Wes surfte durchs Internet, checkte seine Emails und las sich durch, was im Warblers-Netzwerk gepostet worden war. Er suchte dringende Ablenkung. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass seine Augen zu brennen anfingen und er irgendwann auf einen weißen Bildschirm starrte und es nicht einnmal merkte.
Sheila fand das es ungemütlich aussah wie er da so saß, weswegen sie nach einer Weile ein Kissen nahm, für seinen Rücken, und damit zu ihm ging. Eventuell suchte sie auch einfach nur wieder seine Nähe.
"Hör auf ich zu bemuttern!", sagte er, als sie mit dem Kissen kam und es auf seinen Stuhl packte. "So viel jünger als du bin ich auch nicht." Wahrscheinlich bekam sie jetzt wieder Angst vor ihm, weil er sie "angeschrien" hatte.
"Ich wollte doch nur behilflich sein, entschuldige," murmelte sie leise und gab ihren Plan gleich wieder auf in dem sie sich wieder auf die Coutsch zu ihrem Buch zurückzog.
"Wobei? Mich weniger schlecht zu fühlen? Das wird nichts.", sagte er und drehte sich wieder zum Bildschirm um. So eine komische Stimmung hatte noch nie zwischen ihnen geherrscht und es tat ihm auch leid, aber er wusste nicht, was er machen sollte. Sie hatte Angst vor ihm und sie glaubte bei dem kleinsten Anzeichen, dass er sie betrog.
"Tut mir leid," wisperte sie traurig und versteckte dann sich hinter ihrem Buch. Sie wollte doch nur helfen sie konnte nie lange ohne ihn das war wie ein böser Alptraum.
Wes sah auf den Bildschirm, stützte seinen linken Ellbogen auf dem Tisch ab und sein Kinn auf seiner Handfläche. Während er weiter surfte, merkte er wie ihm lautlos die Tränen über die Wangen liefen. Er wischte sie schon gar nicht mehr weg, es kamen zu schnell neue.
Sheila sah irgendwann wieder von ihrem Buch auf und musterte ihn prüfend, bis ihr auffiel das er weinte. Kurz zögerte sie ging dann aber doch zu ihm vielleicht erlaubte er ihr ja jetzt seine Tränen zu trocknen.
Wes sah schon fast gar nichts mehr aufgrund des Tränenschleiers, doch er scrollte weiter durch die Seite, auf der er gelandet war. Vielleicht fand er ja sein nächstest Tattoomotiv oder sowas. Oder einen Job. Irgendwas, was ihn ablenkte.
Sheila trat von hinten an ihn ran und legte ihre Hände auf seine Schulter und drückte diese leicht. Hoffentlich nahm er wenigstens diese kleine Geste an, sie war für ihn da.