastian noch.
Sebastian konnte eh nicht wirklich gut schlafen und schon das Klopfen der Tür weckte ihn. Er hatte jetzt zwar keine Lust auf Wes, aber wenn dieser einmal im Raum war konnte er auch mit ihm reden. " Was gibts? Ist was mit Nick und Jeff oder hab ich eine Probe verpasst?" Er klang zwar besorgt, hätte aber alles getan um aus dem Bett zu dürfen. Warum war Wes wohl gekommen? Er würde vermutlich fragen wie es ihm geht und was er hat. Darauf machte er sich schon mal bereit.
"Nö, nichts von alledem. Wollte nur kurz gucken, ob du noch lebst oder ich dein Zimmer schon für mich beanspruchen kann. Leider hast du noch nicht den Löffel abgegeben." Wes grinste. Dann sah er sich im Zimmer um. "Ist dir nicht langweilig? Also, wenn du willst kann ich dir ein paar Videospiele leihen oder ein paar gute Bücher.", bot er an.