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Interessante Interviews

Re: Interessante Interviews

Auch wenn die Überschrift so klingt, als haben wir darüber schon oft gelesen, es ist ein aktuelles Interview!

„Ich hab‘ mit Religionen nichts am Hut“

Im TT-Interview spricht Xavier Naidoo über seinen Glauben an den Gott hinter den Religionen, die Verlogenheit der Kirche, sein Misstrauen gegenüber Politik-Darstellern und die Vorzüge von Stiften.



Anfang März haben Sie zum sechsten Mal den Echo abgeräumt – einer von vielen Preisen, die Sie im Laufe Ihrer Karriere bekommen haben. Bedeuten Ihnen solche Ehrungen etwas?

Xavier Naidoo: Man muss dazu sagen, dass ich oftmals meine Probleme mit dem Entgegennehmen von Preisen hatte – aber dieses Jahr hab’ ich mich so darauf gefreut wie noch nie. Weil es einfach eine tolle Gelegenheit ist, seinen Leuten, die das ganze Jahr die Schwerstarbeit erledigen, zu danken. Das macht man ohnedies viel zu selten. Um die Beweihräucherung meiner selbst geht’s dabei nicht, sondern vielmehr darum, den Blumenstrauß weiterzureichen – weil der Erfolg ja als Teamarbeit zu werten ist.

Am 28. März machen Sie in der Innsbrucker Olympiahalle im Zuge Ihrer „Alles kann besser werden“-Tour Station. Beim Tiroler Publikum haben Sie offenbar einen Stein im Brett – bei Ihrem letzten Innsbruck-Gig im Jahr 2006 war die Halle seit Langem wieder ausverkauft. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?

Naidoo: Ich denke, dass das natürlich mit der Sprache zu tun hat und damit, wie die Leute diese auch aufnehmen können. Und offenbar haben die Leute in Österreich einen ganz guten Draht zu meinen Ansätzen, die ja meistens ins Innere führen und darum kreisen, die Stärke aus sich selbst zu schöpfen. Ich glaub’, die Österreicher haben kein Problem damit, diesen Blick nach innen zu wagen und Dinge zu lesen, die zwischen den Zeilen stehen. Und dass ich hier ein Publikum habe, das mich oft unvoreingenommener versteht als das deutsche, weiß ich auch zu schätzen.

Ihr neues Dreifach-Album ist 35 Songs stark und kreist um die Themen Hoffnung, Trauer und Wut. Ganz schön viel Material, das sich da in den letzten vier Jahren angesammelt hat. Oder hatten Sie noch mehr Lieder auf Lager?

Naidoo: Wenn ich und mein Team zusammenarbeiten, dann sind wir in der glücklichen Lage, dass wir meistens gleich zwei, drei Lieder an einem Tag schreiben. Wenn wir also die Zeit finden, uns zusammenzusetzen, dann flutscht’s. Und von daher sind in den vergangenen vier Jahren unglaublich viele Lieder entstanden, natürlich auch manche, die von der Thematik her zeitloser waren als andere. Deshalb hab’ ich mich bei der Songauswahl vermehrt für die aktuelleren Sachen entschieden, weil es in meinen Augen an der Zeit ist, nicht nur politisch, sondern überhaupt Stellung zu beziehen – also auch zu den ganzen anderen Dingen, die da so laufen, und denen man als Bürger ausgesetzt ist.

Der Song „Sie verdienen einen besseren Schutz“ thematisiert das Thema Kindesmissbrauch, das in Deutschland und Österreich vor allem im Zusammenhang mit der Kirche aktueller denn je ist. Hat sich die Kirche zu lange aus ihrer Verantwortung gezogen?

Naidoo: Ich glaube, dass das eine jahrhundertealte Tradition der Kirche ist – und dass sie noch immer sehr verlogen mit dem Thema umgeht. Unter dem starken Druck, der jetzt stattfindet, müssten noch ganz andere Dinge passieren – man müsste viel, viel offener mit dem Thema umgehen. Überhaupt mit dem Thema Sexualität, das in Westeuropa noch immer tabuisiert wird.

Ich wurde für den Songtext von deutschen Christen auch sehr angegriffen, weil ich in die Dinge, die wir Kindern antun, auch die Taufe mit hinein nehme. Wir Christen werden in eine Gemeinschaft hineingetauft und viele Menschen meinen, dass diese Taufe rein dem Weihen des Kindes zu Gott dient. Dann sind sie also Clubmitglieder – aber was soll das heißen? Dass sich Gott weniger um die ungetauften Kinder kümmert?

Glauben Sie, dass jemals die ganze Wahrheit ans Licht kommen wird?

Naidoo: Ich will gar nicht wissen, was für eine Hierarchie dahintersteckt, die sich daraus schon ganz lange Zeit Machtvorteile sichert. Das geht sehr tief. Ich befürchte auch, dass der Großteil der Gesellschaft nicht dazu bereit ist, darüber zu diskutieren und die Wahrheit auf den Tisch zu bringen. Und das kostet kostbare Jahre, in denen weiterhin Kinder leiden müssen.

Rütteln solche Grausamkeiten an Ihrem Glauben?

Naidoo: Ich persönlich habe mit Religionen nichts am Hut – ich glaube an Gott und ich sehe den Gott hinter den Religionen, aber nicht in den Religionen, weil dieser Gott meist von Menschen gemacht ist.

Zurück zur Musik und damit auch zur Politik: In einem Youtube-Kommentar zu „Alles kann besser werden“ heißt es: „Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich wünsche mir, wir hätten Politiker wie dich.“ In Ihrem Song „Raus aus dem Reichstag“ kreiden Sie dann deutschen Politikern an, den Karren in den Dreck gefahren zu haben. Wie sieht‘s aus – reizt Sie die politische Ebene?

Naidoo: Nein, dann würde ich ja das verhöhnen, was ich die ganzen Jahre gesungen habe – weil ich einfach nicht glaube, dass ein Politiker irgendetwas ändern kann. In meinen Augen gibt es in Europa auch nur ganz wenige echte Politiker, der Großteil sind Politik-Darsteller, die entlang des Weges irgendwann einmal korrumpierbar werden. Weil sie sehen, dass die Jungs aus der Wirtschaft ein paar Millionen mehr als sie machen und teure Autos und tolle Yachten haben. Also Dinge, die man als Politiker nicht haben wird, weil man sich fürs Volk entschieden hat – und da drin muss man aufgehen, diese Arbeit muss man lieben. Ich erwarte mir aus Berlin und Brüssel gar nichts – ich bin ein großer Europa-Liebhaber, aber um ein wirkliches Europa auf die Beine zu stellen, muss man das Thema den Politikern aus der Hand reißen. Sonst enden wir in dieser amerikanischen Gleichmacherei. Ich glaube nicht an die Politik, ich glaube eher an die regionale Kraft der Demokratie, an die Kraft der Menschen, die aufgeklärt sind.

Hin zur technischen Aufklärung: In einem Interview haben Sie jüngst erklärt, weder SMS zu beantworten noch eine Myspace-Seite zu besitzen. Sie haben sogar angekündigt, sich kein neues Handy mehr anzuschaffen, sollte Ihres den Geist aufgeben. Sind Sie altmodisch?

Naidoo: Naja, ich misstraue halt vielen Dingen und bin auch nicht Fan davon, immer und überall erreichbar zu sein. Natürlich finde ich es toll, mit diesen ganzen neuen Möglichkeiten zu arbeiten, aber ich persönlich habe in meinem Leben wenig Platz dafür. Ich brauch’ mehr was Handfestes. Ich hab’ mit meinen echten Freunden schon genug zu tun, da bleibt nicht noch die Zeit, mir virtuelle Friends anzuschaffen und denen irgendwelche Botschaften zu senden. Ich schreibe auch meine Texte lieber mit einem Stift in ein Buch, als sie in den Computer zu tippen.

Das Gespräch führte Christiane Fasching

https://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/%C3%9Cberblick/Freizeit%C3%BCberblick/446294-6/ich-hab-mit-religionen-nichts-am-hut.csp


mein lieber Freund, da sind aber wieder mal ein paar Aussagen dabei!!
ich bin übrigens auch kein Clubmitglied!


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"Try to get away for good
Leaving on a train
Find that all that matters to me
Blew away with the wind"

Re: Interessante Interviews

Auch? Kürzlich hat er in einem Interview erzählt er sei noch Clubmitglied und Recht hat er auch.

Ich bin ja "auch immer noch katholisch", weil ich noch nicht ärgerlich genug war, den alten Zopf einfach abzuschneiden, aber gerade im Moment kotzt mich dieser Altherrenverein, der sich Kirche nennt, dermaßen an, dass ich wieder Mal am Liebsten austreten würde. Blöderweise haben wir im Mai Erstkommunion - jetzt Austreten wär extrem ungünstig. Irgendwie finde ich mich gerade etwas schizo - einerseits tauft man seine Kinder und andererseits will man austreten. Ich gebs nicht gern zu - in diesem Fall bin ich inkonsequent.

Außerdem habe ich mir echt schon darüber Gedanken gemacht, ob man nicht trotzdem immer noch katholisch ist, wenn man aus der Amtskirche austritt. Schließlich ist man doch getauft und das ist doch lebenslänglich oder nicht? Kann man denn "austaufen" oder "rücktaufen"?

Re: Interessante Interviews

es ist echt ein problem, denn seit wir hier in brandenburg wohnen, habe ich mit der kirche auch nichts mehr zu tun. hier ist es absolut altbacken, nö das möchte ich nicht so haben. moritz ist dann konsequenterweise nicht zur kommunion gegangen. das wäre für mich auch nicht wahrhaftig gewesen. und was solls, ob katholisch, evangelisch oder ob du an das kleine blaue steinchen glaubst, wichtig ist doch wie du deinen mitmenschen begegnest, wie du nächstenliebe umsetzt und vieles mehr. was mir fehlt, ist der zuammenhalt den ich von der koblenzer gemeinde kenne, aber da lief kirche sowieso anders. der oberhirte lag mit der amtskirche ständig im klinsch . und moni, getauft ist getauft, fertig, basta aus die maus. das kann niemand genommen werden.
isabel

Re: Interessante Interviews

Oh Moni, da schneidest Du was an..

Wir haben Ende April Erstkommunion und ich bin mir sowas von unsicher geworden (eigentlich war ich es ja schon von Anfang an, aber jetzt mehr denn je..), ob ich es wirklich durchziehn soll.. Soll ich mein Kind wirklich besten Wissens und Gewissens diesem "Club" nahe bringen, so tief in dieser Gemeinschaft verwurtzeln?? Ist es das was ich für mein Kind möchte?? Es einzwängen in eine Gemeinschaft mit der ich persönlich mich nicht identifizieren kann???

Ich persönlich kann schon länger nix mehr mit denen anfangen, die aktuellen Nachrichten bringen es mir nur wieder näher..

Wieso erwäge ich es überhaupt, dass mein Kind die Kommunion machen soll?? Man sieht mich nie, bzw kaum in einem Gottesdienst, ich bin Mitglied in keinerlei Verein der katholischen Gemeinschaft, ich kann mich absolut nicht mit dem katholischen Heuchlertum identifizieren und meine Kinder besuchen den schulinternen Religions-Unterricht nur deswegen, weil ich möchte, dass ihnen Gott auf eine kindlich-verständliche Art und Weise näher gebracht wird.. von jemandem der darauf spezialisiert ist, dies bei Kindern zu tun. Gott sei Dank ist dieser Unterricht liberal, grösstenteils christlich, aber nicht konfessionistisch (gibts das Wort???)..

Wir leben nach christlichen Werten, aber diese Werte gibt es genauso im Judentum, im Islam oder gar im Buddhismus.. Alle Menschen glauben an einen Gott, in meinen Augen den selben. Es geht um Respekt, Menschlichkeit, Toleranz und Nächstenliebe.. und den Glauben an ein Leben nach dem Tod, in welcher Forum auch immer.. Dafür brauch ich keine katholische Kirche, oder sonstige Konfession. Es erklärt sich von selbst.

Warum also macht mein Kind dann die Kommunion???

Ich nehme ihm nix weg, wenn es sie nicht macht.. Die Feier, die Geschenke, der spezielle Tag, all das kann ich meinem Kind auch ohne kirchlische Zeremonie schenken.. Also.. Warum?? und da steh ich nun, noch 6 Wochen Zeit mich zu entscheiden..

Auch meinen ungetauften Kindern (immer noch 4 von 6) nehme ich doch nichts wenn ich sie nicht taufen lasse.. Natürlich unter dem Vorsatz: Ich stelle ihnen die Entscheidung frei und unterstütze sie, sollten sie irgendwann den Wunsch danach äussern.


Das was zählt ist doch das was in meinem Herzen stattfindet, das was ich meinen Kindern vermittle, mit auf den Weg gebe.. und somit auch in ihren Herzen einen Platz findet.

Wieso also müssen wir diese Entscheidung für unsere Kinder treffen???

Weils immer schon so war?? War das denn immer so richtig, was über unsere Köpfe hinweg entschieden wurde???


Und was deine Frage berifft:

Außerdem habe ich mir echt schon darüber Gedanken gemacht, ob man nicht trotzdem immer noch katholisch ist, wenn man aus der Amtskirche austritt. Schließlich ist man doch getauft und das ist doch lebenslänglich oder nicht? Kann man denn "austaufen" oder "rücktaufen"?

Hmmm.. Ich vertrete die Ansicht, dass es dem Herrn da oben wahrlich egal ist, ob man katholisch, evangelisch oder sonstwas ist. Taufe ist in meinen Augen nur der Beitritts-Vertrag, quasi die Beitritts-Unterschrift für den Verrein und somit nichtig, sobald man seine Mitgliedschaft in diesem kündigt.. Das was zählt ist doch das was du in deinem Herzen trägst und nicht so blöder Stempel im Familienbuch (so wird zumindest hier festgehalten ob jemand getauft ist oder nicht).


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"Die Wunder geschehen in unserem Kopf und wir sollten bereit sein es zu zulassen, für eine bessere Welt!" (XN 11.9.10)

Re: Interessante Interviews

@ zarabrina
wenn du das deinen kindern überlässt, ist es doch eine gute lösung für euch alle. außerdem verstehen die kinder dann auch, was abgeht. ich habe das mit 8 jahren noch nicht einordnen können. wichtig ist doch, was du deinen kindern vermittelst, was und wie du es vorlebst. ob getauft oder zur kommunion gegangen, gefirmt oder auch nicht, ich glaube der da oben hat uns alle lieb, jeden auf seine art. plage dich nicht so sehr und lass dein bauchgefühl entscheiden.
isabel

Re: Interessante Interviews

Interessant - da hat jemand ähnliche Gedankengänge wie ich ...

Wir haben mehr oder weniger regelmäßigen Kontakt zur Gemeinde - ich habe jetzt ganz bewußt nicht Kirche geschrieben. Da unterscheide ich nämlich ganz bewußt. Die Gemeinde ist das, wo ich mein Kind hineingebe, obwohl es letztendlich leider doch wieder der Altherrenverein ist. Unsere Gemeinde ist absolut in Ordnung - etwas überaltert zwar, aber das wird in der Zukunft unsere gesamt Gesellschaft betreffen.

Bei der Erstkommunion meiner beiden großen Kinder habe ich bei den Kommunionsvorbereitungen geholfen, in dem ich "Tischmutter" von 7 Kommunionskindern war. Diesmal wollte ich das absolut nicht, weil ich derzeit sehr unsicher bin, was meine Zugehörigkeit betrifft - / das betrifft allerdings nicht meinen Glauben.

Natürlich habe ich mir auch jede Menge Gedanken gemacht, was wäre, wenn ich meine Kinder nicht hätte taufen etc. lassen, weil mir der Verein nicht passt. Einfach weglassen? Oder ein Geschenkfestival daraus machen ohne einen Grund?
Ich habe entschieden, dass die alten Bräuche und Riten irgendwie zur Kultur des Menschseins dazugehören und die Kinder in die Gemeinschaft gegeben, obwohl ich vom Verstand her eigentlich wütende Protestbriefe schreiben und sofort austreten müsste.
Ich sag ja inkonsequent - sehr gerne benutze ich den Begriff der "Gehirnwäsche im Laufe der Kindheit", die einen dazu bringt, Dinge nicht zu tun, die man dringend tun müßte.

Re: Interessante Interviews

gebräuche und riten sind sogar sehr wichtig und daran sollt man unbedingt festhalten. ich finde sogar, sie geben halt in der doch schnelllebigen und wirren welt. was wäre ostern ohne fastenzeit, bewusst zu verzichten, oder bewusst raum zu schaffen für mehr berührung, mehr begegnung, mehr miteinander. wenn ich jemand ganz bewusst erreichen möchte, dann ist es arbeit, echte handarbeit. und wie gesagt, die gemeinschaft die ich kennengelernt habe, vermisse ich zutiefst und bin dankbar dafür, dass ich sie kennenlernen durfte.
isabel

Re: Interessante Interviews

Naja, bei uns gab es beim ersten Informations-Abend zur Kommunion ein Fragebogen in welchem man die Beweggründe ankreuzen sollte, weswegen man entscheidet, dass sein Kind die Kommunion empfangen sollte.. darunter stand, dass man diesen Schritt keinesfalls daran festlegen sollte, weils halt so Brauch ist.. und man diesen Schritt nur aus vollster Überzeugung heraus machen sollte.. gleich darunter standen die Punkte worauf ein Kind sich mit dem Empfangen der ersten heiligen Kommunion einlässt, welche Pflichten es gegenüber der Gemeinschaft, der katholischen Kirche annimmt usw..

schon allein deswegen stoße ich mich daran..

es ist halt Brauchtum, zumindest hier, dass ein Kind im Alter von 8/9 Jahren die heilige Kommunion empfängt.. ABER.. ich finde in dem Alter können Kinder noch gar nicht entscheiden ob sie nun wirklich fest dieser Konfession zugehörig sein wollen.. dafür wissen sie doch viel zu wenig von der Welt, vom Leben und der Existenz anderer Konfessionen und Auffassungen..

wir leben in einem katholisch geprägten Fleckchen Erde, in Luxemburg ist alles katholisch , die Regierung, die Schulen (es liberalisiert sich dank zunehmendem "Multikulti" zusehens, aber dennoch zu 80 % katholisch angehaucht..), Land und Leute.. es gehört sich einfach, ist einfach so.

Die Kinder bekommen es quasi in die Wiege gelegt, haben keinerlei Entscheidungsfreiraum, das finde ich schade.. Sie werden quasi in ein Muster eingezwängt..

Sicher das ist schon viele Generationen so, es ist Brauchtum, Normalität, aber ist diese Denkweise nicht ziemlich veraltet und überholt? Ist katholisch sein das einzigst wahre??

Meinem Kind ist es ziemlich egal, welche Konfession es hat, es hat seinen kindlichen Glauben, ist aber auch beinflussbar, ihr fehlt der Einblick, die Lebenserfahrung.. und zudem die katholischen Druck ausübenden Eltern..


Ich kann die Entscheidung nicht mal eben so für sie treffen, weil ich dabei vollkommen mit mir selber in Konflikt gerate.. weil sich Brauchtum, (Gehirnwäsche) und MEINE momentane Sichtweise beissen.. und an dieser Verantwortung hakt es dann worauf ein Kind sich mit dem Empfangen der ersten heiligen Kommunion einlässt, welche Pflichten es gegenüber der Gemeinschaft, der katholischen Kirche, annimmt usw..,


Und ich kann SIE nicht vor diese Wahl stellen, weil sie mit ihren 9 Jahren die Tragweite ihrer Entscheidung nicht ermessen kann..

Also fällt es doch wieder auf mich zurück--


Sicher ich könnte sie nun einfach machen lassen, es ist eben Brauch, Normalität, aber dabei fühle ich mich einfach falsch, nicht ehrlich gegenüber meinem ganz persönlichen Glauben, nicht authentisch.. Zumindest gerade jetzt zum Moment empfinde ich so, wenn meine Gedanken um diese Thematik kreisen..

Aber egal wie die Entscheidung schlussendlich ausfallen wird, ein besonderer Tag, ein Geschenk wirds allein schon deswegen geben - mehr wird es auch mit Kommunion net werden, weils net Sinn und Zweck ist - in meinen Augen bräuchte es ehrlich gesagt gar keins aber muss es schon allein weil am Folgetag all ihre Mitschüler und Mitschülerinnen von den vielen vielen wundervollen Kommunionsgeschenken schwärmen werden und ich mein Kind mit meinem ganz persönlichen Konflikt, oder meinen persönlichen Ansichten, nicht "strafen" möchte..


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Re: Interessante Interviews

deine kinder sollen das auch nicht jetzt entscheiden, sondern wenn sie reif genug dafür sind. mit 8 oder 9 können sie das nicht, ganz klar. sie haben doch zeit, keiner drängt sie dazu.
isabel

Re: Interessante Interviews

Eltern sind nun mal unter anderem dafür da Entscheidungen an Stelle ihrer Kinder zu treffen. Dies ist für Eltern, die einigermaßen aufgewacht denken, schwierig, weil es in diesem Fall mit Glauben zu tun hat. Glauben ist sehr persönlich, oft mit Zweifeln behaftet und wechselt im Laufe des Lebens sein Gesicht. Mit dem Verstand ist das kaum fassbar, da es sich hauptsächlich in der Gefühlswelt abspielt.

Und eigentlich zweifelt man als Eltern sowieso ständig an sich selbst und seinen Fähigkeiten.

Die Entscheidung ist meiner Meinung nach allerdings schon bei der Taufe gefallen. Da sind die Weichen doch schon gestellt. Bei meinem Jüngsten haben wir drei Jahre gebraucht die Entscheidung zur Taufe zu treffen.
Erstkommunion heißt doch nur Vorbereitung auf die erste Teilnahme am Abendmahl. Die Eucharestie, also das Brot zu teilen ist an sich ja etwas sehr Schönes.

Bei der Firmung – der Aufnahme in die Gemeinschaft der Erwachsenen sind die Kinder dann alt genug selber zu entscheiden, wobei man den Druck der Omas und Opas da allerdings auch nicht unterschätzen sollte.

Wenn da so ein Naidoo in einem Songtext „Kinderficken mit Taufe“ in einer Zeile erwähnt und quasi dadurch gleichsetzt, ist das ganz schön harter Tobak, wie ich finde. Taufe verstehe ich als etwas positives, nämlich sein Kind in Gottes Hand zu geben (Gott ruft das Kind bei seinem Namen). Taufe ist auch nicht religionsgebunden. Es ist ausdrücklich erlaubt sein Kind selber zu taufen. Dafür brauchts gar keinen Pfarrer, der eine der Konfessionen vertritt.
Ich bin echt mal gespannt, wie er denkt, wenn er irgendwann mal Kinder hat. Wenn man plötzlich Verantwortung für so ein kleines Menschenkind übernehmen muss, denkt man nämlich oft plötzlich ganz anders und sieht seine Eltern und seine verbalen Absonderung von früher plötzlich in ganz anderem Licht.