"Nein, er hat nie von einer erzählt" sagte Severus nach nur ganz kurzem Nachdenken. "Und, um ihnen da weiter zu helfen bräuchte ich auch etwas genauere Informationen." In Wirklichkeit hätte er gerne genauere Informationen über diesen Mann mit der Augenklappe gehabt, der ihm da gegenüber saß. Er konnte nicht sagen woher, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass er nichts gutes bedeutete. Warum tauchten hier in letzter Zeit immer wieder Menschen auf, die sich in ihr Leben einmischten? Er wollte einfach nur seine Ruhe mit Will haben. Und er hatte nicht das Gefühl, dass von diesem Mann Gutes ausging. Er sah ihn misstrauisch an. "Können sie mir nichts genaueres über sie sagen? Über ihre SChwester?"
Re: Snapes Büro
Sisto nahm noch einen Schluck von seinem Wasser und ließ den anderen nicht aus dem Auge. "Sie ist ca. 1,75 groß, hat schwarze Haare und braune Augen... Ich weiß nicht, wo sie sich hier immer aufgehalten hat, wir haben uns eine Weile nicht gesehen. Aber sie hat mich praktisch aufgezogen, und ich muss sie wieder sehen! Ich muss sie finden, sie kann doch nicht einfach verschwunden sein!" Aufgebracht und verzweifelt sah er den anderen an, dann sackte er wieder in seinen Sessel zurück. "Sie ist so eine nette Person... Wenn ihr etwas zugestoßen ist, werde ich mir das nie verzeihen! Sie war nicht verheiratet, sie hatte keine Kinder und auch keinen Freund. Ich weiß nicht, ob sie hier überhaupt Bekannte hat. Sie war immer ein zurückgezogener Mensch, hat sich nie mit vielen Leuten umgeben..." Er strich nachdenklich mit einem Finger den Rand seines Glases entlang und blickte ins Leere. "Bitte", sagte er dann. "Wenn Sie irgend etwas wissen oder hören - dann sagen Sie es mir."
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Re: Snapes Büro
Severus fragte sich plötzlich was der Mann wirklich von ihm wollte. Aus irgendeinem Grunde glaubte er ihm, dass er seine Schwester suchte. Er wirkte genau so verzweifelt wie ein Mensch, der jemand wichtigen verloren hatte ... auf eine gewisse Art. Aber warum kam er damit zu ihm? Warum hierher? Warum erzählte er so wenig über sich selbst und warum hatte Severus das Gefühl, dass das wenige was er sagte vielleicht nicht ganz der Wahrheit entsprach? Er hatte in seinem Beruf mit vielen menschen zu tun, die nicht offen waren und bei Sisto hatte er ein ähnliches GEfühl. Aber auf gewisse Art .. gefiel er ihm auch. "Yvonne redding" wiederholte er. "Wenn sie möchten kann ich versuchen Informationen über sie einzuholen."
Sisto merkte sofort, dass gefahr drohte. In seinem Kopf schrillten die Alarmglocken, aber äußerlich blieb er völlig ruhig. Der andere ließ sich ebenfalls nicht anmerken, aber Sisto ahnte, dass sie sich beide sehr ähnlich waren. Sie beide hatten vorzügliche Instinkte, und sie beide waren misstrauisch. Das Leben hatte sie beide viel gelehrt, und in Sisto erwachte die Neugier. Er begegnete nicht allzu oft Menschen, denen er sich auf diese Weise erbunden fühlte. Zwar glaubte er ohnehin nicht an wahre Freundschaft, aber er fand es immer interessant, Leute seines Schlages kennenzulernen. Nicht dass viele es mit ihm aufnehmen konnten, das gewiss nicht. Aber es war eine willkommene Abwechslung zu den ganzen Pappnasen und Flachwichsern die ihn sonst zu oft umgaben. "Das wäre überaus freundlich von Ihnen!", sagte er sofort und lehnte sich eifrig nach vorne. In dem Moment ging die Tür auf, und sein Kopf schnellte herum. Ohne, dass er es wollte oder verhindern konnte, spürte er sein Herz einen Satz machen, als da tatsächlich sein Bruder hereinkam. Er konnte es nicht fassen. Sein Bruder. So etwas wie jetzt hatte er in sienem ganzen Leben noch nicht gefühlt.
William kam von seinem Besuch bei Damian wieder, und er war guter Dinge, denn Damian ging es besser. Völlig begeistert hatte er ihm erzählt, dass er ein Kind haben würde, und William freute das sehr. Das würde ihm über die schrecklichen Dinge hinweghelfen, die er für ihn auf sich genommen hatte, und William hatte versprochen, dass er sich, wenn er Fragen hatte, immer an ihn wenden konnte. Nicht, dass er ein toller Vater gewesen wöre, dachte er ein wenig zerknirscht. Aber ein bisschen kannte er sich schon aus. Schon im Flur zog er sich seinen Schal aus und legte ihn über den Arm, und er hatte auch schon die Jacke halb ausgezogen, als er die Tür zur Wohnung öffnete. "Hallo, mein Schatz!", sagte er und kämpfte sich vollends aus der Jacke. "Es war toll! Damian wird ein Kind kriegen, also nicht er, eine Freundin von ihm, und ich hab dir Salzstangen mitgebracht! Die guten, die sie immer zu..." Er hielt inne, als er seine Jacke aufgehängt hatte und sich umdrehte, und einen Fremden mit Augenklappe bei Severus sitzen sah. Er stutzte, und seine Augen blieben an dem Fremden kleben. Er sah phantastisch aus. Phantastisch und verwegen. Wills Mund wurde trocken, und er sah unsicher zu seinem Freund. "Wer... wer ist das?"
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Re: Snapes Büro
Severus merkte sofort wie gut Lester William gefiel und es ärgerte ihn, dass er eifersucht in sich aufsteigen fühlte. Er haste dieses GEfühl über alles. Früher hatte er das nicht gekannt. Natürlich wogen die vielen guten Gefühle die er jetzt hatte das mehrfach wieder auf, aber er hätte trotzdem gerne darauf verzichten können. Natürlich konnte er es irgendwie auch verstehen. Sisto sah einfach atemberaubend aus. Das musste er sogar selbst zugeben. Er schien regelrecht Sex auszustrahlen. "Er hat sich mir als Lester Redding vorgestellt" sagte er und gab damit zu verstehen, dass er das nicht unbedingt glaubte. "Und er hat mir erzählt, dass er seine Schwester sucht." Er zog Will neben sich auf das Sofa und legte einen Arm um ihn. "HAst du den Namen jemals gehört?"
Re: Snapes Büro
Will sah Severus an, als der ihn zu sich zog und ihm den Arm um die Schultern legte. So etwas tat er eigentlich nie, wenn andere dabei waren. Und an dem, was er sagte, merkte er, dass er Lester nicht unbedingt freundlich gesinnt war. Er fragte sich, warum das so war. Er war ziemlich überrumpelt von der Situation, und sein Hirn funktionierte nicht besonders gut, wenn da dieser junge Gott mit seiner Augenklappe im Sessel saß und ihm ganz heiß wurde, wenn er ihn nur ansah. "Redding", sagte er, und seine Zunge war ganz schwer. "Nein, den Namen hab ich noch nie gehört." Er wandte sich direkt an den jungen Mann. "Warum denken Sie, dass wir Ihre Schwester kennen? Kennen wir Sie von irgendwoher?"
Sisto sah seinen Bruder gebannt an. Aber natürlich hörte er, was Snape sagte, und es machte ihn wütend. Das würde er ihm heimzahlen, auf grausame Weise. Und er wusste auch schon, wie. Er musste seinen Bruder nur ansehen um auf tausend verschiedene Ideen zu kommen. "Nein, Sie kennen mich nicht. Sirius Black und Remus Lupin haben mich zu Ihnen geschickt", sagte er und wandte sich an Snape. "Und ich weiß nicht, was Sie versuchen zu unterstellen, aber ich kann Ihnen nur raten, es zu lassen. Wenn Sie mir nicht helfen wollen, sagen Sie es mir einfach. Ich bin nicht hier, um Zeit zu verschwenden." Er erhob sich ansatzweise, aber William hob die Hand und lehnte sich rasch vor, und Sisto sank, innerlich triumphierend, in seinen Sessel zurück. Sein Auge blitze kurz zu Snape, bevor es seinen Bruder wieder ansah. "Warten Sie", sagte der. "Vielleicht können wir Ihnen ja doch helfen! Wir können uns doch umhören, oder Severus? Du kennst doch viele Leute!"
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Re: Snapes Büro
"Meine beziehungen sind nciht mehr so gut wie früher" sagte Severus kühl. "Ich glaube nicht, dass ich da weiterhelfen kann." Er spürte irgendetwas hinter seiner Stirn pochen und er wusste in diesem Moment nur eins: Er wollte nicht, dass William ihn mit diesem Mann betrog. Bei allen andere wäre er damit klar gekommen, aber bei diesem Mann ... wollte er es einfach nicht. Vielleicht weil er spürte, dass Lester es in dem Moment in dem Will durch die Tür gekommen war auf diesen abgesehen hatte. Und da war dieses verzweifelte Wissen, dass er Will vielleicht haben konnte. Auch wenn er selsbt versuchen würde es zu verhindern. Er wusste, dass es am besten gewesen wäre, den Dingen seinen Lauf zu lassen. Sollte Will doch mit diesem Mann schlafen. Er wäre nicht der erste und langsam hatte er Vertrauen, dass Will wieder zu ihm zurückkommen würde. Trotzdem hätte er sich gewünscht, er hätte nur ein einziges Mal sagen können: Will, nicht dieser Mann. Betrüg mich nicht mit ihm. Aber selbst wenn Will dann vielleicht sogar auf ihn gehört hätte, war e zu stolz es zu sagen. Er hasste es, wie Wills Augen auf dem Mann ruhten. "Nun gut, ich werde versuchen etwas herauszufinden." sagte er abwimmelnd. Aber er fühlte, dass Will Lester nicht gehen lassen würde.
William konnte seine Augen kaum von diesem Mann nehmen. Er wusste, dass er ziemlich empfänglich war für die Reize anderer, aber er hatte gedacht, er würde von jetzt an widerstehen können, und das ohne große Anstrengung. Schließlich hatte er Severus und war glücklich mit ihm. Er brauchte keinen anderen. Aber diesen Mann schien er zu brauchen. Er fand ihn nicht nur attraktiv, sein Körper schien sich geradezu nach ihm zu verzehren, und es fehlte nicht viel und die Bilder, die ihm in den Kopf kamen, hätte ihm eine Erektion beschert. Er riss seine Augen von Lester los und sah seinen Freund an. Liebevoll legte er ihm eine Hand aufs Knie. "Das ist nett von dir." Er wandte sich wieder an Lester. "Leider kenne ich selbst mich hier nicht so gut aus. Aber ein paar Leute kann ich auch fragen! Vielleicht kennt Sylvester sie ja, schließlich ist er schon lange hier, was meinst du?", fragte er Severus, aber der schien gar nicht so richtig zuzuhören. Er sah nicht aus, als würde er sich wohlfühlen, und wahrscheinlich merkte er, wie sehr Lester ihn gefangen nahm. Er strich ihm zärtlich und beruhigend übers Knie und sah Lester wieder an. Er fand ihn so unglaublich anziehend, aber dahinter gab es noch etwas, das ihm sagte, dass er lieber nicht so denken sollte. Als würde irgendeine Gefahr drohen, die er nicht einmal erahnen konnte. "Wo kommen Sie denn her?", fragte er und rutschte ein wenig auf dem Sofa hin und her.
Sisto lehnte sich fast aufreizend entspannt zurück. Aus seinem Augenwinkel sah er Snape, und ein winziges Lächeln umspielte seine Lippen. Er würde es ihm so heimzahlen. Er würde ihm zeigen, dass man so etwas nicht mit ihm machte. Er würde gleich anfangen. "Aus New York", sagte er freundlich, aber etwas unterkühlt zu seinem Bruder, dann wandte er leicht den Kopf und warf Snape einen feurigen Blick zu. Er bemerkte genau, wie Williams Züge leichte Verwunderung zeigten, aber nur für eine Sekunde. "Ich habe den weiten Weg nicht umsonst gemacht", sagte er und sah dabei immer noch Snape an. "Ich werde sie finden."
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Re: Snapes Büro
Severus wusste genau, was Lester mit diesen Worten eigentlich sagen wollte: Ich werde ihn bekommen. Lester forderte ihn heraus. Und nicht nur das: er bedrohte ihn. Severus konnte nicht sagen was es an diesem Mann war, das ihn wünschen ließ Will sollte nicht mit ihm schlafen. Vielleicht war es eine verborgene Gefahr, die von ihm ausging. Vielleicht war es auch einfach nur die Tatsache, dass er wusste, dass Will bei fast allen Männern darauf gehört hätte, wenn Severus ihn gebeten hätte nicht mit ihm zu schlafen. Aber bei diesem wusste er, dass es Will schwer fallen würde. Sehr schwer. Vielleicht würde es ihm unmöglich sein. Und vielleicht, aber diese Tatsache wollte Severus nicht einmal vor sich selbst zugeben war es auch einfach die tatsache, dass dieser Mann auch ihn erregte. "Natürlich kannst du das" sagte er zu Will und legte seine Hand auf dessen Hand. "Ich glaube nur nicht, dass uns irgendjemand weiterhelfen kann, wenn Mr. Redding nicht bereit ist uns noch ein paar Informationen zukommen zu lassen. Zunächst würde mich allerdings interessieren, woher sie überhaupt Black und Lupin." (Und wen von beiden sie besser kennen) hätte er gerne noch hinzugefügt.
Re: Snapes Büro
"Mr. Black habe ich gestern in den Drei Besen getroffen", sagte Sisto und sah Snape aus seinem schwarzen Auge offen und intensiv an. Vielleicht hätte er lieber dieses Auge verdecken sollen. Da seine beiden Gegenüber beide dunkle AUgen hatten, hätte er mit seinem blauen sicher mehr Eindruck schinden können. "Und heute war ich ihn und Mr. Lupin besuchen." Er hielt kurz inne, als wieder leise Wut in ihm aufkam, die er rashc unterdrückte. "Sie waren so freundlich, mir Ihre Namen zu nennen, da sie mir auch nicht weiterhelfen konnten. Ich möchte einfach so viele Leute wir möglich fragen. Irgend jemand muss meine Schwester doch gekannt haben." Er sah immer noch nur Snape an. Es fiel ihm schwer, seinen Bruder so zu ignorieren, aber das gehörte zu seinem Plan. Natürlich hätte er sich einfach seinen Bruder schnappen und mit ihm schlafen könne, wahrscheinlich sogar jetzt und hier, vor den Augen seines Freundes, aber das wäre viel zu einfach. Nein, er würde diesen Snape beschämen und erniedrigen, und zwar nicht auf diese primitive Weise. Er hatte anderes vor. Ihn immer noch nicht aus dem Auge lassend redete er weiter. "Und ich bin selbstverständlich bereit, Ihnen alle Informationen zu geben die Sie brauchen. Ich würde Ihnen nur raten, auch Fragen zu stellen, sonst kann ich Ihnen viel erzählen."
Will sah diesen Mann an und wünschte, er würde noch einmal hersehen, aber seltsamerweise sah er nur Severus an. Auf einmal benahm er sich, als wäre er selbst gar nicht da. Er runzelte leicht die Stirn und sah zu Severus, dann ließ er seine Augen am Körper des Fremden auf und ab wandern und stellte sich vor, wie er wohl unter diesen Klamotten aussehen würde... wie seine Haut sich anfühlen würde... wie er riechen würde wenn er schwitzte... Will leckte sich über die Lippen und lockerte sich den Kragen. Er hätte jetzt wirklich gern ein Glas kaltes Wasser gehabt, aber er wollte lieber nicht aufstehen. Statt dessen legte er die Hände in den Schoß und sah Lester wieder an, darauf hoffend dass er ihn noch einmal beachten würde.