Re: Der Residencia-Tourismus ist vorbei in Uruguay
- Zitat: Tschicki
Wer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen will, der kann dies tun, wie ich es tat und auch Familie Difi und andere. Wir fuhren nicht schlecht dabei. Informationen gibt es hier und in andren Foren ueber Uruguay sehr viele, auch von Seiten der professionellen Einwanderungshelfer. Jeder kann sich nun aussuchen, was er fuer richtig haelt. Im uebrigen sollte man die Einwanderungshelfer nicht verteufeln, denn zuweilen ist nicht alles so wie es von unzufriedenen Kunden dargestellt wird. Im Dienstleistungsgewerbe wird es immer zufriedende und unzufriedene Kunden geben, aber ich denke es liegt auch sehr oft am Kunden! |
Ich bin nur der Überzeugung, dass sie nicht wirklich jeder braucht, jedenfalls nicht als erste Maßnahme. Genau das ist doch die Aussage des von Dir zitierten Artikels und der Grund warum die Bedingungen verschärft werden. Man will eben nicht mehr, dass so viele unnütze Anträge eingereicht, bearbeitet und letztlich vielleicht nicht mal abgeholt werden. Warum sollen denn die Antragsteller persönlich erscheinen? Offensichtlich wurden da viele Anträge von den EWH eingereicht, die letztlich zu keinem wirklichen Ergebnis führten. Ich gehe mal davon aus, dass nach einer anfänglichen Euphorie (an der Bar) oder dem in Foren ausgedrückten Frust über Deutschland nach einer gewissen Zeit die Ernüchterung folgte.
Auch ist es fraglich ob Leute, die nicht durchgehend in Uruguay wohnen einen Vorteil aus der Cedula haben. Die billigere Krankenversicherung in Uruguay beispielsweise kann sehr teuer werden, wenn sie auch international gelten soll. Da muss man sich schon überlegen ob eine freiwillige Versicherung in Deutschland zusammen mit einer ADAC-Auslandsreisekrankenversicherung nicht die bessere Lösung sein könnte.
Auch die Besteuerung von Renten könnte dazu führen, dass die Beibehaltung eines Wohnsitzes in Deutschland, z.B. bei Freunden oder Verwandten vorteilhaft sein könnte. Immerhin lässt sich durch die unbegrenzte Steuerpflicht in bestimmten Fällen so viel Geld zurück holen, dass es für einen jährlichen Flug reichen könnte.
Zusätzlich bin ich nach längerer Zeit des Überlegens zu dem Schluss gekommen, dass es auch Vorteile haben kann eben keine Cedula zu beantragen, z.B. wenn man mit einen Auto aus Deutschland in Uruguay oder Südamerika reisen will. Ihr kennt meine Vorliebe für bestimmte Wohnmobile. In Uruguay selbst gibt es die nicht. Könnt Ihr Euch vorstellen was es kosten würde so ein Ding nach Uruguay zu importieren? Gleiches gilt wenn jemand seine Segelyacht mitnehmen will. Die damit verbundenen Nachteile, wenn man sie als solche sehen will, wie Ausreise alle sechs Monate und das Beibehalten von Bindungen nach Deutschland oder zu einem anderen Land muss jeder natürlich für sich selbst abwägen.
Ich will ja nur zum Nachdenken und zur Vorsict anregen, weil es mich immer wieder verblüfft wenn ich von Leuten höre, die noch nie in Uruguay waren und gleich bei ihrer ersten Reise einen Antrag für die Cedula stellen wollen, am Besten, um dann erst in ein paar Jahren nach Uruguay zu gehen. Abgesehen davon, dass sie die Katze im Sack kaufen und schon mal einiges an Geld ausgeben schlagen sie sich auch ein paar Türen zu, durch die sie auch hätten gehen können. Zudem läuft man dann auch noch das Risiko eventuell zu einem späteren Zeitpunkt, wenn dann der Umzug wirklich erfolgen soll seinen Hausstand nicht mehr ins Land zu bekommen, weil die Zeit zwischen Cedula-Gewährung und Umzug zu groß ist.
Ich finde es nur erstaunlich, dass ich schon heftige Reaktionen alleine dadurch auslöse, dass ich sage, dass eine Cedula nicht unbedingt immer sein muss. Das hat auch nur insofern mit EWHs zu tun, als dass man solche Optionen von denen nie hören würde, weil damit kein Geld zu machen ist.