Vampire - DarkMoon - InPlay

Die nächste Nacht bricht an

Re: Die nächste Nacht bricht an

Müde lächel ich, als Lester kommt und mich anstupst. Ich kraule ihn ein wenig am Kopf, allerdings eher, um die Zeit totzuschlagen, als dass mir im Moment wirklich danach ist. Recht bald ist mein Gesicht dann auch wieder starr und müde, jegliches Lächeln ist verschwunden.

Irgendetwas muss ich sagen, irgendetwas loswerden. Doch ich habe keine Ahnung, was.


"Nikita..."

Was könnte ich sagen... Ich seufze, bevor ich weiterspreche.

"Nikita, hör zu. Es wäre besser für dich..."

Was wäre besser für sie? Hier zu bleiben, oder zu fliehen? Ich weiß es doch selbst nicht genau...

"...zu gehen. Ich würde dir nur noch im Weg stehen, ein Hindernis sein."

Es fällt mir schwer, das zu sagen, da ich sie eigentlich hier wünsche, bei mir. Sie hat mir bereits so oft geholfen, dass ich sie aus meinem Leben nicht mehr wegdenken möchte.

"Das weißt du, in deinem Innersten, Nikita."

Meine Stimme klingt brüchig und unsicher. Ich scheine die Worte nur schwer aussprechen zu können, und sie selbst nicht so richtig zu verstehen...

"Ich werde meine Sachen packen und abhauen, dann kannst du diese Wohnung weiter nutzen. Ich hinterlasse bei Jim die Miete für 3 Monate, bis dahin kannst du dir dann etwas neues Suchen oder genug für die weitere Miete ansparen..."

Scheiße. Verdammte, riesengroße Scheiße. Sobald ich hier draußen bin, gebe ich Jim mein ganzes Geld, es dürfte auch für ein paar Monate mehr noch reichen. Und dann gehe ich in den Wald. Ich werde es durchziehen, werde mich zur Not irgendwo festbinden. Meine Waffen lasse ich Nikita hier. Ich werde sie ohnehin nicht mehr brauchen können...

Re: Die nächste Nacht bricht an

ich höre seinw rote und doch auch nicht.
ich höre habe sie in meinem kopf und versuche, ihren sinn zu befreifen.
er will mich verlassen, warum?
es soll besser für mich sein? ich setze mich auf, stöße satai von meinen beinen, ziehe diese an, blicke ihn an.
die pupillen sind nur schlitze, verraten meine anspannung.
es ist wie damals, ich werde wieder alleine sein. warum glaubt er, dass tun zu müssen, ist es auch das was er will?

"und was willst du?" die stimme ist leise, aber man hört die anspannung, und es ist keine wut, eher etwas wie angst, so unwahrscheinlich das auch klingen mag bei mir. meist wenn ich angst habe, reagiere ich deutlich angriffslusig, doch davon ist jetzt nichts zu hören.
fragend sehe ich ihn an, hoffend, ängstlich


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Re: Die nächste Nacht bricht an

Ich schließe die Augen. Angst schwingt in ihrer Stimme mit, deutlich zu hören für mein feines Gehör.
Was will ich, fragt sie. Das ist eine gute Frage. Eigentlich möchte ich, dass sie hierbleibt, andererseits steht es mir nicht zu, sie danach zu fragen. Was will ich also genau? Eigentlich nur raus aus dieser Scheiße, und am liebsten mit Nikita...


"Was ich will?"

Ich öffne wieder die Augen, bleibe allerdings mit dem Rücken zu Nikita sitzen.

"Ich will, dass es dir gut geht, dass du ein schönes Leben führen kannst. Und dies ist mit mir an der Seite nicht möglich. Du würdest alleine schon durch meine Abwesenheit anders bewertet werden. Ein Caitiff ist kein guter Umgang für dich. Du bist viel mehr wert, als dass ich das Recht in Anspruch nehmen dürfte, hier in einer Zuflucht mit dir zu leben."

Ich weiß, was für einen Schwachsinn ich gesagt habe. Es ist aber alles zu herausgesprudelt, ich habe nicht groß nachgedacht. Ist auch egal, Hauptsache, ich komme hier bald raus und Nikita hat ihre Freiheit.

Ich bleibe sitzen, den Kopf zu Boden gerichtet, Nikita den Rücken zugewandt. Ich hasse mich dafür, dass ich Nikita derartige Schmerzen bereite. Aber darum will ich weg, damit das nie wieder vorkommt.


Re: Die nächste Nacht bricht an

ein schönes leben? ein schönes leben führen? was soll dass sein? war er es nicht, der mir sagte, dass wir nicht mehr leben? ist auch egal. alleine habe ich keine chance zu überleben, zumindest nicht hier in dieser stadt und auch in keiner anderen stadt.
würde ich mich der normalen menschlichen sprache bedienen, so würde man wahrscheinlich die verbitterung heraushören, so klingt es einfach anders, erregt vielleicht, ich weiß es nicht.

"ein schönes leben? mein schönes leben hat geendet noch bevor ich das wurde, was ich jetzt bin und es ist lange her.
ich habe lange anseits gelebt und habe mir eingebildet, dass das angenehm wäre, ich rede es mir noch heute ein, denn eins ist es gewiss, leichter, zumindest für mich.
doch es war falsch sich so zurückzuziehen, du hast mich gesehen, hast mich erlebt, als ich die stadt wieder betrat.
glaubst du nicht, ich habe es schon zuvor versucht? ich habe es nicht geschafft, ich hatte nichts als angst, vor allem und jeden und ganz besonders vor so welchen wie uns, weil ich für sie auch der letzte dreck war und vermutlich auch immer noch bin." meine stimme wird etwas lauter, zischender "du hast es mir erst ermöglicht mich halbwegs wieder zurecht zu finden, ohne dich säße ich noch immer irgendwo dort draußen wenn ich nicht schon tot wäre.
du warst und bist mein einziger freund, mehr als dich habe ich nicht.
aber wenn du wirklich willst, dass ich dich alleine lasse, dann sag es, sieh mir dabei in die augen und ich gehe. aber behaupte nicht, es geschehe um meinetwillen, sondern einzig und alleine,weil ich dir im weg stehe und dich behindere. so ist es, und dass weißt du. ich habe schlimmeres als das hier durchgemacht." ich habe mich inzwischen hingehockt, die augen fest auf ihn geheftet.

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Re: Die nächste Nacht bricht an

Ich zucke mit jedem Satz zusammen, die Augen halte ich geschlossen. Nikita hat Recht mit ihren Worten. Aber irgendwie... kann ich nicht anders. Leise und irgendwie eingeschüchtert klingt meine Stimme, als ich antworte:

"Versteh mich doch, Nikita. Ih bin dir ein Klotz am Bein. Wo ich hingehe, werde ich bespuckt und mit Steinen beworfen. Der einzige Zweck meiner Existenz ist es doch, damit die da oben an irgendjemandem ihre Frust auslassen können.

Du hast deinen Clan, und damit mehr Status als ich. Ich ziehe dich doch nur in die Gosse. Du kannst es schöner und angehmer haben in der Welt der Dunkelheit. Ohne mich."

Mit jedem Satz ist die Stimme brüchiger geworden, ab und zu stocke ich sogar. Leise sage ich die Sätze, denn eigentlich meine ich sie nicht. Nikita ist meine einzige Freundin, die einzige Person, der ich vertrauen kann. Warum will ich sie dann loswerden? Ich stelle mir diese Frage bestimmt schon zum hundersten Mal, und immer komme ich auf die gleiche Antwort: ich weiß es nicht. Entsprechend unentschlossen hat sich meine Stimme auch angehört...