Direktor Winthrop sah ihn ruhig an. "Nun, erst einmal bedauere ich deinen Verlust und möchte mein Mitgefühl aussprechen. Dann kann ich dich beruhigen. Für dieses Schuljahr ist das Schulgeld ja schon überwiesen. Und für nächstes Jahr finden wir schon eine Lösung." Er holte etwas aus seiner Schublade und reichte es Sebastian. "In diesem Heft stehen alle Stipendien, die unsere Schule vergibt. Vielleicht ist eines für dich dabei und du könntest es im nächsten Jahr bekommen."
"Sehr gerne. Und wenn du reden solltest, haben sowohl die Lehrer als auch ich ein offenes Ohr. Und die Vertrauensschüler genau so." Direktor Winthrop freute sich, wenn er seinen Schüler helfen konnte. Auch, wenn sie eine Privatschule waren, so hatten die Schüler ganz alltägliche Sorgen und Nöte, um die es sich zu kümmern galt.
Wes hatte derweil Thad und David soweit gebracht, dass alle Drei in seinem Zimmer saßen und lernten. Es war ruhig, man hörte nur gelegentlich das Umblättern von Buchseiten oder das Kratzen von Stiften auf Papier. "Kann ich meinen Brrief in Spanisch mit Bolsas unterschreiben?", fragte Thad. "Wenn du Handtaschen heißt, dann ja.", antwortete Wes ohne von seinen Physikaufgaben aufzusehen.
" Und daraus sollen wir was finden meinst du?" fragte Nick, der es sich auf Sebastians bett bequem gemacht hat. " Direktor Winthrop meinte, dass es Alle Stipendien wären, die die Dalton vergibt!" Jeff sah über Nicks Schulter und wandte sich dann an Sebastian. " Ist mir zu viel Text, kannst du dir nicht irgendwie einen suchen, der das Schulgeld nächstes Jahr ohne Stipendium bezahlt?"" Wer soll dass sein? Mein Vater?"" Zum Bespiel!"" Ehr erhäng ich mich!""Gut, dann vielleicht andere verwandte?"" Überleg ich mir noch!""Okay, Nick und Ich gehen jetzt mal Hausaufgaben machen bis später dann ja!"
Wes war immer noch in seine physikalischen Gesetze vertieft, doch etwas anderes erregte seine Aufmerksamkeit. Sein Arm begann zu pochen und heiß zu werden unter dem Verband. Entweder Thad hatte ihn zu straff angelegt, was er bezweifelte, da Thad darin eigentlich recht gut war, oder er war stärker verletzt als angenommen. Was so blöde Zweige anrichten konnten.
Auch Sebastian entschied sich dazu, seine Hausaufgaben zu erledigen und dann zu lernen. Da er sich nicht groß für Französisch anstrengen musste, war es recht schnell erledigt und er konnte sich auf andere Dinge konzentrieren. Zuvor klingelte sein Handy.Ruben. Er nahm ab.
Wes hatte derweil beschlossen den Schmerz in seinem Arm zu ignorieren. Schmerzmittel waren auch nicht so seins und deswegen hatte er ja keine andere Möglichkeit als es auszuhalten. Gut, er könnte zur Krankenschwester gehen, aber dann würden seine Freunde sich nur Sorgen machen. Und er bereitete den Menschen, die er liebte, keine Sorgen. Jedenfalls nicht gerne.
Nach einer Weile klopfte es an seine Zimmertür und wie zu erwarten, betraten Nick und Jeff das Zimmer. " Was gibts?" fragte Sebastian und sah auf. " Wir wollten dich nur nochmal daran erinnern, dass wir nächste Woche ins Naturkundemuseum fahren. damit du es auch ja nicht vergisst!" meinte Nick. " Ich hätte es schon nicht vergessen, da ihr es mir eh jeden Tag gesagt hättet, vermute ich mal" antwortete Sebastian.