Sebastian sah verwirrt zwischen Monika und Wes hin und her. je nachdem wer gerade sprach. Doch er getraute sich jetzt nicht zu fragen, was damals war. Deshalb schloss er ganz schnell die Augen. Es ging ihn vielleicht auch Nichts an, sonst würde man ihn auch nicht ignorieren. Ja dass musste es sein.
"Es ist meine Vergangenheit! Du hast gesagt du vertraust mir!" Wes' Stimme klang mehr als nur gereizt. Er hasste es, dass man ihm diese eine falsche Entscheidung vorwarf. Er hatte damals doch nichts dafür gekonnt. Und dass Sebastian es mitbekam, ging ihm auch gegen den Strich.
Sebastian hatte die Augen immer noch geschlossen und hörte zu. Er wurde übergangen und wusste nicht worüber sie redeten. Er kam sich vor wie in einem Kojotennest. Eine falsche Bewegung oder ein falsches Wort und er war Geschichte. Auch wenn er nur zu gerne wissen würde, worüber die beiden redeten. Wenn es aus Wes vergangenheit war, war er dann dabei gewesen oder nicht?
Wes versuchte wirklich ruhig zu bleiben, aber das Thema war explosiv. Und es half keinem, wenn er an die Decke ging. Nun schwieg er lieber und ließ Monika gehen. Er glaubte, dass Sebastian eingeschlafen war. Kaum war sie weg, ließ er sich aufs das zweite Bett fallen und vergrub den Kopf in den Händen. Er schluckte trocken und versuchte nicht zu weinen.
Sebastian ließ die Augen so lange geschlossen, bis Monika verschwand und das Gespräch verstummte. Dann öffnete er seine Augen wieder und hörte seinen Mann.
Wes schüttelte den Kopf. "Ich hasse es. Egal, was ich mache, ich werde es nie los. Dabei bemühe ich mich so und es war eigentlich gar nicht meine Schuld.", sagte Wes und dann begann er wirklich zu weinen. Er zitterte am ganzen Körper und schluchzte.
Wes klammerte sich an ihn und weinte sich richtig aus. Alles, was sich angestaut hatte, ließ er raus und konnte sich so schnell gar nicht beruhigen. Als endlich seine Schluchzer leiser wurden und er wieder halbwegs normal atmen konnte, entschuldigte er sich. "Tut mir Leid."
Sebastian hielt ihn die ganze Zeit im Arm und strich beruhigend über seinen Rücken. Wes sollte weinen. Manchmal half es. Die nächsten Worte seines Mannes verwirrten ihn allerdings etwas. " Wofür entschuldigst du dich?" fragte er und lächelte Wes aufmunternd an.
"Dass ich zusammengebrochen bin. Es hätte nicht sein müssen." Er strich sich die Tränen weg. "Ich wollte das alles nicht." Sebastian sollte sich auskurieren und sich keine Sorgen um ihn machen müssen. Das schadete ihm nur. Wes wusste selbst, dass seine Vergangenheit nicht rosig war.