"Am besten ihr regelt das unter euch. Ich hab nur angerufen, damit überhaupt mal jemand von euch das reden übernimmt," meinte ihre Tante zu Wes und drückte Sheila dann einfach auffordernd das Telefon in die Hand. Während sie aus der Küche einen Eisbeutel holte, welchen sie ihrer Nichte nicht grade sanft auf ihr Auge drückte. "Hallo Wes," murmelte Sheila leise ins Telefon.
"Hallo.", sagte er. "Wie geht es dir?", fragte er nach einer kurzen Pause. "Deine Sachen stehen übrigens zusammengepackt hier. Du kannst sie jederzeit abholen kommen. Ich kann sie auch vorbeibringen. Entscheide du, sind deine Sachen." Gerne hätte er ihr gesagt, dass er sie liebte und sie vermisste, dass ihm alles Leid tat, aber er wusste nicht, was der Zweck des Anrufes war. Wollte sie sich versöhnen oder entgültig trennen?
"Gut, mal abgesehen davon das meine Tante keine sehr sanfte Krankenpflegerin ist," meinte sie lächelnd. "Ich vermisse dich und es tut mir leid das ich mich mal wieder wie ein Kleinkind benommen grade welches schwanger ist," murmelte sie leise und wenn er jetzt in ihr Gesicht gesehen hätte, dann hätte er tiefe Reue in ihren Augen lesen können.
"Mir tut es auch Leid. Ich hätte nicht so an die Decke gehen dürfen." Er runzelte die Stirn, als sie das mit der Krankenpflegerin erwähnte, sagte aber nichts. Er war sich ziemlich sicher, dass es eh nichts gebracht hätte und auf einen weiteren Streit hatte er wirklich keine Lust.
"Hättest du Lust morgen mit ihr was zu unternehmen? Ich hab eine Überraschung geplant als kleine Entschädigung," schlug sie ihm vor. Sie wollte mit ihm auf sein Fest was mit tanzen endete und sie wusste ja das er es mochte. Zudem liebte sie Feuerspucker und das kunterbunte Treiben auf solchen Festen. Außerdem wenn sie abgelenkt waren und unter Leuten dann stritten sie auch nicht so oft wie wenn sie alleine waren.
"Ja, können wir machen. Klingt gut." Sie hatte also eine Überraschung geplant. Normalerweise war er nicht wirklich ein Freund von Überraschungen. Die gingen für ihn nie gut aus. Er hoffte wirklich, dass es dieses Mal anders war. Auf Stress hatte er einfach keine Lust mehr. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben und sein letztes Schuljahr hinter sich bringen.
"Dankke," meinte sie aufgeregt durchs Telefon und hätte er gesehen wie sie mit dem Telefon freudig durchs Zimmer hüpfte dann hätte er sich wohl ernsthaft gefragt wie fest Chris zugeschlagen hatte. So aber würde er erst morgen merken wie sehr sie solche Feste liebte. "Ich hol dich dann ab in Ordnung?"
"Ja, mach das. Ich bin in meiner Wohnung. Brauchst also gar nicht erst nach Dalton zu fahren."
David-immer noch unter dem Tisch- sah neugierig zu ihm hoch. Wes formte mit den Lippen die Worte "Sheila-Treffen-morgen" und Dave nickte nur, ehe er weiter das Popcorn aufsammelte. Wes konnte nur den Kopf schütteln. Sein bester Freund war absolut neugierig.
"In Ordnung, dann richte David lieber Grüße aus was auch immer er da grade macht, ich muss jetzt los zu meinem Arzt. Ich brauch eine Bestätigung von ihm das meine Krankenkasse die Therapie zahlt und er wartet leider nicht gerne. Also bis morgen 17Uhr bye," meinte sie und legte auf.
"Ja, mach ich. Ich..." Doch da hatte sie schon aufgelegt. Er sah auf das Telefon, runzelte die Stirn und sah dann zu David, der inzwischen unter dem Tisch hervorgekommen war. Auch David runzelte die Stirn. "Dafür, dass ihr euch gestritten habt, war das ein recht kurzes Telefonat." "Wem sagst du das?" Wes legte das Telefon weg und klatschte dann in die Hände. "Videospiele?" "Videopspiele!"